DSA-Forum

Im Blautann

Ohne dabei verrückt zu wirken, oder verrückter als sonst..... erzählt Ygrid draußen Pallikratz die Neuigkeiten aus dem Dorf, besonders von dem Fest von gestern. Dabei trinkt sie ihren Tee und überlegt, ob sie nicht besser mit den anderen mitgegangen wäre. "Tja Pallikratz, und hier so?" fragt sie den Kater. Dann erzählt sie auch noch, dass sie leider bald weggehen werden. "Also Krabat wirst Du auch erst einmal nicht sehen....." wobei sie hofft, dass das Pallikratz irgendwie interessiert. Dann genießt sie die Herbstsonne und ruft Krabat rüber, mit dem sie dann auch einen kleinen Plausch von Mund zu Schnabel hält.

Dürrheide - Hof der Ganters - Telfis und Tionnin

Das ungleiche Gespann - die Holzfällerin mit dem zerfurchten Gesicht und der schneidige Schwertgeselle - erreichen über schmale Pfade den Hof der Ganters. Zwar immer noch eine der reichsten Bauernfamilien am Ort, aber auch an ihr ist das eine oder andere Unglück nicht vorbeigegangen. Sonst ist für Telfis eigentlich alles wie immer: Der kläffende Hofhund Wolf, der zweite Hofhund Barak - ein Mischmasch, der an einen riesigen Olporter erinnert und Eindringlinge gerne einfach umschmeißt...; dann die alte Mutter Ganter mit ihrer Freundin, die wie so oft stickend und strickend auf der Bank sitzen, die Mägde, der grummelige Sohn - der junge, nette, ist gerade nicht zu sehen -, die Schwiegertochter im Dirndlkleid, und Vater Ganter, der Telfis mit dem üblichen "Schnapserl" begrüßt, zu dem auch die alte Ganter nicht nein sagt.

Nach einigem Hin und Her, Austausch zwischen Telfis, Mutter Ganter und Herrn Ganter über Ereignisse vom Hof und aus dem Ort, Erstaunen über Tionnin und wo der schon überall gewesen ist in der letzten Zeit, über die schlechten Zeiten im Allgemeinen und "die da oben" im Besonderen, die ja mal keine Ahnung haben, wie es dem Volk geht, kann man endlich die Sprache auf das eigentliche Anliegen bringen. Das Erstaunen auf Seiten der Ganters wächst durchaus, und wirklich wären sie aber eventuell, mit viel Zähneknrischen, bereit, eines ihrer Grautiere abzugeben, wenn der Preis stimmt. Nach einigen Verhandlungen, weiteren Schnapserln, Hinweis auf die schlechten Zeiten hier und auf die Bezahlung in echtem Gold dort, könnten sich die Ganters auf Tionnins und Telfis` Überredungskünste auf 28 Dukaten einlassen, für die sie sich von ihrem Tier trennen würden. Zuletzt hat tatsächlich der Schwertgeselle ein wenig das Heft der Verhandlung in die Hand genommen, zumal er auch weiß, was man üblicherweise für so einen Esel verlangen kann.

Dürrheide - Hof der Ganters - Telfis und Tionnin

Telfis fühlt sich schon ziemlich angeduselt nach den Schnäpsen, sie lächelt tatsächlich zwischendurch ein wenig, auch wenn das zumindest wenn man links von ihr sahs, etwas gruselig aussah. Das Tionnin verhandelt stört sie nicht. Eigentlich war sie sogar ganz froh wenn jemand anderes redete.

"Wir kommen heute noch mit Angrond vorbei." bestätigt sie nochmal "Dem Grautier wirds gutgehen, wir haben einen richtigen Eselexperten bei uns" sagt sie etwas schief grinsend ohne Tionnin anzusehen und schiebt das Schnapsbecherchen lieber etwas von sich "Wüsstet ihr vielleicht noch jemanden der vielleicht einen Esel oder ein Maultier zu verkaufen würde?" fragt sie dann.

Dürrheide - Krämerladen - Sir Ugo und Angrond

Der geschäftstüchtige Krämer Olbin erkennt ein gutes Geschäft, wenn es ihm vor die Nase gesetzt wird. Entsprechend leutselig und aufgeräumt ist er auch und stellt gerne mal eine kleine Liste von Dingen zusammen, die man auf einer Reise gebrauchen könnte:

Pechfackeln, für 5 Heller das Stück, halten jeweils eine Stunde.
Besser, aber etwas teurer: eine Sturmlaterne, die abblendbar ist, natürlich braucht man Lampenöl dazu - 12 Silbertaler.
Lampenöl, das dann für vier Stunden reicht, in einem wasserdichten Lederbeutelchen, jeweils 5 Heller.
Selbstverständlich benötigt man auch Feuerstein und Stahl (6 Heller) sowie eine Büchse mit trockenem Zundermaterial (2 Silbertaler, hält für 50mal Feuer entfachen). "Oder was macht Ihr, wenn es mal geregnet hat und Ihr ein Feuer anzünden müsst?"
Zum Kochen Bratpfanne (8 Silbertaler) und einen Kupferkessel (20 Silbertaler), dazu Besteck für jeden (jeweils 5 Silbertaler).
Natürlich kann man nicht mit den Händen in der heißen Pfanne oder in der Suppe herumrühren, so dass man auch Kochbesteck benötigt (aus Eisen, 9 Silbertaler, bestehend aus Kochlöffel, Bratspieß, Schneidmesser, Spießgabel).
Wasserschläuche - ohne geht nichts, wenn man nicht gerade an einem Wasserlauf entlangreist (2 Silbertaler).
Brotbeutel für den Proviant (7 Heller das Stück).
Achja, der Proviant, den würde er euch zusammenstellen, möglichst haltbar natürlich - wo er den herbekommt, verrät er freilich nicht (1 Silbertaler pro Person und Tagesration). Gewicht pro Person pro Tag etwa 1 Stein inklusive Behältnissen.
Um den Speisezettel zu ergänzen, auch wenn man kein berufsmäßiger Angler ist: Angelhaken und Schnur (15 Kreuzer).
Für die innere Wärme: Würzig duftender Pfeifentabak (2 Silbertaler der Beutel) nebst Pfeife aus Holz (6 Silbertaler) oder Bein - nett verziert (18 Silbertaler).
Im Gebirge werdet ihr Seil brauchen - viel Seil! Pro Schritt etwa 7 Heller, kauft lieber mehr als weniger und auch zusammenhängend. 1 Rolle zu 50 Schritt - die sind schnell weg! -, 2 Rollen zu 20 Schritt und 3 zu 10 Schritt, insgesamt 120 Schritt.
Wolldecken gegen die Kälte (3 Silbertaler), Schlafsäcke hat er leider nicht vorrätig.
Wo wir schon bei der Kälte sind... für jeden winter- und wetterfeste Kleidung (pro Person 60 Silbertaler).
Ein Viermannzelt mit Heringen, aber ohne Zeltstäbe (52 Silbertaler) - wenn drei Frauen mitreisen, solltet ihr lieber zwei kaufen, eins für die Männer, eins für die Frauen.
Etwas zum Einfetten empfiehlt er euch, um Schuhe und alles aus Leder gegen Nässe und Kälte zu schützen (ein Eimer voll, den er euch auf kleinere Behältnisse verteilt, 33 Silbertaler).
Dabei fällt ihm ein, dass die Esel nicht alles tragen können oder müssen, wenn ihr denn Esel habt? Da kann er euch auch vielleicht helfen! Auf jeden Fall, ein paar Lederrucksäcke werdet ihr brauchen (jeweils 5 Silbertaler).
Hallo, ohne Spaten geht nichts! Wassergraben ums Zelt ziehen, etwas vergraben, einen Schutz ausheben (jeweils 9 Silbertaler). Die Sparten halten bei guter Pflege schon was aus.
Um Äste für das Brennholz abzusägen, eine - Säge (12 Silbertaler).
Gebirge - da hat es oft noch Schnee. Schneeschuhe, 10 Silbertaler das Paar.
Wer viel reist, muss sich und die Kleidung waschen - Kernseife, 2 Heller der Brocken, hält für 6 bis 8 Personen, je nach Geruchswunsch, 1 Woche.
Und wenn die Herren bitteschön am Ende der Reise nicht aussehen wollen wie die Yetis - Rasiermesser (15 Silbertaler), hält für 100 Rasuren (ohne Garantie!).
Vielleicht müsst ihr auch mal den Weg zeichnen - da hat er Pergament (je Bogen 1 Silbertaler). Und zum Schreiben und Zeichnen, Kohlestifte (5 Stück, die reichen schon eine Weile, je 5 Stück 6 Heller).
Keine Reise, auf der nicht mal was kaputtgeht - Nadel und Faden für Stoffe und Leder, sowie ein paar Stücke Ersatzstoff und Ersatzleder (5 Silbertaler, reicht für 20 Reparaturen).
Von hinten kramt Olbin auch noch einige besondere Exponate hervor, da Sir Ugo und Angrond langsam den Eindruck machen, wirklich auf eine längere Reise zu gehen:
Ein kleiner Handspiegel, um Signale zu geben oder in denen sich die Frauen schön m achen können - welche Frau will das nicht im Geheimen (60 Silbertaler), ein Brennglas, wenn man einmal Feuer machen möchte oder um etwas größer zu betrachten (auch für den Ex-Hesindegeweihten vielleicht ganz nützlich - vertrauliches Augenzwinkern, 40 Silbertaler). Und am Schluss, mit einem kleinen Tusch: Ein Südweiser samt Gehäuse (90 Silbertaler).

Mit dieser Liste und vielen Informationen betäubt, lässt Olbin euch erst einmal nachdenken...

Dürrheide - Hof der Ganters - Telfis und Tionnin

Den "Eselsexperten" beziehen die Ganters wohl auf Tionnin, denn Herr Ganter lacht tief "Hohoho!" und Mutter Ganter höchst belustigt "Hihihi!" und schenken Tionnin , begleitet von einem "Mal nischt für ungut, edler Herr!" noch zur Besänftigung ein Schnapserl ein... Langsam weiß Telfis auch wieder, woher der Dorfspruch kommt: "Es säuft der Ganter, watter kann..." Herr Ganter stürzt den Becher runter und überlegt dabei. "Auf dem Krummer-Hof könnten sie vielleicht noch nen Maultier haben. Da haben sich doch mirnichtsdirnichts der eine Hengst und die eine Eselin ineinander verliebt." Breites Grinsen von Herrn Ganter. "Na, jedenfalls hasst der Krummer jetzt das kleine Tier wie die Zorgan-Pocken. Ist noch nicht alt und man muss wohl Geduld mit dem Vieh haben, aber wenn er dafür noch was einstreichen kann, sacht der Krummer sicher nich nein." Nebenbei schaut Mutter Ganter, dass die Becher nicht leer bleiben...

Im Blautann

Lysira nippt an ihrem Tee und lauscht dem Gespräch. Ygrids Ausbruch nimmt sie mit einem besorgten Stirnrunzeln zur Kenntnis, aber vorerst macht es offensichtlich wenig Sinn nachzufragen.
"Alle, besonders der Wald und seine Bewohner, brauchen Zeit um zu heilen.", murmelt sie zu Luzelins Überlegungen und ihr Blick wander zu Akilos. Es wäre wohl besser, wenn er auch von Yolande erzählt...
"Ja.", antwortet sie aber erstmal Luzelin, um Akilos Zeit zum nachdenken zu geben. "Ein netter Mann hat uns um Begleitung für die Reise zum Gebirge gebeten. Aber soll ich euch erstmal alleine lassen, dann könnt ihr über Ygrid sprechen?"

Dürrheide - Hof der Ganters - Telfis und Tionnin

"Das ist ein guter.. Hinweis. Wir schauen uns das Tier mal an, nich? Wichtig ist das es starke Nerven hat, und einen guten Charakter.. ein guter Charakter ist wichtig" meint Telfis und zieht langsam das Schnapsbecherchen zu sich hin und schaut es an.

Im Blautann

"Ein netter Mann?" echot Luzelin und schaut Lysira mit einem leisen Schmunzeln an. "Soso..." Sie wird aber gleich wieder ernst. "Vielleicht sagst oder zeigst Du mir, was Du bei Ygrid gesehen hast?" schlägt Luzelin Akilos vor. "Magst Du solange draußen warten?" - wieder an Lysira gerichtet.

Draußen vor der Grotte macht Pallikratz nicht den Eindruck, als würde ihn das Dorf oder das, was dort passiert, auch nur ein Felljucken kümmern. Er liegt eingerollt in der Sonne und blinzelt nur ab und zu Ygrid an. Mehr zu interessieren scheint ihn in der Tat Krabat - Kater und Rabe wechseln Blicke, die ein unhörbares Einvernehmen ausdrücken könnten (über was auch immer). Und Krabats Geschnärbel bedeutet offenkundig mehr als das, was Geräusche von Raben üblicherweise bedeuten könnten.


Dürrheide - Hof der Ganters - Telfis und Tionnin

"Ich möchte denken, dass das Tier auf jeden Fall froh und glücklich sein wird, vom Krummer-Hof wech zu sein. Solche Tiere sind immer gut zu dem, der sie gut behandelt," philosophiert Herr Ganter. "Na, Prösterchen, und viel Glück für eure Reise," schickt Mutter Ganter hinterher. "Ihr bleibt wohl lang weg?"

Telfis und Tionnin werden das Gefühl nicht los, dass der Alkoholpegel mit andauerndem Gespräch mit Auswirkungen für den heutigen Tag bedrohlich steigen könnte...

Im Blautann

Lysira zuckt mit den Schultern. "Er ist nett. Nicht so...kriegerisch und laut. Er gehört -oder gehörte?- zu einem eurer Unsterblichen. Und er will jetzt an einen Ort Namens Elderborg um dort zu wohnen.", fasst sie kurz zusammen, bis ihr das Verständnis für die menschlichen Zusammenhänge ausgeht. Sie zuckt wiederrum die Schultern und steht auf. "Bis gleich.", sie legt Akilos noch kurz die Hand auf den Arm und schenkt ihm ein aufmunterndes Lächeln, ehe sie sich nach draußen begibt.

Im Blautann

Ygrid hat in der Zwischenzeit aufgegeben, Pallikratz ungeteilte Aufmerksam zu gewinnen. Sie sitzt auf der Bank und hält Zwiesprache mit Krabat, bis Lysira herauskommt. "Na, hat Akilos gesagt, was er zu sagen hat?"

Dürrheide - Krämerladen - Sir Ugo und Angrond

Ugo nimmt die Liste entgegen, schaut erstaunt auf, als er der Länge dieser Liste gewahr wird. "Eine gute Auswahl!"
Dann liest er schnell über die Liste hinweg, zuckt mit den Schultern und fragt Obelin "Wir bringen euch die Liste später wieder ... nachdem unser Wildnisführer entschieden hat was wir alles benötigen. Bis wann ist der Krämer denn heute hier anzutreffen?"

Dürrheide - Hof der Ganters

Tionnin ist zwar gut im Training, aber dennoch stellt sich so langsam ein beschwingter Gemütszustand bei ihm ein. Er nippt nur an dem letzten Schnapps und erhebt sich dann. "Ihr guten Leute, wir danken euch untertänigst für eure Gastfreundschaft. Wir werden schon bald zurückkehren mit dem Herrn von Elderbog und das Geschäft besiegeln. Nun wollen wir uns beeilen, eurem Rat zu folgen und dem Krummer-Hof einen hoffentlich genauso erfolgreichen Besuch abstatten. Kommt, meine liebe Telfis." Er geht zur Stubentür und wartet dort darauf, dass Telfis es ihm gleich tut.

Dürrheide - Hof der Ganters

"Ja, vielen Dank. Wir sehen uns später.. das ist wirklich ein guter Schnaps" sagt sie und leer ihr kleines verbliebens Becherchen beim aufstehen.. huu.. sie lächelt, obwohl sie weiß das es gruselig aussah. Dann folgt sie Tionnin.. ein bischen nach dem Gleichgewicht suchen so kurz nach dem aufstehen. Und lässt sich von ihm die Tür aufhalten.. oder auch nicht.

"Das habt ihr nicht schlecht gemacht.. gar nicht schlecht .. zu dem Krummer-Hof gehts glaube ich... äh.. da lang" meint die Holzfällering und stapft vorran.

Im Blautann

Lysira schüttelt auf Ygrids Frage leicht den Kopf. "Sie reden noch." Umsichtig lässt sie sich im Moos neben der Bank nieder. "Alles ok bei dir? Du wirkst so sauer.", erkundigt sie sich dann beiläufig, während sie ihren Bogen nimmt, um ihn mit einer neuen Sehne zu versehen. Und wappnet sich schonmal gegen eine Schimpftirade oder eine patzige Reaktion.

Im Blautann

In Luzelins Höhle, allein mit Luzelin und nur die Grottenwände als Zuhörer, berichtet Akilos von dem, was er in Ygrids Traum- und Gedankenwelt gesehen hat. Luzelin hört zu, hört aufmerksam zu, und zum Ende lässt Akilos sie auch noch an seiner Gefühlswelt teilhaben. Denn, wie auch der Zauberer weiß, ist nichts überzeugender als das Teilen von Gefühlen und Eindrücken des Gesehenen, so gut man sie auch beschreiben mag. Die Verschmelzung zwischen Akilos und Luzelin dauert nicht lange, aber sie wirkt nach. Luzelin wirkt nicht besorgter als zuvor, aber nachdenklich. "Ich kann Dir nicht sagen, ob das, was Du in Ygrids Träumen gesehen hast, auch geschehen ist. Dämonen können uns täuschen, und vielleicht... nur vielleicht, hat er diese Bilder Ygrid eingepflanzt. Wahrscheinlicher ist aber natürlich, dass es sich wirklich so zugetragen hat, und das wäre... furchtbar!" Die Bundführerin zögert und sieht jetzt doch besorgt aus. "Nein, es wäre grauenhaft, weil ich mir nicht ausmalen will, was..." Sie schüttelt den Kopf. "Gehen wir lieber davon aus, dass nicht! Aber Du wirst auf Ygrid aufpassen müssen, und ich habe ein Auge auf Rhea, wie versprochen." Sie legt eine Hand auf Akilos` Arm, streicht darüber und steht auf. "Komm, lass uns wieder zu den anderen beiden hinausgehen. Es ist dunkel geworden hier drinnen."

Draußen herrscht friedvolle Herbstidylle. Lysira und Ygrid können nur undeutlich Stimmen in der Grotte hören, meistenteils geflüstert und dadurch nicht zu verstehen, was gesprochen wird. Dann ist es eine kleine Weile still, bis noch einmal Stimme zu vernehmen sind, die nach Aufbruch klingen. Luzelin und Akilos scheinen fertig zu sein.

Dürrheide - Krämerladen, Sir Ugo und Angrond

Mindestens Angrond klingen noch die Ohren von den langen und breiten und weitschweifig-bewerbenden Erläuterungen von Olbin, was man auf einer längeren Reise alles so benötigen könnte. "Genau, wir... reden darüber..." Blick auf Sir Ugo und die Liste, Nicken, "und kommen dann wieder vorbei. Wir... müssen erst mal besprechen." Und endlich stehen die beiden wieder draußen, wo Angrond erst einmal durchschnauft. Er wuschelt sich wieder in den Haaren herum. "Er ist... geschäftstüchtig," stellt er fest. Die beiden alten Männlein auf der Bank schauen...

Mit langen Schritten hat Tionnin die Telfis rasch eingeholt und stapft neben ihr her. "Aus eurem Munde ist das ein großes Kompliment." Er wirft ihr einen Seitenblick zu und grinst. "Ich sagte doch: Ein Kinderspiel! Aber nun müssen wir uns vorsehen, noch ein paar Schnäpse, und wir verpfänden Angronds Erbe am Ende noch für den Esel."

"Naja aber es ist ja für eine gute Sache und der Preis war doch vollkommen in Ordnung. Wenn das Maultier so jung und ungelernt ist dürfte es ja nicht so teuer werden.. oder was meint ihr?" fragt Telfis tatsächlich nach Tionnins Einschätzung.

Dürrheide - Auf dem Weg zum Krummer-Hof

Tionnin zuckt mit den Schultern. "Ich bin wahrlich kein Experte, aber es ist sicher sauviel Arbeit, so etwas störrisches wie einen Esel abzurichten. Und derweil schafft das Tier nichts, futtert aber fleißig. Vielleicht schenkt der Bauer uns das Tier ja sogar?"

Dürrheide - Auf dem Weg zum Krummer-Hof

"Aber das ist doch ein Maultier. Die sind eigentlich nicht so eigen. Schauen wir es uns einfach an. geschenkt könnt ihr euch aber abschminken, da bin ich sicher" meint die Holzfällerin.

Dürrheide - Krämerladen, Sir Ugo und Angrond

Nachdem sie einige Schritte außer Hörrechweite des Krämerladens sind, atmet Ugo einmal kräftig durch. "Da bekommt man ja Ohrensausen, was der alles zu erzählen hat. Wer mehr erzählt bekommt Recht, oder wie?" dann schlägt Ugo kumpelhaft Angrond auf die Schulter "Wir brauchen erst einmal Erholung von diesem Gebrabbel ... ah, da vorne ist ja schon die Taverne." meint er und hält auf die Sitzbänken draußen zu.
Den ein oder anderen freundlichen Bürger grüßt er nickend zu.

etwas später

Ugo wischt sich den Schaum aus dem Mund, nachdem das Bier serviert wurde und er einen ordentlichen Schluck genommen hatte. "Da fällt mir ein, als Laird solltest du unbedingt das Tjosten anbieten, das fördert deinen Ruhm und Ruf. Also nachdem du deine Einnahmen kennst, versteht sich. Ich kenne jede Menge Heckenritter die sich auf den beschwerlichen Weg machen würde, auch wenn dein Turnier noch unbekannt ist." ergänzt er.

Dürrheide - Auf dem Weg zum Krummer-Hof - Telfis und Tionnin

Die Krummers kennt Telfis dem Namen nach und ist dem einen oder anderen aus der Bauernfamilie auch bereits begegnet. Familienoberhaupt ist der glatzköpfige, vollbärtige und fassbäuchige Trautmann Krummer. Bei allem Misstrauen Fremden gegenüber - in dem Fall: Tionnin -, ist auch Krummer weidensch gastfreundlich. "Na, kommt mal rein," brummt er und winkt euch in die gute Stube. Und dann die unvermeidliche Frage, als Krummer eine ebenso fassbäuchige Flasche aus dem Schrank holt, die in Schnörkeln die Schrift "Krummer-Brannt" trägt: "Wollt`s was trinken?" Becher klirren...

Dürrheide - Krämerladen - Sir Ugo und Angrond

Mehrheitlich ist der Marktplatz noch von den Waschfrauen bevölkert. Eine Gänseherde wird unter ohrenbetäubendem Geschnatter vorbeigetrieben und umwabert kurzzeitig die Füße von Sir Ugo und Angrond, als wäre eine Meereswoge von Federvieh herangespült worden. Der Gänsetreiber lupft ehrerbietig den Filzhut und zieht weiter, den Stock schwingend. Ein Hund folgt ihm.

"Ja," überbrüllt Angrond das Geschnatter, "lasst uns da einkehren. Wir können die Liste schon mal durchgehen. Du meine Güte," begleitet seinen Versuch, sich durch die Horde Federvieh zu schlängeln.

Im Dorfkrug ist nicht allzuviel los, der Wirt grüßt besonders den Ritter freundlich und weist euch einen guten Tisch mit Butzenfenster zum Marktplatz. Süffig-malziges Bier kommt mit einer perfekten Schaumkrone. "Ich habe mir ehrlich gesagt noch nicht viele Gedanken gemacht, wie das sein wird, wenn ich einmal Laird bin. Ihr habt da schon mehr Erfahrung, als Herrscher über ein Lehen... auch im Gebirge, wenn ich mich recht erinnere? Wahrscheinlich muss ich überhaupt erst Ordnung schaffen, bevor ich an so etwas denken kann. Aber dann würde ich gerne Euer Lehen als Beispiel nehmen, wenn ich darf... mir anhören, wie Ihr regiert, wie Ihr den Handel regelt und dies alles." Er entlässt einen gigantischen Seufzer, bevor er einen Schluck nimmt, absetzt und ein anerkennendes Gesicht zum Bier macht. "Auf jeden Fall wird es viel Arbeit geben..."

Dürrheide - Auf dem Weg zum Krummer-Hof - Telfis und Tionnin

Telfis begrüßt Trautmann Krummer mit festem Handschlag und verhält sich zurückhaltend höflich. Ihr Blick geht zu der Flasche und verharrt kurz darauf, ob sie das wohl lesen konnte?
Dann lächelt sie bemüht "Na ein kleines Schlückchen kann ja nicht schaden" sagt sie und würde auch das erste Schnäpschen abwarten bevor sie über das Geschäft sprach.

Dürrheide - Krummer-Hof - Telfis und Tionnin

"Woll," bestätigt Krummer einsilbig und schenkt Telfis ein, hält die Flasche schon über dem Becher, der vor Tionnin steht... Krummer schaut dem Schwertgesellen offen ins Gesicht. "Ihr auch, Herr?" Er sieht aber keinen Grund, nicht schon nach dem Grund des Besuchs zu forschen. "Hab gehört, auf`m Hof gibt`s keine Arbeit mehr, ne wahr?" redet er mit Telfis weiter, während die Flasche noch über Tionnins Becher droht. "Aber bei mir sieht`s auch mau aus. Herbst is da, da gibt`s ka Arbeit nicht mehr richtig. A Schand! Oder was verschafft mir Euren Besuch?"

Im Blautann

Akilos hält Luzelin sanft zurück, als sie hinausgehen will. "Da ist noch etwas. Erinnerst du dich an Yolande? Ich wollte sie mit nach Donnerbach nehmen, aber sie ist fortgelaufen. Sie hat zuletzt viel von Rache gesprochen - es kann sein, dass sie irgendwann wieder hier auftaucht." Er senkt den Blick. "Ein Grund mehr, die Augen offen zu halten." Er wartet noch eine Antwort der weisen alten Hexe ab, dann würde er ihr nach draußen folgen, um Lysira und Ygrid zu treffen.

Im Blautann

"Oh! Das sind in der Tat keine sehr guten Nachrichten. Wie konnte... nunja, ist auch egal. Aber mach Dir keine Sorgen. Halten wir Töchter Satuarias nicht immer die Augen offen?" Luzelin lächelt milde. "Ich hoffe dennoch, dass sie nicht zurückkehrt, um Rache zu nehmen. Blakharaz zu folgen, ist sehr leicht. Leichter, als eigene Schuld einzugestehen. Wir werden sehen." Mit Akilos zusammen tritt sie hinaus.

Dürrheide - Krummer-Hof - Telfis und Tionnin

Tionnin begrüßt Trautman Krummer freundlich lächelnd. Dankend nimmt er den Schnaps des Gastgebers an, nippt allerdings nur kurz daran. Auf die Frage des Bauern hin kommt er gleich zur Sache. "Tatsächlich sind wir nicht hier, um euch unsere Dienste anzutragen, guter Mann, sondern blinkendes Gold." Er macht eine kurze Pause, bevor er weiter spricht. "Uns ist zu Ohren gekommen, ihr hättet ein junges Grautier auf eurem Hof, das euch recht viel Ungemach bereitet."

Dürrheide

"Ein junges Maultier" korrigiert Telfis leicht und nimmt ebenfalls eine Schluck "Hu, das ist ja mal ein guter." sagt sie lobend über den Schnaps.

Dürrheide - Krummer-Hof - Telfis und Tionnin

Telfis` Hohelied auf die Schnapsbraukunst der Krummers lenkt Herrn Krummer vorläufig von dem Geschäftlichen und von dem Umstand ab, dass Tionnin den Schnaps gerade einmal zum Lippenbefeuchten gebraucht hat. Der Vollbart wird von einem breiten Grinsen zerteilt. "Ja, nicht wahr?" Und offensichtlich versteht der Gastgeber das Lob als Aufforderung, Telfis nachzuschenken... "Zwetschge," erklärt er noch. "Und... auf Euer Wohl und dass die Zwölfe uns niemals austrocknen mögen." Er hebt den Becher und trinkt das Zeug in einem Zug weg, wischt sich genießerisch den Mund ab.

Dann verfinstert sich sein Gesicht und sein Blick ruht in dieser Gemütsverfassung auf Tionnin. "Ihr meint dieses Halunken, der mir meine Zucht versaut hat? Wer will noch Fohlen von einer Stute, die sich mit einem Esel gepaart hat, hä? Das frag ich Euch. Ach, Scheiße, das dammische Ding." Er schenkt sich selbst noch ein, füllt leere Becher oder stutzt kurz bei noch vollen, um anschließend seinen Ärger mit Hochprozentigem auszutilgen. Ein anderer Gedanke quält sich erst jetzt mühsam zurück, der mit etwas zusammenhängt, was Tionnin gesagt hat. "Blinkendes Gold?" Sein in einer Mischung aus Verwirrung, Nichtverstehen und Ärger zusammengezogener Blick hält wieder Tionnin fest. "Was meint Ihr?" fragt er Tionnin und "Was meint er?" dann Telfis.