Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Hier können DSA-Abenteuer bewertet und bereits bewertete Abenteuer eingesehen werden.
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Namaris
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Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Namaris »

Dieser Thread ist zur Bewertung und Diskussion des 1991 in der DSA2 Box "Das Fürstentum Albernia" erschienenen Abenteuers "Der Jüngling am Strand" von Michelle Melchers (heute Schwefel) vorgesehen.

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Vielleicht hast du Erfahrungen mit dem Abenteuer gemacht, die du mit anderen teilen möchtest, hast Tipps oder Fragen oder möchtest einfach nur allgemein deine Meinung zum Abenteuer kundtun oder deine Bewertung begründen. Der Thread ist deshalb auch zur Diskussion des Abenteuers vorgesehen.
Solltest du einen ausführlicheren Kommentar zum Abenteuer abgeben, dann wäre es nett wenn du in diesem auch erwähnen würdest wie du abgestimmt hast.

Ansonsten gilt:
Bitte nur dann abstimmen, wenn du das Abenteuer als Spieler oder Spielleiter erlebt oder es zumindest gelesen hast!
Wenn dies nicht der Fall ist, dann stimme bitte nicht ab. Vielleicht spielt ihr das Abenteuer in einigen Monaten und du möchtest dann abstimmen.

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Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 18.04.2013 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bildlink + Link auf Wiki korrigiert

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Robak
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Robak »

Zwei Punkte. Das Abenteuer ist mit dem heutigen Aventurien kaum vereinbar und strotzt nur so vor High Fantasy inklusive Götterbegegnung.

Robak

DomAnsvin
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von DomAnsvin »

Mir hat es seinerzeit gut gefallen, gerade weil es hoch phantastisch war. Sicher, heute wird der Totengott sich mit den Helden nur ein einziges Mal ein finales Stelldichein geben, und Liebschaften wird man ihm zwar aventurisch nachsagen, der nichtaventurische Text jedoch wird sich dahingehend in borongefälliges Schweigen hüllen. Gerade 'moderne' Spielrunden sollten sich daher einig sein, ob ihnen das so in den aventurischen Kram passt. Aber andererseits mag es durchaus einige Spieler geben, deren alternde Helden beim Ausruf eines Seemanns - "Liajella, hilf!" - ein seltsam verträumtes Gesicht aufsetzen und sich daran erinnern, wie die gute Dame wurde, was sie wurde.
Die Albernia-Box hatte das erklärte Feature "Feen und Anderswelten". In diese Richtung geht das Abenteuer mit Anlauf - es versammelt an mystischer Prominenz Havenas so ziemlich alles, was man sich nur denken kann, göttliches Eingreifen inklusive. Daran, ob einem das gefällt, muss es sich (u.a.) wohl messen lassen.
Ohne dass ich es nochmal gelesen hätte (deshalb vielleicht mit leicht nostalgischem Blick) 4 Punkte von mir. Wir waren seinerzeit jedenfalls mittendrin im Märchen.

Gruß,
Ansvin

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JR
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von JR »

Robak hat geschrieben:Das Abenteuer ist mit dem heutigen Aventurien kaum vereinbar
Aber ist das ein Problem des Abenteuers? Oder nicht viel eher des heutigen Aventuriens? :wink:

Eisenbeiß
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Eisenbeiß »

Mir hat es damals (irgendwann in den 90ern) überhaupt nicht gefallen. Der nach meinem Empfinden bereits damals vollkommen übertriebene High-Fantasy-Ansatz macht es um so leichter 1 Punkt zu vergeben.

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JR
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von JR »

Ich verstehe die Kritik nicht mal im Ansatz: Zum damaligen Zeitpunkt waren die Götter noch nach griechischem Vorbild gestaltet - und diesem Thema folgt der "Jüngling am Strand" ganz wunderbar. Da ist rein gar nichts "High Fantasy", der Abenteuerhintergrund steht in einer völlig anderen Tradition als "High Fantasy" und der Plot, d.h. die Dinge, die die Helden im Abenteuer erledigen sollen, sind nicht im geringsten übermenschlich sondern passen sich sehr schön in die Wirklichkeit des mystisch-tragischen Charakters Havenas ein. Zusammen mit "Zorn des Bären" ist das Abenteuer das, was mich bei DSA am meisten geprägt hat.

Eisenbeiß
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Eisenbeiß »

Jo, dich. Mich nicht. ;)

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Auribiel
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Auribiel »

Bin zwiegespalten:

Auf der einen Seite fand ich es damals beim Lesen genial, dass man einem der Götter persönlich begegnen kann. Und mir würde so etwas hin und wieder auch im heutigen Aventurien sehr zusagen.

Leider ist die Setzung im Moment jedoch eher so gewählt, dass man den Eindruck hat, die aventurischen Götter hätten Dere weitgehend den Rücken gekehrt. Fast-Auslöschung der Rondrakirche, Chaos in der Praioskirche... da passt dieses Abenteuer meiner Meinung nach nicht mehr rein. :-/

The Pat
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von The Pat »

Was ist das denn für ne Argumentation?

Das wäre ja so, als ob man einem Abenteuer, dass in den 90ern erschienen ist und in Tobrien spielt nur 1 Punkt geben, weil es nicht zum heutigen Tobrien/schwarzen Landen passt.

Oder das AB "Turnier von Gareth", in dem man den jungen Brin rettet deshalb abstraft, weil Brin inzwischen tot ist.

Oder alte Krimi-Klassiker schlecht finden, weil da keiner nen Handy benutzt.

Man kann ein altes AB nur mit Rücksicht auf den damaligen Hintergrund bewerten. Alles andere ist Müll.

The Pat

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Auribiel
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Auribiel »

@The Pat:

Auf wessen Aussage beziehst du dich denn mit deinen Worten?

Ich habe das Abenteuer überhaupt nicht bewertet, da ich wie gesagt zwiegespalten bin. Auf der einen Seite halte ich es für ein interessantes Abenteuer, das jedoch (leider) nicht mehr Aventurienkonform ist.

Da ist es etwas völlig anderes, das Brin heute tot ist, das lässt sich nachvollziehen, das andere Verhalten der Götter hingegen nicht.

The Pat
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von The Pat »

@Auribel:

Ich habe mich u.a. auch auf Deine Argumentation bezogen, mehr jedoch auf die Bewertung von Robak.

Es stimmt, dass das Abenteuer mit dem heutigen Aventurienbild schwer vereinbar ist - mit dem damals gültigem jedoch schon. Daher halte ich den Maßstab "konform mit heutigem Aventurien" ncith für bewertungsrelevant.

Gruß, Pat

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Varana
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Varana »

Da es keine allgemein anerkannten Bewertungskriterien gibt, kann das ja jeder für sich entscheiden.
Und wenn man die Bewertungen auch als Entscheidungshilfen für heutige Spieler sehen will (was ebenfalls völlig legitim ist), dann hilft "damals war's toll" in keiner Weise weiter.

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Robak
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Robak »

1. Es gibt keine Bewertungskriterien über die Frage nach dem subjektiven persönlichen Empfinden hinaus. Das haben wir bewusst (und aus verschiedenen Gründen) so gemacht.

2. Das Abenteuer passt nicht zum heutigen (irdischen) Verständnis von Aventurien zum (aventurischen) Zeitpunkt des Abenteuers.

Dass Brin mal ein kleiner Junge war ist klar. Aber das war er auch nach heutigem irdischen Verständnis mal. Ergo kann ein Abenteuer mit Brin als kleinem Jungen problemlos dem heutigen (irdischen) Verständnis von Aventurien entsprechen. Ein Abenteuer in dem Borbarad ein Alien von Altair 7 ist entspricht aber nicht dem heutigen Verständnis von Aventurien gleich in welcher Zeit man spielt.

Ich mag keine High-Fantasy Abenteuer. In "Der Jüngling am Stand" begegnet man:
einem Gott, einer zukünftigen Alveraniarin, einem heiligen Wesen, einem elfgehörnten Dämon und einem unsterblichen Feenkönig und Personifikation des größten Stromes.
Das ist in etwa so viel wie in der gesamten G7. Ich mag keine High Fantasy Abenteuer. Ein Gott als Auftraggeber ist High-Fantasy. Das einzige was noch mehr High Fantasy wäre ist ein Gott als Endgegner. Da sollte man aber besser D&D mit Epic Monster Manual spielen.

Gruß Robak

The Pat
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von The Pat »

@Varana
Ja, die Information: "Passt nicht (mehr) ins heutige Verständnis von Aventurien" ist eine wichtige Information, die man auch gerne anführen kann/sollte. Nur als Bewertungsmaßstab halte ich sie für ungeeignet.

@Robak
Ich stimme Deiner Bewertung des Abenteuers durchaus zu. Nur störte mich die Argumentation (bzw. der zweite Halbsatz) in Deiner ersten Erklärung zur Bewertung.

Gruß
The Pat

PS: Ein auf Aventurien "aktiver" Gott passte ins DAMALIGE Bild von Aventurien dann aber doch besser als ein Raumschiff mit Robotern ... :censored:

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Satinavian
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Ich folge Robak in seiner Argumentation.


Von der Art des Abenteuers gab es damals deutlich schlechtere, sicher. Aber die Art, wie sich Aventurien entwickelt hat, sorgt dafür, dass das Abenteuer nicht mehr in den Hintergrund paßt, auch mit etwas Überarbeitung oder Spiel in anderer Zeitlinie nicht mehr plausibel ist.

Wenn sich hier Gruppen informieren, was sie in Zukunft spielen wollen, dann sind solche Sachen extrem relevant.


Sicher kann man sagen, dass das damals nicht vorherzusehen gewesen sei und nicht Schuld des Abenteuers. Aber das Abenteuer versucht absichtlich einen Richtungswechsel. Das war auch damals schon riskant.



Aber auch ohne die Hintergrundprobleme ist das Abenteuer nicht wirklich gut, allenfalls passabel.

Gulmond
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Gulmond »

Auribiel hat geschrieben:Bin zwiegespalten:

Auf der einen Seite fand ich es damals beim Lesen genial, dass man einem der Götter persönlich begegnen kann. Und mir würde so etwas hin und wieder auch im heutigen Aventurien sehr zusagen.

Leider ist die Setzung im Moment jedoch eher so gewählt, dass man den Eindruck hat, die aventurischen Götter hätten Dere weitgehend den Rücken gekehrt. Fast-Auslöschung der Rondrakirche, Chaos in der Praioskirche... da passt dieses Abenteuer meiner Meinung nach nicht mehr rein. :-/
Da würde es sogar sehr gut rein passen. In dem Abenteuer werden die Götter doch als ziemlich kleinlich und Opfer ihrer Leidenschaften dargestellt. Boron zankt sich mit Efferd und deswegen kann Boron nicht zu seiner Geliebten.

Kirchen, Moralkodices, das ist doch alles nur nerviger Kram. Götter haben wichtigers zutun. Alveranische Parties feiern.

Athax Erbe
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Athax Erbe »

Ich fand das Abenteuer damals wirklich schön, es hatte jede Menge "Sense of Wonder" auch wenn ich dem Konzept der allzu menschlich handelnden Götter auch damals schon eher skeptisch gegenüberstand. Allerdings stimmt es, dass man es in das heutige Aventurienbild kaum einfügen kann, es also aus heutiger Sicht kaum spielbar ist.

Ich denke damals hätte ich 4 Punkte gegeben, heute sind es inklusive Nostalgiebonus wohl eher 2...

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Eumel Schlangenzunge
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Re: Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Eumel Schlangenzunge »

JR hat geschrieben:Ich verstehe die Kritik nicht mal im Ansatz: Zum damaligen Zeitpunkt waren die Götter noch nach griechischem Vorbild gestaltet - und diesem Thema folgt der "Jüngling am Strand" ganz wunderbar. Da ist rein gar nichts "High Fantasy", der Abenteuerhintergrund steht in einer völlig anderen Tradition als "High Fantasy" und der Plot, d.h. die Dinge, die die Helden im Abenteuer erledigen sollen, sind nicht im geringsten übermenschlich sondern passen sich sehr schön in die Wirklichkeit des mystisch-tragischen Charakters Havenas ein.
Schön gesagt und auffallend zutreffend.
Ich sehe es ganz ähnlich.
Kann mich an Wendungen und SChwierigkeiten nicht mehr so richtig erinnern, finde aber bis heute die Geschichte gut.

3 Punkte + 1 Nostalgiepunkt = 4!

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Loirana
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Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Da mittlerweile bekannt ist, um welches Abenteuer es sich bei meinem FAB Stürmischer Herbst handelt, folgt nun meine Rezension des Abenteuers "Der Jüngling am Strand".


Abenteuerkomplexität
(1 von 5 Sternen)

Das Abenteuer ist an sich recht einfach aufgebaut. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass viele Schlüsselereignisse "gescriptet" sind, was gleichzeitig auch mein größter Kritikpunkt an dem Abenteuer ist. Würde man das Abenteuer so spielen, wie es "offiziell" angedacht ist, hätten die Spieler kaum Luft zum Atmen. Für jedes Ereignis gibt die Anleitung eindeutige Lösungen vor, die wenig Raum für Kreativität bieten.

Man könnte aber auch argumentieren, dass 1991, zu DSA2 Zeiten (damals habe ich noch nicht gespielt) Railroading noch absolut normal war und ein "geführtes" Abenteuer entsprechend nicht negativ auffiel. Um "Jüngling am Strand" in DSA 4.1/DSA 5 zu spielen, habe ich das Abenteuer jedoch stark umgeschrieben und flexibler gemacht, sodass lediglich einzelne "Handlungsknoten" noch daran erinnerten, dass es sich dabei um das offizielle Abenteuer handeln. Dies würde ich persönlich auch jedem anderen empfehlen, der vorhat dieses Abenteuer zu leiten. Lest es euch gründlich durch, macht euch Notizen zu den Ortsbeschreibungen und Personen, und vergesst dann ganz schnell sämtliche Einschränkungen ;-)

Die Geschichte
(4 von 5 Sternen)

Kommen wir zum eigentlichen Plot. Wer ihn kennt, weiß wieso das Abenteuer "Der Jüngling am Strand" kontrovers ist. Zu DSA2 war die Götterwelt noch nicht so ausgeprägt, vom Mysterium von Kha hat noch niemand was gehört. Allgemein erinnert der Plot sogar an die klassischen griechischen Göttergeschichten, in denen es darum geht, dass Zeus ein Auge auf irgendeine Sterbliche geworfen hat.

Wenn man bodenständiges DSA mag, sollte man einen großen Bogen um das Abenteuer machen. Wenn man wie ich High Fantasy mag, ist es jedoch ein großer Spaß. Um den Inhalt nicht zu spoilern, werde ich den folgenden Teil entsprechend kennzeichnen.
Spoiler
Am Strand nahe Havena beauftragt ein Jüngling (eigentlich Boron(!)) die Helden damit eine bestimmte Nixe (seine Geliebte) zu finden und zu ihm zu bringen. In Havena treffen die Helden auf die Alveranierin(!) Lata, eine Riesenschildkröte die unter dem Efferdtempel lebt und ihnen sagt, dass man die Nixe beim Fest antreffen wird, das demnächst zu Ehren des Flussvaters(!) in der Unterstadt von Havena abgehalten wird.
Mittels Schildkrötenmagie/Göttlichem Wirken erlaubt Lata den Helden unter Wasser zu atmen und zu dem Fest zu kommen. Dort beginnt kurz darauf ein Fest der Nixen und Necker, und nebst allerlei mystischen Meereskreaturen taucht auch der Flussvater(!) persönlich auf.
Die Nixe Liaiella bemerkt die Helden und gemeinsam versucht man vom Fest zu fliehen um zum Jüngling (Boron) zu gelangen. Dabei werden sie jedoch von den Neckerwachen und Liaiellas Vater verfolgt. Während der Flucht laufen sie wiederum direkt in die Arme von Yo'Nahoh, dem zehngehörnten Dämon(!) und Riesenkraken.
Selbstverständlich überleben sie den Kampf, retten das Leben von Liaiellas Vater, woraufhin dieser die Helden und seine Tochter ziehen lässt. Zurück an Land fällt die Nixe dem Jüngling in die Arme, ruft laut seinen Namen aus (Boron(!)), sodass die Helden nun auch wissen womit sie es zu tun haben. Das Liebespaar löst sich in Luft auf, und das Abenteuer ist zuende.
Wer den Spoiler-Teil gelesen hat, wird bemerkt haben wie oft ich Ausrufezeichen hinter diverse Begriffe gesetzt haben. Jeder einzelne von ihnen ist für mich ein "High Fantasy"-Bestandteil, welcher alleine vollkommen ausreicht für ein Abenteuer. Wenn man den Umfang (knapp 25 Seiten) von "Der Jüngling am Strand" bedenkt, so fällt einem aus heutiger Sicht auf, wie viel Extravaganz in ein winziges Abenteuer gesteckt wurde. Es gibt kaum eine Szene, in denen die Helden es nicht mit übernatürlichen Wesen zu tun haben, es sei den der SL erfindet Lückenfüller-Szenen.

Ich persönlich finde die Geschichte jedoch sehr spannend und auch unterhaltsam, und nicht "überdreht", wenn man den Endkampf nicht mitbedenkt, den die Helden eigentlich auf keinen Fall überleben dürften, weil vermutlich keiner von ihnen "Unterwasserkampf" beherrscht oder geeignete Waffen führt.

Einen Stern Abzug gebe ich aus zwei Gründen:
1) die aus meiner Sicht absolut sinnlose, zweiseitige Vorgeschichte, die der SL liest bevor er weiß, dass sie absolut Nichts zum Abenteuer beiträgt (ernsthaft, diese Vorgeschichte wird nie erklärt, erwähnt oder referenziert... man kann sie einfach weglassen).
2) den Unterwasserkampf, bei dem der SL "Deus Ex Machina"-mäßig irgendwie den Helden unter die Arme greifen MUSS weil sie sonst garantiert sterben. Vielleicht waren DSA2 Kampfregeln weniger strikt, die Begegnung mit jenem Wesen sollte jedoch für unvorbereitete Helden tödlich sein.

Schreibstil
(2 von 5 Sternen)

Ich habe mich beim Vorbereiten des Abenteuers sehr oft aufgeregt: Das Abenteuer ist ungeheuer ineffizient geschrieben. Angefangen mit der Vorgeschichte (siehe oben) die irgendwelche Zusammenhänge erklären soll, die im Rest der Geschichte nicht näher beleuchtet werden, so sind die Meisterinformationen oft gefüllt mit redundanten Informationen ODER sinnfreien Ausführungen zu irgendwelchen Themen.

Die Texte für die Spieler, die Orte und Personen beschreiben sind hingegen detailliert genug um ein Bild zu schaffen, aber nicht zu "schwafelig", als das es die Spieler langweilt. Gerade das beschriebene Fest oder auch die Begegnung unter dem Efferdtempel sind schön beschrieben. Beim Endkampf hätte hingegen mehr Information geholfen, stattdessen bemüht man sich über 10 Seiten lang die kurze Begegnung am Strand zu beschreiben, wo die Meisterinformationen schlichtweg immer wieder darauf hinweisen, dass die Helden nichts erfahren.

Ich fand es im Endeffekt anstrengend das Abenteuer durchzuarbeiten, da die wichtigen Informationen oft versteckt waren und ich viel Unsinn rausfiltern musste. Da ich damit aber auch gleichzeitig das Railroading eingrenzen wollte, war ich ohnehin großzügig mit dem Rotstift :-)

Fazit

Eigentlich sollte ich jetzt auf 2-3 Sterne kommen, wenn man bedenkt wie ich hier bewertet habe. Dennoch habe ich dafür gestimmt, dass das Abenteuer "Sehr gut" ist und 5 Sterne verdient hat. Wenn man über den eigenwilligen Schreibstil, das Railroading und den Bruch mit dem Kanon hinwegsieht, ist es nämlich eine zauberhafte, wirklich wundervolle Geschichte und ich hatte sehr viel Spaß dieses Abenteuer zu leiten. Gerade wenn jemand nicht weiß, worum es in dem Abenteuer geht, sind die Reaktionen der Spieler großartig.

Da das Abenteuer zudem nur 23 Seiten hat, lädt es ohnehin dazu ein umgeschrieben zu werden. Die wichtigen Elemente lassen sich wirklich kurz zusammenfassen (siehe Spoiler) und entsprechend durch eigene Handlungsstränge verknüpfen. Die Liebesgeschichte ist tragisch und romantisch zugleich und ich kann sagen, dass es sich hierbei um mein Lieblingsabenteuer in DSA handelt.

Somit:

5 von 5 Sternen
Yesterday's the past, tomorrow's the future, but today is a gift. That's why it's called the present.
-Master Oogway

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rillenmanni
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Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von rillenmanni »

Ich habe das Abenteuer auf Asboran.de | Klassiker 4 mal völlig auf den Kopf gestellt. :) Jetzt ist es "spielbar"!

Ich bin in meiner Bewertung auch nicht so versöhnlich wie Du. Wir hatten in Asboran schon festgehalten: Der Jüngling ist kein Abenteuer. Wir haben es hier mit dem Melcherismus zu tun, der fürs kommende DSA wahrlich stilprägend war. Und es gibt klar mehr Schwächen als von Dir genannt.

Wenn ich ein Abenteuer erst komplett umschreiben muss, um es leiten zu wollen, dann liegen wir nicht gemeinsam auf der Wohlfühl-Couch. Eine gute Bewertung kann es also nicht geben. Um nicht von Boron verflucht zu werden, gebe ich immerhin 2 Punkte.

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Assaltaro
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Der Jüngling am Strand (Das Fürstentum Albernia)

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich hatte mit Loirana als Meister sehr viel Spaß an dem Abenteuer. Natürlich kann ich jetzt nur seine Umsetzung bewerten und stimme daher noch nicht mit ab, bevor ich nicht die offizielle Version gelesen habe.

Für mich war das Abenteuer aber so etwas Besonderes und märchenhaftes, dass ich mich ständig mit meiner Tsa Geweihten über die neuen Erfahrungen und Begegnungen gefreut habe. Besonders die Verwandlung in Nixen und Nekker fand ich so schön eingebaut und die Unterwasserwelt war einfach herrlich.

Sicher das Ende ist aus heutiger Sicht bei vielen etwas verpönt, doch ich fand es großartig das mit einer Geweihten zu spielen. Und ich muss sagen, mir gefällt es nach wie vor die Götter etwas ans Griechische anzulehnen und muss einfach sagen, es ist ein Abenteuer nach meinem Geschmack.

Daher vergebe ich auch aus der sehr subjektiven Spielersicht 5 Punkte.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

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rillenmanni
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Ungelesener Beitrag von rillenmanni »

Und wenn euch das Abenteuer so gut gefallen hat, dann gönne ich euch das von ganzem Herzen. Ihr seid zudem keineswegs allein damit.
Das dort gezeigte Götterbild hatte mich auch nicht gestört. Bei Erscheinen des Abenteuers sowieso nicht, denn dann war ich jung und tendentiell viel glücklicher mit allem, was ich vorgesetzt bekam.

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LeomarvE
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Ungelesener Beitrag von LeomarvE »

Eines der schönsten Abenteuer, der Blick der Spieler ist goldwert, wenn sie erkennen, wer der Jüngling ist. 5 Punkte.

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