DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Früh Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
Es geht wieder ins Säulenfeld, und während Fortschreitter in Boronayas Kanu eher schweigsam wirkt, plaudert Siana eifrig mit Tonarev, und als sie landen macht sie sich auch daran, ihren Kompagnon zu bearbeiten. „Ich würde gerne ein Stück weiter den Hügel entlang nach Süden, ich brauche neue Inspiration.“ Fortschreitter bekommt eine Boronaya gut nachvollziehbare Panik, denn natürlich ist er mit dem Abzeichnen und Vermessen der Reliefs noch nicht einmal annähernd fertig. „Nun habt euch nicht so Ribaldo, ich gehe ja nicht weit weg. Ich will mich nur etwas umschauen.“ Jucho mischt sich widerstrebend ein. „Wir sind in einem Sumpf, Signorita Siana. Sich da aufzuteilen ist nicht gerade ratsam.“ „Ach kommt schon, das Säulenfeld ist doch der sicherste Teil der Ruinen, nicht wahr?“ „Wir sind nur sechs. Wenn Boronaya Senor Fortschreitter hilft, müssen oben mindestens zwei Wache stehen, sonst sieht man gar nicht, wenn was kommt. Selbst hier oben, gerade im Gewirr der Schlangenwurzelbäume, seid ihr sofort außer Sicht.“ Leider kann auch Siana noch bis drei zählen. „Dann bleiben ja immer noch drei, die mich begleiten können. Nach einer Stunde bin ich wieder da, versprochen!“ Jucho muss sich fügen. „Na schön – Sertudo, wir beide gehen mit ihr mit. Tonna, Du hast das Kommando während ich weg bin.“ Die nickt. “ Eine Stunde, Signorita Siana.“
Nun heisst es wieder herunterklettern, wobei Jucho und Sertudo vorher noch einmal den Boden absuchen und auch ganz richtig einen Morfu erwischen, der durch seinen gewählten Ruheplatz zum Problemmorfu degradiert wird. Dann geht es wieder an die für andere vielleicht eintönige, für Fortschreitter und Boronaya aber nicht unspannende Arbeit, Spuren echsischen Kulturkundes zu finden und zu deuten.
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Grakhvaloth
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6. Tag, Vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

Alricio istbeeindruckt und macht sich eine geistige Notiz, die kleine Thalusierin niemals zu unterschätzen und sie vor allem nie zu provozieren. Er ist sicher, dass er an Stelle des Söldners sich nicht viel besser geschlagen hätte. Interessant, dass die Siegerin Rur und Gror anzubeten schien. Soweit er wusste machten das fast nur insektengeplagte Verrückte von so einer Insel weit im Osten, noch hinter dem Bornland oder so.
Im zivilisierten Horasreich mussten bei Duellen aufs dritte Blut ein Geweihter der Rondra dabei sein. Bei soviel Waffenvolk wäre ein solcher wohl ohnehin ganz angebracht, denkt er. Aber allgemein schienen hier im Sumpf härtere Regeln zu gelten als anderswo.

"Was ist eine Buskurin? Bedeutet das Kriegerin in einer fremden Sprache?", fragt er neugierig.

Alricio wirft einen Blick auf die Leiche. Ein Medicus war hier offensichtlich nicht mehr nötig. Erstaunlich auch, dass die Soldherrin des Toten das Duell eher als Ärgernis verstehen zu schien und sich ansonsten nicht groß um den Toten scherte. Besonders viel Loyalität für ihre Mietklinge schien sie nicht empfunden zu haben.

Jadoran
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6. Tag, Vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)
„Du weißt nicht, was ein Buskur ist, Bruderschwester?“ Die Tischlergesellin schubst ihn. „Das ist aber eine furchtbare Wissenslücke!“ Der Questador neben ihm stöhnt leise und es kommt Alricio vor, als ob die Kontinentalverschiebung Gobta hinter ihn rückt. Aber die Tischlergesellin hält glücklicherweise keinen philosophischen Vortrag. „Die Krabbe ist jedenfalls keine. Also keine Richtige. Die Thalusier sind alle etwas wirr im Kopf, musst Du wissen. Die haben sich das nur abgeschaut und nicht richtig verstanden.“ Die junge Frau sieht nicht aus, als hätte sie schon einmal einen Säbel am richtigen Ende angefasst.
Vor ihnen kümmern sich zwei Sklaven darum, den Leichnam zu entsorgen, während seine Kameraden seine Waffen auflesen und sich dann teilweise den Sklaven anschließen. Die Grandessa wirft der ihr den Rücken zuwendenden Thalusierin noch einen übellaunigen Blick zu, aber da die Stadtgarde schon signalisiert hat, wie sie die Angelegenheit zu behandeln gedenkt, zieht sie sich mit dem Rest ihres Gefolges in eine Herberge an der Westsseite zurück, wo sie sich an einem Tisch niederlässt.
„Wenn Du mir einen austust, erkläre ich dir alles, was Du über Buskure wissen musst, Bruderschwester!“ Die Tischlergesellin grinst, nur um gleich darauf zusammen zu fahren, als sie einen Fusstritt in den Allerwertesten bekommt. „Hier treibst Du Dich also herum, beim Bruderlosen! Wird die Barkasse bis heute Abend von alleine fertig? An die Arbeit, Einzigartige!“ Die Gescholtene revanchiert sich mit einer Breitseite an üblen Verwünschungen und Vermutungen über die sexuellen Vorlieben ihres Arbeitgebers, folgt aber ihrem Meister, nicht ohne Alricio noch einmal zuzuzwinkern.
„Die Krabbe ist so eine Kriegerin, ja. Irgend so ein mystischer Schwertmeisterkram. Redet nicht viel, aber ist eigentlich ganz in Ordnung, und normalerweise auch nicht auf Streit aus. Führt eine Partida hier, die drei Grünschnäbel da.“ Der Questador knufft ihn gegen die Schulter. „Und wenn Du ein Bier für uns über hast, mein Freund, dann erkläre ich Dir sogar, was hier gerade wirklich gelaufen ist. Mein Name ist Barrabas.“ Er grinst breit. Gobta steuert Informationen bei. „Barrabas hat auch eine Partida, er ist ihr Anführer.“ „Genau so ist es, Kleiner.“ Der Mann ist nicht unbedingt fitter als Alricio, aber er hat definitiv schon ein paar Jahre des rauen Questadorenlebens unter seinem Gürtel, und seine fünfköpfige Truppe, allesamt mit eisernen Gildenmarken genau wie er, sammelt sich gerade um ihn.“Was soll hier schon gelaufen sein? Du hörst mal wieder das Gras wachsen, Jefe! Nun trink dem Bisono nicht den Beutel leer!“ Die kräftig gebaute Söldnerin kann sich das wohl herausnehmen. Sie mustert ihn. „Du bist neu, nicht wahr? Hast 'nen komischen Akzent.“ Gobta lässt sich nicht so leicht abservieren. „Er kommt aus der Coverna!“ Das sagt den Questadoren offenbar überhaupt nichts, aber das hält sie nicht davon ab, ihn zu der in Steinwurfweite liegenden Pension zu schleifen, wo sie offenbar gerade an einem Tisch unter einer Veranda bei der Waffenpflege waren, als das Schauspiel sich entwickelte. Barrabas schnippt Gobta drei Oreal zu. „Hol uns von drüben einen Krug Bier und was zu Beißen, Kleiner, dann soll der Rest Dir gehören!“ Gobta ist weg als ob jemand ihn zum zahlen aufgefordert hätte.
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Chephren
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6. Tag, Früh Morgens, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya versucht Fortschreiter zu beruhigen. "Keine Sorge. Sie geben gut auf sie acht und ich kann euch gerne beim Zeichnen helfen."
Bei ihm unten plaudert sie noch mal ein wenig über die gemachten Entdeckungen von gestern, unverfänglich und entspannt. Währenddessen zeichnet sie wirklich ordentliche Skizzen der Reliefs. "Darf ich was Privates fragen? Was verbindet euch eigentlich mit diesem Diederich ?"
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Jadoran
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6. Tag, Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
Es braucht ein wenig, bis Fortschreitter wieder auftaut, und auch dann jammert er nicht, auch wenn sich langsam aber sicher ein ziemlich deutliches Bild vor Boronayas Geist formt. Diederich und er sind zwar an unterschiedlichen Lehrstühlen, aber die Themen ihrer Doktorarbeiten sind nicht gerade überschneidungsfrei, und Diederich hat ganz augenscheinlich den Bogen besser raus, sich Forschungsmittel zu sichern und andere Leute für sich einzuspannen, als der gesellschaftlich eher unbeholfene Fortschreitter. So musste der mit ansehen, wie, während er sich mühsam über zwei Jahre die Mittel für diese Expedition zusammenkratzte, Diederich angeblich 'in irgendeiner Kneipe' auch von diesem damals in Al'Anfa noch fast unbekannten Ausgrabungsort hörte, sich ein sehr ähnliches Doktorthema besorgte, binnen Wochen ein großzügiges Stipendium dafür bekam, und während sich Fortschreitter mit dem rätselhaften Verlust seiner vorbereitenden Aufzeichnungen herumschlagen musste, sogar eine Woche vor ihm aufbrechen konnte. Dass er Fortschreitter zusätzlich die ebenfalls an der Universität ihren Doktor machende Freundin ausgespannt hat, ziemlich wahrscheinlich Fortschreitters erste und bisher einzige, die Diederich mittlerweile wieder hat sitzen lassen, führte zu einer zusätzlichen emotionalen Belastung ihres Verhältnisses für Fortschreitter, während Diederich augenscheinlich gar nicht versteht, was 'der Junge für ein Problem mit mir hat'. Boronaya kann nicht umhin, zuweilen dabei an Laila zu denken oder sie gar zu erwähnen, wobei sie der Meinung ist, sich gegen diese besser zu behaupten.
Ein Rätsel löst sich immerhin bei der Arbeit am Relief: Es waren keine Brüste. Beide Zeichenkombinationen, die zusammen so bildmächtig wirkten, kommen, wenn auch leicht verändert, an anderer Stelle getrennt vor. Bei dem einen handelt es sich um eine Glyphe, die mit 'gesundem Wachstum und Wandel' zu tun hat, wobei das sowohl altern, wachsen, reifen oder nähren heißen kann. Die andere steht üblicherweise für Sanktion, Strafe, Belohnung, Herrschaft oder Gerechtigkeit. Zuweilen auch für Göttlichkeit.
Nach eine Weile taucht Sianas Kopf am Rand des Schachtes auf. „Wir haben etwas gefunden, was ihr euch ansehen solltet, Ribaldo!“

24. Tag, Nachts, Alte Baracken in Portas, Santinera
Sie hat beinahe damit gerechnet, und die Schutzwirkung des Biers läßt auch viel zu früh nach. Jedenfalls schreckt Sumaida noch vor Mitternacht aus einem Traum hoch, an den sie sich nicht erinnern möchte. Fast neidvoll schaut sie zu Jelinea herüber, die friedlich schnarcht. Ein paar Augenblicke lang versucht sie, einfach wieder einzuschlafen, aber sobald sie die Augen schließt, sind die Bilder des Traums wieder da, und sie erhebt sich vorsichtig aus dem Bett, um nicht Jelinea zu wecken. Für einen Augenblick ringt sie mit sich, ob sie Aljeandro besuchen soll, schreckt dann aber doch davor zurück, und eher aus Mangel an Alternativen als aus Absicht tappst sie hinunter in den Hof, wo tatsächlich eine einsame Gestalt auf einer Bank sitzt, einen Becher Tee vor sich, und ins Leere schaut. Alejandro dreht den Kopf, noch während sie überlegt , was sie tun soll. “Kannst Du auch nicht schlafen?” Sie nickt und tritt näher, berührt ihn an der Schulter, wie um sich zu vergewissern, dass er wirklich hier ist und lebt, und nicht tot im Dschungel liegt. Alejandro lächelt scheu. “Möchtest Du einen Tee?” Sie nickt wieder, und er erhebt sich, holt auch ihr einen Becher und gießt ihr aus der tönernen Teekanne ein. “Es ist alles irgendwie so unwirklich.” Sie nichkt erneut und nimmt den Becher entgegen. “Danke.” Dann tut allerdings der Auschnitt ihrer ausgeleierten Schlaftunika seinen Dienst und holt zumindest Alejandro in die Wirklichkeit zurück, und als er rot wird, muss sie unwillkürlich kichern, was auch ihn zum Lachen bringt. Er legt seinen Arm um sie und zieht sie zu sich heran. “Danke.” Sie lächelt und legt seinen Kopf auf seine Schulter.
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Grakhvaloth
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6. Tag, Vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

Alricio versucht der Tischlergesellin höflich zu antworten. Da diese ihne allerdings nicht so recht zu Wort kommen lässt ist er auch nicht unglücklich, als sie wieder geht. Immerhin wusste er nun, dass Buskure beeindruckende Kämpfer waren. Er hatte schon von berühmten Schwertmeistern gehört, echten Künstlern im Umgang mit Rapier, Florett oder Degen. Am bekanntesten in Chababien war natürlich Alrigia ya Costermana, Gräfin von Drôl und Anführerin der verwegenen Ferrox Ferroque. Eines Tages würde Alricio vielleicht einmal in ihren berühmten Haufen eintreten können...und warum sollten andere Völker nicht ihre eigenen Schwertmeister haben?

Das Angebot von Barrabas nimmt er sehr gerne an. Konnte nicht schaden noch mehr über diesen Ort herauszufinden, und vor allem gab ihm jemand Essen und Trinken aus. Alricio musste als Kind zwar nicht hungern, ist aber trotzdem Söldner genug um nicht groß nachzufragen, wenn sich so eine Gelegenheit bietet. Nach der Vorstellung fragt er mit vollen Backen und erzählt seinerseits auch gerne, was ihn hertreibt und wo er herkommt: von seiner friedlichen Kindheit auf dem kleinen Hof seiner Eltern, die hauptsächlich Wein angebaut haben, von seiner abenteuerlustigen Tante Harike, die möglicherweise vor rund 20 Götterläufen auch durch dieses Nest gekommen ist, von seinen Reisen mit seiner Gnaden Fusco Schlangentreu und seiner Leibwächterin, Kutscherin, Köchin, ...Valtica, die er beide, so wie er von ihnen berichtet, sehr in sein Herz geschlossen zu haben scheint. Er bietet, so die Rede auf seine Heimat kommt, auch gerne einen Schluck Wein an. Ansonsten interessiert er sich sowohl für den ganzen Ort als auch für die Vergangenheit von Barrabas Partida. Seit wann haben sie ihre eisernen Marken, haben sie auch als Lederne angefangen, und wie haben sie es angestellt "befördert" zu werden?
Wie soll ich den Wein bloß wieder nachfüllen, denkt er bei sich. Hier gibt es sicher keinen vernünftigen Wein. Vernünftige Pferde gab es hier auch nicht, wer würde schon so grausam sein und die armen Tiere diesem Sumpf aussetzen. Immerhin gab es hier hoffentlich vernünftige Frauen.

Wenn Gopta in der Nähe ist, sagt er grinsend und laut hörbar zu Barrabas: "Vor dieser Thalusierin werde ich mich auf jeden Fall in Acht nehmen, selbst wenn sie so umgänglich ist wie ihr sagt. Aber wisst ihr, bei wem man noch aufpassen muss? Gopta! Bei Phex, der Kurze hat heute schon mehr Geld verdient als ein Erntehelfer auf unserem Hof früher an einem ganzen Tag! Bald gehört ihm die ganze Stadt!"

Jadoran
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6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)
„Gutes Geld für beste Leistung, das ist meine Defiese!“ Gobta verneigt sich und verschwindet dann, da nach dem recht großzügigen Trinkgeld von mehreren Hellern für den Botengang zur Garküche und der danebenliegenden Taverne es wohl kaum mehr zu verdienen gibt und darüber hinaus – und vielleicht noch wichtiger - sein Augenzeugenbericht von dem Duell schnellstmöglich unter die Leute gebracht werden muss, solange der Blutfleck noch auf dem Pflaster zu bewundern ist.
Barrabas Truppe könnte beinahe auch zuhause in der Coverna sitzen, auch wenn die Kleidung dem Klima angepasst ist. Es ist raues Volk, aber keine Halsabschneider, eben 'Kriegshandwerker', und Alricio hat keine Probleme, sich einzufügen. Seinem Wein spricht man gerne zu und lobt ihn, die Pferde läßt man ihm durchgehen, aber bei den Frauen ist man sich bei allem Respekt vor der Coverna sicher, dass es nirgendwo so heißblütige und schöne Frauen gibt wie hier.
„Heute nachmittag haben wir eine Eskorte, über Nacht, den Fluss runter, morgen zurück.“ Barrabas erklärt ihre scheinbare Untätigkeit. Gefunden haben sie sich eher zufällig nach und nach, sind aber schon über ein halbes Jahr zusammen. Vom Herkommen sind es die üblichen Verdächtigen – Kinder von Plantagenaufsehern und Wachen aus der weiteren Umgebung, zumeist vom Unterlauf des Hanfla. Die meisten waren schon ein- oder zweimal in der Hauptstadt, aber dort war ihre Dschungelerfahrung nichts wert und das Leben zu teuer, so dass sie dem Ruf des Goldes hierher gefolgt sind. Sie scheinen alle sehr zufrieden mit den überraschend geordneten Verhältnissen hier, und durch geschickte Gesprächsführung bringt Alricio dann auch Barrabas wieder auf das Duell.
Der ist gleichzeitig mit der Pflege seiner Balestra beschäftigt, was er wohl auch mit verbundenen Augen hin bekäme, und erklärt. „In der Gilde gibt es nur zwei Leute, denen man nicht ansieht, wie gefährlich sie sind. Ich meine, wer sich mit Onid, Grimrig oder Duro anlegt, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber die haben auch Bronzeabzeichen und Arme wie andere Leute Beine.“ Die einzigen beiden Frauen in der Gruppe, zwar keine Schönheiten, aber gemessen an ihrem rauen Beruf beileibe nicht unansehnlich, kichern bei der Erwähnung von Duro. „Bei dem ist alles groß.“ Barrabas schüttelt den Kopf. „Auf die Größe allein...“ Die Söldnerin, die ihm zuvor in Parade gefahren war, gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Die Ausdauer hat er auch!“ Barrabas grinst Alricio an. „Soviel zum Respekt vorm Capo.“ Die Frauen kichern wieder, und die anderen lachen. „Jedenfalls!“ Barrabas muss mitlachen. „Jedenfalls!“ Er lässt seine Hand unterm Tisch verschwinden und das bringt die Söldnerin neben ihm zum quietschen, bevor sie ihn lachend wegknufft. „Jedenfalls gibt’s nur zwei, mit denen ohne Not anzulegen sich man sich echt überlegen sollte, vor allem, weil sie dafür bekannt sind, kurzen Prozess zu machen. Und denen man das nicht ansieht. Der eine ist ein Grünschnabel aus der Hauptstadt, Korian, der ist ein Zauberer mit der Hellebarde. Der hat gestern erst einer den Schädel gespalten, als sie eine aus seiner Truppe fertigmachen wollte. Die andere, und viel gefährlicher, ist eben Isanuna. Die ist unscheinbar, immer höflich und hat wahrscheinlich seit Jahren keine Gurke mehr geritten.“ Die andere Söldnerin lacht. „Wenn überhaupt schon mal.“ „Vor allem sieht sie überhaupt nicht aus wie eine, die allein hier in Santinera schon sechs, jetzt sieben Leute erledigt hat. Alles Typen, die sie solange genervt haben, bis sie zornig wurde und sich hat fordern lassen.“ Barrabas grinst verschmitzt, und seine Nachbarin verdreht ob der sich ankündigenden Verschwörungstheorie die Augen. „Der Typ eben war der Anführer von einem kleinen Söldnertrupp, den die Grandessa mitgebracht hat.“ Ein anderer Söldner steuert wichtige Informationen bei. „Das ist die, deren Möpse durch die Bluse schienen.“ Barrabas nickt und beugt sich vor, während seine Nachbarin hinter seinem Rücken mit den Fingern eine schnatternde Gänse-Pantomime aufführt. „Und das Goldesel aus der Hauptstadt hier mit eigener Kampftruppe aufschlagen, sehen manche Leute gar nicht gerne.“ „Meinst Du echt, es hat ihn gestern jemand angestachelt, der Krabbe solange auf die Nerven zu gehen, bis selbst ihr der Kragen platzt?“ Barrabas grinst wissend, bemerkt dann die Pantomine und legt kurzerhand seine Nachbarin übers Knie, während die Truppe gröhlt. Sie sträubt sich halbherzig und er lässt sie ungeschoren wieder aus. „Na ja – nen Kundschafter hätte sie eh gebraucht. Jetzt braucht sie halt auch eine ganze Partida, wenn sie nicht allein mit ihren vier Süsswassergladiatoren in den Sumpf will.“ Sie bringt ihre Pferdeschwanzfrisur wieder in Ordnung. „Deine Eltern haben eine Plantage?“
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya zeigt sich sehr verständnisvoll und ist ihm gegenüber tatsächlich irgendwie anders als zu Diederich. Irgendwie offener und ungezwungener.
"Ich glaube euer Freund spielt euch da ganz schön übel mit Signor." Dann schaut sie zu ihm hinüber. "Und jetzt befürchtet ihr, dass euch das selbe mit mir passieren wird..." Sie schüttelt den Kopf so dass ihre langen Haare etwas fliegen. "Was haltet ihr von einem Angeot. Vielleicht kann ich euch helfen ihm das ein oder andere zurückzuzahlen..." schlägt sie ihm vor.

Die Zeichen diskutiert sie leidenschaftlich mit dem jungen Gelehrten und spekuliert mit ihm zusammen, wohin eine solche Übersetzung gehen könnte, bis sie unterbrochen werden.
"Was gibt es denn da zu sehen?" fragt sie.
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Jadoran
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6. Tag, Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
Als Boronaya ihre Haare fliegen lässt und ihre Vermutung über seine Befürchtungen äußert, muss er verlegen lächeln. „Dessen habe ich euch immerhin nicht verdächtigt, Gelehrte Dame. Die Angst, dass ihr mir meine Erkenntnisse über Paleosaurische Sakralarchitektur abspenstig machen könntet, hat nie mein Herz berührt.“ Wahrscheinlich war es eher das Grauen, wieder einmal mitansehen zu müssen, wie sein zugegebenermaßen deutlich redewandterer Konkurrent mal wieder vor seinen Augen mit seinem scheinbar unwiderstehlichen Charme eine tolle Braut einwickelt, klarmacht und das nur, um ihn spüren zu lassen, dass er ihm in allen Lebensbereichen einfach soweit über ist, dass er ihn schon gar nicht mehr als Konkurrenten wahrnimmt. „Ihm heimzuzahlen...“ Am Tonfall kann man erkennen, dass der Gedanke ihm nicht neu ist, und wahrscheinlich schon häufiger in ein Kissen oder leeren Becher hinein geschworen wurde, aber dann schüttelt er den Kopf. „Am besten zahle ich es ihm heim, wenn ich meine Doktorarbeit vor ihm fertig bekomme und mir diesmal nicht meine Aufzeichnungen abhanden kommen. Ihn im Sumpf verschwinden zu lassen wäre sehr grausam gegenüber den Sumpfbewohnern.“ Er lacht unbeholfen. „Aber eure Hilfe hier ist mir wirklich... äh... hochwillkommen.. äh... Boronaya.“ Just in diesem Moment unterbricht Siana ihn und auf Boronayas Frage hin lacht sie. „Keine Sorge, ich habe keine Brüste entdeckt.“ Als Fortschreitter rot wird, lacht sie gutmütig. „Nein, lasst euch überraschen und kommt mit!“ Fortschreitter schaut zweifelnd zu Boronaya. „Gehen wir.“

Es geht durch die Sträucher, und obwohl Jucho und Sertudo offenbar mit der Machete und Rückweg für Kopf- und Beinfreiheit gesorgt haben, ist es anstrengend, und zunächst sieht auch Boronaya nicht, was Siana von ihr will. „Ihr seht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Nun sehen es auch Boronaya und Fortschreitter, der nach unfreiwilligem Bodenkontakt gerade etwas Dreck von seiner Hose streift. Es ist ein gewaltiger Baum, der sich, einen eigenen Hügel gegen die ihn umgebenden Schlangenwurzelbäume verteidigend, über sie erhebt. Wobei es nicht so aussieht, als sei er viel höher als sie. Aber dafür geht er in die Breite. Durch das Unterholz, die Ranken, Gräser und Blumen kann man es nicht gleich erkennen, aber nach und nach fügt das Auge die Puzzleteile zusammen und man erkennt, dass das da alles ein Stamm ist.“Der Stamm dürfte über zwanzig Schritt Durchmesser haben. Ich sehe jetzt nur diese Seite, aber da die meisten Bäume rund sind...“ Bule, der unfreiwillige Spezialist für Brüste, kratzt sich eine Mücke von der Nase. „Da doch an der einen Wand doch ein Relief von einem großen Baum ist, und das hier eine uralte Zypresse ist...“ Fortschreitter schaut ihn an. „Das ist eine Zypresse?“ Siana wird böse mit ihm . „Ribaldo, ihr habt auch wirklich nur eure Steine im Kopf. Ja, das ist eine Zypresse“
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Chephren
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6. Tag, Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
Sie legt ihm kurz die Hand auf den Unterarm und schenkt ihm ein Lächeln. "Da habt ihr recht. So etwas sollte man dem Sumpf nicht antun..."
Vielmehr hatte sie daran gedacht des anderen Aufzeichnungen verschwinden zu lassen aber Fortschreitter war wohl einfach zu nett, was ihn schon wieder ein wneig spannend macht. Ein Al'anfaner, der keine Intrigen im Blut hat. "Dann schauen wir, dass ihr das schafft Ribaldo.."
Als sie dann den riesigen Baum sieht und Bule begründet, wieso er ihr wichtig erscheint, schaut sie nicht unbeeindruckt zuerst zum Baum und dann zu Bule. "Ja das ist eine Zypresse. Wie alt die wohl sein wird. Kann sie so alt sein wie diese Bauwerke?"
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Jadoran
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Siana als Illustratorin an der Universität hat einiges aufgeschnappt und kann in diesem Fall weiterhelfen. „Ganz richtig. Dieser Baum, ist eine echte Zypresse, genauer eine Wandelblüte-Affenzypresse, botanisch Cupressus Meridiana Paligana Paligana, keine Chameocyparis oder ein Taxodium und damit keine Sumpfpflanze. Er muss damals, als diese Steingebäude errichtet wurden, schon ein stattlicher Baum gewesen sein. Und Steingebäude...“ Das immerhin kriegt Fortschreitter ohne Schubsen auf die Reihe. „Steingebäude errichtet man nicht in einem Sumpf. Die Echsen haben das Relief also wahrscheinlich diesem Baum gewidmet. Es liegen ja keine dreißig Schritt dazwischen. Obwohl er damals noch nicht so ehrfurchtgebietend ausgesehen haben kann. Oder sie haben zumindest diesen Baum gepflanzt, als das alles hier noch kein Sumpf war, denn in einem Sumpf hätten sie nicht so massive Steingebäude errichten können.“ Er überlegt. „Die Affenzypresse ist häufig auf Abbildungen von der Z'sssah gewidmeten Abbildungen ein Konnotativ. In der kontemporären saurischen Liturgie wird kein Baum mit dem Hrangar Z'sssah assoziiert, und der heilige Baum der Tsa ist der Kirschbaum.“ Er schaut sich um. Hier in diesem dichten Unterholz nach Gebäuderesten zu suchen ist mit ihren Möglichkeiten völlig aussichtslos. Jucho, der kein Wort Elfenbeinturm-Bosparano versteht, schaut zum Baum. „Wir könnten drauf klettern und uns ein wenig umsehen. Dann bleibt allerdings nicht viel Zeit für was anderes. Eine Stunde nach dem Mittagsregen müssen wir spätestens aufbrechen, sonst verpassen wir die Rossa.“ Der Ausblick auf erneute athletische Aktivitäten schreckt Fortschreitter ein wenig ab, da er seine Fähigkeiten nicht überschätzt, aber Siana ist sofort dazu bereit.
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6. Tag, Morgens, im Säulenfeld bei den Reliefs im 8x8x8, im Ruinensumpf (Boronaya)
"Vor allem in Zusammenhang mit den Zeichen da vorne ist das Ganze wirklich spannend," meint die Magierin. "Vielleicht haben sie wirklich diesen Baum als Sinnbild des Wachstums und der Göttlichkeit angebetet. Zssahh wäre wirklich..." Sie schaut kurz nach oben und muss dann etwas grinsen. "Ich klettere auf jeden Fall," meint sie, während sie ihren Stab an eine Baumgabel lehnt, die an einem Gesträuch ist, dass etwas Sichtschutz bietet. "Nicht erschrecken, ich verwandle mich.." meint sie hinter dem Baum zu den anderen. Kurz darauf folgt ihre Oberbekleidung, bei der sie darauf achtet, dass sie trocken bleibt. "Adlerschwinge, Wolfsgestalt..." kann man noch hören, dann eher seltsame Geräusche, die ein wenig so klinge, als ob man Fleisch von Knochen reißt und nach einer Weile tritt statt Boronoaya eine stattliche Pantherin vor die Gruppe, die es sich nicht nehmen lässt spielerisch auf einen zweit Schritt hohen Ast zu klettern.
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Jadoran
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6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Das ist immer wieder ein Zauberspruch, mit dem man zuverlässig Eindruck schinden kann, und Fortschreitter verdaut ihn noch am besten, während Siana einen Mordsschrecken bekommt und die Questadoren sich unwillkürlich an ihren Waffen festhalten, als sie die Raubkatze erblicken. Tonarev versucht ihre Unsicherheit zu überspielen, indem sie ihren Bruder aufzieht. „Untersteh dich, ihre Klamotten zu verstecken!“ Der lacht etwas heiser, fasst sich dann aber. „Makita, Du kommst mit mir hoch. Für den Fall, dass da was ist, was Panther frisst.“ „Und was, wenn das auch Menschen frißt?“ „Red nicht, sonst bekommst Du einen Klaps.“ Makita streckt ihm die Zunge raus und sucht dann nach einem vernünftigen Ansatz. Siana überlegt es sich gerade sichtbar, ob sie heute nicht eigentlich aus religiösen Gründen keine Bäume besteigen darf, aber als Jucho Makita hoch hilft, gewinnt doch ihre Neugier wieder Oberhand, und auch sie klettert hinterher.
Aber im Gegensatz zu Boronaya, ist die Kletterpartie für die Menschen gar nicht so einfach, und so kann sie sich oben schon einmal umsehen.
Der Baum ist tatsächlich riesig, und obwohl sie noch ähnliche gesehen hat, war sie noch nie auf einem. Es beinahe ein eigener Wald, mit einer Vielzahl von Stämmen und Ästen. Und Bewohnern. So ziemlich alles, was groß genug ist, von Panthern gefressen zu werden, geht ihr willig aus dem Wege, aber der Rest stürzt sich auf sie, ein Vorgeschmack dessen, was auf Makita, Siana und Jucho wartet. Schlangen gibt es hier oben ebenfalls reichlich, auch kleine von der Art, der man besser aus dem Weg geht, sei man Mensch oder Panther.
Ungefähr in der Mitte des Baumes gibt es eine regelrechte Lichtung, und dort einen kleinen Teich, von einem bunten, betörend riechenden Blumenteppich umgeben, und wenn man absolut keine Ahnung vom Dschungel hat, dann könnte man sich verleiten lassen, das für eine von Rahja und Peraine gesegnete Badestelle zu halten. Aber natürlich ist es nur eine grosse Pfütze, die nach Westen hin durch eine natürliche Rinne überläuft und regelmässig vom Regen nachgefüllt wird. Der Boden kann nur schlammig und das Wasser verkommen sein... und das ist wahrscheinlich noch untertrieben.
So aber schwirren Schmetterlinge und Libellen durch die Luft, im Geäst wimmelt es (leider) von Kleingetier. Und die Schlangen nicht zu vergessen. Selbst ein paar Kleinaffen gibt es, die sich aber in höherere Astregionen geflüchtet haben und ihr Unflätigkeiten zurufen.

24. Tag, Morgens, Alte Baracken in Portas, Santinera
Das Frühstück dient auch als Lagebesprechung. Jelineas Bein wurde bereits von Sumaida untersucht und bekam bestätigt, dass sie damit herumlaufen könne, sofern sie es nicht zu sehr strapaziere, und im Bett hält es Jelinea ohnehin nicht. Sumaida hat allerdings auchs elbst ein Anliegen. “Uh...würdest Du mich Dottora Altana begleiten? Bitte?” Sumaidas schaut Alejandro an. Falls der das für unnötig hält, läßt er sich das nicht anmerken. “Natürlich, gerne.” Marico zögert. “Ich muss da nicht unbedingt mit, oder? Ich wollte mich mal bei den Waffenhändlern umschauen, ob ich nicht einen besseren Jagdspieß bekommen kann. Oder ob's vielleicht einen günstigen Panzerstecher gibt... Ausser für die Krokodiljagd braucht man den hier ja kaum.” Alejandro nickt. “Willst Du ihn für Tewaewae Parakore?” Marico zögert, und Jelinea zieht die Augenbrauen hoch. “Wer ist denn das?” Marcio erklärt, bevor das ein anderer tut. “Eine der Annoiha-Jägerinnen der Die Ihren Namen Nicht Nennen. Die haben wir schon öfters beim Kräutersuchen am Ostufer getroffen, und mit der..äh.. verstehe ich mich recht gut. Wir sollen für die ein Jagdmesser und einen Panzerstecher besorgen. Für die Krokodiljagd.” Jelinea schaut ihn skeptisch an. “Ein guter Panzerstecher kostet mehrere Dublonen.” “Ich weiss.” “Und wie wollen die das bezahlen? Die haben doch nichts.” Alejandro zuckt mit den Schultern. “Flussperlen.” Jelinea geht ein Licht auf. “Ach so. Deswegen die Frage vor ein paar Tagen. Da werden die aber einen ganzen Sack voll brauchen, wenn sie nicht ganz großes Glück beim Suchen hatten.” Ihr ebenfalls vorhandener weiblicher Sinn für Schwachstellen bei Jungs schlägt an. “Du magst die, nicht wahr? Habt ihr was miteinander?” Das ist eine unfaire Frage, weil die Antwort natürlich 'ja' lautet, aber Marico keine Lust hat, mit der ihm spröde erscheinenden Jelinea darüber zu diskutieren. Seine Verlegenheit bringt sie zum Kichern, wenn auch teilweise aus eigener Verlegenheit. “Und wenn schon, was ist dabei?” Sie schüttelt den Kopf. “Nichts. Tut mir leid. Ist halt so das vollkommene Klischee.” “Was für ein Ding?” Jelinea erinnert sich daran, dass sowohl Alejandro wie auch Marico von einer Plantage kommen und wahrscheinlich noch nie in einer grösseren Stadt als Santinera waren. “Tut mir leid, echt. Soll ich mitkommen? Von Klingen verstehe ich was.” Marico gibt sich einen Ruck und entscheidet sich, nicht beleidigt zu sein. “Gerne.”
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Chephren »

6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Der Panther bewegt sich mit unheimlicher Eleganz nach oben und fast könnte man meinen ein menschliches Grinsen auf seinen Lippen zu sehen. Zumindest die Reaktion darauf, dass Jucho nicht ihre Kleidung verstecken sollte war eindeutig: Die Pantherin leckt sich genüsslich über die dolchartigen Fangzähne.
Der Weg nach oben macht Boronaya sichtlich Spaß und wer noch nie einen Panther gesehen hat, kann jetzt vielleicht verstehen, wieso das ein Sinnbild Kors ist. Als die Affen oben ihr Unflätigkeiten zurufen kann sie nicht anders als dies mit dem fordernden Brüllen eines Panthers zu beantworten. Es kostet sie eni wenig Beherrschung sich nicht von der Beute ablenken zu lassen, aber sie ist hier um sich umzusehen und so versucht sie Ausschau zu halten und dazu weiter nach oben zu klettern. An geschickten Stellen wie dem Pool schaut sie kurz auch nach Zeichen, dass Leute hier oben waren, bevor sie dann weiterklettert. Vielleicht kann man ein paar andere Bauwerke sehen oder einen Hinweis auf eine Kultstätte erhalten.
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Grakhvaloth
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

Alricio genießt es, mit den Söldnern zu plaudern. Sie schienen sehr angenehme Zeitgenossen zu sein. Zu der Verschwörungstheorie sagt er nicht viel. Solange er sich hier nicht auskannte, hielt er sich mit Spekulationen am besten zurück. Konnte schon sein, dass jemand (Miguel? Wer sonst noch?) ein Interesse daran hatte hier alles beim Alten zu belassen, klar. Aber dafür tödliche Duelle anzuzetteln bewies schon eine ordentliche Menge kriminelle Energie und Skrupellosigkeit. Andererseits schien ein Menschenleben hier im Süden eben einfach weniger wert zu sein als anderswo, das hatte er schließlich vorhin erst erlebt. Barrabas Theorie schien ihm jedenfalls plausibel genug, um sie nicht sofort zu verwerfen. Er überlegt kurz, ob er nachfragt, wer denn nach Barrabas' Ansicht besagte Leute seien, die es nicht gerne sahen wenn hier jemand seine eigene Bedeckung mitbrachte, verwirft den Gedanken dann aber wieder. Schließlich wollte er nicht, dass in Zukunft jemand ihn hinter seinem Rücken für einen Spinner hielt. Barrabas' Versuche wieder Ordnung in seine Truppe zu bringen quittiert er mit ausgelassenem Lachen. "Ihr gefallt mir. Schön, dass ihr eure gute Laune auch nach einem halben Jahr noch habt. Habt ihr vor, erstmal weiter hier zu bleiben oder ist es euch irgendwann genug damit?"

Anschließend dreht er sich der Söldnerin mit dem Pferdeschwanz zu und sagt: "Plantage ist vielleicht nicht das richtige Wort. Wir, das heißt, meine Eltern und meine Schwester, besitzen ein kleines Stück Land, auf dem Wein angebaut wird. Das ist, da wo ich herkomme, ganz gewöhnlich. Es gibt einen kleinen Ort in der Nähe des Hofes, mit Markt und Hufschmied und einem kleinen Rahjaschrein, aber die nächste wirklich große Stadt, Drôl heißt sie, ihr habt bestimmt schon einmal von ihr gehört, ist ein ganzes Stück weg. Als Kind bin ich nur einmal im Jahr dort gewesen. Zur echten Plantage fehlen jedenfalls noch die Sklaven. Ich muss aber ehrlich sagen dass ich ganz froh bin, dass es keine Sklaven bei uns gibt. Sicher, die Erntehelfer führen kein leichtes Leben und sind sehr arm, aber immerhin können sie frei entscheiden wo und wie sie arbeiten. Und bei den Ärmsten unter ihnen helfen manchmal die Kirchen, so dass eigentlich keiner den Hungertod sterben muss.
Dafür gibt es bei uns andere Plagen: die verfluchten Novadis überfallen immer wieder unser Land und haben schon viele Unschuldige zu Boron geschickt. Der Namenlose soll sie alle holen."

Als er über die Novadis spricht wird Alricio ernst. Seine heitere Laune scheint erstmal verschwunden. Sollte von den anderen nicht gebremst werden zählt er novadische Überfälle auf Gehöfte in der Nähe seiner Heimat auf und verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, dass es bald einen Rachefeldzug geben wird.
"Achja, wenn man sich hier amüsieren will, wo geht man da am besten hin? Gibt es außer dem Gildenhaus hier noch andere Schänken?"

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)
„Verhungert ist auf unserer Plantage noch keiner, und im Alter wird auch keiner fortgejagt. Kenne auch keinen auf dem anderen Anleger. Weiß nicht, wie es sonst steht, aber da weiß man wenigstens, wo man hingehört.“ Die andere Söldnerin streicht sich durch die Haare. Barrabas nickt. „Bei uns auch nicht. Gibt mal auf die Schnauze oder auf den Arsch, wenn man nicht pariert, klar. Aber ist das wo anders?“ Der Pferdeschwanz lacht. „Besonders, wenn man so einen hübschen hat wie ich, nicht wahr?“ Barrabas grinst und zieht sie auf seinen Schoss. Sie protestiert. „Ist das etwa Deine Balestrina, oder was drückt da so wollüstig?“ „Es ist leider die Balestrina.“ „Mist!“ Die Runde lacht, und der Pferdeschwanz wird ein wenig ernster. „Nee, das ist ein freies Land hier. Bei uns geht’s den Sklaven gut. Meine Madre ist noch eine gewesen. Klar gibt's auch Menschenschinder, aber wo gibt’s die nicht?“ Dann lauschen sie seiner Beschreibung. „Ja, ein eigener kleiner Weinberg wäre was schönes. Zu den Bergen hin und an der Küste gibt es das richtige Klima dafür, hab ich gehört.“ Ein anderer bemüht seine Geschichts- und Geographiekenntnisse. „Drol – haben wir das nicht im letzten Krieg erobert?“ Barrabas schüttelt den Kopf. „Nein, das liegt im Horasischen. Dann bist also eine waschechte Puderquaste. Wo hast denn Deine Perücke?“ Es setzt Gelächter. „Bist aber trotzdem willkommen! Die Novadis, schreckliches Land, nur Sand und Sonne, kein Wunder, dass die dabei verrückt werden. Aber die Echsen hier im Sumpf sind auch nicht besser.“ Der durchaus vorhandene Patriotismus scheint nichts gegen Ausländer zu haben, und offenbar werden die Achaz zumindest von den Söldnern genau so gesehen wie Alricio die Novadis schildert, so dass man prima gemeinsam schimpfen kann. Dann wird Barrabas wieder praktischer. „Hast denn schon eine Unterkunft? Wenn Nein, nebenan ist glaub ich noch was frei, die Wirtin hält aber sehr auf gutes Benehmen. Senora Ponches. Das ist das Haus mit den beiden Arangenbäumen auf dem Schild. Wenn Du Dich amüsieren willst, da gehst besser zu Carlosco.“
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Ungelesener Beitrag von Lokwai »

6. Tag, Morgens auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Goldon beobachtet Cusis und Liftas Reaktion als sie aus der Ruine zurückkommen.
"Und? Was sagt ihr?" Fragt er neuigierig nach ihrer Meinung.
An Prospero gewandt: "Leonardos Schrauben? Ja, sowas ähnliches. Das es auf einem hohen Turm eingesetzt werden muss, daran habe ich jetzt nicht gedacht. Aber klar, man muss ja drunter durch um in die Ruine zu kommen ... hmmm. Und was die Schlangenfrauen angeht, vielleicht war es mächtige Magie oder aber ihre Göttin Zzzah hat ihnen dabei geholfen ein Mischwesen zu kreieren ... nein, ich denke eher an Magie ... irgendwie wie ein stochern in einer fleischlosen Suppe ... keine Beweise! Ich gehe mal in mich, ob ich aus Kirchenkreise mal was über Schlangenfrauen gehört habe oder von Beschreibungen dieses Skrechus", endet er eher unsicher anstatt das sich ein klares Bild abzeichnet.
Er brabbelt leise vor sich hin: "Die Eiskönigin hat ein Gesäss und im Schritt sah man auch den Rahjahügel ... oh Boron schenke mir deine Weisheit, denn ich bin verwirrt!"

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

6. Tag, Morgens auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Lifta wiegt den Kopf. „Macht schon was her. Das muss damals ziemlich einschüchternd ausgesehen haben.“ Cusi ist nachdenklicher. „Achaz haben kein Verständnis von Rahja. Sie haben also der ... Eiskönigin ... Möpse und eine Muschi gemalt um zu zeigen, dass sie Nachkommen zeugen und stillen kann?“ Das richtet sich an den Magier, und der nickt nachdenklich. „Das ist eine plausible Annahme, Signorita.“ Er wendet sich an Goldon. „Vielleicht hat Hochwürden Boroggio etwas aufgeschnappt?“ Er erhebt sich. „Nun, wieder frisch ans Werk.“ An der Grube sieht man C'Tar Pilar beim Flechten der angeforderten Körbe, während ein Teil von ihm unten weiter pumpt und zugleich Luft von oben ansaugt. Er scheint seinen Körper zwar nicht aufteilen, aber beinahe beliebig verformen können. Und mehrere Sachen auf einmal machen zu können. Der Magier nimmt das zur Kenntnis. „Gute Arbeit.“ „Danke. Der Wasserdruck hinter dem Tor wird geringer. Der Korb ist in in Kürze fertig.“ „Danke.“ Der Magus holt noch einmal eine Lunge voll vergleichsweise guter Luft und lässt sich dann am Seil herab. Maushaber lässt Goldon den Vortritt.

Unten haben Juan und seine Brüder auch die zweite Klammer gesprengt und mühen sich an der dritten. Prospero konzentriert sich erneut, dann hält er den Stab nacheinander an die noch verdeckten Felder rechts und links und wirkt jeweils seinen Zauber, während Maushaber mit Pinsel und Bürste anschließend den Dreck entfernt.
Das Bild zur Linken zeigt offenbar, was man nicht machen sollte. Es zeigt einen Maru, der das Ei mit einer Schwertkeule zerkloppt, während sich andere Echsen darüber tierisch freuen. Aber hinter Büschen und Bäumen entsteht das Ei derweil neu. Das Bild zur Rechten soll offenbar ebenfalls einen Illusion zerstören. Echsische Priester brüten das Ei aus und versuchen sich dann offenbar in der Unterweisung der heranwachsenden blauhaarigen Schlangenfrau, die aber – kaum etwas gewachsen und unbeobachtet – dadurch angedeutet, dass die Priester in die andere Richtung schauen – sie einfriert, ihnen die Köpfe abschraubt und in den Busch verschwindet, wo sich ein paar Menschlein über ihre Rückkehr freuen. Prospero ist sichtlich angeschlagen. „Nun, dann sieht es so aus, als sei dies ihr letzter Versuch gewesen. Er scheint geklappt zu haben.“ Er nickt Maushaber zu, die sich ans Zeichnen macht und ruckt dann am Seil, woraufhin er hochgezogen wird.
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Ungelesener Beitrag von Lokwai »

6. Tag, Morgens auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
"Also ist das hier sowas wie eine Tabuzone. Sollten die Echsen Kenntnisse über das hier haben, warum haben sie uns dann soviel Zeit zum abhauen gegeben? Ich, an ihrer Stelle, würde den Eindringling vehement bekämpfen, sollte mir bekannt sein, dass hier etwas lagert was meinem Volk schaden könnte und laut den Bildern tut es das. Was natürlich nicht heißt, dass wir in dieser Zeit vor dem Inhalt des Ei geschützt sind. Wer weiß das schon. Konntet ihr Leben in dem Ei erkennen, gelehrter Herr?" Goldon hatte seine Vorsicht nicht abgelegt, sein Schild hält er immer noch in der Hand und steht gerade neben dem Magus und fragt ihn als er nicht gerade in Arbeit vertieft war.

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

6. Tag, Vormittags auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Wir können mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass unsere geschuppten Freunde keinen blassen Schimmer haben, was hier vergraben liegt. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die S'sssad Nav Priester damals dafür gesorgt haben, dass nicht zu viele Außenstehende davon gewusst haben. Aber nur, weil die Menschen sich damals mit den Echsen im Krieg befanden, heißt das nicht, dass dieses Mischwesen auf die Welt losgelassen werden sollte. Schließlich befinden wir uns nicht in einem Vernichtungskrieg gegen die Achaz, im Gegenteil. Das Zusammenleben gestaltet sich an den meisten Orten friedlich, was man hier im Sumpf natürlich leicht vergisst.“ Die Söldner scheinen dazu eine recht eindeutige Meinung zu haben. Prospero setzt sich am Langhaus hin und macht sich eine erneute Pfeife fertig. „Sie brauchen es auch nicht wissen, also was hier liegt. Aber wie gesagt: Weder das Imperium noch die Menschheit allgemein haben ein Interesse am Untergang der echsischen Rasse. Und das Wesen stammt offenkundig aus einer Zeit, wo an Frieden mit den Echsen nicht zu denken war. Und sie scheint gut darin zu sein, sich zu verstellen – denkt an das rechte Bild. Leute, die gegen profane wie magische Indoktrination nahezu immun sind – und davon ist auszugehen - sind bewundernswerte freie Geister. Aber mit Respekt zu behandeln.“ Er seufzt. „Nun, das heißt, falls überhaupt noch Leben im Ei steckt.“ Maushaber gesellt sich hinzu, schwach auf den Beinen. „Können wir das nächste Mal nicht in frischer Bergluft ausgraben, Tadaeus?“ „Entweder ist ist zu heiß, zu windig, zu kalt. Irgendwas ist immer... sonst wären die anderen schon vor uns da gewesen, meine Liebe.“ Maushaber seufzt und macht sich ans Teekochen. Sie und der Magus wechseln ein paar Blicke, dann schaut er nach Norden und zuckt mit den Schultern.
Juan und seine Brüder gesellen sich hinzu, auch sie jetzt spürbar außer Atem. „Die dritte Klammer ist gebrochen.“ Sie bekommen die ersten Teebecher, dann gießt Maushaber auch dem Magus, Goldon und sich selbst ein. „Aber wenn ihr auch das Tor mitnehmen wollt – das wird viel zu schwer sein für unsere Boote. Abgesehen davon, dass der Gang dahinter voller Wasser ist.“ Prospero nickt. „Ja, ich fürchte, für das Tor werden wir mit schwererem Gerät zurückkehren müssen. Könnte ich dann wieder auf eure bewährte und verschwiegene Hilfe zählen?“ Juan schaut zu seinen Brüdern. Die nicken und zucken mit den Achseln zugleich. „Das ist weder magisch noch aus Gold, nicht wahr? Also kein Beuteanteil.“ So sind die Gildenregeln. „Und die Luft da unten...“ Prospero genießt seinen Tee. „In der Tat. Aber es sollte gewiss euer Schade nicht sein, und ich würde auch für kompetente Unterstützung sorgen.“ Juan nickt, wohl unsicher, ob er sich darüber freuen oder davor fürchten soll.
Es wundert Goldon ein wenig, dass noch keiner gefragt hat, was das Ei in seinem ungewöhnlichen Gefängnis wohl wert sein könnte. Die Frage muss sich doch jeder schon gestellt haben?
Prospero wendet sich an Onid. „Was meint ihr?“ Der zuckt mit seinen gewaltigen Schultern. „Ich meine, das Zischlerpack wird Verstärkung holen und versuchen, uns bei der Abreise auf den Kanälen zu erwischen.“
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Grakhvaloth
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6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

"Meine Perücke habe ich leider einer Prinzessin geschenkt. Das ist bei uns so Brauch: wer eine Frau auserwählt schenkt ihr seine Perücke und zeigt damit gleichzeitig allen anderen Frauen, dass sein Herz schon einer anderen gehört. Frauen, die besonders viele Perücken gesammelt haben stellen diese manchmal aus, um den Neid ihrer Freundinnen zu erregen. Du zum Beispiel", erklärt er, an Pferdeschwanz gewandt, "hättest bestimmt schon eine ansehnliche Sammlung." "Meinst du wirklich?"Die Söldnerin hat längst verstanden, spielt aber Alricio zur Liebe mit. "Und deine? Hätte ich die auch zu Hause?""Nunja, eigentlich darf man nur eine verschenken, und meine gehört bereits einer anderen.", sagt er bedauernd. "Aber ich bin ja weit weg von zu Hause...ich muss mir mal bei Gelegenheit eine paar Neue kaufen, dann schenke ich zuallererst dir eine!", erklärt er strahlend und fährt dann fort: "Nunja, da ich mir eine Prinzessin ausgesucht habe, hat sie natürlich schon eine ungeheure Menge Perücken. Sobald sich eine Frau entscheidet, schenkt sie dem entsprechenden Mann nicht nur seine Perücke zurück, sondern auch alle anderen, die sie gesammelt hat.", erklärt er lakonisch. "Ehrlich? Und wie geht es dann weiter?", fragt begriffsstutzig der Söldner, der vorhin so eloquent die Vorzüge der Grandessa hervorgehoben hatte. "Dann wiederum präsentiert der Mann die ganzen Perücken seinen Freunden, um anzugeben. Denn wenn es sehr viele sind, war seine Erwählte sehr begehrt, was wiederum heißt, dass er besonders überzeugend war." Barrabas gelingt es nicht mehr, seine Erheiterung zu verstecken: "Und am Schluss gehen alle gemeinsam saufen, nehme ich an." Alricio grinst. "Ja. Oder es ist alles ganz anders und ich hab mir den ganzen Mist nur ausgedacht. Am besten, du findest es selbst heraus, wenn du mal nach Drôl kommst."

"Danke für den Tipp mit der Unterkunft. Ich werde Senora Ponches mal einen Besuch abstatten. Das mit dem guten Benehmen bekomme ich hin. Was das amüsieren angeht muss ich mein Geld wohl noch etwas zusammenhalten, bis ich überhaupt welches verdient habe. In diesem Sinne auch vielen Dank für die Einladung. Ich werde das nicht vergessen! Eine letzte Frage habe ich noch: wisst ihr von einer Partida, die noch einen Fechter gebrauchen kann?"
Zum Abschied wünscht Alricio der Partida alles Gute:" Euch eine möglichst langweilige, weil ereignislose Eskorte!"
Zuletzt geändert von Grakhvaloth am 01.04.2019 21:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Chephren
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6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya versucht sich weiter umzusehen und klettert dann weiter nach oben, oder besser versucht es, denn selbst für eine Pantherin ist das hier kein Vergnügen.
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6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)
„Vertu dich nicht – Senora Ponches ist unerbittlich. Kein rahjagefälliger Damenbesuch auf den Zimmern.“ Barrabas grinst. Der Pferdeschwanz ergänzt. „Oder Herrenbesuch.“ Ein anderer ergänzt. „Keine Flucherei bei Tische.“ Sein Nebenmann grinst. „Da hättest Du es schwer.“ „Fick Dich, ich kann mich sehr wohl benehmen! Besser als Du jedenfalls.“ Der Gescholtene grinst und nimmt das nicht krumm. „Eine Partida, die einen Fechter braucht...“ „Die kleinen Crocodileros vielleicht?“ Barrabas schüttelt den Kopf. „Nee... die jagen Krokodile und sammeln Kräuter. Nen' Fechter brauchen die so dringend wie ein Loch im Kopf.“ Der Pferdeschwanz zuckt mit den Schultern. „Camiara hat ihren Kundschafter rausgeworfen.“ „Sieht unser Alricio hier aus wie ein Kundschafter?“ Barrabas schaut zu Alricio. „Ich höre mich mal um. Nikkaka vielleicht, die machen viel Plantageneskorte. Sind aber auch schon sechs, mehr braucht es für es für Plantageneskorte keinesfalls. Inazuna vielleicht. Die sind nur vier. Frag Gabir einfach mal heute Abend im Gildenhaus.“ Die Söldner verabschieden Alricio fidel und wünschen ihm viel Glück bei seiner Suche.

6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Die Versuche des Panthers, auch ins obere Drittel des Baumes zu klettern, wird von den Affen als unfreundlicher Akt gewertet, und auch, wenn das Bombardement mit kleinen Ästen und zapfenartigen Früchten sowie das Gezeter sie nicht verletzen können, macht es die Sache nicht einfacher, und nachdem sie sich beim Abrutschen um ein Haar die Pfote eingeklemmt hat, gibt sie es erst einmal auf – vielleicht auch aus Eitelkeit, denn nun haben es auch Jucho, Siana und Makita endlich nach oben geschafft. „Ich schwöre, es gibt eine bösartige höhere Macht, die meine Hosen immer an dieser Stelle platzen lässt!“ Siana beschwert sich, aber Makita ergreift Partei für das Universum. „Eure Lederhose ist sehr elegant, aber zum Klettern nun nicht gerade ideal. Da spannt sie dann nun mal am meisten. Meine ist locker geschnitten.“ „Ich kann als Künstlerin nicht herumlaufen...“ „Wie eine Dschungelsumpfranze?“ Makita kichert. Siana wehrt hastig ab,. „Wie eine Söldnerin! Wie eine Söldnerin!“ „Ihr könntet euch zum Klettern ausziehen, so wie Boronaya.“ Jucho spießt eine kleine Grüne Schlange auf und gibt Makita eine Kopfnuss. „Aufpassen. Das ist der größte Baum, den ich je gesehen habe...“ Makita rückt sich ihren von der Kopfnuss verschobenen Helm gerade. „Hast ja recht. Wo ist Boronaya?“ „Da oben?“ Jucho deutet auf sie. „Es sei denn...“ Makita mustert die Pantherin vorsichtig. „Spinn bloß nicht rum. Hmm... von hier aus sieht man leider auch nur Bäume. Weiter hoch?“ Siana entdeckt den Teich. „Das muss ich zeichnen!“ Jucho sieht sich skeptisch um.
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6. Tag, Morgens auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Goldon zieht eine Augenbraue hoch als Prospero über das Ei redet: "Also dieses Mischwesen", er deutet auf das Ei, "soll nicht auf die Welt losgelassen werden? Aber warum buddeln wir es dann aus und transportieren es an die Öberfläche?"
Er wusste genau wie es läuft, da war die Wissenschaft der Kirche ähnlich die der Magier. "Wir wollen es trotzdem wissen, richtig? Unsere Neugier muss befriedigt werden auch wenn wir ein Unheil anrichten könnten. Denn wer garantiert das wir imstande sind solch ein Wesen kontrollieren zu können? Wir wissen noch nicht, ob es Leben in diesem Ei gibt, richtig? Was wäre so ein Ei wert?"
Goldon schätzt vorab selbst ein wie wertvoll dieses Ei sein könnte.
"Danke", bedankt er sich für den Tee.
Merke dir Goldon, wenn etwas nichtmagisch oder aus Gold ist, dann ist es deins! Lese dir heute Abend nochmal die Gildenregeln durch. Das wäre ja durchaus eine Lücke die es besser gilt auszunutzen bevor sie geschlossen wird!
Keiner der Söldner würde vermuten das Goldon in der Rechtskunde ausgebildet wurde.
"Was ist denn mit erbeuteten Waffen, Rüstungen, die sind auch nichtmagisch und selten aus Gold?" Fragt er ganz glatt heraus, ihn interessierte nun ihre Argumentation wie sich eine bronzene Tür von der klassischen Beute unterscheidet. Er erkennt kein Unterschied, er ging bisher davon aus, dass alles geteilt wurde. Natürlich wird viel Schmu bezüglich Materialwert anstelle des ideellen Wertes gemacht.
Bleib stark, Goldon. Jetzt nicht klugscheißen, sondern nur zuhören!
"Übrigens ein guter Tee!"
Onids Aussage beunruhigt ihn. "Das wäre ziemlich gerissen von den Zischlern, uns erst ein Ultimatum zu setzen um uns dann in einer schwächeren Position anzugreifen. Wie lange würde ihre Verstärkung wohl hier hin benötigen? Wenn wir keine Chance gegen eine Übermacht auf dem Wasser haben, dann sollten wir einfach schneller verschwinden, oder?"

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6. Tag, Vormittags auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Wir wollen es genau wissen, anstatt sie hier im Dreck in der Obhut einiger untoter Echsen zurück zu lassen. Genau so ist es. Ihr werdet wohl kaum bestreiten wollen, das Magier magische Gegenstände am besten beurteilen können, mein borongesegneter Freund? Was den Wert angeht – ich denke, der kleine Ausflug wird sich für euch gelohnt haben. Was die profane Beute angeht, Senor Onid...“ Der erklärt die Regeln. „Wir werden angeheuert, und somit gehört alles, was wir finden, dem Auftraggeber. Beteiligt werden wir mit zehn Prozent an Gold und magischen Artefakten. Und bevor Du maulst, Rabe: Statuen und so Kram kannst Du als Questador eh nicht bergen und nicht vernünftig verkaufen. Wenn Du so Kram haben willst, spiele selbst den Goldesel und heuere Leute an.“ Prospero dankt ihm mit einem Nicken. „Wenn ihr ein Souvenir mitnehmen wollt, fragt einfach. Wenn ihr eine der Schwertkeulen möchtet, nur zu.“ Rodel grinst. „Die Dinge machen ganz schöne Löcher.“
Prospero nutzt die Zeit, um von seinem Tee zu trinken. „Was das Ei angeht. „Wir haben hier etwas sehr schönes. Aber, um einen Vergleich zu machen, Senor Onid: Stellt euch vor, ihr hättet einen Zuchtstier. Wie viele Kunden in Santinera gäbe es dafür?“ Onid grinst. „Genau einen. Den alten Macalinto.“ „Die Sache mit diesem...Ei... liegt ähnlich. Ich kenne im alanfanischen Imperium nur zwei Leute, die einen angemessenen Preis dafür zu zahlen bereit wären. Die Boronkirche etwa interessiert sich für so etwas überhaupt nicht. Das bedeutet, ich kann euch, bis dass es analysiert und verkauft ist, erst einmal nur einen Bruchteil des euch zustehenden Gewinnes auszahlen. Wahrscheinlich lässt sich dieser Preis auch erst in ein oder zwei Jahren erlösen.“ Onid nickt. „Die Gilde hat dafür eine Regelung, nicht wahr? Wir werden dann gemäß der Zauberkraft bezahlt, die da drin steckt, nach dieser Okkadim-Skala.“ Prospero neigt seinen Kopf. „Ja, genau, die gute alte Okharim-Skala. Diese Regelung löst das Problem für die Questadoren der Gilde, an etwas Unbezahlbarem aber kaum Verkäuflichen beteiligt zu werden. Grob geschätzt werden dabei pro Kopf nicht weniger als zwanzig Dublonen heraus kommen, eher mehr." Die Augen seiner Zuhörer leuchten. "In zwei Jahren, an die richtigen verkauft, könnte es jedoch deutlich wertvoller sein. Falls ich es an die entsprechenden Kunden verkaufen kann.“ Rodel grinst. „Ich nehme das Gold. Wer weiß, ob ich in einem Monat noch lebe!“ Onid macht „Hmmm“, dann schaut er zu Prospero. „Redet weiter, Gelehrter Herr.“ Prospero lächelt. „Unten habt ihr schon das Tor gesehen. Es besteht sicher aus Eisenholz und Bronze, und ist somit ausgesprochen schwer. Ohne einen Kran und zwei Lastkähne wird man es nicht bergen können.“ „Wie wollt ihr hierher Lastkähne kriegen? Die bleiben doch stecken. Wir sind gut zwei Stunden gepaddelt – das ist eine ziemlich weite Strecke.“ „Oh ja, das ist sie.“ Maushaber beugt sich vor und flüstert ihm etwas ins Ohr. Prospero hört zu, lächelt fein, und nickt dann. „In der Tat, Teuerste, vielen Dank für den Hinweis. Das wäre in der Tat deutlich praktikabler.“ Er wendet sich an Onid und Juan. „Es gibt noch eine weitere Lösung. Die erfordert allerdings starke Nerven.“ Onid schaut zur Palisade und scheint sich seinen Teil zu denken. Prospero fährt fort. „Wie dem auch sei. Auch die Tore zu bergen kostet einiges an Gold. Die Lastkähne, der Arbeitslohn. Und auch sie sind nur für eine sehr begrenzte Kundschaft interessant, die sie erst einmal in Ruhe wird analysieren wollen, bevor sie ihre Geldkisten aufschließen. Das bedeutet, ich müsste dafür in Vorleistung treten, und meine Barmittel sind nicht unbegrenzt. Und anders als Plantageros und Handelsherren ist euch mit einem Wechsel auf die Zukunft sicher nicht gedient.“ Lifta schaut zu Cusi, und die zuckt mit den Schultern. „Also lautet euer Vorschlag, anstatt uns nach der Rückkehr nach Gildenregel in bar auszahlen zu lassen, eine Gewinnbeteiligung deutlich später am, so Phex will, deutlich höheren Preis?“ „In der Tat, meine Liebe. Dieses 'deutlich später', das will ich nicht verhehlen, wären eventuell ein oder zwei Jahre. Das 'deutlich höher' wäre allerdings mindestens das fünffache.“ Onid brummt, während seine Gefolgen im Kopf die höhere Mathematik durchgehen. „Können wir uns das überlegen?“ „Natürlich. Es soll jeder für sich selbst entscheiden.“ Juan hebt die Hand. „Und wie soll das Bergen der Tore vor sich gehen, Gelehrter Herr? Dahinter ist Wasser oder Schlamm. Wenn wir die Angeln im Gestein lösen, werden sie rein gedrückt und der Raum überflutet.“ „In der Tat. Wir werden auf jeden Fall eine weitere Grube absenken und versuchen, den dahinter liegenden Tunnel trocken zu legen. Aber das kann erst bei einem späteren Besuch geschehen.“ Juan nickt.
„Was unsere geschuppten Freunde angeht: Wenn sie Verstärkung aus anderen Dörfern holen wollen, können sie kaum vor morgen wieder da sein. Nachts ziehen Echsen nicht auf Kriegspfad, nicht durch diesen Sumpf. Und ihr Kundschafter wird ihnen nicht rechtzeitig sagen, wenn wir abreisen.“ Das klingt sehr endgültig, und die Questadoren grinsen etwas unsicher.

24. Tag, morgens, Haus der Dottora, Sandalia, Santinera
Sie haben Glück, und Maree verabschiedet gerade eine ältere Patientin an der Tür, sichtbar bemüht, deren Redefluss einzudämmen ohne unhöflich zu werden. Als sie Alejandro und Sumaida erblickt, nutzt sie diese als willkommenes Ablekungsmanöver, um die Verabschiedung ihrer Patientin zum Abschluss zu bringen. Als die Dame endlich weg ist, mustert sie Alejandro und Sumaida nachdenklich. “Ihr hattet also einen Kampf gegen einen Maru.” “Erzählt man das so weit rum?” Alejandro ist erstaunt. Maree schaut abgeklärt der verschwindenden Patientin hinterher. “Santinera ist ein Nest.” Sie mustert Sumaida mit deutlicher Strenge. “Hatte ich euch nicht vor den Ruinen gewarnt?” Die kämpft mit der Versuchung, hinter Alejandros Rücken zu verschwinden, nickt aber, während Alejandro sich in die Bresche wirft. “Wir waren gar nicht in den Ruinen, Dottora Altana. Sie haben uns am Ostufer überfallen, wo wir Teta Atawhai gesucht haben.” Sumaida korrigiert ihn, bevor Maree das tun kann. “ Teata Atawhai, uh... Entschuldigung.” Maree mustert ihn. “Wo die beiden Flüsschen münden?” Die beiden nicken. Marees Gesicht wird hart. “Das ist ja keinen halben Tag weg von hier. Das ist schlimm.” Sie faßt sich und mustert Sumaida. “Aber deswegen seid ihr nicht hier.” Sumaida nickt tapfer. “Dürfen wir... uh... hereinkommen?” Maree schaut sie an, dann nickt sie wortlos.

Nachdem sie im kleinen Innenhof die Vorgänge des vergangenen Tages geschildert haben, fragt Maree ein paar mal nach, dann wünscht sie, Alejandros so wundersam verheilte Wunde zu sehen. Folgsam hebt dieser sein Hemd und dreht sich zur Seite. “Hmmm. Saubere, kleine Stiche. Gute Arbeit.” Sie mustert Sumaida. “Ihr bindet mir keinen Bären auf, oder? Ich würde dann ernsthaft böse.” Sumaida schüttelt hastig den Kopf und auch Alejandro hebt die Hände. “Verstehe.” Sie mustert Sumaida. “Wenn ich fragen darf: Warum hast Du nicht das Noviziat angetreten?” Sumaida wird knallrot und senkt den Kopf. “Ich..uh.. wollte ja, aber... uh... Schwester Parlinde... sie meinte, ich wäre..uh... zu klein.” “Was?” Sumaida schaut sie an. Maree seufzt. “Schwester Parlinde ist eine vertrocknete alte Karacke, die Gütige möge mir meine harten Worte verzeihen.” Natürlich können nicht alle Schüler der Lindegardisschule das Noviziat antreten, und natürlich treffen die Geweihten die Auswahl. Sie mustert Sumaida. “Den Weg zur Gütigen muss man selber finden, Kleine, und auch wenn man dabei Hilfe braucht... hast Du ein paar Stunden Zeit? Bevor ich meine Zeit mit Dir vergeude, muss ich wissen, ob es Dir ernst ist.” Sumaida wird ein wenig blass, weil sie nicht genau weiss, was Maree meint. “Du bist die ganze Prozession mit gelaufen beim Erntedank, nicht wahr?” Maree schaut sie an, und Sumaida nickt. “Wenn ihr...uh... ich habe...” Sie schaut zu Alejandro. “Könnt ihr die Annoihas ohne mich warnen? Wir haben ja ohnehin keinen Auftrag...” Maree schaut irritiert. “Annoihas?” Alejandro erklärt, und Maree wird freundlicher. “Ich verstehe. Das ist anständig von euch. Ich muss gestehen, ich bin mit denen nie hingekommen und gehe ihnen nach Möglichkeit aus dem Weg. Aber sie zu warnen ist nicht falsch. Sie werden sich zwar wahrscheinlich nicht so übertölpeln lassen wie ihr, andererseits werden sie im Kampf kaum so erfolgreich sein.” Alejandro nickt und schaut zu Sumaida. Seine unausgesprochene Frage lautet: 'Kommst Du klar?' Sie nickt. “Paßt auf euch auf! Und..uh.. grüß Tamaka von mir, ja?” “Mache ich.” Alejandro verabschiedet sich, und allein mit Maree kehrt Sumaidas Unsicherheit wieder. Die seufzt. “Also. Du weißt, dass ich eine erfahrene Therbunitin bin, Kleine?” Sumaida nickt. “Gut. Hör zu. Ich beherrsche die Liturigie der Ordination, und kann und darf sie anwenden. Für so ein Wunder, wie Du es erlebt hast, muss man der Gütigen sehr nahe sein. So traurig es ist: Wenn einfaches Beten helfen würde, würden nicht so viele Leute an Krankheiten sterben. Ob Du ihr nahe genug und in ihren Augen würdig bist, kann nur sie entscheiden. Stell dich darauf ein, dass Du es nicht bist, und sei dann nicht am Boden zerstört. Gut die Hälfte aller Novizen scheitern, und das bedeutet nicht, dass Du dich nicht angestrengt hast, charakterlich ungeeignet bist oder weniger wert als die, die in ihren Augen Gnade finden. Die Wege der Gütigen sind unergründlich. Ich kann Dich vorbereiten, und dann liegt es zwischen Dir und der Gütigen. Es ist nicht wie bei den Magiern, die ihre eigene Sternenkraft verwenden... aber das weisst Du hoffentlich alles bereits.” Sumaida nickt zögernd, aber fest. Maree nickt. “Gut. Wenn Du also keine Angst vor dem Scheitern hast...” “Ich uh... habe Angst. Aber ich will es versuchen.” Maree nickt. “Also gut. Lass uns als erstes die Gebete durchgehen.” Es wird ein langer Tag.
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya faucht den Stamm erst einmal an. Das war wieder einer der Momente in denen sie verfluchte, dass sie lieber einen Panther als einen Ara als Gestalt gewählt hat. Manchmal wäre das doch einfacher aber...
Auf jeden Fall wartete sie auf die anderen und schaut sich erst einmal lieber auf der Ebene um, die man erreichen kann, ohne sich ernsthaft zu verletzen. Vielleicht wollten die anderen ja noch höher.
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Grakhvaloth
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Später vormittags am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

"Danke, das werde ich tun. Auf bald!" Alricio lächelt zum Abschied - was für eine freundliche Truppe - und betritt die Pension mit den zwei Arangenbäumen auf dem Schild.

Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Vormittags, im Säulenfeld beim Großen Baum, im Ruinensumpf (Boronaya)
Siana macht sich tatsächlich ans Zeichnen, während Jucho bei ihr Wache hält. Er scheint sich hier oben nicht besonders wohl zu fühlen, was für einen guten Instinkt spricht – es ist hier nämlich beileibe nicht so friedlich wie es lauschig aussieht. Spinnen, Schlangen, jede Menge Gelegenheiten, umzuknicken, sich etwas einzuklemmen oder schlimmstenfalls ein Sturz durch ein morsche und vermoderte Stelle. Ein so breiter Baum – noch dazu mit einem Tümpel in der Mitte, kann gar keinen durch und durch massiven Stamm haben.
Hinzu kommt, dass da ein Panther ist. Klar, das ist in Wirklichkeit Boronaya, das weiß er. Aber sie ist gerade ein Panther, ein sehr gefährliches Raubtier.
Makita versucht, am Nordende weiter nach oben zu klettern, aber obwohl sie sich nicht dumm anstellt, kommt sie auch nicht weiter als Boronaya. Zypressen geben miserable Kletterbäume ab, und nach drei Versuchen gibt sie auf. Von unten ruft Sertudo hoch. „Seht ihr was? Über die Wurzeln hier kommt man echt schlecht, alles voller Spalten. Und Schlangen.“ „Genau wie hier oben.“ Sie wendet sich an die ganzkörperbehaarte Boronaya. „Äh... Kannst Du hier runterklettern und mal nach Norden ein paar Schritt durch die Bäume? Die müssen ja recht bald aufhören. Vom Lagerplatz aus haben wir ja keinen Waldrand gesehen, sondern nur Buschwerk.“ Den Stamm herunter zu klettern wäre tatsächlich deutlich einfacher, als die Äste hoch. Von unten klingt ein verlegenes. „Wenn ihr mir vielleicht eben kurz behilflich sein könntet, Senor Sertudo. Mein Stiefel...“

6. Tag, Später vormittags , Herberge Arangenbäume am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)
Die Vordertür ist verschlossen, also betritt Alricio das Grundstück durch die schmale Seitengasse, weil man von dort Geschäftigkeit hört, und wirklich ist gerade Waschtag. Eine Utulu in den besten Jahren, die ihn wahrscheinlich mit ihrer bestickten Schürze erschlagen könnte, arbeitet singend am Waschbrett. Eine vielleicht sechzehn Jahre alte Mohasklavin in einfacher, aber züchtiger Tunika rührt, mitsingend die Kochwäsche in einem großen Kessel und ein etwas jüngeres Sklavenmädchen mit roten Haaren hängt, ebenfalls die Melodie haltend, die gewaschene Wäsche auf. Die Rothaarige bemerkt ihn als erste, und weist ihre Herrin., denn das ist die Utulu ganz ohne Zweifel, auf ihn hin, woraufhin diese ihre Arbeit unterbricht. „Travia zum Grusse, Senor, was kann ich für euch tun?“
Zuletzt geändert von Jadoran am 03.04.2019 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Grakhvaloth
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

6. Tag, Später vormittags , Herberge Arangenbäume am Platz der Helden in Sandalia, Santinera (Alricio)

Gutes Benehmen also, denkt sich Alricio. "Travia zum Gruße! Mein Name ist Alricio Gravura. Ich bin erst heute morgen hier angekommen und suche nach einer Unterkunft. Man sagte mir, dass ich bei Senora Ponches fündig werden kann. Ich nehme an, das seid ihr?" Er verbeugt sich höflich, aber nicht unterwürfig in Richtung der Utulu.

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Lokwai
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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6. Tag, Vormittags auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
"Natürlich können Magier am besten magische Gegenstände analysieren, dass steht außer Frage", erwidert Goldon gelassen.
Aber zu glauben, dass die Kirche es nicht interessiert ist, ist eine Fehleinschätzung.
Als Onid seine Erklärung bezüglich des Gewinns abgibt, hört er genau hin.
Statue und so Kram kann man nicht verkaufen? Da merkt man, dass du nicht aus einer Großstadt kommst. Granden geben für Mist eine Scheißekohle aus. Aber gut, der Transport hier aus den Sümpfen ist ein gutes Argument. Aber es wäre ein mögliches Geschäftsfeld ... hmmm.
"Ja, wer will schon so ein Kram kaufen, verstehe! Ja, so eine Schwertkeule hätte was als Souvenir. So als mein erstes mal in den Sumpfruinen!" antwortet er Onid wie auch Prospero.
Dann fährt Prospero mit dem Vergleich eines Zuchtstiers fort und ein weiteres mal erwähnt er, dass die Boronkirche überhaupt kein Interesse daran hat. Wieso?
"Warum hat die Boronkirche an sowas kein Interesse? Habt ihr Erfahrung mit ihnen als mögliche Käufer schon gehabt? Immerhin geht es um ein fremdes Pantheon und eine Kraft die dieses notfalls eindämmen könnte?" Goldon legt eine Hand ans Kinn.
"Eine gute Wahl diese Skala zu nutzen. Das klingt fair."
Tja, das funktioniert aber nur wenn die Gilde einen unkorrupten magischen Schätzer sein eigen nennt! denkt er sich, aber behält es für sich.
An Onid gerichtet, sagt er: "Ich würde vorerst einmal die Pauschale annehmen, denn ich denke die Tür hier rauszubringen erfordert eine weitere Ausschreibung in der Gilde. Dann würde mich aber auch eine Investition in die Zukunft interessieren."
Goldon nickt Onid zu als dieser die taktische Lage einschätzt und gibt sich zufrieden.

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