Verpflichtungen eines Ritters ohne Lehen

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
Vasall
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Verpflichtungen eines Ritters ohne Lehen

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Sibylla hat geschrieben: 03.02.2020 15:24 Welche Höhe der Einkünfte empfiehlst du?
Wir sind da wie die Vorredner wenig hartwurstig. Feste angaben würde ich da nicht machen. Sag ihm die Mühlen werfen genug ab um seinen Lebensunterhalt und den seiner Knechte zu stemmen. Anschaffungen, wie neue Waffen, Pferde, zusätzlich Männer werden vom Schatzmeister des Inquisitors ausgelegt, wenn sie begründet sind. Oder du machst aus dem Lehen ein Spielelement und vergibst z.B. einen Loyalitätswert für die Lehensleute, auf den der Spieler ein mal im Monat würfeln kann, wenn er sehen will ob sein Lehen ein paar zusätzlich Güter/Optionen abwirft. "Meine Müller müssten doch einen großen Karren haben, mit dem sie uns mal Spanndienst leisten können?" *Probe auf Lehen-LO 10*, geschafft "Tatsächlich". Alternativ wäre auch ein Probe auf Staatskunst denkbar, bei dem die Güte des Lehens und die Qualität und Größe des Wunsches die Probenschwierigkeit ergibt.

Und dann sieh zu wie sehr er sich für die Bach mit den Lohmühlen interessiert. Vielleicht hat er ja richtig Lust auf ein bisschen Sims-Spiel und möchte das Lehen ausgestalten, es evtl. für seinen Ritter verstetigten. Dann hat er Motivation sich beim Inquisitor ins Zeug zu legen und mehr Verantwortung in dem Bereich zu übernehmen. Wenn er mag kann er das ja gerne selbst weiter ausarbeiten, zu einer Mühle gehören immer auch ein paar Höfe samt Familien; wenn nicht, auch gut.

Die Waffenknechte sollten gerade genug sein, um den SCs mal beim Pferdehüten und Wachestehen etwas zur Hand zu gehen, also nicht mehr als zwei, oder so.

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Na'rat hat geschrieben: 03.02.2020 16:34
Sibylla hat geschrieben: 03.02.2020 15:24 Welche Höhe der Einkünfte empfiehlst du?
Das ist, aus verschiedenen Gründen, eine gefährliche Frage. Die einfache Antwort, genug. Die ,richtige' Antwort hängt davon ab, wie gibt die aventurische Realität simuliert werden soll und was denn diese Realität sei.

Grob kann man sagen, WdS aufschlagen, Lebensstile nachschauen und feststellen, dass der Charakter genug Geld und seinen Stand und angemessenes Gefolge hat.

Für so einen Ritter empfehlen sich, ein oder zwei handvoll an Bewaffneten, dazugehörige Knechte, mehr wenn die Bewaffneten beritten sind, und ein oder zwei Leibdiener, so als absolute Mindestausstattung.
Kommt der Ritter zu Geld, kann man sich mehr Bewaffnete, einen Jagdmeister, einen Herold, einen Feldscher, Geweihten, Magier usw. leisten. Kommt der Ritter zu Ansehen, gibt es vielleicht einen Knappen.
Das dürfte der Vollständige Hausstand eines Ritters sein. Die bleiben aber im Normalfall auf der Burg (die ja nicht unbewacht bzw. unbewirtschaftet bleiben sollte), und mit ins Feld ziehen 2,3 Leute (z.B. zwei Bewaffnete, ein Diener)... und einen Hofgeweihten, Magier, Leibarzt etc. würde ich bei einem simplen Ritter nicht erwarten (noch nicht mal bei jedem Baron).

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Sibylla
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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Ich habe da mal schnell was aus euren Vorschlägen gebastelt - ein kleines Paper, dass das Lehen des frisch gebackenen Ritters werden könnte....

Mir gefällt die Idee ihm ein Lehen an die hand zu geben immer mehr. Gegenwärtig habe ich einen stets unzufriedenen Spieler, der immer mehr möchte und der eindeutig nicht mit dem "Gruppenvertrag" (starkes Spiel nach SO, einer Chef, die anderen Berater usw.) nicht liegt. Kann sein, dass ich jetzt die Büchse der Pandora öffne, aber nun ja - dann muss ich mit den folgenden Dämonen leben. So verliere ich wegen Dauergenörgel des Spielers massiv die Lust am Leiten, auch wenn die anderen vier Spieler stets beteuern, wie cool die Runde ist. Alle wollen das Konzept weiter bespielen.
Nun gut - das ist ein anderes Thema, was nicht in diese Diskussion hinein gehört.

Mein Plan: Ysilia wird jetzt im Tsa 1020 platt gemacht, die Gruppe flieht mit Bernfried durch den Fluchttunnel des Ysilisteins. Ich habe das Soloabenteuer "Schwarzer Druidenwald" komplett durchkopiert und solo gespielt und die einzelnen Absätze auseinander geschnitten und wieder zusammen geklebt und daraus ein kleines Mini-Abenteuer gemacht, in dem die Gruppe den paralysierten Bernfried, der erfüllt vom Frust auf den Reichsbehüter und das SdS ist, durch den Druidenwald nach Perainefurten geleiten sollen. Das rückt die Helden natürlich bei Bernfried noch ein wenig weiter ins gute Licht :ijw:
Davor haben wir Blutige Tobimora, die Schlacht im Schnee, den Verrat auf Praske, eine Studie der Verräterei und Sumus Kate - also alle Szenarien, aus denen "Der letzte Winter des Wolfes" letztendlich besteht, durchgespielt. Alle haben bereits den höchten Orden des Hauses Ehrenstein bekommen. Wird Zeit für eine weitere nette Belohnung :wink:

Es kann Folgendes nach der Vergabe des Lehens passieren:
- Der Spieler parkt seinen Char im Lehen und schickt ihn in Rente. Der junge Bursche hat schließlich alles im Leben erreicht, wonach er strebte. Dann gibts einen neuen Char, der dem Spieler vielleicht besser liegt.
- Der Spieler zieht die Einkünfte (die genau 1 Dukaten höher sind als sein gegenwärtiger Lohn) raus, setzt einen Vogt ein (der auch bezahlt werden will) und entscheidet sich an der Seite des Inquisitors für seine neue Heimat zu kämpfen. Das ist doch super, gegenwärtig ist die Motivation den Inquisitor zu begleiten ja nicht so dolle.
Dennoch sollte er dann regelmäßig bei seinem Lehen vorbeischauen, so komplett sein Ding sollte der Vogt ja auch nicht machen ;) Das sind dann eben die Verpflichtungen, die kommen können - genauso könnte Bernfried irgendwann auch seinen frischen Lehnsnehmer zu den Pflichten rufen -> das sind wiederum Aufhänger für neue Abenteuer.

Aber ja, das Ganze kann auch gewaltig nach hinten losgehen :grübeln:
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Das ist ein sehr schöner Entwurf

zum Dorf:
- das Wasser fehlt. Normalerweise siedeln Menschen nur da, wo sie einfach an Wasser kommen - also ein kleiner Fluss oder noch besser See.
- Befestigung: Normalerweise fängt man mit Wall und Graben an,
- Nur ein Tor/Strasse. Ist hinter dem Dorf Ende Gelände?

Ich würde wahrscheinlich das Rittergut als Fluchtburg befestigen, das Dorf aber nur mit Graben, Wallhecke und einer Teilpalisade an den Toren sichern.

generell:
Das Lehen ist in einem Zustand, in dem sich der Ritter eigentlich dringend drum kümmern müsste. Das kann interessante Abenteuer geben, dazu sind alle Zutaten da. Aber dann wären die anderen Helden ihm tatsächlich sehr stark untergordnet, und er da - auf seinem Grund und Boden - der Obermacker. Und wenn der Ritter in Rente geht, dann ist die Mühe umsonst gewesen.

Statt einen Vogt einzusetzen könnte er verheiratet werden (Die Frau sucht ihm, wie im Adel üblich, Mama aus, verkürzt gesagt), dann kann das Lehen immer wieder eine Rolle spielen und er braucht vielleicht die Hilfe seiner Mithelden. Ehefrau statt Vogt hätte in meinen Augen den Vorteil, dass sie nicht seine Untergebene ist. Einen Vogt kann er ja einfach wieder entlassen, wenn der Widerworte gibt.
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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Weil vorgeschlagen wurde das das Lehnen genügend Geld für den Lebensstill des Ritters+Gefolge finanzieren soll, das würde ich nicht machen.
Es sollte etwas weniger sein als notwendig und schon kann man den Ritter zu einem Haufen Tuniere schicken um die Preisgelder zu kassieren (Film: Ritter aus Leidenschaft).
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Was dann wieder vom gewünschten Grad der Hartwurstigkeit abhängt. Eine solide Grundausstattung der Charaktere eröffnet mMn deutlich mehr Möglichkeiten, als sie verschließen.
Da muss das Preisgeld halt nicht für irgendwelche Löhne ausgegeben werden, sondern der Charakter kann sich was gönnen. Überhaupt Preisgelder, da muss der frisch erstrittende Ogerschlächter nicht gleich wieder versetzt werden, sondern man kann ihn tatsächlich auch nutzen.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Schick,

das ist schon ein recht fettes Lehen und deckt SO 12 bestimmt ab. Man kann so gaaaaanz vereinfacht sagen 12 Familien macht 12 Hufen und 12 Hufen machen einen Ritter mit Knecht. Das reicht schon. Da sind noch keine Kirchengüter, Vogteiabgaben, Geleitrechte, oder gar Schank- und Mühleneinkünfte dabei.
Als Sitz einer Abtei die über entsprechend viel Land und Leute verfügt kann es aber auch locker noch 3 Stufen höher im SO angesetzt werden. Da würd ich lieber eine Einsiedelei ohne Abt draus machen. Das die Traviakirche mit im Ort ist macht das ganze aber interessant. Das heißt ein Teil des Zehnts wird auch an den Tempel der Badilakaner abgeführt.

Es reicht wenn das Lehen einen SO von 8-9 abdecken kann; also eben lediglich z.B. die Einkünfte aus den Lohmühlen, oder auch einfach einen Teil des Zehnts den dieser Ort abwirft. Die Vogteirechte über das Kirchengut der Praioskirche würden vielleicht auch schon reichen, wobei das wieder viel Verwaltung bedeutet.
Es geht ja nur um einen kleinen Ministerialenposten, der gestemmt werden soll ohne große Administration und Verwaltungspflichten. Sonst machen die anstehenden Aufgaben einen Dienstritter in der Entourage des Inquisitors schnell zum regierenden Ritter der Keine Zeit hat den Inquisitor zu schützen und das Ganze ist doch ein vollwertiges Gutslehen.

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Sibylla
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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Der junge Ritter hat gerade SO 9, kriegt 24 Dukaten Lohn, zahlt dafür 17-18 Dukaten im Monat an Lebensstil, wenn ich das richtig im Kopf habe :grübeln:

Ich habe die Datei noch etwas überarbeitet, Brunnen im Dorf hinzugefügt, einen Bach im Norden erwähnt. Das Bild ist ja nicht von mir, sondern von Ramona von Brasch, aus der Kartenbox 2 - die ich wärmstens empfehlen kann, wenn man als Sl für solche Handouts ein kleines Bild braucht!

Und ich habe noch ergänzt, dass die 25 Dukaten, die der Ritter aus dem Gut ziehen kann, zwar abzüglich des Kirchenzehnts, der Kriegssteuer plus der Abgaben an den Herzog sind, aber sein Lebensstil davon noch bezahlt werden muss - kann ja schließlich sein, dass er jetzt täglich die Sau rauslassen will ;)
Falls er aber gedenkt einen Vogt (SO 7-8) einzusetzten, muss er den ja auch noch bezahlen, wo wir wieder dabei sind, dass er sein Säckel wieder füllen muss :lol:
Das Leben wird für ihn nicht einfacher werden, sondern nur anders - und gibt wie gesagt Chancen auf weitere Abenteuer

Ich bin echt gespannt, wie sich das entwickeln wird :cookie:
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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Sibylla hat geschrieben: 04.02.2020 07:40 Das Leben wird für ihn nicht einfacher werden, sondern nur anders
Du bist wirklich genervt von dem Spieler, hm? Ich kann gut verstehen, dass Spieler einem mit ihrem Gehabe am Spieltisch den Spaß am Leiten vermiesen können. V.a. wenn sich Spieler völlig abseits dessen verhalten, was unserer Einschätzung nach in der Spielwelt angemessen wäre oder was unserer Einschätzung nach OT Gruppenkonsens ist über die Spielweise. Ich kenne das selbst gut. Unsere Aufgabe als SL ist aber nicht, die Spieler zu erziehen. Unsere Aufgabe ist es, Abenteuer so zu planen, dass alle Spieler und wir selbst größtmöglichen Spaß daran haben. Ich glaube, hier im Thread hat sich schon herauskristallisiert, dass du ihm keinen Dämpfer verpassen solltest, sondern ihm genau das geben solltest, was er will: King sein. Wenn er das im Kampf sein will, gib ihm leichte Gegner (die schwer aussehen).
Wenn er das Ansammeln/Ausgeben von Geld sein will, gib ihm Geld und fancy Stuff - müssen ja keine unbesiegbar machenden Artefakte sein, kann auch einfach ein echt cooler Helm sein, der ne Erleichterung -2 auf Einschüchtern gibt oder sowas.
Wenn er das im Ausleben eines hohen SO haben will, dann gib ihm wie hier empfohlen NSC, die er herum scheuchen kann. Oder wenn es mehr in Richtung "Macht über andere" dann gib ihm das Lehen zum bespielen, ausarbeiten, befehligen.

Kurz: Gib ihm alles, was er will bzw. alles, was ihm Freude macht und was du ihm geben kannst, ohne dir und den anderen Spielern Spielspaß zu nehmen. Rede im Zweifelsfall offen mit allen darüber, was sie wollen. Frage sie, was ihnen an deiner Leitung aber auch am Spiel der anderen zuletzt gefallen hat und was nicht. Frag sie als Gruppe oder frag sie einzeln, falls du glaubst, sie würden nicht offen vor allen die Wahrheit sagen. Wichtig: Jede Meinung zählt gleichviel.

Wenn du dem Problemspieler nicht geben willst, was er will, dann frag dich bitte, warum du das nicht willst.
Würde die Behandlung, die er sich wünscht, nicht zu deinem Bild Aventurien passen? Hat der SC diese Behandlung nicht verdient? Da findet man sicher eine Möglichkeit, seinen Charakter oder die Welt so zu entwickeln, dass es stimmig wird. Z.B. kann sich sein SO erhöhen oder Heldentaten sowas wie Guten Ruf erzeuge und einen respektvollen Umgang durch NSC zur Folge haben.
Oder findest du, der Spieler hat die Behandlung, die er sich wünscht, nicht verdient? Du hast geschrieben, du willst ihm einen Dämpfer verpassen. Mir scheint, du empfindest, er habe eine kleine Bestrafung - einen Dämpfer eben - verdient. Dieses Bedürfnis kenne ich gut. Meiner Erfahrung nach führt das aber nie zum gewünschten Ziel. Man kann als SL IT SC für Verhalten bestrafen. Aber man sollte nicht versuchen, als SL OT Spieler zu bestrafen.

Also überleg mal: Warum willst du ihm die Früchte seiner Arbeit verwehren? Alle SC sollten im Laufe ihres Heldenlebens die Möglichkeit haben, sozial aufzusteigen und Reichtümer anzuhäufen. Natürlich nicht zu schnell, sonst fehlt die Motivation für weitere Abenteuer, aber wer King sein will, soll doch ruhig ab und zu King sein dürfen. Was befürchtest du, wenn du ihm jetzt ein bisschen mehr Lohn zugestehst?

Ich würde ihm das Lehen geben und es sollte einfach genug Geld für seinen Lebensstil abwerfen, auch nachdem er da einen Vogt eingesetzt hat (wahrscheinlich gibt es dort schon einen Verwalter, der sich auskennt). Ein solches Lehen zu besitzen, sollte vielleicht auch seinen SO nochmal anheben und dann immer noch ausreichend Geld einbringen, um den dann höheren Lebensstil zu finanzieren. Alles andere sieht mir doch sehr nach Spielergängelung aus. Wenn du ihm jetzt ein Lehen gibst, für dessen Finanzierung er Geld bezahlen muss... hälst du dem Esel die Karotte vor die Nase, damit er brav in deine gewünschte Richtung läuft? Er wäre wohl echt ein Esel, wenn er das nicht irgendwann merkt und wieder rumnörgelt. Damit ist doch keinem geholfen. Mach ihn glücklich, ohne die anderen Spieler und dich unglücklich zu machen. Das sollte doch möglich sein.
Wenn ihr hart mit SO spielen wollt, dann gestehe auch einem Spieler zu, einen hohen SO samt aller Privilegien zu haben. Wenn du ihm die gibst, dann kannst du von ihm auch die Pflichten einfordern. Fordere nicht die Pflichten vor dem Privileg.

Ich bin ja kein Fan von Lohn in Zahlenwerten bei DSA. Das führt meiner Erfahrung nach häufig zu Streit in Gruppen. Es gibt immer wieder Unzufriedene, die glauben, im Vergleich zum Rest und gemessen an ihren Fähigkeiten und ihrem Stand müssten sie mehr verdienen. Ich bin darum ein großer Fan der Einkommen-und-Lebensstil-Regeln aus DSA5. Da kann sich jeder Spieler mit AP ein festes Einkommen (kann ein Lehen, aber auch ein Beruf sein) kaufen und hat dann einfach immer genug Geld, seinem Lebensstil entsprechend zu leben. Keine monatliche oder gar tägliche Rechnerei, wie viel Bier man getrunken und ob man im Gruppen- oder Einzelzimmer schlief. Das regelt halt der Lebensstil.
Für DSA4 handwedeln das ja viele Gruppen noch simpler. Da hat einfach jeder SC den Lebensstil, der seinem SO entspricht und hat halt genug Geld, sich genau diesen Lebensstil leisten zu können. Keine monatliche oder gar tägliche Rechnerei. Inbegriffen ist das Instandhalten von Ausrüstung (auch Pferdefutter). Nicht inbegriffen ist die Anschaffung neuer Ausrüstung. Wer also ein verbessertes Schwert haben will, muss sich das Geld dafür durch Abenteuer verdienen. Da kann dann über kurzfristige Lohn gearbeitet werden oder über Loot oder finanzielle Belohnungen durch Würdenträger nach dem Abenteuer.

Wenn ihr jetzt bei euch den Lohn des Inquisitors als dauerhaftes Einkommen habt, von dem alle auch ihre Alltagskosten decken müssen, dann ist eben das euer Einkommen und es sollte bei jedem Spieler mindestens so groß sein, dass es exakt die Lebensstilkosten abdeckt. Die sind beim Ritter sicher höher als beim Rest. Entweder ergibt Lohn minus Lebensstil bei allen 0 oder es bleibt jedem die gleiche Summe über, sodass alle jeden Monat z.B. 2-5 D ansparen können. Stattdessen oder zusätzlich dann Loot usw.

Wie vorgeschlagen kannst du jetzt beim Ritter den Lohn gegen Einkünfte aus einem Lehen eintauschen. Das Lehen sollte dann aber auch mindestens den ggf. erhöhten Lebensstil decken. Irgendeine Verbesserung sollte das Lehen darstellen für ihn. Ich würde es halt so regeln, dass er genausoviel Geld zur freien Verfügung hat wie vorher bzw. wie der Rest der Gruppe, dass sich aber sein SO und sein Lebensstil erhöhen. Dann kannst du beschreiben, was für schicke Klamotten er sich jetzt leisten kann und wie ehrfürchtig seine Untergeben ihm begegnen.
Wie weit du das Verhalten von NSC im gegenüber in den Abenteuern ändern kannst auf mehr Respekt, Achtung bzw. Unterwürfigkeit, das musst du schauen. Wenn der Rest der Gruppe gerne gesellschaftliche Fußabtreter spielt, wird es schwierig, allen Wünschen nach zu kommen. Dann ist die beste Lösung aber nicht entweder oder, sondern abwechselnd mal so mal so. Plotrelevante NSC müssen z.T. herablassend zu oder vertraulich mit allen Helden sein. Aber es sollte überall möglich sein, ein paar NSC einzubauen, die den Ritter entsprechend seines Standes behandeln. Erwähne solche NSC immer wieder. Und wenn es dir Spaß macht, deine Spieler ein bisschen zu quälen bzw. zu dominieren, herumzuscheuchen (völlig legitimer Wunsch, solange die auch Spaß dran haben), geht das auch bei gleichzeitiger Anerkennung eines gehobenen Standes.
Du kannst wie auch schon erwähnt hier immer wieder ältliche Matronen einbauen, die den Ritter unbedingt zum Tee einladen wollen, um ihm ihre Töchter/Nichten/Enkelinnen im heiratsfähigen Alter vorzustellen. Die jungen Damen sind natürlich alle ziemlich hässlich und/oder charakterlich unattraktiv. Sobald er Übung darin hat, wildfremde Eheschmiedinnen abzuwehren, kommt dann das nächste Level: der Auftraggeber oder plotrelevante NSC, mit denen man sich gut stellen muss, stellen ihm ihre unverheirateten Verwandten vor und zwinkern vielsagend. Und irgendwann mischt sich die Familie des Ritters ein. Falls er bis dahin alle Versuche abgewehrt hat, sich eine unattraktive Ehefrau andrehen zu lassen, kommt irgendwann der Endgegner dieser ganz persönlichen, individuellen Nebenqueste: Seine Mama.

Was meinst du dazu? Das wäre Anerkennung seines gewünschten King-Daseins, das wäre ein Umschmeicheln, Unterwürfigkeit durch NSC und wohl gleichzeitig eine Möglichkeit für dich, den Spieler ein bisschen zu ärgern. Das könnten auch die anderen Spieler lustig finden. Vielleicht lassen sich die ja in irgendwelche Heiratspläne einspannen von einer gewieften Matrone. Vielleicht gibt sie denen Geld, wenn sie den Ritter unter einem Vorwand in einen Park locken, wo er dann ganz zuuufällig auf die junge Dame trifft. Vielleicht darf er die sogar in einem inszenierten Überfall retten. Danach erwarten ja alle, dass er sie heiratet. Oder ganz perfide: Statt in den Park wird er ins Schlafzimmer der Dame gelockt und da entdeckt und jetzt muss er sie heiraten, wenn er es sich nicht völlig mit der Traviakirche verderben mag.
Das kann man als wiederkehrendes Motiv einbauen in eure Abenteuer: Egal wo, immer taucht wer auf, der den Ritter verheiraten mag. Oder falls ihr dauerhaft in einer Gegend spielt, ist's immer die gleiche Person, die sich immer neue Mittel ausdenkt und neue Helfer besorgt. Vielleicht ist die junge Dame auch selbst ehrlich verliebt und leider fett, hässlich und dumm aber mit einer intelligenten Mutter. Oder die junge Dame ist selbst intelligent und will mit der Ehe aus gutbürgerlichem Haus in den Adel aufsteigen, ist leider fett, hässlich und ziemlich unsympathisch. Da kann man sich sehr viel ausdenken.
Und ich könnte mir vorstellen, dass es dem Spieler auch Spaß macht. Es schmeichelt seinem Ego, ein begehrter Heiratskandidat zu sein. Es ist eine Herausforderung, diesen Heiratsplänen zu entkommen - eine Herausforderung, die er auch immer schaffen sollte, wenn er das möchte.
Aber wenn du ihn irgendwann unter die Haube bekommen hast (mach die jungen Damen wirklich sehr unattraktiv, damit er sich lange sträubt und es lange dauert), dann ist seine Ehefrau natürlich ein richtiger Hausdrachen. Egal wie hoch er im SO klettert und was für Heldentaten er vollbringt. Seine Ehefrau kann ihn immer ausschimpfen wegen Kleinigkeiten. Das bietet auch wieder eine schöne Motivation, möglichst viel außer Haus zu sein und Ehre und Ruhm für Heim und Vaterland zu gewinnen. Dann gibt es nur ab und zu böse Briefe von zuhause.
Natürlich musst du hier auch drauf Acht geben, nur den SC und nicht wirklich den Spieler zu ärgern. Also den Spieler nur soweit, wie er das gut verträgt. Sollte der Spieler ernsthaft genervt von den Heiratsplänen oder vom der Ehefrau sein, bespielst du das besser nicht mehr. Ich kann mir das aber als sehr spaßig für alle vorstellen.
Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. // 92% MA, 63% ST, 58% TT, 50% PG

( o _
/ / \
V_/_

~ Boronskuttentaucher sind toll <3 ~

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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Ich denke, diesen "Dämpfer verpassen" im Sinne von "Gib ihn was er will und gib ihn gleich ALLE dazugehörigen Nachteile dazu" passt schon. Entweder es ist genau das was wirklich möchte (und es nicht ausgesprochen hat) oder er will die Nachteile nicht und versucht, diese wieder los zu werden. Vieleicht kommt er sogar zur Erkenntnis das er eigentlich etwas ganz was anderes wollte?
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Frage: Warum sollen die Ehekandidatinnen allesamt physisch oder charakterlich abstoßend sein?

Willst du den Spieler rausmobben?
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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Sibylla
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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

AngeliAter hat geschrieben: 05.02.2020 10:15 Ich denke, diesen "Dämpfer verpassen" im Sinne von "Gib ihn was er will und gib ihn gleich ALLE dazugehörigen Nachteile dazu" passt schon. Entweder es ist genau das was wirklich möchte (und es nicht ausgesprochen hat) oder er will die Nachteile nicht und versucht, diese wieder los zu werden. Vieleicht kommt er sogar zur Erkenntnis das er eigentlich etwas ganz was anderes wollte?
Das trifft meine Gedanken. Bei diesem Spieler werde ich immer das Problem haben, dass er mit seinem Charakter nicht zufrieden ist, so ist es jetzt bei dem Knappen /frisch gebackenen Ritter, als auch bei dem Charakter zuvor. Jegliche Vorfreude, wie sich der Charakter entwickeln könnte, jegliches Streben, daraufhin fiebern, planen, Schritt für Schritt in die WEge leiten usw kennt er nicht. Er ist die Ungeduld in Person und will sofort alles.
Aber gut, jede RPGlr hat so seine Befindlichkeiten, wir sind alle verschieden und haben unsere Vor- und Nachteile und das ist auch gut so. Das ist als Sl ja schon ein wenig, als hätte man eine Schulklasse vor sich. Die arbeitet brav am Unterricht mit und könnte richig spitze sein, wenn das schwarze Schaf xyz nicht wäre :lol:

Jedenfalls sehe ich bei dem Knaben wie anfangs hier gesagt auch das Problem, dass er nur die Vorteile eines Ritters sieht, nicht aber auch die Nachteile, bzw dass er dann ein wesenlich ernsthafteres und glaubwürdigeres Spiel liefern muss. Die Welt agiert bei uns stark auf die Taten der Charaktere, sie müssen sich stark überlegen, ob sie es sich ggf mut einem NSC verscherzen wollen.
Ein Lehen ist ja schön und gut, aber dass es einen gehörigen Haufen Arbeit mit sich bringt - sowohl für den Ritter als auch für den Spieler (und auch mich als SL) - das ignoriert er. Prinzipiell habt ihr alle Recht, ich bin von dem Spieler mittlerweile so angefressen und auch etwas persönlich in meiner Autorität als SL gekränkt, dass ich ihm das Mistding einfach mit einem "friss und stirb" vor die Füße werfen möchte.

Das ist keine Lösung, ich weiß. Und ja, eigenlich sind da einige Gespräche notwenig, die hatten wir aber schon zu Genüge. Brachte aber auch nichts. :(
LG,
Sibylla

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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Jeordam hat geschrieben: 05.02.2020 11:16 Frage: Warum sollen die Ehekandidatinnen allesamt physisch oder charakterlich abstoßend sein?

Willst du den Spieler rausmobben?
Jeordam, wenn das mal so einfach wäre. Das ist der Patenonkel meiner Tochter. Ich möchte ihn gerne rauswerfen, aber das geht nicht. Ich MUSS ihm irgendwie zeigen, dass er als Spieler umdenken sollte. Daher ja die Überlegung zu einer drastischen "Die Dämonen, die ich rief"-Lösung mit dem Lehen.

----
Edit: irgendwie sollten wir bitte wieder die Kurve zur Problemstellung kriegen und weg vom "Der Spieler verursacht Probleme"-Thematik. :wobble:
LG,
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Ihr habt ein Outgameproblem. Das hat möglicherweise eine Outgamelösung, aber ganz bestimmt keine Ingamelösung.

Der Versuch einer Ingamelösung wird euer Outgameproblem nur verschärfen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Jeordam hat geschrieben: 05.02.2020 11:41 Ihr habt ein Outgameproblem. Das hat möglicherweise eine Outgamelösung, aber ganz bestimmt keine Ingamelösung.

Der Versuch einer Ingamelösung wird euer Outgameproblem nur verschärfen.
Ja und Nein. Wir haben beides.

Wieso? :grübeln:
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Weil in allen mir direkt oder indirekt bekannten Fällen (und ich gurke seit zwanzig Jahren in der Szene rum) der Versuch einer Ingamelösung für zwischenmenschliche Probleme nie erfolgreich war, in vielen Fällen das Problem aber sogar verschärft hat.

Der Konsens "besch...eidene Idee" ist ziemlich gut etabliert.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ungeduld und den Wunsch nach Instant-Gratification kann man auch mit IT-Mittlen in eine Richtung lenken, die Spieler und SL mehr Spaß macht. Gib ihm z.B. eine Roadmap (in Form eines Ratschlags von Mama und Papa etwa) vor, was er abarbeiten muss, um sein nächstes Ziel zu erreichen, so dass er automatisch langfristiger denken muss.

Z.B.
1) Bekomme kleines Lehen (das von Dir ausgearbeitete) und werde dadurch heiratsfähig, wenn Du Ziel X erreichst. (X = feindlichen, adligen Unteranführer gefangen nehmen, der Lösegeld wert ist.) dann können wir uns für dich um eine geeignete Frau umtun. Solange Du nur ein Schwert und ein Pferd besitzt...
2) Wenn X erreicht, baue eine Auswahl auf: Der Gefangene bietet entweder Lösegeld oder einen kleineren Grundbesitz an. Also Lehen (von Gnaden der Praioskirche) oder etwas kleineres Eigengut, wo er dann nur noch dem Herzog direkt Gefolgschaft schuldet, aber nicht dessen abgabenpflichtiger Lehensnehmer ist. Dann kann sich der Spieler entscheiden. (Es könnte, solange Du die Beschreibungen wolkig hälst, sich faktisch immer um dasselbe Lehen handeln,nur mit unterschiedlichen Namen, Du brauchst also nur eines ausarbeiten.)
3) Sobald er Grundbesitz hat, kann er durch Heirat seinen Status noch mehr aufwerten. Biete ihm wieder Auswahl: Hübsch, sub und etwas ärmer oder normalaussehend, ehrgeizig und etwas wohlhabender als er. (Aber beide so, dass sie für ihn "in Frage kommen")

Sobald er das Lehen dann hat, beginne wieder "von Vorne: Gib ihm immer ein Ziel vor, dass er nur über eine (bei Ungeduldigen Naturen reicht eine...) Zwischenstufe - bei der er dann eine Entscheidung treffen kann- erreichen kann. Möglichst immer etwas, wo er die Hilfe seiner Mitspieler braucht. Die werden ja auch Ziele haben.
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Verpflichtungen eines Ritters ohne Lehen

Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Jadoran hat geschrieben: 05.02.2020 12:11
2) Wenn X erreicht, baue eine Auswahl auf: Der Gefangene bietet entweder Lösegeld oder einen kleineren Grundbesitz an. Also Lehen (von Gnaden der Praioskirche) oder etwas kleineres Eigengut, wo er dann nur noch dem Herzog direkt Gefolgschaft schuldet, aber nicht dessen abgabenpflichtiger Lehensnehmer ist. Dann kann sich der Spieler entscheiden. (Es könnte, solange Du die Beschreibungen wolkig hälst, sich faktisch immer um dasselbe Lehen handeln,nur mit unterschiedlichen Namen, Du brauchst also nur eines ausarbeiten.)
Oh, das ist gut!

Aber eins verstehe ich nicht: wenn er von dem Hezog direkt ein Lehen annimmt, ist er demjenigen doch direkt auch Abgaben schuldig. Der Kirchenzehnt nicht, die gegenwärtige Kriegssteuer geht nach Gareth. Aber sonst gibt es doch trotzdem Steuern in den Herzogs Kasse....?
Zugegeben habe ich mir über das Steuer- und Abgabensystem im Mittelreich noch nicht so viiele Gedanken gemacht :???:
LG,
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Eigengut ist privater Grundbesitz. Wenn der gefangene Ritter ihm Landbesitz überschreibt, dann gehört der dem Ritter direkt. Der Herzog kann dann nicht sagen: "Du bist eine dumme Nuss, ich gebe das Land wem anders."
Beim Lehen überläßt der Lehensgeber dem Ritter Land als Besitz, aber nicht als Eigentum. Wenn der Ritter stirbt oder seine Lehenspflichten zu schlecht erfüllt, dann kann der Lehensgeber es jemand anderem geben. Ist so ein bischen wie der Unterschied zwischen Eigentumswohnung und Mietwohnung: Die Nebenkosten hat man immer, aber man kann im Eigentum eben nicht gekündigt werden.
Alle freien Untertanen sind dem Herzog Heerfolge schuldig, und die Kaisersteuer etc. Aber als Lehensnehmer kommen eben noch andere Abgaben und Pflichten dazu. Bei den meisten Hochadligen ist das gemischt: Sie haben (meist kleinere) Eigengüter und (meist grössere) Lehen. Die Eigengüter machen eben unabhängiger.
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Sibylla
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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Hmmmm.... verstehe.

Wobei mir die Belehnung durch den Herzog als Erblehen doch angesichts der aktuellen Ereignisse im Metaplot realistischer erscheint .
LG,
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ein "Abgaben"-Beispiel (ohne Kirchenzehnte und ganz streng vereinfacht ohne Brückenzölle, Reichsstraßenpflasterkreuzer usw.), warum das Ganze sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Im offiziellen Aventurien sind Niederadelige keine Abgaben-erhebene Ebene, sondern erst die Baronien - und "Junkergüter" werden in den Baroniespielhilfen irgendwie rausgeschwurbelt. Ich habe die einfach mal trotzdem reingenommen, das ist rechte/linke Tasche, wenn der Baron alles einnimmt, muss er seine Ritter bezahlen - wenn die das selbst erledigen, geht weniger nach oben. Zwischen den beiden Ebenen liegt die Hauptlast. Hier also mit Rittern, die viel eigenständige Aufgaben haben.

willkürliche Abgabenquoten, bezogen auf Einkünfte :
Leibeigene (3/4 der Landbevölkerung) -> Ritter 40%
Freie (1/4 der Landbevölkerung) -> Ritter 25%
Ritter -> Baron 20%
Baron -> Graf 12%
Graf -> Landesherr 10%
Landesherr -> Kaiser 5%
Kumuliert hat hier der Ritter von seinen einzelnen Leuten ca. 29%, die Baronin 7%, der Graf 1%, die Landesherrin 0,1% und die Kaiserin "nur" 0,005%
Man kann obige Zahlen natürlich zugunsten einer beliebigen Ebene modifizieren. Alle (iirc auch Leibeigene) zahlen zusätzlich -> Kaiser (Kaiserdukat) 13 Taler, das sind etwa 2% aller Einkünfte aller Bewohner und damit ein riesiger Batzen Geld.

Von obigen Zahlen würden die oberen Ebenen nicht gerade spontan reich - der Trick liegt darin, dass z.B. ein Graf oft 1-2 wirklich gute Baronien in seiner Grafschaft selbst leitet und von der Stadt in der Grafschaft selbst direkt von den Einwohnern kassiert (dito die Landesherren und Kaiser). Verwaltungsleute ohne eigenen Herrschaftsanspruch sollten für die oberen Ebenen billiger sein als Barone und Junker - nur kann man eben nicht alles selbst machen.

Ein "herzogliches" Rittergut überspringt so zwei Verwaltungsebenen. Wenn die unten genauso viel abgeben müssen, können sich Ritter und Herzog auf einen Abgaben-Satz einigen, der für beide attraktiv ist (d.h. der Ritter gibt merklich weniger als 8% vom ganzen Topf (d.h. 20% seiner Einnahmen) nach oben und der Landesherr kriegt deutlich mehr als seine regulären 0,1%)

Ein Rittergut mit 60 Leibeigenen (jährlich 48 Dukaten) und 20 Freien (jährlich 72 Dukaten) macht so einen jährlichen Abgaben-Umsatz von ca. 1500 Dukaten = eine gewaltige Summe, vieles davon in Kohlköpfen usw. Davon müssen aber der Ritter uns alle seine Gefolgsleute/Helfer und anteilig alle Aufgaben bis zum kaiserlichen Schnupftuchbewahrer bewältigt werden. Wenn man es einfacher will, kann man natürlich schlicht die "Überschüsse" betrachten, die für den Ritter übrig bleiben, nachdem der brave Verwalter alles erledigt hat. Die werden nur um einen Faktor 5-10 geringer ausfallen, dafür hat der Ritter aber auch Zeit, anderweitig zu arbeiten = in der Gegend rumzuabenteurern.

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Sibylla
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Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Hab vielen Dank Andwari!

Ok ihr Lieben,

ich muss kräftig nachdenken wie ich jetzt weiter verfahre. Jeordam hat schon recht - eine it-Lösung dafür zu finden, dass ich mit dem Spieler nicht klarkomme oder unsere Runde einfach nichts für ihn ist (der SL vor mir hat wegen ihm das Handtuch geworfen) bringt ja auch nichts. :(
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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Sibylla hat geschrieben: 05.02.2020 13:50 der SL vor mir hat wegen ihm das Handtuch geworfen
Wow. Das hättest du vielleicht am Anfang dazusagen sollen. Nee, das Problem leigt definitiv OT. Da ist ein klärendes Gespräch definitiv überfällig, in dem du (am besten mit Unterstützung der anderen) dem Spieler klar machst, dass sein Verhalten den Spielspaß für alle anderen mindert. Wenn er das nicht einsieht und sein Verhalten ändert, müsst ihr euch halt echt von ihm trennen. Es hat keiner was davon, wenn ihr alle verbissen gute Miene zum bösen (Rollen)spiel macht.
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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Ich kenne auch das Problem, wenn Spieler einem den Spielspaß nehmen, weil man einfach verschiedene Dinge am Rollenspiel schätzt. Ich kenne auch das Problem, wenn man die trotzdem nicht rauswerfen will, weil sie OT trotzdem gute Freunde sind. Da muss man abwägen: Ist es einem so wichtig, die Person nicht zu verletzen, dass man dafür sein Hobby erträgt, statt es zu genießen?

@Sibylla, du sagst, ihr habt schon Gespräche gehabt und die hätten nichts gebracht. Wie sind diese Gespräche denn gelaufen?
Hast du ihm erklärt, dass es für dich frustrierend ist, mitzubekommen, dass er keinen Spaß hat und dass du nicht das Gefühl hast, ihn zufrieden stellen zu können? Hast du ihn gefragt, was ihn stört?

Und du sagst, er wäre eh nie zufrieden. Hast du denn schon mal versucht, ihm die Anerkennung zu geben, die er sich wünscht?

Jeordam hat geschrieben: 05.02.2020 11:16 Frage: Warum sollen die Ehekandidatinnen allesamt physisch oder charakterlich abstoßend sein?

Willst du den Spieler rausmobben?
Ich will gar nix. Aber ich habe den Eindruck, Sibylla hat das Bedürfnis, etwas Frust raus zu lassen gegenüber dem Spieler. Abstoßende Heiratskandidatinnen scheinen mir ein viel besseres Ventil für diesen Frust zu sein als dem Spieler etwas zu schenken, was sich dann doch nicht als Gewinn herausstellt (er bekommt ein Lehen, dafür keinen Lohn mehr und muss noch Geld auftreiben, um den Vogt zu bezahlen). Das wird den Spieler doch erst recht frustrieren. Das schreit mir genau nach einem typische Verlauf von OT-Problem soll mit IT-Lösung behoben werden, die dann das OT-Problem verschärft.

Aber warum sollten hässliche Heiratskandidatinnen jemanden rausmobben? Also ich kenne einige Spieler, die gerne den geilsten Obermacker spielen und die fänden es alle lustig, von abstoßenden Heiratskandidatinnen verfolgt zu werden - solange sie die nicht wirklich heiraten müssen. Man muss es halt albern darstellen. Ein bisschen Slapstick.
Es sollte ja auch nicht plötzlich keine attraktiven Frauen mehr in der Welt geben. Der Ritter kann sich ja auch selber eine attraktive Frau suchen. Nur laufen die ihm halt nicht hinterher. Ihm laufen erstmal nur die hinterher, die nicht die besten Chancen auf dem Heiratsmarkt haben. Um die schöne, kluge und freundliche Baronstochter zu ehelichen, müsste er halt noch mehr erreichen.
Kann natürlich sein, dass dieser Spieler extrem angefressen reagiert auf solche Spielchen. Dann lässt man das natürlich besser. Aber ein Versuch ist's doch sicher wert.
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Advocatus Diaboli hat geschrieben: 06.02.2020 00:13 Es sollte ja auch nicht plötzlich keine attraktiven Frauen mehr in der Welt geben. Der Ritter kann sich ja auch selber eine attraktive Frau suchen. Nur laufen die ihm halt nicht hinterher. Ihm laufen erstmal nur die hinterher, die nicht die besten Chancen auf dem Heiratsmarkt haben. Um die schöne, kluge und freundliche Baronstochter zu ehelichen, müsste er halt noch mehr erreichen.
Kann natürlich sein, dass dieser Spieler extrem angefressen reagiert auf solche Spielchen. Dann lässt man das natürlich besser. Aber ein Versuch ist's doch sicher wert.
Wobei, ein Lehnsherr kann sich das Recht herausnehmen und eine Zwangsheirat ansetzen wenn sein erfolgversprechender Ritter seine Pflicht, zu ehelichen und Kinder zu bekommen, über Jahre hinweg vernachlässigt. Gut, er kann, er muss nicht (SL-Entscheidung).
Was Heiratskindidaten angeht, beliebt sind zwangsläufig hübsche Frauen und Frauen welche ein hohes Mitgift in die Ehe bringen. Entsprechend wissen diese Frauen um ihren Wert und suchen sich nur passende Gatten aus.
Für den Spielerhelden heißt dies: Da er kein großes Lehnen vorweisen kann, wird er es mit Prestige (Ansehen unter den Adel) versuchen müssen. Also wird er MASSIG an Monstern erschlagen müssen, er wird Tuniere gewinnen müssen, eventuell wird er im Krieg eine herausragende Rollen spielen müssen. Zusätzlich darf er sich keine Fehltritte a´la "Ich habe 3 Geliebte auf diesem Fest und alle anwesenden Edeldamen und Gäste müssen zwingend davon erfahren" erlauben.
Sprich: für entsprechende Damen wird er sich wirklich heldenhaft verhalten müssen (oder wirklich auf Liebe setzen).
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Sibylla
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Advocatus Diaboli hat geschrieben: 06.02.2020 00:13
@Sibylla, du sagst, ihr habt schon Gespräche gehabt und die hätten nichts gebracht. Wie sind diese Gespräche denn gelaufen?
Hast du ihm erklärt, dass es für dich frustrierend ist, mitzubekommen, dass er keinen Spaß hat und dass du nicht das Gefühl hast, ihn zufrieden stellen zu können? Hast du ihn gefragt, was ihn stört?

Und du sagst, er wäre eh nie zufrieden. Hast du denn schon mal versucht, ihm die Anerkennung zu geben, die er sich wünscht?
Ja, wir hatten schon diverse Gespräche mit dem Spieler. Unser damaliger SL hatte die Runde 4 Jahre geleitet, ich hatte damals sehr viel versucht zu vermittel und eben die Runde übernommen, als der SL das Handtuch geworfen hatte. Jetzt leite ich sie seit genau einem Jahr.

Die Problematik ist genau die gleiche und die Gespräche drehen sich im Kreis. Der Spieler hatte zuerst einen Charakter, der sehr, sehr schönes Potential hatte und der mit ihm gemeinsam erstellt wurde, nebst echt spannender Hintergrundgeschichte.
Platt formuliert: Der Char sollte ein Schönling von Ex-Bannstrahler sein, der bei den Bannstrahlern aber quasi nichts als "Frontschwein" , sondern als Ordonanz/Herold aufgrund seines schicken Aussehens eingesetzt worden war (Herausragendes Aussehen, Etikette hoch, soziale Skills hoch, praiotischer Glaube.... Eingesetzt als Begleiter und Sekretarius für den Inquisitor).
Eine schöne Möglichkeit, den Charakter in Selbstfindung zum Krieger / Schwertgesellen / Akoluthen / Spätweihe / DonJuan mit x Frauen in jedem Hafen zu entwickeln. All diese Möglichkeiten waren vorher überdacht, fand er reizvoll.
Er sollte gerade nicht extrem kampferfahren rüberkommen und nicht als Klischee des Bannstrahlers

Was hat der Spieler daraus gemacht?
Stellte sich beständig als Hexenjäger aufgespielt, der vom Khom-Krieg, über die Answinkrise bis hin zum Orkensturm alle, alle, alle Kriege mitgenommen hat, begang Einbruch, wurde erwischt und war
- A) IT: stinksauer, dass er vom SL von seinem Mentor in der Praioskirche die Möglichkeit zur Spätweihe verwehrt bekommen hat (OT Erklärung: ein Jurastudent sollte auch nicht Einbruch begehen, dann ist er vorbestraft und wird sicher später nicht Richter
- B) OT: stinksauer, weil wir ihm versucht hatten zu erklären, dass er it und ot doof ist, wenn der HIntergrund eines Chars, mkt dem sich der Char das ertse Mal vorgestellt hat, nicht stimmig ist zu den ganzen Storys, die später aufgetischt werden.

So oder so ist das Käse. OT und IT ist stark miteinander verwoben und nicht einfach zu entwirrten.

Ja, die Gespräche sind eigentlich immer gleich. ich bin in unserer Runde die einzige Frau und als KLischee auch der Harmoniehamster. Ich versuche die Wogen zu glätten und zu vermitteln. Ich weiß, dass der Spieler ein ziemlich großes Geltungsbedürfnis hat und gleichzeitig die Ungeduld in Person ist. Andere Spieler fiebern lange, lange auf die Ziele hin, die sie + ihre Charaktere vor Augen haben. Er will es sofort. Ich hatte bei unserem alten SL 22 Abenteuer gebraucht, bis ich die zweite Weihe für meine Geweihte bekommen hatte. Das ist bei ihm unmöglich. Ich versuche ihm zu erklären, dass wir einen diamentralen Unterschied zwischen seinem Streben / Geduld und dem der anderen Spieler haben - und dem, was in der Runde möglich ist. Er nickt und zeigt deutlich, dass er schmollt und die Worte nur Lippenbekenntnisse sind.

Ja, ich müsste ihn eigentlich rauswerfen, ich bringe das aber nicht übers Herz.
- Ich mag ihn ja persönich echt gerne!
- Meine kleine Tochter ( 3 Jahre) weiß genau, wenn wir alle 2 Wochen spielen, kommt ihr Lieblingsonkel, den sie heiß und innig vergöttert und der ihr immer was zum Knabbern mitbringt. Dann gibt es Gekuschel, die Welt ist in Ordnung. Wenn er mal nicht mitspielen kann, bricht für sie die Welt zusammen und sie weigert sich zu Oma zu gehen, weil ihre kleine Welt plötzlich nicht mehr in Ordnung ist. Sie begrüßt ihn, dann ist Omatag, sie geht zu Oma spielen. Und vor dem Schlafengehen darf sie wieder Kuscheln. Wir können in Ruhe alle 2 Wochen 10-12 Stunden spielen, weil genau das so funktioniert - sonst wäre konsequentes stundenlanges Spiel mit kleinem KInd parallel nicht möglich.
LG,
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Sibylla hat geschrieben: 05.02.2020 11:18 Jedenfalls sehe ich bei dem Knaben wie anfangs hier gesagt auch das Problem, dass er nur die Vorteile eines Ritters sieht, nicht aber auch die Nachteile, bzw dass er dann ein wesenlich ernsthafteres und glaubwürdigeres Spiel liefern muss.
...
Ein Lehen ist ja schön und gut, aber dass es einen gehörigen Haufen Arbeit mit sich bringt - sowohl für den Ritter als auch für den Spieler (und auch mich als SL) - das ignoriert er.
Womit wir dann wieder bei dem Hartwurstigkeitsgrad sind. Oder werden die anderen Charaktere auch so von ihren fluff- und regeltechnischen Verpflichtungen gegängelt?

Dem Spieler und Charakter zu geben was sie wollen und beiden dann einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen scheint nicht so sinnvoll. Warum nicht einfach beiden geben was sie wollen?

Außerdem:
Jeordam hat geschrieben: 05.02.2020 11:41 Ihr habt ein Outgameproblem. Das hat möglicherweise eine Outgamelösung, aber ganz bestimmt keine Ingamelösung.

Der Versuch einer Ingamelösung wird euer Outgameproblem nur verschärfen.

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Skalde
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Sibylla hat geschrieben: 06.02.2020 09:34 Ja, die Gespräche sind eigentlich immer gleich. ich bin in unserer Runde die einzige Frau und als KLischee auch der Harmoniehamster. Ich versuche die Wogen zu glätten und zu vermitteln. Ich weiß, dass der Spieler ein ziemlich großes Geltungsbedürfnis hat und gleichzeitig die Ungeduld in Person ist. Andere Spieler fiebern lange, lange auf die Ziele hin, die sie + ihre Charaktere vor Augen haben. Er will es sofort. Ich hatte bei unserem alten SL 22 Abenteuer gebraucht, bis ich die zweite Weihe für meine Geweihte bekommen hatte. Das ist bei ihm unmöglich. Ich versuche ihm zu erklären, dass wir einen diamentralen Unterschied zwischen seinem Streben / Geduld und dem der anderen Spieler haben - und dem, was in der Runde möglich ist. Er nickt und zeigt deutlich, dass er schmollt und die Worte nur Lippenbekenntnisse sind.
Uff. Das ist ganz schön starker Tobak. Wenn das alles nicht geholfen hat und du ihn nicht als Mitspieler und Freund verlieren willst - hast du schon mal drüber nachgedacht, dass er sich vielleicht in einer anderen Runde austoben könnte? Also weiter bei euch bleibt, dass er seine hochfliegenden Fantasien aber in einer anderen Runde auslebt, die deutlich eher auf High-End-Spiel und schnellen Erfolg getrimmt ist? Ich weiß, das wirst du mit einem kleinen Kind vermutlich nicht auch noch stemmen können/wollen, aber vielleicht hätten ein paar deiner Mitspieler ja Lust auf eine Zweitrunde, wo sie unbenommen irgendwelcher Plausibilität Unfug treiben können?
Sibylla hat geschrieben: 06.02.2020 09:34 Ja, ich müsste ihn eigentlich rauswerfen, ich bringe das aber nicht übers Herz.
Mein früherer SL, seit Schulzeiten einer meiner besten Freunde, hat mir auch schon mal mit Rauswurf gedroht, falls ich irgendwelche Eifersuchtsdramen in der Gruppe auslöse. (Kurzfassung: Hab meine Freundin in unserer Gruppe kennengelernt und der SL hat, zum Glück letztendlich unbegründet, befürchtet, dass einer der anderen Spieler eifersüchtig werden und es dadurch zu Reibereien kommen könnte. O-Ton: "Wenn sich einer von euch nicht zu benehmen weiß, fliegt er.") Egal wie gerne man manche Leute mag, manchmal sollte man einschneidende Maßnahmen zumindest in Aussicht stellen.
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Ich tendiere auch eher dazu, ihm IT die Bonbons hinzuwerfen, die er mag. Es darf nur nicht den anderen den Spaß verderben. Sprich: Er darf gerne ein paar NSC rumkommandieren, aber nicht die Mitspieler, und auch nicht das Abenteuer.
Da ihr euch OT ja sonst gut versteht, denke ich, ihr könnt das IT lösen. Kleine Ziele, die er schnell erreichen kann. Viele kleine Erfolge.

Wenn es mit den anderen Spielern klappt, würde ich ihm eine Roadmap zum Lehen geben. (nicht sofort das Lehen, aber klare Trittsteine dahin). Als Ritter mit Lehen kann er sich gegenüber den meisten NSC auf diesem auch aufspielen und den kleinen Gott markieren. Er klingt ja jetzt nicht nach einem Typen, der die Mägde unsittlich belästigt oder kleine Hunde tritt.
Normalerweise bin ich nicht dafür, aber vielleicht muss er in seiner Ungeduld ein wenig behandelt werden wie ein kleines Kind? ("Will Bonbon jetzt!!!")

Gib ihm einen Sancho Pansa als Diener, kündige in der nächsten Sitzung an, dass der Herzog dank Fürsprache des Inquisitors über ein kleines Lehen nachdenkt, wenn er noch mal passend auffällt. (Sprich, einen Sieg erringt, eine Lösegeldgefangene bringt / o.ä.). Dann gib ihm die Gelegenheit dazu, anschliessend gibt es die Ehrung durch den Herzog und die Belehnung... immer schön eins nach dem anderen.

Das größte Problem sehe ich darin, dass der Spieler als "Problemschüler" die ganze SL-Aufmerksamkeit in der Gruppe auf sich zieht und die Mitspieler sich zu stark nach ihm richten "müssen". Von denen wissen wir hier nichts, aber ich würde wirklich drauf achten, dass die sich nicht an den Rand gespielt sehen, weil einer dauernd vor der Kasse am Quengelregal Terz macht.
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Nightcrawler
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Da die Frage beim ersten Stellen untergegangen ist: Ist der Charakter ein Gezeichneter?
Oder wird er noch ein Zeichen erhalten, und wenn, welches?

Gerade in der 7G kann man klotzen, statt zu kleckern. Man hat mit den Höchsten des Reiches zu tun, es gibt Orden, von den AB gibt es auch andere Belohnungen (keine Ahnung, inwieweit ihr die mitgenommen habt), es gibt andere Gimmicks, die SC werden immer bekannter, bis hin zu DEN Hoffnungsträgern der zivilisierten aventurischen Welt.
Da kann man mit Respekt und Anerkennung zugeschmissen werden, bis hin zu jeder kennt und bewundert die Charaktere.
Insoweit sollten jedem stillen oder offen ausgesprochenem Geltungsbedürfnis und Wunsch nach Anerkennung nachzukommen sein, ohne irgendwas zu verbiegen, und zwar allen Charakteren gleichermaßen. Denn sie sind die Gezeichneten.
Die Adligen wenden sich noch zusätzlich eher an den Ritter, als an die anderen SC (je nachdem, was bei denen so vertreten ist), andere SC haben eher andere Ansprechpartner, je nach Situation und Umfeld.

Dieser Inquisitor, der der Anführer ist: Ist das ein NSC? Wenn ja: Warum ist ein NSC der Anführer der Gezeichneten, wenn er nicht ein SC (und Gezeichneter) ist?
Vielleicht wäre irgendwo so gar allen Spieler und Charakteren geholfen, wenn der NSC-Boss abtritt?
Er erkennt, dass die Gezeichneten viel mehr sind als er, und dass sie ihr Ding selber durchziehen müssen, weil ihre Aufgaben kosmologisch bedeutsam ist. Oder er stirbt einen Heldentod in Ysilia (potenziell mit der Möglichkeit, den SC noch sagen zu können, dass sie wichtig sind und das, was sie aus sich heraus tun, und niemanden brauchen, der sie anleitet).
So oder so haben die SC keinen Anführer mehr, der Dinge in die Hand nehmen kann, der für sie "sorgt" und sogar entlohnt und faktisch Befehlsgeber ist, sondern sie sind nun diejenigen, die ganz allein die Dinge für sich regeln müssen. Und so können sie feststellen, dass Gezeichnete zu sein Türen genauso gut öffnet wie ein Inquisitor es auch kann, dass ihnen (nicht ihnen über den Inquisitor) Respekt und Anerkennung entgegen gebracht wird, dass sie um Rat gebeten werden und bei den Besprechungen der Höchsten des Reiches hinzugezogen werden.
SIE sind die Gezeichneten, nicht die Gezeichneten, die zum Inquisitor gehören, weil er der Anführer und Dienstherr der Gezeichneten ist.
DAS *Avatar* ist ein Enduriumschwert. *g*

Unsere 7G ab AoE 1533,42 h (gekürztes SiZ & Siebenstreich) - beendet!

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