Aber ich will auch nicht zu viel tief ins System eingreifen. Bei unseres vielen Diskussionen und Kampfsystemvergleichen damals im Vorfeld von DSA5 waren wir ja schon so weit, dass durch das vergleichende Probensystem viel der Kampfdominanz und Initiativeüberlegenheit bereits im Probemechanismus stecken muss. Toll was daraus geworden ist
Und von daher glaube ich auch, dass ich gar nicht viel an den bestehenden Regeln drehen muss.
Hier mal ein Regelvorschlag der meine Ziele subtiler und mit Ilaris bereits eigenen Mechanismen umsetzt:
Man sieht, das Wesentliche betrifft das 'Offensive Gegenhalten' und das Binden. Denn wenn ich aus der erfolgreichen Verteidigung Gegenschlagen kann, dann öffnet mir ein erfolgreicher eigener Angriff erst recht die Blöße des Gegners für den Nachschlag. Und das ist auch ein Kernthema von realen historischen und modernen Kampfsystemen, das viel von der realen Dynamik eines Kampfes ausmacht. Man denke nur an die Schlagkombinationen beim Boxen, an Kettenangriffe beim olympischen Fechten, an die wechselnden Hiebfolgen der sich beharkenden Helden im Film etc.Illaris Hausregeln zur Förderung dynamischer Hiebkombinationen
Die Änderungen sollen mit möglichst wenig Aufwand folgendes bewirken:
<< Dies soll im Wesentlichen durch eine offensive Passierschlag- und Bindenoption realisiert werden, die im Spiel am ehesten souveräne Angriffe im Nachschlag und Kontrolle im Band repräsentieren.
- Ziel: Profikämpfer allein durch ihre Präsenz im Kampf souveräner auftreten lassen.
- Ziel: Auch durch reine kämpferische Überlegenheit soll Angriffsmoment und Kampfbereitschaft gewonnen werden können.
- Ziel: Den ansonsten starren Wechsel der Initiative aufbrechen und Kämpfe dynamischer gestalten.
- Ziel: Auch sollen Kernprinzipien realer historischer Kampkünste – wie das Prinzip von Vorschlag und Nachschlag, oder das Duplieren eines Angriffs – auf das Spielerlebnis übertragen werden können.
Konkrete Regeländerungen sind:*Statt ‚einen Angriff‘ kann hier auch ‚eine Aktion Konflikt‘ gesetzt werden, um den Vorteil etwas zu deckeln
- S. 28, Änderung des Kampfvorteils:
Offensiver Kampfstil
Gewinnst du im Nahkampf einen Angriff*,
der mit einem Manöver verstärkt wurde,
darfst du sofort einen Passierschlag gegen
deinen Gegner ausführen.
Der Verteidigungs-Malus durch Volle Offensive sinkt
zudem auf -4.- S. 49, Änderung des Manövers:
Binden (AT –X; VT -X)
Wirkung: Bis zum Ende der nächsten eigenen
Initiativephase, oder bis Einsatz der Wirkung eines
wiederholten Bindens, sind alle Verteidigungen
des Gegners um -X erschwert.
Das Manöver richtet keinen Schaden an.- S. 49, Änderung des Manövers:
Doppelangriff (2 x AT -4)
Wirkung: Du führst mit beiden Händen je einen
Angriff -4 aus.
Voraussetzungen: Vorteil Beidhändiger Kampf III
und Kampf in diesem Stil;
kein Doppelangriff seit der letzten eigenen Initiativephase- S. 56: Anmerkung zur Verfügbarkeit verbesserter Waffen:
Klassische ritterlich-rondrianische Waffen, wie Schwerter und
Anderthalbhänder sollten häufig auch den Vorteil ‘wendig‘ tragen.
Schwertkampf ist kein ungelenkes Draufhauen. Auch der im
Mittelreich und anderswo so verbreitete, wohl situierte
Schildkämpfer nutzt bevorzugt gut geschmiedete wendige Klingen.
Mittels Binden aus VT und AT kann so ein souveräner Kämpfercharakter die ganze Zeit offensiv auf den Gegner einwirken, wenn er jeden Kampfvergleich gewinnt. Das drückt die Dominanz am besten aus und ich denke die feinen Änderungen sollten bereits genügen um den Kampf merklich in die gewünschte Richtung zu verändern und die Offensiven Passierschlagoptionen liefern das fehlende Glied um den starren INI-Wechsel gänzlich aufzulockern und das Erzähltempo im Kampf durch die Kombination von Aktionen zu verdichten.
Was meinen die Regelexperten und Kampferfahrenen?
Grüße!