Nachricht der Moderation
Ich finde es allgemein interessant, dass sich noch nie jemand beschwert hat, wenn beim Rollenspielen gemordet, gefoltert und geraubt wird... aber Vergewaltigungen ein Problem sind....
Sky
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Ich finde es allgemein interessant, dass sich noch nie jemand beschwert hat, wenn beim Rollenspielen gemordet, gefoltert und geraubt wird... aber Vergewaltigungen ein Problem sind....
Huhu! Ich glaube, es gibt für viele Leute einen Disconnect zwischen dem regelmäßig öffentlich wahrnehmbaren (Gewalt gibts im Fernsehen und in den Nachrichten oder in modernen Deutschen Metropolen in den Innenstädten täglich erfahrbar); welches ein gutes Stück weit normalisiert ist in der Wahrnehmung einerseits; - und anderersetis: - ; dem eigentlich sehr privaten und intimen Erleben von Sexualität welche dann bei Rape im Rollenspiel an die Öffentlichkeit gezerrt wird, was an sich schon ein Tabubruch ist, aber viele Leute auch empfindlich trifft.
Also das Problem existiert ja eher bei Vergewaltigung gegenüber SCs, gegen NSCs wo die Helden danach den Vergewaltiger verkloppen dürfen war bisher nie ein Problem.
Das wage ich mal zu bezweifeln. In meinen Runden (und auch in Erzählungen von Freunden in anderen Runden) wurde immer vorsichtig mit sowas umgegangen.
Pack noch Grabplünderei dazu und es beschreibt meine Erfahrung in meiner Tischrunde in der Phileassonsaga :D
Yesterday's the past, tomorrow's the future, but today is a gift. That's why it's called the present.
-Master Oogway
Ich glaube, das liegt entweder an deiner stark selektiven Wahrnehmung oder daran, dass eben doch noch kein Mensch alles im Leben je gesehen hat, was auf der Welt so vorkommt.
Das ist durchaus möglich.Fenia_Winterkalt hat geschrieben: ↑08.10.2019 11:02 Ich denke das liegt unter anderem daran das letzteres eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat, das es anwesende Personen triggert. Bei ersterem weiß man in der Regel wenn eine Person so etwas mitgemacht hat, Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt sind eher etwas das man nicht so nach außen trägt.
Hey, ich habe nie behauptet, dass ich alles gesehen hätte!Rhonda Eilwind hat geschrieben: ↑08.10.2019 12:24Ich glaube, das liegt entweder an deiner stark selektiven Wahrnehmung oder daran, dass eben doch noch kein Mensch alles im Leben je gesehen hat, was auf der Welt so vorkommt.
Das ist in der Tat interessant.Skyvaheri hat geschrieben: ↑08.10.2019 14:06atsächlich habe ich mir aber jüngst anhören dürfen, dass ich in einem Setting, in dem eine Stadt von Soldaten geplündert wird Mord, Folter, Raub und Verschleppung ruhig thematisieren kann, aber mir bitte doch überlegen sollte, ob die wirklich auch noch die Bevölkerung vergewaltigen müssen.
Im DSA-Kosmos ist Vergewaltigung wohl Definitionssache. Ist der beliebte Hexenzauber Levthans Feuer bereits Vergewaltigung? Ich hab noch nie erlebt, dass sich die anderen Spieler beschwert hätten, wenn ein SC Levthans Feuer benutzt. Dieser Zauber ist eigentlich bloß das magische Pendant zu GHB und wird genauso eingesetzt; das Opfer wird sexuell ausgenutzt und evtl. noch seiner Kräfte beraubt. Dass der Zauber das Opfer glauben lässt, dass es das Ganze genießt, ändert eigentlich nichts an der moralischen Verwerflichkeit. Das ist für die meisten Spieler (kenne persönlich zumindest kein Gegenbeispiel) offenbar vollkommen ok, aber die Anwendung dieses Zaubers auf ihren SC würde viele wohl empören. Wie @Jadoran geschrieben hat: Die Konventionen mögen heuchlerisch sein, aber sie sind nun mal da.
Das ist da nämlich eine Frage, die ich mir ebenfalls stellen würde.Skyvaheri hat geschrieben: ↑08.10.2019 14:06Tatsächlich habe ich mir aber jüngst anhören dürfen, dass ich in einem Setting, in dem eine Stadt von Soldaten geplündert wird Mord, Folter, Raub und Verschleppung ruhig thematisieren kann, aber mir bitte doch überlegen sollte, ob die wirklich auch noch die Bevölkerung vergewaltigen müssen.
Aha. Es ist also ok, wenn ich beschreibe, dass Zivilisten blutig abgeschlachtet werden? Aber wenn ich im selben Satz genau so abstrakt beschreibe, dass eine Frau (oder auch ein Mann) in eine Seitegasse gezerrt und vergewaltigt wird, ist das so viel schlimmer, dass ich es nicht nennen sollte.
Das ist ein guter Hinweis... vor dem ich meine Aussage revidieren muss. Tatsächlich hatte ich eine Situation, in der ein weiblicher Char von mir einen männlichen Char einer Mitspielerin (!) mit einer Magie-Dilettantisch unterstützten Betören-Probe rumkriegen wollte. Hier gab es auch die Diskussion in welcher Richtung das wirkt - ob das als "Zauber-Angriff" gilt und als "Aufzwingen" bzw. "Vergewaltigung" darstellt.
Ja, das sind alles ganz reale üble Punkte - die es Männern mit Missbrauchs-/Vergewaltigungserfahrung um so schwerer machen, Hilfe oder Verständnis zu finden. Oder überhaupt darüber zu sprechen. Es wäre wirklich wichtig, solche Denkweisen zu überwinden.
Dass man Vergewaltigungsschilderungen persönlich nicht unbedingt braucht? Kann ich verstehen - ich war wie gesagt bei besagter vergleichbaren Szene beim PnP dabei und fand sie dann doch eher befremdlich (und ehrlich gesagt auch unfair, weil ich wusste, dass ich einerseits qua Charakterklasse verpflichtet gewesen wäre einzugreifen, aber andererseits wohl direkt hätte einen neuen Char auswürfeln dürfen, wenn ich es getan hätte).Madalena hat geschrieben: ↑08.10.2019 17:29 @DnD-Flüchtling Ich glaube, zwischen einer Show-Szene und Tischrollenspiel gibt es noch einen deutlichen Unterschied in der Immersion. Du schreibst ja selbst, dass die Frauen genüsslich mitgespielt haben. Die waren innerlich nicht in der Szene drin, und hatten (völlig legitim, wie ich finde) ihren Spaß. Am Spieltisch habe ich aber kein Skript das ich befolge, sondern versetze mich in meinen SC und bin viel mehr in der Szene drin.
Zumindest nicht, ohne es mit den Spielern outgame abzuklären bzw. sicher zu sein, dass es "richtig" ankommt.