Du haust mir hefitge Polemik um die Ohren und erwartest im gleichen Atemzug, ich möge doch bitte sachlich bleiben? Das ist mal ein starkes Stück, das ist echt unverschämt!Wie macht Verantwortung einen Menschen zum besseren Fahrer als ein Computer? Sollten wir dann nicht auch Menschen Marschflugkörper steuern lassen, weil Menschen verantwortlicher sind? Sollten wir nicht Menschen statt Computern Herzschrittmacher steuern lassen, weil Menschen verantwortlicher sind? Bitte mal eine ernsthafte Antwort.
Ich werde darauf trotzdem mal sachlich antworten. Das Stichwort ist Produkthaftung. Wenn das Fahrzeug aus welchem Grund auch immer autonom steuert und deshalb für einen Unfall mit Personenschaden oder gar Todesfolge verantwortlich ist, zahlt das die Firma, die das System auf den Markt gebracht hat. Der Imageschaden wäre immens, von der Firma würde sich niemals wieder jemand Autos kaufen. Die Klage würde dann an die entwickelnden Ingenieure weiter gereicht werden, die ebenfalls komplett erledigt wären. Anschließend würde sich niemand mehr an die Entwicklung eines solchen Systems wagen. Das habe ich mit Verantwortung gemeint. Die meisten Entwickler sind sich darüber durchaus vorher im Klaren und würden die Verantwortung für ein solches System rundweg ablehnen.
Der Mensch als letzte Kontrollinstanz kann einfach immer flexibler reagieren. Es gibt immer irgendwo eine Situation, an die die Entwickler nicht gedacht haben. Und da ist es sinnvoller, den Mensch als letzte Instanz zu haben. Deswegen läuft die Flugsicherung im Tower über Menschen und nicht über Computer, deswegen führen Start und Landung immer die Piloten selbst aus.
Ja, ich sehe die Zukunft der Automobilindustrie durchaus im Vergleich mit der Fliegerei. In den letzten Jahrzehnten ist viel Entwicklungsarbeit in Richtung Komforrt und Sicherheit getan worden; angefangen bei Knautschzone, Sicherheitgurt, ABS und ESP (Sicherheit) über Navis, Klimaanlage und fahrdynamischem Sitz (Komfort) mit Pre Safe Programm hin zum Spurhalteassistent und Collision Prevention Assist (wieder Sicherheit). Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen, so dass die Autos insgesamt sicherer werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es in einigermaßen naher Zukunft (so zehn, fünfzehn Jahre) einen Autobahnmodus gibt, der sich über das Infotainmentsystem einschalten lässt und der selbständig bis zur nächsten Ausfahrt fährt und am Ende der Strecke auf der Autobahn oder in Gefahrensituationen wieder dem Fahrer die Kontrolle übergibt.
Weil das deine Forderung war:Warum sollten gesteuerte Autos nicht auf Straßenverhältnisse reagieren können?
Keine Sensoren bedeutet keine Möglichkeit auf die umliegenden Straßenverhältnisse zu reagieren, weil man sie nicht bekommt.In einem zentralen Verkehrsleitsystem müssen Autos nur noch eines können: Fahrtüchtig sein und Sitz- und Stauraum für die Passagiere und ihre Sachen zu bieten. Es braucht keine Lichter, Sensoren o.ä. - praktisch nur ein Kleinbus ohne Fahrer.
Dieser Ansatz ist so nicht umsetzbar. Weil der Faktor Mensch für den Großrechner, der den Verkehrfluss plant und nach deiner Vorstellung alle Fahrzeuge steuert, nicht beherrschbar ist. Ein Auto, was aufwändige Hardware und Sensoren hat wie die heutigen Autos, das wird auch in der Lage sein, auf etliche vorhergesehene Eventualitäten zu reagieren. Jedoch nicht auf alle. Das ist alles, was ich dir versuche zu erklären.
Das habe ich nicht implizit behauptet. Ich wollte nur der Frage "Wann hast du zum letzten Mal einen privaten Brief abgeschickt oder erhalten" zuvorkommen. In solchen Diskussionen kommen diese Art von Argumenten irgendwie unweigerlich.Die Mehrzahl von "Anekdote" lautet nicht "Daten". Du lehnst dich schon arg weit aus dem Fenster heraus, wenn du hier implizit behauptest, dass der E-Mail-Verkehr nicht die klassische Post stark in Mitleidenschaft gezogen hat.
Keine Ahnung, was soll ich denn darauf bitte antworten? Nochmals langsam: Fahr mal im Berufsverkehr auf die Autobahn. Selbst wenn alles flüssig läuft, ist die Durchschnittegeschwindigkeit langsamer, weil du an jeder Auf- und Abfahrt Leute hast, die entwederWenn es eine so offensichtliche Tatsache ist, warum verstehe ich es dann nicht? Bin ich zu dumm?Nein, denn offensichtlich hast du nicht verstanden, was ich meinte: Mehr Verkehr führt automatisch zu geringerer Geschwindigkeit, weil mehr Fahrzeuge in der gleichen Zeit durch den selben Streckenabschnitt müssen. Und weil man Kreuzungen hat mit Querverkehr. Und der muss berücksichtigt werden. Tatsache.
* von der Autobahn runter fahren. Machen das mehrere, hast du einen Rückstau bis auf die Autobahn selbst.
* oder auf die Autobahn fahren. Diese Leute müssen erst noch beschleunigen und sind daher für den fließenden Verkehr für eine kurze Zeit ein Hindernis. Das ist alles überhaupt kein Problem, wenn die Autobahn frei ist. Im Berufsverkehr kommt aber fast ständig irgendjemand von hinten an. Bis du beschleunigt hast, muss der dann erst mal seine Geschwindigkeit verringern, danach wieder erhöhen. Dieser Effekt wird "nach hinten durchgereicht".
Das Beispiel mit den Ampeln habe ich bereits erklärt -- Rückstau durch Ampeln. Und Ampeln durch Querverkehr.
Hab ich nicht, ich wollte betonen und war zu faul, den [ b ]-Tag zu verwenden. Tschuldigung.Du musst nicht schreien.
Damit machst du 90% aller Wohngebiete zur Fahrverbotszone für Radfahrer. Und nochmals -- es gibt Gegenden, wo einfach kein Platz für einen Radweg ist, und wenn sich noch so viele Radfahrer dafür einsetzen.Erstens, Radwege kann man überall dort bauen, wo sich genügend Radfahrer dafür einsetzen. An allen anderen Stellen dürfen sie schlicht nicht fahren - so wie heutzutage auf der Autobahn.
Mein Punkt ist: Es gibt Dinge, die nicht von einem Zentralcomputer vorher berechnet werden können. Dazu gehören umkippende Bäume, spielende Kinder, die auf die Straße laufen, alte Leute, die mitten auf der Straße wieder umkehren (um mal das Beispiel aus einer Führerscheinfrage zu nehmen), Dinge, die von oben auf Windschutzscheiben knallen (hatte ich schon, das ist nicht lustig). Und darauf kann ein Zentralcomputer, der alle Autos fernsteuert, nicht adäquat reagieren.Wann habe ich schon einmal einen Baum kurz davor gesehen wie er auf die Straße fällt? Hmmm. Noch nie. Ich hab zwar schon im Fernsehen gesehen, wie Bäume auf der Straße liegen, aber einen Baumfall direkt habe ich noch nie beobachtet. Man kann ja mal schauen wie viele Menschen jährlich durch umfallende Bäume im Straßenverkehr sterben und daran dann ermitteln wie relevant dein Punkt ist.
Was bitte ist daran so schwer zu begreifen?