DSA4 Rahja-Geweihte mal anders

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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MoonDaughter
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Rahja-Geweihte mal anders

Ungelesener Beitrag von MoonDaughter »

Ich hab gerade ein Charakterkonzept, dass ich gerne umsetzen würde und freue mich über Gedanken dazu:

Der Gedanke ist eine Rahja-Geweihte, die etwas anders ist als die typischen SC-Rahja-Geweihten. Einer der Grundgedanken des Rahja-Glauben ist ja (wenn ich das richtig verstanden habe) "Sex, Wein, Drogen, Rausch, Kunst..." sind toll, solange alle Beteiligten freiwillig teilnehmen und daran Freude haben. Wenn das nicht gegeben ist, ist das ganze nicht mehr Rahja-gefällig und im schlimmsten Fall Belkelel-gefällig. Der Gedanke bei dem Charakter ist, dass sie sich nicht darauf konzentriert einen einzelnen Aspekt Rahjas (ob jetzt Sex, Wein oder Kunst) selber möglichst freudvoll auszuleben, sondern eher den Fokus hat auf "geht es gerade wirklich allen gut damit". Klingt jetzt irgendwie sehr schwammig. Ich versuch es vielleicht einfach mal mit Beispielen:

Sie ist diejenige auf Partys, die ständig versucht ein Gespür dafür zu haben, ob es eigentlich allen gut geht. Falls nicht bietet sie Gespräch und Unterstützung an. Und wenn alles gut geht hat sie selber Spaß und Freude daran, dass es allen anderen gut geht.

Sie ist an Orten unterwegs, wo Rauschmittel konsumiert werden. Doch nur selten konsumiert sie diese selber. Viel öfter bietet sie Tripsitting an. Und natürlich bietet sie allen an die Substanzen vor Konsum auf Reinheit zu überprüfen.

Sie bietet eine Seelsorge an bei denen die Menschen die Möglichkeit haben, über zum Beispiel sexuelle Gewalt die sie erleben mussten. Dort bietet sie den Betroffenen auch an, Täter zur Rede zur stellen. Wenn gewünscht freundlich und vermittelnd, wenn gewünscht auch mit gezückter Waffe.

Sie kommt in eine neue Stadt und besucht dort das Bordell. Nicht als Kundin sondern um allen die dort arbeiten ein offenes Ohr anzubieten. Auch wieder sowas wie Seelsorge. Aber auch um sich mal umzuhören, ob da auch alle freiwillig arbeiten und niemand ausgebeutet wird. Und falls doch schließt sie auch schon mal ein Bordell. Wenn möglich mit Hilfe der örtlichen Obrigkeit, ansonsten auch auf eigene Faust.

Sie bietet in den Dörfern die vielleicht keinen eigenen Rahja-Tempel haben durch die sie kommt Kurse wo sie über Sexualität oder über die möglichst sichere Nutzung von Rauschmitteln aufklärt an. Oder auch welche wo Leute herausfinden können, was für eine Art von Kunst und kreativem Ausdruck ihnen liegt.

Ich hoffe die Beispiele waren einigermaßen aussagekräftig. Wenn man es mit unserer Welt vergleicht vielleicht so eine Mischung aus geweihter Sozialarbeiterin und Awareness-Person auf Partys. Immer einen Blick darauf ob es allen gut geht, vielleicht dabei auch ein bisschen nervig-belehrend über Konsens, Awareness und Sicherheit.

Ich hab Lust das Konzept zu spielen, aber bei mir sind da noch ein paar Fragen offen:


Die Herkunft und der Ritus

Die erste Idee wäre hier der Klassiker, güldenländischer Ritus, Kultur Horasreich/Belhanka. Zentrum des Rahja-Glaubens und eine gesellschaftlich sehr fortschrittliche Region, was tendenziell zum Charakter passt. Wäre mMn simpel und stimmig.

Die zweite Idee wäre Mhanadistanischer Ritus und Kultur Aranien. Da wäre die Geschichte dann eher, dass sie Oron miterlebt hat, entweder als einfache Geweihte, oder sogar als Rosenritterin, die aktiv dagegen gekämpft hat und eine der wenigen Überlebenden des Ordens ist. (Wobei WdH gar keine Generierungsoption für die Rosenritter anbietet und ich gerade nicht sicher bin ob es nicht ein reiner Laien-Orden ist.) In der Option wäre die Motivation für ihr handeln eher ein "wehret den Anfängen". So im Sinne von "sie hat selber miterlebt wohin Belkelel-gefälliges Verhalten führt und das beginnt nicht erst wenn die Dämonin aktiv angebetet wird sondern viel früher, deshalb dient was sie tut letztlich dazu ein zweites Oron zu verhindern". Fände ich fast schon spannender weil persönlicher. Aber Aranien bringt halt den ganzen Kram mit "geschlechtliche Gleichberechtigung ist nicht das Weltbild mit dem der Charakter aufgewachsen ist" mit sich und das finde ich schon wieder weniger passend.


Vorteile

Für Rahja-Geweihte empfohlen sind: "Balance, Besonderer Besitz, Herausragender Sinn, Gutes/Herausragendes Aussehen, Verbindungen, Wohlklang". Besonderer Besitz fände ich für ein Pferd ganz interessant, Gutaussehend und Wohlklang könnten auch passen wenn die Punkte übrig sind, aber auch soziale Anpassungsfähigkeit. An sich fände ich "Empathie" für das Konzept noch sehr interessant, das Problem: das kostet 30 GP. Im Kontrast dazu kostet Viertelzauberer und "ÜB Blick in die Gedanken" gerade mal 6 GP, was nebenbei noch die Option auf weitere ÜBs und MHs mitbringt. Und die Rahja-Kirche brennt Magie nicht aus, oder? Mit dem Vergleich wirkt Empatie plötzlich absurd überteuert. Kann das irgendwas was "Blick in die Gedanken", "Blick aufs Wesen" und "Sensibar" nicht können? Sind ja alles potentielle ÜBs. Ich wäre jetzt auch nicht völlig abgeneigt das ganze als geweihte Magiedilettantin zu spielen.


Nachteile

Für Rahja-Geweihte empfohlen sind: "Angst vor Einsamkeit, Angst vor Verletzungen, Eitelkeit, Glasknochen, Krankhafte Reinlichkeit, Neugier". Angst vor Verletzungen, Glasknochen und krankhafte Reinlichkeit empfinde ich als sehr unpassend für das Konzept. Neugier und Eitelkeit nicht zu hoch passt schon okay. Angst vor Einsamkeit finde ich ziemlich passend, aber ich kann überhaupt nicht einschätzen ob das ein "häufiger Auslöser" ist oder eher nicht so, WdH schweigt sich dazu aus. Eigentlich fände ich noch etwas Richtung "Sensibler Sinn: Empathie" sehr passend. Also im Sinne von "ihr geht es schlecht wenn es Menschen um ihr rum schlecht geht und sie nicht direkt etwas dagegen machen kann, dann gibt es Mali". Oder auch das sie sämtliche Mali mitbekommt die die Leute um sie rum für Ängste und ähnliche schlechte Eigenschaften bekommen. Aber das gibt das Regelwerk wohl nicht her. Mit der Oron-Vergangenheit (siehe oben) würde evt auch Schlafstörungen noch passen.


Talente

Wie wohl die allermeisten Geweihten wird das vor allem ein Gesellschaftscharakter denke ich. Also Gesellschaftliche Talente hoch. Dazu einige Wissenstalente und alle 4 Heilkundetalente, insbesondere natürlich Seele. Alchimie für "Drug-Checking". Natürlich Liturgiekenntnis. Habe ich etwas wichtiges vergessen?


Liturgien

Hier freue ich mich sehr über Ratschläge, was für Liturgien ich mir näher anschauen sollte. Kenne mich bezüglich Rahja-Liturgien noch nicht so gut aus.


Kampf

Respektperson Geweihte oder nicht, diese Geweihte wird früher oder später in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt werden. Und ich finde auch wichtig, dass sie in der Lage ist sich in solchen durchzusetzen. Sie muss nicht in der Lage sein alleine eine Lamijah zu besiegen oder mit den Kämpfer*innen der Gruppe mitzuhalten, aber sollte schon sowohl in Kämpfen etwas beitragen als auch Notfalls mal alleine kämpfen können. Die Frage ist nun, wie kämpft sie? Von der oben geschilderten Rosenritterinnen-Variante abgesehen, fände ich es unpassend, wenn sie mit eher auffälligen Waffen herumläuft. Das passt für mich irgendwie nicht. Spontan naheliegend und passend fände ich den Fächerkampf. Das Problem: Der scheint mir ziemlich ineffektiv. Mein nächster Gedanke wäre in Richtung Parierwaffen zu gehen, mit Stockdegen als Hauptwaffe und Fächer als Parierwaffe. Hätte den Vorteil, dass Fechtwaffe+Parierwaffe ja auch sehr "kunstvoller" und "ästhetischer" Kampfstil ist, was ja wohl der Anspruch einer Rahja-Geweihten ist. Aber darauf bin ich auch noch nicht festgelegt.


Ja, das sind so meine bisherigen Ideen, Gedanken und Fragen zu dem Char, ich freue mich über Antworten :)
Meiner Einschätzung nach passieren die meisten Fehlannahmen und Missverständnisse bezüglich Aventurien durch die Grundannahme, dass Aventurien irgendetwas mit dem irdischen Mittelalter zu tun hat.

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Aryador
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Rahja-Geweihte mal anders

Ungelesener Beitrag von Aryador »

Ich habe ein sehr großes Herz für alle Rahja-Geweihte abseits des Klischees "Sex und Verführung", weil ich der festen Überzeugung bin, dass so eine Kirche, würde sie real existieren, ganz viele verschiedene Strömungen und Ideen hervorbringen würde. Ich habe selbst einen SC, der in eine ähnliche Richtung geht, und als wandernder Seelsorger und "Paartherapeut" durch Aranien reist, und wirklich alle die Aufgaben übernimmt, die ich mir von einem Seelsorger vorstelle: Menschen beraten, zuhören, sie dazu bringen, über sich selbst nachzudenken.

Ebenso wie du sehe ich da eine wichtige Lücke in "Dörfern, die keinen Rahjatempel haben", und häufig sind diese Tempel ja eher in größeren Städten angesiedelt. Und für mich geht es da eben nicht nur um Sexualität, sondern wirklich um alles, was Paarbeziehung angeht. Wer kümmert sich sonst darum? Eventuell noch die Travia-Kirche, aber die vernachlässigt dann in ihrer leicht konservativen Art wiederum den Aspekt Sexualität. Also salopp gesagt wirklich die Aufgabe, die im 21. Jahrhundert Paartherapeuten übernehmen, und die in früheren Jahrhunderten oft auch Priester übernommen haben, in Europa aber dann eben leider immer mit der leicht verklemmten Sexualmoral der christlichen Kirche.

Parallel dazu ist mein SC gleichzeitig noch Botschafter und "reisendes Ohr und Auge" der Tempel hinein in die ländliche Region, wo es eben keine Infrastruktur gibt, und dementsprechend auch wenig Informationen.

Zum Build kann ich dir wenig sagen, weil mein Charakter nach DSA5 erstellt ist. Da ist "Friedvoller Rausch" eine extrem hilfreiche Liturgie, um mit Konflikten fertig zu werden, in DSA4 war das "Ascandears Hingabe", ich weiß aber nicht, ob die Liturgie da regeltechnisch genauso effektiv war (in DSA5 nimmt sie de facto eine Person komplett aus dem Spiel, weil sie zu keinen anderen Handlungen fähig ist).

Ganz generell kann man aus meiner Sicht viele Waffen in einen "ästhetischen Stil" verwandeln, nicht nur Fechtwaffen. Man denke da an asiatische Kampfkünste, die zusätzlich noch Waffen mit einbinden, was aber eher in so einer Art "Performance" und "Tanz" endet. So habe ich das auch für meinen SC gelöst: der benutzt seine Kettenstäbe eigentlich für rituellen Kampftanz und Körpertraining, aber das Training hat indirekt dazu geführt, dass er sie notfalls auch passabel gegen Gegner einsetzen kann. ;)

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ejurgal
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Rahja-Geweihte mal anders

Ungelesener Beitrag von ejurgal »

Ich finde die Idee stimmig und sehr spannend.

Allerdings mit zwei Einschränkungen, ich würde schauen, dass sie sich ein auf Gebiet "spezialisiert" bspw. Vertrauensperson/Sozialarbeiterin für Bordelle o. Ä.. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht trotzdem auch Awareness auf Parties verbreiten kann. Aber eines davon sollte mMn ihr Steckenpferd sein.

Außerdem sollte vorher klar sein, dass entsprechende Szenen auch relativ viel Spielzeit erfordern um nicht nur mit Plattitüden zu jonglieren.
Das sollte auch den Mitspielenden bewusst sein.

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Zelemas
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Rahja-Geweihte mal anders

Ungelesener Beitrag von Zelemas »

Klingt interessant. Neben dem bereits angesprochenen Aspekt, das um diesen Charakter mit Leben im Sinne seines Konzeptes zu füllen viel Spielzeit für Interaktion mit NSCs (abseits des eigentlichen Plots?) nötig ist, sollte man dabei nicht vergessen, das es gerade auch wenn sie den Weg einer "Sozialarbeiterin" einschlägt, und damit viel in Bordellen etc. zu tun hat, auch dazu führen kann, das der/die SL sich Gesprächsinhalte zurechtlegen muss, die nicht unbedingt "sehr fröhlich" ausfallen dürften in der Mehrzahl (seien wir realistisch was die Mehrheit der Bordelle angeht). Das muss auf jeden Fall vorher mit dem/der SL besprochen werden, ebenso mag das etwas sein, was die Mitspieler am Tisch nicht so oft hören wollen....

Ansonsten sehe ich an deiner Idee 2 Punkte, wo man nochmal hingucken sollte:

- Das "Drugchecking" erfordert auch mit einem hohen Alchimiewert einen gewissen Zeitaufwand und das Vorhandensein entsprechender Utensilien, um dies durchführen zu können. Während einer Feier wird kaum mehr als ein "Sieht ok aus, riecht auch unbedenklich" machbar sein, es sei denn, sie soll zu den Leuten gehören, die auch mal mit der Zungenspitze an die Probe gehen, dann kommt noch "geschmacklich wohl auch sauber" dazu. Wenn das ausreichen soll ist das ok, aber weitergehend wird sie im Rahmen einer laufenden Feier eben kaum zu einer Aussage fähig sein. Alchimie ist nun mal zeitaufwendig, das gilt auch für die Analyse von Mixturen, Pulvern und Pasten.

- "Auf eigene Faust" ein Bordell schließen.... Sehe ich eher nicht. Die Obrigkeit weiß in der Regel, wenn auch nicht offiziell, was in den Buden abgeht (wenn es nicht gleich in Belkelel-Auswüchse abdriftet dort). Es interessiert sie in der Regel nicht, ob die Huren und Lustknaben da freiwillig, aus purer Not oder sogar unter Druck arbeiten. Seien wir ehrlich, Absteigen in denen letzeres passiert, gibt es in jeder größern Stadt, und zumindest in den zentralen Reichen gibt es dort oftmals eben auch eine Stadtwache, evtl. gar Truppen des Landesherren, Praiostempel, Rahjatempel, ein Kloster irgendeines Ordens der Zwölfe..... und es ändert genau nichts. Und ja, natürlich - jede Gruppe hat ihr eigenes Aventurien, wenn das bei dir/euch etwas anders sein soll, vollkommen ok. Aber allgemein gesehen: Inwieweit da eine fremde und reisende Rahjageweihte soviel Druck aufbauen können sollte, dies zu beenden - oder gar unbehelligt auf eigene Faust gegen den Laden vorzugehen - ist zumindest fraglich, Geweihte hin oder her.
Ich habe aber gerade keine Ziege da, meine schwarze Kutte ist in der Wäsche und das letzte Mädel, das meinte sie wäre noch Jungfrau, war keine mehr. Also bitte mal konstruktive Vorschläge jetzt...

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MoonDaughter
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Ungelesener Beitrag von MoonDaughter »

Zelemas hat geschrieben: 19.07.2023 12:44 Klingt interessant. Neben dem bereits angesprochenen Aspekt, das um diesen Charakter mit Leben im Sinne seines Konzeptes zu füllen viel Spielzeit für Interaktion mit NSCs (abseits des eigentlichen Plots?) nötig ist, sollte man dabei nicht vergessen, das es gerade auch wenn sie den Weg einer "Sozialarbeiterin" einschlägt, und damit viel in Bordellen etc. zu tun hat, auch dazu führen kann, das der/die SL sich Gesprächsinhalte zurechtlegen muss, die nicht unbedingt "sehr fröhlich" ausfallen dürften in der Mehrzahl (seien wir realistisch was die Mehrheit der Bordelle angeht). Das muss auf jeden Fall vorher mit dem/der SL besprochen werden, ebenso mag das etwas sein, was die Mitspieler am Tisch nicht so oft hören wollen....
Wobei ich immer davon ausgegangen bin, dass eben weil es die Rahja-Kirche gibt und sie gute Arbeit macht die Zustände in aventurischen Bordellen wohl deutlich besser sind als in irdischen. Aber ja, klar.

[/quote]
ejurgal hat geschrieben: 19.07.2023 12:19 Außerdem sollte vorher klar sein, dass entsprechende Szenen auch relativ viel Spielzeit erfordern um nicht nur mit Plattitüden zu jonglieren.
Das sollte auch den Mitspielenden bewusst sein.
Zum Kontext: Ich habe eine DSA-Gruppe in der so Themen ganz explizit Platz haben und Abenteuer für SCs geschrieben werden. Mir ist klar, dass das Konzept jetzt nichts ist was einfach so mal in einer Con-Gruppe funktioniert. Bzw dann der Aspekt des Chars einfach mal in den Hintergrund rückt.
Zelemas hat geschrieben: 19.07.2023 12:44 - "Auf eigene Faust" ein Bordell schließen.... Sehe ich eher nicht. Die Obrigkeit weiß in der Regel, wenn auch nicht offiziell, was in den Buden abgeht (wenn es nicht gleich in Belkelel-Auswüchse abdriftet dort). Es interessiert sie in der Regel nicht, ob die Huren und Lustknaben da freiwillig, aus purer Not oder sogar unter Druck arbeiten. Seien wir ehrlich, Absteigen in denen letzeres passiert, gibt es in jeder größern Stadt, und zumindest in den zentralen Reichen gibt es dort oftmals eben auch eine Stadtwache, evtl. gar Truppen des Landesherren, Praiostempel, Rahjatempel, ein Kloster irgendeines Ordens der Zwölfe..... und es ändert genau nichts. Und ja, natürlich - jede Gruppe hat ihr eigenes Aventurien, wenn das bei dir/euch etwas anders sein soll, vollkommen ok. Aber allgemein gesehen: Inwieweit da eine fremde und reisende Rahjageweihte soviel Druck aufbauen können sollte, dies zu beenden - oder gar unbehelligt auf eigene Faust gegen den Laden vorzugehen - ist zumindest fraglich, Geweihte hin oder her.
Sagen wir, "mal eben" passiert das wohl nicht, sondern ist eher ein eigenes kleines Abenteuer, das wenn es schief geht schonmal den Nachteil "Gesucht 1" mit sich bringen kann. Aber Held*innen sind für mich immer noch Held*innen weil sie eben solche Sachen machen, die andere vielleicht nicht hinkriegen. Hat ja auch seinen Grund, warum ich für den Char auch auf jeden Fall brauchbare Kampfwerte haben will.
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Ungelesener Beitrag von Zelemas »

MoonDaughter hat geschrieben: 19.07.2023 13:14 Sagen wir, "mal eben" passiert das wohl nicht, sondern ist eher ein eigenes kleines Abenteuer, das wenn es schief geht schonmal den Nachteil "Gesucht 1" mit sich bringen kann.
Ok, an die Art der "eigenen Faust" hatte ich nicht gedacht. :oops: Wobei das für die längerfristige Charakterentwicklung durchaus auch zu schönen Zwiespalten für den Charakter führen kann dann später. :6F:
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Maed
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Ungelesener Beitrag von Maed »

Das Konzept finde ich extrem stimmig, ich denke von solchen Rahja-Geweihten müsste es eigentlich recht viele geben, schließlich gehört zu einer Weihe auch ein gewisser Wille zur Aufopferung.
Ich fände Belhanka/das Horasreich als Herkunft aber persönlich stimmiger. Eine Geweihte, vielleicht sogar Ritterin, die Oron miterlebt hat, kehrt danach wahrscheinlich nicht unbedingt zum Alltag zurück, sondern macht eher Jagd auf Paktierer und Kultisten.
Empathie muss man mMn immer Hausregeln, entweder was die Kosten oder die Wirkung angeht. Ich meine der Vorteil liegt kostentechnisch zwischen Eigeboren/Vollzauberer und eidetischem Gedächtnis, muss dafür als Gabe aber auch noch teuer gesteigert werden. Den Sensibar kannst du dir eigentlich ganz sparen, GLEICHKLANG DES GEISTES hat eine ähnliche Wirkung und ist nur Grad I. RAHJAS RAUSCHSEGEN und REICHUNG DES AMETHYST sind für dein Konzept quasi Pflicht. Über den SCHLAF DER GESEGNETEN freut sich deine Gruppe mit Sicherheit auch. Ansonsten hat Rahja einen bunten Strauß an Liturgien, die Kämpfe vermeiden, was sich etwas mit deiner Idee beißt. Für den Kampf ist RAHJAS SINNLICHKEIT hilfreich, aber mit Grad VI nur etwas für die Zukunft.
Den Fächer kann man theoretisch auch über die versteckte Klinge mit Raufen verwenden, um schnell hohe Werte zu haben, aber effektiver dürften die Parierwaffen sein. Falls Fernkampf in Frage kommt, wären Wurfsterne oder -scheiben mit aufgemalter Rose leicht zu verstecken.

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MoonDaughter
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Ungelesener Beitrag von MoonDaughter »

Maed hat geschrieben: 19.07.2023 14:46 Ich fände Belhanka/das Horasreich als Herkunft aber persönlich stimmiger. Eine Geweihte, vielleicht sogar Ritterin, die Oron miterlebt hat, kehrt danach wahrscheinlich nicht unbedingt zum Alltag zurück, sondern macht eher Jagd auf Paktierer und Kultisten.
Warum eigentlich? Also, mit dem Mindset "Belkelel-gefälliges Verhalten führt in letzter Konsequenz zu Oron, deshalb ist es von Beginn an zu verhindern und es beginnt bei sexuellen Handlungen, Feiern oder Rauschzuständen mit denen sich nicht alle völlig wohl fühlen" ist es eigentlich sehr naheliegend, den Fokus auch hier zu legen. Klar, das ist eine etwas nischige und gleichzeitig sehr radikale Analyse / Ideologie, aber es ist nicht so, dass es nicht Leute gibt die in der Realität zu ähnlichen Schlüssen kommen. Das wäre auf jeden Fall ein anderer Char als das Konzept mit der Herkunft Belhanka, weil ihre Gründe zu tun was sie tut einfach viel persönlichere und auch mit persönlichen Traumata verbundene wären. Der Charakter wird dadurch auf jeden Fall eine Spur grauer.
Maed hat geschrieben: 19.07.2023 14:46 Empathie muss man mMn immer Hausregeln, entweder was die Kosten oder die Wirkung angeht. Ich meine der Vorteil liegt kostentechnisch zwischen Eigeboren/Vollzauberer und eidetischem Gedächtnis, muss dafür als Gabe aber auch noch teuer gesteigert werden
Ja, der scheint ein ziemlicher Desingfail zu sein. Gibt es da etablierte Hausregelvorschläge?
Maed hat geschrieben: 19.07.2023 14:46 Den Sensibar kannst du dir eigentlich ganz sparen, GLEICHKLANG DES GEISTES hat eine ähnliche Wirkung und ist nur Grad I. RAHJAS RAUSCHSEGEN und REICHUNG DES AMETHYST sind für dein Konzept quasi Pflicht. Über den SCHLAF DER GESEGNETEN freut sich deine Gruppe mit Sicherheit auch. Ansonsten hat Rahja einen bunten Strauß an Liturgien, die Kämpfe vermeiden, was sich etwas mit deiner Idee beißt. Für den Kampf ist RAHJAS SINNLICHKEIT hilfreich, aber mit Grad VI nur etwas für die Zukunft.
Okay, danke dafür! Ja, alles über Grad 4 ist bei dem AP-Niveau auf dem meine Gruppe gewöhnlich generiert eher Blödsinn.
Maed hat geschrieben: 19.07.2023 14:46 Falls Fernkampf in Frage kommt, wären Wurfsterne oder -scheiben mit aufgemalter Rose leicht zu verstecken.
Ich feiere die Idee gerade ziemlich. Nehm ich.
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Ungelesener Beitrag von Maed »

MoonDaughter hat geschrieben: 19.07.2023 15:39 Ja, der scheint ein ziemlicher Desingfail zu sein. Gibt es da etablierte Hausregelvorschläge?
Es gibt RAW 8 Gaben: Empathie (30 GP), Gefahreninstinkt (12 GP), Geräuschhexerei (3GP), Kräfteschub/Talentschub (10/5GP), Magiegespür (12 GP), Prophezeien (12GP), Tierempathie (15/30 GP) und Zwergennase (12GP)
Wenn man die Geräuschhexerei als kleinen Trick mal außer Acht lässt, fällt etwas auf: Bis auf die Empathien und den Schub kosten alle Gaben exakt 12GP. Ist es wirklich mehr als doppelt so nützlich Gefühle zu erspüren, wie Hinterhalte, Magie, Geheimgänge/Falltüren oder gleich zukünftige Ereignisse? Ich denke eher nicht. Oder anders formuliert: Was bekommt man durch Empathie (vor Steigerung)? Eine maximale Erleichterung auf gesellschaftliche Talente von 6, durchschnittlich eher 4 und 1W6 Punkte Erschöpfung. Wodurch bekommt man noch Erleichterung auf gesellschaftliche Talente? Richtig, herausragendes Aussehen. Da gibt es eine Erleichterung von 3 für - Trommelwirbel - 12 GP.

Tl;dr: Ich würde mir glaube ich nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie man den Vorteil so aufpoliert, dass er 30(!)GP wert ist, sondern ihn auf die 12GP reduzieren, die er mMn kosten sollte.

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MoonDaughter hat geschrieben: 19.07.2023 11:14 Für Rahja-Geweihte empfohlen sind: "Angst vor Einsamkeit, Angst vor Verletzungen, Eitelkeit, Glasknochen, Krankhafte Reinlichkeit, Neugier". Angst vor Verletzungen, Glasknochen und krankhafte Reinlichkeit empfinde ich als sehr unpassend für das Konzept. Neugier und Eitelkeit nicht zu hoch passt schon okay. Angst vor Einsamkeit finde ich ziemlich passend, aber ich kann überhaupt nicht einschätzen ob das ein "häufiger Auslöser" ist oder eher nicht so, WdH schweigt sich dazu aus.
Ich würde nochmal in die Runde fragen, wie ihr das bewerten würdet.
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Rodiak
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Ungelesener Beitrag von Rodiak »

Einsamkeit ist ja auch ein sehr weites Konzept.
Ist die Einsamkeit hier auf Beziehungen festgelegt, oder einfach darauf, das du nicht gern allein bist, sondern immer Menschen um dich herum haben musst.
Im ersten Fall wäre es ein häufiger Auslöser, in letztem Fall eher nicht so. Gerade wenn du in einer Stadt mit Tempel aufgewachsen bist und dich tendenziell einer Gruppe anschließen möchtest. Da bist du ja praktisch immer von irgendwem umgeben.

Auf der anderen Seite würde ich die Frage stellen, ob dieser Nachteil überhaupt sinnvoll für dein Charakterkonzept ist.
Gerade als Seelsorgerin, wo du dich viel am Rand von Festen, etc. bewegst, ist das "allein sein" ja ein wichtiger Teil um Vertrauen aufzubauen.

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Zelemas
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Ungelesener Beitrag von Zelemas »

Rodiak hat geschrieben: 20.07.2023 13:02 Gerade als Seelsorgerin, wo du dich viel am Rand von Festen, etc. bewegst, ist das "allein sein" ja ein wichtiger Teil um Vertrauen aufzubauen.
Aber das ist ja keine Einsamkeit in dem Sinne, sondern selbst auferlegte und temporäre gesellschaftliche Zurückhaltung in einem Umfeld, in dem sie innerhalb von Sekunden Kontakt knüpfen könnte, was zumindest die Einsamkeit im Sinne von "Menschen um sich herum" komplett negieren würde. Sie ist auf der Feierlichkeit etc. ja nicht alleine, weil sie einsam ist, sondern weil es Mittel zum Zweck ist, Ansprechbarkeit zu signalisieren....

Persönlich würde ich Einsamkeit hier - wenn ich es wählen würde - grundsätzlich eher auf Beziehungen festlegen, damit es überhaupt zu Situationen kommt, wo der Nachteil auch mal relevant wird. Eine Rahja-Geweihte, die anderen hilft, die anderen Gesellschaft leistet etc.... wieso sollte diese nicht die starke Sehnsucht nach einer dauerhaften Beziehung entwickeln dürfen? Nach jemanden, der sich nur um ihre Bedürfnisse kümmert und ihre Schulter ist, während sie sich ansonsten immer um andere kümmert - und das eben nicht nur im spirituellen (bevor der Einwand kommt "dafür hat sie als Geweihte ihre Göttin").... Was mit dem (vorsichtig gesprochen) "Egoismus" dahinter ja durchaus auch als Zwiespalt für den Charakter gelten kann....

Wann wird bei einem reisenden Gruppencharakter eine völlige Einsamkeit ansonsten mal erlebt, außer es verschlägt die Gruppe in die Eiswüste, die Khom oder in den Dschungel und man splittet sich aus Versehen auf? Oder in diesem Fall im Kerker nach einer Aktion auf "eigene Faust" :wink:
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