@Danilo: Die Betrachtungsweise finde ich sehr amüsant, das lockert meinen Tag deutlich auf. Danke!
@Eulenspiegel:
•Es ist billiger: Ein Großcomputer statt zig klein Computer+Großcomputer.
Die Kosten für die zig Kleincomputer verteilen sich aber auf zig Autobesitzer. Ein Großsystem belastet vorrangig erst mal die Kommune oder (bundesweit gedacht) den Bund. Heutige Supercomputer sind übrigens nicht mehr sowas wie eine Cray XMP, die zentral irgendwo steht, sondern
enorm viele Einzel-PCs, die miteinander vernetzt sind. Deine Forderung entspricht also der Abwägung
Viele Einzel-PCs, miteinander vernetzt vs.
Viele kleine hochspezialisierte Fahrsicherheitscomputer, vor Ort im Fahrzeug. Und da nehme ich lieber die bereits für bzw. auf Verkehrssicherheit ausgelegten Steuergeräte.
Edit 2: Kurzer Einwurf zum Thema "billiger Supercomputer"
Konfiguration des Tianhe-2 (Supercomputer mit 33,8k TFLOPS):
32.000 Intel Xeon E5-2692 CPUs (Ivy Bridge, 12 Kerne, 2,2 GHz) + 48.000 Intel Xeon Phi 31S1P Co-Prozessoren (57 Kerne, 1,1Ghz), 1,4 PB RAM
Energieverbrauch: 17.808 kW
(Quelle:
Wikipedia)
Nochmals in Worten: Rund achtzehn Megawatt Leistung, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Für den brauchst du ein eigenes Kraftwerk, und das sollte nicht zu knapp dimensioniert sein.
•Es ist effektiver: Es wird nicht nur der kürzeste Weg angezeigt, auch auf der Fahrbahn kann der Verkehr optimal gelenkt werden und man kann auf Ampeln verzichten.
Wie du innerstädtisch mit Querverkehr umgehen willst, hast du immer noch nicht beschrieben. Du kannst einfach nicht jede Kreuzung durch eine Brückenkonstruktion ersetzen.
•Es ist sicherer: Es findet eine Überwachung der gesamten Straße statt und nicht nur der Abstand zum Vordermann.
Wenn jeder Abstand zwischen zwei Fahrzeugen überwacht und sicher ist, wo ist der Unterschied zu einer vollständig überwachten Straße genau?
Mag sein, dass sich auf dem Land, wo ein niedriges Verkehraufkommen ist, ein zentrales Verkehrsleitsystem nicht lohnt.
Nochmals: Keiner sagt etwas gegen ein zentrales Verkehrsleitsystem. Aber eine zentrale Fernsteuerung hat gegenüber vollautonomen Fahrzeugen mehr als genug Nachteile. Das haben wir dir versucht zu erklären.
@Tharamnos:
Aber das sind minimale Probleme und man sollte den Ingenieuren dieser Welt genügend Vertrauen entgegenbringen können, dass sie Wege finden diese kleinen Probleme zu lösen.
Du solltest einem Ingenieur aus der Fahrzeugindustrie genügend Vertrauen entgegenbringen, wenn er dir sagt, dass diese kleinen Probleme eben nicht klein sind.
Und der Heise-Artikel hat völlig unabhängig von mir, Talron, Eulenspiegel und anderen die selben Schlussfolgerungen aus den gegenwärtigen technischen Entwicklungen gezogen.
Nein, hat er nicht. Es gibt im Heise-Artikel und auch in allen verlinkten Überlegungen keinerlei zentrale Fernsteuerung. Jedes Fahrzeug wird immer individuell gesteuert, und das mit gutem Grund.
Da die Diskussion an einem Punkt angekommen ist, wo es keine echten Argumente gibt und nur noch verschiedene Persönlichkeitstypen aufeinandertreffen, sehe ich auch keinen Grund mehr diese fortzuführen.
An der Stelle gebe ich dir Recht.
Noch zu deinen Visionen:
•Das Internet bedeutet riesigen sozialen Wandel: Berufstätigkeiten werden zu deutlichen Teilen von zu Hause aus erledigt (wozu auch in ein Büro fahren?). Freizeit wird zunehmen, das Familienleben und andere soziale Kontakte werden sich (wieder) intensivieren. Interpersonelle Fähigkeiten werden immer bedeutender. Wissenschaftliche und kulturelle Tätigkeiten werden von immer mehr Menschen ausgeübt werden.
Es gibt Sparten innerhalb der Softwareentwicklung, die diesen Wandel bereits vollziehen, und das zum Nachteil der Arbeitnehmer: Es gibt inzwischen einige Firmen, die einzelne Programmieraufgaben an Freelancer auslagern und sich den Source zuschicken lassen. Anschließend entscheiden sie, wen sie bezahlen. Im Extremfall arbeitet ein Softwareentwickler also 100% seiner Arbeit für lau; also nicht mal für Kost und Logis. Eine positive Entwicklung (im Sinne eines Arbeitsnehmers) sieht für mich anders aus.
Edit: Rechtschreibung
I can fight an opponent, but I cannot fight my biological clock.
- Garry Kasparov