Tharamnos hat geschrieben:
tollpan hat geschrieben:
Ähmm... Nein, diese Frage wurde nicht ignoriert, es wurden von verschiedenen Leuten aufgezeigt, dass so ein Verkehrssystem momentan einfach noch nicht realisierbar ist. Sei es durch die entstehenden Kosten und den Stand der Technik und auch was für Gefahren solch ein System haben könnte.
Was die Kosten betrifft: Auch hierzu wurde mehrfach geschrieben, dass ein solches System viel, viel billiger ist als das gegenwärtige System und nochmals viel, viel billiger als vollständig autonome Roboterautos.
Ich weiß ja nicht, was viel billiger daran sein sollte, die kompeltt bestehende Infrastruktur nreu zu gestalten, überall Kameras aufhängen, anstatt einfach die vorhandene Infrastruktur zu nutzen und diese vernünftig zu sanieren und ggf. noch etwas zu erweitern.
Tharamnos hat geschrieben:
Die Parkhäuser müssten dann außerhalb der Städte sein. Das könnte zu Problemen führen, wenn doch auf einmal mehr Autos benötigt werden, als gerade in den Städten zur Verfügung stehen. Dann kommt es wieder zu unnötigen Wartezeiten.
Das ist gar kein Problem: Klar gibt es für wenig ausgelastete Zeiten (z.B. Nachts) Parkhäuser, aber dadurch dass es keine Insassen gibt, können die extrem effizient gebaut werden.
Größere Wartezeiten gibt es vielleicht kurzfristig am Anfang, aber das tolle an einem Leitsystem ist ja, dass es "lernen" kann. D.h. es weiß durch "Erfahrung" (gesammelte Daten) schon Stunden (eigentlich Tage, Wochen, Monate) im Voraus wie groß die jeweilige lokale Verkehrslast sein wird: Es weiß wie viele Menschen wann von wo nach wo zur Arbeit fahren bzw. davon zurück, es kann über Großveranstaltungen informiert werden, sodass entsprechende Vorkehrungen schnell umgesetzt sind. [/quote]
Ich stelle es mir gerade vor tausende Autos wollen gleichzeitig aus den Parkhaus losfahren, dann werden auch die Zufahrtsstraßen in die Städte verstopft werden.
Tharamnos hat geschrieben:
Aber wieso sollte ich ein Taxi rufen, wenn ich ein eigenes Auto vor der Tür stehen habe? Wenn ich dieses Auto nicht mal selber steuern müsste, dann fallen für mich alle Gründe weg ein Taxi zurufen. (Ich würde nur ein Taxi rufen, wenn ich selber nicht mehr fahren könnte, also ich hätte was getrunken, bin verletzt, stehe unter Mediakamenteneinfluss, usw) Aber da ich das Auto ja nicht steuern müsste, kann ich mich bequem reinsetzten und mich kutschieren lassen. Ich hätte keine Wartezeiten.
Außerdem, wenn ich mir schon so ein neues tolles ferngesteuertes Auto gekauft habe, wieso sollte ich das wieder loswerden wollen und stattdessen mit einem Taxi fahren?
Ein offensichtlicher Grund:
Wie viele Familien haben so viele Autos wie Familienmitglieder? Praktisch keine (zumindest wenn Kinder da sind). Denn die Kinder wollen ja auch mal weg ihre Freunde besuchen oder zu Veranstaltungen gehen ohne von den Eltern abhängig zu sein - gerade Jugendliche wollen ihre Freiheit genießen. D.h. die Kinder werden auf jeden Fall schon einmal die Taxis nutzen und es wird unwahrscheinlich, dass die so aufwachsenden Kinder jemals selber ein Auto erwerben, da ohnehin ständig eines zur Verfügung steht.
Leider zuviele Familien haben zuviele Autos. Zum Thema Kinder: Die beuteuten immer einen Einschnitt im Leben der Eltern, darüber sollten diese sich auch klar sein. Solange die Kinder noch nicht so selbständig sind, dass sie alleine irgendwo hin gehen können muss halt ein Elternteil, oder größeres Geschwister, oder wer auch immer mit denen mitgehen. Aber sobald die alt genug sind und auch selbstständig sind, dann ist es kein Problem die alleine losziehen zu lassen. Da Frage ich mich wozu die Kinder ein Auto benötigen, in den Ballungsräumen ist das öffentliche Nahverkehrssystem meistens so gut aus gebaut, dass man problemlos überall hinkommt. Meistens haben die Kinder eh eine Fahrkarte für dieses, da sie ja auch irgendwie in die Schule kommen müssen.
Tharamnos hat geschrieben:
Der ultimative Grund:
Dein Auto ist verdammt teuer. So unglaublich teuer. Als erstes einmal der Führerschein, für den man 1.000-2.000 Euro löhnen darf - eine Hürde für Neueinsteiger in den privaten Autobesitz (fällt bei reinen Roboterautos natürlich weg und darf dann ignoriert werden). Dann ein eigenes Auto mit der richtigen Technik: 50.000 Euro und mehr - wer kann sich sowas schon mit 18 (17, 16, ...) leisten? Dann muss dein Grundstück einen Parkplatz/eine Garage aufweisen: Du verlierst nutzbares Land (schöner Garten, Veranda, ....) nur um 90% der Zeit dort ein Auto zu parken, was einer Wertminderung deines Grundstücks entspricht und das, obwohl du auch noch für den Bau und die Wartung der Anlage Geld dafür ausgibst. Kraftstoff kostet viel; nicht nur direkt in Geld, sondern auch an Zeit zur Tankstelle zu fahren, zu tanken, zu zahlen und das immer und immer wieder. Steuern und Versicherung (KfZ, Haftpflicht, ...) sind auch ständige Kosten und gerade für Neueinsteiger eine weitere große Hürde. Reinigung, Reparatur und Wartung deines Autos kosten dich nicht jeden Tag - auch nicht jeden Monat - aber in der Summe auch wieder eine Menge Zeit und Geld.
Ich weiß ja nicht was du für Autos deinen Kinder geben willst. Aber 50000€ halte ich für total übertrieben. Man bekommt heutzutage schon gebrauchte Auto für ein Bruchteil des Geldes.
Und zu den Nebenkosten, selbst wenn man diese Taxen hat, die werden sich die Nebenkosten über den Preis wieder reinholen.
Tharamnos hat geschrieben:
Und jetzt die ganze Rechnung nochmal, wenn ein weiters Familienmitglied ein eigenes Auto will - die Kinder nicht vergessen, denn wenn die Autos selbst fahren, gibt es keinen Grund bis zum 18. Geburtstag zu warten mit dem eigenen Auto, dann will schon der 9-jährige Sohnemann eines oder fühlt sich wie ein Kind zweiter Klasse ("Aber Andreas hat auch eins!").
Ich würde meinen 9jährigen Kinder tortzdem nicht alleine fahren lassen, egal mit was.
Tharamnos hat geschrieben:
Und jetzt die Rechnung für Arbeitgeber, Städte und andere Kommunen: Die müssen alle irgendwo Parkplätze zur Verfügung stellen, d.h. Firmen müssen riesige Parkanlagen bauen, um Arbeiter und Kunden erhalten zu können - schon mal einen Parkplatz bei Ikea, einem Fußballstadion, einem Flughafen, etc. gesehen? Die sind RIESIG! (
Bild,
Bild) Oder die vielen Parkgaragen/-hochhäuser? Überall in den Städten! Da muss man dann ein Ticket lösen beim Reinfahren, den Automat suchen, bezahlen, dann das eigene Auto wiederfinden (
inzwischen gibt es dafür schon Apps, weil man das öfters mal vergisst), ... kurz gesagt, hierdurch kommen deutlich höhere Wartezeiten zustande.
Stimmt, die Parkplätze sind riesig. Aber die werden auch nicht weggehen, wenn es dieses Szenario geben würde.
Tharamnos hat geschrieben:
Städteplanung wird heutzutage fast vollständig von verkehrstechnischen Maßnahmen dominiert, d.h. die Städte können nicht ordentlich und schön gebaut werden, weil der Autoverkehr das wichtigste ist - für den werden selbst die schönsten Gegenden zerstört.
Das ist leider nicht so ganz richtig. Es wird immer mehr dazu übergegangen Städte nach anderen Gesichtspunkten geplant werden.
Ich weiß nicht, was für dich eine schöne Stadt ist, aber für mich ist es bestimmt nicht nach dem amerikanischen Vorbild, also schön auf dem Reißbrett geplant und alles schön geometrisch. Da habe ich es lieber, wenn die Städte historisch gewachsen sind.
Tharamnos hat geschrieben:
Dann die Rechnung für Firmen, die Reinigung, Reparatur und Wartung der Privatautos ermöglichen müssen: Es braucht ein riesiges Netz an Tankstellen, KfZ-Werkstätten, Behörden, ... um den Besitz von Privatautos zu ermöglichen.
Die Nebenkosten werden eh auf den Preis (was auch immer die Frima herstellt) draufgeschlagen.
Tharamnos hat geschrieben:
Ein Taxi-System würde schlagartig alle Parkplätze (öffentlich und privat) abschaffen können und riesige Landflächen wieder anderweitig erschließbar machen. Ein Taxi-System könnte mit wenigen regionalen Reparatur, Tank- und Wartungsstellen auskommen (bspw. direkt neben dem entlegenen Mega-Parkhaus).
Wenn alle Parkflächen abgeschafft werden, heißst das ja im Umkehrschluss, dass alle Autos, die gerade nicht benötigt werden sinnlos durch die Gegend fahren, oder wo sollen die alle hin?
Tharamnos hat geschrieben:
Daher: Ja, es wäre sehr teuer die Umstellung durchzuführen, aber langfristig ist es die viel, viel billigere Alternative. Eine Investition, die es wert ist.
Wie gesagt oben schon gesagt wieso sollte es billiger sein eine komplett neue Infrastruktur zu installieren, als eine bestehende Infrastruktur zu nutzen?
Eulenspiegel hat geschrieben:tollpan hat geschrieben:Genau, es geht um Verkehrsmittel und somit, für mich jedenfalls, auch die freie Auswahl eines solchen.
Richtig. Es geht um die freie Auswahl von Verkehrsmitteln. Es geht
NICHT darum, ob kranke Menschen glücklich sind.
Freie Auswahl von Verkehrsmitteln bedeutet z.B.: Kann ich mir aussuchen, ob ich mich mit Pferd oder Auto fortbewege.
Das mit den kranken Menschen war ein Beispiel, dass aufzeigen sollte, dass man zwar von einen Ort zum anderen kommen kann, aber mit dieser Entscheidung nicht glücklich ist, weil man keine andere Wahlmöglichkeit hat.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Es bleibt doch immernoch mir überlassen, wie ich von Punkt A zu Punkt B komme. Ich möchte immer noch selber frei entscheiden können ob ich die 30km zu meinen Eltern mit der Bahn, Auto oder dem Rad zurücklegen will. Und in deinem Szenario kann man das leider nicht mehr. Da muss man mit dem Taxi fahren.
Das ist leider sehr realitätsfern. Es bleibt eben nicht immer dir überlassen, wie du von Punkt A nach Punkt B kommst. Du kommst in der Regel nur mit Fortbewegungsmitteln von A nach B, die dem aktuellen Stand der Technik beschreiben. Mit veralteten Techniken kommst du nicht von A nach B. Das ist heutzutage bereits so und das wird wahrscheinlich auch in der Zukunft so sein.
Ich kann immernoch selber frei wählen, wie ich irgendwo hinkomme, es gibt bequeme Möglichkeiten, wie z. B. Auto, Öffis, Fahrrad und es gibt unbequeme und ungewöhnliche Möglichkeiten, wie z. B. Pferd, Elefant, Dampfmaschine usw. Für die unbequemeren gibt es einige Einschränkungen, aber man damit immernoch reisen.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Ähmm... Nein, diese Frage wurde nicht ignoriert, es wurden von verschiedenen Leuten aufgezeigt, dass so ein Verkehrssystem momentan einfach noch nicht realisierbar ist. Sei es durch die entstehenden Kosten und den Stand der Technik und auch was für Gefahren solch ein System haben könnte.
Ja, zuerst wurde behauptet, dass das System nicht realisierbar ist. Als die ganzen "nicht-realisierbar"-Argumente aber alle widerlegt wurden, sind die Leute aber ganz schnell auf "sollte-nicht-realisiert-werden" umgeschwenkt.
Aber OK, lassen wir das "sollte-nicht-realisiert-werden" beiseite und wenden uns wieder der Frage zu, ob es realisierbar ist. Hier wurde gezeigt, dass die Kosten nicht die aktuellen Kosten übersteigen. Und der Stand der Technik in 20-30 Jahren sehr wahrscheinlich weit genug sein wird.
Siehe oben. Bestehende Infrastruktur gegen neue Infrastruktur. Was soll da billiger sein?
Eulenspiegel hat geschrieben:
Und ganz ehrlich, wenn ich mich schon entscheide zu Fuß zur Uni, oder Arbeit, oder sonst wo hin zu gehen, dann ist es mir auch egal, ob ich nun ca 15 min länger brauche, dafür aber einen schönen Weg durch die Park habe.
Ähm, du verwechselst hier etwas. Es ging NICHT um:
"30 Minuten Spaziergang durch die Straßen" vs. "45 Minuten Spaziergang durch den Park".
Es ging um: "30 Minuten Spaziergang durch die Straßen, der auch 30 Minuten Zeit kostet" vs. "30 Minuten Spaziergang durch den Park, der aber 45 Minuten Zeit kostet."
Bei 45 Minuten Spaziergang durch den Park kannst du 100% der Zeit sinnvoll nutzen.
Bei 30 Minuten Spaziergang durch den Park, der aber 45 Minuten Zeit kostet, kannst du nur 66% der Zeit sinnvoll nutzen. Die restlichen 33% der Zeit gehen für Transport drauf.
Zeiteinteilung ist das Zauberwort. Wieso sollte ich nicht 2 Sachen miteinander verbinden, wenn es mir Zeit einspart?
Eulenspiegel hat geschrieben:
Ja, das ist es. Aber wer zahlt dann die horrenden Krankenhausaufenthalte?
Entweder die private Krankenversicherung oder die gesetzliche Krankenversicherung. Aber was hat das bitteschön mit Straßenverkehr zu tun?
Wenn die Menschheit immer dicker wird, steigt das Risiko an Krankheiten. Und die Menschen werden dann immer dicker, wenn sie sich immer weniger bewegen.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Die Parkhäuser müssten dann außerhalb der Städte sein. Das könnte zu Problemen führen, wenn doch auf einmal mehr Autos benötigt werden, als gerade in den Städten zur Verfügung stehen. Dann kommt es wieder zu unnötigen Wartezeiten.
Ich weiß nicht, was du für Vorstellungen von Städten hast. In Städten ist massiv Platz.
Gegenfrage, was hast du für Vorstellungen von den Städten? Der Platz in den Städten wird immer weniger das ist auch mit ein Grund, warum immer mehr in die Höhe und auch in die Tiefe gebaut wird.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Es gibt ja sogar heutzutage schon immer mehr Leute, die sich für Car-sharing entscheiden, anstatt sich ein eigenes Auto zu kaufen. Die Steuerung ist kein Grund: Das Car-sharing Auto musste du derzeit genau so steuern wie dein eigenes Auto. Der Vorteil ist halt, dass du dir kein eigenes Auto kaufen musst und es auch für beide Ehepartner verfügbar ist, obwohl sie getrennt sind. Und dass Car-sharing Autos auch verfügbar sind, wenn man mit der Bahn in eine andere Stadt gefahren ist.
Das betrifft wie gesagt nicht die Leute, die sich bereits ein Auto gekauft haben. Das betrifft die Leute, die sich überlegen, ob sie sich ein Auto kaufen wollen.
In Großstädten ist das Car-sharing eine tolle Sache, die ich auch unterstütze, aber im ländlichen Bereichen, wird das ganze schon wieder etwas problematischer.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Nicht, wenn du eine Auslastung von 80% bis 90% haben möchtest.
Ich möchte keine Auslastung von 80% bis 90% haben.
Wieso sonst sollte sich ein Unternehmen dazu entscheiden, in solch ein Verkehrssystem zu investieren, wenn es keinen Gewinn daraus holen kann?
Eulenspiegel hat geschrieben:
Und ja, es geht darum sich sein Verkehrsmittel frei wählen zu dürfen und nicht dazu gezwungen zu werden, ein bestimmtes zu nehmen.
Darum geht es in
meinem Beispiel. In meinem Beispiel geht es um die Frage, ob du dein Fortbewegungsmittel frei wählen darfst, oder ob dir technisch veraltete Fortbewegungsmittel wie Pferds bzw. Kamel vorenthalten sind.
Eben diese veralteten Fortbewegungsmittel sind dir nicht vorenthalten, es ist nur schwiriger sich mit denen fortzubewegen.