DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Numinoru
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Kendor hat geschrieben: 06.07.2021 10:34 Die Welt tut aber natürlich ihr übriges dazu, auch wenn wir sie in einigen entscheidenden Punkten an unsere Wünsche angepasst und somit deutlich verändert haben.
Das ist für mich geradezu eine Art Fazit dieser Diskussion. Auf Verlagsebene seh ich auch keine Lösung des Dilemmas einer bis ins Detail entwickelten Welt, die keine Freiheitsgrade mehr lässt, wo aber jede größere Veränderung Fans verärgern könnte. Auf Ebene der einzelnen Rollenspielgruppe ist das aber nur ein Problem, wenn man zulässt, dass es eines ist. Warum nicht die Spieler zusammenrufen und beschließen, dass alles offizielle Material nur Vorschläge/verzerrte Vorurteile/Legenden sind, die im eigenen Aventurien anders sein können? Warum von Zeitpunkt x an nicht einen eigenen alternativen Geschichtsstrang/Metaplot starten? Was vom bisher erschienenen oder noch kommenden Material passt, wird geklaut und eingebaut, Rest lässt man raus. Ist doch als kreatives Hobby gedacht.

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RvB
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Numinoru hat geschrieben: 06.07.2021 11:10 Warum nicht die Spieler zusammenrufen und beschließen, dass alles offizielle Material nur Vorschläge/verzerrte Vorurteile/Legenden sind, die im eigenen Aventurien anders sein können? Warum von Zeitpunkt x an nicht einen eigenen alternativen Geschichtsstrang/Metaplot starten? Was vom bisher erschienenen oder noch kommenden Material passt, wird geklaut und eingebaut, Rest lässt man raus.
Genauso ist es doch von Tag 1 an gedacht. Steht andauernd in Vorworten von Publikationen, dass das alles Vorschläge sind und man aber bitte unbedingt sein eigenes Aventurien draus machen soll. Und dafür auch Dinge weglassen oder verändern kann, die in diesem Buch geschrieben sind.

Das zu tun ist keine private Revolution besonders mutiger Spieler, sondern Teil vom Konzept.

Gerade bei DSA5 mit den ganzen Fokus-Regeln wird es ad nauseum jedes Mal wieder erwähnt, dass NICHT jede Gruppe mit ALLEN Regeln spielen soll, sondern man sich auf die Basics beschränken und dann die zusätzlichen Regeln raussuchen sollte, die das eigene Spiel bereichern.
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Difar
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RvB hat geschrieben: 06.07.2021 11:21 Genauso ist es doch von Tag 1 an gedacht. Steht andauernd in Vorworten von Publikationen, dass das alles Vorschläge sind und man aber bitte unbedingt sein eigenes Aventurien draus machen soll. Und dafür auch Dinge weglassen oder verändern kann, die in diesem Buch geschrieben sind.
Totschlagargument.
RvB hat geschrieben: 06.07.2021 11:21 Gerade bei DSA5 mit den ganzen Fokus-Regeln wird es ad nauseum jedes Mal wieder erwähnt, dass NICHT jede Gruppe mit ALLEN Regeln spielen soll, sondern man sich auf die Basics beschränken und dann die zusätzlichen Regeln raussuchen sollte, die das eigene Spiel bereichern.
Es geht hier mal ausnahmsweise nicht um die Regeln, sondern um die Welt und den fortlaufenden Hintergrund, den du vor ein paar Posts noch als essentiell wichtig betrachtet hast. Jetzt, zwei, drei Seiten später, ist er deiner Ansicht nach plötzlich eh beliebig abänderbar und nur noch ein "Vorschlag" -- wo du vorhin noch davon geredet hast, wie wichtig es für Aventurien ist, dass es eben kein "vages" Setting ist.

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RvB
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Difar hat geschrieben: 06.07.2021 11:27 Es geht hier mal ausnahmsweise nicht um die Regeln, sondern um die Welt und den fortlaufenden Hintergrund, den du vor ein paar Posts noch als essentiell wichtig betrachtet hast. Jetzt, zwei, drei Seiten später, ist er deiner Ansicht nach plötzlich eh beliebig abänderbar und nur noch ein "Vorschlag" -- wo du vorhin noch davon geredet hast, wie wichtig es für Aventurien ist, dass es eben kein "vages" Setting ist.
Auf einmal geht es um mich als Person und wie konsistent meine Ansicht ist? Hm, okay. Kann ich beantworten, geht aber ein bisschen an der Diskussion vorbei, glaube ich.
Was ich zuletzt darüber schrieb, sich sein eigenes Aventurien zu machen, bezog sich auf die Sicht des Verlags (und seiner Vorgänger). In den Büchern steht immer wieder, dass man es eben für sich anpassen soll und auch Autoren sagen das in Interviews immer wieder. @Numinoru machte das ja als Vorschlag, der für mich so klang, als sei das eine revolutionäre neue Idee. Da wollte ich entgegnen: Es gehört zum Konzept, schon immer. Zumindest habe ich da die Interviewreihe "Maske des Meisters" im Hinterkopf, wo Hadmar von Wieser und andere schildern, dass das auch zu Beginn von DSA schon immer die Haltung der Autoren war.

Und was du als vermeintliche Gegensätze aufgreifst, @Difar, empfinde ich nicht als solche: Selbstverständlich ist der aventurische Hintergrund aus meiner Sicht das Wichtigste und Beste an DSA (und der Grund, warum ich DSA spiele und nicht D&D), und gleichzeitig ist es "nur ein Vorschlag". Meine Gruppen spielen in Aventurien, wie es beschrieben ist, aber es kommt immer wieder vor, dass meine Spielleiter auch Dinge verändern. Sich sklavisch an jedes Detail halten zu müssen, wäre an manchen Stellen hinderlich. Wenn es dem Spielspaß und der eigenen Story dient, dann ist unsere Welt selbstverständlich so flexibel, auch vom geschriebenen Wort abzuweichen. Was nicht heißt, dass der reichhaltige Hintergrund damit egal und in seiner Gesamtheit verworfen ist. Wo ist das Problem? Die Geschichte kann gleichzeitig wertvoll und individuell flexibel sein.
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RvB hat geschrieben: 06.07.2021 11:42 Meine Gruppen spielen in Aventurien, wie es beschrieben ist, aber es kommt immer wieder vor, dass meine Spielleiter auch Dinge verändern. Sich sklavisch an jedes Detail halten zu müssen, wäre an manchen Stellen hinderlich. Wenn es dem Spielspaß und der eigenen Story dient, dann ist unsere Welt selbstverständlich so flexibel, auch vom geschriebenen Wort abzuweichen.
Was hat das jetzt mit dem Metaplot zu tun? Er ist "meta", nicht "macro".

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Difar hat geschrieben: 06.07.2021 11:53 Was hat das jetzt mit dem Metaplot zu tun? Er ist "meta", nicht "macro".
Das war die Antwort auf deinen Vorwurf, ihre Meinung wäre inkonsistent.
Der Metaplot ist halt Teil des Hintergrunds und jeder Gruppe steht frei ob und in welchem Maße er genutzt wird. Also genau das, worüber ihr geschrieben habt.
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Desiderius Findeisen hat geschrieben: 06.07.2021 12:02 Genauso ist es doch von Tag 1 an gedacht. Steht andauernd in Vorworten von Publikationen, dass das alles Vorschläge sind und man aber bitte unbedingt sein eigenes Aventurien draus machen soll. Und dafür auch Dinge weglassen oder verändern kann, die in diesem Buch geschrieben sind.
Mein Eindruck ist halt, dass da einige etwas zögerlich sind. Vielleicht auch aus der Angst heraus, dass das später clashen könnte mit neu hinzukommendem Material. Ist sicher auch schwerer in wechselnden Gruppen oder ohne festen Spielleiter.
Die wollte ich bissl ermutigen. Revolution ist bis auf weiteres keine geplant (obwohl, vielleicht eine in Aventurien 🥳).

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Desiderius Findeisen hat geschrieben: 06.07.2021 12:02 Der Metaplot ist halt Teil des Hintergrunds und jeder Gruppe steht frei ob und in welchem Maße er genutzt wird. Also genau das, worüber ihr geschrieben habt.
Ist und bleibt ein Totschlagargument, das nichts zum eigentlichen Gespräch beiträgt.
Dass jede Gruppe den Metaplot abändern kann, ist jetzt ein gültiger Marker, um eine Diskussion abzubrechen? Ich kann also eine Diskussion über einen schwachen Motor damit beenden, dass ich darauf hinweise, dass ihn ja jeder selber tunen kann?
Merkwürdige Debattenkultur.
Es ging in der Debatte darum, wie der offizielle Metaplot von Verlagsseite aus verbessert werden kann (ob überhaupt). Was eine x-beliebige Gruppe daraus macht, ist dafür nicht interessant, sondern schlichtweg ein anderes Thema (das durchaus seine Berechtigung hat).

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Wolfio hat geschrieben: 06.07.2021 05:13 Beim Foggwulf war eher das Problem, dass man hier einfach 0 Komuniziert hat. Der fuhr irgendwann ins Güldenland und das wars.
Solchen großen und teilweise ikonischen Helden der Geschichte, sollte man aber ein würdiges Ende bereiten. Zumal... Wir haben ja ein recht ähnliches Szenario real gehabt mit Maradonna, der vor kurzem verstorben ist. Dieser hat weltweit Personen inspiriert und in ihren Träumen bestärkt, trotz seiner letzten Jahre. Komisch, dass der "König der Meere" diese Wirkung scheinbar in Thorwal nicht entfesseln konnte.
Und genau da hätte die Spielhilfe ansetzen können. "Ich möchte einmal ein so berühmter Hetmann wie der Foggwulf werden", etc. Einfach, damit die alten Hasen da einen Anknüpfungspunkt haben und der NSC nicht einfach "weg" ist.

Ich mein, ich kenn DSA5-Spieler, die viel in Thorwal gespielt haben und denen weder Garhelt, Beorn, noch Foggwulf auch nur irgendwas sagen. Geschweige von den Heroen, die leibhaftig das Orkland bezwungen haben. Die lebendige Zukunft des Metaplots lebt auch von seiner Vergangenheit, die man aufgreifen sollte. Und von mir aus kann man den Foggwulf dann auch recht schnell abschreiben. Etwa: "Kommt aus dem Güldenland zurück (alt)" --> "Wird von Kultisten/Anhängern des Namenlosen (oder welchen Gott man als Gegenspieler Swafnirs setzen will) ermordet" --> Aufruhr. Hat mit dem Sternenfall zu tun... bla.
Ach, Foggwulf war gemeint! Das ist irgendwie an mir vorbeigerauscht. Ja, den hätte man schon nennen sollen - schließlich dürfte er für die Thorwaler einen ähnlichen Stand haben wie Raidri für die Mittelreicher.
Hier möchte ich nochmal auf Hadmar Wieser verweisen, als der Raidri ausgestaltet hat. Ich habe den Charakter damals für seine Mary Sue gehalten, aber nach den Orkenspalter-Interviews mit ihm wurde das ganze dann doch etwas aufgeklärt - Hadmar wollte einen besonderen Helden dieses Kalibers als Benchmark dafür, was innerweltlich so für die Spieler erreichbar ist; was die Runden dann im einzelnen aus und mit diesem Charakter machten (Vorbild/Feindbild/wasauchimmer), war für Wieser sekundär - im Gegensatz zu Ulrich Kiesow, der die Spieler lieber kleinhielt und für den seine Mary Sues tatsächlich was besonderes waren und auch besonders unantastbares waren.
Vor diesem Hintergrund finde ich eine Unterschlagung von Phileasson ziemlich bedauernswert und vor allem unnötig - der Mann war nun mal einer der größten Helden der Thorwaler aus der jüngeren Vergangenheit; was hätte dagegen gesprochen, ihn in den Hintergrund zu überführen und zu behandeln wie die anderen wichtigen Hintergrundfiguren auch?
So sehe ich übrigens auch die NSC-Thematik allgemein: Als DSA 1984 anfing und 1988 erstmals eine brauchbare Settingsbeschreibung bekam, wurden ja auch massenweise "berühmte Persönlichkeiten" vorgestellt - die großen Herrscher, Helden und Schurken der damaligen Zeit, deren Großtaten allerdings gezwungenermaßen fast durchweg "offscreen" stattfanden, weil man sich ja überhaupt erst einen Hintergrund für das damals noch neue Spiel zusammenschreiben mussste. 30-40 Ingame-Jahre später sieht es dagegen so aus, dass die neue Riege der berühmten Figuren nun naturgemäß zu weiten Teilen aus solchen NSCs besteht, die von einer früheren Spielergeneration live miterlebt oder sogar auf Abenteuer begleitet werden konnten - aber das spricht ja nicht dagegen, sie nun genauso als Teil des Hintergrunds zu behandeln wie damals die alten NSCs; der vorrangigste Unterschied wäre halt der, dass alte Spieler an deren Schicksal direkt teilgenommen haben anstatt es nur aus Romanen und Spielhilfen zu kennen. Und wenn unter diesen Umständen Phileasson nicht einmal mehr erwähnt wird (ist das so? ich habe GdG nicht gelesen), ist das schon daneben.
Numinoru hat geschrieben: 06.07.2021 11:10 Warum nicht die Spieler zusammenrufen und beschließen, dass alles offizielle Material nur Vorschläge/verzerrte Vorurteile/Legenden sind, die im eigenen Aventurien anders sein können? Warum von Zeitpunkt x an nicht einen eigenen alternativen Geschichtsstrang/Metaplot starten? Was vom bisher erschienenen oder noch kommenden Material passt, wird geklaut und eingebaut, Rest lässt man raus. Ist doch als kreatives Hobby gedacht.
Difar hat geschrieben: 06.07.2021 11:27 Es geht hier mal ausnahmsweise nicht um die Regeln, sondern um die Welt und den fortlaufenden Hintergrund, den du vor ein paar Posts noch als essentiell wichtig betrachtet hast. Jetzt, zwei, drei Seiten später, ist er deiner Ansicht nach plötzlich eh beliebig abänderbar und nur noch ein "Vorschlag" -- wo du vorhin noch davon geredet hast, wie wichtig es für Aventurien ist, dass es eben kein "vages" Setting ist.
@RvB hat schon recht, und das ist auch kein Widerspruch: Faktisch war es in der Tat schon immer so gewesen, dass es am Spieltisch den jeweiligen Runden überlassen war, wieviel sie vom offiziellen Aventurien übernahmen und was sie verwarfen. Allerdings muss man hier auch einfach der Realität ins Auge blicken: Wenn du einen fortlaufenden Metaplot wie in DSA hast, dann hast du gar keine andere Wahl, als die, dich auf einen einzigen Geschichtsverlauf festzulegen und diesen weiterzuerzählen - und dementsprechend auch ausschließlich diesen als kanonisch zu betrachten. Das läuft dann natürlich darauf hinaus, dass die "offizielle" Version der Geschichte in den Spielhilfen nicht nur privilegiert, sondern als quasi alternativlos präsentiert wird, aber wie hätte man es sonst machen sollen?

Klar, es wäre ganz nett gewesen, wenn man abweichende Geschichtsverläufe auch als grundsätzliche Möglichkeit prominenter behandelt hätte über ein obligatorisches "wenn ihr es anders machen wollt, dann tut es ruhig" hinaus (zB indem man einerseits mögliche neue Zeitlinien als andere Settingsszenarien umreißt; oder andererseits mögliche Wege thematisiert, wie der SL trotz deutlicher Brüche die Ploteisenbahn wieder so umleitet, dass sie im offiziellen Aventurien endet: "Wenn in ihrer Runde Answin von Rabenmund bereits tot sein sollte, übernimmt sein Erbe seine Rolle in der Schlacht der drei Kaiser" oder so ähnlich), aber letztlich obliegt die Deutungshoheit über das eigene Aventurien ja immer noch jeder Spielrunde selbst.
Difar hat geschrieben: 06.07.2021 12:17 Es ging in der Debatte darum, wie der offizielle Metaplot von Verlagsseite aus verbessert werden kann (ob überhaupt). Was eine x-beliebige Gruppe daraus macht, ist dafür nicht interessant, sondern schlichtweg ein anderes Thema (das durchaus seine Berechtigung hat).
Ich glaube, ihr redet hier auch aneinander vorbei. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das, was dir vorschwebt, eine Generalüberholung des Metaplots (und eine teilweise Neugestaltung es Settings) mittels eines Zeitsprungs. Das steht aber gar nicht im Widerspruch zur der Art und Weise, wie die Natur des Metaplots bisher in DSA gehandhabt wurde - im Gegenteil, es wäre absolut möglich und sogar sehr naheliegend, nach einem Zeitsprung den "neuen" Metaplot genauso als "Status Quo" für die Spielerschaft zu behandeln wie es früher der Fall war; und ebenso mit der Einschränkung, dass die Spielrunden im einzelnen von diesem Status Quo nach ihrem Gusto abweichen können.
Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 10:29 Star Wars hat es eigentlich nicht schlecht gelöst.
*hust*
Der Unterschied zu DSA ist allerdings, dass die Star Wars Macher immer noch ein Interesse an einer fortlaufenden Welt haben. Und die Ressourcen und das Können
*husthust*

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 06.07.2021 14:22 Klar, es wäre ganz nett gewesen, wenn man abweichende Geschichtsverläufe auch als grundsätzliche Möglichkeit prominenter behandelt hätte
Das ist tatsächlich eine extrem coole Idee! Vielleicht auch mit „Was wäre gewesen, wenn…“ -Vorschlägen, um eine Kampagne in einer Epoche anzusiedeln, kurz nachdem eines der aventurischen Großereignisse einen anderen als den bekannten Ausgang nahm? Da wäre der reiche aventurische Hintergrund plötzlich wieder Basis für Neues statt Hemmschuh.

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Numinoru hat geschrieben: 06.07.2021 14:40 Das ist tatsächlich eine extrem coole Idee! Vielleicht auch mit „Was wäre gewesen, wenn…“ -Vorschlägen, um eine Kampagne in einer Epoche anzusiedeln, kurz nachdem eines der aventurischen Großereignisse einen anderen als den bekannten Ausgang nahm? Da wäre der reiche aventurische Hintergrund plötzlich wieder Basis für Neues statt Hemmschuh.
Im Grunde kann man da auch mehrere Themen unter einen Hut bringen:

1. Alternative History:
1a. Alternative Past: Das, was in WdM auf Seite 363 unter den gegebenen Beispielen aufgeführt ist: Die Gruppe bespielt einen Hintergrund, der sich schon von Beginn an deutlich vom aktuellen Aventurien unterschieden hat.
1b. Alternative Present: Das, was in WdM auf Seite 363 unter "Welten jüngerer Abspaltungen" aufgeführt ist - während die Gruppe im Standardaventzurien anfängt, haben ihre Handlungen tatsächlich Auswirkungen, die vom Metaplot wegführen.

2. Die Zeit fließt immer in dieselbe Richtung:
Angelehnt an dieses Phänomen aus der Science Fiction: https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/ ... andHistory - egal, was die Helden machen, am Ende rollt der Metaplot doch weiter. Ziel der Behandlung dieses Themas (das aber naturgemäß deutlich kürzer ausfallen würde), wäre, dem SL Mittel und Wege in die Hand zu geben, wie er den Spielern mehr Einflussmöglichkeiten gibt, aber trotzdem die Geschichte wieder in ihr altes Fahrwasser zurückgerät.
Wenn die Helden sich beispielsweise in "Die Verschwörung von Gareth" auf die Seite Rabenmunds schlagen und dieser seinen Plan in die Tat umsetzt, dann geschieht das, was in der Rabenmund-Romanreihe angedacht war (also kein Mord an Brin, sondern nur eine Demontierung Hals) und Answin wird Regent. Die nächsten paar Jahre laufen dann aus Opportunitätsgründen quasi gleich ab (auch wenn Answin kompetenter als Hal ist); aber irgendwann kommt raus, dass Brin der eigentliche Sohn Retos ist, und 19 Hal kommt es zu einem Erbfolgekrieg, den er dann für sich entscheidet. Dann ist Brin zwar Kaiser und nicht nur Reichsbehüter, aber der Metaplot kann sich so weiterentwickeln wie gehabt.

Beides wären Möglichkeiten, die Welt anders zu gestalten - und hätten allemal mehr als eine Seite in WdM verdient und gelegentliche Erwähnungen des Umstandes, dass alles nur eine Empfehlung ist.

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Bin nicht sicher, wen das so wirklich ansprechen soll. Wenn wir haufenweise Parallelaventuriens behandeln, bekommt doch eh fast keines davon genug Veröffentlichungen zur Ausgestaltung, die Unterschiede sind auch oft zu gering, um wirklich eigenständie Interessen durch neue Setting zu bedienen (oder bräuchten dafür wieder Unmengen neuer Veröffentlichungen) und zusätzlich macht man es Spielern schwerer, von Gruppe zu Gruppe zu wechseln und sich dennoch in vertrauter Umgebung wiederzufinden.

Setting-Boxen wie DDZ waren für so was ein besserer Ansatz, da sie genug notwendige Tiefe und notwendige Verschiedenheit boten und es zusätzlich mehr als genug Verknüpfungen gab.

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Satinavian hat geschrieben: 06.07.2021 15:41 Bin nicht sicher, wen das so wirklich ansprechen soll. Wenn wir haufenweise Parallelaventuriens behandeln, bekommt doch eh fast keines davon genug Veröffentlichungen zur Ausgestaltung, die Unterschiede sind auch oft zu gering, um wirklich eigenständie Interessen durch neue Setting zu bedienen (oder bräuchten dafür wieder Unmengen neuer Veröffentlichungen) und zusätzlich macht man es Spielern schwerer, von Gruppe zu Gruppe zu wechseln und sich dennoch in vertrauter Umgebung wiederzufinden.

Setting-Boxen wie DDZ waren für so was ein besserer Ansatz, da sie genug notwendige Tiefe und notwendige Verschiedenheit boten und es zusätzlich mehr als genug Verknüpfungen gab.
Es ging ja auch nur um eine einzelne Spielhilfe (vergleichbar mit der DDZ), auch wenn die unterschiedlichen Hintergründe individuell natürlich deutlich kürzer abgehandelt würden.
Bei parallelen Zeitlinien, die aber zur selben Zeit spielen, würden sich dann sowieso die existierenden Settingsboxen anbieten: Auch wenn die politischen Umstände etwas anders sein mögen, ändert sich ja nicht direkt die Kultur.

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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Also ich will dir das nicht ausreden, aber ich hätte keinen Bedarf dan einer Spielhilfe, die einen Haufen alternative Aventuriens kurz skizziert, aber nicht wirklich ausarbeit. Wenn ich es so viel Arbeit reinstecken muss, dann brauche ich auch keine Vorlage für das Grobkonzept sondern kann mir die Art Abweichung ausdenken, die mich tatsächlich interessiert.

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Difar hat geschrieben: 06.07.2021 12:17 Ist und bleibt ein Totschlagargument, das nichts zum eigentlichen Gespräch beiträgt.
Dass jede Gruppe den Metaplot abändern kann, ist jetzt ein gültiger Marker, um eine Diskussion abzubrechen? Ich kann also eine Diskussion über einen schwachen Motor damit beenden, dass ich darauf hinweise, dass ihn ja jeder selber tunen kann?
Merkwürdige Debattenkultur.
Es ging in der Debatte darum, wie der offizielle Metaplot von Verlagsseite aus verbessert werden kann (ob überhaupt). Was eine x-beliebige Gruppe daraus macht, ist dafür nicht interessant, sondern schlichtweg ein anderes Thema (das durchaus seine Berechtigung hat).
Wenn RvB das Gefühl hat, dass Nominoru die Setzung nicht kennt und einfach mal darauf hinweist ist das ein Totschlagargument und die Diskussion beendet? Sieht nicht so aus :wink:
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Satinavian hat geschrieben: 06.07.2021 16:36 Also ich will dir das nicht ausreden,
Es ist eh wurscht; sie werden es ohnehin nicht machen.

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Ungelesener Beitrag von mike-in-the-box »

Klingt auch eher nach was für ein Fanprojekt und weniger was für den Verlag selbst (ok, sie HABEN des Sexband rausgebracht...da könnten sie auch so was machen, vom Prinzip her, würde mehr Sinn machen. Aber wenn du dowas mal anleiern wills, @Suilujian hat da zb. durchaus Ideen...

Ich hab auch noch so 20 Seiten "Zerfall des Mittelreiches nach dem Orkensturm, kein Borbarad (der läuft im Güldenland auf)"... finden sich bestimmt Leute.

Unabhängig davon wird es mit ziemlicher Sicherheit keinen Reset geben, damit ist DnD 4 in den Forgotten Realms schon hart vor die Wand gefahren und ich glaub so richtig erholt haben sie sich davon bis heute nicht. Und auch wenn ich die Ideen dabei nicht mal schlecht fand (auch wenn es dann nicht weiterverfolgt wurde), am Markt wird man das Ergebnis sicher bemerkt haben.
Zuletzt geändert von mike-in-the-box am 06.07.2021 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Perceval »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 06.07.2021 14:22
Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 10:29 Star Wars hat es eigentlich nicht schlecht gelöst.
*hust*
Der Unterschied zu DSA ist allerdings, dass die Star Wars Macher immer noch ein Interesse an einer fortlaufenden Welt haben. Und die Ressourcen und das Können
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Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 17:26
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 06.07.2021 14:22
Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 10:29 Star Wars hat es eigentlich nicht schlecht gelöst.
*hust*
Der Unterschied zu DSA ist allerdings, dass die Star Wars Macher immer noch ein Interesse an einer fortlaufenden Welt haben. Und die Ressourcen und das Können
*husthust*
Erkältet? ;)
Disney plant im Moment die Sequel-Saga als non-canon zu erklären, weil sie so schlecht geschrieben und umgesetzt ist und wegen dem ganzen backlasch der daraus entstand. Star Wars ist gerade in den letzten Jahren ein ganz schlechtes Beispiel fur Continuity.

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Doc Sternau
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Baradaeg hat geschrieben: 06.07.2021 18:55 Star Wars ist gerade in den letzten Jahren ein ganz schlechtes Beispiel fur Continuity.
Hatten die nicht vor ein paar Jahren ihr komplettes extended Universe für Null und Nichtig und nicht-kanonisch erklärt?

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Baradaeg hat geschrieben: 06.07.2021 18:55 Disney plant im Moment die Sequel-Saga als non-canon zu erklären, weil sie so schlecht geschrieben und umgesetzt ist und wegen dem ganzen backlasch der daraus entstand. Star Wars ist gerade in den letzten Jahren ein ganz schlechtes Beispiel fur Continuity.
Naja... Clone Wars Staffel 7, Mandalorian, Bad Batch... klar, die werden alle verrissen von den Fans... :lol:

Ja, die Sequels sind schlecht. Aber im Gegensatz zu einem Unternehmen aus dem Taunus merkt Disney wenigstens noch, dass sie Handlungsbedarf haben. Nicht umsonst wurde Dave Filoni befördert. Wenn willst Du bei Ulisses nehmen?

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Doc Sternau hat geschrieben: 06.07.2021 19:30
Baradaeg hat geschrieben: 06.07.2021 18:55 Star Wars ist gerade in den letzten Jahren ein ganz schlechtes Beispiel fur Continuity.
Hatten die nicht vor ein paar Jahren ihr komplettes extended Universe für Null und Nichtig und nicht-kanonisch erklärt?
Ja, haben Sie und jetzt machen Sie die Rolle Rückwärts.
Zuletzt geändert von Asleifswasserträger am 06.07.2021 20:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 20:00
Baradaeg hat geschrieben: 06.07.2021 18:55 Disney plant im Moment die Sequel-Saga als non-canon zu erklären, weil sie so schlecht geschrieben und umgesetzt ist und wegen dem ganzen backlasch der daraus entstand. Star Wars ist gerade in den letzten Jahren ein ganz schlechtes Beispiel fur Continuity.
Naja... Clone Wars Staffel 7, Mandalorian, Bad Batch... klar, die werden alle verrissen von den Fans... :lol:

Ja, die Sequels sind schlecht. Aber im Gegensatz zu einem Unternehmen aus dem Taunus merkt Disney wenigstens noch, dass sie Handlungsbedarf haben. Nicht umsonst wurde Dave Filoni befördert. Wenn willst Du bei Ulisses nehmen?
Die von Dir genannten Beispiele, sind Serien die an Legends angelehnt sind, also an den alten Extended Universe.
Das was Disney als neuen Kanon starten wollte, wird außer in den Episoden 7 bis 9 nirgendwo erwähnt.

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Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von RvB »

Desiderius Findeisen hat geschrieben: 06.07.2021 16:40 Wenn RvB das Gefühl hat, dass Nominoru die Setzung nicht kennt und einfach mal darauf hinweist ist das ein Totschlagargument und die Diskussion beendet? Sieht nicht so aus
Danke, Desiderius. Ich möchte überhaupt keine Diskussion für beendet erklären und bin mir ziemlich sicher, das auch nicht getan zu haben. Und ich will schon gar niemanden totschlagen. 😉

Und sowohl Numinorus Einwand, dass jede Gruppe ja flexibel sein könne, so wie auch meine Entgegnungen, waren mehr auf die Welt Aventurien bezogen als auf den Metaplot im Speziellen, @Difar. Die Tatsache, dass jede Gruppe eigene Anpassungen vornehmen kann, hat rein gar nichts damit zu tun, was Ulisses mit dem Metaplot anstellt oder anstellen könnte / sollte.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

Thargunitoth
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Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Ja, die Sequels sind schlecht. Aber im Gegensatz zu einem Unternehmen aus dem Taunus merkt Disney wenigstens noch, dass sie Handlungsbedarf haben. Nicht umsonst wurde Dave Filoni befördert. Wenn willst Du bei Ulisses nehmen?
Disney hat durch Fehlentwicklungen bei Star Wars wahrscheinlich mehr Geld verloren als DSA jemals insgesamt Umsatz generiert hat. Und auf Fans wurde jetzt auch nicht gehört, sondern auf Gewinn und Verluste, genauso wie es bei Ulisses auch sein wird. Nur Ulisses hat vielleicht nicht das Vermögen um daraus zu lernen...

Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 06.07.2021 20:28 Die von Dir genannten Beispiele, sind Serien die an Legends angelehnt sind, also an den alten Extended Universe.
Das was Disney als neuen Kanon starten wollte, wird außer in den Episoden 7 bis 9 nirgendwo erwähnt.
Und das Extended Universe / Legends baut worauf auf? Richtig auf der ursprünglichen Triologie und die ist Kanon :lol:

Ausgangspunkt meiner Überlegung war die Frage, ob ein Reset Sinn machen würde. Meine Antwort: Ja, wenn man Leute wie Favreau und Filoni hat. Und nein, ich sehe solche Leute im Taunus nicht. Daher macht ein Reset für Aventurien aus meiner Sicht keinen Sinn. Das würde dann einfach so weiterlaufen wie bislang. Und wie gesagt, Disney korrigiert die Strategie. Ulisses?

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

mike-in-the-box hat geschrieben: 06.07.2021 17:24Unabhängig davon wird es mit ziemlicher Sicherheit keinen Reset geben, damit ist DnD 4 in den Forgotten Realms schon hart vor die Wand gefahren und ich glaub so richtig erholt haben sie sich davon bis heute nicht. Und auch wenn ich die Ideen dabei nicht mal schlecht fand (auch wenn es dann nicht weiterverfolgt wurde), am Markt wird man das Ergebnis sicher bemerkt haben.
Oh, Resets, Retcons und massive Eingriffe gab es auch in DnD en masse, und darunter nicht wenige, die ziemlich daneben waren.
- die "Time of Troubles" in den Forgotten Realms, während der die Götter degradiert wurden und auf der Erde wandelten - dagegen ist der Reset zur Beginn der 4. Edition reichlich harmlos.
- die "Grand Conjunction" in Ravenloft, wo alle Domänen in den Nebeln durcheinander gewirbelt und neu platziert wurden
- der Komplettreset in Dark Sun zur 4. Edition, wo das gesamte Setting nochmal auf den Stand von 1991 zurückgesetzt und damit die verschiedenen Romane kassiert wurden (was aber anscheinend ganz gut ankam, da die Romane die Welt massiv verändert haben, und nicht unbedingt zum besseren)

Letztlich zeigt die Handhabung davon eher, wie das ganze in die Binsen gehen kann, wenn man keinen vernünftigen Metaplot hat. Man kann ja meinetwegen der DSA-Redaktion einen "zuviele Köche verderben den Brei"-Effekt vorwerfen, aber verglichen mit der erratischen Natur der Entwicklungen in DnD war DSA regelrecht konservativ: Letztlich hat man ab Borbarad relativ konsequent eine bestimmte Handlungslinie forterzählt und sich daran auch gehalten - und angesichts der Detailliertheit des Metaplots wäre es auch durchaus möglich, das Setting mit einem relativ großen Zeitsprung (sagen wir mal nach irgendwo zwischen 1100 und 1200 BF) weiterzuentwickeln, ohne dass das Aventurien danach absolut nicht mehr erkennbar wäre.
Thargunitoth hat geschrieben: 06.07.2021 20:40 Disney hat durch Fehlentwicklungen bei Star Wars wahrscheinlich mehr Geld verloren als DSA jemals insgesamt Umsatz generiert hat. Und auf Fans wurde jetzt auch nicht gehört, sondern auf Gewinn und Verluste, genauso wie es bei Ulisses auch sein wird. Nur Ulisses hat vielleicht nicht das Vermögen um daraus zu lernen...
"Wahrscheinlich" ist gut - ich habe irgendwo gehört, dass sie mit 2 Milliarden, dann 2,3 Milliarden, dann 3 Milliarden Einnahmen durch Kinotickets rechneten (also eine Milliarde mehr bei Episode 8 und zwei Milliarden mehr bei Episode 9), und wenn man sich die Handhabung des MCU ansieht, dann haben sie garantiert geplant, mittelfristig nochmal jedes Jahr 2-3 Anthologie-Filme rauszubringen - zusätzlich zu den ganzen Merchandise-Einnahmen, die sich ja auch nicht eingestellt haben.

Diese Hochrechnungen waren nach Episode 8 Makulatur (die Performance von Solo hat ja gezeigt, wie viel guten Willen sie verspielt hatten) - wenn man so will, war "The Last Jedi" das schlimmste Kennedy/Johnson-Debakel seit dem Vietnamkrieg. Ich meine, dass das "SWCU" seit Anfang 2018 quasi auf Eis liegt (RotS wurde offensichtlich nur deswegen in die Kinos gebracht, weil sie das ganze hinter sich bringen mussten), sagt schon einiges aus.

Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Man plant weiter Kinofilme. Warum sollte man eines der wertvollsten Franchises brach liegen lassen? Mr. Mouse will Geld verdienen :wink:

Letztendlich vermute ich, dass Ulisses das macht, was es mit DSA macht, weil es für sie funktioniert. Gut funktioniert. Wir paar Unzufriedene fallen wahrscheinlich nicht ins Gewicht.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Perceval hat geschrieben: 06.07.2021 21:01 Man plant weiter Kinofilme. Warum sollte man eines der wertvollsten Franchises brach liegen lassen? Mr. Mouse will Geld verdienen :wink:
"Planen" ist gut - man hatte zwar 2018 die nächste Trilogie für 2022-2026 angekündigt, aber das war mehr deswegen, weil sie nicht zugeben konnten "shit, uns ist die ganze Sache auf die Füße gefallen" und 4 Jahre damals wohl wie ein vernünftiger Zeithorizont erschienen sind. Naja, dank Covid haben sie jetzt eine halbwegs plausible Entschuldigung dafür, dass 2022 doch kein Film rauskommt, was über die immer noch ungeklärten Verantwortlichkeiten bei Lucasfilm hinwegtäuscht. Filme werden aber wohl erst nach Kennedys Abtritt wieder überhaupt erst in Angriff genommen.

Aber genug dazu, dass hier ist ja nicht die "Publikationsstrategie von Disney" :ijw:

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Thargunitoth hat geschrieben: 06.07.2021 20:40 Disney hat durch Fehlentwicklungen bei Star Wars wahrscheinlich mehr Geld verloren
Könnte man meinen, tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Episode VII, VIII, und IX haben die größten Gewinne der Star-Wars-Geschichte eingefahren (auch unter Berücksichtigung der hohen Produktionskosten). Einziger Ausreißer nach unten "Solo: A Star Wars Story". Erfolgreichster Film ist Episode VII, an dessen Erfolg die beiden Nachfolge-Episoden nicht anschließen konnten, für Platz 2 und 3 reicht es dennoch.

https://de.statista.com/statistik/daten ... ars-filme/

Edit: Habe überlesen, dass sich dazu schon geäußert wurde. Ich würde sagen: Geld verloren: nein. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben: ja.

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