DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Prosperos Augen verfolgen angetan den Überschlag ihrer Beine, aber er reißt sich los, ohne zu versuchen ihren Modegeschmack bezüglich ihrer Unterwäsche zu ergründen. „Die Arena rangiert in der Beliebtheitsskala der Questadoren an vorletzter Stelle. Das Schlusslicht aller derer, die etwas Erfahrung im Sumpf haben, ist eindeutig der dahinter liegende große Krrr-Tnch-Tonch Tempel. Die beiden anderen Orte sind schlichtweg noch nicht erforscht, ein Grund, warum dort noch 'etwas zu holen' sein mag.“ Er lehnt sich ein wenig zurück, einfach ihre Anwesenheit genießend. „Wie habt ihr euch ansonsten eingelebt?“

Tag 14, vormittags, Haus des Apothekers Paulson, Magnolia, Santinera (Alrik, Dauerregen)
Die Apothekerin winkt ihrer Tochter „Sie wird mit unserem Tee gewiss zufrieden sein.“ Der Preis beträgt nur wenige Heller, und Saki bringt ihm ein kleines Beutelchen, das gewiss für ein gutes Dutzend Anwendungen reichen wird. „Was das Gespräch mit Donna Sybilla angeht, so wünsche ich euch Viel Glück, wenn ihr dabei auf meine Vorstellung verzichten wollt. Die Donna gilt als ein wenig menschenscheu.“ In den Augen der Apothekerin blitzt beinahe so etwas wie Vorfreude. „Übermorgen um die elfte Stunde, ansonsten müsst ihre wahrscheinlich eine Woche warten.“ Sie erhebt sich.

Tag 38, spät vormittags, Plantage Momonohana, im Südwesten Santineras (Crocodileros)
Hundertachtundzwanzig laufende Schritt? In nur vier Stunden?“ Der Faktor schaut Alejandro zweifelnd an, dann zu Marco. Alejandro nickt. „Ihr könnte sie gerne erneut vermessen.“ Er hält sein Notizbuch hoch, und Marco brummt. „Es ist, wie der Junge sagt, Senor Mojigatto. Sechsunddreißig Biester, hundertachtundzwanzig laufende Schritt.“ Mojigatto lächelt jovial „Ihr fresst uns die Haare vom Kopf, Jungs.“ Alejandro hebt die Hände. „Besser als die Krokodile eure Fische und Sklaven. Aber wenn ihr sie nicht wollt, können wir auch selbst die Vermarktung übernehmen. Haben wir schon gemacht.“ Senor Mojigatto lacht erneut, sucht aber in seinem Gesicht vergeblich die Bereitschaft, nachzugeben. „Ich soll euch wirklich sechs Dublonen zahlen?“ „Sechs Dublonen und acht Oreal, Senor Mojigatto. So habt ihr es ausgelobt bei der Gilde. Das ist auch der übliche Preis.“ „Da machen wir Verlust.“ Alejandro bleibt ruhig. „Wie gesagt – wenn ihr die Beute nicht haben wollt, nehmen wir sie mit. Kein Problem.“ „Du bist ein harter Verhandler.“ „Nicht im Mindesten, Senor. Ihr habt einen Preis mit der Gilde vereinbart, wir haben geliefert.“ Sein Blick huscht wieder zu der jungen Sklavin, die splitternackt mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke steht, die Hände auf den Rücken gefesselt, zwölf hässliche rote Striemen auf dem Po, die sicher auch noch in einigen Tagen sichtbar sein werden. Senor Mojigatto bemerkt den Blick und lächelt fein. „Vielleicht ein Teil in... Naturalien?“ Marico bewundert seinen Anführer um seine scheinbare Ruhe. „Darüber lässt sich reden, Senor. Aber verzeiht: Sie ist doch sicher über fünfzig wert.“ Mojigatto wird unleidlich. „Jetzt stell dich nicht dümmer an, als Du bist, Junge. Ich hab Dir angeboten, sie zu vögeln, nicht sie zu verkaufen.“ Alejandro zuckt mit den Schultern. „Senor Mojigatto. Wir haben gute Arbeit geleistet und wünschen nichts weiter, als dass ihr den mit der Gilde vereinbarten Preis bezahlt.“ „Sturer Bock. Fünf Dublonen ist mein letztes Angebot, oder ich lasse euch vom Hof jagen!“ „Könnt ihr machen. Aber dann klagen wir bei der Gilde. Ich denke, Don Macalinto wird euch dann persönlich zur Rechenschaft ziehen.“ „Willst Du mir etwa drohen, Du kleiner Wurm? Marco, bring ihm mal ein paar Manieren bei!“ Der Oberaufseher hat diesen Befehl befürchtet, versteift sich aber. „Tut mir leid, Senor Mojigatto. Wenn ich das tue, schmeißt mich der Alte raus.“ Außerdem hat er gerade gesehen, wie Alejandro und Marico die Krokodile Dutzendweise mit dem Panzerstecher abgestochen haben. Wenn man über fünfzig ist, möchte man gerne sechzig werden. „Wem wird er wohl glauben? Euch dreckigen kleinen Schlammwühlern oder seinem Faktor, ne?“ „Ich glaube, ihr vergesst ihre Gnaden. Außerdem steht Don Macalinto im Ruf, ein Ehrenmann zu sein. Er wird schon wissen, wem er glauben muss, wenn er uns hört.“ Senor Mojigatto fixiert ihn, aber Alejandro lässt den Blick einfach durch sich hindurch gehen, und der Faktor verliert zunehmend die Contenance. Eine derartige Bocksbeinigkeit ist er offensichtlich nicht gewohnt. „Fünf Dublonen!“ „Sechs Dublonen und acht Oreal, Senor Mojigatto.“ „Du glaubst wohl, Du kannst mir hier Vorschriften machen, Du kleiner Wurm. Mit Großkotzen wie Dir habe ich dauernd zu tun! Fünf Dublonen!“ „Sechs Dublonen und acht Oreal, Senor Mojigatto. Wenn ihr nicht zahlt, erheben wir Klage. Ihr könnt mir drohen soviel ihr wollt, aber das wird nur dazu führen, dass die Gilde keine Aufträge mehr von euch annimmt.“ „Die Gilde, ha! Die Gilde gehört den Macalinto!“ Und den Salmoranez. Aber sicher nicht Dir! Alejandro reißt sich mächtig zusammen. „Aber ihr seid kein Macalinto, Senor Mojigatto. Ich bin Don Macalinto bereits begegnet, auch einigen seiner Söhne und Töchter. Ich denke wirklich, ihr solltet jetzt endlich den Auftrag abzeichnen und es gut sein lassen.“ Alejandro schafft es immer noch irgendwie, völlig ruhig und gelassen zu klingen. Der Faktor erhebt sich und atmet durch. Sein Kopf sagt ihm, dass er einlenken sollte, aber er will einfach nicht. „Ich denke nicht daran. Dann nehmt die verdammten Biester halt mit. Möchte sehen, wie ihr die wegschleppt.“ „Die werden dann von den Gerbern abgeholt. Wie gesagt, das haben wir schon ein paar mal gemacht.“ „Dann nehmt halt das blöde Stück da mit.“ Er versetzt der Sklavin einen festen Klaps mit der flachen Hand. Sie zuckt zusammen, gibt aber keinen Mucks von sich. „Mit der entsprechenden Urkunde. Von mir aus.“ Senor Mojigatto ist mittlerweile so rasend, dass er das als Einlenken, als seinen Sieg nimmt. „Wie ihr wollt! Wie ihr wollt!“ Alejandro ist sich ziemlich sicher, dass er als bloßer Verwalter nicht einfach Sklaven kaufen und verkaufen darf, erst recht keine gesunde, junge Sklavin für gut sechs Dublonen, die sicher an die hundert bringen dürfte. Aber dass man mit dem Mann jetzt nicht vernünftig reden kann, ist ebenso offensichtlich. Auch Marco macht keine verbalen Einwände. Der Faktor kramt Pergament und Schreibzeug heraus und stellt eine Verkaufsurkunde aus. Alejandro ist sich sicher, dass er genau weiß, was für eine Riesendummheit er da gerade macht, aber in seinem Zorn ist er offenbar nicht fähig, sich selber Einhalt zu bieten, und die anderen Angestellten sind zu eingeschüchtert, um ihm offen zu widersprechen. Die Urkunde, die er Alejandro reicht, ist seiner Ansicht nach rechtlich in Ordnung, und die hinzu gerufene, schon ältere Schreiberin und der Oberaufseher Marco unterschreiben mit hölzernem Gesicht als Zeugen. „So, und jetzt nehmt sie mit, wie sie ist und verschwindet. Wenn ihr in fünf Minuten nicht weg seid, lasse ich die Hunde auf euch los! Marco, schmeiss sie raus!“ Alejandro verneigt sich knapp, dann nickt er der Sklavin zu, die immer noch mit dem Gesicht zur Wand da steht und zittert. Er zieht seinen Dolch und schneidet ihre Fesseln durch. „Du gehörst jetzt mir, Beta. Wir gehen.“ Auch Beta weiß, dass das noch einen Riesenärger geben wird. Alle wissen das, wahrscheinlich sogar Senor Mojigatto, aber jetzt gerade ist das die Regelung.
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Lokwai
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Tag 14, mehr oder weniger Mittag, Haus der Witwe Miranda, Sandalia, Santinera (Goldon, Dauerregen)
"Ja, Bruder, ich werde mich beeilen die Nachricht so schnell wie möglich zu überbringen." Kaum hatte Goldon den Satz ausgesprochen, da da wird das fenster von einem weiteren Windstoß aufgestoßen. Goldon erhebt sich, geht zum Fenster, und schließt es mit ein wenig Mühe wieder. "Heute scheint Efferd wirklich etwas erzürnt zu sein. Bestimmt hat er sich mit seinen Kindern, den Winden, gestritten."
Auf die Frage hin, wann wohl die Magierin auftaucht, entgegnet er: "Ich schätze sie wird gemütlich Essen und sich dann langsam auf den Weg machen. Solange es wie aus Eimern regnet wird sie wohl ihren Gang zu uns etwas verzögern."

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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
"Ja, so habe ich das bisher auch verstanden. Beruht das denn auf der Umgebung an sich oder darin, dass sie es noch vehementer verteidigen?" fragt sie noch, lächelt bei der Nachfrage. "Ohh ganz gut. Ich meine der Ort bietet mehr Überraschungen als Gedacht, viele spannende Begegenungen, auch ein paar herausfordernde auch. Habt ihr schon gewusst, dass unsere werte Kollega aus Mirham sich nicht nur bei euch daran versucht hat Sachen zu bekommen, die ihr nciht gehören?"
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Jadoran
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
„Wohl beidem, wenn ich es richtig deute.“ Prospero macht eine Geste, die wohl besagen soll, dass schon eines davon reichen würde, um ihn von einem Besuch abzuhalten. Als sie das Gespräch auf Paladrine bringt, lächelt er. „Was hat sie denn wieder angestellt? Sie scheint ein wenig mutwillig, muss ich zugeben.“ Er erhebt sich und kümmert sich um das Feuer, mit dem Schürhaken hantierend und dann frisches Holz nachlegend. „Das Ungestüm der Jugend. Ihr habt euch doch nicht ernsthaft zerstritten?“ Es klopft unten an der Tür, und Prospero zwinkert Boronaya verschwörerisch zu, dann ruft er freundlich. „Herein!“
Es ist die Köchin des Hauses, die Tante Latifas, diese halb an der Hand, halb am Schlaffitchen. Sie mustert die Treppe, von der sie sicher weiß, dass die Erbauer des Hauses sie nicht gezimmert haben. „Ähm..Werter Magister, ich will nicht stören...“ „Ich flunkere nicht!“ Latifa trotzt. Die Köchin schaut zu Prospero, nicht so recht wissend, was sie fragen soll. Prospero lacht. „Werte Senora Lavinia, ihr habt keinen Grund, den Worten eurer Nichte zu misstrauen. Ihr wisst doch, die Magie bietet uns den Ausblick auf eine ganz andere Welt.“ Die Köchin druckst, bezweifelt dann aber doch die Existenz von Meerjungfrauen. Prospero bittet sie hoch und führt die halb Widerstrebende vor das Fenster, Boronaya in einem unbeobachteten Moment erneut verschwörerisch zuzwinkernd. „Seht selbst.“ Die Köchin, so um die dreißig, aber auf eine sehr solide Art nicht unattraktiv, wagt den Blick aus den Fenstern und bekommt große Augen. Es ist zwar gerade keine Meerjungfrau zu sehen, aber ein kleines Fischerdorf mit Mole an einer bewaldeten Steilküste. Fazination und Angst halten sich noch die Waage, auch wenn die Faszination am wachsen ist. Schließlich passiert augenscheinlich den Magiern nichts Schlimmes, und – noch wichtiger – die Katzen sind vollkommen entspannt. Also kann es so gefährlich nicht sein, oder? „Wo sind wir hier, Herr Magister?“ „Das, meine Teure, ist eine außerordentlich kluge Frage für jemanden, der die Magie nicht studiert hat.“ Die Schmeichelei sitzt, sieht Boronaya. „In gewisser Weise ist es ein Magischer Ort, zu dem uns für ein paar Stunden Zugang gewährt wurde.“ Die Köchin schaut auf das Fischerdorf. „Die Menschen sehen ganz normal aus.“ „Weswegen sollten sie nicht normal sein?“ „Da ist sie! Da ist sie!“ Die Kleine deutet aufgeregt hopsend aus dem Fenster, und wenn Boronaya sich beeilt, sieht sie tatsächlich eine Meerjungfrau an den Felsen in den Wellen spielen wie einen Delphin. Die Köchin ist vollkommen baff. Aber dann nickt sie ehrfuchrchtsvoll dem Magister zu und wendet sich dann an ihre Nichte. „Ich habe Dir Unrecht getan. Latifa. Da ist tatsächlich eine Meerjungfrau.“ So ganz geheuer ist ihr der Raum trotzdem nicht. „Aber jetzt müssen wir kochen, damit der Herr Magister und seine Gäste hinterher etwas gutes zu Essen bekommen.“ Sie zögert. „Aber wenn Du brav hilfst, und der Herr Magister wirklich nichts dagegen hat...“ Sie schaut zu Prospero, der eine Verneigung andeutet. „Gewiss nicht, Senora Lavinia. Signorita Latifa ist herzlich eingeladen, sich umzuschauen, sofern ihr es erlaubt.“
Als die beiden gegangen sind, stützt sich Prospero mit den Ellbogen hinter Boronaya auf die Rückenlehne. „Der Glaube versetzt Berge. Die Tränen einer Milchmagd sind die gleichen wie die einer Prinzessin, und doch haben sie in der Alchemie eine völlig unterschiedliche Wirkung. Und kaum jemand kann so fest glauben wie ein aufgewecktes Kind.“

Tag 38, vormittags, Plantage Momonohana, im Südwesten Santineras (Crocodileros)
Sumaida wartet auf der Terrasse und schaut mit einer Mischung aus Unglauben und Entsetzen auf die nackte Sklavin, die hinter Alejandro und Marico herstolpert. „Was..uh...was...?“ „Senor Mojigatto hat Beta hier in Zahlung gegeben, anstatt den Auftrag abzuzeichnen. Und wir sollen gehen.“ Marco nickt. „Er sagt leider die Wahrheit, Euer Gnaden.“ Seinem Gesicht nach rechnet er fest damit, dass es noch einen immensen Riesenärger geben wird. „Sie braucht was anzuziehen!“ „Sorgen wir auf dem Weg für. Ich will in Santinera sein, bevor er sich abregt und versucht, uns abzufangen. Abmarsch.“ „Marco brummt. „Der wird ganz sicher versuchen, euch abzufangen!“ Er begleitet sie zum Tor, durch alle die erstaunten und ratlosen Blicke hindurch. Vor dem Tor nimmt Alejandro seine Regenpelerine aus dem Rucksack und wirft sie Beta zu. „Hier, muss erst mal reichen, tut mir leid.“ Er lässt seine Ersatzgamaschen folgen. „Wickel Dir die um die Füße, ist besser als gar nichts. Und Rico und Sumaida – vorspannen!“ Er nimmt seine Balestra von der Schulter und zieht den Ladehebel durch, so dass sie fast sofort einsatzbereit ist, und Marico und Sumaida folgen seinem Beispiel. Dann marschieren sie los. Einige Minuten lang ist es still, aber dann brummt Marico. „Ich überlege die ganze Zeit, wie der da wieder rauskommen will. Aber der ist dran. Der alte Macalinto wird ihn sowas von zur Sau machen.“ Alejandro projeziert immer noch seine geradezu beängstigende Ruhe. „Er wird entweder per Semaphore melden, wir hätten die Sklavin gestohlen, oder er reitet uns hinterher und bittet uns, den Kontrakt rückgängig zu machen und die ursprünglich vereinbarte Zahlung zu akzeptieren.“ „Und?“ „Im ersten Fall müssen wir einen guten Eindruck machen und drauf vertrauen, dass die Urkunde hält. Im zweiten kann er es von mir aus mit einem Krokodil treiben.“ Aus Sumaida bricht es heraus. „Genau! So ein widerlicher Schuft! So ein elender Menschenschinder!“ Sie wird rot. Alejandro atmet tief durch und lächelt. „Genau. Aber egal wie es ausgeht, wir werden dich kaum behalten dürfen, Beta. Selbst wenn Don Macalinto die Urkunde akzeptiert, machen wir ihn uns zum Feind, wenn wir den Verkauf nicht rückabwickeln. Und den alten Macalinto zum Feind haben... muss nicht sein, meine ich.“ Er schaut über die Schulter, aber es tut sich immer noch nichts.
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Chephren
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
"Das wird sich noch zeigen, aber sie macht es mir nicht gerade leicht sie als Kollegin zu sehen..." meint Boronaya etwas säuerlich. "Sie hat unter anderem Ribaldo verzaubert, dem glücklicherweise nichts Schlimmes passiert ist. Und ich glaube sie hat bei so ziemlich jedem Magier versucht an seine Ergebnisse zu kommen." Dem folgt eine etwas ratloses Kopfschütteln. "Wer weiß warum sie das macht. Forschen tut sie auf jeden Fall nicht..:"
Als dann die beiden hereinkommen schaut sie auch ein wenig neugierig was sich dort zeigt und ein feines Lächeln liegt auf ihren Lippen als die Meerjungfrau auftaucht.
Prosperos Näherkommen empfindet sie nciht als unagenehm, was sie wiederum eher verwundert. Und weitere Fragen aufwirft. Auf jeden Fall stielt sich ein Lächeln auf ihre Lippen, als er sich so über sie beugt und auch sicherlich Einblicke bekommet, die nicht so ganz traviagefällig sind. Sie legt den Kopf nach hinten und schaut nach oben.
"Wollt ihr damit sagen, dass dieser Zauber die Gedanken der Personen ließt und einbindet? Das wäre ja..."
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Jadoran
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
„Meisterschaft ist im Ergebnis von Magie kaum zu unterscheiden, wie man zu sagen pflegt. Der gute Desiderius hat so lange daran gearbeitet und soviel von sich eingebracht, dass das Artefakt, wenig überraschend, beseelt ist. Es ist für Überraschungen gut.“ Er lächelt sie an, und, als sie ihm so den nicht ungehinderten aber doch möglichen Blick durch die bezaubernde Hügellandschaft hindurch auf ihren Bauchnabel gewährt, legt er die Hände sanft auf ihre Schultern, nicht Besitz ergreifend, sondern, oder deswegen, angenehm. „Ich bin sicher, ihr kommt mit ihr klar. Wahrscheinlich reicht eine kleine Unterweisung 'unter Schwestern'. Aber falls ihr euch die Mühe nicht machen wollt, kann ich auch einmal mit ihr reden. Ich hatte einen Mitschüler, damals, er beschäftigte sich tagelang damit, die Prüfungsaufgaben zu erfahren anstatt ein paar Stunden für die Prüfung zu lernen. Talentiert eigentlich, und im Kern ein guter Junge, aber die Akademie hatte dafür wenig Verständnis. Ich denke, ihre permanente Disliberatio ist diesem Ungestüm zu verdanken.“ Das ist wohl das Brandzeichen auf ihrem Brustbein. „Dabei ist das bedauernswert. Wir von der Sternenkraft Gesegneten unterliegen der besonderen Aufmerksamkeit des Volkes, und Uneinigkeit, Mutwilligkeit und Unachtsamkeit eines Einzelnen werden schnell dem Stand angelastet. Sie auf den rechten Pfad zu führen wäre also nicht nur etwas, für das sie euch später dankbar sein wird, sondern auch von Vorteil für die Gemeinschaft der Wissenden.“ Seine Hände bewegen sich etwas, aber bleiben im traviagefälligen Bereich, und sie merkt, wie sie sich entspannt, auch wenn natürlich die Gefahr besteht, dass die Träger ihrer Robe über die Schulter rutschen könnten, sollte sich das ändern. Aber er drängt nicht, und sie fühlt die Anspannung aus ihren Muskeln weichen.

Tag 38, nachmittags, Karrenweg, im Südwesten Santineras (Crocodileros)
Es tut sich auch weiterhin nichts, und Alejando wird langsam nervös. Sie sind jetzt fast zwei Stunden unterwegs, längst aus dem direkten Einflussbereich des Faktors heraus, und haben sich beim Mittagsregen nur kurz untergestellt. Der Marsch kommt Beta hart an, aber mit den als Fußlappen umfunktionierten Wickelgamaschen läuft sie sich zumindest nicht die Füße blutig. Sie ist völlig durch den Wind. Nicht nur, dass sie Knall auf Fall an ihr völlig Unbekannte verkauft wurde, offenbar ist die ausgepeitsche Sarina ihre große Schwester, und der ausgepeitschte Curo ihr Onkel. Sie selber wurde gezüchtigt, weil sie Senor Mojigatto um Milde gebeten hat. Für sie ist ihre ganze Welt zusammen gebrochen, und nur die Auskunft, das Sumaida, die mittels einer Salbe auch ihrer immer noch schmerzenden Kehrseite Linderung verschafft, beiden mit ihrer Heilkunst geholfen hat und Senor Mojigatto ihr selbst anscheinend jetzt erst einmal nicht mehr weh tun darf, ist ein trüber Lichtblick in dem finsteren Chaos, das sie umgibt.
Als auch am Stadttor von Santinera niemand auf sie wartet und nur die Wache der so eigenwillig bekleideten Beta einen leicht amüsierten Blick zuwirft, brummt Marico. „Vielleicht hat er sich auch einfach eingeschlossen und besoffen?“ Alejandro schnauft. „Kann auch sein. Egal. Wir besorgen jetzt Beta ein paar Latschen, eine Tunika und eine Hose, und dann gehen wir in die Gilde und reden mit Signorita Rijka.“ Beta wird etwas ruhiger, als sie zumindest wieder richtige Kleider und Schuhe am Leib hat, und nach einem Tee in den Alten Baracken und ein paar Happen fängt sie langsam an, zu versuchen, ihre Situation zu beurteilen. Leider ist es dazu noch zu früh.
Im Gildenhaus gesellt sich Miguel sofort zu Rijka, als er sieht, dass sie eine junge Sklavin im Schlepptau haben. „Auf die Geschichte bin ich mal gespannt. Sieht mir nicht aus wie ein Krokodil, die Kleine. Ist die irgendwo abgehauen?“ Das Lachen vergeht ihm, als Alejandro sich bemüht, möglichst ruhig zu erzählen, Marico ihm sekundiert, und Sumaida empört von den Grausamkeiten des Faktors berichtet. Mehr oder weniger alle drei gleichzeitig. Rijka hebt die Hände. „Langsam! Langsam! Ihr seid doch nicht besoffen, oder?“ „Leider nicht.“ „Also: Der Faktor von Momonohana, Senor Mojigatto – ist das nicht der ehemalige Faktor von La Grande Desplumada? Da war doch ein Auftrag vor einem knappen Monat...“ Rijka schaut zu ihrem Vater, aber der fasst erst einmal zusammen. „Also: Der hat sich geweigert, euren Auftrag abzuzeichnen, und euch statt dessen diese Sklavin verkauft?“ Er mustert Beta, die ihn rat- und hilflos anlächelt. Als er von ihr eine Reaktion zu erwarten scheint, ringt sie sich zu einem Nicken durch. „Ja Herr. So war es.“ Miguel macht Hmpf! und schaut auf den Auftrag, dann auf die vorgewiesene Urkunde. „Eine junge, gesunde Sklavin für nicht ganz sieben Dublonen. Hah! Nee, Jungs. Nee. Das hält nicht. Nie im Leben hält das.“ „Er wollte einfach nicht abzeichnen, und dann wurde er wütend, und... das wars eben, meine ich.“ Alejandro schaut hilfesuchend zu Rijka, und die hat Mitleid. „Wir gehen damit zu Donna Pina. Was anderes fällt mir nicht ein.“ Miguel nickt. Er schaut noch einmal zu Alejandro, Marico und Sumaida, aber die Alternative, dass die drei den Faktor der Plantage irgendwie erpresst hätten, diese Urkunde auszustellen, ist einfach völlig unmöglich. „Ja. Geht zu Donna Pina. Das ist der richtige Weg.“
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Jadoran
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Tag 38, nachmittags, Gildenbureau in Portas, Santinera (Crocodileros)
Man kann zu Donna Pina gehen, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass Donna Pina Zeit für einen hat. Sie müssen erst einmal unten warten, während Rijka zunächst mit dem Schreiber hinter dem Tresen redet, dann mit ihnen etwas wartet, bevor sie hoch gerufen wird. Der Schreiber schaut immer wieder zweifelnd zu ihnen herüber, erweckt aber sorgfältig nicht den Eindruck, mit ihnen reden zu wollen. Alejandro entscheidet sich, ihn nicht zu mögen. Sie müssen fast eine Stunde warten, dann kommt El Tauro durch die Eingangstür, schaut sich um, erblickt sie, und mustert sie. „Jo. Dann kommt mal mit und erzählt meiner Schwester und mir eure Geschichte. Ihr habt euch den Mist doch nicht ausgedacht, oder?“ Alejandro schüttelt den Kopf. Der Schreiber scheint zu erwägen, den Gewaltmenschen drauf hinzuweisen, dass man nicht einfach zu Donna Pina durch kann, aber als der riesige Utulu ihn ansieht, beugt er sich über seine Kladde und beginnt hastig, sich mit Schreibarbeit abzulenken. „Geht doch. Na, dann mal los.“ Sumaida kann nicht anders, als sich hinter Alejandro zu verstecken, und auch Beta versucht, dort Schutz suchen. Der Riese schaut sich das an und lacht tatsächlich. „Mädels, sehe ich aus wie jemand, der Frauen schlägt? Wenn ihr die Wahrheit gesagt habt, und das glaub ich erst mal, dann hat keiner von euch was zu befürchten, keine Sorge.“ Sie haben ohnehin keine Wahl. Donna Pina haben sie schon einmal von Weitem gesehen, und an sich hätte es Alejandro gerne dabei belassen. Die Gildensekretärin hat offenbar Rijka die ganze Zeit lang gegrillt, denn diese sitzt sehr erschöpft vor deren Schreibtisch, sich an einem Becher Tee festhaltend. Donna Pina sieht nicht amüsiert aus, und offenbar hatte der Schreiber recht: Sie mag es nicht, wenn Leute einfach bei ihr reinplatzen. El Tauro scheint sowohl den Status innerhalb der Großfamilie zu haben, wie auch dickfällig genug zu sein, um das zu ignorieren. „Also, Schwesterlein. Was ist das für eine Räuberpistole?“ Alejandro, Sumaida und Marico müssen jeder noch einmal schildern, was sich zugetragen hat, dann auch Beta, die so eingeschüchtert ist, dass man ihr die Antworten regelrecht aus der Nase ziehen muss. Alejandros Aufzeichnungen und der Kaufvertrag werden begutachtet, auch Marcos Brief, der Sumaida in ihrer Aufregung tatsächlich jetzt erst wieder einfällt, aber der offenbar ziemlich hilfreich ist. Dann schaut Donna Pina zu ihrem Bruder, der mit verschränkten Armen im Raum steht und selbst im Ruhezustand Angst und Schrecken verbreitet. „Du hast die drei schon mal kennengelernt?“ „Jo. Auf Aurianna. Die haben den Zischler gefangen. Sind in Ordnung. Vater mag sie.“ Donna Pinas Blick wird ein wenig milder, und sie legt die Finger an die Stirn, als habe sie Kopfschmerzen, was wahrscheinlich auch zutrifft. „Muss das sein? Also. Alejandro, Du bist der Anführer, nicht wahr?“ Alejandro nickt. Donna Pina nickt. „Rijka sagt, dass Du ein vernünftiger Kerl bist. Also. Das hier ist Mist. Von vorne bis hinten Mist. Um den Faktor kümmern wir uns. Ist unser Problem. Bruder, Du reitest hin, packst ihn, und bringst ihn zu Vater. So, dass er noch reden kann. Sammle vorher Saphira auf Serendissima auf, sie soll erst mal übernehmen, schlimmer kann sie es auch nicht machen. Wenn die Geschichte mit der Auspeitschung stimmt, die Ihre Gnaden Sumaida und Marco erzählen, dann...“ El Tauro nickt und schlägt mit der Faust in die hohle Hand. Donna Pina wendet sich an Alejandro. „Wärst Du bereit, uns Beta für neun Dublonen zurück zu verkaufen?“ Alejandro schaut zu Sumaida und Marico, und beide nicken. 'Nein' ist sicher eine schlechte Antwort, und Beta zu behalten... was sollen sie mit einer Sklavin? Und einen Marktpreis zu verlangen würde wohl zu massiver Verstimmung führen, dazu muss man kein Hellseher sein. „Natürlich, Donna Pina.“ „Gut. Dann machen wir jetzt den Papierkram fertig, und ihr seid erst mal raus. Gute Arbeit, und danke, dass ihr Beta so gut behandelt habt.“ Alejandro nickt.
Der Schreiber wird hinzu gerufen, und eine knappe Stunde später sind sie Beta wieder los und neun Dublonen reicher. Sie begleiten Rijka zurück zum Gildenhaus, und dort angekommen, genehmigt die sich erst einmal von ihrem Vater einen kräftigen Schluck Rum. „Sachen gibt’s.“ Nicht nur dieser will erfahren, was los war, und so müssen Alejandro, Marico und Sumaida von ihren Erlebnissen erzählen, auch wenn sie sich eigentlich viel lieber Zuhause in den Alten Baracken verkriechen würden, und Sumaida zieht es mächtig zum Schrein St.Therbuns. .
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Tag 38, nachmittags, Gildenhaus → Alte Baracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
Nachdem sie sich endlich losgeeist haben, begleiten Alejandro und Marico sie zum Schrein, und als sie eine knappe Stunde später endlich zuhause in den Alten Baracken ankommen, sind Korian und die Seinen schon da und auch schon grob informiert. „Ihr habt ja wirklich ein aufregendes Leben!“ Alejandro schnauft bei der Begrüßung Korian. „Danke vielmals. Die Krokodile waren schlimm genug, aber dieser Typ war sowas von...“ Er schüttelt den Kopf. Sumaida ballt ihre kleinen Fäuste. „Ein Schuft! Eine elender Schuft!“ Buki schüttelt den Kopf. „Solche Leute gibt’s. Ist halt so. War das Mädchen echt so hübsch? Und habt ihr sie wenigstens mal... wo ihr sie schon hattet...“ Sie grinst frech, und Alejandro durchschaut durchaus, dass sie ihn nur aufzieht, ist aber gerade nicht in Laune dafür. „Wir hatten echt andere Sorgen, als eine grün und blau Geschlagene, deren Familie gerade halb tot gepeitscht wurde, durchzunehmen.“ „Jetzt schnapp doch nicht ein, ich mach doch nur Spaß.“ „Sonst gerne, war aber ein harter Tag heute.“ Buki dreht sich um und beugt sich vor. „Na los.“ Alejandro muss lachen, zögert aber, dafür ergreift Sumaida die Gelegenheit und verpasst ihr einen möglichst festen Klaps mit der flachen Hand. Buki richtet sich auf und grinst. „Du kannst nicht für fünf Heller hauen, Sumi.“ Sumaida muss trotz ihrer Laune lachen und entspannt sich. „Ich kann es ja gleich im Badehaus nochmal probieren, wenn Du keine Lederhose anhast.“ Buki lacht ebenfalls. „Ich zittere.“ Alejandro, der sich bei dem Geplänkel dabei ertappt, wie er Sumaida auf den Po schaut, was diese natürlich sofort bemerkt, errötet, und ihm kaum merklich zunickt, verzieht sich in die Küche. „Dann sorg ich mal fürs Abendessen. Wird etwas frugal, es sei denn, ihr seid zum Jagen gekommen.“ Rando grinst. „Zwei Affen hängen bereits ausgenommen am Haken. Auf dem Rückweg war massig Zeit.“ „Wie war es denn bei euch?“ „Komplett harmlos.“ Korian streckt sich zufrieden. „Hingelaufen, in der Scheune übernachtet.“ Buki grinst. „Mich durchgevögelt.“ Korian versucht ihr eine Kopfnuss zu verpassen, der sie aber ausweicht. „Auf eigenen Wunsch.“ „Wäre ja auch noch schöner!“ Auch der zweite Versuch einer Kopfnuss geht fehl. „Und morgens wieder zurück gelaufen. Solche Aufträge könnten wir jeden Tag haben.“ Janis schaut sich um. „Und Jeli spielt echt Amazone?“ Marico grinst. „Für das Geld würde ich das auch.“ „Ja, schon, aber Jeli...“ Alejando zuckt mit den Schultern und bringt sein schon einmal geäussertes Argument. „Lotusplantagen sind echt interessant, die mal von innen zu sehen. Allein das würde mich schon reizen.“
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Djembo
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Tag 14, vormittags, Haus des Apothekers Paulson, Magnolia, Santinera (Alrik, Dauerregen)

"Was mir in der Laborfrage allerdings immer noch nicht weiter hilft. Aber ja, ich werde eure Vermittlung bei dem Einkaufspreis berücksichtigen."

Entgegnet Alrik mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er trinkt den letzten Schluck seines Tees und holt, während er sich erhebt, seinen Geldbeutel unter seinem Hemd hervor. Er zählt einige Goldstücke, Silbermünzen und Kupfermünzen ab und gibt sie der Apothekerin in die Hand bevor er die Therbunsnägelchen und Boronyas Tee einpackt. Während er sich seinen Umhang geben lässt und ihn sich umlegt, fragt er noch einmal nach

"Der Weg zur Dottora Altana von hier aus ist doch dort entlang, oder?"
“I sound my barbaric yawp over the roofs of the world.”

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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 14, vormittags, Haus des Apothekers Paulson, Magnolia, Santinera (Alrik, Dauerregen)
Die Apothekerin nickt und beschreibt ihm den Weg noch einmal, die Dottora wohnt praktish am anderen Ende des Städtchens, sicher eine halbe Stunde Fußmarsch, aber das Haus soll, auf halber Höhe Sandalias ungefähr, auf einem vorspringenden Felsen liegen und gut sichtbar sein. Der Schrein St.Therbuns befindet sich davor, und natürlich kennt jeder Einwohner den Weg zu ihr, sollte sich Alrik doch verlaufen.
Das passiert tatsächlich auch, vielleicht, weil man bei dem Regen tendenziell den Kopf unten hält und Santinera nicht auf dem Schachbrett entworfen wurde. Die Gassen und Treppchen wechseln oft scheinbar willkürlich die Richtung, aber nachdem er einmal einen Korbflechter und ein anderes Mal einen Pfeifenschnitzer in ihren offenen, winzigen Werkstätten nach dem Weg gefragt hat, erreicht er den gut gepflegten Schrein St. Therbuns. Die Statue ist von einem steinern Sitzrund umgeben und von einer Pergola umrahmt, die dank üppigen Bewuchses zwar Schatten, nicht aber Regenschutz gewährt. Eine Brücke über einen etwas tiefer liegenden Bach führt auf den schon beschriebenen Felsen, der völlig von dem zweistöckigen Haus eingenommen wird. Ein Zeichen an der Tür besagt auch Analphabeten, dass die Dottora auf Visite ist, und als er sich kurz umschaut, kann ihm ein schon etwas älterer Mann an einem Nachbarhaus, der zusammen mit einem Kind Feuerholz unter einem Abdach aufstapelt, auch sagen, dass Dottora Altana unten im Hafen bei Miarcesso dem Zimmermann ist, dessen Frau ein schlimmes Fieber hat. Danach schaut sie wahrscheinlich noch nach der alten Lumena, aber die wohnt nur zwei Gassen entfernt. Wenn es nicht besonders eilt, und davon scheint der Alte dank Alriks Auftreten auszugehen, dann kommt er am besten Nachmittags wieder, jedenfalls nach dem Mittagessen. So lange hin ist das glücklicherweise nicht hin, und Alrik hat die Wahl, selber in einer der kleinen Garküchen einzukehren, von denen er auf dem Weg hierher mehr als genug gesehen hat, oder zu warten. Wobei – ob jemand einen Raum mit Feuerstelle zu vermieten hat, das wissen ortsansässige Handwerker wahrscheinlich am besten. Es mag ja sein, dass die Dottora ihn, den wildfremden Alrik aus der Ferne, bei sich arbeiten lässt, aber wahrscheinlich ist es nicht gerade.
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Chephren
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weissen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
"Nein ich werde mit ihr Sprechen. Sie hat da auch ein paar persönliche Grenzen überschritten, aber danke für das Angebot," gibt sie zurück.
"Ja ihr habt recht. Das Verfehlen einer Einzigen wird uns allen angelastet. Bei vielem..." Dabei wird ihre Stimme zunehmend entspannter, als er ihre Schultern massiert und sie scheint das wirklich zu genießen, macht aber andererseits auch keine Anzeichen, dass sie aus der Robe schlüpfen will.
Be Radscha. Wieso muss das sich so gut anfühlen? Warum muss ich ihn auch anziehend finden? Das ist doch verrückt, denkt sie bei sich und ein wirklich guter Menschenkenner kann die Zerrissenheit vielleicht unter dem Genuss ausmachen.
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Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
„Persönliche Grenzen zu akzeptieren ist ein Zeichen des notwendigen Respektes voreinander.“ Er tut es auch, obwohl sich durch ihre etwas angefeuchtete Robe klar abzeichnet, dass seiner Hände Arbeit ihr gefällt, und sie erneut mit dem so verlockenden und wunderbaren Gefühl des Begehrt Werdens ringt. Ein klein bisschen mehr vielleicht? Ein ganz klein bisschen? Was soll denn schon passieren? Es fühlt sich einfach gut an, und ihr Körper besteht doch aus so viel mehr als nur Schultern und Hals!
„Ich bin schon gespannt auf euren Bericht, meine Liebe. Kann ich euch noch mit etwas eine Freude machen? Wenn das Wetter einen von seinen Aufgaben fernhält, verspannt man leicht.“ Auch er kämpft eindeutig mit der Verlockung, es ist eine echte Frage, keine höfliche Verabschiedung.
Das Feuer im Kamin knistert. Die graue Katze gähnt, streckt sich, und beginnt dann sich zu putzen. Prospero scheint wirklich davon auszugehen, dass sie das schafft, das schmeichelt ihr ungemein. Aber selbst, wenn sie nicht so gut sein sollte wie sie, Paladrine hat offenbar in der Einfluss- und Beherrschungsmagie dilettiert, wie ihre Kenntnis des 'Blick in die Gedanken' Cantus nahe legt. Den Banbaladin-Cantus wird sie dann garantiert auch, wenn schon nicht beherrschen, aber doch hinkriegen. Bei einer 'zivilisierten' Auseinandersetzung wird sie niederhöllisch aufpassen müssen. Sie könnte ihr natürlich auch einfach die Augen auskratzen.

Tag 14, Abends, Flottenposten in Portas, Santinera (Capitan)
Chiara erwartet ihn hinter ihrem Schreibtisch, immer noch mit dem Papierkram beschäftigt, schießt aber hoch, als er nach kurzem Klopfen eintritt. „Guten Abend Capitan.“ Sie salutiert aufgeregt und will ihm dann aus dem schweren Wettermantel helfen. Er winkt ab. „So alt bin ich nun wieder auch noch nicht.“ Sie nimmt Haltung an. Er lässt seinen Blick über den Tisch gleiten und nimmt zur Kenntnis, dass dort neben Schreibzeug und den Büchern des Postens und einer Briefmappe auch ein Rohrstock liegt, der gestern noch nicht da lag. „Also, raus damit Mädchen. Was ist schief gelaufen?“ Sie lächelt verlegen. „So eindeutig?“ Er unterschlägt das deutlichste Anzeichen des schlechten Gewissens. „Ich kenne dich ein wenig, Chiara. Außerdem… Schlechte Nachrichten verbreiten sich schnell. Also das Geschütz.“ Chiara beichtet ihre Sünde und schließt mit einer Erklärung. „Es hätte mir längst auffallen sollen, und Curro hätte dann nicht einen ganzen Tag Arbeit verschwendet. Aber meine Eingabe um ein Neues wurde schon vor Monden abgelehnt. Man hat uns hier einfach abgeschrieben.“ Sie lässt die Schultern hängen. „Aber das ist keine Entschuldigung. Ich bitte um meine Bestrafung, Capitan.“ Sie blickt zum Tisch, und dem dort liegenden Rohrstock. Auch der Capitan blickt unwillkürlich dahin. „Herrje Mädchen! Abgeschrieben! Pah! Du redest wie ein Befehlsempfänger. Bei allen Zwölfen, hab ich dich umsonst durchs Leutnantsexamen geprügelt?“ Sie wird rot. „Eigeninitiative! Auch wenn Du nur ein knappes Dutzend Leute hast, Du hast hier niemanden über Dir. Ein Capitan wartet nicht auf Order, er gibt welche. An der Spitze muss man sich selbst motivieren! Seine Aufgaben selber finden!“ Chiara wird knallrot. „Aber hier gibt es doch nichts...“ Der Capitan winkt ab. „Gieß uns einen Rum ein. Und dann bring mir den Riemen und mach dich bereit. Mit dem Ding da züchtige ich dich nicht, das gibt Striemen.“ Sie wird noch röter und gehorcht. Als sie ihm den Becher reicht, prostet er ihr zu. „Also, Chiara. Du hast jetzt die Chance, mit mageren zwei Dutzend davon zu kommen.“ Sie nickt und trinkt ein wenig angespannt, seinen Blick genießend, aber auch Verlegenheit empfindend. „Warum verkauft hier keiner handwerklich ausgebildete Sklaven? Die Gonralas haben keine, die Macalinto auch nicht, und die Salmoranez brauche ich dann sicher nicht fragen. Die halbe Stadt besteht aus ihren Freigelassenen, und ich habe nicht gehört, dass sie aufgehört hätten, Sklaven frei zu lassen. Wo sind die neuen Handwerker?“ Chiara schaut ihn etwas ratlos an, aber als er nach ihrem Ledergürtel greift und ihn zusammen nimmt, hebt sie die Hände. „Die Macalinto und Salmoranez gründen doch diese neue Stadt am Oberlauf. Da geht wohl alles hin.“ „Neue Stadt?“ „Äh...ja... so genaues weiß zwar niemand, aber ein echtes Geheimnis ist es auch nicht.“ „Und Du sagst, Du hast hier nichts zu tun? Es wäre langweilig?“ Chiara wird noch röter. „Ich habe doch kein Patrouillenboot.“ „Ausreden sind wie Achselhöhlen...“ „Jeder hat sie, und sie stinken.“ Sie nickt ergeben. Der Capitan erhebt sich, fasst sie sachte aber bestimmt am Oberarm und bugsiert sie vor den Schreibtisch, und auf ein Schulterklopfen von ihm hin nimmt sie folgsam Position ein und beugt sich vor, die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt, den Rücken durchgedrückt. „Ich besorge uns für die Tage eine Einladung zum Abendessen bei den Macalintos. Und dann lassen wir uns etwas über diese neue Stadt erzählen. Du suchst mir morgen Deine alten Eingaben für das Patrouillenboot und das neue Geschütz raus.“ Sie schaut geradeaus. „Jawohl, Capitan.“ Er lächelt und nimmt sich ein paar Freiheiten heraus, die sie tief durchatmen lassen. „Aber jetzt kommt erst einmal der unangenehme Teil.“ Sie muss unwillkürlich kichern. „Momentan ist es noch sehr angenehm.“ Seine Hände verweilen etwas länger, aber dann setzt es einen ersten Klaps, feste, aber irgendwie genau richtig. „Freches Biest. Aber ich fühle mich geschmeichelt.“ Sie schließt die Augen und gibt sich der Situation hin.
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Diese Verlockung ist ihr eindeutig anzusehen und dass sie durchaus mit sich selbst ein wenig ringt.
"Ihr werdet mit als Erster davon erfahren, was sich ergeben hat. Und ich hoffe, dass sich das ganze... halbwegs zivilisert lösen lässt." Oder, dass sie ihr die Auge auskratzt. Im Moment eher letzteres.
Und im Moment hat sie auch eher anderes im Sinn. Zögert, spricht dann weiter. "Wenn ihr mögt. Mein Rücken ist wirklich furchtbar verspannt, aber nur, wenn ich mich auch so revanchieren darf..."
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Jadoran
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
„Dem kann doch abgeholfen werden. Dann haben wir eine Vereinbarung.“ Prospero lacht, und halb streift er, halb schüttelt sie ihre Robe von den Schultern. Sie überlegt kurz, die Arme vor der Brust zu kreuzen, aber erstens kommt ihr das albern und verschüchtert vor, zum zweiten spannt das die Schultermuskeln an, was bei einer Massage nicht hilfreich ist. Er beginnt, sich nun auch um ihren Rücken zu kümmern, aber im Sitzen ist das nicht ideal,, und so lädt er sie sich kurzerhand im Hochzeitsgriff auf die Arme und trägt sie vor den Kamin, wo sie sich von der halb ausgezogenen und wie eine halb gepellte Wurst an ihr herunterhängenden Robe befreien lässt – sie hat ja ein Höschen an. Dann, nachdem sie ihm selbstbewusst einen kurzen Blick auf die dem Rücken gegenüberliegenden Gegenden gegönnt hat, legt sie sich vor dem wunderbar wärmenden Kamin auf den Bauch und lässt sich verwöhnen.Und genau das passiert auch. Er ist deutlich kräftiger als sie unwillkürlich gedacht hat, aber natürlich müssen Beschwörer über eine sehr robuste Konstitution verfügen, und Stubenhocker haben im Sumpf erst recht nichts zu suchen. Aber er weiß seine Kraft genau richtig einzusetzen, und sie kann sich ganz dem Moment hingeben. Eine wohlige Entspannung breitet sich über ihren Körper aus, gefolgt von einer spürbaren Erregung, die sich zunehmend etwas mehr Erkundung seinerseits wünscht, die dann auch, er scheint ihre Körpersprache zu lesen wie ein offenes Buch, prompt kommt, so dass sie gar nicht sagen könnte, ob sie sich hingibt oder ihn dirigiert, ein perfektes Zusammenspiel. Ja, zugegeben, da ist auch etwas beinahe schadenfreudige Eitelkeit dabei, dass er Paladrines Reizen mühelos widerstanden hat, den ihren aber nicht. Sie muss sich beherrschen, damit aus einem wohligen Seufzen kein Stöhnen wird, und ringt mit dem Impuls, sich auf die Ellbogen zu stützen und ihn so einzuladen, seine Erkundungen auf die obere vordere Körperhälfte zu intensivieren, oder gar die Hüfte anzuheben, damit nach den Beinen und dem Rücken endlich auch der Bereich dazwischen von störenden Textilien befreit werden und seine Aufmerksamkeit genießen kann.

Tag 15, Flottenposten in Portas, Santinera (Chiara Perra)
Es fällt ihr erst beim Aufstehen auf, aber dann muss sie unwillkürlich lächeln. Die Langeweile ist weg. Sie hat wieder etwas zu tun. Es ist draußen noch dunkel, aber das erste Rosa der aufgehenden Sonne im Osten reicht, um sich im Zimmer zurecht zu finden. Sie geht zum Fenster und streckt sich, die Haare mit beiden Händen in den Nacken schiebend und den Blick auf den diesigen Fluss genießend, wo die Fischer bereits eifrig bei der Arbeit sind. Sehen könnte sie keiner, es ist ja dunkel im Raum, und sie zieht sich das Nachthemd über den Kopf, wirft es beinahe einfach beiseite, fängt sich dann aber und hängt es ordentlich hin und geht zur Waschschüssel. Wenn sie wirklich wieder ein Patrouillenboot bekäme, dann könnte sie wenigstens etwas machen. Ob die Verbindungen vom Capitan dazu reichen? Nun, Leute auf Trab bringen kann er ganz sicher! Sie reibt sich gedankenverloren ihre Kehrseite, findet aber keine Anzeichen mehr von Nachwirkungen der gestrigen disziplinarischen Anstrengungen und muss erneut lächeln. Also die Eingaben. Sie wurden noch nicht einmal beantwortet oder abgelehnt, sondern einfach ignoriert.
Das Wetter ist besser, heute könnte sie auch einmal bei Zaraguza mitlaufen. Mehr ins Schwitzen als ihre Veteranen wird sie schon nicht kommen. Und ob Emilia ya Yusca wirklich so eine begnadete Fechterin ist? Auch das wird sich zeigen. Sie wird sich vor dem Capitan nicht blamieren! Sie wird ihm beweisen, dass sie seine Mühen wert ist!
Unten im Haus rappelt es, und sie beginnt sich anzukleiden. Heute müsste Juan auch jene Miku vorstellen, die ihr den Haushalt machen soll. Was das wohl für eine ist... achthundert Dublonen war er bereit, für sie aufzubringen. Nun, zu unterschlagen. Ausgebildete, junge, thalusische Leibsklavinnen sind ein absoluter Luxus. Den können sich hier in Santinera sicher nur die Salmoranez, die Macalinto oder die Gonralas leisten.
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Jadoran
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Tag 15, Früh morgens, Herberge Candelilla in Sandalia, Santinera (Capitan)
Beim Frühstück wird der Plan besprochen, und da Emilia zögert, rekapituliert der Capitan noch einmal die Grundlagen. „Arbeitskräfte sind ein absolutes Muss. Da die Gonralas uns wahrscheinlich nichts verkaufen werden, und Macalinto sicher nicht jetzt sofort, sind wir auf die Gelegenheit heute angewiesen. Das Gute ist: Don Amatino hat seine Ernte drin und musste gerade ordentlich Geld für seine beiden entlaufenen Sklaven ausgeben. Wenn dieser Rumo wirklich zum Vorarbeiter taugt, und seine Schwester eine leidliche Gärtnerin ist, dann ist das ein guter Anfang. Die restliche Truppe kriegen wir dann schon zusammen. Mindestens vier brauchen wir, sonst können wir nicht mal die Beete für die Eigenversorgung richtig in Ordnung halten und arbeiten uns nur den Rücken krumm.“ Vecna zögert. „Ich hab da so mit halbem Ohr in der Gilde was gehört.“ „Raus damit.“ Vecna wird rot. „Vor ein paar Tagen gabs auf einer Plantage wohl einen Riesenaufstand. Der Plantagero hat versucht, seine freie Schreiberin in die Sklaverei zu verkaufen, aber die angeheuerten Questadoren haben ihr und nicht ihm geglaubt, und jetzt sitzt er im Stadtgefängnis, oder so.“ Der Capitan kaut drauf herum . „Da wird er, wenn er überhaupt ohne Ring und Brandzeichen davon kommt, eine ordentliche Strafe fällig sein. Da wird er einige Sklaven verkaufen müssen.“ Er blickt zur etwas ratlos schauenden Emilia. „Spiegelnde Strafe... er wird ihr ihren eigenen Verkaufswert ersetzen müssen, und das Gericht nimmt mindestens dasselbe noch mal. Aber es kann auch sein, dass er in die Sklaverei verkauft wird und seine Erben die Plantage kriegen. Aber wenn's ein alter Sack ist, werden sie ihn wohl eher zahlen lassen. Wie hieß der?“ Vecna streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Weiß ich leider nicht. Aber ich kann es rausfinden.. Ich kenne die Questadoren, die das angeblich verhindert haben, ein wenig. “ Jetzt wird auch Shiri rot. Der Capitan nickt. „Guter Hinweis. Ich denke, das kriege ich auf dem Rathaus raus, das ist sicher Stadtgespräch. Eine weitere mögliche Quelle.“
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Djembo
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Tag 14, vormittags, Haus des Apothekers Paulson, Magnolia, Santinera (Alrik, Dauerregen)

Hm, das war wohl zu erwarten. Eine studierte Dame, sofern Dottora nicht nur ein Spitzname ist, in dieser Stadt wird wohl eher eine Idealistin sein und die machen immerhin Hausbesuche. Also warten. Das aber nicht vor dem Haus, immerhin ist nicht mehr lange hin zum Mittag. Zwar hat Alrik nicht wirklich Hunger, das Frühstück ist immerhin nicht lange her, aber das jetzt zu erledigen, dürfte am sinnvollsten sein. Also wendet er sich mit einem Seufzen von dem Haus der Dottora ab und geht aus Geratewohl in eine der Straßen Santineras. Die nächste Garküche ist nie weit entfernt und so sitzt er kurz darauf auf einer Bank unter einem Vordach, der tropfende Umhang neben sich über die Bank gelegt und einen dampfenden Teller Eintopf mit einem Becher mit Wasser verdünnten Weines vor sich. Der Eintopf ist... nun scheinbar hat die Köchin versucht fehlendes Wissen über die Kochkunst mit Salz und irgendetwas scharfem zu verstecken. Die Zutaten hätten Potential, vielleicht etwas wenig Fett aber Karotten, Zwiebeln, Rüben, Bohnen, Kohl und schwarze Linsen hätten einen guten Eintopf ergeben können. Man hätte die Zwiebeln und die Karotten im Fett braten können und ein Schuss Rotwein oder zumindest Essig wäre nett gewesen, die Linsen vorher einweichen, den Kohl und die Karotten ordentlich schneiden... aber immerhin war es billig. Und am Brot gibt's nix zu meckern. Und, am wichtigsten, der Eintopf ist heiß genug, dass Alrik ihn nicht gleich löffeln kann, was bei diesem Wetter ja seine ganz eigene Qualität hat. Nachdem er also satt und vor allem ein wenig aufgewärmt ist, hängt er sich seinen Umhang wieder um und macht sich wieder auf den Weg in der Hoffnung, dass die Dottora inzwischen wieder zu Hause ist.
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Jadoran
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Tag 14, früh nachmittags, Haus ihrer Gnaden, Dottora Maree Altana, Sandalia, Santinera (Alrik, Dauerregen)
Er hat Glück, die Dottora ist wieder da, und auf sein Klopfen hin öffnet sie die Tür. Maree Altana ist eine anmutige, noch junge Frau, wenn auch sicher der dreißig deutlich näher als der zwanzig. Sie ist schlank, mittelgroß, hat dunkles, seidig glänzendes Haar und sehr ausdrucksstarke, dunkle Augen. Gekleidet ist sie in eine gute Lederhose, eine schon etwas ältere grüne Tunika aus bestem Leinen mit perainegefälligen gelben Stickereien, und um den Hals trägt sie einen kleinen, aber hervorragend gefertigten Ibisanhänger aus Gold, der ihn daran erinnert, dass sie von der Apothekersfrau als 'Ihre Gnaden' bezeichnet wurde. Und sie ist ernst.
Sie mustert Alrik kritisch, und bevor er etwas sagen kann, schüttelt sie den Kopf. „Kein Interesse.“ Sie will sich schon abwenden, besinnt sich dann aber auf elementare Höflichkeit und erläutert. „Hört zu. Ihr seid offensichtlich gesund. Ihr seid neu in der Stadt, denn ich kenne euch nicht. Ihr seht auch nicht besorgt aus, also ist auch keiner der Euren krank. Ihr seid wohlhabend gekleidet. Also wollt ihr mir einen Handel vorschlagen. Kein Interesse. Ich bin Medica, und für keine Geschäfte zu haben.“ Eine richtig harte Nuss. Weswegen hätte es auch einfach sein sollen, wo nun das Wetter schon so schön ist?
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Tag 14, früh nachmittags, Haus ihrer Gnaden, Dottora Maree Altana, Sandalia, Santinera (Alrik, Dauerregen)

Japp, Idealistin. Also überarbeitet und von den anderen nicht-Idealisten verbittert. Vielleicht noch nicht völlig, aber das kommt schon noch. Beinahe (aber auch wirklich nur beinahe) spöttisch hebt Alrik eine Augenbraue und ein leichtes Grinsen tritt auf seine Lippen. Er hatte schon immer eine kleine Schwäche für Frauen, die für sich selbst einstehen können und wissen, was sie wollen und was eben nicht

"Ich sehe schon, ich stehe vor einer der großen Logikerinnen dieser malerischen Stadt. Und natürlich läge es mir weit fern, eure Beweisführung anzuzweifeln, ich wäre aber höchst erfreut, einen klitzekleinen Einwand vortragen zu dürfen"

Dabei deutet er mit Daumen und Zeigefinger einen ganz, ganz kleinen Abstand an. Natürlich wartet er nicht auf eine Erlaubnis sondern spricht gleich weiter

"Ich bin nicht hier, um mit euch Geschäfte zu machen sondern aus zwei einfachen Gründen: ich will meine mögliche Konkurrenz kennen lernen und ich will euch eine kurze Frage stellen. Wie mir scheint sind wir einander keine Konkurrenz, was mich natürlich sehr freut, auch wenn es meinen Besuch teilweise überflüssig macht."
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Tag 14, früh nachmittags, Haus ihrer Gnaden, Dottora Maree Altana, Sandalia, Santinera (Alrik, Dauerregen)
Maree mustert ihn erneut, aber an ihm ist nichts zu erkennen, was auf die Heiler- oder Apothekerzunft hindeuten würde, und so reagiert sie skeptisch. „Konkurrenz? Nun, was immer ihr darunter versteht. Maree Altana, Dottora, und wenn ihr nicht als Patient zu mir kommt, wohl eher nicht zu euren Diensten.“ Sie ist so spröde wie ein Fels. „Aber dann fragt, und wir wollen sehen wohin es führt.“ Sie hat ihn nur so weit hineingebeten, dass er nicht mehr im Regen steht. Das Haus ist immerhin zweistöckig und solide gebaut, dem Anschein nach nicht allzu alt. Zusammen mit der Kleidung und dem Goldschmuck, der auf eine Geweihte der Gütigen hindeutet, spricht es für bescheidenen Wohlstand. Wahrscheinlich weiß man in dieser kleinen Stadt sehr genau, was man an einer echten Dottora hat.
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Tag 14, früh nachmittags, Haus ihrer Gnaden, Dottora Maree Altana, Sandalia, Santinera (Alrik, Dauerregen)

Nicht mehr im Regen zu stehen reicht Alrik vollkommen aus und er lehnt sich an den Türrahmen während er Maree antwortet

"Meister Alrik aus Kirma. Und auch euch nicht zu Diensten, da ihr, wie man hört, meine Dienstleistungen selber vollbringen könnt oder bereits einen Lieferanten habt. Und das wäre auch meine Frage. Ich bin Alchemist und zur Zeit auf der Suche nach bestimmten Zutaten. Man berichtete mir, bei euch könne man ein Antidot bekommen und ich suche Zutaten wie Eidechsenschwänze, Schlangenzähne und ähnliches. Ich dachte mir, dass, wenn ihr selber eine kompetente Alchemistin seid, wie man es sein muss, um ein tatsächlich funktionierendes Antidot zusammen zu bekommen, ihr sicher eure Quellen für derartige Dinge habt."
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Sie genießt die Massage sichtlich und hörbar und mehr als einmal bewegt sich auch ihre Hüfte einladend. Ganz sicer fehlt nicht viel um mehr von der jungen Adepta zu bekommen, die sich bei der ein oder anderen Berührung auf die Lippen beißen muss. Und ganz sicher gerade die Prmzahlen bis 5000 durchgeht oder einen Spruch auf altechsisch im Kopf rezitiert.

Nach einer Weile dreht sie sich zu ihm um und richtet sich auf, schaut ihm eine Weile in die Augen, bevor sie mit den Finger den Ausschnitt seiner Robe nachfährt. "Danke. Ich glaube es ist an mir mich zu revanchieren."
Bitte Rahja lass ihn anständig sein und... oder vielleicht lieber auch nicht. Wieso musste sie ihn auch atraktiv finden und zwei Männer sie.

Irgendetwas, vielleicht auch irgendwer scheinen sie daran zu hindern weiter zu gehen. Und das obwohl sie es augenscheinlich will.
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Tag 14, früh nachmittags, Haus ihrer Gnaden, Dottora Maree Altana, Sandalia, Santinera (Alrik, Dauerregen)
„Meister Alrik aus Kirma.“ Wie sie es wiederholt, kommt es ihm selber unglaubwürdig vor, aber sie kann ganz sicher nicht wissen, dass er in Wirklichkeit Hesindian aus Oblarasim ist. „Nun, was Zutaten angeht, das kommt ganz darauf an. Schlangenzähne, so es keine besonderen sein sollen, bekommt ihr billig bei den Gerbern, desgleichen Krokodilzähne. Einfache Kräuter, wie Kabiscomoos, findet ihr auf dem Markt, anderes kauft ihr am besten beim Apotheker. Die wirklich seltenen Sachen sucht ihr am besten selber, oder ihr geht das Risiko ein, sie bei der Gilde auszuchreiben. Was Heilkräuter angeht, so gibt es da zumindest eine Partida, die euch nicht einfach nur einen Korb diverses Grünzeug auf den Tisch stellt und hofft, dass sich das Gesuchte schon darunter befinden wird. Was seltene Zutaten für spagyrische oder venenische Tinkturen angeht, so sucht ihr die mit angeheuerter Bedeckung am besten selber, woher wollt ihr sonst wissen, ob es die Tränen eines Molches oder die eines Questadoren, der über euch lacht sind, die man euch in einem Tiegel überreicht?“ Über ihre eigenen Fähigkeiten verliert Maree kein Wort. Dann geht ihr Blick an ihm vorbei und sie unterdrückt ein Seufzen. „Ich befürchte, wir sind fertig, Meister Alrik.“ Als er ihrem Blick folgt, sieht er eine kleine Gruppe sich gerade am Schrein vorbei durch den Regen kämpfen. Ein Mann trägt eine Frau huckepack, deren rechtes Bein schlaff herab hängt und einen großflächigen, durchgebluteten Verband trägt. Eine zweite Frau stützt, sich selbst mit ihrem Speer stabilisierend, einen Mann, der sich mehr schleppt als geht und den linken Arm in einer blutigen Schlinge trägt. Maree seufzt erneut. „Ich sehe, die Rossa ist von ihrer Morgenfahrt zurück. Das ist das, was die meisten aus dem Sumpf mitbringen, Meister Alrik aus Kirma. Einen schönen Tag.“

Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Es ist wundervoll. Seine Hände sind nicht überall, sondern genau da, wo sie sie sich hinwünscht, und sie fühlt sich beinahe, als ob sie schwebt. Ihr Höschen liegt auf ihrer Robe, und langsam merkt sie, wie sie sich dem Höhepunkt nähert, ihm bereit ist, alles zu geben, auch wenn ein Teil von ihr eigentlich nicht wirklich...oder doch...
Aber er führt sie tief in den Garten der Lust, ohne, wie die Rahjani sagen würden, das Tempeltor einzurennen oder auch nur ausgiebig daran zu klopfen, und langsam ansteigend erlebt sie, als er sie schließlich doch einmal sanft berührt, einen Moment nahezu perfekter Harmonie mit sich selbst und ihrer Umgebung, und sie kann sich wohlig seufzend darin versinken lassen wie in ein angenehm heißes Bad anstatt ihre Lust herauszuschreien. Es fühlt sich zusätzlich beinahe ein wenig an wie bei einer geglückten Meditation, wenn sie die astrale Kraft in sich fließen lässt.
Und die Erregung bleibt, auch als sie sich auf den Rücken dreht und das Szepter zu übernehmen wünscht, hat ihr Körper gleich ein paar klare Vorschläge, zusammen zu fassen unter die Rubriken 'Noch mehr!' und 'Noch mal!' die sie nicht undiskutiert übernehmen will. Prospero begibt sich vertrauensvoll in ihre Hände. Er ist tatsächlich ziemlich muskulös, nicht wie ein Questador, eher wie ein Ringer oder Akrobat. Und nicht nur sie ist erregt, auch sein Begehren lässt sich nicht übersehen. Die Katzen hingegen ignorieren sie vollständig.

Tag 15, morgens, auf dem Karrenweg in Richtung La Grande Desplumada (Capitan)
Auf dem Weg zur Plantage müssen Emilia und gerade auch der Capitan, der sonst unverwüstlich scheint, erst einmal verschnaufen. Vecna sticht prompt der Hafer, als sie im Schatten eines von Bäumen umstandenen Wegschreins Rast machen „Ihr seid doch nicht etwa müde, alter M...Capitan.“ Der beweist Humor und lacht. „Ich bin Seemann, Du junger Hüpfer. Ich fahre eher, als dass ich weite Strecken laufe. Und wenn ich nicht so aus der Puste wäre, würde ich Dich mir schnappen und dafür sorgen, dass Du beim Mittagessen nicht richtig sitzen kannst.“ Emilia lächelt schwach.“Ich bin dafür, wenn die Pause sich dadurch verlängert.“ Vecna lacht. „Soll ich mich für euch opfern, Donna Emilia?“ Der Capitan nimmt einem Schluck aus seiner Feldflasche, dann rafft er sich auf. „Hilft nichts, weiter geht’s. Wir können bei Don Amatino Siesta halten.“
Bis zur Plantage ist es tatsächlich nur noch eine knappe Stunde, und links des Weges erstrecken sich nun abgeerntete Reisfelder, gut in Schuss. Am Tor zur Plantage hält ein kleiner Junge Wache, dem sie offensichtlich angekündigt wurden und der sie nach artiger Begrüßung zum Haupthaus weist, einem recht prächtigen Holzhaus im derzeit bei Plantagen in Mode befindlichen neu-helastischen Protzstil mit thalusischen Anleihen. Das Erdgeschoss ist teilweise aus Ziegeln gemauert und weiß verputzt, aber Seitenflügel und das Obergeschoss sind aus Holz und weisen umlaufende Veranden und nach vorne und hinten je einen prächtigen Balkon auf. Anders als bei Manana de Suerte scheint hier kein Gedanke an Verteidigungsfähigkeit verwendet worden zu sein, lediglich ein tiefer Graben um die kleine Anhöhe herum dient gleichzeitig als Entwässerung und minimale Behinderung unerlaubter Annäherung. Don Amatino erwartet sie in einem bequemen Korbstuhl auf der Veranda, gekleidet in Seidenhemd und einfache Tuchhose mit Schärpe, umgeben von einigen, zumeist jungen, Damen, unter denen sich auch Botina befindet. Die meisten tragen recht luftige Kleidung und sind, ähnlich Botina, recht ansehnlich. Vecna spricht aus,was sich alle denken. „Wenn ich das so sehe, fürchte ich, Jungs haben hier eher schlechte Karrierechancen. Die kräftige ist wohl Oberaufseherin, dann sicher Schreiberin, Haushofmeisterin, die lange, Schlanke in dem blauen Fummel seine Leibsklavin und derzeitige... Hier wackelt wohl eher der Schwanz mit dem Hund.“ Der Capitan muss lachen. „Ich fürchte, bei mir sähe es nicht anders aus. Aber zumindest scheint er auch kompetent zu sein, die Plantage sieht einigermaßen in Ordnung aus.“ Ordentlich und gepflegt sieht es zumindest aus, das können seine Begleiterinnen nicht bestreiten.
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Lokwai
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Lokwai »

Tag 14, mehr oder weniger Mittag, Haus der Witwe Miranda, Sandalia, Santinera (Goldon)
Er hatte gerade das Fenster geschlossen und als er hinausblickt sieht er am Horizont wie Praiosstrahlen zwischen den Wolken gen Boden strahlen. Ein schönes Bild.
"Ich werde mich denke doch noch zu den Macalintos begeben, da habe ich den Botengang hinter mich gebracht. Ich werde mich beeilen, sollte die Maga nun doch früh hier aufschlagen, dann seit so nett und unterhaltet euch mit ihr und spielt etwas auf Zeit." Dann verbeugt er sich kurz und macht sie dann auf seinen eh schon durchnässten Mantel ein weiteres mal anzuziehen.

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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Wann hatte sie eigentlich und... Seine Hände waren einfach magisch und sie hat darüber wohl mehr als nur ihre Wahrnehmung vergessen auch Ribaldo wurde von diesen Gefühlen für den Moment weggewischt. Und so muss sie sich mehr als ein wenig beherrschen nicht über ihn herzufallen als sie sich aufrichtet. War es nicht der Plan gewesen eine Massage zu bekommen und... jetzt? Auf jeden Fall legte sie ihn ebenfalls vor den Kamin, nachdem sie ihn auch aus seiner Robe geschält hat. Mit zärtlichen Fingern seine Konturen nachgefahren ist und sich wieder sichtlich zusammenreißen muss. Im Gegensatz zu hm setzt sie sich auf seinen Po und beginnt mit seinen Schultern und seinem Rücken, arbeitet sich dann langsam nach unten, Po und Beine massierend. Erst nach einer Weile dreht sie ihn mit sanfter Führung um und widmet sich seiner Vorderseite, erkundet den Körper auch in rahjanischen Gefilden und nach kurzem Zögern zeigen sich ihre geschickten Finger bemüht auch ihm die gewünschte und hoffentlich genau so amgische Entspannung zu bieten.
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Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
Die Herausforderung besteht nicht darin, ihm Freude zu bereiten, das gelingt ihr ganz eindeutig und rein instinktiv. In Sefiras Palast wurde ihr vieles beigebracht, auch Benehmen und bis zu einem gewissen Grade auch das Flirten. Aber das hier ist etwas, was sie sich selbst aneignen, beziehungsweise auf ihre Instinkte verlassen muss. Und als sie ihn auf den Rücken dreht, sich rittlings über ihn beugt, da werden auch seine Hände wieder aktiv, berühren erst ihre Oberschenkel, dann ihre Seiten, und schließlich sie wieder dort, wo sie sich ihm so einladend präsentiert. Es ist dieser Moment, wo sich ihr Körper gegen sie durchsetzt und ihre Selbstbeherrschung überfordert ist. Sie lässt sich fallen, und ihren Körper gewähren.

Es gibt immer ein hinterher, und das ist immer eine Herausforderung, besonders jetzt, wo ihr Körper sich mit einem 'Mir hat's echt Spaß gemacht, ich bin jetzt müde, kümmere Du Dich um den Rest' ihren Gedanken überlässt. Er schiebt noch ein 'Ein kleiner Happen zu Essen wäre jetzt prima' nach, dann meldet sich ihr Kopf mit diversen unerfreulichen Überlegungen und auch so etwas wie Schuldgefühl. Aber bevor sie ins Grübeln verfallen kann, macht Prospero alles richtig. Die bangen Fragen 'Hat er jetzt, was er wollte, war es das jetzt?', oder, nur scheinbar entgegengesetzt 'Will er mich jetzt exklusiv, sieht er mich jetzt als die Seine an?' stellen sich gar nicht erst, als er sie in den Arm nimmt und ihr dann galant in die Kleider hilft. „Ihr seid eine faszinierende Frau, Boronaya.“ Er lächelt, und, selbst nun wieder salonfähig, berührt sie sanft den Schultern. „Wenn ihr erlaubt: Sapefacta!“ Der Wunsch, sich zu waschen, ohne so offensichtlich beglückt im Haus eine Waschschüssel zu suchen oder sich bringen zu lassen, stand trotz aller anderen Gedanken weit oben auf der Liste, und das sich einstellende Gefühl von Sauberkeit ist beinahe so wundervoll wie die vorhergehende Erregung, auch wenn der körperliche Akt der Selbstreinigung etwas fehlt.
Sie kann gar nicht wirklich beschreiben, wie er es schafft, aber es gelingt ihm trotzdem, ihr die Sorge zu nehmen, sie habe sich irgendwie angedient, gar verkauft, oder auch nur einfach so herumkriegen lassen, irgendwelche Erwartungen erfüllt, sondern schlicht und einfach, dass sie ihn glücklich gemacht hat und er sich freut, das auch bei ihr geschafft zu haben. Dann lässt er ihr ein paar Augenblicke Zeit für sich selbst und besorgt derweil ohne Andeutung ihrerseits tatsächlich in der Küche ein paar Happen, die nach seiner Rückkehr, als Boronaya schon wieder ganz Adepta Minora ist, von Latifa gebracht werden. Die Kleine schöpft keinerlei Verdacht, sondern freut sich offenbar vor allem, endlich wieder eine Gelegenheit zu haben, aus den Fenstern gucken zu dürfen.

Tag 14, angehender Nachmittag, Haus der Witwe Miranda, Sandalia, Santinera (Goldon, Dauerregen)
Boroggio ist über seinen Diensteifer erfreut, recht sicher auch ein wenig mit dem Hintergedanken, die hübsche Boronaya vielleicht so allein begrüßen zu dürfen. Auch wenn der junge Mann sicher nicht genau weiß warum, oder was er sich davon verspricht.
Der Regen hat tatsächlich vorübergehend ein wenig nachgelassen, es tröpfelt nur noch, auch wenn ziemlich klar ist, dass es bald wieder losgehen wird. Er schafft es beinahe ungeschoren zum Anwesen der Macalinto und ist schon Sichtweite des Anwesens, als es wieder losgeht. Die Wachen hier sind von einem ganz anderen Schlag als nebenan, raue Burschen, die ebensogut in der Gilde der Questadoren Mitglied sein könnten, und seine Behandlung, obwohl weniger höflich, ist gefühlt respektvoller als bei den Salmoranez. Man nimmt ihm zwar auch hier die Waffen ab, geleitet ihn dann aber zu einem großen Vordach am Anwesen, das eher wirkt wie das Haupthaus einer Plantage, auf das man einen großen Semaphorenturm und ein paar Zeichen eines explodierenden Wohlstandes geflanscht hat. Unter dem Vordach ist eine große Feuerstelle mit einem offenen Grill, auf dem ein gutes Dutzend Gauchos Fleisch und Fladenbrot herstellt. Waffen sind in Reichweite, und es riecht nach Pferden, Rauch und gegrilltem Fleisch. Das Sagen hat eine recht kräftige, beim besten Willen nicht hübsch, aber doch eindrucksvoll zu nennende junge Frau, die sich bei seiner Vorstellung immerhin erhebt. „Rapida Macalinto, zu euren Diensten. Ihr habt was für meinen Vater?“

Tag 15, morgens, auf dem Karrenweg in Richtung La Grande Desplumada (Capitan)
Don Amatino empfängt sie auf der Terrasse seines Anwesens, umgeben von einer Reihe großteils junger Frauen. Da ist die Oberaufseherin, welche sich anchd er Vorsettlung auch gleich verabscheidet, weil sie zu tun hat. Dann Botina in ihren hübschen, rot-weiß lackierten Lederstiefeln, immerhin nicht Oberaufseherin, wofür sie beim besten Willen zu jung wäre. Die schlanke und etwas schüchterne Lucia, die wohl die Aufgaben einer Schreiberin übernimmt. Hinter dem Stuhl des Dons stehend schließlich, in ein freizügiges aber elegantes Gewand aus blauem, mit Goldborte besticktem Leinen gekleidet, seine Leibsklavin Safira, eine resolute und selbstbewusste Schönheit Mitte Zwanzig, in der sich mohische und tulamidische Züge mischen. Sie nimmt in der inoffiziellen Hackordnung ganz eindeutig die Spitzenstellung ein, auch wenn sie sich als Sklavin höflich, ja devot und vor allem schweigsam gibt. Die Atmosphäre ist freundlich, von dem verbissenen Zickenkrieg um die momentane Gunst des Gebieters, die so häufig in Haushalten zu sehen ist, wo der Herr der Sklavinnen seiner Leidenschaft nicht Herr wird, ist hier nichts zu spüren.
Der Capitan übernimmt das erneute Vorstellen. „Meine Nichte, Emilia ya Yucza, die Eigentümerin von Manana della Suerte. Venca, unsere Konnetabel. Shiri, unsere Hausverwalterin.“ Er improvisiert den Titel, da 'Mädchen für alles' einfach zu sehr nach Sklavenarbeit klingt. Don Amatino begrüßt die drei Damen in Reihenfolge ihres Ranges, bietet dann Emilia und dem Capitan Plätze auf den Korbstühlen an, während sich Vecna und Shiri hinter Emilia aufstellen, so wie es Botina und Lucia beim Don machen, aber dabei vielsagend einen halben Schritt hinter Safira zurücktreten. Eine junge Sklavin, hübsch aber sehr knapp gekleidet, bringt Getränke, eine weitere eine Waschschüssel und Handtücher für Gesicht und Hände. Man fängt mit etwas Plauderei an, und Emilia gibt sich zwar redlich Mühe, aber die horasische Sprezzazura passt nicht wirklich auf die alanfanische Plantage, und sie ist erleichtert, als der Capitan das Ruder übernimmt und einen deutlich derberen Umgangston anschlägt. „Wir haben zwar eine Bananenplantage und keine Reisfelder, aber ein Rundgang würde mich schon interessieren, Don Amatino. Ihr habt hier wirklich was auf die Beine gestellt, Respekt.“ Der Plantagero lacht angenehm berührt, aber bei allem Selbstbewusstsein doch ein klein wenig verlegen. „Aus dem Munde eines Mannes wie euch ist das ein Kompliment, das mich ehrt, Capitan. Grund und Boden habe ich allerdings von meinem Vater geerbt, und die Reisfelder hat mein Bruder angelegt, Boron hab ihn selig.“ Er wuchtet sich hoch. „Aber ihr habt recht, vor dem Mittagessen tut uns ein wenig Bewegung nicht schlecht.“ Don Amatino erhebt noch einmal seinen Becher und trinkt ihn dann leer. Vecna hebt die Hand. „Können wir uns vielleicht irgendwo noch ein bisschen frisch machen, Don Amatino? Der Staub des Weges, und so.“ Sie blickt kurz zum Capitan, aber der nickt nur, und Don Amatino klatscht einmal in die Hände.“Selbstverständlich! Selbstverständlich! Wo sind meine Manieren bloß geblieben. Safira, mein Schatz, führe die Signorinas doch bitte ins Badehaus und lasse es ihnen an nichts fehlen. Die Sklavin hinter seinem Stuhl verneigt sich tief, was sofort den Blick des Capitans auf sich zieht, als sich so neue Einblicke ergeben. Emilia zischt. „Onkel! Also wirklich!“ Der zuckt mit den Schultern und blickt zu Don Amatino. „Bitte um Entschuldigung, Don Amatino.“ Emilia ist rot geworden “Das geht sowas von gar nicht!“ Der Don lacht allerdings nur. „Schönheit will bewundert werden. Seid nicht so streng, Signorina.“ Safira lächelt lediglich, dann wendet sie sich an Emilia. „Bitte folgt mir, Donna.“ Falls ihr der zudringliche Blick des Capitans unangenehm gewesen sein sollte, versteckt sie es zu gut, um es sich anmerken zu lassen: Sie erweckt jedenfalls eher den Eindruck sich geschmeichelt zu fühlen.
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Lokwai
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Tag 14, angehender Nachmittag, Villa der Macalintos, Santinera (Goldon)
"Ich heiße Goldon Zaragusa und überbinge eine Botschaft eines Boronis. Es wäre mir eine Ehre den Brief persönlich zu überbringen, wenn es möglich wäre", ergänzt er, er wollte nicht unhöflch wirken.
Er ist froh zur rechten Zeit angekommen zu sein und nicht ein weiteres mal durchnässt zu sein. Es war auch ungewöhnlich mal keinen Spruch von den Söldner des Hauses zu hören. Er hatte ja den Eindruck das jeder Bewaffnete sein Auftreten beurteilen musste. Oft klang natürlich der Neid in ihren Stimmen mit, aber hier auf dem Land war die Zunge ungewöhnlich frei, daran musste er sich immer noch gewöhnen.
"Ein schönes Anwesen ...", sagt er lächelnd.

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Tag 14, früher Nachmittag, Anwesen der Macalinto, Magnolia, Santinera (Goldon, Dauerregen)
Rapida schaut sich um. „Schön? Mir ist's zu groß und zu protzig, aber wir sind halt eine große Familie.“ Die Gauchos um sie herum machen hurr hurr, und sie grinst breit, offensichtlich ist sie stolz darauf. „Vater ist leider nicht da, sieht auf Manana della Suerte nach dem Rechten, die Mine in Gang bringen.“ Sie steckt zwei Finger in den Mund und pfeift, was bei ihrem Gebiss ganz hervorragend geht. Ein kleiner Sklavenjunge materialisiert. „Pico, lauf zu Schnulli, ich mein natürlich Tsabelina, und sag ihr, ein Gardist der Tempelgarde hat einen Brief von der Kirche für Vater. Hop hop!“ Der Junge verneigt sich. „Jawohl Donna Rapida! Brief für den Herrn! Ich sage Donna Tsabelina Bescheid!“ Er verschwindet. Rapida weist mit der Hand auf einen freien Platz am Feuer. „Schon gegessen, Zaraguza? Das Fleisch ist beinahe fertig.“
Tsabelina braucht ein paar Minuten, und dass die beiden Schwestern sind, muss man dazu schreiben. Wahrscheinlich eher zwei Jahre älter ist sie halb so groß und allerbestenfalls halb so schwer wie Rapida. Ein tulamidisches Püppchen, allerdings eines mit sehr selbstbewussten Augen. Sie nickt Rapida freundlich zu, nimmt das respektvolle Kopfnicken und die Fingersalute der Gauchos entgegen und wendet sich dann an Goldon, der klar erkennbar der Bote ist. „Boron zum Grusse. Ich bin Tsabelina Macalinto. Mein Vater ist aushäusig, ihr könnt mir den Brief geben.“
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Lokwai
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Tag 14, früher Nachmittag, Anwesen der Macalinto, Magnolia, Santinera (Goldon, Dauerregen)
Er hatte schon gegessen, aber warum nicht eine weitere Kleinigkeit essen, außerdem war es eine Möglichkeit Gerüchte aufzuschnappen.
"Das ist nett, gerne nehme ich noch eine kleine Mahlzeit zu mir. Ich bedanke mich", sagt er und setzt sich. Während er wartet, spricht er die Runde an, die mit ihm isst. "Ganz schön langweiliges Wetter ... da macht das arbeiten weniger Spaß ... und das wo doch so viel zu tun ist ... ob bei dem Regen der Hanfla friedlich bleibt ... gibst was Neues?"
Als dann Tsabelina auftaucht, legt er sein Besteck hin, wischt sich den Mund und steht auf. "Meine Name ist Goldon Zaragusa, Danke für eure Gastfreundschaft, Travia sei mit euch", er greift in seine Innentasche und holt den Brief hervor, "hier bitte schön. Wie laufen die Geschäfte?" versucht er sie in ein Gespräch zu verwickeln.

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Tag 14, früher Nachmittag, Anwesen der Macalinto, Magnolia, Santinera (Goldon, Dauerregen)
„Die Gütige hat das Jahr gesegnet, die Ernte war gut.“ Rapida reicht ihm frisches Fladenbrot und auf dem Grill gebratenes Rindfleisch, nicht gerade seine alltägliche Kost, kriegt man selbst als Tempelgardist Fleisch meist eher als nachgeordneten Suppenbestandteil und dann auch meist Schweinefleisch zwischen die Zähne. Aber hier sitzt man an der Quelle. Gaucho bei den Macalinto ist sicher kein einfaches Leben – die Typen sehen alle ziemlich raubeinig und wehrhaft aus, aber ernährt wird man ganz offensichtlich besser als manch Handwerker in der Metropole. „Der Moloch wird nie satt, die können gar nicht genug kriegen.“ Rapida schlägt ihre Zähne in das nur mit Salz und Lindegardsmündchen* gewürzte Fleisch. Es schmeckt hervorragend, so frisch vom Grill.

„Gut. Die Geschäfte gehen gut.“ Sie scheint nicht auf Plauderei aus zu sein, aber sie wäre auch eine schlechte Privatsekretärin, wenn sie eine Schwätzerin wäre. Tsabelina erweist dem Siegel Respekt, dann bricht sie es mit der größten Selbstverständlichkeit und liest den Brief. Es dauert einen Augenblick, dann fragt Rapida neugierig, „Und?“ Tsabelina seufzt. „Noch einer, der uns für einen Krieg gegen die Eidechsen gewinnen will.“ Sie wendet sich an Goldon. „Ich werde ihn meinem Vater vorlegen, aber seine Antwort für euren Herrn kenne ich bereits: Solange die Sumpfeidechsen keine Plantagen angreifen, ziehen die Macalinto nicht gegen sie in den Kampf. Das hat er versprochen, und mein Vater hat noch nie sein Wort gebrochen.“ Auf letzteres nickten die Gauchos ernst, und Tsabelinas Antwort scheint, den Mienen der Umsitzenden nach zu urteilen, die Familienpolitik korrekt wiederzugeben. Daher wohl auch keine Gildenaufträge für Vergeltungsschläge gegen Achazdörfer. Die Stimmung bei den Salmoranez hingegen wirkte anders. Eine regelrechte Armee unterhält nur jemand, der auch Krieg führt. Aber das ist hier wohl kaum die richtige Runde oder der richtige Zeitpunkt, um als Wildfremder neugierige Fragen über die Nachbarn zu stellen. Da müsste er schon diskreter ran.

*=Sieht aus wie Thymian, schmeckt wie Thymian und wächst halt im aventurischen Süden...
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Tag 14, früh Nachmittags, im zweiten Stock des einstöckigen Weißen Aras, Sandalia, Santinera (Boronaya), Dauerregen
"Das kann ich nur zurückgeben," erwidert sie das Kompliment, nachdem sie wieder halbwegs Herrin ihrer Sinne ist. Und beschlossen hat, dass sie die Schuldgefühle auf den Nachhauseweg verschiebt. Oder darauf, wenn ihr Kopf wieder das tat, was er sollte.
"Ich... ist es vermessen zu sagen, dass ich jetzt noch mehr auf unsere Zusammmenarbeit freue?" meint sie nach dem sie einen Happen gegessen hat und auch wieder sauber ist." Sie wirft einen Blick nach drau0en, aber es ist schwer die Zeit abzuschätzen. "Ich... Danke. Ihr seid ein Mann vieler Talente. Und trotzdem muss ich euch schon bald verlassen. Irgendwie sind meine Tage hier voller als in Sefiras Palast. Und auf jeden Fall aufregender. Wann hättet ihr denn einmal Zeit genauer zu besprechen und zu planen, was wir da ausgraben könnten?" fragt sie noch nach.
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