Autonomes Fahren - Autopilot und Verkehrsleitsystem
Verfasst: 23.08.2013 15:26
Mal ganz kurz, da ihr gerade völlig daneben liegt.Hanfmann hat geschrieben:Dann überleg dir mal ob es moralisch einwandfrei ist alles was man an Daten zum autonomen Fahren braucht personenbezogen zu speichern und von unseren Geheimdiensten und denen anderer Länder verwenden zu lassen.Talron hat geschrieben:Es ist genau diese verfluchte technische UNKENNTNISS die mich ärgert. Überlege dir einfach mal wie autonomes fahren am Ende wohl funktioniert und welche Daten man dafür mal eben Auswerten, Sammeln und speichern muss. (Grundsätzlich musst du JEDEN Verkehrsteilnehmer erfassen, im Idealfall ihr Ziel kennen)
Du bekommst das eine nicht ohne das andere.
Mit autonomem Fahren ist wohl ein Autopilot für das Kraftfahrzeug gemeint, oder? Wie viel Totalüberwachung benötigt das? Eigentlich gar keine. Warum? Generell ist jeder Autofahrer ein autonomes Pilotensystem. Wieviel Totalüberwachung braucht ihr bitte zum Autofahren? Null, oder? Ihr müsst auf das reagieren, was ihr im jeweiligen Augenblick wahrnehmt. Dafür muss einfach mal nichts gespeichert werden. Und genau so funktionieren die Systeme später auch. Diese ganzen aktuell verbauten Pre Safe Assist Geschichten speichern null und reagieren nur auf die Informationen der Sensoren im Automobil. Ihr Vorteil -- sie ermüden nicht, sie haben kein Aufmerksamkeitsleck wie Sekundenschlaf oder so. Ihr Nachteil -- die Algorithmen sind menschengemacht und haben daher unter Umständen gravierende Fehler, die bis zu ihrem Auftreten (oder im Idealfall erst nach Abkündigung, ohne dass der Fehler jemals aufgetreten wäre), niemandem auffallen. Das Problem ist, dass die Ingenieure, die diese Systeme entwerfen, testen und herstellen, dafür haftbar sind. Nicht umsonst existiert der Dilbertcomic, dass es das Berufsziel eines Ingenieurs ist, in Rente zu gehen, ohne verklagt worden zu sein.
Was man Tat benötigt, ist eine möglichst gute Abdeckung der umliegenden Umgebung. Aber ich muss nicht wissen, ob die dritte Parallelstraße rechts von mir ein Auto parkt und es die Sicht auf ein spielendes Kind verdeckt, da ich dort nicht vorbeikomme. Um zu wissen, auf welcher Spur ich fahren muss, um die übernächste Straße links abzubiegen, benötige ich Kartendaten und das Wissen, auf welcher Fahrspur ich mich als Fahrzeug befinde. Wo der Fahrer vor mir hinwill, kann mir völlig wurscht sein.
Was ich dazu ebenfalls nicht brauche, ist ein Logfile der Fahrt zur späteren Auswertung -- Ausnahme: Ich entwickle gerade das System. So ein Logsystem kostet verhältnismäßig viel Geld und benötigt verhältnismäßig noch viel mehr Systemressourcen; Ressourcen, die mir für die eigentliche Erledigung der Aufgabe dann nicht zur Verfügung stehen.
Das bedeutet, dass ich als Automobilhersteller eher keine Steuergeräte mit Überwachungsmöglichkeiten in meine Fahrzeugflotte einbaue, da das den Preis massiv steigert, ohne mir irgendeinen Nutzen zu bringen. Selbst, wenn ich gegen Aufpreis einen autonomes Fahrsystem anbieten sollte.
Wovon ihr mit der Totalüberwachung redet, nennt sich Verkehrsleitsystem. Das hat aber mit autonomem Fahren von Kraftfahrzeugen null zu tun.
So, entschuldigt den Einwurf, aber ihr befandet euch da gerade in meinem Berufsgebiet und habt euch zu völlig falschen Aussagen hinreißen lassen.