Ich stimme mit den Ausführungen von Athanasius im Großen und Ganzen überein. Er hat die Kernpunkte gut getroffen: sehr nette Grundidee, zu viel seltsam belanglose unaventurische High-Fantasy, stellenweise seltsamer Plot. Folgendes möchte ich noch hinzufügen:
- das Abenteuer hat in meinen Augen ganz extreme Platzprobleme und leidet daran, wofür der Autor möglicherwiese nichts kann
- die Ausrüstung der Expedition mit einem eigenen Schiff ist - auch wenn den Helden ein bisschen viel Geld "einfach so" an die Hand gegeben wird für meinen Geschmack - eine ganz arg schöne Sache, die mit tödlicher Sicherheit gut ankommt am Spieltisch
- die Schiffsreise ist eine Art Kapitulation vor dem Seefahrtsthema und führt strahlend hell vor Augen, dass eine Seefahrt für sich genommen völlig abenteueruntauglich ist (wenn man sie nicht wie in Reise zum Horizont aufzieht). Dafür kann der Autor ebenfalls nichts. Trotzdem werde ich mich in Zukunft von den aventurischen Gewässern wieder ein bisschen bewusster abwenden, wenn ich im Anhang einer Seefahrtsanthologie Wettertabellen ("Hitze - Wind - Schnee", da wäre ich selbst nie im Leben drauf gekommen) lesen muss, oder wenn mal die Sulman Al Nasssori völlig bezuglos vorbeidampfert, vielleicht für Photos, oder wenn - mein persönliches Highlight - schon am sagenhaften zweiten Tag der Seereise die Meuterei ausbricht. Haha.
Immerhin versinkt das Heldenschiff nicht.
- Anspielungen auf Fluch der Karibik kann man hineinlesen, sind mir aber nicht unbedingt als störend aufgefallen
- an vielen Stellen ist der Abenteuerfokus nicht ideal und schwankt zwischen: rasiermesserscharf auf die Helden zugeschnitten (Beginn und Ausrüstung der Expedition) und diffus mit desinteressiertem Erzählton (Schluss und Inselspringen).
- Die Handlung mit dem Fluch ist durch ihren äonenlangen Grundansatz arg aufgepumpt und war für mich jetzt nicht restlos überzeugend, aber ich muss es vielleicht noch einmal lesen.
Insgesamt schwanke ich im mittleren Bereich der Skala. Weil mir ausdrücklich gefällt, dass der Autor diese Unzahl von Inseln nicht gestrichen sondern einfach durchgezogen hat und weil mir der Beginn des Abenteuers sehr gefällt und weil ich schließlich glaube, dass das Abenteuer gewaltsam auf wenig Platz hat gepresst werden müssen, wofür man dem Autor wenig böse sein kann. Für die Südmeerkampagne hat man auch deutlich mehr Platz gehabt. Unbekannte Inseln entdecken ist super, allerdings hat man dadurch eine unheimlich seltene Ressource zur Hand, die man auf keinen Fall so durchschnittlich wie oben beschrieben an den Mann bringen darf. Da hätte mehr drin sein müssen. Ich gebe nach langem Überlegen
drei Punkte mit vorsichtiger Tendenz nach unten.