Mir geht es um die Frage ob bzw wie ein Zauberer merkt, ob bei der Erschaffung eines Artefakts (egal ob per Arcanovi oder Applicatus) etwas schief gelaufen ist.
Ausgehend von der Beschreibung in WdZ 17 zur SF Zauberkontrolle ("Ein Zaubernder mit Zauberkontrolle kann das Ergebnis seiner Zauberprobe einschätzen – und weiß damit zu sagen, ob ein Zauber gelungen ist...") gehe ich davon aus, dass ein Zauberer ohne diese SF erst einmal nicht merkt, ob ein Zauber geklappt hat oder nicht. Das ist bei Zaubern, die einen direkten Effekt haben egal - da sieht man ja ob was passiert. An dem (zu geringen) Abfluss von AsP kann man es vielleicht auch merken, aber vermutlich muss dafür der Zauber teuer und der Unterschied zwischen Kosten bei Gelingen und Scheitern erheblich sein.
Bei der Erschaffung eines Artefakts jedenfalls fehlt ein unmittelbar augenfälliger Effekt. Sowohl der bindende Spruch (Arcanovi /Applicatus) als auch der zu bindende Spruch verändern ja nichts sichtbar.
Hier also meine Fragen:
1a) merkt ein Zauberer (ohne SF Zauberkontrolle), wenn der bindende Spruch scheitert? Womöglich bei dem Versuch, den zu speichernden Spruch zu wirken und dabei zu merken, dass der an nix andocken kann?
1b) was passiert, wenn man einen zu speichernden Spruch spricht, wenn der bindende Spruch nicht geklappt hat? Schlägt er automatisch fehl, weil er nirgendwo andocken kann? Wirkt er ganz normal, als sei er nicht zur Verwendung im Artefakt gesprochen (entfaltet also seine - ggf verheerende - Wirkung im Zweifel sofort)?
2) merkt ein Zauberer ohne Zauberkontrolle, wenn ein zu speichernder Spruch fehl schlägt? Falls nein: gibt es dann überhaupt ein Artefakt (oder löst sich dann auch der Arcanovi auf)? Oder wird es automatisch ein misslungenes Artefakt (wobei ja misslungenes Sprüche nicht zur Berechnung der gAsP heranzuziehen sind) und erst bei der Auslösung merkt man, dass nix passiert?
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DSA4 Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
Ich versuch mich mal an den Antworten:
Beim Arcanovi funktioniert die Artefaktherstellung über das ansammeln der Zfp*, es sind beliebig viele Proben möglich, ich würde es dem Zauber aufgrund der Komplexität zugestehen, dass der Magier ein intuitives Gespür dafür bekommt, wann das Gefäß bereit für den wirkenden Spruch ist.
Beim Applicatus würde ich sagen, dass der Zaubernde das erst erfährt, wenn der wirkende Spruch nicht ankoppeln kann (oder ZfW 14+/SF ZK).
Eine Kontrolle über aufgewendete AsP ist wegen den chaotischen Kosten definitiv nicht möglich.
Überprüft werden kann das Ergebnis aber definitiv mit einem einfachen Odem Arcanum, oder einem Analys.
WDZ S.13, Unterkapitel gelungen oder misslungen, sagt: "Ein Zauberer merkt sehr wohl, ob er 15 oder 30 AsP verloren hat, nicht aber, ob es 4 oder 7 waren." Tatsächlich wird danach das Beispiel eines Exposami, der kein Leben zeigt, gebracht und dazu gesagt, dies könne auf keine Lebewesen in der Nähe hinduten oder auf einen Misslungenen Zauber. Daher: Bei einem wenig aufwendigen Spruch, ist ein Erkennen des Gelingens erstmal ohne weiteres nicht möglich. Ab einem ZfW von 14+ jedoch schon, auch ohne SF, und zwar nach ca. der Hälfte der ZD (Zauberkontrolle: ab der 1. A, unabhängig vom ZfW).1a) merkt ein Zauberer (ohne SF Zauberkontrolle), wenn der bindende Spruch scheitert? Womöglich bei dem Versuch, den zu speichernden Spruch zu wirken und dabei zu merken, dass der an nix andocken kann?
Beim Arcanovi funktioniert die Artefaktherstellung über das ansammeln der Zfp*, es sind beliebig viele Proben möglich, ich würde es dem Zauber aufgrund der Komplexität zugestehen, dass der Magier ein intuitives Gespür dafür bekommt, wann das Gefäß bereit für den wirkenden Spruch ist.
Beim Applicatus würde ich sagen, dass der Zaubernde das erst erfährt, wenn der wirkende Spruch nicht ankoppeln kann (oder ZfW 14+/SF ZK).
Eine Kontrolle über aufgewendete AsP ist wegen den chaotischen Kosten definitiv nicht möglich.
Da das Einbinden der Sprüche erschwert ist gehe ich davon aus, dass dafür die Grundmatrix des Zaubers geändert werden muss und die Matrix dann schlicht nicht wirken kann, da sie nirgendwo ankoppeln kann.1b) was passiert, wenn man einen zu speichernden Spruch spricht, wenn der bindende Spruch nicht geklappt hat? Schlägt er automatisch fehl, weil er nirgendwo andocken kann? Wirkt er ganz normal, als sei er nicht zur Verwendung im Artefakt gesprochen (entfaltet also seine - ggf verheerende - Wirkung im Zweifel sofort)?
SRD sagt dazu auf S.8/15: "gescheiterte Proben auf wirkende Sprüche dürfen 3 mal wiederholt werden. Wird kein Erfolg erzielt, ist ein misslungenes Artefakt entstanden, es fallen auch in diesem Fall permanente Asp an." Ich gehe daher davon aus, dass der Zauberer beim Arcanovi mitbekommt, ob ein wirkender Spruch misslingt. Dem viel einfacher gestrickten Applicatus würde ich das nicht zugestehen.2) merkt ein Zauberer ohne Zauberkontrolle, wenn ein zu speichernder Spruch fehl schlägt? Falls nein: gibt es dann überhaupt ein Artefakt (oder löst sich dann auch der Arcanovi auf)? Oder wird es automatisch ein misslungenes Artefakt (wobei ja misslungenes Sprüche nicht zur Berechnung der gAsP heranzuziehen sind) und erst bei der Auslösung merkt man, dass nix passiert?
Überprüft werden kann das Ergebnis aber definitiv mit einem einfachen Odem Arcanum, oder einem Analys.
- Strippenzieher
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Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
Genau das ist der Grund, warum ich mich frage, ob der Arcanovi tatsächlich im dieser Hinsicht anders als andere Zauber zu behandeln ist. Denn die Stelle macht nur Sinn, wenn man irgendwie merkt, ob (und eigentlich auch: wie viele) ZfP* man schon ansammeln konnte.Strippenzieher hat geschrieben: ↑28.02.2020 14:01 Beim Arcanovi funktioniert die Artefaktherstellung über das ansammeln der Zfp*,
Daran anschließend: müsste der Zauberer dann - wegen der Technik des Ansammelns - nicht sogar merken, wie viele ZfP* er angesammelt hat?
Guter Punkt. Das spricht tatsächlich für ein Misslungen, wenn kein bindender Spruch vorliegt.
Aber auch nur wieder wegen dieser speziellen Formulierung beim Arcanovi (3x Wiederholen von misslungenen Sprüchen) . Also wieder eine Arcanovi-Ausnahme. Möglich. Und stellt den Arcanovi als sehr komplexen Spruch deutlich besser als den Applicatus, was ja aber auch in Ordnung ist. Nur beißt sich das alles natürlich mit den Standardregeln zum Erkennen von misslungenen Zaubern
Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
So, ich möchte mich an dieser Stelle noch mal melden, um mir teilweise selbst zu widersprechen: Im Zuge meiner Recherchen habe ich nämlich mein pdf-WdA (YAY!) wiedergefunden, sodass ich nun ein Update geben kann:
Nach WDA S.81 kann man so viele Arcanovi-Proben sprechen, wie man lustig ist, überschüssige ZfP* können für eine Modifikation der Okkupationsprobe oder einem Erleichtern der wirkenden Sprüche genutzt werden (je ein Arcanovi-ZfP* für eine Erleichterung von 1 im wirkenden Spruch). Es findet sich der Satz: "Die Fertigung des Artefakts gestaltet sich als langwieriger Prozess, der mittels des Ansammelns von ZfP* SIMULIERT [Hervorhebung durch mich] wird." Also handelt sich also um eine "Gamification" der aventurischen Realität. Folglich darf der Spieler (ähnlich wie er den exakten Stand der AsP/LE kennt, im Gegensatz zu seinem Charakter, der dies nicht exakt wissen dürfte) auch die exakte Menge an angesammelten ZfP* der Arcanovi-Proben kennen. Die Begründung dafür muss man dann wohl handwedeln.
Anmerkung: Alle mittels Arcanovi ausgegebenen AsP gehen natürlich in die Gesamtkostenrechnung mit ein, ein 3xhintereinander erfolgtes Misslingen einer Arcanovi-Probe folgt zu einem automatischen Misslingen des Artefakts, es sind trotzdem permanente Kosten aufzubrinegn.
Nach WDA S.81 kann man so viele Arcanovi-Proben sprechen, wie man lustig ist, überschüssige ZfP* können für eine Modifikation der Okkupationsprobe oder einem Erleichtern der wirkenden Sprüche genutzt werden (je ein Arcanovi-ZfP* für eine Erleichterung von 1 im wirkenden Spruch). Es findet sich der Satz: "Die Fertigung des Artefakts gestaltet sich als langwieriger Prozess, der mittels des Ansammelns von ZfP* SIMULIERT [Hervorhebung durch mich] wird." Also handelt sich also um eine "Gamification" der aventurischen Realität. Folglich darf der Spieler (ähnlich wie er den exakten Stand der AsP/LE kennt, im Gegensatz zu seinem Charakter, der dies nicht exakt wissen dürfte) auch die exakte Menge an angesammelten ZfP* der Arcanovi-Proben kennen. Die Begründung dafür muss man dann wohl handwedeln.
Anmerkung: Alle mittels Arcanovi ausgegebenen AsP gehen natürlich in die Gesamtkostenrechnung mit ein, ein 3xhintereinander erfolgtes Misslingen einer Arcanovi-Probe folgt zu einem automatischen Misslingen des Artefakts, es sind trotzdem permanente Kosten aufzubrinegn.
- AngeliAter
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Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
"Die Fertigung eines Schwertes geschaltet sich als langwieriger Prosess, der mittels des Ansammelns von ZfÜ* SIMULIERT wird."
Und der Schmied erkennt wenn sein Schwert fertig ist, weshalb soll ein Magier, der eine Artefaktthese erstellt (also einen genauen Bauplan wann und wo welches Fetzchen Magie gewirkt werden muss) nicht erkennen können, das er seinen Bauplan so genau abgearbeitet hat wie es ihm möglich war?
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.
- Strippenzieher
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- Registriert: 15.08.2019 16:46
Artefakte ohne Zauberkontrolle herstellen
Nicht die der misslungenen Sprüche. WdA 85: "Um die Gesamtkosten des Artefakts zu ermitteln, müssen nun die AsP-Kosten aller gelungenen Sprüche addiert werden." (Hervorhebung im Original)
Ob ein Schwert fertig ist oder nicht sollte jeder beurteilen können - das kann man sehen und anfassen. Das mag bei einem Artefakt anders sein, weshalb sich mir die Frage stellte. Denn die sonstige Spielmechanik zu misslungenen Zaubern und die Erschaffung von Artefakten widersprechen sich halt teilweise.
Als Ergebnis nehme ich aber mal mit: ein Magier merkt auch ohne Zauberkontrolle, wie viele ZfP* er beim Arcanovi übrig hat. Vermutlich ist in der Thesis auch eine Art Analys drin, sodass man sieht (oder fühlt) was man gerade tut und wie das Artefakt sich entwickelt. Ich persönlich würde das beim sehr viel einfacheren Applicatus nicht zulassen, aber das kann man ja machen wie man will
Ob ein zu bindende Spruch misslungen ist merkt der Erschaffer ebenfalls ohne Zauberkontrolle