DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Naja, wenn sie aber wollen, dass aus besagten Einsteigern irgendwann Alleskäufer werden, die gerne ein vollständiges System besitzen wollen, dann finde ich, machen sie da einen etwas schlechteren Job, als es zu 4.1er Zeiten gemacht wurde. Da fallen mir direkt die vielen Softcover-Zusatzheftchen ein, die es mittlerweile zu den Veröffentlichungen gibt. Es gibt mit sicherheit eine Kundenart, die möchte gerne was mit Buchrücken, um schon im Regal zu sehen, um was es sich handelt. Wenn man mal aussen vor lässt, dass viele dieser Zusatzbände zum Teil obsolet sind ofer bequem in die Hardcovers gepasst hätten, wenn man anders aufgeteilt hätte. DSA2/3 hatte ich Boxen und die Abenteuer und "dünnen" Spielhilfen waren die Regel. Bei 4.0/4.1 fand ich die Hardcoverbände mit Leseschnur etc. schon toll (wenn auch schwer zu einem Spiel zu transportieren. 5 macht mir diesbezüglich zu viel Mischmasch und ich muss Stoff separat erwerben, den ich vorher bebündelt bekommen habe. Da muss ich die Boxen aus 3 lobend erwähnen.

Kartenmaterial fällt mir diesbezüglich auch negativ auf. Früher war ne Karte in der RSH dabei - heute sind einige Karten abgedruckt, aber nichts, was man herausnehmen und auf den Tisch legen kann. Das kostet dann 20€ extra.
Von Kundentyp her bin ich der "Alleskäufer", da ich Wert auf ein vollständiges Regel/Fluffwerk lege und auch hoffe, RSHs zu erhalten, in denen der Metaplot der letzten 10 Jahre (also 20 Jahre in-game) eingepflegt wurde. Aber wenn ich nun sehe, was ich alles kaufen "soll", damit ich was relativ vollständiges und aktuelles haben darf, muss ich schlucken. Ich habe einen Job und genug Einkommen, um mir DSA zu leisten, sammle und spiele seit über 30 Jahren, aber die Flut an Zeugs geht bei mir ebenfalls bald über die rote Linie. Da trifft die Veröffentlichungsstrategie nicht unbedingt meinen Nerv und kommt auch in der Gruppe, in der ich spiele eher negativ an. Da kaufen eigentlich nur 2,5 Spieler. Eine kauft nichts, weil die anderen das Zeug haben und einer kauft nur Regelwerke, die ihn interessieren. Die bislang gekauften Abenteuer waren aber o.k. und fanden Anklang in der Gruppe. 3-4 Kurzabenteuer in einem Band bündeln finde ich eh eine gute Sache, wenn es nebenan auch epischere Dinge gibt, die in einem oder 3 Bänden abgeschlossen sind, also Kampagnen. Da ist alles o.k. in meiner Welt.

Aber in Punkto Regelwerk geht es mir zu langsam, bis alles mal vollständig ist und die Fragmentierung ist grenzwertigst. Die meisten RSHs schneiden leider gegen die Vorgänger etwas schlechter ab - aus diversen Gründen (toter Platz für Regeln, die woanders hingehören und auch irgendwo passend stehen werden, weniger ausführlicher Fluff wegen...warum eigentlich? Streit um geistiges Eigentum? "Schreibfaule" Redakteure? Weniger Herzblut?). Gut waren bislang für mich Nostriagast und Havena, aber da gab es vorher ja auch nix zum Vergleichen, wenn man nicht die alte Havena - Box besitzt.
DDD fand ich etwas nichtssagend und das Dornenreich eher gelungen, wenn auch knapp in punkto Informationsgehalt. Zumindest, wenn man mit dem Vorgänger vergleicht.

WdV finde ich - abseits der "Würfelorgien"-Regeln sogar informativ, was Fluff über die Halb- und Unterwelt angeht. Da steht viel Quatsch drin, aber auch viel nützliches - gut, war eh ein Geburtstagsgeschenk...und geschenkten Gäulen...ihr wisst schon.

Vielleicht sollte man hier mal einfach differenzieren und mal Kundenarchetypen identifizieren und schauen, was diese von der Strategie halten können und dann mal vielleicht gucken, wie viele hier sich zu welcher Gruppe zugehörig fühlen...vielleicht ergibt das ein Bild?

Persönliche Meinung: Triggerwarnungen, Zensur und genderideologisches Neusprech finde ich eine seltsame Entwicklung in DSA - auch wenn ich mir mit dieser Meinung wahrscheinlich keine Freunde mache. Es liest sich für mich allerdings wirklich seltsam. Früher drehte sich der Inhalt der Bände um Rollenspiel und die Spielwelt und nicht über Ängste aus dem Privatleben und Political correctness. Bin da wohl in der falschen Zeit für großgeworden. Ist wohl der Zeitgeist - jede Generation hat ihren.

Zuletzt...ich bin kein Grog-Nerd, sondern bevorzuge Scotch, Single Malt. :censored: (seh ich aus wie ein Pirat?!...Leute...)
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Asleifswasserträger
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Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Was mich gerade sehr beruhigt ist die Tatsache, dass diese Ankündigung auf FB, hier und in einem gewissen anderen Forum größtenteils mit gemischten Gefühlen bzw. Negativ aufgenommen worden ist.
Der häufigste Kritikpunkt ist auch da, dass die Leute sich fragen warum es ein CF für eine RSH nötig sein soll, die sich sowieso verkaufen wird.
Und selbst im Orki habe ich vermehrt Stimmen gelesen, die mitgeteilt haben an diesem CF nicht teilnehmen zu wollen.

Difar
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Ungelesener Beitrag von Difar »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 07.04.2021 18:19 Was mich gerade sehr beruhigt ist die Tatsache, dass diese Ankündigung auf FB, hier und in einem gewissen anderen Forum größtenteils mit gemischten Gefühlen bzw. Negativ aufgenommen worden ist.
Was beunruhigt dich daran denn?

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Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Difar hat geschrieben: 07.04.2021 18:21
Asleifswasserträger hat geschrieben: 07.04.2021 18:19 Was mich gerade sehr beruhigt ist die Tatsache, dass diese Ankündigung auf FB, hier und in einem gewissen anderen Forum größtenteils mit gemischten Gefühlen bzw. Negativ aufgenommen worden ist.
Was beunruhigt dich daran denn?
Gar nichts, deshalb habe ich ja auch beruhigt geschrieben 😉

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Es beruhigt ihn doch?!
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Difar
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Ungelesener Beitrag von Difar »

Oh, pardon! Mein Fehler! :oops:

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 07.04.2021 17:16 Kartenmaterial fällt mir diesbezüglich auch negativ auf. Früher war ne Karte in der RSH dabei - heute sind einige Karten abgedruckt, aber nichts, was man herausnehmen und auf den Tisch legen kann. Das kostet dann 20€ extra.
Wenn ich das richtig interpretiere, hast du bislang keine einzige RSH als Hardcover gekauft, oder? Da liegt nämlich bei jeder mindestens eine herausnehmbare, beidseitig bedruckte, vollfarbige Karte bei. Bei den Dampfenden Dschungeln waren es sogar drei Karten.

edit: Du schreibst doch sogar noch explizit von Dornenreich und DDD. Da sind doch Karten dabei?

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Verzeihung, oh Widerleger der Massen. Du interpretierst falsch - vergleiche gerade Land der ersten Sonne mit Dornenreich. Stimmt, was Du sagst. Ist im Dornenreich tatsächlich eine drin. Im Vorgänger waren es 7. Die Dschungel Meridianas hatten dere 5 und sind zwar nicht exakt die gleiche Region wie DDD, doch vergleichbar. In den Streitenden Königreichen ist wieder eine Karte drin, aber Nostriagast ist ja eine neue Region, oder? Soll ich auch in die anderen 13 4.1 RSHs gucken und den Vergleich rund machen?

Ja, mein Fehler, eine Karte ist drin, den Rest (der vorher meist/ggf. inbegriffen war) soll man in DSA5 dazukaufen. Für 19,95€ oder stimmt der Preis nicht?! DDD scheint hier etwas conträr zu gehen, da ist tatsächlich 3x das Regengebirge sowie 2 Inselketten drin, aber dafür gibt es scheinbar einige der Karten im Landkartenset noch mal - nur in groß. Sehr speziell, aber immerhin, 5 Karten also drin. Würde ich den etwas unfairen Vergleich mit DSA3 machen, hätte ich die RSH plus alle Karten in einer Box gehabt. Damaligen Preis kann ich nicht mehr sagen (War das schon Euro oder noch DM?). Ist wahrscheinlich fraglich, wer was besser findet. Regionalbeschreibung mit (irgendwann obsoletem) Regelteil, zerstückelt für mehr € kaufen oder lieber mit vollständigem Kartenwerk der Region - kann man trefflich drüber streiten. Ich tendiere zu letzterem. Müsste ich aber alles noch einmal genau prüfen, bevor es auf die Goldwaage kommt.

Verzeih einem alten Narren, dem die Sonne schon das Gedächtnis etwas getrocknet hat.
Zuletzt geändert von Mikal Isleifson am 07.04.2021 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20704 gelöscht »

Vasall hat geschrieben: 07.04.2021 13:48 Nur weil ein Handel legal ist heißt das nicht, dass es auch sozioökonomisch vertretbar und sinnvoll ist.
Hmm, das würde aber bedeuten, dass man eigentlich gar nix mehr aus China kaufen dürfte.
Skyvaheri hat geschrieben: 07.04.2021 14:08 Das Problem und die Konkurrenz von Ulisses sind nicht die Rollenspiel-Läden um die Ecke, sondern insbesondere Amazon, bei denen sie einen Großteil ihrer Mage liegen lassen müssen, wenn sie über die verkaufen.
Tatsächlich kaufe ich direkt im F-Shop um Amazon zu umgehen, einen Rollenspielladen gibt es bei uns gar nicht. Im Buchladen gibt es auch nicht alles. ulisses hat den Daumen auf seine Limited Editions, wollte ich mal bestellen im Laden. Ging nicht, weil exklusiv.
Fenia_Winterkalt hat geschrieben: 07.04.2021 15:13 Wird hier auf meinem Alter rumgehackt oder wie muss ich das verstehen? Generationskonflikt? Für wie alt haltet ihr mich oder die durchschnittlichen DSA Spieler*innen?
Da du Sternchennutzer bist wohl deutliche U30.
Timonidas hat geschrieben: 07.04.2021 16:21 Was hier auch ignoriert wird ist die Tatsache dass Ulisses sehr stark unter der illegalen Verbreitung ihrer Produkte leidet.
Illegale Bücher, sowas gibts ?

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 07.04.2021 21:36 Illegale Bücher, sowas gibts ?
Du bist dann, hm, Ü70? Wobei, selbst dann müsste dir eigentlich schon mal ein Kopiergerät über den Weg gelaufen sein. :devil:

Es geht natürlich um Bücher und deren Digitale Ausführung (gemeinhin nach dem Format als pdf bezeichnet), die entgegen den Bestimmungen des Urheberrechts kopiert und weitergegeben werden.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20704 gelöscht »

pmd hat geschrieben: 07.04.2021 21:50 Wobei, selbst dann müsste dir eigentlich schon mal ein Kopiergerät über den Weg gelaufen sein.
Quatsch, wer macht sich den wirklich die Mühe ein Buch zu kopieren und selbst wenn, das kann nur ein sehr geringer % Satz sein, irgendwo im 0,.. Bereich.
PDF schon eher, da kann ich kein Urteil zu abgeben da ich mit PDF nix am Hut habe. Sind für mich nette Gimicks ohne Wert. Meine PDFs aus den CF habe ich bis heute nicht runtergeladen.

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 07.04.2021 22:30 Quatsch, wer macht sich den wirklich die Mühe ein Buch zu kopieren und selbst wenn, das kann nur ein sehr geringer % Satz sein, irgendwo im 0,.. Bereich. PDF schon eher, da kann ich kein Urteil zu abgeben da ich mit PDF nix am Hut habe.
Vielleicht solltest du nicht vorschnell Dinge als Quatsch bezeichnen, von denen du nach eigener Angabe keine Ahnung hast? Es reicht, wenn einer sich mal die Arbeit macht, ein Buch einzuscannen. Das hat man dann als pdf und es lässt sich ab da beliebig digital kopieren und nach Bedarf wieder ausdrucken. Einiges von dem urheberrechtlich zweifelhaften Material, dass sich im Internet finden lässt, ist genau so entstanden. Und auch bevor Kopierer Scans direkt als PDF speichern konnten, wurden schon ganze Bücher kopiert.

In den letzten Jahren, mit steigender Zahl der digitalen Veröffentlichungen, gibt es immer mehr auch die qualitativ deutlich besseren Kopien, die direkt vom 'original' PDF gemacht werden und sich von diesem quasi nicht unterscheiden.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Ergänzend kann man noch hinzufügen, dass PDFs einige Vorteile bieten, die Papier-Versionen nicht bieten.

Sie lassen sich zum Beispiel schnell mit einem Klick nach Schlagworten durchsuchen. Und gerade für Menschen, die ohnehin gewohnt sind, Bücher am E-Reader oder Zeitungen am Tablet zu lesen, ist es sehr komfortabel, PDFs zu konsumieren. Sie lassen sich auch problemlos in sehr großen Mengen auf dem Tablet oder am Notebook transportieren.

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

@Aryador Amen! Weisst Du, wenn ich mein 4.1 Regelwerk einfach auf dem Tablet gehabt hätte damals - so wie es heute möglich wäre, statt einem laufendem Meter Bücherregal, welcher wie viel wiegt? 20kg? 30kg? 40kg? Wahrscheinlich hätte ich mit Kusshand "Ja!" dazu gesagt. Das Problem ist in der Tat die illegale Verbreitung/Kopiererei von sowas. Ohne vernünftiges DRM läuft das nicht. Aber es wäre für mich zumindest eine gangbare Alternative zur Paper-Edition.
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Edowino
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Ungelesener Beitrag von Edowino »

Ich habe mir jetzt mal folgende Videos von "Orkenspalter TV" angeguckt:

DSA: Thorwal-Spielhilfe "Die Gestade des Gottwals" - Review

https://www.youtube.com/watch?v=KwWka2i3u84

Das Schwarze Auge 5 - 5 Jahre später: Ein Blick auf die Regeln

https://www.youtube.com/watch?v=htbKjNwgOxY

Ich muss sagen, dass mein Eindruck von DSA 5 sich hier bestätigt, im Gegenteil, hinsichtlich der Dinge die mir wichtig sind, ist es sogar "schlimmer" als befürchtet.

Ach, wer braucht schon den Verlag, wenn man ein System im Schrank hat und sich seine Hausregeln zurecht gelegt hat ist man eigentlich bis ans Lebensende versorgt. Ich finde es aber bedauerlich, dass man mit so einem bombastischen Hintergrund so ein verregeltes System erstellt, statt konsequent auf das zu setzen was Aventurien ausmacht, die Geschichten und Zusammenhänge aus denen neue Geschichten enstehen können, die alten RSH sind dahingehend ein fantastischer Steinbruch. Und das ist ja ein Kritikpunkt der scheinbar nicht nur für die Thorwal-SH gilt.

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Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Edowino hat geschrieben: 08.04.2021 09:15 Ich habe mir jetzt mal folgende Videos von "Orkenspalter TV" angeguckt:

DSA: Thorwal-Spielhilfe "Die Gestade des Gottwals" - Review

https://www.youtube.com/watch?v=KwWka2i3u84

Das Schwarze Auge 5 - 5 Jahre später: Ein Blick auf die Regeln

https://www.youtube.com/watch?v=htbKjNwgOxY

Ich muss sagen, dass mein Eindruck von DSA 5 sich hier bestätigt, im Gegenteil, hinsichtlich der Dinge die mir wichtig sind, ist es sogar "schlimmer" als befürchtet.

Ach, wer braucht schon den Verlag, wenn man ein System im Schrank hat und sich seine Hausregeln zurecht gelegt hat ist man eigentlich bis ans Lebensende versorgt. Ich finde es aber bedauerlich, dass man mit so einem bombastischen Hintergrund so ein verregeltes System erstellt, statt konsequent auf das zu setzen was Aventurien ausmacht, die Geschichten und Zusammenhänge aus denen neue Geschichten enstehen können, die alten RSH sind dahingehend ein fantastischer Steinbruch. Und das ist ja ein Kritikpunkt der scheinbar nicht nur für die Thorwal-SH gilt.
Ich war von den Videos teilweise echt schockiert...
Nicht weil ich den Orkis Widerspreche, sondern weil es schlimmer als ich es mir hätte vorstellen können...
Ich habe für mich auch entschieden, dass ich Ulisses mit keinem Kauf mehr unterstützen werde, ich habe alles für die G7 im Schrank stehen und uns reicht das GRW ein Glück aus um alles zu bespielen, was wir bespielen wollen. Meiner Gruppe geht es ein Glück mehr um die Welt als um die Regeln.

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Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 07.04.2021 21:36 Da du Sternchennutzer bist wohl deutliche U30.
Über diese Einschätzung würde ich jetzt lachen, wenn ich nicht altersbedingt so arge Rückenschmerzen hätte.

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Ungelesener Beitrag von Towe »

pmd hat geschrieben: 07.04.2021 23:11In den letzten Jahren, mit steigender Zahl der digitalen Veröffentlichungen, gibt es immer mehr auch die qualitativ deutlich besseren Kopien, die direkt vom 'original' PDF gemacht werden und sich von diesem quasi nicht unterscheiden.
Also ich weiss nicht wo ihr im Internet unterwegs seid, aber vor 10 Jahren gabs etliche Seiten wo man illegale PDFs runterladen konnte, heute sind die fast alle down. Demnach müsste dann Ulisses viel mehr Geld verdienen, gabs da je eine Aussage in die Richtung? Ich kenn keine...

[rant]Wäre das illegale Kopieren ein so großes Problem wie manche behaupten wäre es auch total idiotisch PDFs zu verkaufen, trotzdem machen sies. Das ganze erinnert mich etwas an die Raubkopiererei im Filmgeschäft. Da wird sich beschwert dass die ganze Industrie angeblich ruiniert wird, dann kommt Netflix und weils so praktisch ist steigen die meisten auf den legalen Weg um, und die Reaktion von Disney&Co ist Netflix keine Filmrechte mehr zu verkaufen sondern deren Nutzer zu nötigen zusätzlich noch Disney+ oder wie das heisst zu kaufen.
Was ist die Reaktion? Wieder mehr Raubkopiererei, was für eine Überraschung![/rant]

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50 Also ich weiss nicht wo ihr im Internet unterwegs seid, aber vor 10 Jahren gabs etliche Seiten wo man illegale PDFs runterladen konnte, heute sind die fast alle down. Demnach müsste dann Ulisses viel mehr Geld verdienen, gabs da je eine Aussage in die Richtung? Ich kenn keine...
Du darfst natürlich nicht nach den selben Seiten suchen, die vor 10 Jahren mal aktuell waren. Wir reden hier immerhin vom Internet. Ich schreibe jetzt nicht hier rein, wie man den Kram findet, aber sei versichert, dass fast jeder mit ein bisschen Zeit und Grundkenntnissen der Navigation des Internets nahezu alles, was jemals (!) für DSA publiziert wurde, als kostenloses (und höchstwahrscheinlich illegales) PDF im Internet finden kann.

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CAA
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Ungelesener Beitrag von CAA »

Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50 . Demnach müsste dann Ulisses viel mehr Geld verdienen, gabs da je eine Aussage in die Richtung? Ich kenn keine...
Ulisses macht Außerhalb von Crowdfoundings (wo die Daten ja öffentlich einsehbar sind) in irgend ner Form Aussagen darüber wie viel Umsatz / Gewinn se machen?

Insbesondere ist die Frage ja überhaupt nicht, ob es hochwertige PDFs zu den Büchern gibt. Wenn ich daran zurückdenke was in den Tischrunden 2009 bereits über USB Sticks verteilt wurde.... das stand den heutigen PDF außer in der Dateigröße in nichts nach.

Die Frage ist lediglich ob der Publisher auch an PDFs mitverdient oder nur dabei zusieht wie sie auf allerlei Plattformen öffentlich für alle einsehbar ausgetauscht werden, ohne überhaupt irgendwas dagegen tun zu können. Selbst total tolle Plattformen wie dndbeyond (mehr DRM geht wohl kaum) schützen davor nicht. Zu DnD5 gibts keine offiziellen PDFs und trotzdem gibts zu jedem Buch ne PDF Datei, die einer offiziellen PDF in nichts nachstehen würde...

Da finde ich den Weg von Ulisses auf DRM komplett zu verzichten deutlich besser. Im Zweifelsfall ist das DRM nämlich irgendwann offline und alles gekaufte damit dann wertlos. Hingegen mein DSA Ordner mit den PDF-Dateien, der in der Dropbox der automatisch auf mehrere Geräte gesynct wird, wird tendentiel noch bei meinen UrUrUrUrEnkeln funktionieren könenn.

Oder wie Gabe Newell im November 2011 sagte: Piracy is almost always a service problem and not a pricing problem.
Campaigns can be as simple as "find your way home" or as complicated as "find your way home"

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Ich habe auch den Eindruck, dass die Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Zudem gibt es mehr und einfacher nutzbare Verfahren für "digitale Wasserzeichen". (Wobei ich zugegebenermaßen nicht weiß, welche technischen Möglichkeiten es gibt, die wieder zu entfernen.) Dabei könnte man dann auf weitere Beschränkungen der Nutzbarkeit eigentlich verzichten.

Eigentlich. Denn eine solche Form von Kopierschutz schützt natürlich nur dann, wenn man noch eine Rechtsabteilung oder zumindest einen Rahmenvertrag mit einer Rechtsanwältin hat, die das systematisch verfolgt und jemand sich damit beschäftigt, die Raubkopien auch aufzuspüren. Da die meisten Kleinverlage so etwas nicht haben werden, dürften sich wiederum zumindest kleine Fische relativ sicher damit fühlen, es darauf ankommen zu lassen. Zumal in so einem Nischenmarkt wie Rollenspielen Urheberrechtsklagen - so berechtigt sie im Einzelfall sein mögen - immer die Gefahr eines Reputationsverlustes bergen.

Kendor
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Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 07.04.2021 22:30 Quatsch, wer macht sich den wirklich die Mühe ein Buch zu kopieren und selbst wenn, das kann nur ein sehr geringer % Satz sein, irgendwo im 0,.. Bereich.
Bücher sind im Internet als Scan genauso einfach verfügbar wie Streams von Filmen. Auch wenn es keine ofiziellen PDFs gibt. Dann geht in der Regel nur wenige Tage nach der Erstveröffentlichung jemand hin, scannt das ganze Ding ein und stellt es online zur Verfügung.
Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 07.04.2021 22:30 PDF schon eher, da kann ich kein Urteil zu abgeben da ich mit PDF nix am Hut habe. Sind für mich nette Gimicks ohne Wert.
Einige Leute spielen ausschließlich mit PDFs. Das kann sein, weil sie sich nicht mehr elisten können und/oder wollen.

Oder es sind Menschen wie ich, die halbwegs technikaffin sind und nicht einsehen, warum sie noch lange in Büchern nachschlagen sollen. In Corona Zeiten sitzt Man zum Spielen ja eh vor dem Bildschirm. Die Bücher schlummern im Schrank vor sich hin und werden nur noch ausgepackt, wenn ich die entsprechende PDF nicht besitze. Eigentlich könnte ich die auch alle verkaufen oder ins Altpapier tun.
Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50 Also ich weiss nicht wo ihr im Internet unterwegs seid, aber vor 10 Jahren gabs etliche Seiten wo man illegale PDFs runterladen konnte, heute sind die fast alle down. Demnach müsste dann Ulisses viel mehr Geld verdienen, gabs da je eine Aussage in die Richtung? Ich kenn keine...
Für jede Seite, die dicht gemacht wird, kommt eine neue. Manchmal auch direkt mehrere. Das ist bei den Filmen doch nicht anders. Und schwer zu finden sind die jetzt wirklich nicht.
Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50 Wäre das illegale Kopieren ein so großes Problem wie manche behaupten wäre es auch total idiotisch PDFs zu verkaufen, trotzdem machen sies.
Das Star Wars Rollenspiel von FFG darf aufgrund verschwurbelter Lizenzregeln nicht als PDF, sondern nur als Bücher verkauft werden. Trotzdem gibt es jedes Buch als PDF online zum illegal herunterladen. In manchen Fällen sogar mit Lesezeichen, die die Einscanner dann eigenhändig eingefügt haben.

Ob es für ein Produkt eine legale PDF gibt ist für diejenigen, die es illegal zur Verfügung stellen also kein Hindernis. Es macht die Arbeit vielleicht etwas einfacher, aber wenigstens kann daran dann noch etwas Geld verdient werden.
Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50 Das ganze erinnert mich etwas an die Raubkopiererei im Filmgeschäft. Da wird sich beschwert dass die ganze Industrie angeblich ruiniert wird, [...]
Wie sich illegale PDFs auf den Rollenspielmarkt auswirken ist nicht erforscht. Bei Filmen und Computerspielen dafür umso mehr. So gibt es für Computerspiele z.B. Studien, die nahelegen, dass illegale Kopien sogar die Verkaufszahlen ein bisschen erhöhen. Es gibt aber auch Fallstudien, die zeigen, dass ein effektiver Kopierschutz die Verkaufszahlen massiv in die Höhe treibt, wenn es denn lange genug dauert ihn zu knacken, da es anscheinend viele Menschen gibt, die nicht geduldig genug sind, um so lange zu warten.
Zuletzt geändert von Kendor am 08.04.2021 16:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Kendor hat geschrieben: 08.04.2021 16:07 Für jede Seite, die dicht gemacht wird, kommt eine neue. Macnhmal auch direkt mehrere. Das ist bei den Filmen doch nicht anders. Und schwer zu finden sind die jetzt wirklich nicht.
Ich erleb genau das Gegenteil. Früher genügte eine einfache Suche im Web wenn einem mal was fehlte, heute ist diese Möglichkeit für mich nonexistent.

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Mikal Isleifson
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Kendor hat geschrieben: 08.04.2021 16:07 Einige Leute spielen ausschließlich mit PDFs. Das kann sein, weil sie sich nicht mehr elisten können und/oder wollen.
Stimmt. Einige Leute klauen auch Autos, weil sie sich keins leisten können oder wollen. Wieso wird das eigentlich bagatellisiert? Ist kein Geld haben (oder besser: welches haben, aber nicht ausgeben wollen) ein valider Grund für klauen? Das IST ein Problem was ggf. dazu führen kann, dass verstärkt auf Crowdfunding gesetzt wird (Geld haben wir schon mal, abliefern später), was evtl. zum "Katze im Sack kaufen" führt. Oder Verlägen entgeht so einfach Geld, was für andere Projekte hätte a sein müssen. Es klingt fast nach "selber schuld, wenn Du was veröffentlichst - wird eh kopiert" bzw. "Selber schuld, dass Du beklaut wirst - warum nimmste auch Geld dafür?". Is das denn nicht gerade für kleine Verläge ein echtes Problem? Die Käufergruppe ist eh schon relativ klein und dann klaut ein Teil noch?
Kendor hat geschrieben: 08.04.2021 16:07 Towe: Das ganze erinnert mich etwas an die Raubkopiererei im Filmgeschäft. Da wird sich beschwert, dass die ganze Industrie angeblich ruiniert wird
Das war da genauso ein Problem..nur dass man einerseits da keine "armen Leute" traf mit, was es aber deswegen nicht korrekter macht. Die ruiniert man nicht, aber denen entgeht Geld, was ihnen von Rechts wegen zusteht (wenn Du schon guckst, dann zahle: quid pro quo). Und als ehrlicher Käufer einer DVD oder zahlender Kinobesucher finde ich es peinlich bis erbärmlich, wenn ich erst mal gefühlt 5 Minuten belehrt werde, dass Videopiraterie Kacke ist, OBWOHL ich doch bezahlt habe, bevor ich auf den Inhalt der DVD zugreifen darf/der Film losgeht.

Ich weiß auch irgendwie nicht, wie eine Diskussion zum Thema Piraterie hier im Topic weiterhilft außer evtl. als Erklärungsversuch, warum man mit DSA nicht digital geht oder zumindest als Alternative anbietet. Und damit meine ich tatsächlich mit DRM, ständiger Aktualisierung der Inhalte etc. und nicht 2,50€ für nen pdf-DL.

P.S.: Ich sehe gerade...da steht im Zitat, was ich angeführt habe noch ein "mehr leisten" (2. mögliche Lesart) - also pdf als Sparversion um Leute mitzunehmen, die preislich sonst nicht mitgegangen wären. Das ist noch o.k. und eine valide Möglichkeit eines Verlags. Aber die Gefahr besteht ja in der Tat, dass diese pdfs einfach weitergegeben werden. @Kendor : daher bitte nicht angegriffen fühlen - ich denke, so meintest Du es, oder? Als Budget-Lösung.
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Satinavian
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Wie bei anderen Pirateriediskussionen auch ist es fehlerhaft, so zu tun als wäre jede Kopie ein entgangener Verkauf. Gibt mehr als genug Studien dazu.

Ich kann mir weiterhin nicht vorstellen, dass Piraterie ein ernstzunehmender Grund für das Crowdfunding ist, in letzter Zeit irgendwie zugenommen hätte oder überhaupt eine große Sorge des Verlags ist.
Wie soll denn überhaupt Crowdfunding Piraterie verhindern ? Denkt man etwa, dass die ganzen potenziellen Piraten Funder werden ? Oder dass gefundete Sachen sich nicht genau so illegal verbreiten wie jedes andere Produkt auch ?

Also bitte nicht illegale Kopien als Buhmann für das Crowdfunding heranziehen.

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Satinavian hat geschrieben: 08.04.2021 18:09 Wie bei anderen Pirateriediskussionen auch ist es fehlerhaft, so zu tun als wäre jede Kopie ein entgangener Verkauf. Gibt mehr als genug Studien dazu.

Ich kann mir weiterhin nicht vorstellen, dass Piraterie ein ernstzunehmender Grund für das Crowdfunding ist, in letzter Zeit irgendwie zugenommen hätte oder überhaupt eine große Sorge des Verlags ist.
Wie soll denn überhaupt Crowdfunding Piraterie verhindern ? Denkt man etwa, dass die ganzen potenziellen Piraten Funder werden ? Oder dass gefundete Sachen sich nicht genau so illegal verbreiten wie jedes andere Produkt auch ?

Also bitte nicht illegale Kopien als Buhmann für das Crowdfunding heranziehen.
Ja, das ist wirklich ein extrem schwacher "Grund" um diese ausgearteten CF zu begründen...
Für Ulisses sind die CF's eigentlich nur eine Art Vorbestelleraktion und Marketing Show.
Das Finanzielle Risiko wird ausgelagert und die Backer können auf ihre Produkte teilweise Monatelang warten und wissen nicht welche Qualität es dann hat.

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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Towe hat geschrieben: 08.04.2021 15:50Also ich weiss nicht wo ihr im Internet unterwegs seid, aber vor 10 Jahren gabs etliche Seiten wo man illegale PDFs runterladen konnte, heute sind die fast alle down. Demnach müsste dann Ulisses viel mehr Geld verdienen, gabs da je eine Aussage in die Richtung? Ich kenn keine...
Was ist denn das für ein Argument? Weil die Filesharing Seiten die du vor 10 Jahren benutzt hast down sind und du keine aktuellen kennst gibt's das nicht mehr? Tut mir leid aber die Logik erschließt sich mir nicht im geringsten.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 08.04.2021 16:06Ich habe auch den Eindruck, dass die Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Zudem gibt es mehr und einfacher nutzbare Verfahren für "digitale Wasserzeichen". (Wobei ich zugegebenermaßen nicht weiß, welche technischen Möglichkeiten es gibt, die wieder zu entfernen.) Dabei könnte man dann auf weitere Beschränkungen der Nutzbarkeit eigentlich verzichten.
Ulisses hat Wasserzeichen abgeschafft weil sie einfach entfernt wurden, das bringt nichts.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 08.04.2021 16:06Eigentlich. Denn eine solche Form von Kopierschutz schützt natürlich nur dann, wenn man noch eine Rechtsabteilung oder zumindest einen Rahmenvertrag mit einer Rechtsanwältin hat, die das systematisch verfolgt und jemand sich damit beschäftigt, die Raubkopien auch aufzuspüren. Da die meisten Kleinverlage so etwas nicht haben werden, dürften sich wiederum zumindest kleine Fische relativ sicher damit fühlen, es darauf ankommen zu lassen. Zumal in so einem Nischenmarkt wie Rollenspielen Urheberrechtsklagen - so berechtigt sie im Einzelfall sein mögen - immer die Gefahr eines Reputationsverlustes bergen.
Jap erstens das, und zweitens wird es sich auch auf garkeinen Fall lohnen. Selbst wenn man die Verbreiter irgendwie identifizieren und vor Gericht zerren kann, was an sich schon kaum möglich ist, dann wird die Entschädigung die die bezahlen müssen auf keinen Fall ausreichen um die Umkosten zu decken. Bestenfalls kann man noch darauf hoffen die entsprechenden Seiten zu löschen, aber jeder der ein bisschen Internetaffiner ist als @Towe wird ohne Probleme eine neue Plattform dafür finden. Es ist also recht fruchtlos.
Kendor hat geschrieben: 08.04.2021 16:07Wie sich illegale PDFs auf den Rollenspielmarkt auswirken ist nicht erforscht. Bei Filmen und Computerspielen dafür umso mehr. So gibt es für Computerspiele z.B. Studien, die nahelegen, dass illegale Kopien sogar die Verkaufszahlen ein bisschen erhöhen. Es gibt aber auch Fallstudien, die zeigen, dass ein effektiver Kopierschutz die Verkaufszahlen massiv in die Höhe treibt, wenn es denn lange genug dauert ihn zu knacken, da es anscheinend viele Menschen gibt, die nicht geduldig genug sind, um so lange zu warten.
Bingo. Es gibt nämlich eine große Überschneidung zwischen Kunden die bereit sind zu bezahlen und Kunden die bereit sind auf Raubkopien zurückzugreifen. Und genau solche Kunden kann Ulisses mit Vertriebswegen wie dem Collectors Club oder einem Crowdfunding abholen die sonst vielleicht einfach die kopierte PDF runtergeladen hätten. Das wird hier halt geren ignoriert wenn man sich über die raffgierigen Geschäftspraktiken der Ulisses Grolme echauffiert die Geld wollen bevor sie liefern müssen.
Mikal Isleifson hat geschrieben: 08.04.2021 17:44Ich weiß auch irgendwie nicht, wie eine Diskussion zum Thema Piraterie hier im Topic weiterhilft außer evtl. als Erklärungsversuch, warum man mit DSA nicht digital geht oder zumindest als Alternative anbietet. Und damit meine ich tatsächlich mit DRM, ständiger Aktualisierung der Inhalte etc. und nicht 2,50€ für nen pdf-DL.
Eigentlich habe ich es angesprochen um darauf hinzuweisen warum Crowdfundings für Ulisses besser sind als der klassische Vertriebsweg. DSA wird sowieso nicht drum rum kommen sich digital breiter aufzustellen, aber wenn sie es schlau machen dann setzen sie beim Vertrieb eben auf Crowdfundings, erfrühten Zugang für Premium Kunden (Collectors Club), dem Modulverkauf auf VTT Plattformen usw. um dem Problem entgegen zu wirken.
Satinavian hat geschrieben: 08.04.2021 18:09Wie bei anderen Pirateriediskussionen auch ist es fehlerhaft, so zu tun als wäre jede Kopie ein entgangener Verkauf. Gibt mehr als genug Studien dazu.
Wie soll denn überhaupt Crowdfunding Piraterie verhindern ? Denkt man etwa, dass die ganzen potenziellen Piraten Funder werden ? Oder dass gefundete Sachen sich nicht genau so illegal verbreiten wie jedes andere Produkt auch ?
Ich stimme dir zu, Piraterie ist nicht nur ein Problem. Es gibt sicher viele Spieler die Raubkopien verwenden um Produkte anzusehen bevor sie z.B. die Bücher bestellen, Anbieter von gecrackten Spielen werden ja auch nicht Müde darauf hinzuweisen die Entwickler zu unterstützen wenn das Spiel gefällt usw. Selbst wenn ein Spieler die ganze DSA Bibliothek kopiert und benutzt, und nur vereinzelt Bücher kauft die ihm besonders gefallen oder die er sich eben gerade noch leisten kann, wäre das schon ein Gewinn für Ulisses. Derjenige hätte vermutlich eh das alles niemals gekauft. Nicht jede Raubkopie ist ein entgangener Verkauf, aber es gibt halt eine ganz klare Überschneidung von Spielern die sowas benutzen und Spielern die theoretisch Zahlungsbereit sind aber es nicht tun weil die Anreize fehlen. Und hier verhindert ein Crowdfunding keine Piraterie, das lässt sich einfach nicht verhindern, aber dadurch das bereits bevor die PDF illegal verfügbar ist Kaufanreize geschaffen werden, könnte sich der Spieler der sonst einfach gewartet hätte bis jemand die Datei teilt, sich dazu hinreissen lassen das Produkt zu backen. Schließlich ist ein Crowdfunding immer auch ein Verkauf von Vorfreude, und bietet für manche vielleicht auch sinnvolle Zusatzprodukte. Das hat auch erstmal überhaupt nichts mit der Qualität der Zusatzprodukten oder der Zuverlässigkeit von Ulisses zu tun. Lange Wartezeiten und schlecht, uninteressante Zusatzprodukte sind kein essentieller Bestandteil des Vertriebsmodell: Crowdfunding.

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Timonidas hat geschrieben: 08.04.2021 18:43 Es gibt nämlich eine große Überschneidung zwischen Kunden die bereit sind zu bezahlen und Kunden die bereit sind auf Raubkopien zurückzugreifen. Und genau solche Kunden kann Ulisses mit Vertriebswegen wie dem Collectors Club oder einem Crowdfunding abholen die sonst vielleicht einfach die kopierte PDF runtergeladen hätten.
Nein. Kunden, denen es egal ist, ob sie legal oder illegal an ihr Material gelangen, gehen nicht den Aufwand ein, einem Collectors Club beizutreten. Sie haben dafür nicht die ausreichende ideelle Bindung, die zwingende Voraussetzung wäre.

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Ich würde mal die These in den Raum hauen, dass Leute, die ein Produkt via Crowdfunding kaufen (und von dem sie nachweislich wissen, dass es auch nach Ende des Crowdfundings noch regulär zu kaufen und zu bestellen ist) genau diejenigen Leute sind, die sowieso wissen, dass sie das Produkt direkt nach Erscheinen gekauft hätten.

Wer Angst hat, "die Katze im Sack" zu kaufen, der macht doch vermutlich eher seltener bei einem Crowdfunding mit. Es sei denn eben eines von der Sorte, das mit der Angst spielt, das Produkt andernfalls nicht zu bekommen - oder extrem lukrative und interessante Zusatzprodukte anbietet, die andernfalls nicht zu bekommen sind.

Wenn ich das richtig sehe, waren alle Zusatzprodukte von DSA anschließend auch im Handel erhältlich. Mit Ausnahmen von solchen Sachen wie "Wir fassen drei Softcover zu einem Hardcover zusammen und machen da noch ein schickes Bild drauf." (Gestade des Gottwals). Sprich: Es muss niemand Angst haben, dass ihm wichtige Inhalte entgehen, wenn er wartet.

Ja, natürlich ist ein Crowdfunding ein Marketing-Instrument. Es erzeugt Vorfreude, es erzeugt eventuell einen gewissen Hype. Das kann man kritisieren, wenn man möchte. (Man könnte allerdings umgekehrt genauso argumentieren, dass Menschen auch gerne in das Gefühl der "Vorfreude" Geld investieren, und wenn sie das machen wollen, dann sollen sie das doch tun. Nur weil mir das keine Freude macht brauche ich doch anderen Leuten nicht zu belehren, dass ich das blöd finde und sie für blöd halte, wenn sie das nicht blöd finden).

Ich halte aber die Schlussfolgerung, dass man es sich aufgrund eines Crowdfundings leisten kann, schlechtere Qualität zu produzieren, nach wie vor für falsch. Und sehe da bislang auch keine Belege für. Also zum Beispiel einen Autor, der erklärt: Für die RSH XY hatte ich drei Monate mehr Zeit als für die RSH YZ, weil das war ein Crowdfunding, da hieß es dann zu mir, es sei nicht so wichtig, dass ich ordentlich arbeite, das Geld hätte man eh schon. Oder einen User, der hier im Forum erklärt: "Ich finde den Großteil der DSA5-Produkte richtig gut, nur die Crowdfunding-RSHs fallen deutlich ab." Diejenigen, die aktuell aufgrund bei Crowdfunding schlechtere Qualität vermuten sind meiner Beobachtung nach vor allem User, die entweder eh kein DSA5 kaufen oder mit DSA5-Produkten generell nicht warm werden oder sie für schlecht halten. Die Meinung kann man ja haben. Geschmack ist relativ. Und subjektiv. Aber Redaktion und Autoren zu unterstellen, sie würden weniger Sorgfalt und Herzblut investieren, weil sie angeblich denken würden "ist ja nur CF" halte ich offen gesagt für schlechten Stil.

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Es ist teils sogar das Gegenteil. Wenn ich mich so umhöre schneidet Havena besser ab, als einige der regulär erschienenen Spielhilfen.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

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