DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses
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Das ist weder neu noch eine Änderung des Konzepts. Für Eiserne Flammen galt das bspw. auch schon und wurde von Markus Plötz so auch präsentiert: Für Einzelbände mit speziellen Anforderungen können auch mehr Bände als GRW und Almanach vorausgesetzt werden, diese Abenteuer bleiben aber Ausnahmen. (Das gilt ebenso für die jeweiligen Regionalabenteuer, bei denen jeweils die RSH vorausgesetzt wird).
Edit: Hier bspw. die Aussage auf der RatCon 2019 zu dem Thema.
Edit: Hier bspw. die Aussage auf der RatCon 2019 zu dem Thema.
Zuletzt geändert von Aureus Güldenklang am 12.12.2021 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Ganz subjektiv nach meiner Erfahrung: Das Kampfsystem! Als wir umgestiegen sind, habe ich mich bei den schlechten Parade-Werten ehrlich gesagt erstmal erschrocken. Auch, dass die Ansage-Runde ersatzlos gestrichen wurde... Mir schwante nichts Gutes, aber wir haben es ausprobiert.
Das Ende vom Lied: Kämpfe machen mir (warum auch immer genau, da kommt vieles zusammen) soooo viel mehr Spaß in DSA5! Gerade die profanen Kämpfer sind was, womit ich vorher nie so richtig warm geworden bin. Ich dachte immer, dieser Krieger-Archetyp im Nahkampf liegt mir einfach nicht. Aber auf einmal liebe ich es, meine Sonnenlegionärin zu spielen! Das liegt zu einem großen Teil an den kooperativen Möglichkeiten, die man hat. Wir denken im Kampf jetzt weniger nur in Individuen ("Was macht mein Charakter?"), sondern agieren mehr als Team. Wenn der Kampf losgeht, gehen wir in Formation, jemand nutzt die Fertigkeit "Anführer" um uns zu buffen, man geht mal strategisch in "Verteidigungshaltung" oder pariert für jemand anderen mit. Überhaupt die Möglichkeit, mehrere Paraden zu haben, steigert den Spielspaß und fühlt sich realistischer an.
Mit meiner Hesindegeweihten ist es auch schön, sich im Kampf auch mal überlegen zu können, eine Liturgie zu wirken, die nicht erst 10 Minuten dauert. Das war im alten System eher schwierig, nach DSA5 ist sie im Kampf weniger nutzlos. (Und das göttliche Wirken dennoch nicht als bloße Magie verkommen zu lassen, sondern in seiner Göttlichkeit wertzuschätzen, ist ja eine Rollenspielfrage. Das kann man ja trotzdem, wenn man den Kampf erstmal überlebt hat.)
Vielleicht wäre einiges davon auch nach DSA4.1 gegangen, keine Ahnung. Das ist jetzt nur mein persönlicher Erfahrungsbericht, was der Umstieg für unsere Gruppe bedeutet hat. Da Kämpfe ja doch immer wieder zum Spiel gehören, ist das für mich eine bedeutsame Verbesserung. In den Nicht-Kampf-Situationen würfeln wir sowieso eher wenig, da ist das Regelsystem fast egal.
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Andere Verlage, die sogar kleiner als Ulisse sind, schaffen es auch ihre AB's zu vernünftigen Preisen zu verkaufen. Und bei diesen Verlagen arbeiten die oben genannten Personen.Adalariel hat geschrieben: ↑12.12.2021 11:42Hier gibt es aus meiner Sicht unterschiedliche Perspektiven. In allen Abenteuern stecken von den Autor:innen, Illustrator:innen und allen Beteiligten viele Arbeitsstunden, die man bitte im Blick haben sollte. Alle Schreibenden mit Veröffentlichungen im Scriptorium oder anderweitigen Plattformen können wahrscheinlich einschätzen, welche Zeit in einen solchen Prozess und Umfang hineinfließt. Ein großes Abenteuer bringt Spaß für die ganze Runde und mehrere Personen über einige Spieltermine. Preislich entsprechen die 35 € quasi einem Kinobesuch für 3 Personen.Asleifswasserträger hat geschrieben: ↑12.12.2021 10:56 Ich finde auch 35€ für 96 Seiten wirklich überzogen...
Das Meisterset und die Acryl Marker kosten nochmal 35€...
Spoiler
Ich bezahle für eine D&D Kampagne in Hardcover mit 256 Seiten jetzt noch 50€, sobald die neuen Preise greifen sind das nur noch 40€...
Der Vergleich mit D&D wird schwierig, allein schon aufgrund eines anderen Absatzes. Da sind gewiss andere Preise möglich, wenn das Zielpublikum international deutlich größer ist.
Beim Uhrwerk Verlag kosten die 64 Seitigen AB's 14,95€.
Edit: Auch bei den CF's hat es sehr heftige Preissteigerungen gegeben.
Bei den Thorwaler CF haben die PDF Dankeschön mit allen Produkten noch 40€ gekostet, bei Rohals Erben waren es 100€..
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Joa, dann beuten sich die Leute bei Uhrwerk halt noch ein Stückchen mehr aus als die bei Ulisses. Wer auf "geiz ist geil" steht, kann das ja tun. Ist dann halt wie die Leute, die sich das Hackfleisch für 3,95 € das Kilo im Discounter kaufen. Möglich ist bei Preisen vieles, vor allem, wenn man die Folgen von "billig" ausblendet. Zum Glück dreht sich ja der Wind und der niedrigste Preis ist anscheinend für weite Teile der Bevölkerung inzwischen nicht mehr das Hauptargument, sondern eher ein Zeichen dafür, dass man vielleicht nochmal skeptisch genauer hinschauen sollte. Die Folgen der Ausbeutung sieht man als Kunde ja nicht direkt. Aber hey, das sind nur meine zwei Heller.
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Oh, du hast tiefere Einblicke in die Preis- und Gehaltsrichtlinien des Uhrwerkverlags?Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:36 Joa, dann beuten sich die Leute bei Uhrwerk halt noch ein Stückchen mehr aus als die bei Ulisses. Wer auf "geiz ist geil" steht, kann das ja tun. Ist dann halt wie die Leute, die sich das Hackfleisch für 3,95 € das Kilo im Discounter kaufen. Möglich ist bei Preisen vieles, vor allem, wenn man die Folgen von "billig" ausblendet. Zum Glück dreht sich ja der Wund und der niedrigste Preis ist anscheinend für weite Teile der Bevölkerung inzwischen nicht mehr das Hauptargument, sondern eher ein Zeichen dafür, dass man vielleicht nochmal skeptisch genauer hinschauen sollte. Die Folgen der Ausbeutung sieht man als Kunde ja nicht direkt. Aber hey, das sind nur meine zwei Heller.
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Ich kenne Autoren, die für beide Verlage schreiben, und kann daher sagen, dass das insgesamt nur mit Selbstausbeutung für das Hobby zu betreiben ist. Ich kenne persönlich nicht eine Person aus der Branche, die die Preise auch nur annähernd für hoch genug hält, um die Leute tatsächlich in der Breite angemessen zu bezahlen, im Gegenteil. Kennst du da anderweitige Aussagen?
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Ich kenne auch niemanden, der sagt dass er nicht ein höheres Gehalt verdient.Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:43 Ich kenne Autoren, die für beide Verlage schreiben, und kann daher sagen, dass das insgesamt nur mit Selbstausbeutung für das Hobby zu betreiben ist. Ich kenne persönlich nicht eine Person aus der Branche, die die Preise auch nur annähernd für hoch genug hält, um die Leute tatsächlich in der Breite angemessen zu bezahlen, im Gegenteil. Kennst du da anderweitige Aussagen?
Dann stellt sich mir nur die Frage, warum die höheren Einnahmen von Ulisses durch die Preissteigerungen nicht bei den Autoren ankommt.
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Und wer sagt, dass das nicht passiert? Ich hoffe, du willst das nicht die mit der einseitigen Präsentation von Daten für eine Firma aus einem Portal, basierend auf 4 Stimmen und einer Bewertung, die älter als drei Jahre ist, und bei denen keiner sehen kann, ob das überhaupt echte Stimmen waren, belegen?
Aber jenseits von Ulisses: Wenn die Leute schlecht bezahlt werden, wie willst du dann noch begründen, dass niedrigere Preise geil sind?
Aber jenseits von Ulisses: Wenn die Leute schlecht bezahlt werden, wie willst du dann noch begründen, dass niedrigere Preise geil sind?
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Kununu sollte nur als Beispiel dienen, es gibt ein Glück noch andere Stimmen die das leider bestätigen und nur so nebenbei ist deine Behauptung Autoren zu kennen genauso nicht überprüfbar.Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:53 Und wer sagt, dass das nicht passiert? Ich hoffe, du willst das nicht die mit der einseitigen Präsentation von Daten für eine Firma aus einem Portal, basierend auf 4 Stimmen und einer Bewertung, die älter als drei Jahre und bei denen keiner sehen kann, ob das überhaupt echte Stimmen waren, belegen?
Aber jenseits von Ulisses: Wenn die Leute schlecht bezahlt werden, wie willst du dann noch begründen, dass niedrigere Preise geil sind?
Ich habe nicht behauptet, dass niedrige Preise geil sind.
Ich habe gesagt, dass die Preissteigerungen von Ulisses überzogen sind.
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Joa, das sei dir unbenommen. Ist für mich halt ein klarer Widerspruch in deiner Argumentation.Asleifswasserträger hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:56 Ich habe nicht behauptet, dass niedrige Preise geil sind.
Ich habe gesagt, dass die Preissteigerungen von Ulisses überzogen sind.
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Meines Wissens sind die Abenteuer des Uhrwerk-Verlags S/W und jene von Ulisses vollfarbig. Das macht sich in Druckkosten deutlich bemerkbar und wäre zumindest ein Grund für andere Preisgestaltung.
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Nachricht der Moderation
Bitte am Thema abarbeiten und nicht aneinander
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Niedrige Gehälter im Bereich der Service Class bzw. des Dienstleistungsprekariats stehen nicht unbedingt in einem Zusammenhang mit der Preispolitik eines Unternehmens. Beides sind unterschiedliche ökonomische Mechanismen.
Als prekär ist ein Beschäftigungsverhältnis dann zu bezeichnen, wenn zum einen das Gehalt vergleichsweise niedrig ist (gemessen an tariflichen Durchschnitts- bzw. gesetzlichen Mindestlöhnen sowie an Renten- und Sozialversicherungsabgaben) und zum anderen das Beschäftigungsverhältnis unsicher ist - etwa aufgrund von Befristung, Teilzeitarbeit, quasi Werkarbeitsvertragsverhältnissen o.Ä. (kurzum: wenn kein Normalarbeitsverhältnis vorliegt). All das dürfte auf den weit überwiegenden Teil derjenigen zutreffen, die professionell P&P erstellen.
Die Preise eines Produkts ergeben sich aber nicht nur aus den Personalkosten, auch wenn das gewöhnlich einen hohen Kostenanteil am Gesamtprodukt ausmacht (weil Löhne auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette anfallen). Ich weiß nicht, wie hoch die Lohnstückkosten faktisch bei P&P- und speziell bei DSA-Produkten ausfallen, würde aber schätzen, dass Instandhaltungs-, Druck-, Lager- und Vertriebskosten anteilig deutlich höher liegen. Das gilt - unabhängig von dieser Schätzung - definitiv umso stärker, desto größer eine Auflage ausfällt, da die kreativ-immaterielle Arbeit immer die gleiche bleibt, egal ob das Endprodukt dann zehnmal oder eine Millionen Mal gedruckt, ausgeliefert, gelagert etc. werden muss. Ob und inwiefern bei höheren Auflagen bzw. Verkäufen die kreative Arbeit angemessen höher vergütet wird, ist eine Frage der vertraglichen Regelung der Zusammenarbeit. Das ist aber bei prekärer Beschäftigung, wie ich sie oben umrissen habe, in der Regel nicht gekoppelt.
Insofern haben niedrige Gehälter dann auch wenig mit den Preisen der Produkte zu tun. Es liegt also eher fern, hohe Preise von P&P-Produkten in einen näheren Zusammenhang mit der Selbstausbeutung der Beschäftigten zu bringen.
DSA-Produkte werden zu den Preisen verkauft, von denen man annimmt, dass sie bezahlt werden, ohne dass man auf den Auflagen sitzen bleibt und ohne dass man als Preistreiber wahrgenommen wird. Dieser Zusammenhang ist viel wesentlicher als Personalkosten. Und wenn D&D-Produkte günstiger verkauft werden, hat das natürlich mit größeren Auflagen zu tun, die entsprechend geringere materielle Stückkosten verursachen. Der durch den günstigeren Preis sich ergebende höhere Absätze rechtfertigt jenen (zumal das ja nicht für alle D&D-Produkte gleichermaßen gelten muss; Kern- und Ergänzungsbände werden auch in anderen P&P im Seiten-Kosten-Verhältnis durchaus unterschiedlich gewichtet). Darin wird noch einmal deutlich, wie irrelevant Personalkosten für die Preispolitik sind. Ebenfalls halte ich Aryadors Argument bzw. sein Beispiel für den Einfluss materieller Kosten (nämlich Farb- statt Schwarz-weiß-Drucke) für vorstellbar (auch wenn z.B. die Numenera-Bände, die Uhrwerk übersetzt, durchweg in Farbe sind, sodass ich nicht weiß, inwieweit das konkrete Beispiel passend gewählt ist).
Als prekär ist ein Beschäftigungsverhältnis dann zu bezeichnen, wenn zum einen das Gehalt vergleichsweise niedrig ist (gemessen an tariflichen Durchschnitts- bzw. gesetzlichen Mindestlöhnen sowie an Renten- und Sozialversicherungsabgaben) und zum anderen das Beschäftigungsverhältnis unsicher ist - etwa aufgrund von Befristung, Teilzeitarbeit, quasi Werkarbeitsvertragsverhältnissen o.Ä. (kurzum: wenn kein Normalarbeitsverhältnis vorliegt). All das dürfte auf den weit überwiegenden Teil derjenigen zutreffen, die professionell P&P erstellen.
Die Preise eines Produkts ergeben sich aber nicht nur aus den Personalkosten, auch wenn das gewöhnlich einen hohen Kostenanteil am Gesamtprodukt ausmacht (weil Löhne auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette anfallen). Ich weiß nicht, wie hoch die Lohnstückkosten faktisch bei P&P- und speziell bei DSA-Produkten ausfallen, würde aber schätzen, dass Instandhaltungs-, Druck-, Lager- und Vertriebskosten anteilig deutlich höher liegen. Das gilt - unabhängig von dieser Schätzung - definitiv umso stärker, desto größer eine Auflage ausfällt, da die kreativ-immaterielle Arbeit immer die gleiche bleibt, egal ob das Endprodukt dann zehnmal oder eine Millionen Mal gedruckt, ausgeliefert, gelagert etc. werden muss. Ob und inwiefern bei höheren Auflagen bzw. Verkäufen die kreative Arbeit angemessen höher vergütet wird, ist eine Frage der vertraglichen Regelung der Zusammenarbeit. Das ist aber bei prekärer Beschäftigung, wie ich sie oben umrissen habe, in der Regel nicht gekoppelt.
Insofern haben niedrige Gehälter dann auch wenig mit den Preisen der Produkte zu tun. Es liegt also eher fern, hohe Preise von P&P-Produkten in einen näheren Zusammenhang mit der Selbstausbeutung der Beschäftigten zu bringen.
DSA-Produkte werden zu den Preisen verkauft, von denen man annimmt, dass sie bezahlt werden, ohne dass man auf den Auflagen sitzen bleibt und ohne dass man als Preistreiber wahrgenommen wird. Dieser Zusammenhang ist viel wesentlicher als Personalkosten. Und wenn D&D-Produkte günstiger verkauft werden, hat das natürlich mit größeren Auflagen zu tun, die entsprechend geringere materielle Stückkosten verursachen. Der durch den günstigeren Preis sich ergebende höhere Absätze rechtfertigt jenen (zumal das ja nicht für alle D&D-Produkte gleichermaßen gelten muss; Kern- und Ergänzungsbände werden auch in anderen P&P im Seiten-Kosten-Verhältnis durchaus unterschiedlich gewichtet). Darin wird noch einmal deutlich, wie irrelevant Personalkosten für die Preispolitik sind. Ebenfalls halte ich Aryadors Argument bzw. sein Beispiel für den Einfluss materieller Kosten (nämlich Farb- statt Schwarz-weiß-Drucke) für vorstellbar (auch wenn z.B. die Numenera-Bände, die Uhrwerk übersetzt, durchweg in Farbe sind, sodass ich nicht weiß, inwieweit das konkrete Beispiel passend gewählt ist).
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Ja, Preise ergeben sich daraus, was man erwartet, am Markt nehmen zu können. Dennoch hängen die Preise am Ende auch mit Umsatz und Gewinn zusammen. Und der finanzielle Rahmen ist dann halt nicht ganz unwichtig, wenn es darum geht, welche Gehälter für den Arbeitgeber umsetzbar sind. So gesehen hängen Preise und Gehalt nicht direkt, aber indirekt zusammen.
Um es mal anders zu formulieren: Höhere Preise führen nicht automatisch zu höheren Gehältern, aber um in dieser Branche genug Gewinn zu erwirtschaften, damit substanziell (wir reden hier ja nicht nur von etwas in der Höhe des Inflationsausgleichs) mehr Gehalt bezahlt werden könnte, ohne den finanziellen Ruin zu riskieren, müssten bei den aktuellen Verkaufszahlen die Preise deutlich höher sein. Dass das der Markt nicht hergibt, ist die Zwickmühle. Was aber ziemlich sicher nicht zu besseren Gehältern führen wird, ist, die Produkte noch billiger anzubieten - das müsste ja zu deutlich überproportionalen Steigerungen der Verkaufszahlen führen, damit sich das rechnete.
Um es mal anders zu formulieren: Höhere Preise führen nicht automatisch zu höheren Gehältern, aber um in dieser Branche genug Gewinn zu erwirtschaften, damit substanziell (wir reden hier ja nicht nur von etwas in der Höhe des Inflationsausgleichs) mehr Gehalt bezahlt werden könnte, ohne den finanziellen Ruin zu riskieren, müssten bei den aktuellen Verkaufszahlen die Preise deutlich höher sein. Dass das der Markt nicht hergibt, ist die Zwickmühle. Was aber ziemlich sicher nicht zu besseren Gehältern führen wird, ist, die Produkte noch billiger anzubieten - das müsste ja zu deutlich überproportionalen Steigerungen der Verkaufszahlen führen, damit sich das rechnete.
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Man kann es auch mal umdrehen:
Während wir an Ilaris geschrieben haben (und ich bin ja erst so zwischen Hälfte und letztem Drittel dazugestoßen) habe allein ich sehr sehr viel Zeit (neben meinem Beruf) in Ilaris gesteckt. Immer wieder die Regeln lesen, Fehler finden, Probleme erkennen, neue Konzepter entwickeln, sich mit den anderen austauschen etc. pp. . Und ich denke ich kannmit Recht sagen, dass ich nicht der bin der die meiste Freizeit un das Projekt gesteckt hat. Eine genaue Stundenzahl ist schwer festzulegen, aber wenn ich jetzt mal für zwei Jahre ganz grob eine Stunde am Tag rechne, dann sind wir bei 730 Stunden. Vermutlich war es deutlich mehr. Wenn wir jetzt mal nur mit 10 Euro Stundenlohn rechnen würden, käme das alleine auf 7300 Euro, das müsste man dann jetzt mal 4 rechnen weil wir ja 4 Leute waren am Ende, also 29200 Euro. Ulissis hat Ilaris am Ende für 25 Euro in den Handel gebracht. Selbst wenn man jetzt unterstellt, dass sie keine Produktionskosten gehabt hätten, hätten sie mindestens umdie 1100 Bücher verkaufen müssen, nur diese Kosten wieder reinzuholen. Und mein eigentlicher Stundenlohn in meinem normalen Job ist höher als der Mindestlohn. Also müssten wir hier mit einer Auflage von deutlich über 1100 rechnen... nur um die Kosten reinzuholen, vor Gewinn, denn sie brauchen, um ihre sonstigen Mitarbeiter, Mieten, Strom und was noch immer zu bezahlen.
Wir haben natürlich damals auch mit Autoren aus der Branche gesprochen udn auch auch ein bisschen informiert. Soweit ich weiß wären schon 7300 Euro eher utopisch. Ich glaube leben kann man von einem Job als Rollenspielautor alleine in Deutschland eher weniger, das ist auch nicht auf Ulissis bezogen.
Die Rechnung selber ist natürlich eher hypothetisch, aber zum verdeutlichen, dass mit den derzeitigen Preisen für Rollenspielbücher im Verhältnis zu dem Arbeitsaufwand eine wirkliche monetäre Entlohnung bezoagen auf Deutschland in meinen Augen eher schwierig ist.
Natürlich könnten die Verlage die Preise erhöhen, aber dann würden wir nicht mehr von "moderaten" Preiserhöhungen und Preisen von 25 bis 50 Euro pro Buch liegen, sondern 100 und aufwärts, wenn ich gleichwertig zu meinem jetzigen Job enntlohnt werden würden wollte.... deutlich mehr. Das ist wie gesagt mein Eindruck wenn ich es mit dem Prozess aus Ilaris vergleiche, wie representativ das ist weiß ich nicht. Aber eben meine Gedanken dazu. Wenn die stimmen würde dich natürlich die Puplikationsstrategie ziemlich ändern müssen wenn man den Leuten mehr bezahlen will.
Im Umkehrschluss heißt das natürlich nicht, dass man so etwas nicht kritisieren kann. Aber das Problem ist meiner Meinugn nach nicht nur auf Verlagsseite angesiedelt, sondern auch am Markt und der Kauferschaft, die deutlich höhere Preise vermutlich nicht akzeptieren würde. Ich bin ja auch durchaus Ulissis kritisch und sehe auch bei DSA5 und den Puplikationen einige Probleme, die Preisgestaltung und die Bezahlung der Autoren ist aber vermutlich nicht auf Ulissis Mist gewachsen. Ich weiß jetzt natürlich auch nicht ob sie Interesse dran haben den derzeitigen Status Quo zu ändern.
Während wir an Ilaris geschrieben haben (und ich bin ja erst so zwischen Hälfte und letztem Drittel dazugestoßen) habe allein ich sehr sehr viel Zeit (neben meinem Beruf) in Ilaris gesteckt. Immer wieder die Regeln lesen, Fehler finden, Probleme erkennen, neue Konzepter entwickeln, sich mit den anderen austauschen etc. pp. . Und ich denke ich kannmit Recht sagen, dass ich nicht der bin der die meiste Freizeit un das Projekt gesteckt hat. Eine genaue Stundenzahl ist schwer festzulegen, aber wenn ich jetzt mal für zwei Jahre ganz grob eine Stunde am Tag rechne, dann sind wir bei 730 Stunden. Vermutlich war es deutlich mehr. Wenn wir jetzt mal nur mit 10 Euro Stundenlohn rechnen würden, käme das alleine auf 7300 Euro, das müsste man dann jetzt mal 4 rechnen weil wir ja 4 Leute waren am Ende, also 29200 Euro. Ulissis hat Ilaris am Ende für 25 Euro in den Handel gebracht. Selbst wenn man jetzt unterstellt, dass sie keine Produktionskosten gehabt hätten, hätten sie mindestens umdie 1100 Bücher verkaufen müssen, nur diese Kosten wieder reinzuholen. Und mein eigentlicher Stundenlohn in meinem normalen Job ist höher als der Mindestlohn. Also müssten wir hier mit einer Auflage von deutlich über 1100 rechnen... nur um die Kosten reinzuholen, vor Gewinn, denn sie brauchen, um ihre sonstigen Mitarbeiter, Mieten, Strom und was noch immer zu bezahlen.
Wir haben natürlich damals auch mit Autoren aus der Branche gesprochen udn auch auch ein bisschen informiert. Soweit ich weiß wären schon 7300 Euro eher utopisch. Ich glaube leben kann man von einem Job als Rollenspielautor alleine in Deutschland eher weniger, das ist auch nicht auf Ulissis bezogen.
Die Rechnung selber ist natürlich eher hypothetisch, aber zum verdeutlichen, dass mit den derzeitigen Preisen für Rollenspielbücher im Verhältnis zu dem Arbeitsaufwand eine wirkliche monetäre Entlohnung bezoagen auf Deutschland in meinen Augen eher schwierig ist.
Natürlich könnten die Verlage die Preise erhöhen, aber dann würden wir nicht mehr von "moderaten" Preiserhöhungen und Preisen von 25 bis 50 Euro pro Buch liegen, sondern 100 und aufwärts, wenn ich gleichwertig zu meinem jetzigen Job enntlohnt werden würden wollte.... deutlich mehr. Das ist wie gesagt mein Eindruck wenn ich es mit dem Prozess aus Ilaris vergleiche, wie representativ das ist weiß ich nicht. Aber eben meine Gedanken dazu. Wenn die stimmen würde dich natürlich die Puplikationsstrategie ziemlich ändern müssen wenn man den Leuten mehr bezahlen will.
Im Umkehrschluss heißt das natürlich nicht, dass man so etwas nicht kritisieren kann. Aber das Problem ist meiner Meinugn nach nicht nur auf Verlagsseite angesiedelt, sondern auch am Markt und der Kauferschaft, die deutlich höhere Preise vermutlich nicht akzeptieren würde. Ich bin ja auch durchaus Ulissis kritisch und sehe auch bei DSA5 und den Puplikationen einige Probleme, die Preisgestaltung und die Bezahlung der Autoren ist aber vermutlich nicht auf Ulissis Mist gewachsen. Ich weiß jetzt natürlich auch nicht ob sie Interesse dran haben den derzeitigen Status Quo zu ändern.
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Dann war das Konzept von Anfang nicht nur ausbeuterisch, sondern auch extrem Kundenunfreundlich.Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:01 Das ist weder neu noch eine Änderung des Konzepts.
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@Na'rat Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Das Konzept ist doch, dass der weitaus größte Teil der Abenteuer nur mit Regelwerk und Almanach spielbar ist und nur im Ausnahmefall bei Abenteuern mit speziellen Anforderungen (seit DSA5-Beginn bisher 2 reguläre Abenteuer, nämlich Eiserne Flammen und jetzt Banner der Treue, sowie die 7 Regionalabenteuer, die konkret für die jeweilige RSH geschrieben wurden) mehr vorausgesetzt wird. Was ist daran bitte ausbeuterisch? Wer unbedingt will, kann sich im Fall der Fälle ja sogar die Bände sparen und die Regel-Wiki kostenfrei stattdessen nutzen.
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Danke für die Rechnung. Wichtig ist auch zu erwähnen das der Verlag vom Endpreis nur 40%(Amazon)-60% bekommt. Und die Druckkosten daraus einen relevanten Anteil an den Kosten haben. Weiter oben hatte ich mal den Dorpcast verlinkt in dem zwei Mitarbeiter von Ulisses über die Erstellung von Rollenspielprodukten allgemein sprechenmike-in-the-box hat geschrieben: ↑12.12.2021 15:41 Während wir an Ilaris geschrieben haben (und ich bin ja erst so zwischen Hälfte und letztem Drittel dazugestoßen) habe allein ich sehr sehr viel Zeit (neben meinem Beruf) in Ilaris gesteckt. Immer wieder die Regeln lesen, Fehler finden, Probleme erkennen, neue Konzepter entwickeln, sich mit den anderen austauschen etc. pp. . Und ich denke ich kann mit Recht sagen, dass ich nicht der bin der die meiste Freizeit un das Projekt gesteckt hat. Eine genaue Stundenzahl ist schwer festzulegen, aber wenn ich jetzt mal für zwei Jahre ganz grob eine Stunde am Tag rechne, dann sind wir bei 730 Stunden. Vermutlich war es deutlich mehr. Wenn wir jetzt mal nur mit 10 Euro Stundenlohn rechnen würden, käme das alleine auf 7300 Euro, das müsste man dann jetzt mal 4 rechnen weil wir ja 4 Leute waren am Ende, also 29200 Euro. Ulissis hat Ilaris am Ende für 25 Euro in den Handel gebracht.
Ich denke das eines Sicher ist: Keiner wird durch Rollenspiele reich. Keiner. Und die Anzahl der Personen die in der Brache arbeiten und davon leben können ist sehr überschaubar.
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Zu Deutsch: Wir können uns im Abenteuer X Seiten mit Zusatzregeln voll-copy&pasten, welche wir auch im Kompendium, etc schon stehen haben. Für diese Seiten brauchen wir keinen Ihalt, sie zählen aber beim Preis pro Seite ganz normal mit rein. Das spart Autorentexte un Illus, welche sonst auf diese Seiten hätten kommen können/müssen.Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 17:48 Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Das Konzept ist doch, dass der weitaus größte Teil der Abenteuer nur mit Regelwerk und Almanach spielbar ist
In Kurz: Wenn ich von 60 Seiten 15 Seiten für Copy&Paste reserviere, zählt es als 60 Seiten, hat aber nur 45 Seiten Inhalt.

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Ich glaube es macht keinen Sinn, das jetzt das zigste Mal zu diskutieren. Es gibt die, für die das Konzept Nachteile bringt - die Alleskäufer - und es gibt die, für die es Vorteile hat - die Käufer, die ausgewählt zuschlagen. Kann man doof finden, ist aber nicht per se kundenunfreundlich oder ausbeuterisch.
- Wolfio
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Dank dem Regelwiki als Nachschlagewerk, was aktiv beworben wurde als "deswegen müsst ihr nicht alles kaufen": Öhm..... Naja...Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 19:12 Kann man doof finden, ist aber nicht per se kundenunfreundlich oder ausbeuterisch.

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Wir befinden uns in Deutschland, dem Entwicklungsland der Digitalisierung, wo Distanzunterricht nicht möglich ist, weil nicht alle Lehrer zu Hause Computer haben, und außerdem damit argumentiert wird, dass nicht alle Schüler über digitale Endgeräte verfügen.
Wenn da ein Verlag Dinge verkauft und darauf verweist, dass man sich die fehlenden Regeln bitte alle online nachschlagen soll, will ich das Geschrei gar nicht hören. Finge vermutlich mit "Klassizismus!" an und ginge irgendwie weiter damit, dass sich Gruppen beschweren, dass man bei ihnen im Spielekeller keinen Empfang hat, wegen der dicken Betonwände...
Ich stimme dir übrigens zu, dass das super und auch zeitgemäß wäre. Aber einigen wir uns doch einfach darauf, dass Ulisses vorgeworfen würde, was für ein geldversessenes Unternehmen sie sind, fast egal, was sie tatsächlich anstellen.
- Wolfio
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Leider wahr.
Das Problem ist aber, dass halt der Ansatz "Ihr braucht nur das Grundregelwerk" ja schon durch den Almanach zu "Ihr braucht das Grundregelwerk und den Almanach" verwässert wurde. Das Konzept, ohne Erweiterungsbände "normalen Spielen zu können" ist halt von Anfang an mit zwei gebrochenen Beinen und nem schielenden Auge gestartet, da DSA als Regelwerk einfach von seiner Detailliertheit und Ideenfülle lebt.
Und ja... wie sehr der Kostenfaktor von Farbe vs Schwarz/weiß mit reinspielt... Dürfte nicht unerheblich in der Preisgestaltung sein. Vielleicht wäre hier "Buch in schwarz/weiß, Illus in Farbe" fast die bessere Idee gewesen, als dass man jeder Seite nen farbigen Seitenrahmen spendiert und so die Druckkosten deutlich ansteigen.
Komplett-Farbe wäre ja dann für Sammel-Editionen oder "Deluxe-Editionen" eine Idee gewesen. Dann trägt das "Deluxe" eben auch durch den hohen Einzelpreis der "Spezial-Edition"-Argumentation den Druck.

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Ich kenne genug Leute, die DSA spielen und die Vielzahl an Regeln nicht brauchen. Das einzige, wo das bei denen stärker genutzt wird, sind Zauber und Liturgien. Vielleicht sollte man einfach auch mal akzeptieren, dass keiner hier DIE Weisheit zu DEN DSA-Spielern hat, da die einfach zu divers sind. Ich verstehe ja, dass manche mit dem Konzept hadern. Aber dann immer gleich so tun zu müssen, als ob das die totale Katastrophe wäre, finde ich etwas übertrieben und zu eng in der Betrachtung. Wäre anders, wenn es die zufriedenen DSA-Spieler nicht gäbe, aber die gibt es, also sind die Katastrophen der einen Sichtweise vielleicht doch nicht so fundamental.Wolfio hat geschrieben: ↑12.12.2021 19:34 Das Problem ist aber, dass halt der Ansatz "Ihr braucht nur das Grundregelwerk" ja schon durch den Almanach zu "Ihr braucht das Grundregelwerk und den Almanach" verwässert wurde. Das Konzept, ohne Erweiterungsbände "normalen Spielen zu können" ist halt von Anfang an mit zwei gebrochenen Beinen und nem schielenden Auge gestartet, da DSA als Regelwerk einfach von seiner Detailliertheit und Ideenfülle lebt.
- Wolfio
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Umso unnötiger muss es denen dann doch vorkommen, wenn die Regeln kostbare Seiten im Abenteuer blockieren. Sowohl für die regelverliebten als auch die von dir beschriebenen Spieler sind Regeln im Abenteuer eher hinderlich. Entweder, weil man ja eh das Buch mit den Regeln da hat oder weil man sie ignoriert.Aureus Güldenklang hat geschrieben: ↑12.12.2021 19:49 Ich kenne genug Leute, die DSA spielen und die Vielzahl an Regeln nicht brauchen. Das einzige, wo das bei denen stärker genutzt wird, sind Zauber und Liturgien.
Der Vorteil dieser Strategie ist vor allem für die Spieler gegeben, die möglichst wenig Produkte neben den Abenteuern kaufen wollen, gleichzeitig aber den Anspruch haben, die Regeln geliefert zu bekommen, oder aber nicht nachschlagen wollen.

- Aryador
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Ich verstehe ehrlich gesagt diesen Schmerz, dass "kostbare Seiten blockiert" werden nur so halb. Als Leser weiß ich nicht, ob der Autor da an der Stelle stattdessen einen total hilfreichen Zusatz getextet hätte oder vielleicht auch einfach nur die Lücke gefüllt worden wäre, oder das Layout mehr Weißraum gelassen oder das Bild vergrößert hätte.Wolfio hat geschrieben: ↑12.12.2021 21:06 Umso unnötiger muss es denen dann doch vorkommen, wenn die Regeln kostbare Seiten im Abenteuer blockieren. Sowohl für die regelverliebten als auch die von dir beschriebenen Spieler sind Regeln im Abenteuer eher hinderlich. Entweder, weil man ja eh das Buch mit den Regeln da hat oder weil man sie ignoriert.
Wenn ich jetzt mal als Beispiel die Rabenkrieg-Abenteuer nehme, die ich zuletzt gelesen habe, dann habe ich an keiner Stelle gedacht: "Ogott, der Text ist zu kurz, anstelle des Jaguar-Wertekastens hier hätte man doch noch mehr Plot schreiben können." Ich empfinde die Abenteuer als ziemlich ausführlich und ausreichend. Das einzige, was mich tatsächlich beim Lesen irritiert, sind die ersten 3-4 Seiten, wo nochmal die Kampagne wiederholt wird, und die tatsächlich in jedem Buch aus identischen Sätzen bestehen. Da hätte ich mir dann als Leser einen kompletten Kampagnenband gewünscht.
Aber ganz ehrlich, ich schaue da als Leser doch nicht drauf, ob das Abenteuer jetzt 48 Seiten hat oder 44 Seiten. Das ist mir echt völlig egal. Mir ist viel wichtiger, ob das Abenteuer gut ist, ob es mich inspiriert, einen hilfreichen Steinbruch an Ideen bietet, neue Ideen stimuliert, etc. Wenn es das liefert, dann kann ich echt darüber wegsehen, dass da irgendwo noch ein Zauber aufgeführt ist, den ich vielleicht schon kenne.
Tatsächlich glaube ich, dass das die Autoren selbst viel mehr stört, als die meisten Leser. Die Autoren wissen nämlich im Zweifelsfall, ob sie an der Stelle was kürzen mussten - oder eben nicht.
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Ich weiß nicht, wie viel Überblick du da hast, aber der Hauptteil der Regeln, die da in Abenteuern auftauchen, sind Zauber, Liturgien, Kreaturen und Ausrüstungsstücke, hauptsächlich, damit der/sie SL die NSC entsprechend wie vorgestellt einsetzen kann. Die sind für die Spieler meist erstmal egal. Regelkomplexe a la Bibliotheksrecherche sind eher selten. Das ist für mich als SL praktisch, da muss ich nicht woanders nachblättern, für meine Runde ist es für das Spielen ihrer SC aber eher egal.
Ich glaube, es wird gerne auch zu hoch eingeschätzt, wie viel mehr Seiten das sind - ich bezweifle, dass du da auf 15 Seiten bei 60 Seiten Abenteuer kommst. Sternenträger 5 als aktuelles Abenteuer kommt bspw. auf 4 Seiten Anhang mit Elementen aus anderen Werken. Wer da jetzt noch jede Kreaturenangabe mit einrechnen will, sollte bedenken, dass die früher aus Gründen der Zugänglichkeit und zum Vermeiden von Blättereien auch in DSA4-Abenteuern durchaus abgedruckt wurden und nicht auf die ZBA verwiesen wurde, wenn es sich nicht um absolute Randbegegnungen handelte. Mein Gefühl ist hier, dass die Kritiker da teilweise einen falschen Eindruck haben, wie groß bei den Abenteuern die Dopplungen sind.
Ich glaube, es wird gerne auch zu hoch eingeschätzt, wie viel mehr Seiten das sind - ich bezweifle, dass du da auf 15 Seiten bei 60 Seiten Abenteuer kommst. Sternenträger 5 als aktuelles Abenteuer kommt bspw. auf 4 Seiten Anhang mit Elementen aus anderen Werken. Wer da jetzt noch jede Kreaturenangabe mit einrechnen will, sollte bedenken, dass die früher aus Gründen der Zugänglichkeit und zum Vermeiden von Blättereien auch in DSA4-Abenteuern durchaus abgedruckt wurden und nicht auf die ZBA verwiesen wurde, wenn es sich nicht um absolute Randbegegnungen handelte. Mein Gefühl ist hier, dass die Kritiker da teilweise einen falschen Eindruck haben, wie groß bei den Abenteuern die Dopplungen sind.
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Zur Anmerkung:Asleifswasserträger hat geschrieben: ↑12.12.2021 12:14 Andere Verlage, die sogar kleiner als Ulisse sind, schaffen es auch ihre AB's zu vernünftigen Preisen zu verkaufen. Und bei diesen Verlagen arbeiten die oben genannten Personen.
Beim Uhrwerk Verlag kosten die 64 Seitigen AB's 14,95€.
Edit: Auch bei den CF's hat es sehr heftige Preissteigerungen gegeben.
Bei den Thorwaler CF haben die PDF Dankeschön mit allen Produkten noch 40€ gekostet, bei Rohals Erben waren es 100€..
Bei Ulisses waren es bis zur diesjährigen (ersten nach 5 Jahren) Preissteigerung ebenfalls 14,95 € für 64 Seiten. Nun 17,95 € - auch durch höhere Rohstoffpreise, das geht also nicht mal alles an die Autoren.
Ob Uhrwerk noch lange ohne Preissteigerungen auskommt, wissen wir nicht. Daher hinkt der Vergleich.
Zu den PDFs: ja, der Sprung ist groß. 40 € waren allerdings auch wirklich ein absoluter No-Brainer, da quasi geschenkt. Nun ist es vielleicht schon einen Tick "zu teuer", aber definitiv "realistischer".
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Ich bin durch Zufall, auf eine Blog Beitrag aus dem Jahr 2011 gestoßen, der den Abgang der DSA Kernredaktion thematisiert.
https://zivilschein.wordpress.com/2010/ ... n-von-dsa/
Da sprang mir eine Aussage einer Autorin ins Auge und die passt total auf die heutige Situation.
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Da sprang mir eine Aussage einer Autorin ins Auge und die passt total auf die heutige Situation.
Spoiler
Die ‘Vision’, die Ulisses von DSA hat, sind möglichst viele bedruckte Seiten; der Inhalt und die Qualität sind nachrangig. Das ist für mich aber keine Umgebung, in der ich weiter Arbeit leisten will, die sich allein aus dem Wunsch motiviert, für gute, erzählerisch spannende Entwicklungen zu sorgen, gute, sinnvolle Publikationen auf den Weg zu bringen und gute, nützliche Texte zu schreiben, und sich für mich auch nur aus diesem Wunsch motivieren lässt.
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Tja, das ewige Streiten über die sinnvolle Auslegung von "Das Bessere ist der Feind des Guten."
Als Autor:in arbeitet man natürlich gerne so lange an einem Werk, bis man es perfekt findet. Damit lässt sich dann aber eher keine wirtschaftliche Planung machen, da gerade am Ende die investierte Arbeit für die letzten Fitzelchen unverhältnismäßig groß ist. Im Hobbybereich kann man sich das erlauben, da gibt es keine Deadlines und es müssen keine Rechnungen damit bezahlt werden. So gesehen wundert es mich nicht, dass manch Autor:in, der oder die das ganze ja als eigenes Steckenpferd betreibt, es nicht akzeptabel findet, wenn Deadlines dem eigenen Streben nach Perfektionismus entgegen stehen. Ist die Frage, ob man da als Fan so viel besser fährt - das führt nämlich dann dazu, dass deutlich weniger Produkte erscheinen bzw. sich Veröffentlichungen noch länger hinziehen.
Als Autor:in arbeitet man natürlich gerne so lange an einem Werk, bis man es perfekt findet. Damit lässt sich dann aber eher keine wirtschaftliche Planung machen, da gerade am Ende die investierte Arbeit für die letzten Fitzelchen unverhältnismäßig groß ist. Im Hobbybereich kann man sich das erlauben, da gibt es keine Deadlines und es müssen keine Rechnungen damit bezahlt werden. So gesehen wundert es mich nicht, dass manch Autor:in, der oder die das ganze ja als eigenes Steckenpferd betreibt, es nicht akzeptabel findet, wenn Deadlines dem eigenen Streben nach Perfektionismus entgegen stehen. Ist die Frage, ob man da als Fan so viel besser fährt - das führt nämlich dann dazu, dass deutlich weniger Produkte erscheinen bzw. sich Veröffentlichungen noch länger hinziehen.