Scoon hat geschrieben:@Lythana
Du hast Recht, wenn es um eine objektive Beurteilung geht. Was mich stört, ist die Tatsache, dass ihr mit dem Wissen und den Erfahrungen von 2007 daherkommt
Wenn ich ein Abenteuer im Jahr 2007 für Spieler im Jahr 2007 bewerte, dann lege ich auch die Maßstäbe von 2007 an.
Wenn ich heute eine Rezension von "Die Leiden den Jungen Werther" schreibe, ist es auch höchstens für die Einleitung von Interesse, was für eine Wirkung das Buch bei Erscheinen erzielt hat, ansonsten aber ist relevant, was mir das Buch heute sagt.
und eure Worte so klingen, wie das hätte ich damals schon wesentlich besser gekonnt.
Es ist irrelevant, ob ich das damals oder jemals besser gekonnt hätte.
Fakt ist, dass das Abenteuer Plotlücken und Ungereimtheiten wie Scheunentore hat - selbst wenn man spätere Entwicklungen wie eine besser ausgestaltete Adelswelt außer Acht läßt.
Und da es schon länger auf Erden gute und konsistente Plots gibt, als es DSA gibt, kann man auch damalige Plots getrost auf den Prüfstand stellen.
Dennoch frage ich mich, warum so viele bei DSA geblieben sind, wenn es doch so viel besseres gab und die AB so schlecht waren
Was für ein Kriterium soll das jetzt sein? Wie willst Du eine handfeste Antwort auf die Frage bekommen, ob die Leute damals
wegen oder
trotz der Abenteuer bei DSA geblieben sind?
und vor allem, warum denn nicht jene, die es doch so viel besser konnten für die Verlage geschrieben haben? Oder warum haben die Verlage all die guten Angebote von guten Autoren abgelehnt?
Das sich die Ansprüche an Abenteuer und Hintergrundtexte gewandelt haben, ist kein Geheimnis. Manches, das damals publiziert wurde, hätte heute keine Chance mehr.
Ebenso dass spätere Autoren aus den Fehlern (eigener oder ihrer Vorgänger) lernen (können).
Das alles ist aber für die Bewertung dieses Abenteuers aus heutiger Sicht irrelevant.
Und, wie Ragnar bereits schrieb, eine Kampagne wie Enemy Within ist auch schon ganz schön betagt und kann auch heutigen Standards noch genügen. Dto. einige Midgard-Abenteuer. Insofern gab es durchaus Verlage, die Qualität eingekauft haben. Es gibt ja auch ein paar zeitlose DSA-Klassiker, die die Leute immer noch gerne hervorholen. Aber die "Verschwörung" gehört m.E. nicht dazu.
Deswegen messe ich die Leistung der Autoren nicht an der schon damals in der Literatur gültigen Kriterien, sondern an dem gesamten Umfeld in dem sie entstanden sind.
Und was nützt das dem Spieler von heute, der sich das Abenteuer aufgrund von gefärbten Nostalgierezensionen vornimmt?
Und wie ich bereits schrieb: gute Plots sind keine Erfindung der Rollenspielszene. Die gibt es schon seitdem Menschen Geschichten erzählen. Du kannst ja gerne die allgemeingültigen Kriterien für eine gut konstruierte Geschichte außer Acht lassen. Ich sehe keinen Sinn darin.
Es hakt ja nicht daran, dass ein an und für sich guter Plot nur unzureichend für die Zielgruppe Rollenspieler aufbereitet worden ist (es also beispielsweise an Handlungsoptionen fehlt). Es hakt am Plot. Und da konnten auch DSA-Autoren der ersten Stunde auf X Generationen von Schriftstellern vor ihnen zurückblicken und aus ihrem Fundus ihre Lehren ziehen.
Zudem ist wie gesagt 1990 keine Vergleichsebene mit 1984
Ja, und was heißt das jetzt? Das keiner, der nicht bereits 1984 mit DSA angefangen hat, einem Abenteuer aus der Zeit nur einen Punkt geben darf? Arme Spieler der zweiten und dritten Generation ...
Du hast die Frage nicht beantwortet oder warum gibt es keine guten ABs von 1984, wenn es so einfach war?
Die Frage können Dir seriös nur die Leute beantworten, die damals an den Verlagsentscheidungen beteiligt waren.
M.E. ist und bleibt das irrelevant, denn - wie gesagt - gute Plots sind keine Erfindung der Achtziger Jahre ...