Hat hier doch gar keiner geschrieben, oder?DnD-Flüchtling hat geschrieben: ↑08.10.2019 17:19Hierbei möchte ich übrigens auch anmerken, dass diese Fixierung auf "Frauen könnten sich davon getriggert fühlen" mir etwas arg einseitig erscheint
Es hieß, Leute könnten sich getriggert fühlen. Und die, die das geäußert oder bestätigt oder was auch immer haben, waren zufällig Frauen. Aber ich denke, es kann tatsächlich auch Männer triggern. Wenn nicht als (mögliches) Opfer, dann eher so, dass sie sich durch "diese Abscheulichkeit" besonders unter Zugzwang gesetzt sehen.
Selbst wenn man das nicht möchte. Unter gewissen Umständen kann es einfach ins Bild gehören (zB in einem Kriegs-/Eroberungs-/Plünderungsszenario), und ich stimme dir zu - ich persönlich sehe da grundsätzlich auch keinen Unterschied zu anderen Kriegs-Nebenauswirkungen (oder wie auch immer man das nennen soll.)Skyvaheri hat geschrieben: ↑08.10.2019 17:35Was mich eben gewundert hat, ist dass sich offenbar bereits viele SpielerInnen auch dadurch ganz besonders gestört fühlen, wenn es "als Hintergrund-Beschreibung" (wie es in meinem Fall angedacht war) verwendet wird. Ich beschreibe ja auch keine 10 Minuten, wie im Detail nun Unschuldige abgeschlachtet, ausgeweidet, blabla... werden.
Ich denke aber schon, dass Vergewaltigung wie jedes andere Verbrechen durchaus legitim als Hintergrund ist - insbesondere wenn man als SL möchte, dass die Spieler (und ihre Helden) das Verbrechen ganz besonders abscheulich finden...
Ich glaube, ein bisschen spielt bei der unterschiedlichen Bewertung aber auch eine Rolle, dass Vergewaltigungen zB in Filmen und Erzählungen fast mythisch überhöht werden. Bei Frauen, und ganz schlimm selbstredend auch bei Männern. Wenn das da überhaupt mal thematisiert wird - naja. Psycho-Zerstörungs-Device No. 1, oder so.
Ein Filmheld oder auch eine Filmheldin kann praktisch alles überleben, wo andere Leute nur noch Hackfleisch wären, und rennt immer noch weiter und kämpft für das Gute. Massive physische Gewalt, psychischen Stress - und dann eine Vergewaltigung und - zack - monatelang Drama, Selbszweifel, komplette Zerstörung der Persönlichkeit, am besten bis hin zur Suizidalität.
(Bewusst übertrieben dargestellt).
Ich will nicht sagen, dass diese Darstellung der psychischen Folgen nicht realistisch ist oder sein kann (im Gegenteil) - aber im Vergleich zu den oft eher stiefmütterlich behandelten Folgen sonstiger körperlicher Qualen für die geistige Gesundheit diverser Protagonisten im Film und Fernsehen wirkt das manchmal auf mich etwas - seltsam unausgewogen.
Und dadurch wächst bei allen, die gern Filme gucken, der Eindruck, so sei das wohl in einer Welt, die in gewisser Weise dem Kino ähnelt.
Vergewaltigung gefühlt mindestens tausendmal schlimmer als jede andere Folter und jedes andere Erlebnis.
Ob das unterm Strich wirklich so ist, kann ich zum Glück nicht beurteilen. Dafür fehlen mir praktische Erfahrungen auf beiden Gebieten.
Ich denke aber manchmal: Würden da nicht noch so viele kulturelle Implikationen mitschwingen, wie etwa, dass eine Frau, die vergewaltigt wurde, ebenso wie eine Frau, die zu leichtlebig ist, "nichts mehr taugt" (nämlich dafür, für die Steinzeitsippe gewinnbrignend verheiratet zu werden), oder dass ein Mann, dem sowas passiert, kein echter Mann mehr ist - wäre der Unterschied vermutlich weniger groß.