WeZwanzig hat geschrieben: ↑09.07.2019 18:09Wenn alle 20 seien sollen, dann bekommt der Bauer halt 800 AP, der Krieger 1100 AP und der Magier 1400 AP.
Wenn alle 1100 AP haben sollen, dann haben wir halt den 30-jährigen Bauern, der schon im Krieg als Landwehr eingesetzt wurde, den 20-jährigen Krieger frisch von der Akademie und den 14-jäghrigen Zauberlehrling, denn sein Meister vor die Tür gesetzt hat.
Muss das so sein?
Den Bauern betreffend: Wenn wir davon ausgehen, dass die Spieler
Helden führen, also nicht nur den gemeinen Pöbel, dann würde ich es auch dem Bauern zugestehen, dass er seine prägenden Jahre ähnlich sinnvoll eingesetzt hat wie der gleichaltrige Akademiekrieger und dementsprechend auch 1100 AP in demselben Alter ausgeben darf; das "Problem" ist halt, dass das Talentsystem nicht so recht auf Zivilisten-Profile zugeschnitten ist. Der 20jährige Helden-Bauer ist dann aber eben nicht der normale Feldarbeiter, der wenig mehr gelernt hat als Aussähen, Einfahren und Zubereiten von Ernte, sondern war stattdessen deutlich umtriebiger - er ist kräftiger, hat eifrig mit dem Beil geübt, möglicherweise gewildert bzw, ist ein halber Jäger, ist ein Charmeur, und schon hast du alle möglichen AP für Äxte, Bogen, Wildnlisleben, Betören, Überreden, Körperbeherrschung, Fährtensuchen etc. verbraten.
Das gälte dann wohlbemerkt nur für den Helden-Bauern, der ein herausragendes Individuum ist und mit anderen Helden mithalten kann; nicht den durchschnittlichen Bauern, der vermutlich tatsächlich erst mit 30 Jahren auf seine 1100 AP kommt.
Was allerdings den Magier angeht: Das Problem beim Alter, das ich sehe, ist, dass der klassische DSA-Anfängerheld (oft deutlich unter 20) im Grunde zu jung ist, um plausibel als frischgebackene Abgänger einer Magierakademie durchzugehen.
Der durchschnittliche DSA-Spieler hat ca mit 15-16 vielleicht die mittlere Reife, mit 19 das Abitur, und mit Mitte 20 sein Studium abgeschlossen (falls er eins belegt hat). Klar kann man einwenden, dass moderne Standards nicht gelten und alles früher anders ausgesehen hatte (Nietzsche hatte seine Professur mit 24 WIMRE), aber auf der anderen Seite sind Magier sind Wissenschaftler im besten Sinne, und darüber hinaus nicht nur in profanen Fächern, sondern auch in diversen magischen Gebieten. Davon auszugehen, dass ein kaum erwachsener Zauberlehrling nicht wirklich lebens- und abenteuertauglich ist (und damit auch weniger lebenstauglich als seine gleichaltrigen, aber eben profanen Gefährten), finde ich jetzt gar nicht so weit hergeholt. Dafür kriegt er dann später auch einen entsprechenden ROI auf seine Lehrjahre.
Wer seinen Magier aber mit 1100 AP und 18 Jahren von der Akademie abgehen bzw. seinen Meister verlassen lässt, spielt dann halt keinen Magister, sondern lediglich einen Bachelor
und ist im Grunde noch gar nicht so recht geeignet für die freie Wildbahn. Wenn man dagegen einen Magier mit etwas mehr Saft spielen will, dann bastelt man sich einen mit 1400 AP, der ein paar Jahre älter ist.
Und - wobei hier die DSA 4-Fans sicher im Gegensatz zu mir mehr vorweisen können als nur nebulöse Erinnerungen - ist der Magier nicht ohnehin zeitaufwändig und von daher deutlich älter als der Standardheld?