torath77 hat geschrieben: ↑24.03.2025 16:46
Früher gingen Tierwandlung und Visibilli afaik nur nackt. Dies kann aber zu Situationen am Spieltisch führen, die nicht für alle Mitspielenden akzeptabel sind. Hat IMO nichts mit Prüderie zu tun. Angenommen eine (weibliche) Person steht plötzlich nackt in einer Taverne besoffener Thorwaler dann muss man SL ggf. unterbrechen und fragen ob man das jetzt wirklich konsequent simulativ so ausspielen will.
Okay, also du meinst ein Charakter, der
- wissentlich diese Verwandlung erworben hat
- wissentlich diese Verwandlung angewandt hat
- wissentlich sich damit zwischen die oben erwähnten besoffenen Thorwaler begibt.
Klingt nach einer Reihe (falscher) bewusster Entscheidungen. Oder nach einem Char, der die Situation herausfordert.
Ich hatte mal etwas ähnliches in einer Runde. Da find ich das gut, denn als SL will ich nicht in diese Situation kommen und dann mit den Mitspielern klären müssen.
In der Situation wie oben würde ich so eine Aktion nicht ohne Konsequenzen der eigenen Entscheidungen belassen. Da wir uns aber frühzeitig auf FSK 12-14 geeinigt haben, wären die oben erwähnten Thorwaler zu besoffen für irgendwas nur annähernd Brutales.
Die "Unterwäsche" Lösung bietet da ein Sicherheitsnetz für solche Situationen. Ich mag auch nicht Würfel drehen, ich "simuliere" nur als SL.
Ich bin auf Reddit regelmäßig in dem Sub "dndhorrorstories". Geschichten die in einer wie auch immer gearteten - nur erzählerischen - Überschreitung von sexualisierten Grenzen enden, kommen da täglich vor, dazu braucht man keine Nudisten-Zauber. Ich mag mich irren, aber es mag ein Nebeneffekt der ganzen Prüderie sein. Die "Schlüpfrigkeit" von DSA mag ein Ventil sein, wodurch solche Sachen entschärft werden. Wer auf so was steht, baut sich den Charakter entsprechend auf, wer nicht, der eben nicht. Das "Sicherheitsnetz" ist für mich eine trügerische Sicherheit, die einen verantwortungsvollen, respektvollen und "consensual" Umgang nicht ersetzt.
Und anstelle an den einzelnen Zaubern zu basteln und diese per Salami-Taktik zu veröffentlichen hätte man auch eine Ober-Regel zum Umgang mit diesem Aspekt von DSA einführen können. Gibt es zwar irgendwo in allgemeinen Empfehlungen, aber eben nicht als Regel. Dadurch überlässt man es der Gruppe, ohne eine Diksussion über RAW und "die Physik der Magie" auszulösen.
Wer sehr nitpicky ist, könnte Anbringen, dass ne Lederrüstung doch auch Nieten aus Metall hat. DSA 5 definiert das aber afaik nicht (vielleicht in den Rüstungskammern, aber die sind ja ein Addon und nicht notwendig). Außerdem ist auch vieles bei Bann des Eisens nicht genau definiert (das definiert nur bestimmte Metalle, nicht alle). Wie man das handhaben will, sei jedem selbst überlassen.
"Bann des Eisens" ist noch so ein Thema, anders bei "Standardmagiern", anders bei Geoden, anders bei Kapernmagiern. Drei Beispiele die ich kenne, es gibt bestimmt noch mehr. Hartholzharnisch gilt ja, theoretisch, als "unmetallisch".
Dadurch sind die Zauber jetzt viel interessanter. Wenn der SC eh nichts wichtiges dabei hat, kann er als Tier reisen. Oder sich spontan unsichtbar machen. Ggf. muss man Geld zurücklassen, aber das war es auch schon.
Wenn man kein Solo spielt, kann man alle, oder die meisten logistischen Probleme durch Absprachen in der Gruppe lösen. Die Verwandlungen werden letzt auf jeden Fall mächtiger. Und wenn man mit den Erweiterungen noch die Ausrüstung mitschleppen darf (ist ebenfalls sehr uneinheitlich), dann eröffnen sich ganz neue Welten. Ob die Autoren so weit vorausgedacht haben?
Das ist cool, weil es "phantastische" Konzept erlaubt. Der Ninja der sich unsichtbar machen kann, der Zauberer der in Tierform überall hinkommt. Balancing-Nachteil: Keine guten Waffen/Rüstungen, Ausrüstung darf nicht zu schwer sein usw.
Mir schwebt da eine Kombo im Kopf, eine Rahjageweihte mit Pferdegestalt, ein Zauberer, der sich in einen Falken verwandelt, vielleicht noch ein Werwolf. Vielleicht mit einem Ritter, der diese Tiere mitführt. Mit genügend Erweiterungen müsste sich das so gestalten lassen.