Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des 1997 erschienenen Romans Kinder der Nacht von Lena Falkenhagen.
Kinder der Nacht
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In meinen Augen wird zu viel Zeit für unbedeutende Nebenhandlungen verwendet, während die namensgebenden Kinder der Nacht in der Geschichte etwas zu kurz kommen.
Mit Fion als Protagonisten bin ich leider auch nicht wirklich warm geworden. Die Kriegslist, einen einfachen Stallknecht in den Kampf gegen einen mächtigen Erzvampir zu schicken, habe ich von Anfang an nicht verstanden, und tatsächlich agierte Fion über weite Teile der Geschichte recht plan- und hilflos. Die eigentliche Heldenrolle übernahmen statt dessen Padraigin und Invher, wobei ich Padraigins offenkundige Temporalmanipulation (?) unschlüssig und überzogen fand.
Alles in allem fällt es mir schwer, den Roman mit dem offiziellen Aventurien in Einklang zu bringen. Dass gleich 3 Kirchen die Kinder der Nacht unterstützen sollen, erscheint mir fragwürdig, außerdem musste das DSA-Vampirismuskonzept (das damals im Wesentlichen bereits ausgearbeitet war) in weiten Zügen der künstlerischen Freiheit weichen.
Immerhin ist die Story ansonsten ganz nett, und ich mag den Schreibstil der Autorin. Damit rettet es sich auf 3 Punkte.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!
Dass mit den drei Kulten, die die Kinder der Nacht unterstützen, fand ich auch was sonderbar.
Ich mochte Fion trotz seiner Ungeschicktlichkeit. Insgesamt hat mir dieser zweite Teil etwas besser gefallen als der erste. Aber mehr als drei Punkte werden es trotzdem von mir nicht.
Neugier bringt den Magier um.
Und Hochmut kommt vor dem Pakt.
Dieser Roman hat die gleichen Staerken und Schwaechen wie sein Vorgaenger, nur leider wird dieses Mal sehr viel staerkere Gewichtung auf letztere gelegt. Die menschlichen Charaktere sind weiterhin wunderbar gezeichnet, besonders die sympathischen, aber fehlbaren Bennaingeschwister, doch auch der Gardeoberst, der eben kein reiner Schurke sondern ein von seiner Umgebung gestalteter, suendiger aber ehrbewusster Mann ist. Padraigin hingegen wirkte irgendwie wie eine unnoetige Zugabe; zu aehnlich ist ihre Rolle der Invhers und zu nahe kommt ihr zufaelliges, vollkommenes Heldentum dem einer Mary Sue. Dennoch gelingt es Falkenhagen, auch sie mit der Zeit dem Leser ans Herz wachsen zu lassen.
Leider aber treten all diese gut gezeichneten Charaktere immer mehr vor der eher holprigen Vampir-Handlung in den Hintergrund, die fuer mich anders als fuer Madalena oben gerne auch noch kuerzer haette kommen koennen. Der gezauberte Gedaechtnisverlust Ruadhs und die buchstaebliche dea ex machina der Vision Hesindes an Padraigin z.B. lassen das Fion entgegengebrachte Miss- bzw. Vertrauen voellig beliebig statt als jeweilige Charaktertugend erscheinen. Auch der Reiz des Konzepts der Kinder der Nacht als Verdammte, die sich dennoch fuer das Festhalten an einem Rest Menschlichkeit entscheiden (typische Noir-Protagonisten eben), wird am Anfang durch Fions Mord an dem jungen Stricher noch angespielt, dann aber durch die allgemeine Toleranz seiner Umgebung sowie die in der Autorenstimme durchklingende eindeutige moralische Wertung etwas weichgespuelt. Michelle Schwefel hat das im "Fest der Schatten" besser umgesetzt. Deshalb gerade noch knappe drei Punkte.
SL: Königsmacher (seit 2021) Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.