DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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10. Tag, früh nachmittags Schleusenkanal, Gegend von Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
”War mir ein Vergnügen.” Sie grinst über ihre Unsicherheit hinweg, und ist dann doch entspannter, als seine Hose wieder oben ist. Als er die Problematik entlaufener Sklaven anspricht, wird sie nachdenklich. “Mal schauen. Die meisten, die 'nen Rappel haben und weglaufen, bereuen das schon nach kurzer Zeit. Du kannst im Dschungel allein nicht überleben, bestenfalls langsam zugrunde gehen. Und dann laufen natürlich Typen weg, die echt was auf dem Kerbholz haben, jemanden umgebracht oder vergewaltigt haben. Erstere werden eher erleichtert sein, wenn wir sie einsammeln, letztere werden sich wehren. Und unbewaffnet werden die nicht sein.. Na ja, wir werden es sehen. Auf 'nen Kampf bin ich auch nicht scharf, aber ich denk, Goldon ist da ganz heiss drauf, der schaut schon immer so grimmig.”
Die zurück gebliebenen teilen sich unwillkürlich nach Geschlechtern auf, denn auch Emilia hat offenbar ein paar Blutegel und läßt sich von Shiri helfen. Der Kapitän, der einen natürlichen Schutz gegen Ungeziefer zu haben scheint, steckt sich eine Zigarre an. “Mal schauen. Toller Hintern, alle beide. Stehen aber nicht auf dich wie? Tja, die Horasier haben eben mehr Charme und Etikette, spannen uns immer die besten Weiber aus.” Er grinst, und Goldon ist klar, dass er letzteres nicht ernst meint. “Die Plantage, mal schauen. Emi darf als Horasierin keine Sklaven besitzen, und ohne Sklaven wird das natürlich hier nichts. Aber wenn sich's lohnen sollte, pack ich das an in ihrem Namen, wozu hat man Familie. Ist eine gute Gegend, und Santinera gefällt mir.
Emilias Problem mit der örtlichen Fauna ist geklärt, und als sie und Shiri sich wieder zu den beiden gesellen, kommen auch Alricio und Vecna zurück. “Schon besser!” Der Capitan spricht aus, was alle denken. Shiri blickt sorgenvoll zu Vecna, aber die setzt ein War-ein-Kinderspiel-Gesicht auf und lächelt aufmunternd. Der Capitan deutet auf die Schleuse. “Leinen klar! Also... an die Arbeit!”
Knarzend schliessen sich die Tore, und dann lassen sich auch die vorderen langsam öffnen. Ein Schwall schwarzen, übelriechenden Wassers ergiesst sich in das Bachbett, und man kann nun erkennen, dass die Schleusenkammer tatsächlich gemauert ist. Der Überlauf dient auch dazu, die Schleusenkammer in geschlossenem Zustand wieder zu füllen. Der Capitan wischt sich den Schweiss aus der Stirn. “Der gute Bonveccio hat mitgedacht. Gut, dass Du ihn nicht aufgeschlitzt hast.” Emilia wird rot. “Das hatte ich, bei Rondra, nicht im Sinn, als ich ihn aufforderte, sich zu ergeben.” “Weiss ich doch, Kleine.”
Das Kanu wird in die Schleusenkammer hinein geschoben, dann heisst es die vorderen Tore schliessen, was noch einmal Kraftaufwand bedeutet. “Muss dringend überholt werden, aber das verschieben wir. Weiter gehts!” Wieder versucht er, Vecna mit einem Klaps zu erwischen, aber wieder ist sie zu flink für ihn. Beide nehmen es mit Humor. “Irgendwann kriege ich euch noch.” “Viel Glück, alter Ma... Capitan!” Sie grinst, und er trägt die Replik mit Würde. Emilia und Shiri scheinen da etwas anderer Ansicht zu sein, und Emilia ermahnt ihren Onkel leise. “Also wirklich, Onkel!” “Was denn? Hat Deine Kapitänin das bei den hübschen Fähnrichen nicht gemacht?” “Doch, und sie fanden es unmöglich!” “Die war aber sicher nicht so schön wie ich!” “Du bist... unmöglich!” “Ich bevorzuge 'unwiderstehlich'.” Vecna lacht. “Charme habt ihr, Capitan, zugegeben. Aber unter euch Fähnrich zu sein, war gewiss nicht einfach.” Der Capitan reckt sich. “Ich hab nie eine gezwungen! Wenn sie nicht wollte...” “Was ihr daran gemerkt habt, dass sie euch eine geklebt hat?” Der Capitan lacht. “Das ist zugegebenermassen vorgekommen. Das habe ich aber nie als Insubordination gewertet.” “Insu...?” “Ungehorsam.” Vecna grinst. “Dann bin ich ja beruhigt.”

11. Tag früher Abend, Herberge Arangenbäume, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Fortschreitter verabschiedet sich mit einem höflichen Dank für den Tee von der Wirtin und entführt dann Boronaya. “Lass dich überraschen!” Es geht den Hang hinauf über die grosse Strasse. “Du scheinst ja einen aufregenden Tag gehabt zu haben. Ihr habt einen Plantagero verhaftet? Hast Du wen in einen Kürbis oder ein Schwein verwandelt?” Als wieder einmal ein Bächlein den Weg kreuzt, biegt er hangaufwärts in ein Gässchen, dass so eng ist, dass man kaum nebeneinander gehen kann, was er dadurch löst, dass er sie mutig näher heranzieht. Sie kreuzen eine weitere Gasse, dann kommen sie auf einen vage trapezförmigen kleinen Platz, wo er wieder abbiegt, und ein Treppchen nimmt, dass in eine kleine Spalte hinabführt und dort vor einer Tür endet. Die Häuser ragen rechts und links beinahe drei Stockwerke auf, haben aber nur kleine Fenster, und Fortschreitter klopft gegen die Tür, wie ein Geheimsignal. Ein wie silbern schellendes Glöckchen erklingt, dann öffnet er die Tür und Boronya schaut in ein kleines Paradies.
Ein dichtes Feld kleiner Blumen bedeckt den Boden, unterbrochen durch ein paar Trittsteine, die in die Mitte des vielleich vier mal mal zehn Schritt grossen Gartens führen. Die Wände rechts und links – Mauern der Häuser – sind über und über bedeckt mit unterschiedlichen Rankpflanzen, die alle in voller Blüte stehen, und links kommt ein kleiner Wasserfall aus der Wand und ergiesst sich in ein halbrundes Becken, gerade groß genug, mit den Füssen etwas darin zu plantschen oder zu duschen. Geradeaus, nach Westen hin, ist der Blick frei auf den Urwald. In der Mitte des Gartens ist eine Decke ausgebreitet und steht ein Korb mit Essen, Gläsern und einer Weinflasche. Das bei der Sache Magie im Spiel ist, ist ohne Frage, und allerletzte Zweifel werden durch herumflatternde kleine, aber imerhin beinahe eine Elle grosse Blütenfeen ausgreräumt, deren Flügel leuchtenden Staub hinter sich lassen. Über dem Garten liegt ein erfrischend kühler Hauch, und der Duft der Blüten ist betörend und berauschend. Fortschreiter lächelt unsicher. “Magister Prospero war mir ein wenig behilflich – so hat er es genannt. Aber den Platz und den Wein habe ich ausgesucht.” Es muss eine Illusion sein, aber eine von den mächtigen, die man anfassen und riechen kann. “Wie gefällt es Dir?” Eine der Feen schwirrt näher, bläst ihnen kichernd wie ein Glöckchen eine Kushand zu, umkreist sie und setzt sich dann hoch über ihnen auf eine Ranke. Kleidung scheint sie nicht zu brauchen, aber ihr Blick, ihre Augen, wirkten intelligent auf Boronaya.
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Grakhvaloth
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10. Tag, früh nachmittags Schleusenkanal, Gegend von Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Als sie noch auf dem Rückweg sind meint Alricio: "Goldon wirkt vielleicht manchmal ein wenig düster, aber ich glaub er ist in Ordnung. Wirklich! Vielleicht spricht man bei den Tempelgardisten nicht so viel miteinander wegen der Boronis und so, aber als ich im Sumpf vor ein paar Tagen fast krepiert bin, da hat er mir den Arsch gerettet und hat mich nicht zurückgelassen. Außerdem werdet auch ihr beiden froh sein, falls es mal zum Kampf kommt, dass ihr seinen Schild zwischen euch und den Gegnern habt."
Bei den anderen angekommen verfolgt Alricio die Worte zwischen Vecna und dem Capitan amüsiert. Vecna wusste wirklich, wie sie ihn zu nehmen hatte. Das war gut!

Er wendet sich Emilia zu: "Das soll jetzt keine Insubordination sein...darf ich fragen, worum es bei dem Duell ging?" Mal vorsichtig antesten, ob er die Horasierin zum Lachen bringen konnte.
Zuletzt geändert von Grakhvaloth am 03.07.2019 15:47, insgesamt 1-mal geändert.

Jadoran
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10. Tag, nachmittags Schleusenkanal, Gegend von Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Das Leumundzeugnis für Goldon nimmt Vecna mit einer gewissen Erleichterung auf. “Gut zu wissen. Na, ich hoffe, so ein richtiges Getümmel bleibt uns erst mal erspart.”
Als er dann den horasischen Fähnrich anspricht, schaut Emilia etwas verlegen. ”Es war nicht wirklich ein Duell. Ich kommandierte eine Potte als Prise, und er hat versucht, uns mit zwei Barkassen nachts zu entern, genau wie es mein Onkel gerade beschrieben hat. Aber wir haben die Rab... wir haben sie bemerkt und uns zum Kampf gestellt. Und da habe ich ihn eben im Fechtkampf besiegt, und er wurde mein Gefangener.” Und gefangene Offiziere, so nicht von besonderer Bedeutung, sind immer noch persönliche Gefangene des sie gefangen nehmenden Offiziers. Mehr oder weniger. Sie wird noch verlegener, als ihr um ein Haar die Umgangsbezeichnung der Horasier für die Jungs von der anderen Feldpostnummer herausrutscht. Der Capitan lacht. “Er hat sich, glaub ich, auf eurem Weingut viel wohler gefühlt als in einem Gefangenenlager.” Emilia wird noch röter. "Das will ich doch hoffen!"

Die Schleusenkammer läuft wieder voll, und das Kanu hebt sich. Goldon kann beobachten, das Vecna noch einmal Shiri beruhigt, die vielleicht ähnliche Übergriffiglkeit seitens Alricio wie beim Capitan befürchtet haben mag. “Alles im Griff, der ist ein ganz Netter. Wir kommen schon klar.” Shiri ist beruhigt, sie scheint auch keinen konkreten Verdacht gehabt zu haben, sondern mehr allgemeine Sorge, jedenfalls scheut sie sich nicht, beim Paddeln wieder vor Alrico platziert zu werden, lächelt ihn sogar scheu an, so als wolle sie stumm Abbitte für ihren haltlosen Generalverdacht leisten.
Der Kanal ist gut befahrbar, auch wenn er nicht besonders tief ist. Einmal zieht sich hastig ein Alligator ins Schilf zurück, aber ansonsten verläuft die Fahrt problemlos. Nach ungefähr einer Viertelstunde schweigenden Paddelns hebt Vecna die Hand und macht Sssst! Sie lauschen.

Es braucht ein wenig, bis alle im Kanu ruhig sind, dann hören auch Goldon und der Capitan, was Alricio gleich nach der besser dafür sitzenden Vecna gehört hat: Axt- oder Beilschläge. Für Leute, die schon oft genug auf dem elterlichen Hof oder der heimatlichen Plantage selbst Holz gehackt haben oder zumindest mit dem Klang groß geworden sind, ist schnell klar, dass sich dort kein motivierter Holzfäller im gleichmässigen Rhytmus durch sein Pensum holzt, sondern jemand mit nur mangelhafter Kondition immer wieder kurze Pausen zum Schnaufen einlegt, und, dem Klang nach, trifft er oder sie auch nicht immer richtig. Vecna deutet in die Richtung und dreht sich um Capitan um. Der tut das, was ein erfahrener Capitan macht und flüstert. “Vorschläge?” Vecna nickt. “Leise weiterpaddeln. Wenn wir hier an Land gehen, scheuchen wir nur Vögel auf und kündigen uns an.” Dem Capitan leuchtet das ein. “Gut. Vorspannen, nur für den Fall.” Er schaut sich auch um, ob sonst wer etwas beizusteuern hat, aber Emilia nickt nur zögernd und Shiri zstimmend, ihre Cousine unterstützend. Vecna hakt die Sehne ihres Bogens ein und rückt ihren Köcher so, dass sie gut drankommt, und Shiri tut es ihr nach. Emilia spannt leise eine Balestrin auf halb, während der Capitan nur seinen Säbel in der Scheide lockert, und dann wieder das Paddel ergreift.
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

11. Tag früher Abend, Herberge Arangenbäume, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Bornaya lässt sich gerne durch die Gassen führen. "Ja das war eine ganz schön spannende und auch ziemlich widerliche Geschichte. Ein Plantagero wollte seine Buchhalterin in die Sklaverei verkaufen und uns dafür anheuern. Feqz sei Dank haben wir das durchschaut und ihm das Handwerk gelegt."

Als sie das kleine Paradies betreten bleibt sie erst einmal erstaunt und fasziniert stehen. "Das ist zauberhaft..." Sie riecht an einer der Blumen, streicht sacht darüber. Schenkt dann Fortschreitter ein Lächeln. "Und das alles nur für mich? Ich weiß gar nicht was ich sagen soll..."
All das war so echt. Tastsinn, Geruch, die Klänge, die Bilder... Was fehlte da zur Realität?
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

11. Tag früher Abend, Im Zaubergarten, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Sie sieht ihm bei dem Bericht an, dass er schon neugierg auf mehr wäre, aber das würde wahrscheinlich die Stimmung des Abends verderben, und so fragt er nicht nach. Es fehlt nichts zur Realität, beziehungsweise scheint es so. Aber Boronaya weiss, wenn sie jetzt einen Odem wirken würde, würde die Täuschung zusammenbrechen und alles wäre ihr nur noch durchscheinend, eine blasse Erinnerung der Sinneseindrücke, die sie jetzt geniesst. Fortschreitter ist nicht so erstaunt wie sie, was daran liegen mag, dass er zu wenig von Magie versteht, um das Ausmass der Meisterschaft zu beurteilen, die hier wirkt, und zum zweiten war er sicher schon vorher einmal im Garten, um das Picknick zu platzieren. Er lacht etwas unsicher. “Prospero hat gesgat, wenn Du gar zu sehr beeindruckt sein solltest: Es ist nicht von ihm, sondern das Meisterartefakt eines Kollegen aus Grangor, der damit seinen Erzmagus erringen wollte.” Splitternackte Feen. In Grangor. Boronaya kennt den Ruf der Stadt. Das war sicher... kontrovers.
Aber es bleibt dabei, es ist überwältigend. Das Artefakt scheint sich der Lokalität anzupassen, Haptik und Geruch sind defintiv da, wobei sie weiss, dass sich das für sie ändern kann, wenn sie sich der Sinnestäuschung nicht hingibt sondern sie ernsthaft zu hinterfragen beginnt..
Fortschreitter geleitet sie in den Garten und schliesst die Tür hinter ihnen. “Ein Abend, nur für uns. Zieh die Sandalen aus es ist wie ein Teppich!” Er ist schon aus den seinen geschlüpft und bietet ihr seinen Arm, um sie zu stützen, wenn sie sich von ihrem Schuhwerk trennt.
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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

10. Tag, nachmittags Schleusenkanal, Gegend von Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Das mit dem Witz hat ja mal wieder nicht so gut funktioniert...vielleicht ist sie wirklich so humorlos, wie ihr Onkel sagt.
Als sie wieder ins Boot steigen lächelt Alricio Shiri beruhigend zu. Kein Grund, sich Sorgen zu machen. Seine eigenen Sorgen ob den beiden Frauen zu trauen war zerstreuten sich mit jeder Stunde. Phex war wie immer mit ihm.

Als er die Axtschläge bemerkt spannt sich Alricios Körper. Er tut es dem Capitan gleich und lockert seine Waffen. Den Kürass hat er schon an, den Helm setzt er leise auf, nachdem er seinen geliebten Federhut vorsichtig ins Boot gelegt hat. Dann paddelt er weiter und lauscht angestrengt.

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Lokwai
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10. Tag, nachmittags Schleusenkanal, Gegend von Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
"Bisher höre ich nur eine Person?" stellt er leise fest und schaut sich zu den Gefährten um. Er sitzt ja ganz vorne, nickt Vecna zu als sie vorschlägt leise weiter zu paddeln.
Er zieht seinen Helm auf und löst sein Großschild und hält diesen in für ihn ungewohnten Position, denn er musste nun im sitzen seinen Oberkörper abdecken und möglicherweise den Hintermann und nebenbei eine mögliche Schusslinie vom Ufer aufs Kanu berücksichtigen.
"Wir sollten nahe am Ufer paddeln, denn dort bieten die Böschungen Sichtschutz", merkt er flüsternd an.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

10. Tag, nachmittags Schleusenkanal -> Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Noch gut fünfzig Schritt, dann verbreitert sich der Kanal, beinahe zu einem kleinen, Lotusbewachsenen See, und teilt sich in zwei Arme. Vor ihnen, von blühenden Rankpflanzen in Besitz genommen, erhebt sich ein beinahe turmartiges Herrenhaus. Dächer rechts und links deuten auf Nebengebäude hin, auch einen grossen Speicherturm erkennt man auf der rechten Seite. Es wirkt so, als ob der Kanal das Herrenhaus umschliesst. Ein Anleger ist nicht zu sehen, wahrscheinlich befindert der sich auf der anderen Seite. Aus dem Schornstein des Hauses kräuselt sich ein dünner Rauchfaden. Vom Haus her, eher dahinter, kommen auch die Axtgeräusche.
Der Capitan mustert die Lage, dann flüstert er seine Anweisungen. “Wir legen voraus an. Vecna, Goldon, links ums Haus herum. Shiri, Alricio, mit mir rechts herum. Emi, Du bleibst beim Boot, falls wer damit abhauen will. Kein unnötiges Blutvergiessen, erst mal sichern, wieviele und wer das sind. Capiche?” Vecna ist wieder die schnellste mit dem Mundwerk. “Aye.”
Es geht durch hohes, ungemähtes Gras, in dem bereits erste Bäumchen den Wettlauf um die Sonne beginnen, durch einen ehemals soliden Zaun, der wohl einst Krokodile vom Haus ferhalten sollte, jetzt aber einige Breschen aufweist. Sie schleichen, aber da das Klopfgeräusch unvermindert weitergeht, scheinen sie sich die Mühe beinahe sparen zu können. Dann haben sie das Anwesen umrundet und bekommen einen Blick auf den Innenhof.
Es ist ein trauriger Anblick. Der Innenhof ist in ein sehr dürftiges Gemüsefeld verwandelt worden, und vor einem offenen Schuppen hackt ein Mann undefinierbaren Alters mit einem Beil auf einem trockenen Ast herum, er macht wohl Feuerholz. Seine Tunika und Hose sind völlig zerlumpt, und das Beil augescheinlich nicht scharf. Seine Schläge sind kraft- und lustlos, und man sieht ihm an, das er von irgendeinem Fieber gezeichnet ist.
Auf der Treppenstufe zum Haus sitzt eine Frau ähnlich unbestimmbaren Alters, putzt und schnibbelt Yamwurzeln und Bananen. Auch sie ist völlig heruntergekommen, ihre Tunika bedeckt nur eine Brust, die andere hängt schlaff herunter, und ihr Körper wirkt ausgezehrt, ihr Haar ist verfilzt wie das des Mannes. Eine Wölbung ihres Bauches läßt nur einen Schluss zu, und auch sie wirkt fiebrig. Neben ihr in einem Korb schläft unruhig ein Kleinkind. Auch sie arbeitet lustlos und schlapp vor sich hin, sie bemerken die Questadoren nicht einmal mehr, als diese von beiden Seiten aus dem hohen Gras treten. Der Capitan zuckt wie resigniert mit den Schultern, dann tritt er vor, die Hand am Säbel, aber noch nicht blank ziehend. “Hola mein Junge. Leg die Axt beiseite und heb die Hände. Junge Frau, legt das Messer weg. Mein Name ist Capitan Jorge Marius Bartholomeus Morrigan, und ich bin der neue Besitzer dieser Plantage.” Die beiden schrecken zusammen, und das Kind im Korb beginnt zu weinen. Der Mann fast sein Beil fester, einen Ausdruck in den Augen, als wolle er sagen, 'Lieber sterbe ich!', aber dann schüttelt er wie angewidert den Kopf und wirft das rostige, stumpfe Beil beiseite. Die Frau hat erschrocken das Messer fallen lassen, jetzt nimmt sie das bestenfallls einjährige Kind, das eher wirkt wie sechs Monate, aus dem Korb. Der Capitan mustert den Mann. “Machst Du Dummheiten? Muss ich Dich fesseln lassen?” Der schüttelt resigniert den Kopf und setzt sich hin. Der Capitan nickt. “Guter Mann. Shiri, schau dir mal die beiden an.” Er nickt zur Frau hin. “Rico, gib ihr Rückendeckung, falls sie ausrastet. Kommt manchmal vor. Vecna, Goldon, durchsucht das Haus, falls da doch noch wer ist. Wenn ja, möglichst lebend und unverletzt.” Vecna nickt. “Lebend und unverletzt.” Sie mustert die Frau mit einer Mischung aus Grauen und Mitleid. Der Capitan versichert sich, dass seinen Befehlen Folge geleitet wird, dann tritt er zum Mann. “Also mein Junge. Wie heisst Du, und wem bist Du davon gelaufen?” Der hat offenbar aufgegeben. “Mein Herr nannte mich Muro, ich war Haussklave bei Don Amato, auf La Grande Desplumada.” Der Capitan wirft einen Blick auf das eher stümperhaft angelegte Gemüsebeet. “Geht sich aus. Ein guter Herr?” Muro seufzt. “Eigentlich ja. Aber...” Er schaut zur Frau. Der Capitan zuckt mit den Schultern. “Die Weiber sind unser Unglück, mein Junge, so hat es Rahja gefügt.” Shiri hat einen ersten Eindruck. “Sie hat die Gilbe. Das Kind auch. Und so wie er aussieht, er ebenfalls... Ist ansteckend.” Sie sammelt ihren Mut. “Aber heilbar.”
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10. Tag, nachmittags Schleusenkanal -> Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
"Willst du vor, Vecna?" fragt er sie leise als sie sich der Tür nähern, "ich würde ansonsten vorgehen so als Schildträger macht das nämlich Sinn."
Er wartet ihre Entscheidung ab und geht dann entweder vor ihr oder nach ihr in das Haus.

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10. Tag, nachmittags Schleusenkanal -> Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Alricio tut wie ihm geheißen und schleicht mit Shiri und dem Capitan rechts ums Haus herum. Nach den Worten des Capitans folgt er Shiri und schaut sich ebenfalls die fiebergezeichneten Menschen an. Er hatte keine Ahnung von Krankheiten, aber dass die hier nicht gesund waren, war auf den ersten Blick auch für ihn erkennbar. Hoffentlich sind die nicht ansteckend, denkt Alricio sich gerade, als Shiri genau diese Befürchtung bestätigt. Unwillkürlich greift er mit der Linken nach seinem Anhänger. Peraine, hilf! Er wollte nicht noch irgendein Fieber bekommen.

Dann fragt er die Frau leise: "Die Zwölfe zum Gruße. Wohnen hier noch mehr, oder seid ihr drei die einzigen?"

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10. Tag, nachmittags Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Die Frau schaut Alricio beinahe teilnahmslos an und schüttelt den Kopf. Vecna überlegt währenddessen kurz, dann schaut sie zur Frau mit dem Kind. “Lass mich vorgehen – wenn hier überhaupt noch wer ist, dann ein kleines Kind. Ich denke, wenn es Dich mit dem Rabenhelm sieht... nichts für ungut. Und lass uns in der Küche anfangen. Da sehen wir wahrscheinlich sofort, ob noch wer hier wohnt.” Sie steckt ihren Bogen weg und nimmt ihren Spiess. Als die Frau dann antwortet, zuckt sie mit den Schultern, so als wolle sie sagen: manchmal lügen die Leute. Sie geht voran.
Im Hof hält auch der Capitan einen gesunden Abstand von den Kranken. “Scheussliche Krankheit, Hatte sie öfters an Bord.” Er schaut zu Shiri, die keine Hemungen zu haben scheint und nun neben der Frau kniet. “Hast Du was dagegen dabei?” Shiri schüttelt den Kopf. “Nein. Ich hab etwas Marama Tonu dabei, aber kein Joruga. Da es hier hügelig ist, könnte es hier aber wachsen. Aber unser Rum ist zum mischen nicht das rechte. Besser, wir bringen sie nach Santinera zu einer Heilerin.” Sie schaut zum Sklaven. "Woher bekommt ihr euer Wasser?"
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10. Tag, nachmittags Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
"Na gut, wie du willst", Goldon lässt Vecna den Vortritt.
Mir ist doch das Kind egal, ich werde dich daran erinnern falls jemand plötzlich mit einer Armbrust vor dir steht ... aber mach du mal!
"An die Küche habe ich auch direkt gedacht ... mal schauen für wieviel Leuten gedeckt ist?" ermuntert er sie.
Dann folgt er ihr, aus Gewohnheit relativ nah, damit er bei einem Angriff noch sein Schild einsetzen kann um ihr eine Deckung zu geben.
"Was erwartest du ... glaubst du sie sind ehrlich? Sie haben gegen geltendes Recht verstoßen. Also ich bin gespannt."
Als sie die Tür öffnet, hält er kurz den Atem an, hält sein Schild bereit und platziert sich nahe der Wand und immer noch nah hinter Vecna.

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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Vecna schiebt sich vorsichtig in die Eingangshalle, den Blick in alle Richtungen kreisen lassend. So ganz traut sie dem Braten wohl nicht, aber falls sie Angst haben sollte, zeigt sie es nicht.
Es ist ein schönes Haus, mit einem zentralen Treppenschacht und einer Galerie, bis zu einem gewissen Grade sogar recht gut zu verteidigen, wie Goldon erkennt. Zusätzlich zu den Lamellentüren gibt es massive Türflügel aus Hartholz, die auch einem improvisierten Rammbock eine Weile stand halten würden. Das Erdgeschoss weist keine breiten Fenster auf, und die Treppe ist zwar repräsentativ geschwungen, aber doch recht schmal und von einer Galerie umgeben, so dass man das Obergeschoss separat verteidigen kann, so man die Treppe hält. Wenn es gegen Gegner mit Speeren, Wurfspeeren und Keulen geht, ganz passabel.
“Ich glaub, die sind fertig. Die haben gedacht, sie brennen zusammen durch und finden ihr Glück in einer verlassenen Plantage.” Sie spuckt das Wort 'Glück' beinahe aus. “Und das erste, was der Kerl tut, ist sie schwängern, und das gleich zweimal. Pffff. Wenn wir in zwei Monaten hier aufgetaucht wären, hätten wir nur noch ihre Leichen gefunden. Sowas macht mich wütend. Das dumme Stück hat ihm wahrscheinlich den Kopf verdreht, mit ihm durchzubrennen. Mal die Beine breit zu machen ist doch allemal weniger schlimm als mit ansehen zu müssen, wie das eigene Kind an der Gilbe verreckt! Muss man halt mal, muss man halt durch! So schlimm ist es ja auch nicht, wenn der Don einem mal seine Gurke zwischen die Beine schiebt!” Goldon ist sich gar nicht mal sicher, ob sie mehr mit sich als mit ihm redet. Und warum sie davon ausgeht, dass die Frau die 'Schuldige' ist, erklärt sie auch nicht.
In die Küche geht es durch einen schmalen Flur mit einer bequemen Anrichte, von der es auch in ein Speisezimmer geht. Die Küche ist großzügig geplant, mit einem steinernen Herd für mehrere Feuer, einem von einer Zisterne gespeisten Waschbecken, einem groben, langen Tisch und Borden, in denen sich wohl irdenes und hölzernes Geschirr befunden haben wird. Eine grosse Vorratskammer ist auch da, ihre Tür steht auf, und die Regale sind leer.Der Vorrat der kleinen Familie hängt an Schnüren über dem Herd, und Goldon kann auch als Laie sehen, dass das nicht weit reicht. In Benutzung sind offenbar nur zwei Teller und Becher, alles wirkt schmutzig und unaufgeräumt, und ein Lager neben dem Herd deutet darauf hin, dass sie auch hier geschlafen haben. Im Herd glüht ein kärgliches Kochfeuer vor sich hin.
Zuletzt geändert von Jadoran am 04.07.2019 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Alricio fühlt sich ein wenig nutzlos. Den Kranken konnte und wollte er nicht helfen und beschützt werden musste hier auch niemand, soweit er das sah. Also schaut er sich um, lauscht und wartet auf Befehle des Capitans.

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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Der Capitan grunzt auf Shiris Antwort erst einmal nur neutral. Dann schaut er sich um. “Also gut. Rico, geh eben zu Emi und sag ihr Bescheid, und dann bringt das Kanu rum. Vor dem Tor ist doch gewiss ein Anleger, Muro?” Der nickt. “Gut. Dann schaut euch ein wenig hier um. Shiri, meinst Du, Du findest diese Joru-Zeugs hier irgendwo?” Die läuft rot an, wohl mit sich ringend, ob sie ihn berichtigen soll, verkneift es sich aber. “Ich kann es..uh... versuchen.” “Nicht versuchen, machen! Versuchen ist nur 'nen Tritt in den Arsch wert. Na, bei Deinem nehme ich die Hand... Trotzdem.” Shiri wird noch röter. Der Capitan ist im Herumkommandier Modus. “Rico, sobald Du Emi hergebracht hast, schaut euch hier die Baracke an, um die wir eben rumgeschlichen sind, ob man die drei da über Nacht einsperren kann. Mit Gilbe-Kranken will ich nun echt kein Lager teilen.” Er wendet sich zum Haus hin und ruft. “Wie siehts aus? Ihr sollt es durchsuchen, nicht eine ruhige Stelle finden, um miteinander zu vögeln!
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Als Vecna sich über die Durchgebrannten echauffiert, runzelt Goldon die Stirn.
"Und du glaubst, dass es so gelaufen ist ... na, gut." Was ging ihm eigentlich diese Leute an. "Wahrscheinlich waren sie romantisch veranlagt ... hier leben ... schön in der grünen Hölle ... frei von Gesetz ... pfff."
Mit seinem Großschild stösst er öfters auf die Bodendielen um Verstecke zu finden. Achtet auf Teppiche und hebt diese an.
Das sie nichts dagegen hat wenn ein Don mal seine Gurke versengt irritiert ihn dann doch etwas. "Wozu hat man Rahjalieb ... ich denke nicht das wir hier von Unfällen sprechen."
Als sie weiter die Küche durchsuchen, sagt er: "Im ersten Moment sieht es nur nach den zwei Erwachsenen aus."
Dann hört er die zotige Aussage des Capitan und Goldon geht zum Fenster: "Wir vögeln nicht, wir arbeiten, Capitan. Bisher sieht es nur nach den zwei Erwachsenen aus, aber wir gehen noch die anderen Räume durchsuchen." Kurz wartet er auf eine Reaktion und dann würde er mit Vecna fortfahren und die anderen Räumlichkeiten durchsuchen und vor allem nach Unstimmigkeiten Ausschau halten, wie zuviele Textilien für zwei Erwachsene, oder falsche Kleidergröße. Er hatte da so seine Routine.

Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Auch Vecna findet den Ausspruch des Capitans nicht lustig, und ihr entfährt ein. “Nicht in diesem Leben!” Seine Einschätzung kommentiert sie mit einem Schnauben. "Romantik, ja, viellleicht. Vielleicht ist sie auch einfach zu doof zum zählen oder konnte es nicht finden - würdest Du es denn erkennen?" Die anderen Räume sind leer, ohne Möblierung bis auf eingebaute Wandschränke und Regale. Hinweise auf andere Bewohner findet er nicht, von ein paar Vögeln und Kleinaffen sowie einem Wildbienennest in einem der Zimmer einmal abgesehen. Ein schönes, solides Haus, das in Al'Anfa ein kleines Vermögen wert wäre, hier aber keinen roten Heller, so lange die Plantage nicht wieder läuft.
Nach zwei Jahren Leerstand hat es schon etwas gelitten, aber noch sind Dach und Fensterläden dicht. Es gibt ein großes Herrenschlafzimmer, mit Ankleidezimmer, tatsächlich einem Badezimmer – was auf eine Zisterne unter dem Dach hindeutet – Vorzimmer und einem Nebenzimmer, falls der Don schnarcht oder aus die Donna ihn des Bettes verwiesen hat. Hier steht auch ein grosser Waffenscharnk, eher eine Waffenkammer, offen und leer, wo den Halterungen nach beinahe genug Waffen für ein Halbbanner gelagert wurden und Goldon auch die Halterungen für eine kleine Revolverhornisse erkennt, wie sie sich paranoide und sehr zahlungskräftige Plantageros zuweilen leisten. Die Dinger kommen langsam in Mode, auch wenn ihre Kugeln einen Grosschild oder gehärteten Kürass meist nicht durchschlagen können. Aber die hat man natürlich bei der Aufgabe der Plantage nicht zurück gelassen.
Dann weitere Schlafzimmer, wohl für Kinder, weitere Familie und das engste Gesinde, teilweise noch nicht ganz ausgebaut, weil wahrscheinlich auf Zuwachs geplant. Unter dem Dach dann die schon vermutete, von den Dachrinnen gespeiste Zisterne, noch funktional, aber mit verdreckten und zugesetzten Sieben, es ist nur der geschickten Anlage des Bauwerks zu danken, dass sie nicht übergelaufen und das Haus unter Wasser gesetzt hat. “Nicht mal das haben sie sauber gehalten. Kein Wunder, dass sie krank geworden sind.” Vecna inspiziert die grobe Filteranlage, offenbar kennt sie so etwas, und säubert zumindest die Siebe. “Den Sand und die Steine müssen wir ersetzen, das dauert aber länger.” Sie schaut sich um, und deutet dann unter die Decke, wo ein Rechen und eine Art Siebschaufel in den Dachsparrens stecken. “Mach mir mal Räuberleiter. Wir brauchen sauberes Wasser, und je schneller wir das hier säubern, desto besser. Und fass mir bitte nicht an den Hintern dabei, ja? Dann können wir zumindest die Schwebeteilchen abrechen. Duchspülen macht erst Sinn, wenn der Sandfilter gereinigt ist.” Sie deutet auf eine grosse Pumpe auf einem niedrigen Podest neben dem Zisternenbecken, wie sie zum Lenzen auf Schiffen steht.
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Grakhvaloth
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

"Wird gemacht.", bestätigt Alricio und geht zurück zum Kanu. Dort schildert er Emilia in knappen Worten die Lage. Er lässt sich von Emilia das Seil reichen, welches vorne am Bug festgemacht ist und zieht das Boot um die kleine Insel herum zum Anleger. Als der Bewuchs am Ufer zu dicht wird steigt er zu Emilia ins Kanu, welches sich zu zweit mehr schlecht als recht bewegen lässt. Am Anleger angekommen hilft er der Horasierin galant aus dem Boot und geht mit ihr gemeinsam zurück zu den anderen. Zusammen gehen sie zur Baracke. Alricio zieht den Dolch, nickt Emilia zu und öffnet dann, falls sie keine Einwände vorbringt, die Tür.

Jadoran
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Emilia erwartet ihn mit gezogenem Rapier und recht nervös, allerdings zittert ihr Handgelenk nicht. “Wie sieht es aus?” Seine Schilderung erfüllt sie nicht gerade mit Freude, aber dann widmet sie sich der Aufgabe, das Kanu zu steuern.
Der Kanal umschließt das Anwesen tatsächlich wie eine Gräfte, und es zweigen zwei Knaäle ab, die offenbar in die stillgelegten Felder führen, eine unheimliche Erleichterung beim Transport schwerer Dinge, allerdings auch ein wirklich großer Aufwand in der Erstellung. Ob eine solche Infrastruktur für eine blosse Bananenplantage Sinn macht? Nun, das werden wohl am ehesten Vecna und Shiri wissen, oder der Capitan.
Über die abzweigenden Kanäle führen hohe Holzbrücken, und gegenüber dem Tor zum Anwesen sind rechts und links grosse Anleger. Die Brücke zum Anwesen ist recht schmal, und das überdachte und feste Tor springt etwas zurück, so dass aus Schiessscharten der kleinen Bastionen rechts und links die Annäherng an das Tor sehr unangenehm gestaltet werden könnte. Keine Festung, aber verteidigebar gegen Wilde oder undiszplinierte Flusspiraten.
Das Tor selbst muss erst einmal entriegelt werden,w as der Capitan für sie macht, als sie rufen, und dann geht es in die Sklaven- und Aufseherbaracken: Das was sie beim umschleichen für ein Gebäude hielten, sind eigentlich zwei, durch einen schmalen Innenhof mit Zisterne und an Pferdetränken erinnernde steinerne Waschbecken. Die Baracken, erweisen sich als leer - bis auf ein Wildbienennest, das sie sorgsam umgehen. Es gibt jeweils zwei große Schlafräume darin, annahmeweise einen für Männer, einen für Frauen, dazwischen und jeweils vor Kopf Stuben für die Oberaufseher, Vorbeiterinnen und sonstigen priviliegerten Bewohner, die nicht so priviligiert sind, dass sie im Haupthaus wohnen dürfen. Da die Aufseherbaracke in der Mitte durch eine verhältnismässig stabile Tür getrennt ist, und es nahe liegt, dass es deutlich mehr Sklaven als Aufseher gab, ist anzunehmen, dass sie zur Hälfte auch von Sklaven genutzt wurde. Gekocht wurde augenscheinlich im Haupthaus, aber es gibt eine Herdstelle mit kurzem Schornstein im Innenhof und einen langen Tisch und einfache Bänke für sicher vierzig oder fünfzig Hinterteile.
Emilia ist ein wenig erschlagen von dem hier im Wald herumstehenden Wohlstand. “Die Sklaven wohnten ja besser als bei uns die Landarbeiter!” Möglichkeiten, jemand einzusperren, der nicht engagiert auszubrechen versucht, bestehen in zwei Kammern, von denen wohl eine die Waffenkammer der Aufseher war, und die andere war wohl so eine Art Vorratskammer bei den Sklaven. Für Alricio ist es das erste Mal, dass er eine Plantage besichtigt, und irgendwie wundert ihn das geringe Sicherheitsniveau gegenüber den heimischen Landgütern. Die Sklavenunterkünfte sind nicht besonders gesichert, er hat irgendwie doch angespitzte Palisaden , Wachtürme und Ketten erwartet.
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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11. Tag früher Abend, Im Zaubergarten, Sandalia, Santinera (Boronaya)

Boronaya gibt sich der Illusion hin und gneißet sie, wohl wissend, dss zu viel Denken und nachbohren sie zerstören würde. So schlüpft sie aus den Sandalen und lächelt Fortschreitter an, bevor sie ihn zu einem Kuss heranzieht.
"Nur für uns klingt wunderbar... " meint sie dann als sie sich von seinen Lippen löst, ihm tief in die AUgen schaut. "Wie ist es denn euch ergangen?"
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Jadoran
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11. Tag früher Abend, Im Zaubergarten, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Er setzt beim Kuss noch einmal nach, und durch die Körperliche Nähe spürt sie seine Wirkung auf ihn. “Oh, Prospero hat Alpacina und mich die letzten beiden Tage tüchtig eingespannt.” Er lacht. “Wir mussten natürlich Stillschweigen geloben, aber ich darf verraten, dass es darum ging, Anblicke, die er sich eingeprägt und dan per Trugbild sichtbar gemacht hat, noch einmal genau zu dokumentieren, solange sie frisch im Gedächtnis sind und nicht das Unterbewußtsein Lücken mit dem füllt, was es gesehen zu haben wünscht. Du weisst schon - Bules Brüste, und so etwas. Und seine Kollegen bekommen jeweils eine vollständige Kopie, so lautet ihre Vereinbarung. Und er ist sehr sorgfältig in seinen Unterlagen.” Seine Finger streichen ihre Seiten entlang, und er küsst sie erneut. “Aber jetzt lass uns erst einmal etwas trinken, und dann möchte ich Dir den Garten zeigen...” Ihre Nasenspitzen berühren sich. “Oder möchtest Du zuächst einmal duschen? Es ist himmlisch! Das Wasser ist wunderbar rein und erfrischend, ich konnte es kaum glauben! Diese Magie ist etwas Wunderbares.” Und er würde ihr sicherlich gerne beim ausziehen helfen. Am Picknickkorb flattern gleich drei zwitschernde Feen, und Boronaya hat den Eindruck, dass gerade ein Eigentumsdelikt begangen wird.

31. Tag, abends in den Alten Baracken in Portas, Santinera (Crocodileros)
Das Essen ist hervorragend, aber es liegt auch eine rahjagefällige Stimmung in der Luft, von der Jelinea noch nicht für sich entschieden hat, ob sie sie mit Spannung oder Unbehagen erfüllt. Ein wenig neugierig ist sie schon, das kann sie sich nicht verhehlen. Als es ans Abräumen geht, ist Alejandro versucht, sich zu verdrücken, aber Sumaida flüstert beinahe. “Ich...umm... glaube nicht, dass Buki ihr weh tut, und...umm...ich würde... ich meine, ich bin schon etwas...neugierig.” Sie schaut zur Seite. “Aber nur, wenn Du bei mir bleibst!
Es wird schnell klar, dass das, was Buki mit der an einen der beiden Übungspfähle gefesselten Harana veranstaltet, mit einer Bestrafung nichts zu tun hat, und keiner kann sich der Wirkung des Schauspiels so wirklich entziehen. Jelinea ist hin und her gerissen zwischen Faszination und Gruseln. Buki ist in ihrem Element. “Ein Pfahl ist noch frei – wie wärs mit Dir, Rando?” Der hebt die Hände. “Danke, verzichte – nachher bindest Du mich nicht los.” Das gibt Gelächter. Buki streckt ihm die Zunge heraus. “Könnte passieren. Jefe?” Korian lacht nur. “Jeli? Dir tät's mal gut. Du bist doch unten längst zugewachsen!” Jelinea nimmt die begehrlichen Blicke der Jungs zur Kenntnis. Harana dreht den Kopf. “Die traut sich nicht.” Buki läßt die Peitsche schnalzen, was ein lustvolles Stöhnen hervorruft, und eine Rötung, die gerade mal ein paar Sekunden lang anhält. “Ruhe auf den billigen Plätzen.” Sie winkt Jelinea heran. “Trau Dich mal. Macht Spaß.” Jelinea ist tatsächlich schwer versucht, aber dann schüttelt sie den Kopf. “Wenn Janis mich im Sparring besiegt, dann mach ich's mal. Aber nicht heute.” Buki grinst. “Das ist doch mal eine Aussage.” Janis grinst selbstkritisch. “Das siehst Du falsch – das war ihre Art 'im nächsten Leben vielleicht' zu sagen. Sie hat mich bereits über vierzig Mal in Folge besiegt.” “Achtundvierzig.” “Da hörst Du es.” Er reckt die Schultern. “Aber die Herausforderung ist angenommen! Und jetzt kümmere ich mich mal um unsere Feldscherin, bevor sie verglüht.” Harana kichert und zieht ihre Handgelenke aus den lose gebundenen Fesseln. “Mein Held.”
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Lokwai
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
"Ich habe immer Rahjalieb dabei, man weiß ja nie", antwortet Goldon schmunzelnd. Er hatte ihren Ausspruch, dass in diesem Leben nichts mit Goldon passiert, gehört, sagt dazu aber nichts.
Auch er findet nichts auffälliges in dem Haus, der Staub auf dem Boden war überall gleichmäßig verteilt, es sind keine Spuren von einer schnellen Flucht oder versteckten Schlafmöglichkeiten aufgefallen.
Als sich Vecna an der Zisterne zu schaffen macht, komenntiert er ihr tun mit: "Die haben wohl noch nie etwas von Hygiene gehört ... kein Wunder das die Gilbe zuschlägt, möge Boron gnädig sein."
Seine Stöße mit dem Schild auf diverse Bodendielen offenbarte bislang auch nichts. Schade eigentlich.
Als Vecna ihn dann auffordert für sie eine Räuberleiter zu machen und sie daraufhin bittet, dass er nicht ihren Hintern anfassen soll, legt er seine Hände in Falten und flüstert leise vor sich hin "Nicht in diesem Leben!". Der Spruch ist als kleine Revanche gedacht, aber Goldons Humor war ja speziell.
Dann fordert er sie auf, in dem er sein Kinn kurz nach vorne schiebt, seine 'Leiter' zu nutzen. Als sie so an ihm hochklettert, bekommt er ihren Körpergeruch mit, leicht verschwitzt aber von einer interessanten Note. Während sie so über ihm steht, genießt er die Aussicht. Vecna scheint in guter körperlicher Verfassung zu sein, eine Frau die erst auf dem zweiten Blick gefällt. Doch er verkneift sich jedweden Kommentar dazu.
"Woher hast du diese Kenntnisse über die Funktionsweise dieser Anlage?" fragt er neugierig nach ohne Hintergedanken.
Zuletzt geändert von Lokwai am 05.07.2019 15:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Grakhvaloth
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Als auch ihm als Plantagenunerfahrenen die Besonderheiten auffallen, fragt Alricio nach. "Verzeiht...kommt es euch nicht auch seltsam vor, dass man hier so viel Wert auf die Verteidigung gelegt hat? Auf den ersten Blick sieht das für mich so aus, als ob ihr ein sehr gutes Anwesen erhalten habt, Donna Emilia. Aber andererseits könnte es auch sein, dass es hier so oft Probleme mit Waldmenschen oder Achaz gab, dass das Anwesen in Wahrheit doch eher ein Problemfall ist? Das würde auch die Sicherheitsvorkehrungen erklären und zusätzlich, warum man euer Gefangnener es vielleicht in Wahrheit gerne weggab. Aber, um die Wahrheit zu sagen, ich kenne mich mit Plantagen nicht aus. Es kommt mir nur almadanisch vor, dass das hier fast nach einer Wehranlage aussieht.“

Alricio schaut sich die Sklavenbaracken an und ist verwundert. Für ihn war das neu, aber besser hausten die einfachen Landarbeiter zu Hause auch nicht, und so nickt er zustimmend zu Emilias Bemerkung. In der Waffenkammer schaut er noch einmal nach, ob etwas vergessen wurde. Lassen die Halterungen oder Regale Rückschlüsse darauf zu, welche Waffen hier gelagert wurden?
Zuletzt geändert von Grakhvaloth am 05.07.2019 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

Jadoran
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Wahrscheinlich ist das Anwesen einfach noch zu neu und wenig bewohnt, als dass Bewohner Geheimverstecke eingebaut hätten. Dienen diese doch meist eher den Geheimnissen voreinander als vor Fremden. Vecna tut es ihm nach, klopft und pocht an Wänden und Böden, aber auch sie findet nichts. Oben an der Zisterne erklärt sie bereitwillig, nachdem sie die Werkzeuge hinter den Sparren hervorgezogen hat. “In Pesca, wo wir wegkommen, sind die Filter und Umlaufpumpen nacheinander auf allen Plantagen eingebaut worden, danach gab es kaum noch Ausbrüche von Reisswasserfieber oder der Gilbe. Die Pumpen braucht man aber nur, wenn es mal ein paar Tage nicht geregnet hat, damit das Wasser nicht steht.” Sie reicht ihm die Siebschaufel und beginnt, mit dem Rechen über die verstopften Siebe hinweg gespültes Treibgut von der Oberfläche zu fischen. Seine scherzhafte Bemerkung kommentiert sie nicht verbal, aber sie nickt grinsend, als wolle sie sagen Touché'! “Eigentlich müsste hier irgendwo eine Sandkiste stehen und ein Korb mit Kieselsteinen, zum Wechseln, aber ich denke, wir melden uns besser zurück, sonst gibts noch 'nen Anpfiff.”
Als sie das Gröbste beseitigt haben, gönnt sie sich kurz einen Rundgang auf der umlaufenden Balkongalerie. “Die Felder kann man immerhin noch erkennen. Ich glaub, das sollte mal deutlich grösser werden. Sie haben auch Palmen gepflanzt. Wahrscheinlich wollten sie, wenn die groß genug sind, von Bananen auf Kakao umstellen, dass würde den Aufwand erklären. Und da vorne das”, sie deutet auf durch das Grün nur schwer erkennbare Wasserflächen, “sieht mir aus wie Fischteiche. Da wirds jetzt vor Krokodilen nur so wimmeln.” Sie schauen sich noch um, und finden dann in der Dachlaterne noch zwei Podeste, die daruf hindeuten, dass hier eine Semaphorenanlage gestanden hat, die man ihres Wertes wegen unter Garantie mitgenommen hat. Oder die noch nicht eingebaut war, auch wegen ihres Wertes. Vecna nimmt den Helm ab und streicht sich das Haar nach hinten. “Ist schon ein tolles Anwesen. Aber da muss sie ordentlich reinstecken, um es wieder ans Laufen zu bringen.” Sie tritt ans Geländer auf der Nordseite und winkt herunter. “Huhu! Alles klar hier!” Der Capitan schaut hoch und winkt zurück. “Dann beweg Deinen Hintern runter!”

Unten in den Baracken rätseln Emilia und Alrico derweil über die Plantage. Die Waffenkammer in den Baracken ist zwar völlig leergeräumt, aber lange Regale mit nummerierten Haken und ebenso nummerierte Ständer legen nahe, dass man entweder dem geschätzt bestenfalls Dutzend Aufseher je vier bis fünf Spiesse und Entermesser in die Hand drücken wollte, oder dass diese Waffen für die Sklaven vorgesehen waren. Sklaven zu bewaffnen erscheint Alricio vollkommen widersinnig, aber Emilia hat zumindest die Begründung gehört. “In der Fläche, nahe an der Metropole, mag das anders aussehen. Aber draussen, wo Hilfe fern ist, ist eine Plantage eher ein Dorf als ein Gefängnis. Wenn Flusspiraten oder Eingeborene angreifen, dann kämpfen die Sklaven entschlossen Seite an Seite mit der Herrschaft. Aber ihr habt recht – das ist hier schon recht wehrhaft. Mit den Eingeborenen hat man angeblich seit Jahrzehnten keine Probleme in Santinera, eine der massgeblichen Familien soll sogar aus dem Dschungel kommen – die Gonralas. Aber die Achaz... ich war gestern abend in einer Schenke, dort redete eine Gruppe von Glücksrittern über einen Kampf mit den Zischlern, wie sie sie nannten.” Sie schaut sich zögernd um. “Aber es ist schon ein beeindruckendes Anwesen. Alles nur dafür, dass ich einem schon etwas beleibteren, älteren Herrn den Degen entwunden habe...” Sie schüttelt den Kopf. “Nun, die Bonveccios sind richtig reich. Sie sind eine der wichtigsten Klientelfamilien der Ulffhardts, wenn ich es richtig im Kopf habe. Sie haben wahrscheinlich Dutzende Plantagen.”
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
Als er einmal das Haus umrundet und einen guten Blick von der Terasse aus hat, sinniert Goldon über die strategische Platzierung der einzelnen Gebäude. Dann vergleicht er es mit anderen Anwesen die er so kennt und denkt nach.
Sieht schon etwas wehrhafter aus als sonst, aber man ist hier auch komplett auf sich allein gestellt.
Dann hört er den Ruf des Capitan und folgt Vecna nach unten. Er berichtet ihm was er drinnen gesehen hat.

"Ein schönes Anwesen, war bestimmt ein toller Anblick damals ... nur etwas weit draussen und man kennt die Gefahren der Nachbarschaft nicht. Zischler gibt es hier. Wilde ungezähmte Stämme. Raubtiere ... was das Herz so begehrt", merkt er an.
Das erkrankte Liebespaar und ihre Kinder kommt ihm dann wieder in den Sinn. "Was gedenkt ihr nun zu tun? Wir könnten die Aussengrenze der Plantagen prüfen und nach Spuren Ausschau halten? Hm ..."

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Grakhvaloth
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10. Tag, nachmittags Im Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

Alricio verleiht seinen Gedanken Ausdruck: „Hier ist Platz für viele Waffen. Scheint ein gefährlicher Ort zu sein.
Da hattet ihr dann wohl Glück. So ein Anwesen für einen leichten Kampf? Das sollte mir mal passieren!“, lacht er.

Als sie mit den Baracken fertig sind geht Alricio wieder nach draußen. Wenn die Zeit und der Capitan es zulassen setzt er den Helm ab, den Federhut wieder auf und steckt den Dolch weg, um nicht mehr wie ein grimmiger Kriegsmann zu wirken. Er holt ein wenig Essen aus seinem Rucksack und schneidet ein Stück Brot und ein Stückchen Banane ab. Er würde es der Frau gerne in die Hand geben, traut sich aber wegen ihrer Krankheit nicht und legt es daher vor ihr auf den Boden. Mit einer Geste bedeutet er ihr, es zu nehmen. Dabei lächelt er ermutigend und deutet auf ihr Kind. „Ihr müsst Hunger haben. Seid ihr auch durstig?“ Er sieht sich nach einem Trinkgefäss um. Auf keinen Fall lässt er die Kranken aus seinem Wasserschlauch trinken.

Jadoran
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10. Tag, nachmittags Auf dem Hof vor dem Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
“Ich war nur unheimlich erleichtert, dass seine Leute sich ergaben, nachdem ich ihren Capitan besiegt hatte. Sie waren uns nämlich zwei zu eins über.” Emilia schaut sich um, und Alricio hat nicht das Gefühl, dass sie damals Angst gehabt hat, sondern einfach nur froh war, keinen schweren Kampf in Unterzahl fechten zu müssen. Sie lacht trocken. “Werde ich nun Plantagera im Regengebirge, oder hoffe ich auf die Beförderung zum Leutnant...” Sie schaut sich um und zuckt dann mit den Schultern. “Das Anwesen ist sicher vier- oder fünfmal so groß wie der Hof meiner Eltern. Allein das Haupthaus wäre eines Barons würdig.” Sie lacht wieder trocken, und Alricio kann sich denken, dass man sich als Fähnrich aus dem Niederadel sicher manchmal einiges von Offizieren aus dem Hochadel anhören darf.
Dann geht es zurück. Der Capitan läßt sich berichten, dann verlängert er die sich so spontan ergebende Ruhepause. “Verschnauft erst mal, Jungs und Mädels.” Dagegen, dass Alricio der Sklavin etwas zu Essen gibt, hat er nichts, er scheint den beiden gegenüber recht indifferent zu sein, weder herablassend oder feindlich aber auch nicht mitleidig. Die Frau und auch der Mann bedanken sich mit einem Nicken, vermeiden aber Blickkontakt. Beide riechen wirklich unangenehm nach Fieber und Krankheit, und halten sich auf Abstand im Schatten des Schuppens.
Der Capitan pflanzt sich auf die Treppenstufen des Haupthauses und packt auch aus seinem Brotbeutel aus. “Also, wir machen das so: Wir geben euch drei morgen abend in Santinera ab. Ihr kriegt sicher von eurem Don keine Umarmung und einen heissen Kakao zur Begrüssung, aber ich denke, ihr wisst, dass das Beste ist, was euch in eurer Lage passieren kann, oder?” Er erhält ein resigniertes 'Ja-Massa'-Kopfnicken, aber das reicht ihm. “Wir sperren euch über Nacht in der Baracke ein, macht einfach keinen Ärger, ja? Dann bekommt ihr auch keinen. Ihr könnt bis dahin rumlaufen, eure Sachen packen wenn ihr welche habt, aber kein Messer oder das Beil. Wie tief euer Herr in die Tasche greift, um euch zu heilen, kann ich nicht sagen. Medizin gegen die Gilbe ist teuer. Aber zumindest für das Kleine wird er es sicher machen, also kneift die Arschbacken zusammen und macht keinen Scheiss.” Er kriegt wieder dasselbe Nicken und wieder reicht es ihm.
“Gut.” Er wendet sich an seine Truppe. “Shiri, Du ziehst hinterher mit Vecna los. Geht auf die Jagd, damit wir Fleisch auf den Tisch bekommen, Affen dürfte es in einer Bananenplantage genug geben. Und schau, ob Du dieses Jurgel-Zeug findest, das Du brauchst.” Sihri ringt wieder mit sich, aber es ist Vecna, die ihn berichtigt. “Joruga, Capitan.” “Sag ich doch, also schau nach, aber halt dich nicht zulange auf.” “Aye.” “Geht doch.” Er grinst. Dann schaut er in die Runde. “Wer von euch kann vernünftig kochen?” Shiri und Vecna fügen sich in ihr Schicksal. Junge Frauen von der Plantage haben gefälligst kochen zu können. Goldon schaut er gar nicht erst an, aber eine Aufgabe hat er für ihn. “Du paßt auf die beiden auf, Goldon, und hackst etwas Feuerholz für heute Abend, wir wollen unser Wasser vernünftig abkochen, nicht wahr? Ich schau mich mit Emi im Haus um. Rico, Du schaust nach, ob Du hier noch Steine und Sand im Schuppen für den Filter oben findest, ist sicher was da. Dann schleppst Du das Zeug bis ganz nach oben. Eine Karre voll Sand, eine Karre von Steine. Kriegst Du das hin? Falls Du auf eine Sense und einen Schleifstein stösst, leg sie raus.” Er lehnt sich etwas zurück und furzt vernehmlich, dann streckt er die Beine aus. “Heute beschränken wir uns aufs Haupthaus, schauen hier nach dem Rechten, bringen den Filter und die Küche in Ordnung, schauen uns alles in Ruhe an. Morgen vormittag machen wir einen kleine Erkundung durch die Plantage, und dann geht's nach Hause, schliesslich wollen wir Abends in Santinera essen. Alles klar, oder hat wer Einwände?”
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10. Tag, nachmittags Auf dem Hof vor dem Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)

"Na dann habt ihr in kurzer Zeit ja nicht nur ein schönes Anwesen gewonnen, sondern auch noch unnötiges Blutvergießen verhindert und vielleicht sogar das Kampfglück gewendet!" Alricio schaut Emilia mit Bewunderung in den Augen an. "Vielleicht könnt ihr einen Verwalter einsetzen, dann könnt ihr beides sein: Offizierin und Plantagenbesitzerin. Aber es ist bestimmt schwer da jemanden zu finden, der sich nur die Hälfte der Gewinne in die eigene Tasche steckt, und nicht gleich alles. Wachpersonal zumindest solltet ihr in Santinera finden können, und ...Arbeiter auch." Als es um die Sklaverei geht stockt Alricio kurz. "Verzeiht, ich wollte euch nicht...also, ich meine. Ihr wisst schon am besten, was ihr tut, ich wollte euch keine Vorschläge machen."

Zurück beim Haus hört Alricio dem Capitan zu und nickt dann. "Sand und Steine suchen, dabei auch nach Sense und Schleifstein schauen. Geht klar, Capitan." Er isst und trinkt zu Ende und denkt:Eigentlich bin ich nicht hergekommen, um hier Handarbeitertätigkeiten zu verrichten. Da hätte ich ja gleich zu Hause bleiben können auf dem Hof. Aber gut, vor 3 Tagen lag ich noch todkrank irgendwo im Sumpf, insofern sollte ich mich wohl nicht beklagen. Gibt Schlimmeres, als den Kopf auszumachen und mit dem Körper zu arbeiten. Alricio überlegt kurz, legt dann aber den Kürass und Helm ab zu seinen Sachen. Schwert und Dolch trägt er weiterhin am Gürtel. Dann macht er sich auf zum Schuppen.

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11. Tag früher Abend, Im Zaubergarten, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Das klingt beides verführerisch, aber ich würde glaube ich erst den Wein probieren wollen." Sacht streicht sie ihm über die Brust. "Es ist wirklich fantastisch hier." Barfuß geht sie zur Decke und setzt sich, hält einer der Feen eine Hand hin und lächelt Fortschreitter an.
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Das Gras, oder besser der Bumenteppich, ist wunderbar. Nur in einem Grandenpalast kann man sich so etwas in der Realität leisten, und es erfordert sicher ein Halbbanner erfahrener Gärtner. Es ist wirklich, als ob man über einen weichen, wohlriechenden Teppich schreitet. Am Korb spritzen die Feen auseinander, und es wird klar, dass jetzt deutlich weniger Käse da ist, als zu dem Zeitpunkt, als der Korb abgestellt wurde. Fortschreitter schaut verlegen. „Umm...das tut mir leid...“ Er packt das Essen aus, entkorkt die tönerne Korbflasche und gießt Boronaya in zwei Gläser ein, die er aus einem gefütterten Holzkästchen auspackt. Es es schwerer Rotwein, und der Duft ist vielversprechend. Das ist kein billiger Roter aus einer der Schenken, sondern sicher schon aus den besseren Fässern von Guean. Die Feen kommen zwitschernd näher, neugierig, aber auch vorsichtig, und die ausgestreckte Hand scheint sie weniger zu interessieren als der Wein und der Käse.
Fortschreitter prostet ihr zu. „Möge Rahja diesen Abend segnen.“ Ihm wird bewusst, dass man diesen wohl rein gottesfürchtig gemeinten Spruch ohne weiteres auch als plumpe Anmache verstehen kann und wird rot. „Ich wollte sagen..ähm...also ich meinte nicht...“

10. Tag, nachmittags Auf dem Hof vor dem Haupthaus, Manana de Suerte (Goldon und Alricio)
“Guter Mann!“ Sobald die Pause unabgesprochen vorbei ist, begibt sich jeder an seine ihm zugewiesene Aufgabe.Vecna und Shiri schultern ire Waffen und ziehen mit kleinem Gepäck zu Fuß los. Der Capitan und Emilia erkunden das Haus.
Der langgezogene, tiefe Schuppen ist eine Rumpelkammer. Hier hat man wohl alles rein gestellt, geschoben und gepackt, was man nicht mitnehmen wollte oder konnte. Hauptsächlich Bauholz, Gestelle und Körbe, überwachsen durch Rankpflanzen. Die teilweise recht hübsch blühen. Seine Erfahrung vom elterlichen Hof sagt ihm, dass das ein wunderbares Habitat für Schlangen ist, und er extrapoliert, dass wahrscheinlich auch diese hinterhältigen Spinnen, von denen ihn schon einmal beinahe umgebracht hat, hier Unterschlupf gesucht haben, und sei es nur, um ihn zu ärgern. Hier ist Vorsicht angebracht.

32. Tag, Morgens im Gildenhaus in Oportas, Santinera (Crocodileros)
Sie haben Glück, zumindest, soweit Alejandro es sieht. Rijka hat eine Bestellung der Dottora speziell für sie, die sie ihm reicht, noch während sich die anderen Questadoren am schwarzen Brett drängeln. Es reicht wieder nicht für alle, das ist ganz offensichtlich. Es gibt aber noch ein anderes Thema, auf das Rijka ihn anspricht. “Es ist jetzt ein Mond um, Alejandro. Ihr könntet eiserne Gildenmarken nehmen, aber – offen gesagt – würde ich euch das nicht empfehlen.” Miguel kommt hinzu, als sich Alejandro am Kopf kratzt. “Was eure Kampferfahrung angeht... nehmt's mir nicht übel, aber ihr seid allesamt noch Leder. Spart euch den zusätzlichen Oreal, die Hänseleien hören eh nicht dadurch auf, dass ihr euch eine andere Marke umhängt.” Alejandro zögert und schaut sich zu den Seinen um. Ein Oreal im Monat zusätzlich ist nicht so viel, aber Kleinvieh macht auch Mist. Jelinea zieht die Stirn kraus. “Ich hab drei Achaz im Kampf abgestochen, das soll mir mal einer nachmachen.” Marico zuckt mit den Schultern. “Krokodile kümmerts nicht, ob wir eine eiserne oder eine lederne Marke tragen. Und die Heilkräuter auch nicht. Und von den Raufbolden hier nur ausgemachte Idioten.” Alejandro nickt und schaut zu Sumaida. “ Rijka breitet die Arme aus. “Ihr müsst euch ja nicht gemeinsam entscheiden.” Alejandro nickt. “Dann bleib ich bei Leder. Den zusätzlichen Kistenraum brauche ich noch nicht. Und die Ruinen habe ich kennen gelernt.” Marico nickt, und auch Sumaida entscheidet sich zur Sparsamkeit, zumal sie sich augenscheinlich selbst als Anfängerin einordnet. Jelinea kämpft mit ihrem Stolz, und dieser siegt. “Ich nehme die Eiserne.” Rijka nickt.
Korian hat es geschafft, eine der wenigen Eskorten zu erlangen, und sie verabschieden sich vor dem Gildenhaus. “Zwei Tage, geht runter bis Apestos Capestosos, da gibts offenbar eine Schuld einzutreiben. Ein kleiner Werftbesitzer hat seinen Schuldschein nicht abgelöst, jetzt hat der Auftraggeber einen Pfändungsbeschluss über den Gegenwert von hundert Dublonen plus Zinsen.” Alejandro schaut ihn erstaunt an. “In Apestos Capestosos gibt's eine Werft?” “Offenbar schon.” Marico grinst. “Na dann – passt auf euch auf!” Alejandro schaut zu Janis und Jelinea. “Ist was? Ihr schaut so...” Korian legt den Kopf schief. Janis rückt damit heraus. “Die Wachmannschaft von dem führt wahrscheinlich ein Kumpel von uns.” “Taugt der was?” Janis würde sich wohl gerne um die Antwort drücken, und Buki kommt ihm zu Hilfe. “Wenn der Schuldschein in Ordnung ist, und das ist er wohl, stellt sich die Frage gar nicht. Da kann der Werftbesitzer nichts machen. Hundert Dublonen sind drei bis vier gesunde Arbeitssklaven oder was nettes fürs Haus.” “Na wir werden ja sehen.” Korian grinst und mustert Jelineas eiserne Marke. “Na Bruder, überholt Dich Deine Fechterin?” Alejandro lässt den gutmütigen Spott an sich abperlen. “Viel Glück, und passt auf euch auf.” “Ebenso!” Sumaida atmet auf.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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