Nach dem Novadi-Sklaven kommt mir jetzt noch eine verwandte Idee:
Der Khomkrieg endete 1010 BF, ihr spielt 1030. Ein junger, unerfahrener Söldner oder Trossknecht (16-20 zu Kriegsbeginn) aus Al'anfa, der von Novadis gefangengenommen wurde und seitdem in einem reichen Haushalt in Amhallah Sklave war, wäre um die 40. Reicher an Erfahrung, aber nicht im Kampf, sondern eher im Gemüseeinkauf, Gärtnern und in Etikette. Je nachdem, was sein Herr geschäftlich so gemacht hat, kennt er sich vielleicht auch mit Teppichen aus, der Qualität von Unauer Salzlake, hat lesen, rechnen und feilschen gelernt, oder kennt ein paar vertrauenswürdige Schmuggler aus der Gegend.
Sein Herr ist kürzlich verstorben und hat ihn entweder testamentarisch freigelassen, oder der Erbe will keine Ungläubigen im Haus haben und hat ihn deswegen rausgeschmissen. Durch die Wüste nach Al'anfa? Nie im Leben. Einmal Wüste hat gereicht. Von Amhallah aus ist Punin die nächste Großstadt. Erstmal muss Geld in die Kasse, und langsam wieder an Freiheit gewöhnen, dann mal sehen.
Hausdiener? Kann er. Hat er ja 20 Jahre lang gemacht. Er muss dem neuen Herrn ja nicht gleich auf die Nase binden, dass er überhaupt nicht kochen kann, weil der vorige Boss ja nix essen wollte, was Zwölfgöttergläubige gekocht hatten.

Dafür kann er ganz toll Gartenarbeit, von Kletterrosen über Wein bis Kräutergarten, und beeindruckt damit, dass er so etwa alle klassisch-tulamidischen Gedichte über Rosengärten, Oasen, Wein, Feigenbäume und Lavendelfelder vortragen kann. ("Du bist süß, Tulameth, wie die Rose, blühend und lieblich wie die Gärten von Zorgahan ...")

Mit dem Anbau alchimistisch wertvoller Kräuter, wie Zithabar und Cheria-Kaktus, kennt er sich auch aus. Falls der Boss das Zeug dann doch nicht braucht, raucht er's an seinem freien Tag auch sehr gern selber weg. So'n paar kleine Freuden des Lebens müssen sein, wenn man endlich wieder frei ist, bei Boron, dem Götterfürsten.
Der Geier hat geschrieben: ↑04.07.2018 10:16
Brav vor jedem Dungeon warten und wenn der Magier über den Fluß auf dem Rücken von Krokodilen reiten möchte, dann muß der Diener da möglicherweise mit
Krokodile? Hach, heimatlich. Und so'n kleines bisschen Abenteuer und Nervenkitzel ist schon in Ordnung, bei Kor. Aber falls es soweit kommt, dass er nachts Wache stehen soll, während die Khoramsbestien ums Lager schleichen, dann will er eine Armbrust, und nach dem Khunchomer Kodex bezahlt werden, soviel ist klar.
Eine weibliche Entsprechung ginge auch, wobei ich mir die Dame kampfstärker vorstellen würde und weniger hauswirtschaftlich orientiert, denn sie war wahrscheinlich Haremswächterin, muskulös, einschüchternd mit dem Krummsäbel. Eunuchen können so rachsüchtig werden, wenn sie unzufrieden sind mit ihrem neuen Zustand. Da hat eine Achmad'sunni einen klaren Vorteil, stelle ich mir vor, und sollte als solche gefragt sein, wenn man gerade günstig eine kriegen kann.
Edit:
Noch eine ganz andere Idee: Alrike AusdemDorf (Name darf geändert werden

) gilt ihrer Familie und dem/der Adligen, wo sie schonmal frondienstmäßig Hausdienerin war, als Magiedilettantin, weil in ihrer Nähe öfter mal irgendwelche "unerklärlichen Zwischenfälle" passierten: Milch/Wein wurde sauer, ein Kalb mit zwei Köpfen wurde geboren, die Ernte wurde verhagelt, das Baby der Dienstherrin hörte nie auf zu schreien, die seidene Unterhose die die Dienerin waschen sollte ist allen Mühen zum Trotz eingelaufen.
(Handelshaus Zornbrecht verkauft übrigens Unterhosen aus echter alanfanischer Seide, entworfen von Cordano Rondraldo. Unverschämte Werbung: Kaiser-Reto-Pokal)
Das war aber alles nur Zufall/Pech/üble Nachrede. Die arme junge Frau wurde seit Kindertagen schwer gemobbt. Entweder sei sie eine Hexe, oder verflucht, oder mit üblen Mächten im Bunde.
Gut, sie hält sich für eine Magiedilettantin, und alle sagen ihr, sie ist verflucht. Aber sie hat noch nicht aufgegeben. Sie will zu einem Magier in die Lehre. Vielleicht kann sie ja noch zaubern lernen, und eine große Zauberin werden wie die, die alle paar Jahre auf dem Dorffest auftreten. Oder zumindest allen Dörflern und Anverwandten klarmachen, dass sie nicht verflucht ist.
Falls sie leibeigen war, hat der/die Herr/in sie entweder feigelassen, um sie los zu sein, oder schickt sie zu dem Magier, damit der was aus ihr macht.
Sie ist aber halt absolut unmagisch. Aber mach das mal ihr und einem Dorf voller Leute klar, für die es sehr praktisch ist, "dem Hexenkind" oder "Elfenbankert" alles in die Schuhe zu schieben und über sie herzuziehen.