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DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Chephren
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5. Tag, früher Nachmittag, mit Juchos Partida beim 8x8x8, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Boronaya)
"Hmm, mit Tsa habe ich mich recht ausgiebig beschäftigt, zumindest mehr als mit manch anderen der Zwölfe... Vielleicht fällt mir ja noch irgendetwas ein...", aber im Moment scheint dem nicht so. Daher geht sie voraus konnte dem Gelehrten gerade so ausweichen, als er getürzt ist. Nachdem sie sicht versichert hat, dass er nicht ernsthaft verletzt ist, macht sie sich an den weiteren Aufstieg und versucht sich das Ganze genauer anzusehen. "Das.. ahhhh, Moment..." fast wäre sie auch abgerutscht, kann sich aber gerade noch halten, " ist faszinierend. Das ist ein größeres Relief. Da hinten geht der Ast weiter und.." wieder wankt sie besorgniserregend als sie sich weiter nach vorne beugt "da hinten. Das ist doch ein Affe, oder nicht?!" Sie deutet auf die Mitte der Wand. "Da müsste dann ein Baum sein. Das sind wirklich Bilder..."
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Jadoran
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23. Tag, früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
Als sich das Feld lichtet, wagen sich auch Alejandro und die Seinen vor. “Eine Liste vom Apotheker für das Ostufer, aber was anderes als letztes Mal. Kennst Du dich damit aus?” Sumaida mustert folgsam den Aushang, dann nickt sie. “Das kenne ich alles. Es wird aber... uh... schwer. Das..uh... sind teilweise Sumpfpflanzen.” Alejandro nickt. “Dann ist die Bezahlung also deswegen so gut?” Sumaida zögert. “Nicht nur – Die Pollen der Teata Atawhai-Blume sind Teil eines Antidots gegen das Gift der Palmviper, das ist...uh... eine seltene Wasserlilie.” Alejandro schaut in die Runde. “Was haltet ihr davon?” Marico zuckt mit den Achseln. “Dann brauchen wir wohl selber ein Kanu. Wie gut das wir mittlerweile eines haben.” Jelinea zögert. “Bis auf Donf kenne ich keine einzige Pflanze auf der Liste.” Sumaida faltet die Hände vor der Brust. “Ich kann sie euch beschreiben. Ich habe eine Zeichnung in meinem Buch.” Alejandro nickt, schaut aber wieder zum schwarzen Brett. “Wir können auch Krokodile machen. Auf Jarra Vacia. Er schaut zu Rijka. “Die gehört den Salmoranez, da müsst ihr sicher nur den Stichkanal säubern. Das werden nicht viele sein, die Plantage hat eine sehr gute Verwalterin. Diesen Auftrag haben wir jeden Monat.” Alejandro nickt. Marico brummt. “Also maximal ein Dutzend Kleine.” Alejandro widerspricht der Einschätzung nicht, und er entscheidet. “Bei den Kräutern lernen wir mehr. Und mehr Verdienst bringt es auch. Gibt es da Eingeborene – ist das noch das Gebiet derer, die ihren Namen nicht nennen, Signorita Rijka?” Die schüttelt den Kopf, schaut aber sicherheitshalber zu ihrem Vater. Auch der verneint. “Nein, eigentlich nicht. Zu sumpfig. Da münden zwei kleine Zuflüsse und es gibt viele Tümpel. Richtiger Sumpf ist es aber nicht, es gibt einiges an Hügeln. Viele Schlangen – aber das dürfte euch kaum schrecken.” Alejandro nickt vorsichtig. Schlangen braucht man nicht fürchten, aber man sollte sie respektieren.

5. Tag, Spät nachmittags, mit Juchos Partida beim 8x8x8, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Boronaya)
„Ein Affe. Hmmm.“ Fortschreitter unternimmt einen weiteren Versuch, dort herum zu klettern und Wandsegmente zu betrachten. Nach einigem Herumgehampel finden sich noch mehrere Hinweise, die auf das Bild eines großen Baumes voller Lebewesen und Früchte deuten, auch wenn man zwischen den Wurzeln immer nur Ausschnitte zu Gesicht bekommt. Weitere Vögel, ein Salamander, etwas, was entweder ein Hamster, ein Mungo oder ein Kaninchen sein könnte, definitiv eine Schlange, und mehrere kaum identifizierbare Früchte.
Siana vergnügt sich damit, Fortschreitter und Boronaya bei dieser Tätigkeit zu zeichnen, dann ruft Jucho zur Eile. „Es wird bald dunkel – wir sollten Aufbrechen, Senor Fortschreitter, Signorina Siana.“ Diese klappt widerwillig ihr Skizzenbuch zu und schaut zum Himmel. „Wenn es sein muss. Noch einmal von der Dunkelheit überrascht werden im Sumpf möchte ich wirklich nicht.“
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Lokwai
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5. Tag, Früher Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Goldon ist nicht begeistert von der Aussage Prosperos. "Warum glaubt ihr, dass die Borongeweihtenschaft diese Leichen leichtfertig verwahren würde? Ein gesegnter Tempel oder Boronanger ist ein solider Schutz gegen nekromantische Magie. Die magischen Steine, in eurem Kasten, sind dort wohl sicher. Wer, neben Nekromanten, kennt sich besser aus was Untote betrifft als die Kirche des Herrn der Toten? Verbrennen können wir die Leichen immer noch?", merkt er an ohne aggressiv zu sein.
Eigentlich war es ihm egal was mit diesen untoten Echsen passiert, aber er war nicht damit einverstanden, dass ein Magier sich herausnimmt, vor all den Leuten hier, die Kirche als schwächliche Alternative anzusehen und er lieber ein Bannhaus vorzieht, was auch immer das sein sollte. Bei seinen weiteren Ansichten stimmt ihn Goldon aber zu.
Es kommt ihm sogar recht, dass Onid ihn abzieht und ihn wieder Bambus schneiden und tragen schickt.
Als sie dann außer Hörweite des Magus und den anderen sind, sagt er zu Onid: "Warum nehmen sich einzelne Magier eigentlich immer heraus zu wissen was das Beste ist? Hat die Borbaradkrise nicht gezeigt, dass die Magierschaft eine große Gefahr darstellen kann wenn sie nicht in ihrer Moral gefestigt sind? ... ach ich rede mich in Rage ... verzeih!"

Jadoran
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5. Tag, Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Prospero nimmt Goldons Argument mit einem höflichen Kopfnicken zur Kenntnis, geht aber nicht darauf ein.
Später, im Bambusfeld zuckt Onid mit den Schultern. „Passt schon. Wenn's Menschen wären... aber was haben verfluchte götzenanbetende Zischler auf einem Boronsanger zu suchen? Ich wäre die Biester lieber früher als später los, die Nacht in deren Gegenwart zu verbringen... die sind mir echt nicht geheuer. Ich hab keine Lust, die mit aufs Kanu zu nehmen, Du etwa?“ Anders als die Arbeiter macht er nach jedem dritten Schlag oder Bücken einen kurzen Rundumblick, der ihm in Fleisch und Blut übergegangen zu sein scheint. „Das Bannhaus ist ein befestigtes Lagerhaus vor der Stadt. Artefakte mit ungeklärter Magie und alles, was mit dem Kult der Echsengötzen zu tun hat, darf nicht in der Stadt gelagert werden. Wer weiß, was da drin steckt, Flüche und so, Du kennst sicher auch genug Geschichten.“
Die folgenden Stunden sind schlicht Arbeit, und selbst, als Maushaber, Lifta und Cusi den Leichen tatsächlich einiges an goldenem Schmuck abnehmen, bleibt für dessen Begutachtung keine Zeit. Nachdem die Leichen etwas abseits untersucht sind, bleiben Cusi und Lifta bei dem Schlammfluss, der sich aus dem Rohr ergießt und stochern lustlos aber sorgsam mit Bambusstäben darin herum, während Maushaber sich daran macht, die magisch gesäuberte Leiche abzuzeichnen, zu vermessen und Glyphen von den Bandagen abzuzeichnen.
An der Grube wird von Senor C'Tar Pilar eine kleine Plattform angebaut, einen halben Schritt über die Grube reichend und etwa anderthalb Schritt auf das Land, darüber ein schwenkbarer Flaschenzug, dessen Rad und Seilzug die Arbeiter mitgebracht haben. Dann fängt der Schlammfluss an zu stocken, und das schwarze Ausrufungszeichen wird wieder hoch gehalten. „Meister, ich stoße auf Gestein. Das Objekt befindet sich unter Steintrümmern. Jeder Block wiegt ungefähr hundert Stein. Ich werde sie nacheinander auf der Plattform ablegen.“ Propsero nickt. „Gut gemacht. Senor Juan, keine Schonung für die Emsigen. Zu viert dürfte das keine Probleme bereiten, oder?“ Juan zögert, nickt dann aber.
Nacheinander kommen nun sauber bearbeitete Steinblöcke hoch, teils verziert, aber vor allem schwer, und selbst Onid, der als vierter mit anpackt, kommt ins Schwitzen. Sie legen die Steine auf improvisierte Bambusmatten vor das Langhaus, damit sie nicht sofort wieder einsinken, und nach einem Dutzend ist endlich Pause. Die Arbeiter dürfen sich im Haus etwas ausstrecken und auch Onid legt seine Rüstung ab und lässt sich von Lifta seine Schultern massieren
Prospero kontrolliert den Stand der Arbeiten seiner Assistentin und bittet sie dann zur Grabung. Dort lässt Maushaber von der Galerie an einem Seil eine Kerzenlaterne hinunter, und die Flamme wird erst bläulich und geht dann aus. Prospero schüttelt den Kopf. „Der giftige Brodem des Sumpfes. Nun, damit war zu rechnen. C'Tar Pilar, wir brauchen Frischluft da unten.“ „Verstanden. Mehr Schilf wird benötigt.“
Aus Schilfblättern und Bambusstreifen werden von einer Vielzahl kleiner, dünnerTentakel gleich zwei weitere Schläuche, diese nur armdick, geflochten, in einem Tempo, das bewundernswert oder auch beängstigend ist, je nach Sichtweise. Der eine Schlauch wird hoch geführt, gut fünf Schritt über das Dach hinaus und dort mit drei langen Stangen gestützt, die ihrerseits abgestützt werden. Der andere wird horizontal fünf Schritt weit weg nach Osten geführt. Dann scheint der Dämon die Luft aus der Grube durch den niedrig liegenden Schlauch zu pumpen, während er frischere durch den aufgerichteten ansaugt. Nun macht auch Prospero Pause. „Das wird mindestens eine halbe Stunde dauern. Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen. Es wird auch langsam Zeit fürs Abendessen.
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Lokwai
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5. Tag, Früher Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
"Ich verspüre auch wenig Lust die Echsenleichen mit auf die Kanus zu nehmen. Dieser Magier tun nur so, als ob sie die einzigen sind die sich mit alten Schriften oder ähnlichem auskennen. Ihm war meine Meinung sichtlich egal ..." Goldon ärgert sich darüber nicht ernst genommen zu werden, "die Echsen sollen ja auch nicht auf dem Boronanger vergraben werden, aber wer weiß welche Geheimnisse in ihnen stecken, dass könnte man untersuchen und borongefälliger Boden dient dazu, dass kein weiteres Unleben entsteht. Aber ... von mir aus können wir sie auch hier und jetzt verbrennen. Ich sollte einfach mein Leben genießen und nicht so viel nachdenken!"
Du wurdet nicht zum Nachdenken erzogen, also scheiß einfach drauf! Gold ist die neue Religon
Er schüttelt den Kopf über seine abwegigen Gedanken.
"Ach, also wird alles in einem Haus gesichert, na wenn das mal gut geht!" sagt er abschließend zu dem Thema.
Die langwierige Arbeit ist gut um sich abzulenken. Goldon beschwert sich hier und dort über die unwürdige Arbeit, aber das macht er mit sich aus und meckert niemand dafür an.
Als die großen Klotze aus dem Boden geholt werden, erregt es Goldons neugier und er stellt sich schützend in die Nähe von Onid um einen klaren Blick auf das Loch zu erhalten.
Was haben wir denn da?

Jadoran
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5. Tag, Früher Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Ernst genommen? Junge, wir sind Söldner. Ernst genommen werden wir fürs Kundschaften und Kämpfen. Bezahlt ebenso. Kannst froh sein, dass der immerhin zuhört, da gibt’s noch ganz andere.“ Onid scheint die Arbeit im Bambus beinahe Spaß zu machen. Es lenkt ab, ist für ihn offenbar nicht anstrengend und erspart die Nähe zum D … zu Senor C'Tar Pilar und den Echsenleichen. „Nachdenken kannst so viel Du willst, nur Deine Klappe solltest Du manchmal halten.“ Onid grinst.
Wenn man von Bruchstellen absieht, sind die Steinblöcke eindeutig sorgsam behauene Mauersteine, wie man sie für zyklopäische Festungsmauern verwendet, also auch heute noch der Stand der Technik, neigen sie doch selbst bei Unterminierung oder Erschütterungen durch Erdbeben viel weniger zum zusammenstürzen als herkömmliche Mauern aus rechteckigen Quadern. Um so einiges aufwendiger zu mauern sind sie ebenfalls.
Die Pause ist wahrlich willkommen, sie haben einen soliden Arbeitstag hinter sich. Maushaber kümmert sich mit Lifta ums Kochen, Cusi macht einen weiteren Rundgang, während sich die Truppe vor dem Langhaus sammelt und auf den als Sitzgelegenheiten improvisierten Steinen Platz nimmt. Das Essen ist aus Santinera mitgebracht, dazu gibt es frisch gekochten Tee aus ebenfalls mitgebrachtem Wasser und den einen oder anderen Schluck Rum, und Sliff löst für das Essen Gamo und Rodel ab. Als letzte taucht Cusi auf. „Gamo, Du hast einen Zischler übersehen. Im Osten hat sich einer rangerobbt, ist mindestens eine Stunde liegen geblieben.“ Der Beschuldigte mault. „Echt jetzt? Kann gar nicht sein! Ich hab die ganze Zeit lang aufgepasst!“ Onid brummt. „Wenn Cusi das sagt, ist es so, abstreiten macht's nicht ungeschehen. Kann passieren. Die Biester können schleichen wie die Schlangen. Nur einer?“ Cusi nickt. Onid brummt wieder. „Dann kriegen wir morgen garantiert Besuch. Meinst Du, er hat das Di... Senor C'Tar Pilar gesehen?“ Cusi macht unwillkürlich das Schutzzeichen Praios. „Halte ich für unwahrscheinlich, er war vorsichtig, hat sich nicht näher als sechzig Schritt getraut, wo die Bodenwelle endet und das Gesträuch in Gras übergeht.“ Onid schaut zu Gamo, verkneift sich aber einen Anpfiff. „Na gut, lässt sich nicht ändern. Wachen stellen wir eh auf.“ Er wendet sich an den Magus. „Wenn sie es ernst meinen, kommen sie im späten Morgengrauen. Nachts durch den Sumpf trauen sich auch die Zischler nicht, das ist schlichtweg Selbstmord. Aber das bessert die Lage nicht.“ Gamo wird rot, sagt aber nichts. „Unsere Position hier ist miserabel zu verteidigen, sie können uns von drei Seiten in die Zange nehmen, und selbst mit zwei Schützen können wir ein Dutzend von Ihnen kaum auf Distanz halten.“ Prospero bleibt gefasst, Maushaber wird ein wenig bleich und hält sich mit beiden Händen an ihrer Teetasse fest. „Meint ihr, dass es so viele werden, Senor Onid?“ Onid wiegt den Kopf. „Unwahrscheinlich, aber möglich. Wenn sie uns gezählt haben, werden sie entweder mit vielen oder gar nicht kommen. Wie lange braucht ihr noch, wenn wir die Nacht durchmachen?“ Prospero überlegt das, schüttelt aber den Kopf. „Das Ziel unserer Expedition ist wahrscheinlich nicht ungefährlich. Solange ich nicht einen guten Eindruck habe, was da unten liegt und warum es die aufwendige Bewachung wert war, sollten wir es nicht einfach packen und einstecken. Ich will keinen Dämon an die Wand malen, aber die Sicherungsmaßnahmen, die unsere geschuppten Freunde seinerzeit ergriffen haben, werden nicht ganz grundlos gewesen sein.“ Onid nimmt das zur Kenntnis. Prospero beugt sich ein wenig vor. „Und wenn wir unsere Position ein wenig defensibler machen würden?“ „Hä?“ „Leichter zu verteidigen.“ Onid lacht ein wenig unsicher. „Wenn ihr eine stachelige Bambuspalisade... herbeizaubern könntet...“ Er lacht wieder, so als ob das keine ernst gemeinte Frage sei. Propero nickt. „Gelobt sei die einfache Handhabung und Vielseitigkeit von Bambus. Senor C'Tar Pilar hat eventuell noch ein wenig Kapazität frei, aber das würde bedeuten, dass wir erneut erhebliche Mengen Bambus ernten müssten. Noch heute.“ Juan brummt. „Lieber Schwielen an den Händen als 'nen Achazspeer im Bauch.“ Onid nickt. „Daran soll's nicht scheitern. Goldon – verstehst Du was von Festungsbau?
DSA_santinera_Sumausgrabung_Lageskizze.jpg
(Anmerkung zur Skizze: Das "freie Gelände", auch das gerodete, ist großteils hüfthoch mi Sumpfgras bewachsen. Im UNgerodeten Bereich kommt übermannshoher Bambus (von 1 bis zu 7 Schritt hoch) und Schilf dazu. Die Baumgruppen sind Mangrovenartige Schlangenwurzelbäume ("Angkor Wat")
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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

5. Tag, Spät nachmittags, mit Juchos Partida beim 8x8x8, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya hilft dabei und wirkt selbst ein wenig erstaunt. "Ist das üblich," fragt sie kurz bevor sie gehen müssen. "In Selem kenne ich so etwas nicht. Könnte das eine Art Zoo gewesen sein??"
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Lokwai
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Ungelesener Beitrag von Lokwai »

5. Tag, Früher Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Na, das klang alles jetzt nicht so reizend, so ein möglicher Echsenüberfall am Morgen.
"Nein, ich kenne mich mit dem Festungsbau kaum aus. Aber wir könnten ein paar Deckungen aus Bambus bauen, so das wir bei einem Angriff besser geschützt sind. Möglicherweise könnten wir auch deren Angriffplätze mit einer brennbaren Flüssigkeit manipulieren und falls sie auftauchen unserseits ein paar Brandpfeil abschießen. Dann gibt es flammbierte Echse!" schlägt er mit trockem Humor vor.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

5. Tag, früher Abend, mit Juchos Partida, Säulenfeld → Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
„Ein Zoo? Das wäre das erste mal, dass ich davon hören würde. Aber über die Alltagskultur der Echsenvölker zu diesen Zeiten ist praktisch nichts bekannt, eigentlich nur dass sie uns Menschen als minderwertige Dienerrasse oder gar als Nahrung angesehen haben. Die meisten Forschung widmet sich ihrer Magie und ihren Kulten. Nein, ich vermute immer noch einen kultischen Hintergrund, annahmeweise Zsssah, allein wegen der Aufwendigkeit des Bauwerkes, auch wenn ein Tempel oder eine Brutkammer meiner Ansicht nach ausscheiden.“ Fortschreitter packt widerwillig zusammen und erklimmt dann das Seil nach oben. Dann geht es zu den Kanus, und es heißt zurück paddeln. Oder genauer, zu den Esplanaden.
Es geht wieder denselben Weg zurück bis zu der merkwürdig rechtwinkligen Kreuzung, dort aber paddelt Jucho geradeaus, er scheint den Weg zu kennen. Sie paddeln über Kanäle und einmal einen beinahe hufeisenförmigen keinen See, an dessen Ufer jede Menge Lotus wächst, so dass Boronaya froh ist, ein Tuch vor dem Gesicht zu haben.
Dann, nach einer Biegung, ruft sie auf einmal jemand an. „Wer da!“ Jucho erhebt sich im Kanu. „Jucho und Partida. Bist Du es, Gurd?“ „Yo. Ihr kommt spät.“ Sie erreichen einen Steg, wo schon drei große Kanus liegen, und man riecht den Rauch eines Lagerfeuers. „Gurd gehört zu Taros Partida.“ Jucho bindet das Kanu fest und hilft dann galant den Damen an Land.
Hier sind eine Menge Ruinen zu sehen, ebenso Anzeichen, dass dieser Ort oft als Standlager benutzt wird. Zwei schmale Langhäuser aus Bambus, an zwei oder drei Stellen sogar eine improvisierte und schlecht gepflegte Palisade aus demselben Material und ein Wachturm. Dazwischen immer wieder Mauerreste und Säulenstummel, und vor den Hütten zwei Lagerfeuer, um das herum je ein knappes Dutzend Leute sitzen. Am hinteren kampieren die Arbeiter, am vorderen sind es die Söldner, ein gutgekleideter Gelehrter mittleren Alters, der die Ankömmlinge eher skeptisch beäugt, bis seine Augen Boronaya und Siana erblicken, woraufhin sich seine Miene etwas aufhellt, auch wenn Boronaya das Gefühl hat, dass er sich soeben ein paar Lagen Kleidung weggedacht hat. Mit dabei sind noch ein Schreiber und jemand, der wie ein Handwerksmeister aussieht. Am Lagerfeuer werkelt eine junge Frau am Kessel, eine Sklavin. Taros Truppe begrüßt die Neuankömmlinge – oder genauer Jucho und seine Truppe - mit deftigen Scherzen. „Na, Du grünschnäbliger Narbensammler, hast Dir im Säulenfeld die Beine in den Bauch gestanden?“ Jucho gibt zurück. „Wie war's im Süddtempel, habt ihr auch brav gebetet?“ Die Begrüßung der Auftraggeber untereinander fällt viel distanzierter aus, wobei Siana zumindest ins Gespräch kommt, wohingegen Fortschreitter und der andere Gelehrte augenscheinlich keine wirklichen Freunde sind. Immerhin übernimmt er das vorstellen. „Wenn ich bekannt machen darf, Senor Caspiano Diedrich, Doktorant an der Universtät Al'Anfa, Lehrstuhl für Alte Saurische Theologie und Kulte, die Gelehrte Dame Boronaya aus Selem.“ „Selem... Sehr erfreut. Bitte nehmt doch Platz. Diederich rückt beiseite und lädt Boronaya und SIana ein, sich rechts und links von ihm nieder zu lassen. Er verfügt offenbar über eine deutlich besser gefüllte Kriegskasse als sein Studienkollege.

23. Tag, irgendwo im Nordosten im Dschungel
Sie müssen zu der beschriebenen Stelle beinahe anderthalb Stunden länger paddeln, und das macht sich gerade bei Jelinea und Sumaida in den Armen bemerkbar, die darauf bestehen, die Jungs abzulösen. Aber die Suche läßt sich immerhin gut an, und schon nach einer Viertelstunde macht Sumaida am Rand eines Tümpels die gesuchte Wasserlieliensorte aus, so dass sie zumdinest diesen Punkt schon einmal abhaken können. Sorgsam ernten sie die Blüten, damit der darin enthaltene Blütenstaub nicht verloren geht und wickeln sie in Blätter ein, die sie vorsichtig verschnüren. Am längsten dauert die Finage, die sich erst nach dem Mittagsregen auf einem Hügel findet. Als sie schließlich das letzte auf der Liste haben und shcon auf dem Rückweg sind, hebt Alejandro auf einmal die Hand und macht “Ssst!” Sie halten und gehen gleich ihm in die Knie. Alejandro flüstert. “Deckung! Da kommt was von vorne.” Sie schlagen sich in die Büsche, und spannen ihre Waffen durch. Es bleibt auch nicht groß Zeit zu fragen oder sich zu verstecken, da stürmt aus dem Busch eine Gestalt mit eingelegtem Speer auf Alejandro zu. Gleichzeitig saust ein Wurfspeer an Marico vorbei und Sumaida entfährt ein Schreckensschrei. Alejandro weicht dem Angreifer aus, muss aber feststellen, das eine zweite Gestalt von links kommt. Mit einer Geschicklichkeit, die man sich wohl nur beim Krokodiljagen antrainieren kann, duckt er sich auch unter dem Hieb der Keule weg. Marico geht den ersten Angreifer mit seinem Jagdspiess an, während Alejandro noch Jelinea zuruft . “Von links kommen auch zwei! Beschütze Sumi!” Jelinea hat Rapier und Buckler bereits oben, und läßt an letzterem einen Wurfspeer abgleiten, springt vor und sticht einem Gegner, der mit einer Steinsplittergespickten Keule aus dem Busch anstürmt in den Hals. Aber es kommt noch ein weiter, dieser mit einem Speer. Es sind Achaz. Sumaida schafft es, ihre Balestrina zu ziehen und zu schiessen, aber die Kugel scheint Jelinieas Gegner nicht viel auszumachen. Alejandro wird erneut von zwei Angreifern in die Zange genommen, und diesmal schafft er es nicht, beiden auszuweichen, sondern erhält eine böse Schramme am Bein. Bevor der Achaz aber nachsetzen kann, rammt ihm Marico den Jagdspiess in die Seite und schiebt ihn förmlich von Alejandro weg. Der beisst die Zähne zusammen und hebt die Balestra. Der Schuss gibt dem von Marico verwundeten den Rest, aber dafür erklingt ein fürchterliches, gutturales Brüllen, und ein wahrer Riese betritt den Kampfplatz. “Ein Maru!” Alejandro hat leider recht. Die Kreatur, gut zwie Köpfe größer als Alejandro und sicher mehr als doppelt so schwer, brüllt erneut, schwingt ihre gezahnte Axt und geht dann Marico an, der ihr wohl mit seinem Speer als der gefährlichste erscheint – entweder weil sie Torsionswaffen überhaupt nicht kennt oder eben sie sehr genau kennt und weiss, dass es dauern wird, bis Alejandro nachgespannt hat. Alejandro schaut zu Jelinea. “Beschütze Sumi! Lauft!”
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Chephren
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5. Tag, früher Abend, mit Juchos Partida, Säulenfeld → Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
Sie zuckt mit den Schultern. "Vielleicht findet ihr noch weitere Hinweise. Aber allein as Relief ist ja schon ein Fund," meint sie zuversichtlich.

Im Lager angekommen grüßt sie die Anwesenden freundlich und nimmt auch das Angbeot ein sich zu setzen. Nur weil die beiden sich icht mögen, muss man ja nicht unhöflich sein. "Ihr seid also Kollegen?" fragt sie die beiden.
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5. Tag, Abends, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
„Wenn man so will. Der gute Ribaldo beschäftigt sich ausschließlich mit der Baukunst der Echsen.“ Aus Diederichs Unterton kann man deutlich herauslesen, dass Fortschreitter ihm seiner Meinung nach nicht wirklich das Wasser reichen kann. Der lässt sich nicht auf einen Streit ein, sondern lässt sich einen Tee reichen und tut so, als habe er das nicht gehört.
Jucho und die seinen verstauen das Gepäck in einem der Langhäuser, nachdem der Anführer der anderen Söldner, eine glatzköpfige Belagerungswaffe von Mensch, ihnen die Aufteilung zugewiesen hat, aber dann lassen auch sie sich am Feuer nieder. Tonarev hilft der Sklavin beim Kochen und steuert eigene Lebensmittel bei, offenbar gibt es ungeschriebene aber eingespielte Regeln der Kameradschaft und Gastfreundschaft hier draußen. Eine scheint zu sein, dass die Questadoren untereinander tatsächlich nicht groß über Erfolg oder Misserfolg ihrer jeweiligen Auftraggeber reden. Jucho wendet sich an Taro, während Makita einem allzu begrüssungsfreudigen Söldner freundschaftlich aber feste auf die Finger haut. „Sind Reto und Sylla noch nicht da?“ Der Hüne zuckt mit den Schultern. „Die sind beide am kleinen Südtempel, den Dommel muss man ja förmlich nach Hause tragen, und die Bombarda ist nicht besser.“ Er wird Lügen gestraft durch einen weiteren Anruf, und ein paar Augenblicke kommt eine weitere Gruppe an die Feuer. Vorweg eine junge, beinahe silberblonde Abenteurerin in einer massgefertigten, farbenfrohen Iryan.Montur, die ihre tsagegebenen Formen geschickt betont, ohne unpraktisch zu sein, und wahrscheinlich einen dreistelligen Dublonenbetrag gekostet hat. Begleitet wird sie von einem eigenen Leibwächter, einer Leibsklavin, einem Dutzend Arbeitssklaven mit eigenem Aufseher und der Partida von Reto, einem der 'Bronzenen' der Gilde. Ihr Blick gleitet über die versammelte Mannschaft, dann nickt sie hoheitsvoll. „Einen Guten Abend, die Damen und Herren.“ Sie schaut zu ihrem Aufseher. „Paco. Bau unsere Zelte auf und bereite das Abendessen.“ Reto, Jucho und Taro begrüßen sich per Handschlag, der Rest der Söldner winkt sich zu oder wirft sich gegenseitig ein paar gutmütige Beleidigungen an den Kopf. Boronaya bekommt einige neugierige Blicke ab, auch von der Abenteurerin, die sich daraufhin volkstümlich gibt und sich zwischen Diederich und Boronaya zwängt. „Ihr habt eine Magierin dabei, Diederich? Seit wann das denn? Und noch dazu eine so hübsche!“ Sie strahlt Boronaya selbstbewusst an. „Kann er euch überhaupt bezahlen?“

5. Tag, Später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Brennbare Flüssigkeit? Hast ein paar Fässer Öl und Pech dabei?“ Onid schüttelt den Kopf. Dann wendet er sich an den Magier, der bei dem Vorschlag über die Feuerfallen nur gelächelt hat, allerdings ohne Spott. „Eine Palisade, nun... Senor Onid, wenn ihr mir sagt, wo ihr sie hinhaben wollt, dann werde ich mit Senor C'Tar Pilar darüber reden. Den Bambus müsstet allerdings ihr schlagen.“ Cusi hebt die Hand. „Könnte... Senor... C'tar Pilar einen Graben ziehen? Und Bambusorchideen darin versenken, so eine Handbreit unter der Wasseroberfläche?“ Onid grinst. „So wie er das Wasser aus der Grube drückt...“ Prospero nickt. „Durchaus, durchaus. Der Boden ist weich, das ist sicherlich im Rahmen seiner Fähigkeiten. Signorina Cusi, wie weit springt einer unserer geschuppten Überraschungsbesucher so im gestreckten Lauf? Drei Schritt?“ Cusi wird etwas verlegen unter seinem Blick. „Bei vier Schritt Breite würde ich mich sicherer fühlen, auch wenn der Boden hier sehr weich ist.“ „Hmm, ich verstehe. Dann würden wir selbst bei einer eher bescheidenen Grabentiefe über mehr als tausend Quader Erdreich reden – kein geringes Unterfangen.“ Die Zahl müssen die Questadoren erst einmal sacken lassen. Aber natürlich – der Graben wäre so an die zweihundert Schritt lang, wenn er Langhaus und Ausgrabung schützen soll. „Bei einem ordentlichen Zaun dahinter dürften drei Schritt reichen.“ Onid kratzt sich am Kopf. Die anderen Söldner schweigen nachdenklich.
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Lokwai
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5. Tag, Später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Zugegebenmaßen war die Idee mit der entflammbaren Flüssigkeit etwas weit hergeholt, aber manchmal reichten solche Gedanke ja aus um Andere zu inspirieren und möglichweise ergab sich daraus etwas ähnliches.
"Wir können auch feuchtes Holz stappeln und bei einem Angriff für schlechte Sicht sorgen. Schade das wir keine Bluthunde hier haben, die könnte man den Anschleichern entgegenwerfen, würde für etwas Chaos sorgen."
Ansonsten fiel Goldon nicht viel zu dem Thema bei. Seine taktische Ausbildung bevorzugte eher Formationstaktiken, taktische Rückzüge mit den Schutzbefohlenden oder Kampf in den Gassen.

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5. Tag, Später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Ein Wachturm am Langhaus wäre gut. Auf meiner Position bin ich etwas abseits, und wenn sie mich da einkreisen...Die Arbalette dauert ewig zu laden.“ Gamo wagt sich vor und bekommt prompt die Quittung. Rodel mault. „Wenn Du den Zischler gesehen und erledigt hättest, hätten wir das Problem gar nicht!“ Onid schreitet sofort ein. „Maul! Du hättest ihn ja auch sehen können. Es ist passiert, wir müssen damit klar kommen. Hunde haben wir leider nicht, sind prima als Wache, aber nahezu nutzlos gegen Krieger. Reiner Sklavenschreck.“ Falls der Magier zum Thema Hunde etwas anbringen könnte, so lässt der die Gelegenheit ungenutzt verstreichen, aber es fragt ihn auch niemand, ob er ein Rudel Höllenhunde beschwören kann. „Wenn der Graben Langhaus und Anleger schützt wäre das schon eine große Hilfe, dann können sie uns nicht so einfach den Rückzug abschneiden. Und ein Wachturm am Langhaus verringert die Gefahr, dass sie den Posten einkassieren, ohne dass wir es merken.“ Onid blitzt Rodel noch einmal an, wendet sich dann an Prospero. Der nickt. „Gut. Ich werde mich darum kümmern. Jetzt aber essen wir erst einmal, ein leerer Magen verstimmt die Gemüter und sorgt für Unaufmerksamkeit. Danach habt die Güte, Graben und Palisade abzustecken und die Stelle für den Wachturm zu markieren.“ Juan und Onid nicken, bewußt, welche Arbeitslast da auf sie zu kommt. Der Magus lässt sich von Maushaber Tee nachgiessen. „Aber um unserer Konversation eine heitere Note zu geben: Maushaber, stellt doch bitte einmal vor, was wir uns bislang so alles zum Ruhme der Wissenschaft zu Eigen gemacht haben.“ Sie trinkt selbst einen Schluck und nickt, dann holt sie einen Sack und ein längliches Bündel. Sie öffnet den Sack und legt dann im Feuerschein die Beute nebeneinander. „Wir hätten hier an Gold: vier Gürtelschnallen, sechs Armreifen und fünf breite Fußreifen, jedes Stück sicher ein oder zwei Dublonen wert. Zwar verziert, aber ohne Edelsteine und unmagisch, so dass es wohl beim Materialwert bleibt. Dann fand Signorina Cusi im Schlamm diese Schale.“ Sie hebt eine beinahe zwei Hand breite, leicht ovale Schale aus dünnem weißen Stein aus dem Sack. Der Stein ist milchig und durchsichtig, und er klingt wie Glas, als sie daran schnippt, und sie wirkt viel fester, als man zunächst denken sollte. „Am Boden der Schale ist das Siegel Sssad'Navs zu erkennen, sie erfordert sicher eine eingehende Untersuchung.“ Prospero nickt anerkennend. „Schließlich.“ Sie seufzt. „Schließlich haben wir uns entschieden, die intakteste Waffe der Angreifer aufzuheben - eine der Schwertkeulen aus Eisenholz, versehen in Sägezahnmanier mit Obsidiansplittern, sicher nur ein Sammlerstück, das aber in Al'Anfa sicher seinen Markt finden wird.“ Onid brummt. „Kleinvieh macht auch Mist.“
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5. Tag, sehr später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Goldon hatte nun genug gesagt. Sein Magen knurrte mittlerweile für zwei. Das Essen tut gut und die Sättigung lässt in zwar etwas müde zurück, aber nur wenige Zeit später fühlt er sich erholt und nimmt dann seine Arbeit wieder auf.
Seine Hände schmerzten etwas, diese Arbeit war er einfach nicht gewohnt, aber nun geht es um die Sicherheit, da ignorierte man sowas wie Schmerzen an der Hand.
Zuletzt geändert von Lokwai am 14.03.2019 09:07, insgesamt 1-mal geändert.

Jadoran
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5. Tag, Sehr später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Nun, dann frisch an die Arbeit. Cusi, Rodel – ihr seid morgen früh unsere Wachen, also haut euch aufs Ohr, sobald es richtig dunkel wird. Ich will, dass ihr im Morgengrauen frisch seid. Lifta, Du passt jetzt am Langhaus hinten auf. Ich glaub nicht, dass jetzt was kommt, aber halt trotzdem die Augen auf. Alle anderen packen mit an, etwas Bewegung schadet euch gar nicht. Cusi, Juan, wir drei stecken Graben und Palisade ab.“ Er erhebt sich. Es wird bereits etwas diesig, und selbst Goldon als Stadtmensch merkt, wie der Sumpf sich ändert, quasi seine Krallen ausfährt. Nebel beginnt aufzusteigen, und auch wenn sie nicht zur Beleuchtung dienen, ist er sehr dankbar über ein paar Fackeln, die Juan und seine Brüder aufstellen. Prospero begibt sich mit Maushaber zur Grube, wahrscheinlich, um ihren Festungsbauer an Bord zu holen.
Allein schon das Markieren ist ordentlich Arbeit, denn weder Onid noch Cusi haben Erfahrung im Vermessen und müssen sich auf Juan stützen. Auch ist das Sumpfgras fast überall mindestens hüfthoch , also müssen die Markierungsstangen ungefähr mannshoch sein, damit man sie nicht übersieht. Sie brauchen beinahe eine halbe Stunde für die knapp fünfzig Schritt vom Anlegeplatz bis ums Langhaus herum, und nun wird es ernsthaft nebelig und diesig. Rigo, Sliff, Rodel und die Juans Brüder hauen derweil emsig Bambus, das Tageslicht ausnutzend, solange es geht, aber Onid treibt sie dennoch zur Eile an. „Macht hinne Jungs, es sei denn, ihr wollt nachts noch ins Gebüsch!“ Der Sumpf wird lauter, hier und dort hört man Krokodile bellen, und dann fangen auch im Nebel an Lichter zu tanzen. „Verdammt!“ Onid flucht. „Cusi, mach mit Juan weiter, ich pack mit an.“ In dem Augenblick kommt Prospero hinzu, gefolgt von der dunklen Kugel, die lautlos hinter ihm her rollt. „Frohe Nachrichten, meine Damen und Herren. Senor C'Tar Pilar hat über Nacht glücklicherweise noch Kapazität frei und wird uns freundlicherweise in unser Zwangslage zur Seite stehen.“ Er wendet sich an die Kugel, die wieder einen Mund und ein Auge darüber ausgebildet hat. „Wir wissen euren Einsatz sehr zu schätzen.“ „Die Aufgabe ist akzeptabel. Ich brauche mehr Bambus. Ich beginne am Kanal und priorisiere den Graben. Soll der Rand des Grabens trügerisch sein?“ Cusi zögert, aber ihre Neugier treibt es heraus. „Könnt ihr denn eine dünne Grasschicht am Rand übrig lassen und darunter Dornen platzieren.?“ „Das ist mir ein Leichtes.“ Cusi schaut zu Prospero, und der nickt. „Dann bitte ich darum C'Tar Pilar.“ „So soll es geschehen. Die Höhe der Palisade wird nur von begrenzter Effizienz sein. Zuwenig Bambus.“ „Wir arbeiten daran.“ „Verstanden. Ich nehme meine Aufgabe in Angriff.“ Die Kugel rollt und hüpft durchs Gras. Beinahe sieht es lustig aus.

23. Tag, morgens irgendwo im Nordosten im Dschungel
Jelinea knirscht mit den Zähnen, wehrt einen Speerstoss mit dem Buckler ab und sticht ihrem Gegner in den Rachen, und gleich dem ersten sinkt auch dieser röchelnd nieder, auch wenn er noch beileibe nicht am Ende zu sein scheint. Aber die Achaz sind in der Überzahl. Für ihn springt ein Unverwundeter in die Bresche und geht Jelinea mit eine Art Hartholzschwert an, das mit Obsidiansplittern besetzt ist. Sie sieht aus den Augenwinkeln, wie Sumaida sich mit ihrem Stab gegen einen keulenschwingenden Achaz verteidigt, bei jedem Hieb zurückweichend. “Herrin Rondra, laß mich in diesem Kampf keine Schande erleiden, leite meine Klinge, meine Freunde zu schützen!” Jelinea tänzelt um ihren Gegner herum, einen stechenden Schmerz in ihrer Seite ignorierend und stößt ihr Rapier Sumaidas Gegner seitlich in den Hals, woraufhin dieser einfach umkippt, als habe sie die Schnüre einer Marionette durchgeschnitten. Ihr eigener Gegner hat sie nur am Bein gestreift, aber die Waffe hat trotzdem eine tiefe Schramme gerissen. Und es ist eine Hiebwaffe. Wuchtwaffe, ein idealer Gegner. Jelinea spürt mehr als dass sie es sieht, wie sich sein Gewicht verlagert, und reagiert. Ihr Rapier tanzt um ihr Handgelenk, während sie mit dem Buckler die Waffe ihres Gegners, die dieser hochbringen will, wieder nach unten stösst. Das Rapier findet sein Ziel, und wie beim letzten, sinkt der Achaz einfach zusammen. Offenbar eine Schwachstelle. Sie nimmt einen weiteren Gegner wahr, dreht sich wie eine Tänzerin von dem Speerstoss weg, stößt den Angreifer mit dem Buckler gegen den Waffenarm und bringt ihr Rapier herum. Das rechte Bein will nicht so funktionieren, wie es soll, aber wer auf den Boden schaut, wird bald dort liegen! Der Achaz ist zu nah, und sie haut ihm mit dem Buckler gegen die Schnauze, und als er zurückprallt, setzt sie mit dem Rapier nach. Die Klinge verfehlt die kritische Stelle, aber ihr Gegner zuckt trotzdem zischend zusammen. Er schlägt erneut mit seinem Holzschwert nach ihr, aber es ist ein ungefüger Hieb mit viel zuviel Wucht. Sie läßt ihn mühelos abgleiten. Das Rapier sucht erneut sein Ziel, und diesmal, von der anderen Seite, gleitet die Klinge wie heisses Eisen durch Butter in den Hals ihres Gegners, und dessen Augen werden milchig und starr. Sie versucht, zurück zu springen, aber es ist ein Humpeln. Die Wunde muss schlimmer sein als gedacht, aber warum spürt sie nichts? Das Hochgefühl des Kampfes? Sie versucht sich zu orientieren.
Zuletzt geändert von Jadoran am 14.03.2019 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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5. Tag, Sehr später Nachmittag auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Es hatte was Unheimliches als der Sumpf sein Gesicht ändert, dieser nebelartige Dunst, die unterschiedlichsten Geräusche die nun stärker waren als zuvor, Lichtpunkte die in einiger Entfernung umherschwebten, leuchtene Augen von kleinen Raubtieren die mal kurz ins Lager hinüberblickten, all das schärfte nun Goldons Sinne.
Langsam nahm der Plan seine Form an, die Verteidigunsmassnahmen sollten bald greifbar sein.
Irritiert war Goldon immer noch über ihren dämonischen Diener, seine Art erinnert ihn an einen Gelehrten des Stadt des Schweigens, sowas hatte er noch nie erlebt. Für ihn war bisher ein Dämon immer ein Ausdruck einer chaotischen Bösartigkeit und einer innewohnende Zerstörungswut auf die Schöpfung, und nicht wie hier, dass dieser feine Dämon sogar auf Umgangsformen achtet und ein gewisses Maß an Respekt einfordert.
Doch auch das konnte nicht an seinem Glauben rütteln, Dämonen blieben Gegenspieler der Götter. Bemerkenswert für ihn war der geringe Preis für die Beschwörung. Die Kirche hatte ihm eingetrichtert, dass ohne Opfer keine großen Dämonen zu beschwören seien. Er hatte davon keine Ahnung, aber Magus Prospero hatte keine Blutopfer gebraucht.
Die unheimliche Atmosphäre des Sumpfes schien schon seine Gedanken einzutrüben.

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5. Tag, Ganz definitiv Abend auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Onid arbeitet schnell und methodisch, wie immer, und da er mit Bambusernten ganz offensichtlich mehr Erfahrung hat als Goldon, lässt er ihn den geernteten Bambus entlang der Markierungen auf Haufen schichten. Gamos Versagen scheint ihn doch zu ärgern, auch wenn er keine Kritik äußert, sondern ihn sogar noch entschuldigt. „War mit zu rechnen. Die Biester sind einfach hier zuhause. Ich hätte Cusi öfter aufklären lassen sollen, die hätte ihn gesehen. Aber man hat nie genug Leute und immer zu viele Aufgaben. Na ja. Ich hoffe, die Biester kommen morgen nicht. “
Der Dämon ist bereits am graben, und dazu hat er sich wieder umgeformt. Durch einen Mund 'frisst' die Kugel kontinuierlich Boden, dann scheint er – Drehbewegungen nach – den Großteil des Wassers herauszupressen und legt die entstehende Wurst aus Erde und Gras diesseits des entstehenden Grabens ab. Er kommt immens schnell voran, der bislang erst einen knappen Schritt breite und maximal ebenso tiefe Graben ist bereits über zwanzig Schritt lang.
Alle arbeiten konzentriert, bis auf Cusi und Rodel, die sich befehlsgemäß schlafen legen, als die Dunkelheit hereinbricht, und Lifta, die Wache steht. Selbst Maushaber hat ihre Schreibertasche abgelegt und schneidet mit einer Sichel Schilf, während Prospero im Lichte einer Laterne am Langhaus über Aufzeichnungen sitzt.

Der Dämon gräbt schneller, als Goldon und die Arbeiter den Bambus stapeln können, und dann wird es endgültig dunkel. Onid und Juan wechseln einen Blick, dann steckt Onid die Machete in die Scheide. „Das war's, Jungs. Zurück zum Langhaus, das wird zu gefährlich.“ Er inspiziert die Haufen und schaut zweifelnd zu Juan. „Wird das reichen?“ Der gibt sich optimistisch. „Für einen Zaun schon...“ Er nimmt seine Feldflasche. Der Dämon hat den abgesteckten Halbkreis vom Kanal um Langhaus und Ausgrabung herum wieder zum Kanal bereits geschlossen und ist umgedreht, den Graben auf zwei Schritt zu verbreitern. „Der drückt das Wasser einfach aus dem Morast raus. Der hat's drauf. Bei Ingerimm, für den Schacht hätten wir mit einem Dutzend Leute eine Woche gebraucht und hätten es nicht so gut hingekriegt. Da sitzt jeder Griff. Mit Bambus wasserdicht flechten ist elend schwer.“ So unheimlich ihm die so wandlungsfähige schwarze Kugel ganz augenscheinlich ist, so beeindruckt ist er von ihren Leistungen. Sie sammeln sich am Langhaus, und während Maushaber noch einmal Tee für alle kocht, den die Söldner großteils mit einem Schluck Rum verlängern, geht es an die Ausrüstungspflege, die auch Goldon schon vor Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ihre Anspannung über den morgen zu erwartenden Angriff einer zahlenmäßigen Übermacht begegnen die Söldner mit Scherzen, aber – zumindest bei Onid, Rodel und Rigo - auch einer echten Abgeklärtheit. Prospero wirkt nicht im mindesten beunruhigt, er scheint entspannt und gut gelaunt und macht sogar Konversation. Als Gamo einmal kaum verhüllt nachfragt, ob das morgen 'gut gehen' würde, lacht er. „Senor Gamo, es ist lange her, dass ich auf Expedition einen Mann oder gar eine Frau verloren habe. Verluste sind das Ergebnis nachlässiger Planung und unzureichenden Einsatzwillens.“ Onid knufft den noch jungen Mann. „Wird schon.“ Prospero wendet sich an Goldon. „Senor Goldon, ihr seid doch ein gebildeter Mann. Was ist eure Meinung über die Echsengötter? Insbesondere Visar, ihren Totengott.“

23. Tag, morgens irgendwo im Nordosten im Dschungel
Marico und Alejadro kämpfen gegen den Maru. Alejandro hat es irgendwie geschafft, hinter das Monstrum zu gelangen, und hat es anspringend in den Mantisgriff genommen – natürlich reicht er nicht zu seinen Beinen herunter, aber er hat Hals und beide Armpaare blockiert, was die Echse toben lässt. Marico springt vor und versucht den Speer in seinen Gegner hinein zu rammen, aber der Maru weicht ihm aus. Dann gibt Alejandro einen Arm frei und rammt dem Maru seinen Panzerstecher seitlich in den Hals. Die Schwachstelle. Jelinea versucht, Marico beizuspringen, aber das rechte Bein will einfach nicht richtig. Alejandro hämmert den Panzerstecher mit der Faust in seinen Gegner hinein, und die Echse tobt. Sie versucht ihn zu greifen, abzuschütteln, aber der Mantisgriff hält, und die verbleibenden beiden Achaz zögern. Dann knallt ein Balestrinaschuss, und einer von ihnen erhält einen Schlag gegen die Schulter. Er blickt wie erstaunt zu Sumaida, die bereits am nachspannen ist. Alejandro hämmert erneut mit der Faust auf den Panzerstecher. “Du bist nur ein verfluchtes Krokodil auf zwei Beinen! Stirb endlich!” Der Maru tobt, aber dann, nach einem letzten Schlag auf den breiten Knauf der Waffe, erstarrt er erst und kippt dann vornüber. Marico springt vor und greift den ihm nächsten Achaz an, aber nach einer Schrecksekunde haben die genug und suchen mit weiten Sprüngen das Weite.
Alejandro bleibt auf dem umgestürtzten Maru liegen, und seine Seite färbt sich rot, wo die Krötenhaut einen tiefen Riss bekommen hat. Sumaida stürtzt hinzu. “Alejandro!” Der rührt sich nicht.
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5. Tag, Abends, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
Boronaya will den Streit mit Sicherheit auch nicht weiter vertiefen, oder gar darauf eingehen, dass wenn dann die echsische Magie oder das Studium als Magier...

Sie nickt den Neuankömmlingen freundlich zu und macht auch für die Abenteurerin etwas Platz, bevor sie sich selbst vorstellt und dann die Sachen richtig stellt. "Adepta Boronaya Soberanez, Signora. Und ich muss euch und den Signor neben mir enttäuschen, ich begleite den Signor Fortschreitter und Signora Siana. Ein wneig ein Gespür für die Ruinen bekommen..."
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5. Tag, Ganz definitiv Abend auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Als der Magus Goldon wegen seiner Meinung anspricht, legt dieser seine Waffenpflegeutensilien zur Seite und grübelt kurz:
"Eine schwere Frage. Ich könnte einfach antworten und sagen, dass mich die Echsengötter nicht interessieren und ich in ihnen eher Feinde sehe, aber dem ist nicht so ... der Totengott der Echsen heißt übrigens V`sar", er versucht es dabei so echsisch wie möglich auszusprechen, "Visar war der Totengott der Wudu!" berichtigt Goldon den Magus. "Bemerkenswert ist, dass in den schwarzen Pyramiden vom Visraberg, damals beide Kulte ein zuhause hatten, also nacheinander versteht sich. Heute werden dort die Granden im Namen Borons beerdigt. Ein Zeichen der heutigen Dominanz unseres Allvaters Boron! Der echsische Totengott V'sar ist heute nur noch ein Schatten seiner Selbst. Ich glaube, dass die Götter genauso wie wir Menschen um die Macht buhlen, nur das ein Menschenleben nicht ausreichen wird um den Plan eines Gottes zu verstehen. Das wäre auch anmaßend."
Ich werde den Namenlosen tun und davon berichtet das Boroggio mutmaßt, dass die beiden Entitäten möglichweise die ein und dieselbe wären und Boron schon immer war. Er hatte merkwürdige Theorien aufgestellt, die aber irgendwie Hand und Fuß hatten. Ein Schwachpunkt von ihm, den ich natürlich festgehalten hatte. Aber wie kann ein Gott über zwei Völker herrschen? Irrsinn oder ...
Goldon ist kurz etwas in sich gekehrt.

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5. Tag, Abend, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
Gemäß der Al'Anfaner Gesellschaftsordnung dominiert das Gespräch die mit dem meisten Geld und dem lautesten Mundwerk, aber immerhin stellt sie sich vor. „Rahjalina Bormbad-Ulffhardt, sehr erfreut Dich kenen zu lernen. Aus Selem – da fühlst Dich ja richtig zuhause hier, nicht wahr?„ Sie lacht. „Einen Eindruck, dafür sind die Esplanaden genau richtig, total abgegrast natürlich, da stehen nur noch die Steine.“ Sie lacht wieder, dann streckt sie sich. „Piki, hilf mir mal aus dem Ding hier.“ Ihre Leibsklavin eilt herbei und löst Schnallen und befreit ihre Herrin von ihrer Rüstung. „Nicht so grob, Du dämliches Stück! Und mach sie sauber.“ Die Leibsklavin beteuert Zerknirschtheit ob ihrer Verfehlung, bekundet das Bedürfnis, dafür bestraft zu werden und allgemeinen Arbeitseifer. „Schwafel nicht rum und mach dich an die Arbeit.“ Bombarda, wie die Questadoren sie offenbar nennen, scheucht sie mit einer Handbewegung fort. Dann streckt sie sich und löst die Schnürung ihrer Seidentunika recht großzügig. „Viel besser so, den ganzen Tag in diesem Ding stecken...puh!“ Sie lässt den Blick ein wenig schweifen. „Der Prospero ist nicht da? Wo ist der denn wieder hin? Wir hätten ihm folgen sollen, nicht wahr? Der weiß immer genau, wo es was zu holen gibt mit seinem magischen Auge.“ Sie formt sich mit den Fingern ein Monokel und lacht. Die beiden Gelehrten lachen pflichtschuldig mit, Fortschreitter ganz offensichtlich recht verlegen ob des vorgelebten 'Wenn Du sie hast, gib damit an!', Diederich hingegen deutlich interessiert. Bombarda wendet sich wieder Boronaya zu. „Und, was zahlen sie Dir so? Ich sag's gleich, ich kann Dir mehr zahlen, Du bist mir doch nicht böse, Kleiner?“ Sie bringt ihre besten Argumente gegen Fortschreitter in Stellung und geniesst dessen Verlegenheit. Tonarev schreitet ein. „Die Gelehrte Dame gehört zu unserer Partida, Signorina.“ „Boah was für eine hässliche Narbe, armes Ding. Wen hast denn da an dich rangelassen?“ Sie schaut zu Boronaya. „Echt? Du arbeitest als Söldnerin? Ich kann auch euch alle anheuern, wieviele seid ihr?“

5. Tag, Ganz definitiv Abend auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Mit der Betonung habt ihr völlig recht, meine Unachtsamkeit.. Aber was ist ein Mensch, einen Gott seinen Feind zu nennen? Aber über Götter können Philosophen endlos reden. Dass sie untereinander im Wettstreite liegen, darf man – so glaube ich – gefahrlos behaupten, ohne sich den Vorwurf der Ketzerei einzuhandlen. Auf einem Konvent hat mir jemand erklären wollen, dass die Göttin der Katzen zu einer Dämonin geworden sei, und dass die Göttin Mokoscha einst eine Dämonin gewesen sein soll, sich aber aus der siebten Sphäre gelöst habe. Ein wenig verrückt, die Gute, aber wer weiss, was Götter vermögen und was nicht? Außerdem war sie entzückend enthusiastisch. Und hübsch.“
Die schwarze Kugel pflügt erneut ums Haus herum, den Graben offenbar bereits auf drei Schritt verbreiternd, und Prospero hebt die Hand. „Wenn ich Dich was fragen darf, C'Tar Pilar: War Dir die Berührung der weißen Schale unangenehm?“ Die Kugel verhält kurz. „Unangenehm. Kann sie aber anfassen. Kann Tor nicht anfassen.“ „Tor?“ „Unten in Grube befindet sich in der Nordwand ein Tor aus Bronze. Kann es nicht anfassen.“ „Der Boden und die Steine sind aber kein Problem?“ „Negativ. Boden und Steine sind leicht zu manipulieren.“ „Ah, danke.“ „Nicht dafür, Meister.“ Die Kugel pflügt weiter, und Prospero kratzt sich an der Nase. „Eine geweihte Schale und ein geweihtes Tor, aber kein Tempel. Das wird immer interessanter.“ Er deutet Sliffs Blick richtig. „Und lukrativer.“ Dieses Lehnwort kennt selbst Sliff.
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"Verzeiht meine Worte, gelehrter Herr, aber euch wurde bestimmt viel erzählt, aber das halte ich doch etwas weit hergeholt. Die Katzengöttin ist nun eine Dämonin, warum sind dann ihr Gefolge nicht dämonisch versucht? Ein Dämon hätte doch bestimmt den Trieb oder das Wesen der Katze beeinflussen können. Dann wären die katzen nicht das was sie heute sind. Und Dämonen die zu Götter werden? Das grenzt schon an Häresie ... Götter und Dämonen wären beliebig! Nein, unvorstellbar ... " Goldon beherrscht sich um nicht ausfallend zu werden, somit lenkt er schnell um: "Wer war hübsch? Wen meint ihr?"

Als der Dämon von einem neuen Fund berichtet wird auch Goldon wieder neugierig und begutachtet was dieser gefunden hat, wenn möglich, ansonsten wartet er ab, was nun wohl getan werden soll.
Als das Wort lukrativ fällt, spitzt auch Goldon die Ohren.

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5. Tag, Ganz definitiv Abend auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
„Weit hergeholt, ja, das mag durchaus sein. Aber in der Bruderschaft der Wissenden lernt man, jedenfalls wenn man gute Lehrmeister hat, Neues nicht leichtfertig abzutun, nur weil es unbequem oder weit hergeholt klingt. Umgekehrt soll man ohne Beweise nicht Hypothesen zu Tatsachen erklären. Was die Götter angeht, so genießen wir den Luxus, dass sie sich in ihren Wundern zweifelsfrei äußern. Wir mögen nicht im Stande sein, ihren Willen stets richtig zu deuten, aber etwa die Existenz Borons und sein Platz sind bar jeden Zweifels bewiesen, und die Wunder, die seine Geweihte durch seine Kraft wirken, sind – zumindest für den Magier – klar und eindeutig von dem Wirken mit Sternenkraft, wie Zauberer es tun, abzugrenzen. Zweifelsfrei ist aber auch, dass es mehr Götter denn die Zwölfe gibt und gab, und damit meine ich nicht den Verfluchten Dreizehnten.“ Alle in der Runde machen das Schutzzeichen gegen das Böse, auch wenn die Arbeiter und ein paar der Söldner sich gedanklich eindeutig ausgeklinkt haben und sich leise untereinander unterhalten.
Beliebig sind Götter keinesfalls, auf jeden Fall entziehen sie sich, eben weil sie Götter sind, unserem Urteil. Was uns bleibt, ist der Versuch der Erkenntnis.“ Er reicht Goldon aus dem Sack die Schale, damit er sie sich anschauen kann. Sie wirkt einerseits wie neu, völlig unbeschädigt und hat den Klang einer Glocke, andererseits wirkt sie auch merkwürdig zeitlos auf ihn, frei von jeglicher Mode. Das Siegel am Boden auf der Innenseite ist ihm unbekannt, wirkt aber allgemein 'echsisch', allein schon, weil es in einer Glyphenkartusche zusammengefasst ist.
Prospero lacht. „Und natürlich hört man sich eine gewagte Hypothese auch bereitwilliger an, wenn sie begeistert von einer hübschen jungen Frau vorgetragen wird als von einem vertrockneten alten Kerl.“ Sobald Goldon mit seiner Untersuchung der Schale fertig ist, nimmt er sie wieder entgegen und verstaut sie. „Dass die Herrscherin der Katzen sich derzeit als Dämonin darstellt, ist unbestreitbar, schließlich kann man ihr eigenwilliges Gefolge beschwören. Aber anders als andere hat sie sich vom Sphärenschänder nicht in einen Pakt locken lassen, das ist ebenfalls gesichert. Viele Dämonen, und ich rede nicht allein von den Erzherrschern des Schreckens, sind äonenalte Wesen, die Kulturen von uns Sterblichen haben kommen und gehen sehen. Sie haben einen eigenen Willen, Vorlieben und Abneigungen. C'Tar Pilars Art baut und bewegt gerne.“ Die schwarze Kugel kehrt schon wieder zurück. „Das ist wahr. An welcher Seite soll ich mit der Palisade beginnen, Meister?“ „Bitte fang im Westen an, wo die Kanus liegen.“ „So soll es geschehen.“ Onid steht auf. „Nichts für ungut, ist mir alles ein bisschen zu hoch.“ Er schaut auf den sich entwickelnden Graben und den durch den erstaunlich unschlammigen Aushub entstandenen kleinen Wall. „Aber er versteht seine Arbeit. Respekt. Wenn er so weitermacht, soll die doppelzüngige Bande morgen nur kommen, wir werden unseren Job machen und sie zu ihrem Fissar schicken, wenn Boron sie nicht haben will. Ich schau nach Liffi und leg mich dann aufs Ohr, weckt mich, wenn was ist.“ „Gute Nacht, Senor Onid.“ Prospero schaut zu Maushaber, die ebenfalls müde aussieht. Schilf ernten gehört sicherlich nicht zu ihren täglichen Aufgaben. „Wollt ihr euch nicht auch hinlegen, Teuerste?“ Die unterdrückt ein Gähnen. „Wollt ihr nicht dieses Tor...“ „Ohne Druck, ausgeruht und bei Tageslicht. Gut Ding will Weile haben.“

23. Tag, morgens irgendwo im Nordosten im Dschungel
“Alejandro!” Sumaida arbeitet fieberhaft, dabei laut zur gütigen Göttin betend, aber ihr ist klar, gegen was sie arbeitet, als sie mühsam und behutsam zugleich eine abgebrochene steinerne Speerspitze voller Widerhaken aus seiner Seite löst. “Gütige Herrin Peraine, leite meine schwachen Hände und verleihe mir Kraft. Gewähre Deine Gnade diesem armen Derenkind an der Schwelle zum Tode! Habe Gnade mit uns schwachen Sterblichen, lasse Deinen sanften Blick auf uns ruhen!” Während ihre Hände zu fliegen scheinen, erstickt ihre Stimme in Tränen. Marico stützt sich auf seinen Spieß, mit leerem Blick den Kampfplatz betrachtend. Jelinea schleppt sich zu Alejandro, der immer noch einfach nur so daliegt, die Augen leer in den Himmel gerichtet und ein stilles Lächeln auf den Lippen. “Gütige Herrin Peraine, leite meine schwachen Hände und verleihe mir Kraft!” Sumaida wiederholt ihr Gebet, nicht einen Moment innehaltend. Marico atmet durch, und langsam scheint die Wirklichkeit wieder zu ihm durchzudringen. Er atmet tief durch,und einen Augenblick lang hofft Jelinea, dass er ihr die undankbare Pflicht abnehmen wird, dann fällt auf einmal ein Sonnenstrahl durch das Blätterdach auf den regungslosen Alejandro und die betendende und verzweifelt arbeitende Sumaida. Ein frischer Geruch von Erde durchströmt ihre Nase und kleineVögel und Schmetterlinge umtanzen sie, und dann, inmitten des goldenen Lichtes, fangen sich Alejandros Wunden an zu schliessen. Sumaida bricht in Tränen aus, als er blinzelt. “Du Schuft!” Sie weint und lacht zugleich. Alejandro versucht sich zu erheben, aber offenbar reichen seine Kräfte dafür nicht. “Jeli. Jeli blutet. Am Bein.” Sumaida dreht den Kopf, und da offenbar irgendetwas in ihr sagt, das Alejandro keine Hilfe braucht, wohl aber Jelinea, kommt sie zu ihr herüber. “Setz dich hin.” Sie arbeitet wie mechanisch, entfernt ein paar Obsidiansplitter und langsam dringt der Schmerz zu Jelinea durch. Aber erst als Sumaida die Wunde näht, dringt auch das Verstehen zu ihr durch. “Ein Wunder. Es war ein Wunder.” Sumaida näht die Wunde fertig, und dann erst scheint sie zuzuhören. Marico schaut sich um, aber sie sind derzeit allein. Aber wie lange wird das so bleiben? “Du hast zur Herrin Peraine gebetet, und sie hat dich erhört!” Sumaida setzt sich auf ihre vier Buchstaben, völlig erschöpft, und atmet tief durch. “Wir müssen hier weg!” Marico schaut zu Alejandro, völlig neben der Spur. “Kannst Du laufen Alejandro?” “Ich, natürlich kann ich... haben wir...” “Red nicht, wir leben!” Alejandro schaut sich um. “Wie gehts euch. Seid ihr verletzt? Jeli, Dein Bein.” Die fragt sich, ob sie die Einzige war, die das Wunder mitbekommen hat. “Es war ein Wunder! Du lagst im Sterben!” Alejandro sieht an sich herab, auf den immer noch klaffenden Risse in seiner Krötenhaut. “Ah. Wir müssen weg.” Er erhebt sich mühsam.
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23. Tag, morgens irgendwo im Nordosten im Dschungel
Hinterher weiss Sumaida nicht mehr, wie sie es zum Kanu geschafft haben. “Du hast drei niedergestochen, Jeli. Ich hab's gesehen.” Alejandro paddelt. Jelinea atmet durch, völlig ausser Atem. Arme und Beine schmerzen, von der Wunde ganz zu schweigen. Sumaida hat sie auf dem Weg gestützt. “Und da war ein Licht, mein ich. Und Sumaida hat gebetet. Der Maru ist tot?” Marico paddelt. “Ja, der Maru ist tot.” Er hat die Axt mitgeschleppt, wie um sich dessen zu versichern. Alejandro paddelt ebenfalls. Er kingt verwundert. “Irgendwie habe ich keine Schmerzen. Aber ein Achaz hat mich mit seinem Speer getroffen, meine ich.” Marico paddelt weiter. “Ja, hat er. Sumaida hat dich verbunden.” Die hat schon seit einiger Zeit nichts mehr gesagt. “Danke, Sumi. Was würden wir ohne dich nur tun!” Diese dreht ihren Kopf und schaut ihn tränenüberströmt an. “Du lagst im Sterben, Du Idiot! Du wärst beinahe gestorben! Ich wusst nicht, was ich noch tun konnte!” Alejandro lächelt unbeholfen. “Es tut mir leid. Ich hätte besser aufpassen müssen. Sie früher bemerken müssen.” Er schaut zu Jelinea. “Wie gut, dass wir dich dabei hatten. Du hast gekämpft wie eine Löwin Rondras.” Die paddelt, den juckenden Schmerz in ihrem Bein verdrängend. Immerhin färbt sich der Verband nicht blutig. “Der Hals ist eine Schwachstelle, ja?” Alejandro nickt, immer noch irgendwie merkwürdig gefasst. “Ja. Bei Krokodilen sitzt da ein wichtiger Nervenknoten. Wenn man den trifft, sind sie fast sofort tot.” Jelinea läßt ihre Arme weiter paddeln. “Gut zu wissen.”
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Jadoran
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23. Tag, nachmittags, Santinera
Jelineas Bein schmerzt doch stark, auch wenn Sumaidas Nähte offenbar halten, und Alejandro stützt sie. “Lass uns Jeli ins Bett legen, dann möchte ich zum Peraineschrein und zum Phexschrein, mein ich. Ich bin beiden etwas schuldig.” Alejandro klingt immer noch so unnatürlich ruhig, und die anderen nicken nur. “Und dann lass uns die Tasche beim Apotheker abgeben – sonst verkommen die Heilkräuter nur.” Sie nicken wieder.
In der gewohnten Umgebung der Baracken schafft es auch langsam ein Stückchen Normalität in ihr Bewußtsein zurück. Jelinea läßt sich noch im Innenhof von ihrer Lederhose befreien, damit Sumaida in Ruhe den Verband inspizieren kann. Ausserdem muss sie ohnehin geflickt werden. Glücklicherweise scheint das bei Jelinea nicht erneut nötig zu sein, und als das von Alejandro aufgesetzte Wasser kocht, bereitet Sumaida ihr einen Tee mit Roter Pfeilblüte, der ihre Lebensgeister weckt. Dann ziehen die drei los, um ihren Auftrag loszuwerden und die Schreine Peraines, Phex und, auf Jelineas Bitte, Rondras aufzusuchen.
Am St. Therbun gewidmeten Peraineschrein nahe dem Haus der Dottora beten sie, Sumaida am längsten. Alejandro wirft einen Blick auf die drei älteren Frauen, die im Schatten offenbar warten, dass die Dottora für sie Zeit hat. “Willst Du mit der Dottora darüber sprechen?” Sumaida schaut zum Haus und schüttelt den Kopf. “Die Dottora hat zu tun. Und ich muss erst einmal darüber schlafen. Es ist noch ganz unwirklich. Du warst beinahe tot.” Alejandro nimmt sie in den Arm und sie bricht erneut in Tränen aus. “Du hast mich aber zusammengeflickt. Ich erinnere mich deutlich daran.” Sumaida schnuffelt. “Meine Kraft allein war das nicht. Du hattest einen Speer in der Leber. Es war alles aufgerissen.“ Sie werden sich bewußt, dass sie Publikum haben. “Laß uns gehen. Wir müssen noch zum Apotheker.” Alejandro verabscheidet sich von den Wartenden mit einem freundlichen Kopfnicken, noch bevor Fragen gestellt werden können, und sie liefern ihre Ausbeute beim Apotheker ab.

Senor Paulson empfängt sie mit freudiger Begeisterung, als er die prall gefüllte Tasche sieht. “Die Zwölfe zum Grusse, Signorita Sumaida, Senores!” Er wendet sich an seinen Enkelsohn. “Palmonello, hilf Opa bitte beim identifizieren!” Der Junge nickt. Der Apotheker lächelt, dann scheint er mit sich zu ringen und ruft ins Haus hinein. “Golga. Saki darf doch kommen, ja? Wir haben schliesslich Gäste. Sie soll doch auch was lernen.” Seine Frau erscheint im Türrahmen und mustert die Gäste, dann erwägt sie die Bitte ihres Gemahls, die offenbar ein Aufruf zur Milde ist. “Na schön.” Sie blickt zu den dreien und der auf dem Tisch stehenden Sammeltasche. “Willkommen. Mögt ihr einen Tee?” Die drei nicken, und Alejandro verbalisiert, während sich Sumaida wieder eingeschüchtert hinter ihm versteckt. “Gerne Signora Paulson, vielen Dank.” Die wendet sich um. “Saki Du kannst kommen.” Sie tritt einen halben Schritt zurück und ihre Stimme gewinnt an Schärfe. “Nein, so wie du bist. Es geschieht Dir ganz recht. Wenn Du so im Badehaus bedienen zu können meinst, dann kannst Du Dich auch so auf der Terasse zeigen!” Von drinnen erklingt ein eingeschüchtertes “Ja, Mama.” “Na also, geht doch.” Senor Paulson legt ein gutes Wort ein., “Mäuschen. Doch nicht vor den Gästen. Bitte.” Aber offenbar ist 'Mäuschen' der Meinung, schon genug Nachsicht gezeigt zu haben. “Strafe muss sein!” Alejandro und seine Getreuen mischen sich lieber nicht ein, und auch Senor Paulson drängt nicht weiter.
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Chephren
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5. Tag, Abend, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
"Sehr erfreut. Und tatsächlich ist das fast wie zu Hause. Auch wenn es hier wesentlich besser riecht," meint sie ironisch. "Aber ich glaube ihr müsst tatsächlich mit dem Anführer der Partida sprechen, von der ich gerade ein Teil bin, was das anheuern angeht." Sie deutet mit dem Kinn auf Jucho. "Was sucht ihr denn, wenn man fragen darf?"
Auf die offensichtlichen Provokationen geht sie gar nciht weiter ein, ist sympathisch unverbindlich.
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Jadoran
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5. Tag, Abend, Standlager in den Esplanaden im Ruinensumpf (Boronaya)
„Der schöne junge Mann da?“ Jucho lacht auf diese Ansprache hin. Dass er sich garantiert massiv über die Brüskierung seiner Schwester geärgert hat, ist ihm nur schwer anzumerken. Aber den Ärger zu zeigen wäre einfach nur dumm. „Von einer schönen Frau schön genannt zu werden, erfreut jeden Mann.“ Er nickt ihr zu und bemüht sich, sich dabei auf ihr Gesicht zu konzentrieren. „Wir sind zu sechst, aber derzeit stehen wir unter Vertrag bei Signorina Siana und Senor Fortschreitter. Aber wenn ihr einen interessanten Auftrag aushängt, dann werden wir sicher nicht zögern... sofern uns Taro ihn nicht vor der Nase wegschnappt.“ Der Hüne grinst. Bombarda wendet sich an Siana. „Der ist ja richtig süß Ich wette, Du 'malst' ihn, Alpacina.“ Die Malerin reagiert darauf eher verlegen, gibt sich aber keine Blöße. „Bei Rahja, daran gedacht habe ich schon, aber Senor Jucho soll uns beschützen, was er und seine Truppe ganz hervorragend machen.“ Bombarda flirtet Jucho mit ihren zugegebenermaßen recht ausdrucksstarken Augen an und fährt sich mit dem Zeigefinger über den Ausschnitt. „Du bist sicher ein prima Beschützer.“ Bei aller Unbeholfenheit gegenüber dem schönen Geschlecht weiß der, wenn man ihn wie ein Spielzeug behandelt, und er macht unauffällig das Zeichen der Gans, eine dezente aber klare Aussage, dass er nicht zur Verfügung steht. Bombarda schmollt prompt ein wenig. „Die muss aber hübsch sein!“ Sie wendet sich an Boronaya. „Was ich in den Ruinen suche? Ruhm und Reichtum, wie wir alle, Haha!
Auch die letzte ausstehende Gruppe kommt an, und an der Art, wie Sylla von Jucho, Taro und Reto begrüßt wird, kann man die Hackordnung in der Gilde erkennen. Ihre Partida ist klein – ein unauffälliger junger Mann mit Jagdspiess, eine Feldscherin und ein Typ, der aussieht wie ein zu groß geratener Amboßzwerg, aber alle tragen Bronzemarken. Während Sie sich noch begrüßen und ein etwas verhuscht aussehender, älterer Magier sich höflich vorstellt, kommt vom dem Kraftpaket ein gut gelauntes. „Mann, was hat die Möpse! Da brauch ich ja mal beide Hände!“ Er bekommt von der Feldscherin eine Kopfnuss, die ihm so viel ausmacht, wie ein Regentropfen, aber Bombarda nimmt das tatsächlich mit Humor. „Ich sehe, wenigstens einer bewundert meine Gaben Rahjas!“ „Da kannst Du einen drauf lassen!“ Es setzt eine zweite Kopfnuss und ein gezischtes. „Benimm Dich, Duro, verdammt noch mal!“ „Benehmen kann ich mich, wenn ich alt bin. Solange das Pferdchen gallopieren kann, kommt das nicht in Frage.“ Seine gesamte Partida seufzt, die Umstehenden Questadoren beiderlei Geschlechts gröhlen, und der Magus erstirbt in seiner Vorstellungsbemühung. Er heißt Hubertus Dommel, ist ein Magus aus Al'Anfa, und er wartet, bis die Belustigung abklingt, bevor er Boronaya fragt, mit wem er das Vergnügen hat.
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Lokwai
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5. Tag, Ganz definitiv Abend auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Goldon lässt sich nicht anmerken, dass das typisch leidenschaftslose Gerede dieses Magus ihn annervt. "Ach, wir haben zweifelsfrei mehrere Götter außer den Zwölfen, da fallen mir Kor, Aves, Marbo und andere Halbgötter ein, die alle zu dem Gefolge der Zwölfe gehören. Die meint ihr aber nicht, oder? Wen meint ihr?" Der Gardist macht kein Schutzzeichen gegen das Böse.
"Zu welcher Erkenntnis seit ihr gekommen? Und könnt ihr mir sagen, welche Glyphe das in der Schale ist und für was man sie wohl gebrauchen würde?" fragt Goldon ihn offen neugierig.

Wen man wohl für ernster hält, die hübsche junge Frau oder den alten Weisen? Ich glaube lieber Magus, da liegst du falsch! Wahrscheinlicher ist, dass du zu oft von älteren Männern umgeben bist und du ihrer Widerworte satt bist.
"Was die Eigenheiten der Dämonen angeht ist naheliegend, denn den Erzdämonen sagt man ja nach, eine Parodie oder das Gegenteil dessen zu sein wofür ein Gott steht, quasi eine Prinzipienumkehr. Welche Vorlieben hat denn unser Baumeister Herr Ctar Pillar, hätte er einen freien Willen und würde nicht unter eurer Herrschaft stehen? Habt ihr eine Ahnung was er tun würde? Welche Vorlieben er hat? Mir wurde gelehrt, dass sie immer etwas gegen die göttliche Schöpfung unternehmen würden!"
Goldon ist wie Onid beeindruckt von der Arbeit die dieser Dämonen leistet, obwohl sein Inneres sagt, dass das nicht sein darf. Die Versuchung durch Dämonen muss unterbunden werden, der menschliche Geist ist schwach und da gibt es viele Beispiele zu, Fran wie auch Hela Horas und den neuzeitlichen Borbaradanhängern, denkt er sich.

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5. Tag, Abends auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Prospero wünscht Onid eine gute Nacht, dann mustert er Goldon wie nachdenklich. „Zu der Schale kann ich euch nichts weiter sagen, als dass sie nicht magisch ist. Aber eure Worte von vorhin sind mir nicht aus dem Kopf gegangen, Senor Goldon. Bezüglich der Untoten und ihrer Unschädlichmachung. Ihr habt völlig Recht. Die Boronkirche ist die, die sich am besten damit auskennt, und wie das Glück es will, ist sie ja sogar anwesend. Ich lege die Angelegenheit der borongefälligen Abwicklung darum vertrauensvoll in eure Hände. Ich hoffe, ihr werdet eurer Verantwortung gerecht. Ihr wisst ja, wo sie liegen.“ Er nickt in die deutlich gelichtete Runde und erhebt sich. „Ich wünsche dann allerseits eine gute Nacht.“ Juan protestiert. „Auf die Kanus kommen sie mir nicht! Und die Rossa transportiert ganz sicher keine verfluchten Untoten!“ Prospero lächelt fein. “Senor Goldon wird sich schon darum kümmern. Er weiß ja, was zu tun ist.“ Sliff spuckt aus. „Bei mir aufs Kanu kommen sie auch nicht. Kannst sie ja nach Hause tragen, wenn Du so wild drauf bist, Rabe!“ Prospero lächelt erneut. „Ich brauche euch wohl nicht zu sagen, das Mitternacht oft ein kritischer Zeitpunkt in diesen Angelegenheiten ist. Aber ihr macht das ja schon.“
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Lokwai
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5. Tag, Abends auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Was hatte Goldon nun angestellt, dass ihn der Magus nun mit dieser Retourkutsche kommt?
Goldon denkt angestrengt nach ... die Frage nach der Glyphe ... nein ... das Hinterfragen welche Götter es neben den Zwölfen geben kann ... unwahrscheinlich ... das Nachfragen was unser Baumeisterdämon am liebsten privat machen würde ... möglich ... tja, lass ihm im glauben, er sei der Beste.
"Macht euch keine Sorgen, gelehrter Herr, die Kirche wird sich angemessen um die Leichen kümmern" und er lächelt zurück.
Dann wendet er sich an Juan und Sliff: "Ich dachte, ich hätte es hier mit frommen Männern zu tun. Welche die Boron ein gewisses Mass an Respekt zollen. Aber nein, bei solchen Untoten die schon ihrer magischen Energie entzogen worden sind, knickt ihr ein ... aber gut, ich werde es respektieren!"
Ohne ein weiteres Wort abzugeben entfernt sich Goldon von der Gruppe und macht sich auf zu den ehemaligen untoten Leichen. Innerlich kocht er vor Wut, aber nun war nicht der Zeitpunkt es den anderen zu zeigen.
Er legt die Leichen nebeneinander, aber mit dem Gesicht nach unten, am Fussende der Leichen malt er ein ganz einfaches Boronsrad mit einem Stock auf die Erde. Dann hockt er sich daneben und betet zu Boron, ein Totengebet was er tausendemale gehört hatte und lässt sich Zeit ... viel Zeit. Seine Augen sind geschlossen und sein Mund bewegt sich ohne das ein Laut seine Lippen verlässt.

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5. Tag, Nachts auf der Ausgrabung Prosperos, tief in der Grünen Hölle namens Ruinensumpf (Goldon)
Es wird immer dunkler, bei der diesigen Nacht, dem Nebel aus dem Sumpf ist es bis auf in der Ferne tanzende Irrlichter und das kleine Lagerfeuer stockdunkel. Aber leider nicht leise. Selbst die emsigen Baugeräusche des Dämons gehen dabei beinahe unter. So im Dunkeln klingt er mehr wie ein Arbeitselefant als ein widernatürliches Wesen der siebten Sphäre, was er ganz zweifelsohne ist.
Die fünf Leichen sind doch anders als die Toten, von denen Goldon schon einige gesehen hat. Sind es sogar die ersten Untoten? Die Köpfe sind von ihren Leibern getrennt und geöffnet, aber trotzdem fühlt sich Goldon in Gegenwart der in diese sonderbar beschrifteten Bandagen eingewickelten Achazleichen unwohl. Ob ein geschliffener Edelstein im Hirn und etwas Echsenmagie reicht, jahrhundertelang einen Untoten am Unleben zu halten? Oder war es auch die fanatische Hingabe, das zu bewachen, was da unten in der Grube liegt? Es raschelt im Gras, sehen tut er kaum etwas, allenfalls Schemen.

23. Tag, nachmittags, im Haus des Apothekers Paulson, Magnolia, Santinera
Saki erscheint in einer äusserst kurzen Tunika, hochrot im Gesicht und offenbar auch an einem anderen Körperteil, das durch die Tunika nur unzureichend verdeckt wird. Sie bringt das Tablett mit einer Teekanne aus Ton und entsprechenden Bechern. Palmonello arbeitet sich derweil bereits an der Identifikation des Fundgutes ab. “Zunächst das, was Du sicher erkennst, Palmonello.” Sein Großvater ermutigt ihn, während Saki einschenkt. Golga nimmt ebenfalls Platz und mustert wohlmeinend und offenbar angenehm überrascht Gäste und Fundgut. Die einfachen Kräuter schafft Palmonello ohne Probleme, dann stockt er. Golga nutzt die Gelegenheit, um ihrer offenbar schwer delinquenten Tochter eine Chance zur Rehabilitation zu gewähren. “Saki, wenn Du das, das und das dort richtig bezeichnest, dann erlasse ich dir das Dutzend vor dem Zubettgehen.” Saki wird noch röter, als sie ohnehin schon ist, die Demütigung vor den Gästen kommt ihr hart, was diese gut nachvollziehen können. “Mama, bitte!” Die Matriarchin ist unerbittlich. “Gib Dir Mühe!” Saki stellt sich der Aufgabe. “Gezackter Rand, blassviolette Äderchen in der Wurzel...” Sie blickt kurz zu Sumaida, die gedeckt durch Alejandro, stumm ein 'P' mit den Lippen formt. “Das ist Paschu.” Sumaida nickt unmerklich und sie wird sicherer. “Paschu wächst am Baum und hält Wundfieber im Zaum.” Senor Paulson strahlt. “Gut gemacht, Saki.” Das zweite ist Finage, und, einmal geerntet, wirklich schwer zu identifizieren, weil es einfach aussieht wie ein paar kleine Ästchen mit rötlicher Rinde. Saki schaut möglichst unauffällig zu Sumaida und die schnüffelt. Saki versteht den Hinweis, nimmt die Triebe in die Hand und riecht daran. Als Sumaida dann noch stumm buchstabiert fällt der Heller. “Das muss Finage sein. Finage.. In Maßen gebraucht, wie Du weißt, stärkt es Körper und Geist.” “Sehr gut!” Falls Senor Paulson die blonde Souffleuse bemerkt hat, so sagt er nichts. Golga nickt. “Und das dritte?” Beim dritten handelt es sich um Blüten der Teata Atawhai-Blume, schwer zu finden, aber glücklicherweise recht einfach zu identifizieren. Saki braucht diesmal kein Vorsagen, auch wenn sie beim Reim etwas stockt. Golga ist zufrieden. “Gut gemacht. Setz dich zu uns.” Saki nickt und schaut dankbar zu Sumaida und den zuverlässig als Schild und Deckung dienenden Alejandro. Aber Golga ist nicht nur durchsetzungsstark. Nachdem alle einen Schluck Tee getrungen haben, wendet sie sich an Alejando. “Hattet ihr einen schweren Tag? Irgendwie wirkt ihr ganz durch den Wind.” Alejandro will abwinken, aber dann bricht es aus Sumaida heraus. “Wir sind von Echsen überfallen worden. Von einem Maru und vielen Echsen. Sie haben Alejandro fast totgeschlagen!” Alejandro legt den Arm um sie. “Langsam, langsam, langsam. Ich lebe ja noch, Dank Dir, Rico und Jeli.” Die Apothekerfamilie ist trotzdem schwer beunruhigt. “Achaz? So nahe an der Stadt?” Marico zuckt mit den Schultern. “Da die Menschen andauernd in ihre Ruinen ziehen, denken sie sich vielleicht: Wieso nicht Gleiches mit Gleichem vergelten?” Senor Paulson schüttelt den Kopf und Golga nickt.. “Das müsst ihr in der Gilde melden!” Saki wendet sich an Alejandro. “Bist Du verletzt?” Der zögert. “Sumaida hat mich zusammengeflickt. Und... ich weiss nicht genau, was passiert ist.” Saki schaut zu Sumaida, und als diese keine Einwände erhebt, hebt sie Alejandros Hemd. Die frische Naht von Sumaidas Arbeit ist noch deutlich zu sehen, ebenso an der rosigen frischen Haut, wie übel die Wunde war. Aber es ist alles vollständig verheilt, und mehr als ein paar schwache Narben werden wohl nicht bleiben. Senor Paulson ist zwar Apotheker und kein Medicus, aber in einer Kleinstadt wie Santinera, mit nur einer richtigen Dottora für das gemeine Volk, ist die Grenze zwischen den Berufen fliessend. “Gütige Peraine... das ist aber...wie soll ich sagen...” Sein Blick geht zu Sumaidas Ibisanhänger und diese wird rot. “Die gütige Göttin hat unser Flehen erhört und ihn gerettet.” Alejandro hebt die Hände. “Bitte erzählt es nicht weiter. Ich weiss noch gar nicht, wie mir ist, wir müssen erst einmal darüber schlafen. Am Schrein St.Therbuns waren wir schon, aber... Sumi braucht Ruhe, bevor sie mit jemandem darüber reden kann.” Er legt den Arm um sie. Senor Paulson nickt, das Zeichen des Ibis machend. “Das... das verstehe ich. Ich sehe Dottora Altana heute Abend noch – ich soll das Paschu für sie zu einer Salbe aufbereiten. Darf ich ihr wenigstens... Sie wird verstehen...” Sumaida nickt. Die Dottora ist abseits des Tempels zuhause in Al'Anfa der einizge Anlaufpunkt für Rat, der ihr einfällt.
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