Wie nutzt ihr Regionalspielhilfen?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Shirwan
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Wie nutzt ihr Regionalspielhilfen?

Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Hallo Foris,

ich hatte letztens im Discord mich mit jemand anderem über die neuen Regionalspielhilfen (RSH) ausgetauscht und in diesem Kontext fiel mir auf, dass wir die Regionalspielhilfen sehr unterschiedlich nutzen.

Jetzt würde mich interessieren wie das bei euch aussieht. Im Grunde sind es gar zwei Fragen:
  • Was sollte eine gute RSH an Inhalten eurer Meinung nach enthalten?
  • Wie verwendet ihr diese?
Lest ihr RSHs, um in die Hintergrundwelt einzutauchen und verwendet sie praktisch nie am Spieltisch? Gefallen euch regionalspezifische Regelinhalte (bei DSA5 bspw. Kampftalentstile, regionale Pflanzenwerte, Wesenszüge etc.) oder sollte sich eine RSH auf rein beschreibende Inhalte ohne Regeln konzentrieren? Oder wollt ihr lieber eine gute Mischung, die sowohl regionale Beschreibungen und Regeln beinhaltet, dafür evtl. in beidem nicht komplett in die Tiefe eintaucht? Nutzt ihr RSHs als Abenteuerfundgrube, sprich um selber Abenteuer für diese Region zu entwickeln? etc.

Mir geht es bitte nicht um die Veröffentlichungspolitik von Ulisses oder die Aufteilung/Struktur der neuen RSHs.

Viele Grüße
Shirwan

Magun Ra
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Ungelesener Beitrag von Magun Ra »

Meiner Meinung nach sollten RSH keinerlei Charakter spezifische Regeln enthalten. So was wie Pflanzen und Tiefe finde ich in Ordnung.
Alles was dazu führt, dass man seinen Charakter anders gebaut/gesteigert hätte, wenn man die RSH vorher gelesen hätte, finde ich ein nogo.
Disclaimer: DSA4 Spieler, also keine Ahnung wie relevant Kampftalentstile sind.

Ansonsten nutze ich die RSH für allgemeinen Flair der Region und Fluff Elemente wie regionalen Aberglaube, Kleidungsstil etc.
Dazu haben die 4er RSH ja auch immer ein paar Mysterien, die ich nett für AB Ideen oder Aufhänger für Helden Motivation finde.

Am Spieltisch selbst verwende ich sie nicht. Wenn ich was zum Leiten brauche, übertrage ich das vorher in meine Notizen, es sind schon so genug Bücher/PDFs offen.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Shirwan hat geschrieben: 14.01.2021 11:25 Was sollte eine gute RSH an Inhalten eurer Meinung nach enthalten?
Die Region selbst: Geographie, Klima, typische Tiere und Pflanzen (zumindest dem Namen nach), wichtige Städte und Dörfer, Informationen zur Bevölkerung (Zusammensetzung, Kultur(en), Bräuche, Kleidung, Weltanschauung, Religionen), Geschichte der Region, Politik, Konflikte, Handelswaren und Geheimnisse, aus denen man Abenteuer stricken kann ("Mysteria et Arcana"). Eine gute RSH ist wie ein Reiseführer oder vielleicht ein Reiseroman, der mir alles verrät, was ich brauche, um mich in der Region zurechtzufinden, einen Helden von dort zu erstellen oder ein Abenteuer dort spielen zu lassen.

Regeln gehören m. E. in Regelbücher und haben in RSH nur dann etwas zu suchen, wenn sie sich quasi nur auf diese Region beziehen und man sie wohl nirgendwo sonst brauchen wird. Die Regeln für Erfrierungen in "Im Banne des Nordlichts" sind ein perfektes Beispiel - wer eine Polarexpedition o. Ä. meistern will, kommt um diesen Band wohl kaum herum, und wer das nicht tun will, braucht diese Regeln vermutlich nie, also würden sie im WdS nur Platz wegnehmen.
Shirwan hat geschrieben: 14.01.2021 11:25 Wie verwendet ihr diese? [...] Nutzt ihr RSHs als Abenteuerfundgrube, sprich um selber Abenteuer für diese Region zu entwickeln?
Kurz gesagt, die RSH soll mich in die Region versetzen. "Raschtuls Atem" ist eine meiner Lieblings-RSHs und ich lese die manchmal bloß, um im Geiste durch die Oase von Keft oder ein Achaz-Dorf zu schlendern. Die Abenteuer-Ideen kommen mir dann ganz von allein, da bräuchte ich nicht mal Szenariovorschläge, auch wenn die natürlich ein essentieller Teil einer guten RSH sind. Am Spieltisch selbst verwende ich die RSH normalerweise nicht, da ich mir vorher die relevanten Informationen heraussuche oder sie nach mehrmaligem Lesen ohnehin im Kopf habe.
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Eloquent Erlenfold
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Ungelesener Beitrag von Eloquent Erlenfold »

Was muss eine gute RSH können? Hmm gute Frage

Ich würde sagen, sie muss mich als SL befähigen ein Abenteuer in der betreffenden Region zu Leiten (sei es offiziell oder inoffiziell) so das die Spieler das Gefühl bekommen in der Region zu sein.
Sie muss alle notwendigen allgemeinen Informationen (u. A. Flora, Fauna, Kultur, Orte, Personen) an erwartbaren Stellen haben.
Es darf nicht an gefühlt wichtigen Informationen fehlen (wie z.B. Karten, Namen von Wirten/Händlern).
Wenn Dinge absichtlich Interpretationsspielraum lassen oder absichtlich nicht definiert sind, muss das angemerkt sein.
Sie muss mir dem SL Lust machen, in der Region zu Spielleiten.
Sie muss die Geschichte der Region verständlich darstellen und einordnen. Wichtige Personen der Vergangenheit sind hier ebenso wichtig wie aktuelle Personen und zukünftige.
Sie muss klar umreißen wohin sich die Region entwickelt und in welchem Zeitrahmen das geschieht um Konflikte meines Aventuriens mit dem offiziellen zu vermeiden.
Sie muss einen Mehrwert gegenüber alten Publikationen haben. Und zwar indem eben jene Entwicklung angesprochen, fortgeführt und gegebenenfalls verändert wird, Hat sich nichts verändert brauche ich keine neue RSH machen.
Sie darf nicht einzelne Infos auslagern. (Ja sorry hier gehts jetzt ein bisschen um Aufteilung und Struktur) Ein Zusatzband "Rüstkammer von XY" ist ok, ein Zusatzband "Magierakademien XY" auch. Wenn in einem Zusatzband 25 voneinander unabhängige Dinge genauer beschrieben werden, ist es falsch.

Und das wichtigste: Sie darf nicht alleine stehen. (Im Bezug auf Metaplot)
Eine RSH ist unnütz wenn die Region nicht weiterhin aktiv mit Abenteuern und Botenartikeln versorgt wird. Eine Region kann nicht abgearbeitet sein.
1. Auf Svellttal auf zum Streite
der Feind bedroht das Land
so tretet ihm entgegen
geschlossen Hand in Hand.

(...)

11. Nie werden wir uns beugen
stolz heben wir den Blick
auf Svellttal auf zum Siege
wir weichen nicht zurück.

Avaris Gerion
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Ungelesener Beitrag von Avaris Gerion »

Eine gute RSH muss meine Lust als Weltenbauer und Liebhaber phantastischer Universen wecken. Das ist mein primärer Liebhabergrund für Aventurien und seine ausführlichen Beschreibungen.
Hinsichtlich des Spiels aber sind mir ausgedehnte Beschreibungen der Kultur wichtig - sowohl als Meister wie auch als Spieler. Irgendwoher muss man schließlich erfahren können, was den Weidener vom Brabaker und diesen wiederum vom Vinsalter unterscheidet. Entsprechend ausgeprägt und umfassend sollte die Kulturbeschreibung sein, gerne auch mit den Darstellungen der regionalen Glaubenshorizonte.
Spannend sind gerade für den meisterlichen Gebrauch auch die MA-Einträgen, wobei ich mich stets sehr über kreative, geistreiche oder innovative Geheimnisse, Mysterien und Besonderheiten freue. Dies müssen nicht immer gewaltige, welterschütternde Etwase sein, spaßige oder coole Kleinigkeiten tun es durchaus auch.
Was ich persönlich auch höchst spannend finde - wenn meist auch ohne konkreten Bezug zum Spiel - sind die recht- und staatlichen sowie militärischen Ausführungen, wobei diese leider je von Band zu Band deutlich schwanken. Besonders beeindruckend ist in diesem Rahmen DSA3, wobei solcherlei Ausführungen in DSA5 quasi inexistent geworden sind. (Beachtung: ich rede nicht unbedingt von logischen Setzungen, die ich schätze, sondern eher solchen, die glaubhaft genug sind, dass man sie ohne zu großes an-den-Kopf-fassen stehen lassen kann - denn seien wir mal ehrlich, logische Setzungen hinsichtlich Politik und Militär findet man in Aventurien spärlich).
Geographie, Geschichte und derlei sollten natürlich auch keineswegs fehlen, wobei erstere nicht ganz den höchsten Stellenwert für mich hat.

Eine Sache bleibt schließlich, mit der man mich auf die höchste Palme jagen kann: Regelsetzungen in RSH. Diese empfinde ich als Zumutung, schreckliche Gesamtgestaltung des Systems, unordentliche Darstellungsart und ziemliche Platzverschwendung. Entsprechend kann man sich vorstellen, wie gern ich die DSA5 Regionalbeschreibungen mag, in denen regelmäßig ein Viertel der ohnehin recht wenigen Seiten mit Regeln belegt sind. Aber um die soll es hier ja nicht gehen :)

Letztlich bleibt jedoch zu erwähnen, dass ich hübschen bunten Bildchen in meinen Büchern einiges abgewinnen kann. Diese retten/vernichten keine RSH, tragen aber einiges zur Stimmung bei und gestalten das Gesamterlebnis netter und lebendiger. Karten indes sind essentiell; man kann noch so ausführlich beschreiben, was wo liegt, aber ohne Karte fällt es mir schwer, das einzuordnen. Karten sollten wenigstens vorhanden sein für: die wichtigen Städte, die Geographie, die politischen Gegebenheiten.

Wie bereits ersichtlich, verwende ich Regionalbeschreibungen zum spaßigen Lesen und zur Freude am Weltenbau, als auch zur Vorbereitung auf die "korrekte" Darstellung eines Individuums aus der jeweiligen Region. Bin ich Meister, so lese ich mich in die Region ein, um sie angemessen darstellen zu können und besonders der jeweiligen Tiefe der Städte Rechnung zu tragen. Tatsächlich liegen die RSH auch regelmäßig bei uns hinter dem Meisterschirm, gerade wenn die Spieler in Städten sind und dort munter die spannenden Sehenswürdigkeiten abklappern. Die sich (wenigstens halbwegs akkurat) zu merken, ist in größeren Städten kaum möglich.

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Amaryllion
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Ungelesener Beitrag von Amaryllion »

Ich finde mich in vielen Dingen wieder, die hier schon gepostet wurden. Gerade die geschichtliche Entwicklung der Region (auch die jüngere), die Beschreibung der Landschaft, der Flora & Fauna, der relevanten oder irrelevanten NSC (davon gerne viele, mehr als in den aktuellen RSH) und der Siedlungen (oder sonstwie wichtiger Orte) sind für mich wichtig. Ganz oben stehen für mich aber Abenteueraufhänger, idealerweise in Form von Mysteria&Arkana, sehr gerne auch mit "Sternchen-Mysterien". Was meines Erachtens keinen Platz in einer RSH finden sollte, sind Regeln.

Interessant finde ich, dass viele offenbar am Spieltisch keine RSH nutzen. Das ist bei mir anders: ich habe die jeweils wichtige RSH immer dabei und nutze sie auch. Wenn die Gruppe sich zum Beispiel entscheidet, jetzt erstmal in den Efferd-Tempel von Khunchom zu gehen und ich das vorher nicht auf dem Schirm hatte, kann ich mir mit kurzem Überfliegen des entsprechenden Absatzes in der RSH wieder ins Gedächtnis rufen, wie es dort aussieht (wichtiger Tempel, Alabaster, martialisches Relief, Nische mit Swafnir-Schrein). Gerade im online-Spiel ist es ja ein Leichtes, das entsprechende PDF offen zu haben - sofern es denn eines gibt.
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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Amaryllion hat geschrieben: 21.01.2021 16:26 Interessant finde ich, dass viele offenbar am Spieltisch keine RSH nutzen.
Es ist nicht so, dass ich das nie machen würde, aber ich versuche es zu vermeiden, da es den Spielfluss stört. Alles Wichtige habe ich entweder in den Notizen oder im Kopf, und wenn die Gruppe dann meint, sie will jetzt aber ganz woanders hin, improvisiere ich lieber, als wild herumzublättern. Wenn die RSH gut geschrieben ist, hat sie mich im Vorfeld mit genug Inspiration versorgt, dass sich meine ausgedachten Personen und Orte organisch in den Rest einfügen.
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MadW
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Ungelesener Beitrag von MadW »

Generell kann ich mich den meisten hier nur anschließen, auch ich benutze RSHs hauptsächlich bei der Vorbereitung oder zur Einstimmung.
Ich sehe den Einsatz von RSH aber grade am Online-Spieltisch sehr ähnlich wie @Amaryllion: gerade Dinge wie der Sprachkasten für Anreden usw, aber auch den kulinarischen und modischen Teil der Kulturbeschreibungen (insbesondere, wenn Waffen, Kleidungsstücke und Gerichte hervorgehoben sind) nutze ich über Roll20 u co vermehrt, auch, weil ich einfach mehr Platz auf dem Tisch für das Buch, bzw eh mehrere PDFs offen habe.
Dazu muss ich aber sagen, dass ich die DSA5-Spielhilfen nur flüchtig kenne. Bei der RSH zum Kosch u den Nordmarken, die ich mir iwann mal etwas näher angescheut habe, zB die Struktur u den Aufbau aber sehr übersichtlich fand, grade was den Stadt- u Landschaftsteil betraf. Da könnte ich mir durchaus vorstellen, diese bei Reisen zB auch intensiver am Tisch zu nutzen.
Ilarist

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Shirwan hat geschrieben: 14.01.2021 11:25 Hallo Foris,

ich hatte letztens im Discord mich mit jemand anderem über die neuen Regionalspielhilfen (RSH) ausgetauscht und in diesem Kontext fiel mir auf, dass wir die Regionalspielhilfen sehr unterschiedlich nutzen.

Jetzt würde mich interessieren wie das bei euch aussieht. Im Grunde sind es gar zwei Fragen:
  • Was sollte eine gute RSH an Inhalten eurer Meinung nach enthalten?
  • Wie verwendet ihr diese?
Lest ihr RSHs, um in die Hintergrundwelt einzutauchen und verwendet sie praktisch nie am Spieltisch? Gefallen euch regionalspezifische Regelinhalte (bei DSA5 bspw. Kampftalentstile, regionale Pflanzenwerte, Wesenszüge etc.) oder sollte sich eine RSH auf rein beschreibende Inhalte ohne Regeln konzentrieren? Oder wollt ihr lieber eine gute Mischung, die sowohl regionale Beschreibungen und Regeln beinhaltet, dafür evtl. in beidem nicht komplett in die Tiefe eintaucht? Nutzt ihr RSHs als Abenteuerfundgrube, sprich um selber Abenteuer für diese Region zu entwickeln? etc.

Mir geht es bitte nicht um die Veröffentlichungspolitik von Ulisses oder die Aufteilung/Struktur der neuen RSHs.

Viele Grüße
Shirwan
Also, wenn du den DnD-Flüchtling von 1995 gefragt hättest, wäre die Antwort ganz eindeutig "möglichst viele Sachen mit Zahlen" gewesen. Werte, Regeln, NSC-Charaktersheets usw. Halt alles, was einem ermöglicht, seinen Charakter auszubauen und zu schauen, an welcher Stelle der Nahrungskette er steht.

Heute lege ich dagegen massiv gesteigerten Wert darauf, dass die Inhalte getrennt sind - also Crunch in Regelbänden, in Regionalbänden vor allem Fluff. Letzteres hat auch den Vorteil, dass RSHs dadurch gewissermaßen "zeitlos" werden (ein paar politische Entwicklungen entwerten ja nicht gleich den ganzen Band), denn während editionsgebundene Regeln und konkrete Werte veralten, ist das bei fluffigen Angaben nicht der Fall.

Es ist natürlich letztlich die Frage, wen man bedienen muss: Ich habe wie gesagt halt ganz andere Prioritäten heute als in meiner Jugend; und während der Stil der heutigen RSHs mir damals sehr zugesagt hätte (in jedem Band neue Vorteile, Nachteile, Waffen etc.) bin ich heute mehr so drauf, dass ich die RSHs von DSA 4 als ideal ansehe: Weitreichende Informationen zu Land, Leuten und Geschichte sowie eine umfassende Behandlung von Geheimnissen und denkbaren Abenteueraufhängern; und Regeln nur dann, wenn es wirklich Sinn macht (wie zB die Runenregeln in UWW) sind für das Spiel allemal ergiebiger als zig redundante neue Waffen und Vor/Nachteile, die nur marginalste Auswirkung haben gegenüber dem, was bereits im Spiel ist.
Ich persönlich habe so das Gefühl, dass die veränderte Ausrichtung der RSHs möglicherweise auch dem Umstand geschuldet ist, dass Ulisses eine jüngere Zielgruppe ins Auge gefasst hat.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 22.01.2021 10:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Hotzenplotz
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Vieles wurde schon genannt, deshalb mache ich es kurz:

Ich nutze eine RSH:
  1. im Gesamtüberblick (also fast komplett gelesen von vorne nach hinten), um das Setting zu verstehen und ein Gefühl dafür zu bekommen, so dass ich auch mit eigenen Worten beschreiben kann, wie es aussieht und wem man begegnet
  2. als Inspirationsquelle für eigene Ideen für Szenarios, Abenteuer, NSC, Orte etc.
  3. als Nachschlagewerk, wenn ich konkrete Informationen suche
  4. zum Sammeln von Hintergrundinformationen für meine SC
Für Punkt 1 und 4 helfen mir eher die alten 4er Spielhilfen, für Punkt 2 und 3 sind die 5er RSH für mich besser geeignet.

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Eloquent Erlenfold
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Ungelesener Beitrag von Eloquent Erlenfold »

Was man vielleicht nochmal anmerken kann: Regeln in RSHs sind die logische Fortführung von "ihr braucht nur das GRW und den Almanach".
Ich beispielsweise habe nix mit Geweihten am Hut. Garnix. Keiner meiner Spieler spielt einen und ich brauche keine als NSC. Insofern habe ich auch kein Götterwirken 1 und 2.
Natürlich hab ich wenig Freude daran bei der Havena RSH dann erstmal über ne Seite Efferd-Liturgien zu lesen. Aber ich kann auch in Havena die doch recht wichtigen Efferdgeweihten darstellen ohne Götterwirken 1.

Insofern: Ich finde auch nicht, dass zu viele Regeln in die RSHs kommen sollen (neben evtl. Flora & Fauna) aber immerhin hat Ulisses dafür gesorgt, dass ich mit diesem Buch alleine alles zur Darstellung wichtiger Elemente habe. :wink:
1. Auf Svellttal auf zum Streite
der Feind bedroht das Land
so tretet ihm entgegen
geschlossen Hand in Hand.

(...)

11. Nie werden wir uns beugen
stolz heben wir den Blick
auf Svellttal auf zum Siege
wir weichen nicht zurück.

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WeZwanzig
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Eloquent Erlenfold hat geschrieben: 22.01.2021 14:10 nsofern: Ich finde auch nicht, dass zu viele Regeln in die RSHs kommen sollen (neben evtl. Flora & Fauna) aber immerhin hat Ulisses dafür gesorgt, dass ich mit diesem Buch alleine alles zur Darstellung wichtiger Elemente habe.
Nö, sie haben es bestenfalls halbherzig versucht. Aranien-Spielhilfe ohne Scharlatan-Regeln, Waldmenschen-Spielhilfe ohne Hruruzat-Regeln, Xorlosch-Spielhilfe ohne Angrosch-Geweihte-Regeln, ....
Man bekommt ein paar Regelhappen, die man aus anderen Büchern kopiert und spart sich so ein paar Seiten.
In meinen Augen hätte man besser den Regelteil in ein eigenes Begleitheft ausgelagert und die Inhalte der Regionalrüstkammern dafür in die RSH packen sollen.
“Protection and power are overrated. I think you are very wise to choose happiness and love.”
― Uncle Iroh

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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Skalde hat geschrieben: 14.01.2021 11:51Die Region selbst: Geographie, Klima, typische Tiere und Pflanzen (zumindest dem Namen nach), wichtige Städte und Dörfer, Informationen zur Bevölkerung (Zusammensetzung, Kultur(en), Bräuche, Kleidung, Weltanschauung, Religionen), Geschichte der Region, Politik, Konflikte, Handelswaren und Geheimnisse, aus denen man Abenteuer stricken kann ("Mysteria et Arcana"). Eine gute RSH ist wie ein Reiseführer oder vielleicht ein Reiseroman, der mir alles verrät, was ich brauche, um mich in der Region zurechtzufinden, einen Helden von dort zu erstellen oder ein Abenteuer dort spielen zu lassen.
Dem kann ich mich gänzlich anschließen.
Ich nehme die RSH als Meister zur Hand um vor einem Abenteuer die lokalen Gegebenheiten nachzulesen. Während des ABs eher weniger.

Als Spieler schaue ich bei der Charakter-Erstellung gerne rein um zu schauen welche Örtlichkeit am besten zu meinem Charakter passt. Ob eine Hintergrundstory eines Ortes besonders gut zum Hintergrund oder der Professionswahl meines Charakters passt.
Oder was z. B. an Aberglaube, Vorurteile etc. passen würde.

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