R051: Sphärenschlüssel

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Thallion
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R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im September 2000 erschienenen Romans Sphärenschlüssel von Jörg Raddatz und Heike Kamaris .

Der Roman ist der 1. Teil der Romanserie Aranische Nächte.

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Sphärenschlüssel
Vielleicht hast du Erfahrungen mit diesem Roman gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Fragen oder Meinungen zum Buch. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread den Roman auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Leser zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du den Roman kennst!

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Senebles
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Senebles »

Dieser Roman ist ein klassischer Fall von Mary Sue Roman. Tarlisin von Bobra, der lässige 19. Stufe Magier aus Bastrabuns Bann und diversen AB- Interviews, wandelt lässig durch die Gegend und teilt ordentlich mit seinen magischen Kräften aus. Neben einem kleinen Tete-a-tete mit Rhazzazor geht es später um irgendein supermächtiges Artefakt zum verlorenen siebten Element "Kraft". Am Schluss wird dann noch der Shihayazad (eigentlich ein Dämon, der dem Namenlosen zugeordnet wird). Das allerärgerlichste daran ist, dass es drei Autoren, die zum Kernkreis von DSA gehörten (Michelle Schwefel, Hv Wieser, Jörg Raddatz) schaffen, in ihren Veröffentlichungen drei völlig verschiedene Darstellungen dieses Dämons zu beschreiben.

Letztlich egal, weil auch ein anderer Dämon nichts an den Schwächen des Romans geändert hätte. Der Roman ist eine Tarlisin-von-Borbra-Revue ohne Charakterentwicklung, Spannungsbogen, etc.

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Sumaro
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

@ Senebles

Offenbar hast du den Roman nicht sonderlich aufmerksam gelesen, denn es wird keineswegs Shihayazad befreit. Man glaubt nur zu Beginn, dass der Dämon in das Artefakt gebunden sei, was sich allerdings als Fehlannahme herausstellt.

@ Topic

Ansonsten muss ich sagen, dass ich diesen Roman zu einem der besseren zähle. Wenn man sich von den Hintergrundwerten Tarlisins löst, ist die Figur, wenn auch exzentrisch keineswegs ohne Schwächen und in vieler Hinsicht sicherlich mit Fehlern behaftet. Auch eine mangelnde charakterliche Entwicklung kann ich nicht feststellen sondern viel mehr eine gewisse Vielschichtigkeit. Also von mir bekommt der Roman 4 Punkte. Er ist einer der besseren aus dem DSA-Repertoire, wenn auch nicht ganz so gut wie Blutrosen.
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Senebles
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Senebles »

Für mich stellen sich die Schwächen nicht als wirkliche Schwäche heraus. Es handelt sich vielmehr um Schwächen, die den Helden noch stärker dastehen lassen. Worin besteht denn Deiner Meinung nach die charakterliche Entwicklung Tarlisins in diesem Roman?

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Sumaro
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Das ihn seine Eitelkeit und Überheblichkeit in den Knast bringt und er übel zugerichtet wird um danach auf dem Zahnfleisch nach Punin zurück zu kommen und gerade so seinen Häschern zu entfliehen finde ich durchaus Zeugnisse von Schwäche. Auch ist der Charakter durch seine Gefängniszeit geprägt, auch wenn er quasi in ähnliche Schemata zurückfällt, kaum dass er wieder Freiheit erhält. Das siehe ich allerdings sehr stark als Schutzhandlungen an. Die üblichen Merkmale einer Mary Sue hingegen kann ich nicht erkennen.
Gerade im Folgeband Blutrosen wird dann auch die charakterliche Entwicklung Tarlisins etwas deutlicher. Gemessen an den Entwicklungen von Figuren in den neuern Romanen (die faktisch nicht vorhanden sind) macht er doch einen deutlichen Wandel durch, gerade im Gefängnis. Also ein Charakter ohne Schwächen sieht anders aus.
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Pharelis
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Pharelis »

Sphärenschlüssel ist wirklich ein Mary Sue-Roman, aber das auch konsequent. Immerhin geht es um "große Geschichte". Die Charaktere sind lebendig, die Geschichte spannend. Für mich einer der besten DSA-Romane. 5 Punkte.

Viele Grüße,

Pharelis

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Na'rat
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Eine Mischung aus Softporno, gesammelten Klischees und Mary-Sue Schaulaufen, eine schlechte Mischung. Der Wandel des Protagonisten... Nun ja, er schlägt von einem Klischee ins andere.

1 Punkt.

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Shezael
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Shezael »

Allein von Stil und auch vom Thema ist der Roman gut. Der Hintergrund ist interessant und die Handlung spannend.
Was es mir aber komplett verhagelt ist der ach-so-tolle Protagonist. Ich empfinde ihn als völlig überzogen und unglaubwürdig.
Ich weiß, dass der Grad zwischen Mary Sue und Rule of Cool extrem schmal und subjektiv ist. Daher mögen andere Tarlisien gut finden und den Roman besser bewerten. Von mir gibt's knappe 3 Punkte (wenn nicht dieser dämliche Typ das ganze verschandeln würde, gäbe es weit mehr).
Zuletzt geändert von Shezael am 07.09.2011 10:46, insgesamt 1-mal geändert.

bekah
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von bekah »

Von meiner Warte aus ist der Roman durchaus gelungen. Die Handlung ist spannend erzählt. Tarlisin selber würde ich nicht als Mary Sue bezeichnen. Er ist halt ein Show-Mensch aber das meiste ist nur Show. Sein größter Feind in dem Roman ist er meiner Meinung selber was sich subtil in kurzen Momenten der Resignation zeigt. Was aber sehr aufgesetzt wirkt ist seine TSA-Gläubigkeit die nicht so recht in das Bild passen will. Das Gefühl einer Arkanenschleuder vermittelt der Roman aber nicht. Die Episode mit dem Drachen ist zwar der schwächste Moment im Buch und es wird viel gezaubert ^^ ( erinnert an dem Kampf mit Karmoth von Nahema aus das zerbrochene Rad ) aber wenn man mal rechnet kommt man auf 83 Asp die er hier verbrät und muss danach ins Blut zaubern. Und mit seinen zarten 35 kann man ihm schon seine 85 Asp [die WERTE aus Bastrabuns Bann sind ein Witz und müssen ignoriert werden]
zugestehen. Besonders weil es sich hier ja um einen DSA 3 Charakter handelt.

Ardor
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Mir hat der Roman gut gefallen und ich empfand Tarlisin durchaus als interessanten Protagonisten. Episoden die am Rande der 7G abgelaufen sind wurden hier gut aufgearbeitet. Was mir besonders gut gefallen hat (und in der Kampagne ursprünglich nicht so rüber kam) war die Darstellung, dass sich die weiße und die graue Magiergilde von Rohals Rückkehr eine Einigung in ihrem vierhundert Jahre andauernden Streit um den "wahren Weg der Magie" erhofft haben. Auch der Ausflug in das Rechtssystem der Magier fande ich sehr nett.

Die Untersuchung Tarlisins nach Dämonenmalen. Naja ;-)

Aber ansonsen ein durchwegs gelungener und unterhaltsamer Roman der sich - wie gesagt - gut als Ergänzung zu den "Gezeichneten" liest. Leider habe ich es irgendwie noch immer nicht geschafft mir Teil 2 zu besorgen und zu lesen.

Vier Sterne.

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Hotzenplotz
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Re: R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Ich habe mich erfolgreich durchgequält. Den Roman habe ich gelesen, um mich ein bisschen mit den NSC der G7 zu beschäftigen. Das war ein Fehler.

Leider wird die Chance verpasst, einen auch für die Leser spannenden Kriminalfall zu schreiben. Stattdessen weiß man sofort, wer schuldig ist, dadurch entsteht eine äußerst zähe wie vorhersehbare Story.

Ein Lichtblick ist die aventurische Stimmigkeit der beschriebenen Orte und Personen. Allerdings reicht das nicht aus, um aus dem Roman ein gutes Buch zu machen.

Absoluter Tiefpunkt war für mich die Dämonenmaluntersuchung. Da wird dem Protagonisten vor Gericht einer geschleudert. Wtf?

2 von 5 Kaffeemühlen und das nur mit Fanboybrille ertragbar, sonst wäre es 1 Stern gewesen.

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Irike
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R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Irike »

Habe den Roman soeben zuende gelesen und dann gleich meine Bewertung hier abgegeben: 5 Punkte.

Für mich auf jeden Fall einer der besseren DSA-Romane, ich war tatsächlich von der Handlung gefesselt und wollte immer weiter lesen.
Sehr schön ge- und beschriebene Szenen. Der "Softporno-Anteil" ma dem ein oder anderen vielleicht etwas zu hoch erscheinen. Aber ich finde, der passt gut ins Gesamtbild, da hierdurch der Charakter recht gut dargestellt wird.
Neugier bringt den Magier um.
Und Hochmut kommt vor dem Pakt.

Ach ja: Danke für den Zitronenkuchen.

Ortak der Graue
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R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Ich liebe den Roman und habe ihn an zwei Tagen verschlungen. Im Umfeld der G7-Kampagne einfach genial, um wichtige NSCs näher und plastischer kennen zu lernen und auch um die niedergeschlagene Stimmung zur Zeit vor dem großen Konvent mit der erhofften Rückkehr Rohals einzuatmen. Die Begegnung mit Rhazzazor habe ich als spannend und intensiv empfunden. Ob man Sympathien für den Hauptcharakter Tarlisin von Borbra empfindet, sei mal dahingestellt - für mich hat es gereicht, um ihn nachvollziehen und mit ihm mitfiebern zu können. Das Aufeinandertreffen der Gilden im Streit hat mir nochmal Eigenarten der drei Gilden eindrucksvoll vor Augen geführt (Eisenkober habe ich erst so richtig fürchten gelernt) und auch vor diesem Hintergrund möchte ich die Lektüre nicht missen (insofern kann ich die Wiederveröffentlichung im Kontext von "Rohals Erben" mehr als gut nachvollziehen). Und last but not least: Den Plot fand ich tatsächlich überaus spannend - zunächst hatte ich keine Ahnung, wer als Täter infrage kommt - musste dann stark schmunzeln, als mir klar wurde, wie sehr Tarlisins Arroganz ausgenutzt worden ist (insofern ist gerade diese sein wunder Punkt, weshalb er alles andere als ein Mary Sue ist - er sieht sich zunächst selbst als perfekt und fliegt gerade deshalb heftigst auf die Schnauze) - und dann wusste ich zwar, wer Täter ist, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sich alles für den Protagonisten in Wohlgefallen auflöst. Auch gegen Ende liegt trotz des gelösten Falles immer noch die Atmosphäre der Endzeit über Aventurien! Stark!

Wer sollte sich angesprochen fühlen?
Wer zusehen möchte, wie ein arroganter Schein-Mary-Sue mit interessanter und bewegter Hintergrundgeschichte mal so richtig durchgerüttelt wird - wer sich für die magischen Gilden, deren Politik, Intrigen, Feindschaften und Besonderheiten interessiert - wer Fan der G7 und deren Umfeld ist - und wer gerne spannende, fantastisch angehauchte Krimis mag ... Hier ist der Text für dich!

5 starke Punkte
Contra principia negantem non est disputandum!

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Gandresch Sohn des Gandrim
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R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Gandresch Sohn des Gandrim »

Habe den Roman am Wochenende gelesen: 5 Punkte.

Die Figur Tarlisin von Borbra war mir bereits als NSC von unseren Runden ein Begriff und auch Hintergründe von einigen Dingen kannte ich. Gefallen haben mir auch insbesondere die anderen auftauchenden Personen von denen natürlich wiederum viele Namen bekannt waren, sowie generell die Beschreibung von Punin und den Beteiligten Institutionen.
"Lasst uns Orks jagen"

Kai Aquila
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Ungelesener Beitrag von Kai Aquila »

Also ich habe den Roman förmlich verschlungen. Er war sehr kurzweilig, ich mochte Tarlisin und ich freue mich, so seltsam es ist, immer, wenn ich mehr über die inneraventurische Bürokratie erfahre. Auch der Schwenk zu Halef als Protagonist hat mir gefallen. Eisenkober war mir zwar ein wenig zu verbohrt, aber da der ja nur im ersten Viertel ne Rolle spielt ist seine Eindimensionalität nicht so schlimm. Nicht als Kritikpunkt, aber auffällig fand ich, dass Sphärenschlüssel und der Roman Tagrichter fast das gleiche Finale haben in dem bei einer Gerichtsverhandlung ein Dämon auftaucht.
5 Punkte von mir.

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Azazyel
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Ungelesener Beitrag von Azazyel »

Gemessen am Titel des Buches geht es erstaunlich wenig um den Sphärenschlüssel, wichtiger ist stattdessen die Politik der Gilden während der Borbaradkrise und ganz besonders steht die Figur Tarlisin sehr im Mittelpunkt. Der wird als sehr mit sich selbst beschäftigter eitler Pfau dargestellt und stolpert durch die Geschichte nur so durch, was mancher hier kritisiert hat... ich fand's großartig :ijw: Der Roman gewinnt sicher keinen Literaturnobelpreis, aber er ist vor allem total unterhaltsam. 4 von 5.
Meistert: Borbaradkampagne
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Ardor
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R051: Sphärenschlüssel

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Weil ich mich gerade mit Aranien beschäftige, habe ich Aranische Nächte und den Vorgängerroman Die Legende von Assarbad (wieder) gelesen. Nun wollte ich nach der Bewertung des ersten Romans (siehe: Ardor @ R010: Die Legende von Assarbad) auch diesen Roman bewerten und musste feststellen, dass ich das vor 12 Jahren schon mal getan habe... :lol:

Damals habe ich 4 Sterne vergeben und nachdem ich auch nach der neuerlichen Lektüre zwischen 4 und 5 geschwankt bin, möchte ich meinem "vergangenen Ich" nicht widersprechen und bleibe dabei, auch wenn dieser Roman für mich der stärkste von allen drei Büchern ist.

Aber dafür nun etwas ausführlichere Anmerkungen:

Das der Roman der erste Teil der "Aranischen Nächte"-Reihe ist, stellt eigentlich einen Etiketten-Schwindel dar. Den außer dem Anfang der in der Gor - und somit zumindest am Rande von Aranien spielt - ist die einzige Verbindung zu dieser Region eigentlich der Wahl-Aranier Tarlisin.

Die Figur selbst finde ich durchaus interessant. Ja, man merkt der Figur an, dass sie ursprünglich ein Spielercharakter war. Aber weniger wegen der Fähigkeiten (die finde ich in allen drei Romanen jetzt nicht so außergewöhnlich und einem Magier auf dieser Karrierestufe durchaus angemessen), sondern wegen dem "bunten Hintergrund". Brabaker, von der dortigen Oberdämologin aufgenommen, Studium in Andergast, Auseinandersetzung mit einem Inquisitor in Gareth, Rückkehr nach Brabak, Gespiele von G.E.C. Galotta, Dämonenpaktierer, durch ein TSA-Wunder gerettet, Karriere beim ODL.

War zwar noch zu DSA 3 (oder 2? Keine Ahnung wann der Charakter ausgewürfelt wurde)-Zeiten, aber wenn man so die Anregungstabelle in Hallen arkaner Macht durchsieht (Musste der Charakter die Akademie wechseln? Hatte er Lehrmeister die ihn beeinflusst haben?) könnte auch sowas rauskommen, im Laufe einer bewegen DSA-Helden-Karriere sowieso. Das dann auch ein Roman-Protagonist einen abenteuerlichen Hintergrund und nicht die 0815-Standard-Laufbahn hat - warum nicht?

Das einzige was mich daran stört ist die Inkonsequenz, dass weder davor oder danach - eben in den Galotta-Romanen - diese Beziehung oder auch nur homoerotische Tendenzen Galottas erwähnt werden. Nicht das die genaue Gestaltung der sexuellen Orientierung des gefallenen Hofmagiers in die eine oder andere Richtung besser, spannender oder interessanter ist - ich finde es nur bedauerlich, das es hier keine konsistente Darstellung gibt (wie sich auch Der Scharlachkappentanz die Galotta-Romane und Der Dämonenmeister widersprechen was die Rolle des Schwertkönigs und Herzog Waldemars bei dem eigentlichen Ereignis betrifft.) Sind halt so Kleinigkeiten die mich stören. Aber schon als die Galotta-Romane entstanden gab es halt viele tausend Seiten Hintergründe und das Autoren da so kleine Verweise übersehen, ist halt so.

Was den Mary-Sue Vorwurf betrifft, greift der für mich überhaupt nicht, wie u.a. @Sumaro schon erläutert hat. Unter Aufbietung all seiner magischen Kraft überlebt er knapp den Kampf mit Rhazzazor, kann aber die Expedition nicht retten. Ja, er sieht gut aus, ist sich dessen aber nur allzu bewusst, und macht in keinem der Romanen wirklich eine erotische Eroberung. Im Gegenteil: weil er sich für das Geschenk Rahjas an die holde Weiblichkeit hält, tappt er in die Falle der Antagonistin. Selbst im Finale ist er mehr Zuschauer, während die Antagonistin des Folgeromans den Dämonen austreibt und die Lage rettet.

Nein, er ist alles andere als eine Mary-Sue. In meinen Augen ist er nicht mal der Held der Geschichte, sondern sein Sekretarius Halef Okharim. Alleine wegen seiner Loyalität, Kombinationsgabe und Hartnäckigkeit wird das Komplott aufgedeckt, Olorand von Gareth-Rothenfels gerettet und im Endeffekt die Verräterin überführt. Tarlisin schafft es währenddessen unter Aufbietung aller Kräfte gerade mal seinen Haut zu retten.

Halef ist im Prinzip Tarlisins Sam, eben das, was man bei der Österreichisch-Ungarischen K.u.K. Armee einen "Pfeifendeckel" nannte, ein Offiziersbursche (und die britische Variante war ja auch Tolkiens Vorlage für Samweis Gamdschie). Und er wird zum Helden, weil er auch persönliche Opfer bringt um seinen Herrn zu retten, als er sich zu seinem Onkel begibt, dessen Einfluss er sich ja eigentlich entziehen wollte.

Bis auf den Anfang ist die Geschichte was Zeitrahmen und Örtlichkeiten betrifft die übersichtlichste und für mich auch die spannendste. Wieviel Hoffnung die Magierschaft (von den schwarzen mal abgesehen) und die Bewohner Punins in Rohals Rückkehr gesetzt haben, kommt für mich im Roman besser rüber als in beiden mir bekannten Versionen von Rohals Versprechen.

Zwiegespalten bin ich, was die Verführung Alvina Viburnian-Crassula durch Borbarad betrifft. In einer Weise finde ich es spannend, dass der Dämonenmeister seine Anhänger genau dort packt, wo er sie "abholen" kann. Bei Alvina ist es eben keine Machtgier sondern tatsächlich bedingungslose Liebe zu ihm. Das er sich andererseits die Zeit für eine körperliche Beziehung mit ihr nehmen kann, während er Feldzüge und Rituale vorbereitet und andere Gefolgsleute rekrutieren und koordinieren muss finde ich nicht sehr plausibel. Aber vielleicht muss man sich das vorstellen wie die Liebesszene zwischen Dr. Manhatten und Silk Spectre II in der "Watchmen"-Verfilmung? Und das Finale von Rausch der Ewigkeit zeigt ja auch diese Mehrdimensionalität von Borbarad - warum also nicht?

Insgesamt habe ich den Roman auch beim zweiten Mal sehr schnell gelesen, fühlte mich gut unterhalten und war schon sehr gespannt auf die Fortsetzung (die ich mir nach all den Jahren endlich auch gekauft hatte). Leider wurden meine Erwartungen da etwas enttäuscht. Aber davon ein anderes mal an der richtigen Stelle mehr...

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