DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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14. Tag vormittags, Herberge Arangenhaus, Sandalia, Santinera (Alrik & Boronaya)
"Dann wünsche ich dabei viel Erfolg. Ich glaube ich genieße jetzt erst mal einen Tee..." gibt sie zur Antowrt und zwinkert ihm zu. "Versucht nicht davonzuschwimmen.Ihr kommt nicht durch Zufall beim Apotheker vorbei? Wenn ihr mir einen Kräutertee gegen eine Erkältung mitbringen könntet." Dann würde sie sich tatsächlich umziehen und den Tee zubereiten. Immerhin will sie nicht wirklich krank werden. "
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Jadoran
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14. Tag morgens, Herberge Arangenhaus, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Es tut gut, aus dem nassen Leder heraus zu kommen und trockene Stoffkleidung anzulegen. Im Haus herrscht emsige Geschäftigkeit, und Boronaya scheint die einzige zu sein, die in der Herberge geblieben ist. Cusi hat sich in ihrer Abwesenheit offenbar auf den Weg gemacht, und Jucho und die retiche Partida sind natürlich noch lange nicht zurück. Auch von den anderen Gästen scheint bis auf Alrik den Alchimisten keiner da zu sein. Wo kann sie am besten mit Goldon reden? Die Kammern sind recht eng, das ist sehr privat, unten am Tisch wird hingegen dazu führen, das Wirtin und die beiden Sklavenmädchen sicher das eine oder andere Wort aufschnappen, selbst wenn sie nicht lauschen. Und wie soll sie zu nachmittags zu Prospero gelangen, ohne das ihre Kleidung hauteng an ihr klebt. Ganz abgesehen davon, wenn dieses Mistwetter tatsächlich bis abends anhalten sollte, was wird dann aus ihrem Treffen mit Ribaldo? Sie brauchen schon ein Dach über dem Kopf.

Tag 35, Nachmittags, Alte Baracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
In der Küche versucht sich Jelinea abzuregen und sich zu beherrschen, zumal Sumaida anzusehen ist, dass sie 'Das Thema' nicht diskutieren will, und es von Alejandro wahrlich zu viel verlangt wäre, seinem Freund in den Rücken zu fallen. Aber der Frust ist einfach zu groß. „Ich bin nicht prüde!“ Sumaida schaut scheu zu Alejandro. „Die... uh... provozieren dich doch nur. Buki will dich doch nur foppen.“ Alejandro nickt. „Und Korian dich provozieren. So wie bei Fina. Aber das beiseite – wahrscheinlich hat er recht.“ Er wird rot, als Jelinea ihn anfunkelt, und hebt die Hände. „Nur meine Meinung.“ Die blickt zu Sumaida, die prompt verlegen wird, aber dank des Fehlens jeglicher Begehrlichkeit in Alejandros Stimme keine Eifersuchtstendenzen zeigt. „Es macht ja doch Spaß...uh... also mit dem Richtigen.“ Sie rückt an Alejandro heran, der den Arm um sie legt, sich aber keine weiteren Freiheiten herausnimmt. Jelinea gibt auf und schaut, errötend auf den Tisch. „Ist ja nicht so, dass ich nicht auch mal Lust hätte. Aber eben mit dem Richtigen.“ Und wenn man erst mal in der Partida damit angefangen hat, kann man kaum aufhören. Lust, Korians Trophäe für eine Nacht zu werden, hat sie beileibe nicht. Und der stille Rando...nee. Und die fünfte oder schon sechste Kerbe in diesem Monat an Maricos Bettpfosten zu werden auch nicht, egal wie toll er angeblich ist. Und mit Janis, der sich sofort Harana an den Hals geworfen hat, nie im Leben! Rein unter Freunden wäre es mit Alejandro wahrscheinlich noch am schönsten, da würde sie sich zumindest sicher vor Spott fühlen, aber das geht wegen Sumi nicht. Und dann würde sie ihn doch endgültig als ihren Anführer anerkennen.
Alejandro nickt ihr zu. „Lass dich einfach nicht unter Druck setzen.“ Sumaida nickt heftig. Jelinea lächelt schwach. „Na, dann.“ Sie schaut nach draußen und findet Sumaidas Ansicht bestätigt, denn die Truppe ist beim Aufräumen. Buki hat sogar ihr Hemd wieder angezogen und Marico ist nach oben gegangen, um seinen und Alejandros Kram wegzuräumen, nur Janis turtelt etwas mit Harana herum, aber just in diesem Moment setzt es eine Kopfnuss für Janis und einen Klaps für Harana, und Korian deutet zum Holzschuppen, Janis ganz richtig daran erinnernd, dass er mit dem Feuerholz dran ist und Harana eigentlich auch Küchendienst hat. Letztere möppert etwas, aber als Korian erneut ausholt macht sie sich auf die Socken.
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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

14. Tag morgens, Herberge Arangenhaus, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Boronaya war auf jeden Fall erst einmal froh wieder trocken zu sein, aber alles andere war heute eher... unerfreulich. Vielleicht könnte die Hauswirtin bei den ersten beiden Fragen helfen, bei der letzten hingegen wohl eher nicht. Alos ging sie hinunter und suchte die Hauswirtin, um ihr ihr Anliegen zu erklären.
"Seid gegrüßt ich hoffe ich störe nicht. Wisst ihr eine Örtlichkeit an der man sich diskret unterhalten kann, die aber gleichzeitig auch keine... falschen Schlüsse zulässt? Der gute Briefschreiber hat um eine Unterredung gebeten. Und darf ich fragen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt trocken heute mittag irgendwo hin zu kommen? Benutzt ihr Schirme?"
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Jadoran
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Tag 35, Nachmittags, Alte Baracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
Beim Essen berichtet Alejandro dann ausführlicher von dem Achaz, vor allem weil Korian nachfragt. Der sieht die Angelegenheit eher negativ. „Bisher war Eskorte eine reine Luftnummer. Kann sich ändern, wenn die Achaz auf Kleinkrieg machen. Und Teilnahme an Strafexpeditionen gegen Achazdörfer wäre jetzt auch nicht so meins. Also von daher – keine gute Nachricht.“ Rando brummt. „Aber die Eskorten könnten dann mehr und besser bezahlt werden.“ Korian schüttelt den Kopf. „Vielleicht, glaub ich aber nicht. Eher, dass es weniger werden, und die dafür teurer. Das geht dann aber auch eher an die kampfkräftigen Partidas. Und nein, Krieg ist nicht gut fürs Geschäft, erst recht nicht für die Söldner. Das ist wie mehr tödliche Gladiatorenkämpfe beschissen für die Gladiatoren und Lanistas sind. Wir sind es nämlich im Zweifel, die verrecken.“ Alejandro, der sich zwar als Questador, nicht aber als Söldner versteht, pflichtet ihm zwar bei, wiegelt aber ab. „Die Salmoranez und die Macalintos haben doch beide kleine Armeen. Meinst Du nicht, die nehmen das selber in die Hand?“ Korian erwägt das. „Ich verstehe nicht viel von der Politik hier, aber ich hab gehört, der Stadtrat sei bezüglich der Achaz uneins. Die Salmoranez sind mit vielen Anoijhastämmen verbandelt, und die hassen die Zischler bis aufs Blut. Die Gonralas handeln mit einigen Zischlern und kriegen da viele Sklaven her. Und die Macalintos wollen vornehmlich ihre Ruhe.“ Buki zuckt mit den Schultern. „Zerbrecht euch nicht eure Köpfe über die Politik. Überlasst das den Pferden, die haben größere...“ Sie weicht einer halbherzigen Kopfnuss ihres Anführers durch geschicktes Ducken aus.

14. Tag morgens, Herberge Arangenhaus, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Senora Ponche lässt sich in der Küche antreffen, und sie hat bei 'diskret' natürlich sofort die falsche Assoziation. Aber als Boronaya erläutert, wird ihre sofort umwölkte Miene wieder sonniger. „Einen Schirm haben wir, Sika kann euch damit gegen eine kleine Aufmerksamkeit begleiten. Wenn ihr eine vertrauliche Unterhaltung führen wollt, ist es wohl am besten, ihr mietet ein Besprechungszimmer in der Gilde, da kann bei Bedarf auch ein Schreiber zur Bezeugung hinzugerufen werden. Je nach Raum kostet das nur wenige bis einige Silber.“ Die Alternative besteht halt hier am Esstisch. Da wird der Tempelgardist sich entscheiden müssen, wie viel Diskretion er bezahlen möchte.

Tag 14, vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera
Wieder einmal muss Goldon zur Kenntnis nehmen, dass die Armada und die Tempelgarde geprägt von ihren völlig unterschiedlichen Aufgaben sind. In der Tempelgarde werden mit größter Selbstverständlichkeit immer noch Großschilde genutzt, um Würdenträger vor profanem und magischem Beschuss zu schützen, und das schnelle Bilden eines Schildwalles und die Evakuierung eines Würdenträgers unter seinem Schutz sind etwas, was einem blutig eingeschliffen wird. In der Armada, die häufig auf Schiffen oder unübersichtlichen Umgebungen mit Deckung, wie dem Dschungel, kämpft, gibt es überhaupt keine Schilde mehr und man setzt statt dessen auf Spieß, Säbel und Torsionswaffe. Eine weitere Komplikation tritt auf, als die Leutnant ihm Curro und seine drei Gehilfen wegnimmt, da das Geschütz sich offenbar standhaft weigert, nach so langem Dornröschchenschlaf seinen Dienst zu tun. Also bleiben Goldon gerade einmal Korporal Juan und sechs Mann, und natürlich sind das auch die schwächeren. Nach etwas Sparring mit dem Übungssäbel flucht Goldon mehr oder weniger still, dass er alleine alle sieben erledigen kännte, und als einer der älteren zu laut denkt, „Das möchte ich sehen!“ bekommt er auch prompt die Gelegenheit und darf mit zwei weiteren Goldon gleichzeitig angreifen. Wenige Augenblicke später liegen alle drei, die sich beim Angreifen vor allem gegenseitig behindert haben, am Boden und reiben sich Knie, Handgelenke und Nase, und Goldon fühlt sich ein wenig besser. Nunmehr deutlich ausgeglichener als zuvor, und mit einer Truppe gesegnet, die seine Kompetenz nicht länger in Frage stellt, macht er sich an die militärische Etikette. Vernünftig vor hohem Besuch stramm stehen müssen sie wahrscheinlich doch öfter als auf Piratenjagd gehen.

Am Geschütz arbeitet derweil Curro mit seinen Leuten, und auch wenn er zu wissen scheint, was er zu tun hat, scheint es nicht recht voran zu gehen. Die Leutnant seufzt und legt ihren Wettermantel ab, in dem sie beim besten Willen nicht auf dem Geschütz herum klettern kann. Darunter trägt sie nur ein leichtes, weißes Hemd und eine Uniformhose, und natürlich treibt eine Windbö genau in diesem Moment einen soliden Wasserschleier unter die Zeltplane und durchnässt sie völlig. Sie seufzt tief. „Jetzt ist auch egal.“ Curro verpasst dem nächsten Starrenden eine Kopfnuss und meldet, selber nicht wegsehen könnend. „Euer... Hemd, Frau Leutnant...“ „Ich weiß, sie scheinen durch. Also, woran liegt es?“ Curro erklärt es möglichst umgangssprachlich. Perra betrachtet das schuldige Teil. „Unsere Ersatzteile für die Vendetta passen nicht? Haben die Torsionskapseln ihrer Typ III Sechzehnpfünder nicht dasselbe Gewinde?“ Curro nickt anerkennend und versucht heldenhaft, nicht auf ihre durch das nasse Hemd wirklich gut sichtbaren Brüste zu schauen. „Dasselbe Gewinde schon, aber die Typ III sind stärker, einen Halbfinger breiter und einen länger, die passen nicht in die Fassungen.“ Perra nickt seufzend. „Und die von den Revolverhornissen haben einen Bajonettverschluss zum Einrasten.“ Curro versucht zusätzlich, seine Verwunderung über ihre zumindest theoretisch vorhandene technische Expertise zu verbergen. „Es ist ein veraltetes Festungsgeschütz, Frau Leutnant. Wir brauchen entweder ein Ersatzteil aus der Metropole oder besser gleich ein neues. Das morsche Ding hier ist älter als Sie, Frau Leutnant.“ Perra nickt erneut, mit sich ringend, ob sie ihre nunmehr ölverschmierten Hände schützend über ihre von der Nässe durchsichtige, aber immerhin noch einigermaßen weiße Bluse legen soll, und entscheidet sich, die Schande einfach zu ertragen. „Bauen sie die hinteren aus, dann müssten wir trotzdem Leistung haben.“ „Aber eben nur achtzig Prozent.“ Curro kratzt sich am Kopf. Perra lässt den Blick schweifen. „Für Übungsschüsse dürfte es erst einmal reichen. Ich will mich vor dem Capitan nicht blamieren.“ „Jawohl, Frau Leutnant.“ Das kann Curro gut verstehen. Andererseits bedeutet diese Lösung auch, dass er die Nachspanngewichte neu austarieren und deswegen dann auch den Ladedämpfer auf das verringerte Gewicht hin justieren muss.
Perra wäscht sich im von der Plane plätschernden Regen ihre Hände einigermassen sauber, dann zieht sie sich ihren Wettermantel wieder über und kommt herüber unter das Abdach, wo Goldon übt, die Blicke der Leute auf die ihre nunmehr nicht mehr sichtbaren anatomischen Attraktionen ignorierend. „Guter Kampf, Zaraguza, ihr seid schnell und gut ausgebildet.“
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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

14. Tag morgens, Herberge Arangenhaus, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Ahh das klingt beides wie ein guter Plan. Wollen wir nur hoffen, dass der Tempelgardist nicht zu geizig ist."

Bleibt nur noch die Frage, wo sie Ribaldo treffen kann. Vielleicht wissen die anderen heute mittag mehr, lange sollte es ja so oder so nicht mehr dauern bis der Gardist kommt.
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Tag 36, früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera → Ostufer des Dschungels, zwei Kanustunden Flussaufwärts. (Crocodileros)
Das Wetter am nächsten Tag ist nicht wirklich besser, und bis auf einen Auftrag für Krokodile, wo statt des üblichen Oreals pro laufenden Schritt nur vier Kupfer geboten werden und einen Erkundungsauftrag für eine aufgelassene Plantage über einen Tag weit weg am Oberlauf für insgesamt ein Goldstück hängt überhaupt nichts mehr am schwarzen Brett, als Alejandro endlich durchkommt. Die Rettung bringt Rijka, die eine kleine Liste der Dottora für sie hat, die zumindest vernünftiges Geld bietet. Alejandro atmet auf. „Ich dachte schon, wir müssten jagen gehen!“ Rijka lacht eine Spur unsicher. „Es hingen auch nicht weniger als fünf Krokodilaufträge aus, aber ich fürchte, ihr seid sozusagen Opfer eures Erfolges.“ Alejandro nimmt es gelassen. „Ganz offen: Kräuter suchen ist mir nach einem Regentag deutlich lieber, Signorita Rijka. An vom Regen durchweichten Uferrändern Alligatoren jagen ist wirklich kein Spaß.“ Die nickt, und er traut sich dann zu seiner Gruppe zurück, wo Jelinea schon mit verschränkten Armen wartet. „Laß mich raten. Alligatoren.“ „Nein, die hat man uns tatsächlich vor der Nase weggeschnappt. Kräuter. Westufer, wenn ich das richtig sehe, Sumi?“ Die nimmt den Auftrag entgegen und liest ihn sorgfältig durch. Dann seufzt sie. „Viele Moose und Schmarotzerpflanzen, die auf Bäumen wachsen, fürchte ich.“ Marico lacht. „Immer noch besser, als von einem Krokodil gebissen zu werden.“ Alejandro bemüht seinen Optimismus. „Genau. Ab geht’s!“ Sie treffen Korian an der Tür, der alles andere als begeistert aussieht. „Heute auch Krokodile für uns. War das einzige, was noch hing.“ Er deutet Alejandros Blick richtig. „Wird schon klappen. Wir sind vorsichtig.“ Alejandro spart sich eine verbale Ermahnung. Buki schaut zu Sumaida. „Was habt ihr? Doch nicht etwa Krokodile für vier Heller?“ Sumaida schüttelt den Kopf. „Nein. Die Dottora hatte eine Liste für uns.“ „Glückspilze.“ Alejandro grinst und sagt sich, dass das Glück darin besteht, dass sie Sumaida in ihrer Partida haben, die die Dschungelheilkräuter hier wirklich alle zu kennen scheint, und sie daher namentlich angefragt werden. „Passt auf euch auf!“
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Lokwai
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Tag 14, vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera
Goldon sah über die Kritik des veralteten Schildkampfes hinweg. Er wußte, dass auf den Schiffen heute keine Großschilde mehr zum Einsatz kamen, aber die Übung war nicht nur gedacht eine alte Taktik wiederzubeleben, sondern die Hartknäckigkeit zu fördern. Die gewonnene Herausforderung macht ihn schon etwas stolz. "Und ich bin kein Basaltfauster, denkt daran, ihr habt noch gewaltig Luft nach oben", er beißt sich auf die Lippen, denn unter normalen Umstände hätte er lautstark sich selbst gehuldigt, dass brauchte sein Ego einfach.
Er zuckt innerlich als er die Stimme und Lob der Leutnantin vernimmt. "Ich Danke euch, Leutnant", und dreht sich zur ihr um. Sie ist verzaubernd, sogar jetzt wo sie nass geworden war und ihre Haare an ihr klebten. "Ja, ein begehrter Dienst und dementsprechend auch von guten Ausbildern geführt." Doch er selbst weiß, dass er was die Reflexe angeht, noch Einen drauflegen muss, man lernt halt nie aus. "Wollt ihr nun meinen Bericht hören?"

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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera (Goldon)
Goldns Truppe liegt am Boden, es fehlt einfach an der Kondition, und sie sind keine achtzehn mehr. Die großteils gut Vierzigjährigen sind fertig, und selbst anbrüllen würde da nichts bringen. Leutnant Perra schaut zum Geschütz, wo sich Curro weiter herumärgert und nickt dann, sich wohl daran erinnernd, dass nichts die Arbeit mehr behindert, als wenn der vorgesetzte Offizier dauernd daneben steht und stumm 'wie lange dauert das denn noch' fragt. Außerdem ist etwas Schreibarbeit im Trockenen sicher sehr willkommen. „Gut, in fünf Minuten in meinem Bureau. Ich ziehe mir eben was Trockenes an.“
Das gelingt ihr auch, und als Goldon kurze Zeit später an der von Corporal Juan bezeichneten Tür klopft, findet er sie wieder adrett und leidlich vorschriftsmäßig hinter ihrem Schreibtisch. „Dann lasst mal hören, Zaraguza. Warum die Schildkampfübung?“
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Lokwai
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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera (Goldon)
Goldon mustert die Leutnantin kurz, wie sie dort sitzt, frisch umgezogen. "Meine Idee dahinter war folgende, erstens, sollte ich Dinge tun, die ich auch selbst beherrsche. Zweitens, ging es mir primär nicht darum den Schildkampf als solches zu vermitteln, sondern ihren Ehrgeiz und Durchsetzungvermögen zu steigern. Niemand versucht gerne durch einen Schildwall zu drängen der Ahnung davon hat. Doch jemand der hingabungsvoll daran geht erhält meine Achtung, ihm ist das Ziel wichtiger anstelle körperlicher Unversehrtheit. Kampf ohne Disziplin wird verlustreich enden, aber ebenso ein Angriffstrupp dem es an Hingabe fehlt. Von daher diese Entscheidung, Leutnant." Er hatte die Frage beantwortet und nimmt eine steife Haltung ein, dass was die Garde besonders gut kann.
Was fasziniert dich so an ihr? ... ist da mehr als Aussehen oder ist es doch nur die Tatsache, dass sie einen verführerisch Status inne hat und so für dich fast unerreichbar scheint? ...

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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera (Goldon)
Sie nickt. „Verstehe. Rührt euch.“ Sie wendet sich halb und schaut zum Fenster hinaus. „Wenn es funktioniert. Schwitzen ist besser als bluten, wie man in der Komturschen Marine angeblich zu sagen pflegt." Ob das nun Lob oder Kritik ist, kann Goldon nicht einordnen - in der Tempelgarde gilt eher, dass nur wer blutet auch lernt, aber das ist ein beschissenes Motto, wie Goldon bei jedem Blick auf seinen zernarbten Rücken denkt. Chira nickt leicht."Bei dem Wetter kann man ohnehin nicht viel Vernünftiges machen. Was habt ihr für morgen geplant?“ Sie schaut ihn wieder direkt an, mit ihren großen, ernsten, dunkelbraunen Augen.
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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera (Goldon)
"Das hängt vom Wetter ab. Bei Regen ungefähr das Gleiche wie heute. Bei gutem Wetter wieder Dauerlauf und Schießübungen. Habt ihr einen speziellen Wunsch, Leutnant?"
Sie hat schöne Augen ... ist sie immer so ernst? Ist sie privat auch so? Wie sieht sie wohl im Bett aus? Bestimmt nicht so ernst ...
Er schluckt und sein Alriksapfel bewegt sich spürbar.
Ich hoffe sie kann keine Gedanken lesen!

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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Portas, Santinera (Goldon)
„Besser wird es wohl, wenn mich nicht alles täuscht.“ Wenn sie seine Gedanken errät, und viele Frauen haben ja einen siebten Sinn dafür, dann lässt sie sich zumindest nichts anmerken. „Kondition und Schießen, tüchtige Fechter werdet ihr ohnehin nicht mehr aus ihnen machen, fürchte ich.“ Sie erhebt sich bei diesen Worten, und das ist dann wohl das Ende des Rapportes. Vom Hof erklingt ein metallisches, sirrendes und klatschendes Geräusch, und dann ein herzhafter Fluch Curros, der die schmutziggraue Wandfarbe violett färbt und Chiara ob der Derbheit kurz erröten lässt. Sie seufzt und schaut zu ihrem an einem Haken hängenden Wettermantel. „Das klang nach einer gebrochenen Torsionsspindel. Ich hoffe, es ist niemand verletzt.“

Es ist niemand verletzt, aber Curro hat die Nase gestrichen voll. „Bei allem Respekt, Frau Leutnant, das Scheissding ist reif fürs Brennholz. Damit zu schießen ist für die Geschützmannschaft gefährlicher als für den Feind. Es ist einfach auf. Die Torsionspindeln sind mürbe, der Rahmen morsch und die Beschläge haben Ermüdungsrisse. Es ist Schrott. Wir haben aufgehört, damit zu schießen, weil es Schrott ist, und es ist immer noch Schrott. Ich kann da noch einen Mond lang dran rumschrauben, aber es wird nicht besser.“ Chiara lässt ihn schimpfen, und seufzt dann nur, als er schließlich Luft holt. „Ich hatte gehofft, wir würden es irgendwie schaffen.“ Curro bekommt angesichts ihrer Niedergeschlagenheit ein schlechtes Gewissen. „Tut mir leid, Mäd... ich meine Frau Leutnant, bitte um Verzeihung!“ Sie winkt ab, und er räuspert sich. „Ich rede mit dem Capitan.“ „Das mache ich schon Curro. Decken sie es ab, und dann machen sie Schluss.“ Curro nickt etwas zerknirscht. „Jawohl, Frau Leutnant.“
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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera >> Unterkunft Boronayas (Goldon)
Goldons Arbeit war erledigt. Er musste nun gehen. Er macht sich auf den Weg zur Unterkunft Boronayas. Sein Weg führte durch Gassen an denen an manchen Stellen das Regenwasser kreuzte und sein Schuhwerk mal wieder nass wurde. Seine Kleidung war wieder durchnässt, aber dank der Temperaturen fror er deswegen nicht. Das Wetter zwang einen schneller durch die Gassen zu gehen, also war er etwas verfrüht, aber er hoffte, dass er die Maga antreffen würde.
Zur Mittagszeit erreicht er sein Zielort und schaut sich um, ob es jemand gibt den er ansprechen könnte um seine Ankunft anzukündigen.

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Tag 14, später vormittags, Flottenposten, Ortas, Santinera >> Unterkunft Boronayas (Goldon)
Tatsächlich braucht er niemanden groß anzusprechen, denn wenn ihn nicht alles täuscht sitzt die gesuchte Magierin in einer standesgemäßen Robe am Esstisch unter dem Vordach. Wobei angemessen: DIe Robe ist doch wirklich recht luftig und lässt gerade auf die Beine einen recht guten Blick zu, während sie ihm zu lächelt und heranwinkt. "Seid gegrüßt. Ihr müsst Goldon sein. Wollen wir uns hier unterhalten oder möchtet ihr lieber eines der Besprechungszimmer in der Gilde," kommt sie direkt zur Sache, scheint es irgendwie ein wenig eilig zu haben.
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Tag 14, nachmittags, Flottenposten in Portas, Santinera (Armada)
Corporal Juan schaut auf, als es an der Tür klopft, und dann lässt die Wache eine dreiköpfige Gruppe herein, die sich ihre ledernen Pelerinen abnimmt und an die Hakenleiste neben der Tür hängt. Wer der groß gewachsene Mann ist, ist nicht fraglich, und Juan erhebt sich, woraufhin sich der Hüne vorstellt. „Ich bin Don Amatino von La Grande Desplumada. Ihr habt meine beiden Ausreißer?“ Juan nickt. „In den Zellen. Wollt ihr sie sehen?“ Don Amatina lacht trocken „Nein, ich bin nur nach Santinera, um den Puff zu besuchen und hab mich im Haus geirrt.“ Juan lacht ebenfalls und nimmt den Schlüssel vom Haken. „Ich hole sie euch her.“

Don Amatino erwartet die drei mit verschränkten Armen, flankiert von seiner Begleitung, und als sie hereingeführt werden, schüttelt er den Kopf. Die Frau hält ihr Kind wie schützend vor sich, und der Mann starrt mit gesenktem Kopf auf den Boden. „Muro und Gareta. Ich erkenne euch kaum wieder. Meine Güte. War's das wert?“ Die Aufseherin neben ihm herrscht die Schwangere an. „Du dummes Stück! Sieh nur, was Du angerichtet hast.“ Don Amatino rempelt sie mit dem Ellbogen an „Nicht jetzt, Botina.“ Das Kind fängt bei dem scharfen, lauten Tonfall an zu weinen.
Der Corporal zuckt mit den Schultern. „Sie hatten die Gilbe, Capitan Morrigan hat ihnen Medizin dafür gegeben.“ Don Amato nickt und schaut zu Muro. „Und Du, Muro, hast gar nichts zu sagen? Du hättest Schreiber werden können!“ Muro würde augenscheinlich am liebsten weiter auf den Boden starren, aber das brächte wohl nur Ärger, und wegen einer leeren Geste sich eine zu fangen, hat er wohl einfach keine Lust. Also schaut er hoch, möglichst den Blick vermeidend. Der junge Mann an Don Amatinos Seite macht Pffft! „Kannst mich ruhig anschauen, Bruder!“ Er zieht in einer fließenden Bewegung seine Tunika über den Kopf und dreht sich um, einen narbenfreien Rücken präsentierend. „Und das, obwohl ich keinen Alarm gegeben habe. Idiot!“ Muro schaut wieder zu Boden. „Aber Senor Mojigatto...“ Der Don hat immer noch die Arme verschränkt. „Arbeitet nicht mehr für mich. Was soll ich mit euch machen, Muro, Gareta? Im Haus kann ich euch nicht brauchen, ich kann euch nicht mehr vertrauen. Und auf dem Feld taugt ihr nichts. Ich werde euch also gesund pflegen und verkaufen. Die junge Aufseherin zögert und berührt ihn dann sachte am Arm. „Don Amatinio, Bitte. Es ist immerhin meine Schwester.“ Sie umklammert seinen Arm in der Art, dass der zwischen ihren Brüsten landet. Don Amatino brummt. „Hmpf!“ „Sie wäre den anderen auch eine Lehre. Und sie ist schwanger. Und das Kleine.“ Das neuerliche „Hmpf!“ klingt schon deutlich nach Rissen in der Mauer der entschlossenen Ablehnung. „Ich machs gut, Don Amatino.“ „Hmpf... kann ja noch mal drüber schlafen. Muss ja sowieso erst mal gesund werden, sonst lege ich noch drauf.“ Er schaut zum Corporal, ob der etwa ob der so offenkundigen wie klischeehaften weiblichen Einflussnahme grinst, und nimmt wohl befriedigt zur Kenntnis, dass er sich wenigstens bemüht, seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Er wirft Gareta einen bösen Blick zu. „Ihr habt Glück, das man euch nach Einholen der Ernte geschnappt hat. Hast Du eine Ahnung, was das mich hier kostet? Und sieh dich an, was Du aus Dir gemacht hast!“ Das hat sie offensichtlich schon. Die Verwandtschaft mit Botina lässt sich nicht leugnen, aber Gareta sieht eher aus, wie eine heruntergekommene ältere Tante als wie ihre Schwester. Sie hält den Kopf gesenkt. „Werde ich gepeitscht, Don Amatino?“ Ihr laufen die ersten Tränen über das Gesicht, und das Kind beginnt prompt wieder zu weinen. Don Amatino knurrt unleidlich. „Habe ich schon einmal eine Schwangere peitschen lassen? Hab ich dich überhaupt schon mal peitschen lassen? Du bist wirklich ein dummes Stück!“ Sie bricht endgültig in Tränen aus. „Kümmere sich doch mal wer um das kleine Wurm. Botina!“ Die Aufseherin nimmt ihrer Schwester das Kind ab und wiegt es, woraufhin es sich langsam beruhigt. Don Amatino wendet sich an den Corporal. „Kümmern wir uns ums Geschäftliche.“ Der Corporal nickt. „Die Auslösesumme ist das Dreifache der gesetzlichen Fangprämie. Ich fürchte, da kommt einiges zusammen.“ Don Amatino nickt unwirsch. „Aber ich habe gehört, Capitan Morrigan braucht selbst ein paar Sklaven. Allerdings wohl eher handwerklich Begabte.“ Der Don nimmt das auf.
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
Goldon öffnet seinen Mantel, er ist ein weiteres mal völlig durchnässt, seine Hand fährt durch das nasse Haar und bringt somit wieder etwas Ordnung in die zuvor ins Gesicht hängenden Haaren. Er tritt unter das Vordach und ist ein weiteres mal überrascht, eine nicht ganz so verkopfte Magierin anzutreffen. Die meisten Magier waren auf ihre Art weltfremd, die meisten kennen unzählige Bücher und Schriften, aber das normale Leben war ihnen fremd. Boronaya wirkt auf ihn da schon mal anders, was er positiv findet.
Der Regen sorgte für einen stetigen Lärmpegel, was Goldon im Moment sogar recht ist.
"Boron zum Gruße, werte gelehrte Dame", bleibt er ersteinmal förmlich, "es dürfte reichen, wenn wir uns hier unterhalten." Goldon sieht sich unverhohlen nach zufälligen Zuhörern um. "Darf ich?" er zeigt auf einen freien Platz und setzt sich dann Augenblick später zu ihr. "Efferd scheint uns heute reichlich beschenken zu wollen, gut das Rondra nicht erzürnt ist und ihre Geschwister, die Winde, sich heute woanders vergnügen." Er sitzt nun neben ihr und sieht schweigend hinaus auf den Platz und überblickt das Szenario. Es war ja nicht unüblich, das Mitglieder der Boronskirche, nicht sofort losbrabbeln, eher im Gegenteil. Der Gardist zückt seine Pfeife hervor und stopft diese mit Tabak. So hat Boronaya Zeit zu reagieren und eventuell selbst etwas zu sagen. Kurz nachdem er seine Pfeife fertig gestopft hatte, zündet er sich diese an.
"Nun, ich brauche eure Hilfe, werte Maga", er rutscht etwas näher heran, damit er bei dieser Geräuschekulisse nicht weiter seine Stimme erheben muss, "ich würde eure magische Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen. Wir müssen uns vergewissern, ob Magie auf eine unfreiwillige Person gewirkt wurde. Kann ich mit euer Hilfe rechnen?"
Hm, sie riecht gut.

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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
Sie zuckt mit den Schultern, als er meint, dass der Tisch hier reiche und bietet ihm einen Stuhl an. "Ja, da können wir froh sein, auch wenn man ja an sich auch nicht nasser als nass sein kann. Bei der Frage wiegt sie den Kopf.
"Adepta, aber danke für das Kompliment. Ich kann mir das ansehen sicher, aber ich sage euch gleich, dass es auch hier vor Ort Kollegen gibt, die das besser können. Das ist nicht mein Spezialgebiet. Unter anderem Propseros Partner würde ich vermuten. Aber um was geht es genau?"
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Mit Prospero selbst braucht ihr mir nicht kommen ... der Schwindler, aber lassen wir das ... verzeiht, Adepta" Goldon ärgert sich etwas über seinen Ausspruch, dass sollte ihm nicht passieren. "Ihr solltet alles was ich ab jetzt sage, sehr diskret behandeln", er schaut ihr in die Augen und fährt erst dann fort als sie nickt, "unserem Kirchenbruder Boroggio Salmoranez wurde magisch in den Kopf geschaut. Jemand hat versucht Information zu erhalten. Ich brauche ein Beweis, dass seine Hochwürden wirklich magisch überfallen wurde. Dann wäre es ein Verbrechen und ich muss herausfinden wer dafür verantwortlich ist. Wer hat Interesse daran? Und was hat dieser damit bezweckt?"

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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
Sie zuckt mit den Schultern. "Ich wollte nur, dass ihr wisst, was ihr bekommt." Auf die Diskretion hin nickt sie selbstverständlich.
"Das ist zwar auch kein gerichtsfähiger Beweis aber ich kann mir das ansehen. Wie lange ist das denn her?"
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Gerichtsfähiger Beweis ... ich bitte euch", er lächelt etwas gedämpft, "gestern wurde der Anschlag verübt." Er pafft und entlässt den Rauch, dieser verschwindet nach wenigen Schritten in dem er sich mit dem aufsteigendem Dampf der Straße vereint. "Die Tat birgt eine gewisse Brisanz ..." Er schüttelt den Kopf.

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Chephren
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Gut, dann komme ich gegen nachmittag. Je schneller solch eine UNtersuchung stattfindet, desto besser. Was auch immer ihr dann mit der Information anstellen wollt. Die Bezahlung richtet sich nach der Komplexität der Untersuchung aber wird in etwa eine Dublone betragen." Sie schaut Goldon freundlich an. "Wo soll ich hinkommen?"
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Tag 36, früh vormittags, Ostufer des Dschungels, zwei Kanustunden Flussaufwärts. (Crocodileros)
Ein paar Stunden später ist von seinem Optimismus nicht mehr viel übrig. An nassen, oft nahezu gradschäftigen Baumstämmen hoch zu klettern ist alles andere als angenehm oder einfach, und der Mittagsregen setzt auch beinahe eine Stunde früher ein als erwartet, so dass sie ihr Schutzdach im Regen aufrichten müssen, und es regnet sich ein, so dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als pitschnass das Schutzdach zu verbessern und zu warten, dass es sich legt. Sie wissen nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollen, als sie bei der Materialsuche keine zehn Schritt weiter auf eine alten Schutzhütte von ihnen selbst treffen, die da noch von zurück liegenden Kräutersuchen steht. Als sie endlich zufrieden mit ihrer Arbeit sind, hört der Regen natürlich prompt auf, und selbst die langmütige Sumaida wird langsam unwirsch. Nur Alejandro beherrscht sich. „Das bisschen auf der Liste schaffen wir noch. Und dann schießen wir uns was zum Abendessen und ab nach Hause. Wie gut, dass wir ein Badehaus haben.“ Sumaida seufzt tief. „Ein heißes Bad!“ Die restlichen drei fehlenden Kräuter ziehen sich natürlich noch hin, und Jelinae reißt sich beim Klettern nicht nur ihre durchnässte Lederhose auf, sondern verstaucht sich auch den Knöchel, als sie in fünf Schritt abrutscht und gerade noch von Marico und Alejandro aufgefangen werden kann. „Autsch – sag bitte keiner, das ich schwer bin!“ Die beiden Jungs spüren es mächtig in den Schultern und Armen, machen aber mühsam gute Miene und heucheln Humor. Jelinea stützt sich mit einer Hand ab. „Aber Danke. Auf dem Hintern landen wollte ich echt nicht, das wäre übel gewesen.“ „Keine Ursache. Mit dem Hintern gelandet bist Du übrigens schon. Nur nicht auf dem Boden.“ Jeliena muss lachen, und Sumaida untersucht den Knöchel, was sofort ein „Autsch!“ hervorruft. „Es ist nur...uh.. etwas verstaucht. Ich mache Dir eine Binde drum." „Danke. Es tut auch nur etwas weh.“ Sie würde am liebsten den schuldigen Baum treten, aber da den das wahrscheinlich nicht beeindruckt, lässt sie es. Alejandro zwingt sich. „Dann will ich mal. Es ist die letzte Wurzel, und wir wollen ja vollkommene Auftragserfüllung, damit er uns auch weiterhin anfordert.“ Er kraxelt hoch, die Jelinea zum Verhängnis gewordene Stelle vermeidend, und dank höherer Körperkraft schafft er es auch bis zur Astgabel, wo sich das begehrte Marama Tomu eingenistet hat, und als er einen Ast weiter auch Gurintsukinone entdeckt, hebt sich seine Laune sogar. Er erntet beides, und läßt sich vorsichtig den Stamm herab. Sumaida ist mit Jelienea fertig, die sich nun auf einen schnell geschnittenen Wanderstock stützt. Sumaida freut sich sichtlich. “Das hält gut bei uns in einem gewässerten Topf mit Moos und Rinde. Aber wahrscheinlich kauft die Dottorra oder Senor Paulson uns das gerne ab Gurintsukinone ist...uh... schwer zu finden und praktisch nicht zu kultivieren.” Wie auch, wen es auf Bäumen in gut sieben Schritt Höhe oberhalb des ersten Blätterdaches wächst? Alejandro übergibt an Marico, der ihr bester Fährtensucher ist. “Jetzt nur noch Fleisch, dann, können wir nach Hause.” Sie haben jetzt endlich Glück – Marico treibt eine Rotte Wasserschweine auf, die sich im Schlamm suhlen, und Alejandro erlegt diesmal eines mit einem sauberen Schuss. Das Tragen bleibt dann zwar wieder an Marico und Ihm hängen, das Jelinea noch humpelt, aber ihre Laune ist nun gut, und selbst als es beinahe eine Stunde dauert, um ihr Kanu wieder zu finden, tut ihr das keinen Abbruch.

Tag 14, nachmittags, Flottenposten in Portas, Santinera (Armada)
Auf dem Tisch der Schreibstube legt Don Amatino zögernd ein Goldstück aufs andere, bis zwei kleine Türme aus Dublonen aufragen. Corporal Juan zählt nach und quittiert dann. „Sie gehören wieder euch, Don Amatino.“ Der schnaubt. „Herzlichen Dank!“ Er wendet sich an seine Leute. „Bringt sie zum Wagen. Gareta kann mit dem kleinen Wurm hinten sitzen, aber Muro soll gefälligst laufen.“ Der Mann sagt sicherheitshalber nichts und nickt nur ehrerbietig, und auch Botina schweigt lieber. Die Laune des Dons ist angesichts des Verlustes zu finster. „Wo finde ich diesen Capitan?“ Juan schiebt das Gold in einen Lederbeutel und schließt es in den Panzerschrank. „Er wohnt in der Herberge Candelilla, in Sandalia.“ „Nie gehört.“ Juan beschreibt ihm den Weg. „Da kommen wir mit dem Wagen nicht hin. Könnt ihr auf die beiden noch ein paar Stunden aufpassen?“ „Natürlich.“ Don Amatino entscheidet sich. „Goldo, Du bleibst hier beim Wagen. Botina, Du kommst mit.“ Jawohl, Don Amatino.“ Goldo ist nicht böse darüber, schüttet es doch wie aus Kübeln.
Als sich sein Don verabschiedet hat, holt er eine Pfeife aus der Tasche und schaut zum Corporal. „Was dagegen, wenn ich mit meinem Bruder eine rauche? Die nächsten Tage werden nicht einfach für ihn.“ Juan zögert nur kurz, dann zuckt er mit den Schultern. „Ich muss dich allerdings einschließen. Wenn was ist, dann ruf einfach.“ Er steht auf und nimmt den Schlüsselbund wieder vom Haken. „Sah diese Gareta tatsächlich mal aus wie das Rotstiefelchen?“ Goldo zuckt ebenfalls mit den Schultern. „Noch besser. Aber sie hat sich meinen dämlichen Bruder in den Kopf gesetzt und hat ihn überredet, abzuhauen und mit ihr 'in Freiheit' zu leben. Anstatt einfach mal die Beine breit zu machen. Oder den Mumm zusammen zu sammeln, klar Nein zu sagen. Er sieht nicht so aus, unser Don, aber er akzeptiert das. Gefällt ihm nicht, aber er schluckt das tatsächlich.“ Das macht den Don nicht wirklich zu einer Ausnahme, schließlich behaupten das die meisten Dons und Donnas von sich, aber aus dem Mund eines Sklaven klingt es doch glaubwürdiger. „Wo hatten sie sich verkrochen?“ Juan weist ihm den Weg, hinter ihm gehend. „Auf Manana de Suerte.“ „Der aufgelassenen Plantage von Don Bonmarche?“ „Derselben. Nur dass der sie wohl verkauft hat. Soviel zum Plan, sich keine Tagesreise weit weg zu verstecken, nur zu zweit, und als erstes gleich ein paar Kinder zu machen.“ „Hab nie behauptet, mein Bruder hätte Grips. Und gedacht hat er eh mit dem... na ja. Wie gesagt: Sie sah aus wie Botina. Eigentlich noch besser. War die Schönste auf der Plantage. Eine verdammte Prinzessin, und was immer sie sagte, kam für ihn direkt aus dem Munde Rahjas.“ Er schlägt mit der Faust gegen die Wand.
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Eine Dublone für eine Stunde Arbeit? Nicht schlecht ... aber die Kirche wird zahlen, werte Adepta. Da macht euch keine Sorgen", erwidert er, bleibt dabei aber gelassen. "Gut, dann sehen wir uns heute Nachmittag. Danke das ihr der Kirche helft."
Er pafft ein weiteres mal und entlässt den Rauch wieder in Richtung Straße.
"Wie lange werdet ihr in dieser Stadt verweilen? Etwas länger wie mir scheint, ihr habt euch, genauso wie ich auch, in die Gilde eingeschrieben." Dabei zieht er seine eiserne Brosche hervor. "Und wie läuft es?"

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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Nun das ist etwas, was eben nicht alltäglich ist und daher der Satz der so üblich ist..." gibt sie vollkommen ehrlich zurück, bevor sie den Kopf schräg legt. "Nun zumindest noch eni paar Wochen, bis ich zummindest ein paar Forschungsversuche vorweisen kann. Und bisher kann ich mich nicht beklagen. Die Auftraggeber sind in Ordnung, die Partida wirklich gut, auch wenn die Bezahlung natürlich eher bescheiden ist, aber was will man hier in dieser Hinsicht erwarten."
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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Da sagt ihr was ... obwohl Prosperos Auftrag hat schon ganz gut Geld in die Kasse gespült", er zuckt mit den Schultern, "aber das hat hier eher seltensheitswert. Was erforscht ihr denn? Oder anderes gefragt, was ist euer Spezialgebiet? ... in welcher Partida seit ihr noch gleich?" Seine Hand streicht dabei über sein frisch rasiertes Gesicht.

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Tag 14, später vormittags, Unterkunft Boronayas (Boronaya & Goldon)
"Die Frage ist auch ob man das will. Ohne Prosperos Dämonen hätte das glaube ich bei fast allen Begegnungen richtig übel ausgehen können." Sie schüttelt etwas den Kopf. "Ich bin bei Jucho in der Partida und ich bin Verwandlering. Sprich ich kann mich oder andere in alles mögliche verwandeln oder verschmelzen. Natürlich auch heilen und das Übliche. Daher geht es mir auch um die Verwanldungsmagie der Echsen. Und ihr? Was führt euch dazu als Söldner anzuheuern?"
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Tag 14, spät nachmittags, Flottenposten in Portas, Santinera (Armada)
Chiara sitzt noch über den Büchern, als Juan klopft. Sie bittet ihn herein, und er weist das Lagerbuch vor. „Ich wäre für heute dann durch. Bis zum Wochenende müsste ich fertig werden.“ Sie nickt. „Ich würde ja 'Gute Arbeit' sagen...“ Juan wird rot, schließlich hat er den ganzen Schlamassel ja verursacht, auch wenn die Leutnant ihn verantworten müsste. „Jawohl, Frau Leutnant. Ich..äh... habe übrigens mit meiner Wirtin geredet. Sie lässt mich erst zum Ende des Mondes aus dem Vertrag, und da ich im Voraus bezahlt habe... Aber Miku könnte ab morgen schon kommen und für euch den Haushalt machen. Ich habe bereits mit ihr geredet.“ Chiara nickt, ein wenig unsicher, auf diese Art in den Luxus einer Haushälterin zu kommen. So beschränkt sie sich auf ein „Gut.“ Sie zieht das Kassenbuch heran und schlägt die letzte beschriebene Seite auf. „Das heute hat geholfen. Es ging glimpflich ab, wie ich hören konnte?“ Juan nickt. „Er hat zumindest nicht herum gebrüllt oder ein paar Fußtritte verteilt. Aber eine Strafe werden sie schon kriegen. Haben ihn ja ordentlich was gekostet. Sechzig Dublonen.“ Chiara nickt. Außer vielleicht ihrem Rapier und ihrem Sextanten hat sie nichts, was sechzig Dublonen kosten würde. “In Ordnung.“ Sie entlässt ihn mit einem Kopfnicken, und er zieht sich zurück in die Schreibstube. Das harte körperliche Training mit Zaraguza setzt ihm ganz offensichtlich zu, aber sie will nicht Zaraguzas Autorität untergraben, indem sie nachfragt. Und sie hat ihre eigenen Sorgen. Der Capitan wird ihr nicht zum Vorwurf machen, daß das alte Geschütz zu morsch zum reparieren ist. Aber dass sie das nicht wusste, obwohl sie es seit über einem Jahr vor der Nase stehen hat, und sich nie darum gekümmert hat, das wird... Folgen haben. Sie rutscht unwillkürlich auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hätte sich drum kümmern sollen. Müssen. Und auch können. Statt dessen hat sie sich hier selber leid getan. Aber was gibt es hier schon zu tun, außer Proviant auszugeben?

Tag 36, nachmittags, Gildenhaus in Portas, Santinera (Crocodileros)
Das Gildenhaus ist schon voll, und augenscheinlich wartet man dringend auf Sumaidas Rückkehr. Drei Partidas lagern an den Tischen, von denen je mindestens einer einen blutigen Verband hat, der Marico und Alejandro sagt, dass sie es mit den optimistischen Krokodiljägern zu tun haben. Miguel, der normalerweise verhindern will, dass seine Cantina in ein Lazarett verwandelt wird, hat angesichts der Menge der Verwundeten und der Stimmung der Questadoren offenbar eingelenkt. Sumaida schickt sich in ihr Schicksal, als sie erkennen muss, dass die meisten sogenannten Feldscher der Partidas wirklich nur die absoluten Grundlagen beherrschen und macht sich an die Arbeit, obwohl sie selber auch müde ist, und sich eigentlich auf ihr Bad freut, und einige der Questadoren Alejandro und Marico irgendwie einen Vorwurf daraus zu machen scheinen, dass die beiden scheinbar mühelos viel Geld damit verdienen, während sie selbst gebissen wurden. Es wäre der falsche Zeitpunkt den Auftrag einzulösen und Goldstücke zu kassieren, während die anderen ganz offensichtlich mit einer Handvoll Oreal und übel zugerichtet nach Hause kamen. Als die Stimmung etwas steigt, dank heißer Suppe mit Spuren von Fleisch und vor allem Sumaidas segensreicher Tätigkeit, wird die Frage dann doch von Nikka gestellt, nunmehr frustriert, aber doch freundlich. „Wie schafft ihr das beinahe jeden Tag? Die Biester sind so verdammt fix und schnappen sofort zu? Ich hab euch noch nie mit einem Verband nach Hause kommen sehen.“ Alejandro muss sie aufklären. „Seit wir hier sind, sind sowohl Rico wie auch ich schon einmal kräftig gebissen worden. Wir haben halt Sumi.“ Er nickt zu Sumaida hin, die gerade eine Wunde neu, und diesmal richtig, säubert, bevor sie sich ans nähen macht. „Und außerdem machen Rico und ich das, seit wir acht Jahre alt sind. Ist einfach etwas, was man lernen muss, mein ich. Man sieht es dem Viehzeug irgendwann an, ob sie einen nicht bemerkt haben, oder ob sie nur so tun. Und kann natürlich ihre Kraft besser einschätzen.“ Nikka schüttelt den Kopf. „Ich hatte noch Glück, aber gerade Jorge hat es erwischt, als er es mal versuchen wollte.“ Alejandro erinnert sich daran, dass Jorge der ohnehin unerfahrene Feldscher der Gruppe ist. „Du schickst Deinen Heiler nicht nach vorne.“ Nikka zuckt mit den Schultern. „Trollis Arm ist noch nicht wieder richtig ganz.“ Alejandro zieht sich den Schuh nicht an, zumal in Nikkas Ton kein Vorwurf mitschwingt.
Sumaida ist noch am verbinden, als auch Korian und seine Truppe heimkommen, zwar unverletzt, aber genau so schlechter Laune wie die anderen, die auch nur marginal besser wird, als sie sehen, dass es den anderen offenbar auch nicht besser ergangen ist.
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Jadoran
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Tag 36, nachmittags, Alte Barracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
Als sie endlich zuhause sind, würden sie am liebsten alles stehen und liegen lassen. Sumaida hat ein halbes Dutzend Wunden genäht, Jelineas Hose ist immer noch zerrissen, diesmal nicht an der Schrittnaht sondern am Bein, deutlich weniger peinlich, aber dafür auch deutlich schwerer zu flicken. Und kochen müssen sie auch noch. Sie sind alle müde und erschöpft, und die Laune ist nicht die beste, denn auch wenn sich die Verwundeten alle brav bei Sumaida bedankt haben, und sie öfters den Satz „Du hast was gut“ zu hören bekommen hat, ging selbst Alejandro der latent zu spürende Vorwurf, irgendwie seien sie daran Schuld, dass sich die anderen bei der Krokodiljagd verletzt hätten, weil es bei ihnen immer so leicht aussah, massiv auf die Nerven, vor allem nach all dem ganzen Spott, den sie sich schon anhören durften. Aber er macht das Vernünftige und schickt die Mädels erst einmal ins Bad, in das er liebend gerne auch gehen würde. Stattdessen steht für ihn das Ausnehmen des Schweins an, wobei ihm Korian zur Hand geht. „War echt ein Schuss in den Ofen heute. Selbst einfachste Eskorte bringt uns mehr.“ Er schaut auf den Hof, wo Janis und Rando mit der Säuberung der verschlammten Ausrüstung bertraut sind. „Und auch wenn die Jungs auf Harana stehen. Sie ist als Feldscherin eine Null. Ich hab ja heute wieder Sumi beim Nähen gesehen.“ Alejandro nickt, froh, dass er tatkräftig unterstützt wird und die sogenannte Hilfe nicht mehr im Wege steht als dass sie nutzt. Ausnehmen kann Korian gut, und faul ist er auch nicht. „Sumi hat das eben echt gelernt, mein ich. Und sie ist fleißig.“ Korian nickt. „Ihr werdet gut durch die Regenzeit kommen, Krokodile und Kräuter gibt’s ja weiterhin. Aber ohne die Sumpfaufträge drängeln sich dann zu viele um die wenigen Eskorten. Das wird bei uns knapp werden.“ Alejandro ist sich nicht sicher, wohin das Gespräch gehen soll, und er baut sicherheitshalber vor. „In der Regenzeit ist Krokodiljagd Mist. Im Schlamm macht man mehr Lärm und ist langsamer, den Biestern macht er aber nichts aus. Die meisten Unfälle in Felicella passierten in der Regenzeit, und wenn Dich ein zwei Schritt langes Biest sauber erwischt, dann bist Du hin. Die meisten Plantagen hier waren etwas vernachlässigt, offenbar weil es nicht genug Crocodileros gibt, aber wenn wir einmal durch sind, dann wird die Ausbeute auch geringer.“ Korian nickt. „Im Gildenhaus sagte einer, dass gestern und heute die Semaphoren oben in Magnolia heiß liefen. Und es soll eine ewig lange Sitzung des Stadtrates gegeben haben.“ Alejandro hat nichts davon mitbekommen, aber er ist sich bewusst, dass seine Verbindungen in der Gilde eher unterentwickelt sind. Er konzentriert sich auf das Fleisch. „Mag sein. Keine Ahnung, meine ich. War ein langer Tag, und das Angepampt werden im Gildenhaus hat nicht geholfen.“ Korian lacht und klopft ihm auf die Schulter. „Sieh es so, Buder: Wir nehmen in der nächsten Zeit sicher keinen Krokodil-Auftrag mehr an. Und die anderen auch nicht. Gehören alle euch.“ „Herzlichen Dank.“

14. Tag, spät nachmittags, Herberge Candelilla. (Capitan), Dauerregen
Emilia scheut sich nicht, den ihr von der Wirtin angekündigten Plantagero in der kleinen Gaststube im Erdgeschoss zu empfangen, aber sie atmet dann doch unwillkürlich auf, als ihr Onkel hinzu kommt. Der mustert die Gäste. „Ihr müsst Don Amatino sein. Signorina.“ Er nickt der jungen Frau in den hübschen roten Lederstiefeln, dem großzügigen und sehenswerten Ausschnitt mit der Peitsche am Gürtel zu, die ziemlich eindeutig Aufseherin 'und mehr' ist, da ihr der Plantagero aus dem Mantel geholfen hat und nicht umgekehrt. „Meine Nichte Emilia ya Yusca, ich bin Capitan Jorge Morrigan.“ Don Amatino neigt das Haupt. „Erfreut, Capitan. Meine Aufseherin Botina.“ Er gibt dieser einen Klaps, was diese grinsen lässt, Emilia aber zum erröten bringt. Morrigan und Amatino schütteln sich die Pranken, aber bei Emilia deutet er galant einen Handkuss an, während der Capitan Botina nur freundlich zunickt. „Kommt rein, ist eng, aber bei dem Mistwetter kann man draußen nicht sitzen.“ Er schnipst zweimal mit den Fingern und Vecna taucht auf, mit einem Krug Wein und vier Bechern. Dass sie nicht zum Personal gehört ist eindeutig, und der Capitan stellt auch sie kurz vor. „Vecna, unsere Konnetabel. Danke.“ Vecna nickt freundlich und interessiert. „Hol Dir auch einen Becher und setze Dich dazu.“ Der Capitan entscheidet das aus dem hohlen Bauch, aber wenn der Plantagero seine Untergebene mit an den Tisch nimmt, dann wird er Emilia nicht so aussehen lassen, als nehme sie bei ihm dieselbe Stellung ein. Vecna lächelt erfreut. „Jawohl, Capitan, danke.“ Der Plantagero schaut ihr hinterher. „Konnetabel? Hübsches Kind.“ „Das auch, vor allem aufgeweckt.“ Der Capitan beugt sich vor und will das eingießen übernehmen, was aber auf einen Wink ihres Brötchengebers hin Botina macht. Sie hat es raus, dabei gut auszusehen, und obwohl der Capitan das durchschaut, kann er sich von der Wirkung nicht ganz freimachen. „Was können wir für euch tun, Don Amatino?“ „Erst mal wollte ich mich bedanken, Capitan, Signorina, dass ihr meine hohl- und dickköpfigen Ausreißer eingefangen und sogar noch gepflegt habt. Frisst mir zwar ein ordentliches Loch in die Tasche, die Obrigkeit greift einem tüchtig ins Säckel, aber ich bin froh, dass sie wieder da sind. Gareta ist Botinas Schwester, müsst ihr wissen, und wenn sie im Dschungel verkommen wäre, hätte es mir leid getan.“ Botina hat also den Sprung von der Sklavin zur freien Aufseherin geschafft. Auch sie bedankt sich mit einer nur angedeuteten, aber empathischen Verbeugung, ihrem Herrn nicht ins Wort fallend. Der Capitan nimmt den Dank entgegen und wartet dann kurz, bis die wieder herein kommende Vecna sich tapfer neben ihn gesetzt hat. Er riskiert unwillkürlich einen Blick unterhalb ihres Kinns, bildet sich ein, dass sie die Schnürung ihres Mieders draußen etwas gelockert hat, reißt sich dann aber Riemen. Zumindest lenkt sie ihn von Botina ab. „Ein Loch im Säckel... tja... vielleicht kann ich es ja ein wenig füllen. Ich brauche ein paar Handwerker. Jungs, von mir aus auch Mädels, die ein Dach reparieren können, Zäune flicken, sowas eben. Am besten auch einen, der als Vorarbeiter taugt.“
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Jadoran
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Tag 36, nachmittags, Alte Barracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
Das Abendessen hebt die Laune wieder, nun wo alle gewaschen und gesättigt sind. Jelinea hat ihr Bein noch ein wenig hoch gelegt, aber das Gröbste scheint überstanden. Als abgeräumt und abgewaschen ist, gähnt Buki und streckt sich. „Was für ein Tag! Mich juckts, hat wer Lust? Aber nicht Du, Jefe, heute will ich mich einfach mal nur bücken und es genießen, Du bist mir heute zu anstrengend.“ Rando hat die Hand oben, bevor irgend jemand etwas sagen kann, und sie schnappt ihn am Handgelenk und schleppt ihn ab. Korian lacht. „Na sowas.“ Er schaut zu Harana, aber die vereinzelt sich bereits mit Janis, und in der Dynamik schaut auch Sumaida zu Alejandro, der sich daraufhin in leicht rot im Gesicht mit ihr zusammen verabschiedet. Jeliena vermeidet es, zu Korian oder Marico zu schauen, nicht sicher, ob sie eine Aufforderung fürchtet oder eher deren Ausbleiben, auch wenn sie sich in ihrer Ablehnung sicher wäre. „Ich flick dann mal meine Hose.“ Korian schaut zu Marico. „Gehn wir noch einen trinken?“ Der nickt. „Wieso nicht?“ Die Jungs verabschieden sich, und Jelinea bleibt allein im Hof zurück, wobei es nicht lange dauert, bis sie zumindest Buki hingebungsvoll von ihrem Liebesglück künden hört.
Die Hose zu flicken erweist sich als deprimierend schwierig, denn wenn sie den Riss zusammenzieht, dann wird sie im Bein zu eng, und sie muss eigentlich einen Flicken setzen. Und einen geeigneten hat sie nicht wirklich, zumindest keinen, der farblich passt. Und eine Ahle leider auch nicht., Nachdem sie sich das dritte Mal in den Finger gestochen hat, legt sie unwirsch Hose und Nähzeug beiseite und ist versucht, sich die Ohren zuzuhalten.

14. Tag, spät nachmittags, Herberge Candelilla. (Capitan), Dauerregen
Der Plantagero zögert kurz, dann lacht er. „Mann, ich bin ja schon ein ungehobelter Klotz, aber ihr seid wirklich direkt. Sagt, was ihr braucht, das gefällt mir! Normalerweise verkaufe ich keine Sklaven, die Plantage wächst. Ist auch schlecht für die Stimmung.“ Botina wagt einen Einwurf. „Wie wäre es mit Rumo, Don Amatino?“ „Rumo? Das ist mein bester Mann!“ Er berichtigt sich. „Oder er könnte es sein. Sturer Querkopf.“ Er erläutert. „Junger Kerl, aber begabt. Hab ihn und seine Schwester als Halbwüchsige gekauft, als so ein verkrachter Silberberger seine Plantage aufgegeben hat, weil er die Einsamkeit nicht aushielt. Hatte mal was mit seiner Schwester. Hatte die nichts gegen, aber seitdem bockt er.“ Er brummt erneut und trinkt einen Schluck. „Hätte ich vielleicht lassen können, bin aber auch nur ein Kerl. War halt dumm. Aber sie hat sich auch nicht gewehrt.“ Was sie als rechtlose Sklavin ja natürlich hätte tun können. „Behandele meine Leute immer gut.“ Botina unterstützt ihn. „Das tut ihr, Don Amatino.“ Emilia sagt nichts, denkt sich aber, dass der Kerl wenigstens noch ein schlechtes Gewissen dabei hat und sich nicht vormacht, das, was er getan hat, wäre in Ordnung. Don Amatino gibt sich einen Ruck. „Aber wenn ich ihn verkaufe, muss ich auch seine Schwester mit verkaufen. Sonst rennt der euch gleich wieder fort. Haben wir beide nichts von. Sie ist Gärtnerin. Fleißig, still, macht keinen Ärger. Ich hab sie nicht gezwungen. Ist auch schon zwei Jahre her.“ Der Capitan führt weiter das Gespräch, wohl wissend, das Emilia nicht scharf darauf ist. „Klingt gut. Eine gute Gärtnerin können wir auch brauchen, die Plantage muss wieder in Schuss gebracht werden.“ „Manana de Suerte? Da habt ihr euch was vorgenommen.“ Sie prosten sich zu. „Was für ein Preis schwebt euch vor? Damit ich weiß, ob sich das Ansehen überhaupt lohnt.“ Don Amatino wiegt den Kopf. „Wert wären sie zusammen sechshundert.“ „In Al'Anfa vielleicht, aber nicht hier draußen.“ „Hab ja nicht gesagt, dass ich sechshundert haben will.“ „Wir werden eher bei dreihundert landen, mein Freund. Wenn euch das behagt, sehen wir sie uns morgen an?“ Sie verhandeln noch ein wenig, was Emilia zunehmend unangenehm wird. Über den Preis zweier Menschen zu feilschen wie über einen Sack Reis, aber sie sagt sich, dass das einfach die alanfanische Kultur ist. Alles hat seinen Preis, und Sklaven sind sogar sehr wertvoll. Und, so sagt sie sich, wie man etwa an Botina sieht, ist es nicht unbedingt ein Lebensschicksal. Schließlich erheben sie sich und der Capitan und Don Amatino schütteln sich die Hände. „Dann bis morgen, ihr seid herzlich zum Mittagessen eingeladen." „Vielen Dank, wir werden da sein.“
Dreck vorbeischwimmen lassen

Jadoran
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Errungenschaften

Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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14. Tag, spät nachmittags, Herberge Candelilla. (Capitan), Dauerregen
Als der Don mit seiner Aufseherin gegangen ist, trinken sie den Krug leer, und der Capitan nickt Vecna zu, die sich tatsächlich möglichst unauffällig wieder das Mieder enger schnürt, aber es rückgängig macht, als er es bemerkt und ihn stattdessen angrinst. „Und, was denkst Du?“ Sie zögert und schaut zu Emilia. Dann zuckt sie mit den Schultern. „Scheint ein Querkopf zu sein, dieser Rumo. Aber andererseits braucht ein Vorarbeiter auch ein bisschen Mumm. Wenn er zupacken kann, komme ich schon zurecht mit ihm.“ Das ist, dem Gesicht des Capitans nach zu urteilen, offenbar die richtige Einstellung. Den unausgesprochenen Gedanken beider Damen an den Capitan 'solange Du die Finger von seiner Schwester lässt' äußern sie beide nicht, aber sie sehen sich an, dass die andere ihn gerade denkt. Der Capitan erhebt sich. „Läuft doch. Ich mach mich noch mal auf, zum Posten. Sehen wie weit sie sind. Wartet bitte mit dem Abendessen auf mich.“ „Du willst bei dem Mistwetter noch mal raus?“ „Ich bin ein alter Seemann, ich bin wasserdicht.“ Emilia wird rot. „Richte Leutnant Perra einen schönen Gruß aus. Und wenn sie eine Sparringspartnerin braucht, stehe ich gerne zu ihrer Verfügung.“ „Lieb von Dir, ich sag's ihr.“
Als er weg ist, setzen sich Emilia und Vecna noch einmal zusammen, vorgeblich, um den Plan für den morgigen Tag zu besprechen, aber eigentlich, weil Emilia das Verhandeln über Sklaven einfach aufgewühlt hat. Menschen kaufen und verkaufen... Aber sie nimmt sich erst einmal ein anderes Detail vor, weil sie befürchtet, das Vecna sie einfach nicht verstehen wird. „Das mit dem Mieder eben war extra, nicht wahr?“ Vecna lacht. „Was die kann, kann ich schon lange. Ich konnte doch nicht zusehen, wie sie versucht, euren Onkel abzulenken, nur weil sie ihm beim Wein einschenken ihren Bauchnabel von oben anschauen lässt.“ Emilia muss lachen. „Wenn es euch nicht zu schwer ankommt. Aber ermutigt ihn nicht zu sehr.“ Vecna streicht sich durchs Haar. „Gibt hässlichere Männer als euren Onkel, und er hat's im Griff.“ Emilia wird rot. „Ja, das stimmt schon. Ich hoffe es.“ Sie schaut geradeaus. „Das ist das erste Mal, dass ich über Sklaven verhandele.“ Vecna bemüht sich um Empathie. Sie weiß, das Horasier angeblich keine Sklaven haben, auch wenn ihr nicht einleuchtet, wie gerade die Landwirtschaft dann funktionieren soll. Das geht doch ohne Sklaven gar nicht. „Ungewohnt, nicht wahr? Aber macht euch keine Sorgen, Donna Emilia, euer Onkel hat ein gutes Auge für Leute. Hat ja auch Shiri und mich angeheuert.“ Sie grinst. „Wie fandet ihr übrigens Don Macalinto?“ Emilia wird knallrot. „Ich...das...also wirklich! Ich werde meinen Onkel anstiften, euch morgens nicht mit einem Klaps zu wecken, sondern tüchtig übers Knie zu legen!“ Sie müssen beide lachen, und Vecna schaut durch den Flur auf den Hinterhof, wo immer noch der Regen niedergeht, als habe sich Efferd entschlossen, Santinera dem Meer einzuverleiben. „Ich lass es drauf ankommen. Soll ich uns noch einen Krug Wein holen?“ „Ich vertrage nicht so viel.“ „Shiri kann uns ja trinken helfen.“ Emilia lässt sich überreden.
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