DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Chephren
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4. Tag, auf Mittag zu, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Boronaya verwundert die Behandlung augenscheinlich wenig. Zwar werden Sklaven in den meisten Fällen ordentlich behandelt, aber auch nur so lange sie sich nichts zu Schulden haben kommen lassen und die Aufseher hier... Es würde sich zeigen aus welchem Holz der Don geschnitzt war, aber mit einer einfachen Standpauke würde es vermutlich nicht enden. Waren es wirklich erst 10 Jahre, als sie selbst noch in dieser Rolle hätte sein können.
Auf die Bitte Ausschau zu halten nickt Boronaya, ist aber im Gegensatz zu Jucho nicht verwundert zum Essen eingeladen zu werden.
Entspannt geht sie hinter ihm her und schaut sich die Plantage an.
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Jadoran
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4. Tag, auf Mittag zu, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Es ist eben eine Gemüseplantage. Es gibt kein Peitschenhaus und keinen Schwitzkasten, wie er auf der ungleich größeren Plantage stand, auf der Boronaya geboren wurde, aber es kommen trotzdem einige Erinnerungen hoch.
Sie ist recht ordentlich gehalten, und Don Denodado hält sich nicht an Kleinigkeiten auf. Die vier runden Vorratshäuser sind schon gut gefüllt, die Felder fast komplett abgeerntet. Dann lässt sich Denodado durch die Quartiere, Werkstätten und die Cantina für die Sklaven, die Freigelassenen und Aufseher führen, mustert den Koch und dessen drei junge Gehilfinnen, die allesamt Schmuck aus Glas- und Porzellanperlen tragen. Er runzelt die Stirn. „Leonia, wann warst Du zuletzt hier?“ Leonia zögert. „Vor einer Woche.“ Denodado schüttelt den Kopf und wendet sich an Amato. „Wenn sich die Küchenhilfen so viel Schmuck leisten können, werden sie bestochen. Also: Werde ich eine Diskrepanz bei den Vorräten entdecken, gibt es eine Destille, wo ihr blind machenden Fusel panscht, oder machen sie die Beine breit?“ Leonia wird rot. Amato faltet die Hände hinter seinem Rücken und schaut geradeaus. „Der Schmuck kommt von Do...Sen... diesem Fedorino. Also Letzteres, Don Denodado.“ Leonia schnieft erneut, noch röter werdend. Amato schaut nicht zu ihr hin. „Deswegen konnte ich auch ni...“ Denodado hebt die Hand. „Wenn es das ist, lass sie ihnen. Aber sie sollen ihn nicht bei der Arbeit tragen. Das erzeugt Neid.“ „Jawohl, Don Denodado.“ Der Don schaut sich um. „Nur damit das klar ist. Wenn es irgendwelche Rechnungen zu begleichen gibt, dann tue ich das. Wer nicht den Mumm hatte, mich zu informieren, der soll sich hüten und versuchen, jetzt sein Mütchen zu kühlen.“ „Selbstverständlich nicht, Don Denodado.“ „Ich will heute Nachmittag die Vorratsliste der Küche sehen.“ Amato nickt. Don Denodado schaut zu Leonia. „Die vom Haupthaus wird mir hoffentlich gleich Ilenia vorlegen.“ Leonia nickt unsicher.
Es geht weiter, über die Felder, und weder fällt Boronaya irgendetwas aussergewöhnliches oder besonderen Tadel Erforderndes auf, noch scheint Don Denodado solches zu entdecken. Jucho und Tonarev sind ziemlich still, und schließlich, es ist keine Stunde mehr bis zur Mittagszeit, erreichen sie wieder den kleinen Platz vor dem Haupthaus. „Ich werde mir jetzt die Bücher ansehen. In einer halben Stunde treffen wir uns im großen Esszimmer.“ Er wendet sich an Jucho. „Ihr könnt solange Pause machen. Gelehrte Dame, darf ich fragen, wie es um eure Zeichenkünste steht? Ich würde es begrüßen, wenn ihr nach den Beschreibungen von Leonia und Amato einen Steckbrief von diesem Fedorino anfertigen könntet. Ihr könnt dazu die Terrasse zum Fluss hin nutzen, die ist um diese Tageszeit schön schattig und kühl.
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Chephren
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4. Tag, auf Mittag zu, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Boronaya versucht tatsächlich neutral zu bleiben, aber bei dem ein oder anderen Anblick kann man durchaus sehen, dass Erinnerungen bei ihr wachgerüttelt werden. Allerdings geht es ihr wie Jucho oder dem Don. Auffäliges bis auf den Schmuck kann sie nichts entdecken und den hat der Don schon selbst entdeckt.
"Ich kann mich daran versuchen Don Deodado. Ich bin keine große Künstlerin, aber man soll ihn ja auch nur erkennen und nicht das Bild im Empfangsbereich aufhängen..."

So geht sie mit den beiden auf die Terasse, lässt sich ein paar Blätter und Stifte bringen. Sie stellt sich den beiden freundlich unverbindlich vor, bevor sie dann zum Geschäftlichen kommt.
"Ich glaube es ist am besten, wenn eine Person anfängt zu beschreiben und die andere ergänzt? Also fangen wir doch mit der Kopfform an, dann die Augen und der Mund..."
So lenkt sie die beiden durch die Fragen zu einer ganz passablen Beschreibung, die sie auch ordentlich aufs Papier bringt. Nach ein paar Fremdworten und anatomischen Kleinigkeiten, passt sie mit einem Seufzen auch ihre Fragen etwas an, stellt sie einfacher.

Wie versprochen kann man den Man darauf erkennen, auch wenn es eben ein Phantombild bleibt.
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Jadoran
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4. Tag, auf Mittag zu, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Es ist schwierig. Amato und Leonia beschreiben praktisch zwei völlig unterschiedliche Leute,auch wenn die groben anatomischen Details übereinstimmen. Ein eher herzförmiges Gesicht, große, leicht mandelförmige Augen, kein Bart, prächtiges, goldblondes Haar. Einig sind sie, dass er ein wahrhaft entwaffnendes Lächeln hat. Da muss was dran sein. Boronaya gibt sich alle Mühe, und als eine etwas pummelige Haussklavin auftaucht und mit kaum nachweisbarer Genugtuung verkündet, dass 'der Herr' sie nun im Grossen Speisezimmer erwarte, sagt sie sich, dass sie unter den gegebenen Umständen nicht Besseres hinbekommen wird. Sowohl Amato wie auch Leonia erkennen Fedorino auf der Zeichnung wieder, aber Boronaya fürchtet, dass die wahrscheinlichste Reaktion von Fremden sein wird: 'Dieser charmante junge Mann vor mir kann doch unmöglich dieser gemeine Verbrecher auf diesem Steckbrief sein.'
Im großen Esszimmer hält Denodado Gericht über seine Nichte, die Schreiberin und den Oberaufseher. Auf dem Tisch liegen die Bücher der Plantage: das Ausgabenbuch, das Inventar und das Logbuch, dazu die Vorratsliste der beiden Küchen. Sie sind ordentlich zusammen gelegt, darauf liegt sein eigenes Notitzbuch.
Neben ihm steht, offenbar genau wie Boronaya vor wenigen Augenblicken erst hinzu gebeten, Jucho, der versucht seine Verlegenheit zu verdecken.
Denodado mustert die drei in Reih und Glied vor ihm stehenden Delinquenten, die die Köpfe gesenkt halten und klopft mit den Fingern wie unschlüssig auf die Tischplatte. Dann atmet er durch. „Bevor ich anfange. Hat irgendwer von euch noch etwas zu sagen?“ Es vergeht ein Augenblick, dann fällt Ilenia auf die Knie und schluchzt. „Ich habe meine Pflichten vernachlässigt und euer Vertrauen enttäuscht, Don Denodado. Ich bitte um meine Bestrafung.“ Denodado macht „Hmm.“ Nun geht auch Amato auf ein Knie herab. „Don Denodado, ich habe versagt. Ich habe euer Vertrauen enttäuscht.“ Denodado nickt und schaut zu seiner Nichte, der die Tränen über das Gesicht laufen. Dann fällt auch sie auf die Knie. „Ich habe mich täuschen lassen und versagt, Onkel. Ich...“ Er hebt die Hand und knurrt beinahe unwillig. „Leonia. Du gehörst zur Familie. Du kniest nicht vor mir! Wir sind doch keine Novadis! Entschuldige dich im Stehen und sieh mich dabei an!“ Sie hebt den Kopf und steht zögernd wieder auf. „Mich trifft die meiste Schuld, nein,die Ganze. Hätte ich nicht...“ Er hebt wieder die Hand. „Also gut. Also gut. Amato!“ Der hebt den Kopf. „Du bist mein Vorarbeiter hier. Der Kerl war allein, und Du hast zugesehen, wie er die Gewalt über Sietepepinos mit süßen Worten an sich gerissen hat. Du hast Dich weggeduckt wie ein Sklave. Ich streiche Dir drei Monatsgehälter. Wenn Du mich noch einmal so enttäuscht, schmeiße ich Dich raus.“ Amato atmet regelrecht auf und nickt. „Habt Dank für eure Milde, Herr. Ich werde euch nie wieder enttäuschen!“ „Das hoffe ich.“ Denodado blickt zu Ilenia. „Ilenia. Als Schreiberin der Plantage ist es Deine Aufgabe, die Verwalterin zu unterstützen und zu kontrollieren. Du hast versagt. Nachdem Du gemerkt hast, dass Dein viel zu spät geschriebener Brief an mich nicht angekommen ist, hättest Du nach Santinera reisen müssen um mich persönlich zu informieren. Das wusstest Du. Es ist nur eine halbe Tagesreise. Spätestens, als der Schurke Anstalten machte, die Ernte zu verkaufen. Dass ich gerade noch rechtzeitig eingetroffen bin, ist nicht Dein Verdienst.“ Die Sklavin hält ihren Blick auf dem Boden. „So ist es, Herr, aber ich hatte Angst und war zu schwach, Herr.“ Denodado nickt. „Warte in der Bibliothek auf mich und mache Dich bereit. Ich werde dich züchtigen.“ „Jawohl Herr.“ Auch sie atmet auf, und Boronaya kann das nachvollziehen. Die Bibliothek ist garantiert ein recht kleiner Raum, und das bedeutet schon einmal, dass sie nicht die Peitsche erwartet, und, noch viel wichtiger: Mit einer Entfernung von ihrem Posten hat der Don auch nicht gedroht.
Der wendet sich seiner Cousine zu. „Leonia. Du hast Dich als unfähig erwiesen, die Plantage zu führen. Vielleicht warst Du mit der Verantwortung überfordert. Ich mache Dir nicht zu Vorwurf, den süßen Lügen eines Betrügers aufgesessen zu sein.“ Sie schluchzt, und er schaut kurz zur Seite. „Das passiert. Männern wie Frauen. Aber dass Du ihn hier hast gewähren lassen, und dass Du nicht den Mumm hattest, dich an Deine Tante oder an mich zu wenden, nachdem er Dich hat sitzen lassen. Du wirst mich morgen nach Santinera zurück begleiten, und wir werden zusammen mit Deiner Tante entscheiden, was zu tun ist. Deinen Verwalterlohn behalte ich zur Minderung des von Dir verursachten Verlustes ein, das ist Dir klar?“ „Jawohl, Onkel.“ Sie schnieft und senkt den Blick. „Wirst Du mich fortschicken?“ „Das werden wir sehen.“ Er atmet durch. „Geh jetzt auf Dein Zimmer und bring dich in Ordnung. Kleidung, Frisur, Gesicht. Die Donna einer Plantage läuft nicht herum wie ein nasser Wischlappen, und noch bist Du Donna. Beim Essen will ich, dass Du wieder präsentabel bist. Zeig Rückgrat.“ Er wendet sich an Jucho. „Ich bedanke mich für euren Schutz Jucho, den Göttern sei Dank war er nicht in dem Masse nötig, wie ich doch befürchtet habe. Ich werde euch zwei Briefe mitgeben – einen an den Stadtrat, einen an mein Kontor. Bitte gebt beide noch heute ab. Die Skiff von Severus wird euch nach dem Mittagessen wieder nach Gondola bringen, und um die fünfte Stunde werdet ihr mühelos noch die Conchita erreichen.“ Jucho neigt das Haupt. „Danke, Don Denodado.“ „Ich habe zu Danken. Lasst mich schon einmal den Auftrag abzeichnen.“ Jucho reicht ihn Denodao, und der setzt seine Unterschrift darunter, die es ihm erlaubt, sich in der Gilde auszahlen zu lassen. „In einer Viertelstunde wird gegessen. Wenn ihr euch frisch machen wollt, wird euch die Köchin helfen.“ Jucho nickt, unsicher zur Schreiberin schauend, der wohl jetzt eine sehr unangenehme Viertelstunde bevor steht, sagt aber nichts.
DSA_Santinera_PlanatageSietepepinosVomFluss.jpg
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Lokwai
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4. Tag, spät Morgens, Plantage La Granda Desplumada (Goldon)
"Lieber würde sie sterben", wiederholt Goldon, "ihr meint also, lieber würde sie sterben, sollte sie Don Mojigatto folgen müssen!" hackt er nach, denn so klar war ihre Antwort nicht.
Dann mustert Goldon die Oberaufseherin und wirft ihr ein Lächeln zu: "Dann muss euer ehemaliger Verwalter ein richtiges A ..., na ihr wisst schon, sein? Er sieht gar nicht danach aus", lügt er, denn er hatte da so eine Vorahnung bezüglich des Verwalters und seine menschenkenntnis betrog ihn nicht in diesem Fall.
"Hattet ihr was mit ihm?" Provoziert er sie ein wenig um sie etwas aus der Reserve zu locken.

4. Tag, spät Morgens, Karrenweg von La Granda Desplumada nach Santinera (Goldon)
Goldon nickt Onid zu, als dieser den Auftrag ablehnt, auch wenn er schon durch einen anderen Auftrag eh wenig Wahl hatte. Aber Goldon ist sich ziemlich sicher, das würde zu weit gehen, die Partida da in eine "private Angelegenheit" hineinzumanövrieren.
Ohne das Sliff und Rodel es bemerken, verdreht er die Augen als sie bei Don Mojigatto zusagen.
Sollten sie erfolgreich sein, dann würden sie Sakura wahrscheinlich ordentlich durchnehmen und dann Mojigatto übergeben, der macht es ihnen dann wohl nach! Armselig. Sie können froh sein, dass es eine Sklavin ist, ansonsten würde Uthar ihre Seele als zu leicht empfinden!

Edit: Vertipper korrigiert/...
Zuletzt geändert von Lokwai am 11.02.2019 14:44, insgesamt 2-mal geändert.

Jadoran
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4. Tag, später Vormittag, Plantage La Grande Desplumada
Das Rotstiefelchen macht bei Goldons provokanter Nachfrage empört den Mund auf, aber die Oberaufseherin legt ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Lass dich nicht provozieren, Botina.“ Sie wendet sich an Goldon und sagt zunächst ruhig. „Über Senor Mojigatto zu urteilen steht uns nicht zu.“ Als er aber andeutet, sie wäre mit ihm intim gewesen, werden ihre Augen hart, und sie schnalzt laut mit der Zunge. Das führt dazu, dass die vier Hunde die Zähne fletschen und bedrohlich knurrend an den Leinen zerren. „Signorina, bitte.“ Die Männer haben Schwierigkeiten, die Hunde zu halten. Die Oberaufsehrerin macht mit den Fingern eine scheuchende Handbewegung. „Schert euch zu euren Spießgesellen.“ Gamo und Rodel schwenken ihre Schusswaffen in Richtung der Hunde, aber Onid verpasst dem ihm am nächsten stehenden Gamo eine Kopfnuss, die ihm den Helm ins Gesicht schiebt und herrscht Goldon an. „Wir werden nicht fürs Streit anfangen bezahlt. Zurück ins Glied, und zwar dalli!“ Dann blickt er zur Oberaufseherin und knurrt, kaum weniger bedrohlich als die Hunde. „Schön Sitz machen!“ Die atmet durch, aber – wahrscheinlich weil sie die tatsächlichen Kräfteverhältnisse einigermaßen realistisch einschätzt – sagt sie „Aus!“, woraufhin sich die Hunde beruhigen. Onid flucht. „Wie ein Sack Flöhe!“

4. Tag, auf Mittag zu, auf dem Karrenweg Richtung Westen (Goldon)
Der Rückweg verläuft ruhig, Sliff und Rodel strapazieren das Thema nicht weiter, zu deutlich ist Onids Mißbilligung. Auf halbem Weg, Santinera ist noch nicht in Sicht, überrascht sie der Mittagsregen, aber Rast zu machen lohnt nicht, und sie stiefeln weiter. Als sie dann, die Sonne steht schon wieder hoch am Himmel und verwandelt den Schlamm des Karrenwegs in feinen, roten Staub, endlich das Stadttor erreichen, wendet sich Onid um, tritt an den Kutschbock und hält Senor Mojigatto den Auftrag zum Abzeichnen hin. „Es war uns ein Vergnügen, für euch zu arbeiten, Senor Mojigatto. Ich hoffe, ihr wart zufrieden.“ Der antwortet ebenso förmlich. „Das war es. Ihr habt eure Aufgabe vorbildlich erfüllt.“ Er schaut zu Sliff und Rodel, die grinsend nicken. „Ich bin in der alten Schreinerei am Südtor abgestiegen.“ Onid kommentiert das erst einmal nicht, sondern steckt den Auftrag ein. „Gut Jungs. Packt die Waffen ein, ich gehe zur Gilde, uns auszahlen lassen. Um die sechste Stunde treffen wir uns im Gildenhaus, dann kriegt jeder seinen Anteil.“ Sliff möppert. „Geht's nicht früher? Wir haben Grad die dritte...“ „Nein. Das. Geht. Nicht. Früher.“ Sliff verzieht das Gesicht. „Na schön. Dann gib's uns Morgen früh.“ „Wie ihr wollt. Wir sehen uns.“ Er verstaut seine Waffen, nickt den sie beiläufig aber wahrnehmbar im Auge behaltenden beiden Stadtwachen am Tor höflich zu und stiefelt los. Cusi wendet sich an Lifta. „Ich brauche ein Bad. Kommst Du mit?“ „Klar doch.“ Sie winken den Männern im allgemeinen zu. Rigo wendet sich an Goldon. „Kommst mit zum Brunnen, die Ausrüstung waschen?“ Er meint wohl den auf dem Platz der Helden.
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Lokwai
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4. Tag, später Vormittag, Plantage La Grande Desplumada
So hatte Goldon sich die Reaktion nicht vorgestellt als die Oberaufseherin die Hunde scharf machte.
"Hey, ihr müsst ja nicht sofort ausrasten, nur weil ich eine provokante Frage stellte ... aber gut ... in Ordnung ... es war nicht so gmeint."
Auf Onids Befehl hört er ohne ein Anzeichen von Ungehorsam. Ein kurzes "Verzeiht" kommt dabei über seine Lippen, als er neben ihm steht, wiederholt er leise was er die Damen gefragt hatte, damit Onid zumindest bescheid wusste was der Auslöser war.

4. Tag, auf Mittag zu, auf dem Karrenweg Richtung Westen (Goldon)
Als der Mittagsregen einsetzte wurde die Stimmung nicht besser. Mit einer vollgesogenen Tuchrüstung zu maschieren war schon ätzend genug, aber für Goldon auch nicht ungewöhnlich. Den Helm hatte er schon längst wieder abgesetzt und er hatte nichts dagegen wie der Regen an seinem Kopf förmlich heruntertropfte. In den Schatten der Bäume war es sogar recht angenehm sobald der Wind auf seine Haut traf.
Nur wenig später trat die Praiosscheibe hervor und trocknete ihn fast so zügig wie er nass durch den Regen geworden war. Der rote Staub nervte, er klebte nun an der Rüstung und der restlichen Kleidung. Ein Zustand dem Goldon nicht gefiel.
Als sie dann die Stadt erreichten und die Gruppe sich aufteilt, nickt er Onid zu, als dieser meint, dass man sich zur sechsten Stunde wiedertrifft und schließt sich dann Rigo an.
"Gern, ich komme mit."
Insgeheim freut sich Goldon darüber das Rigo ihn angesprochen hat.
Er wickelt seine Waffe nicht ein, denn er wartet mit Rigo etwas bis die Gruppe genügend zersplittert ist um nicht gegen das Stadtrecht zu verstoßen, um dann die Satinera zu betreten.

Jadoran
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Auf dem Weg zum Platz der Helden (Goldon)
„Onid hat schon recht, man soll sich aus anderer Leute Streit raus halten. Gibt nur Ärger, besonders wenn's um 'nen hübschen Hintern geht.“ Er hält kurz an einem kleinen Avesschrein an und spricht offenbar ein kurzes Gebet zum Dank für die erfolgreiche Rückkehr. Goldon fällt auch auf, dass er die meisten der wenigen Leute, denen sie hier beim Marsch durch die Gassen des Handwerkerviertels begegnen, es ist ja mitten in der Siesta, grüßt und zurück gegrüßt wird. „Und keine Aufträge, die nicht über die Gilde kommen. Da biste auf der sicheren Seite und wirst nicht auf einmal als Wegelagerer oder Flusspirat auf die Galeere geschickt, weil dein Auftraggeber dir 'nen Bären aufgebunden hat.“ Auf die Galeere geschickt... das sagt man immer noch, obwohl die Flotte längst keine mehr unterhält. Aber Knochenarbeit für Strafsklaven gibt es immer noch mehr als genug.

17. Tag, später am Nachmittag in den Alten Baracken in Portas, Santinera:
Korian und seine Truppe kehren recht spät heim, sind aber wenigstens guter Laune. Und sie wissen bereits Bescheid. “Ihr seid ja Tagesgespräch. Gratuliere!” Korian schlägt Alejandro auf die Schulter. “Reife Leistung. Wie habt ihr die Bande erledigt? Sliff und Rodel galten als richtig harte Knochen.” Alejandro ist gar nicht so stolz auf sein Tagewerk und fühlt sich bei dem Lob etwas unwohl. “Ist das erste mal, dass ich wen getötet habe. Musste halt sein.” Korian lacht. “Ist auch der einzige Grund es zu tun.” Buki und Harana setzen sich zu Sumaida, die an ihrer grünen Tunika herumstopft. “Wie geht's Dir?” Sumaida lächelt tapfer. “Danke. Es geht langsam.” Buki wird wieder übergriffig, und Sumaida quietscht. “Lass das doch!” Buki grinst. “Nun erzähl schon. Sonst vereinnahmen die Jungs den ganzen Ruhm für sich.” Sumaida schaut zu Alejandro, und der wiederholt, leicht rot geworden bei Bukis Attacke auf Sumaida, den Bericht, den er schon Janis und Jelinea gegeben hat. Korian nickt. “Saubere Taktik. Ihr habts drauf.” Buki nickt. “Ich werd mich bei Felico entschuldigen müssen. Ist doch nicht so ein Hundsfott, wie ich dachte.” Sie versucht wieder, Sumaida zu erwischen, aber diesmal haut die ihr auf die Finger. “Deine Reflexe werden immer besser!” Sie müssen beide kichern. Auch wenn es albern ist, scheint es Sumaida aufzuheitern. Jelinea schüttelt den Kopf. “Lass das doch wenigstens vor den Jungs.” Die grinst. “Ach, die sehen sich das gerne an, nicht wahr.” Alejandro schaut zu Korian “Bruder, kannst Du sie nicht mal übers Knie legen?” Buki läßt sich nicht einschüchtern.”Das sähst Du sicher auch gerne mit an.” Alejandro wird prompt rot. Buki wirft ihm eine Kusshand zu und steht auf. “Ich geh jetzt ins Bad. Du warst schon, Sumi?” Die nickt. Buki schaut zu Jelinea. Die läßt die Schultern kreisen. “Ich noch nicht. Aber ich sags dir gleich – wenn Du mich antatscht, lange ich Dir eine.” Dem Ton fehlt aber die Schärfe, und Buki gibt prompt zurück. “Bei Dir wüsste ich doch eh nicht, wo vorne und hinten ist, wenn Du keine Nase hättest.” Sumaida senkt verlegen den Kopf, Harana muss grinsen, aber Jelinea macht nur selbstbewusst Pffft.
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4. Tag, auf Mittag zu, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Nach der Zurechtweisung, die Boronaya stoisch mit angesehen hat, reicht sie dem Don noch den Steckbrief. Eher scheint sie von der Milde des Dons beeindruckt, sie war da durchaus anderes gewohnt. Zwar nicht von ihrem ehemaligen Herren, aber doch von anderen Sklaven, mit denen man gesprochen hatte.
"Ich hoffe, dass ihr den Kerl damit findet, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, wenn er wirklich so ... bezaubernd ist."
Das Angebot zum Frischmachen nimmt sie gerne an, immerhin ist das hier kein einfacher Imbiss, sondern ein Essen mit einem Don. Und da konnte es nie schaden, wenn sie einen in guter Erinnerung behielten.
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Auf dem Weg zum Platz der Helden (Goldon)

"Das mag sein, dass man sich am besten raushält, aber was würdest du tun, wenn Onid einen Auftrag annimmt, wo klar wird, dass du einem miesen Sklavinnenschänder dienst?" fragt Goldon Rigo.
"Ja, mag sein, dass die Gilde ein guter Auftraggeber ist. Ich, als Gardist der Stadt des Schweigens, werde bestimmt nicht einfach so auf eine Galeere geschickt. Die Kirche würde herausfinden wer denn dafür verantwortlich ist", kommt es etwas hochnässig aus seinem Munde. Nun Goldon hatte zwar davon gehört, dass die Kirche nicht immer den zu erwarteten Ehrgeiz zeigte, vor allem nicht bei Leuten die selbst wenig Einfluss hatten oder Talent bewiesen.
"Ich stelle fest, du kennst hier so einige Leute" sagt Goldon, als mal wieder Rigo von einem Handwerker gegrüßt wird. Er dagegen unterliegt unterbewusst immer noch der Etikette der Tempelstadt und grüßt nur mit einem leichten Nicken.
Dann nähern sie sich dem Platz der Helden.
"Woher hat dieser Platz seinen Namen?" fragt er Rigo, während er schonmal sein Großschild lockert.
Zuletzt geändert von Lokwai am 12.02.2019 11:01, insgesamt 1-mal geändert.

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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
„Ich hab hier geheiratet – in der Regenzeit helfe ich meinem Schwiegervater in der Bootswerft. Aber mit Onid zusammen im Sumpf verdienst Du bis zu einer Dublone am Tag. Die sieht mein Schwiegervater, wenn er Glück hat, am Ende eines Monats.“ Er zuckt mit den Schultern. „Onid sucht die Aufträge aus, und bevor die ausgehängt werden, müssen sie von der Gilde freigegeben werden. Ich hab die Welt und ihre Regeln nicht gemacht. Das, was Sliff und Rodel vorhaben, würde nicht als Gildenauftrag rausgehen. Plantagen anzugreifen wird nicht unterstützt, egal ob 'legal' oder nicht. Gäb zuviel böses Blut, die Dons und Donnas kennen sich hier ja alle. Aber wenn der Kerl seine Kleine nicht wiederkriegt, dann kauft er sich halt eine andere und macht mit der dasselbe. Und der Don wird ihm schon einen Abstand für sie zahlen müssen, dafür braucht es keine Söldner. So ist die Welt."
Sie erreichen den Platz, dieser ist noch ziemlich leer, sie sind ja auch früh zurück. Rigo wird dennoch am Brunnen von einem kleinen Jungen empfangen, der mit einem „Papa!“ in ihn hineinknallt, hochgehoben wird. „Na, war mein kleiner Racker heute auch brav?“ Natürlich war er das. „Hilfst Du Papa, sein Zeug sauber zu machen, damit Mama ihn ins Haus lässt?“ „Natürlich! Wer ist der schwarze Mann, Papa?“ „Das ist Goldon, er ist neu in unserer Partida. Sag ihm Guten Tag.“ Der Junge tut das höflich mit einem gewissen Abstand, halb gedeckt Durch Papas Hosenbein.

4. Tag, Mittags, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Das Essen ist gut, von den Zutaten her eher besser, oder zumindest aufwendiger als das vorangegangene Abendessen bei Senora Ponches, aber obwohl sich die Köchin hier sicher Mühe gegeben hat, den gerade eingetroffenen Don zu beeindrucken, ist für Boronaya klar, wer die bessere Zunge hat.
Am Tisch sitzen außer dem Don, der mittlerweile einigermaßen präsentabel aussehenden Leonia und Ilenia, die sich außer einer gewissen Vorsicht beim Hinsetzen nichts anmerken lässt, nur Jucho und Boronaya. Jucho wünscht sich ganz augenscheinlich die Unterstützung seiner Schwester, die ihm wahrscheinlich notfalls die Tischmanieren ansagt, aber tatsächlich reichen die offenbar bei Senora Ponches eingeübten vollauf, es wird hier kein Palasthaushalt imitiert. Nach einer Suppe gibt Denodado das Gesprächsthema vor und fragt Boronaya nach ihrer Meisterin und dem Leben im Palast, im Vergleich zum Abenteurerleben.
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)

"Du hast geheiratet? Nicht schlecht ... ach, dein Stiefvater verdient eine Dublone im Monat und du am Tag. Naja, zumindest wird dein Stiefvater aber auch nicht von Planken angegriffen oder vergiftet oder gerät in einen Hinterhalt", lacht Goldon kurz auf. "Sliff und Rodel werden, wenn sie so weitermachen, nicht lange leben befürchte ich. Aber das müssen sie selbst wissen." Dann hebt Goldon seine Hand ans Kinn: "Natürlich kann man sich einfach ne neue Sklavin kaufen, aber schau dir die Granden an, ihre an Herz gewachsene Schoßtiere sind ihnen wichtig, die kaufen auch nicht einfach neu. Wer weiß was diese Sakura auszeichnet ... aber im Grunde hast du schon recht. Wer Geld hat hat Möglichkeiten!"
Als Rigo dann seinen Sohn vorstellt, beugt sich Goldon hinunter und schaut dem Kleinen direkt in die Augen.
"Ja, der schwarze Mann heißt Goldon und er schützt normalerweise die Tempelanlage des Ewigen in Al'Anfa. Wie heißt du denn, mein Kleiner?"
Dann löst er seinen Waffengürtel, legt seinen Sklaventod ab, zieht danach die schwarzgefärbte Tuchrüstung aus und legt es zusammen zu Schild und Rabenhelm. Zum Schluß zieht er sich sein Unterhemd über den Kopf und man erkennt ein paar Kampfnarben an Goldons Körper, manche dieser Narben scheinen aber eher durch Züchtigung entstanden zu sein.
"Wenn du möchtest, darfst du auch gerne den Rabenhelm abwaschen ... hmm?"

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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
„Primero.“ Der Junge traut ihm noch nicht so ganz über den Weg, aber als Rigo ihm eine Bürste reicht, macht er sich eifrig an die Arbeit. Rigo zuckt mit den Schultern, den Gesprächsschwerpunkt ändernd – er hat wohl keine Lust, in Gegenwart seines kleinen Sohnes darüber zu reden, was manche Leute mit Sklavinnen so machen. „Da hast Du recht. Aufträge, die pro Tag eine Dublone bringen, sind auch eine wert... ich kenne so einige, die in Leinentüchern zurück gekommen sind, und die hatten teilweise noch Glück.“ Er zieht sich seine Iryanrüstung über den Kopf. Er ist deutlich hagerer als Goldon, sehnig und sicher ebenso kräftig, und neben der hässlichen Narbe am Hals gibt es noch mindestens zwei Narben, die auf Schussverletzungen hindeuten, dazu eine lange, schlecht genähte, aber gut verheilte Speerwunde. „Unterschätze Rodel und Sliff nicht. Sliff kann zwei Zischler auf einmal beschäftigen, und Rodel trifft auf zwanzig Schritt so ein Biest zuverlässig in den Nervenknoten und hat nachgeladen, bevor das Biest liegt.“ „Wo ist der Nervenknoten, Papa?“ Primero ist eifrig und gewissenhaft am Schrubben. „Hier!“ Rigo klopft seitlich gegen seine unteren Halspartie. „Eine kleine Wölbung, wenn man daneben trifft, geht’s nur in ihre Halsmuskeln, und die sind verdammt kräftig. Mit dem Säbel kommst da nicht ran, und mit dem Speer hast Du selten den richtigen Winkel. Braucht Übung - Crocodileros sind da meistens besser als Fechter, hab ich mir sagen lassen, da die Zischler und Krokodile da angeblich sehr ähnich sind. Na, wenn's einfach wäre...“ Er macht sich ebenfalls ans Schrubben. „Hast Du heute ein Goldstück verdient, Papa?“ „Nein, nur fünf Silber. Aber dafür ist Papa auch schon jetzt zuhause.“ „Hast Du gegen die Zischler gekämpft?“ „Nein. Papa ist heute nur spazieren gegangen und hat aufgepasst, dass keine bösen Flusspiraten den Goldesel überfallen.“ „Und Goldon hat dabei geholfen?“ „Stimmt genau.“ Rigos Blick geht über Goldons Andenken an disziplinarische Anstrengungen, spricht sie aber nicht an. Jeder Söldner hat schließlich was, über das er nicht reden möchte. „Und was hast Du heute gemacht?“ „Ich hab Opa feste bei der Galigons-Figur geholfen, für das rote Boot.“ „Das muss ich mir aber ansehen!“ Er wendet sich an Goldon. „Was hast Du mit dem Rest des Tages vor?“ Primero hält es für wichtig, weitere Details zu liefern. „Die Galigons-Figur stellt eine nackte Frau dar, mit Fischschwanz wo die Beine sind. Das ist eine Nümpfe.“

18. Tag, Erntedankfest in Santinera, Morgens, Alte Baracken in Portas, Santinera
“Ich könnte schwören, dass ausser uns dreien noch jemand Küchendienst hat.” Jelinea schaut zu Sumaida und Alejandro. Sumaida seufzt. “Ich gehe sie wecken. Nochmal.” Alejandro brummt. “Es ist wirklich ein wenig ärgerlich.” Aber kaum hat er es gesagt, taucht Harana auch schon auf, streckt sich und gähnt. “Was für ein wunderschöner Morgen.” Alejandro grinst. “In der Tat. Und gerade noch rechtzeitig. Wäre doch schade gewesen, heute beim Frühstück nicht sitzen zu können.” Harana grinst und gibt zurück. “Pfft. Als ob Du auch nur für fünf Heller hauen würdest.” Sie nimmt von Sumaida Messer und Yam-Wurzeln entgegen und begint zu schnibbeln. “Ihr Jungs habt aber schon wenigstens ein sauberes Hemd für die Prozession und das Fest, oder? Wo wir uns schon hübsch machen.” Alejandro fühlt drei weibliche Blicke auf sich. “Natürlich, mein ich. Erntedankfest ist auch bei uns ein grosses Fest.” Er schaut zu Sumaida. “Schlecht geschlafen?” Die wird rot. “Ja. Schon. Ein wenig.” Er lächelt unbeholfen. “Ich auch. Ist doch nur natürlich.” “Ich hab ihm mitten ins Gesicht geschossen.” “Er hatte eine Rüstung an – die hätte die halbe Wucht der Kugel abgefangen. Und verdient hatte er es.” Er bekommt Unterstützung von Jelinea und Harana, die diesbezüglich einen kategorischen Standpunkt einnehmen. “Wenn einer mal zuviel gesoffen hat und seine Hände nicht bei sich halten kann... alles verzeihlich, wenn er sich entschuldigt. Aber dafür kann es kein Pardon geben. Auch nicht für Mitläufer. Mitgemacht hätte der nämlich garantiert.” Sumaida nickt. “Ihr habt recht.” Alejandro schaut zu ihr. “Kommst Du mit auf den Markt? Ich wolte sehen, ob sie Rotgnitzen haben, die sind in Butter und Maismehl frittiert ein Fest... zur Feier des Tages.” Jelina nickt ihr zu. “Wir kommen hier klar.”
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Jadoran
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18. Tag, Erntedankfest in Santinera, Morgens, Portas, Santinera
Sie sind früh dran, und das ist gut, denn zum Erntedank wird in fast allen Haushalten der Stadt das Beste aufgefahren, was man sich leisten kann, und gerade auf die schmackhafteren Fische gibt es wie erwartet einen ordentlichen Andrang. Alejandro hat Glück und ergattert ein gutes Dutzend, zusätzlich zu zwei Karpfen für das Abendessen. Auf dem Heimweg wagt sich Sumaida vor. “Ich... uh.. würde gerne die Prozession mitlaufen... zu den Schreinen der Gütigen. Würdest Du... uh...” “Ich komme gerne mit.” Sie lächelt ihn glücklich an.
Als sie wiederkommen sind auch die anderen langsam in die Gänge gekommen, und der Tisch ist sogar zur Feier des Tages mit Blumen geschmückt, was wohl auf weibliche Initiative zurück zu führen ist.

Sumaida hat ihre gute grüne Tunika angezogen, in der sie Marico und Alejandro bislang noch nie gesehen haben, und es wird Alejandro schnell klar, dass sie die große Prozession meinte, die auch zu den Schreinen der nahen Plantagen führt und somit bis spät in den Nachmittag dauert. Aber er spürt, wie wichtig ihr das ist und hält klaglos durch, während Marico und die anderen sich verabschieden, nachdem die Schreine in Santinera abgegangen sind. Aus Al'Anfa ist eigens ein Geweihter mit zwei Novizen eingetroffen, der diese angenehme Pflicht wohl jedes Jahr übernimmt und von den Plantagenverwaltern freudig und doch respektvoll begrüsst und bewirtet wird.
Als sie dann am nachmittag endlich wieder in den Alten Baracken ankommen, tun ihnen beiden die Füsse weh, aber im Durchgang stellt sich Sumaida auf die Zehenspitzen und gibt Alejandro einen Kuss. “Danke, dass Du..uh.. mitgekommen bist.” Er zieht sie heran, aber bevor sie große Worte machen können, erblickt sie schon der Rest ihrer Partida. Buki, Harana und Jelinea haben sich bereits in ihre Festagskleidung geworfen. “Ich hoffe doch, ihr seid nicht zu müde zum tanzen!” Sumaida wird rot. “Kann ich mich eben frisch machen?” Alejandro spricht ein Machtwort. “Erst mal machen wir eine kleine Pause. Ich muss mir auch den Strassenstaub runterwaschen, und wenn...“ “Bevor wir losziehen sollten wir aber ein wenig was essen. Erntedank feiert man vor allem mit seiner Familie und seinen Freunden!” Korian gibt Buki einen Klaps. “Recht hat sie. Du kochst doch für uns, Bruder?” Alejandro lacht. “Natürlich., Sofern ihr Wein besorgt habt.” “Wein und Rum! Aber erst mal mach dich frisch!” Alejandro verabschiedet sich.

Eine gute Stunde später sitzen sie alle gemeinsam am Tisch, Sumaida nunmehr auch in ihrem Tanzkleid, mit frischen Blüten im Haar. Aus der Stadt weht bereits Musik herüber, aber zunächst einmal gilt ihre Aufmerksamkeit dem Mahl. Alejandro wird mit Lob überschüttet, und der eingekaufte Wein und Rum, zu Sangria verarbeitet, geht schnell zur Neige. Dann steht Buki auf. “Ich geh jetzt tanzen! Wer kommt mit?” Sie grinst in die Runde. “Und ich sage es schon jetzt – Fußkranke brauchen sich keine Hoffnungen zu machen!” Sie läßt ihren Rock schwingen und wirft ihr rotes Haar in den Nacken.
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4. Tag, Mittags, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Boronaya genießt das Essen, lobt auch die Küche und damit Don und Köchin gleichermaßen. Bei der Erzählung kann einen der Luxus in dem sie bisher gelebt hat nur verwundern, genau so wie das offensichtliche Fehlen irgendwelcher dämonischen Rituale oder was man sich sonst so bei einer Chimärologin vorstellen könnte. Tatsächlich klingt die Erschaffung einer Wollmilchsau sogar sehr nützlich und vor allem für die Landwrtschaft als eine wirklich Chance.
Fast noch erstaunlicher dürfte es sein, dass Boronaya nicht den Eindruck erweckt den Luxus sondelrich zu vermisse, gut es sind Sachen dabei, die jeder vermissen würde, aber sie wirkt wenig verzärtelt durch ihre Zeit im Palast.

Im Gegenzug fragt sie den Don nach Santinera und bittet ihn ein wenig aus der Oberschicht zu erzählen.
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Jadoran
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4. Tag, Mittags, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Das Thema Chimärenerschaffung sowie deren Nützlichkeit ist äußerst heikel, wie Boronaya weiß. Jucho, der offenbar ohnehin gewöhnt ist, dass die Frauen reden, während die Männer essen, vermeidet es sorgsam, sich dazu äußern zu müssen, und auch Ilenia tut lieber nichts, was den Don eventuell verärgern könnte. Leonia kann dem Gespräch offenbar nicht recht folgen, man sieht ihr allerdings sehr deutlich an, dass sie 'Tiere falsch rum zusammennähen' einfach für einen Perainefrevel hält. Aber da ihr Onkel höflich auf das Thema eingeht, maßt sie es sich lieber nicht an, etwas zu sagen, was ihr als Unhöflichkeit ausgelegt werden könnte, ausser, dass sie möglichst unauffällig das Schutzzeichen des Ibis schlägt.
So fühlt sich Boronya unwillkürlich doch an zuhause erinnert, wo Sefira die Konversation bei Tisch bestimmte und alle anderen entweder antworteten oder schwiegen.
Don Denodado ist hingegen sehr pragmatisch, was allerdings nicht heißt, dass er der Chimärologie gegenüber aufgeschlossen wäre. Das fortpflanzungsfähige Chimären – und alles andere kann für die Viehzucht ja keinen Sinn machen - extrem aufwendig sind, ist ihm zumindest vom Hörensagen bekannt. Ebenso dass die einzigen beiden angeblich so geschaffenen Arten, die ihm bekannt sind, nämlich Minotauren und Harpyien, einen sehr schlechten Ruf genießen. Wie oft treten allein schon bei der profanen Zucht Probleme auf? Rassereine Zornbrechter etwa haben oft Nervenkrankheiten, die man sonderbarerweise vermeiden kann, wenn man etwas Promenadenmischung einkreuzt. Und nach der Erschaffung einer Nutztierchimäre würde diese ja in die Hände von magischen Laien gegeben, nicht wahr? Nicht zuletzt schätzt es die Gütige nicht, und die Gefahr besteht, dass sie den Feldern und Ställen dann ihren Segen verwehrt, was kein verantwortungsvoller Plantagero riskieren will. Boronaya hat den Eindruck, dass Magister Rodrigo schon vor einigen Jahren versucht hat, den Heiden zu predigen.
Das bewahrheitet sich bei Nachfrage auch prompt – Magister Rodrigo hat einmal einen Vortrag vor dem Club der Pflanzer und Viehzüchter Santineras gehalten, einer Vereinigung, in der fast alle Plantagenbesitzer lose zusammengeschlossen sind. Wenn man so will, der Oberschicht der Gegend, wobei nach Alanfaner Maßstäben aber selbst die Salmoranez und Macalintos, denen zusammen etwa vier Fünftel aller Plantagen und allen Grund und Bodens in Santinera gehören dürften, bestenfalls obere Mittelschicht darstellen, auch wenn die in einer ganz anderen Liga als die anderen Plantageros spielen. Die Sklavenhändler Gonralas, die seit Jahren unangefochten immerhin den dritten Platz in Santinera einnehmen, gälten allenfalls als Fanas von bescheidenem Wohlstand, und einfache Planategros wären nur ein müdes Lächeln wert.
Da Don Denodado normalerweise in Sanitnera lebt, ist er recht gut informeirt, allerdings auch diskret in seiner Ausdrucksweise. Santinera ist derzeit die nördlichste Stadt des Imperiums am Blauen Hanfla, somit Grenzgebiet. Was danach kommt, ist ziemlich unbekannt. Da es keine kreuzenden Handelsströme gibt, hat es seine optimale Größe wahrscheinlich auch erreicht, solange sich die Methoden der Landwirtschaft nicht grundlegend ändern oder neue Rohstoffvorkommen erschlossen werden. Zu viel Wachstum täte der Stadt nach Meinung Don Denodados auch nicht gut. Das Gespräch trägt bis zum süßen Nachtisch, dem gerne zugesprochen wird.
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)

Nach kurzer Zeit bemerkt Goldon, dass die Anwesenheit des Jungen das aktuelle Gesprächsthema blockiert, zurecht. Er nickt verstohlen Rigo zu, als er den Blickwechsel zwischen Vater und Sohn wechselt beobachtet, während er über die Sklavin spricht.
"Ich unterschätze Sliffs und Rodels Kampfkraft keinesfalls, aber glaubt mir, in Al'Anfa sterben die wenigsten durch Kämpfe, wenn ihr versteht was ich meine. Ihr Hochmut kommt vor dem Fall ... aber die beiden sind eigentlich keine Gespräche wert."
Er hört Vater und Sohn zu und als ihn dann Rigo anspricht, antwortet er ihm: "Ich habe nichts mehr vor, außer mir später das Geld abzuholen."

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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
„Eine Nymphe? Die muss ich mir auf jeden Fall anschauen!“ Rigo lacht, Dann wendet er sich Goldon zu. „Na, dann sehen wir uns im Gildenhaus.“ Er nimmt sich nun seine Stiefel vor.
Eine weitere Gruppe Questadoren kommt an den Brunnen geschlurft, und einer von ihnen begrüßt Rigo gleich fröhlich. „Rigo, Du alte Sumpfrantze!“ Rigo schüttelt den Kopf und lacht den deutlich jüngeren Utulu mit dem lockigen Haar an. „Gabir, Du altes Schandmaul.“ Er mustert die vier und nickt ihnen grüßend zu. „Wart ihr jagen?“ Gabir nickt und schält sich aus seiner Rüstung, ebenso wie die anderen drei. „Das waren wir – es wollte sich heute keiner von uns beschützen lassen.“ Er löst seinen Waffengurt, dann deutet er auf. Goldon. „Boron zum Gruße - ein neuer Fechter in eurer Partida?“ Rigo nickt. „Goldon aus Al'Anfa, Tempelgardist auf Urlaub.“ Er deutet auf die vier. „Dieser nassforsche Kerl ist Gabir.“ Der lacht nur und übernimmt das weitere Vorstellen. „Unsere großartige Anführerin, Inazuna.“ Eine kleine Thalusiererin, sie geht Goldon nicht ganz bis zur Schulter und hat sich schon bis auf eine einfache Tunika frei gemacht. Sie nickt Goldon und Rigo ein wenig steif zu. Gabir machte eine großzügige Geste. „Das ist unsere Feldscherin Tarita und unser Kundschafter Pedro.“ Die Feldscherin ist ziemlich unscheinbar, Pedro hingegen scheint sich zu bemühen, einen Bart zu kultivieren. Beide wirken genau wie Gabir noch recht grün hinter den Ohren auf Goldon, und nickten ihnen etwas erschöpft zu. Am gefährlichsten wirkt tatsächlich die Thalusierin, die sich mit einer abgeklärten Gleichgültigkeit von Fauna und Flora des Dschungels zu reinigen beginnt. Gabir betrachtet einen Tausendfüßler, der es sich in seinen Locken bequem gemacht hat, und befördert ihn dann in die Landschaft. „Der Trick mit dem Speerschaft, den Du mir gezeigt hast, funktioniert wirklich gut.“ Rigo lacht. „Das war eigentlich eine Lektion und keine Lehrstunde, Du junger Hüpfer.“ Er klopft ihm auf die Schulter. „Aber wenn Du was dabei gelernt hast, um so besser. Deinen Mund zu halten aber offenbar nicht.“ Gabir grinst, dann geht er auf die Knie herunter. „Und Du bist der tapfere Primero?“ Der Junge nickt und grinst, offenbar findet er Gabir lustig. „Ja. Mein Papa kennt viele Tricks!“ „Einen ganzen Sack voll! Und einen ganz tollen davon hat er mir beigebracht!“ Rigo wendet sich an Inanzuna. „Wie läuft's bei euch?“ Die zögert kurz. „Es geht so. Reicht gerade mal für die Miete und das Essen. Wie war eure Eskorte? Onid war einfach schneller.“ Rigo zuckt mit den Schultern. „Na ja.“ Er blickt herunter zu Gabir, der Primero gerade 'Den Daumen verschwinden lassen' vorführt, was den Kleinen begeistert, weil 'Opa das auch kann'. Inazuna muss lächeln und fährt fort, groben Dreck aus ihren Sachen zu bürsten. Rigo zuckt mit den Achseln. „Eskorte eben. Man geht halt mit, damit nichts passiert, nicht um zu kämpfen.“ Inazuna nickt und beginnt dann mit der eigentlichen Körperwäsche. Es wirkt beinahe wie ein Ritual. „Es ist die Augfagbe eines Kriegers, die Schwachen zu schützen.“ Rigo lacht gutmütig bei ihrem mit ruhiger Überzeugung vorgebrachten Credo. „Solange man dafür bezahlt wird, Inazuna, solange man dafür bezahlt wird.“ Sie zieht eine Grimasse. Gabir steht auf und macht sich auch ans bürsten und putzen, einen Seitenblick auf seine Anführerin werfend, deren Tunika recht lose sitzt. Die scheint das zu spüren. „Denk nicht mal dran, Gabir.“ „Ich tu doch gar nichts, Taicho.“ Er blickt zu Goldon und Rigo und grinst. „Neu in der Stadt, Goldon? Und dann gleich in einer der härtesten Partidas der Gilde?“
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
Als Rigo erzählt, dass man sich dann später im Gildenhaus trifft, fragt er ihn recht gut gelaunt: "Dann bist du also gleich unterwegs und hast noch was vor oder woher kommt diese Neugier, was ich heute noch so zu tun gedenke?"
Während Rigo seinen Stiefel putzt, ist Goldon mit dem Aufbereiten seiner Tuchrüstung dran.
Als die frischen Questadores sich an den Brunnen begeben und Goldons Name fällt, legt er zwei Finger an die Stirn und grüßt mit einer zackigen Geste zurück und als die Gruppe einzelnd von Gabir vorgestellt wird, hängt er ein "schön euch kennenzulernen" dran.
Als er nebenbei Inazuna beobachtet wie sie sich recht locker, ohne irgendwie schüchtern zu wirken, sich von ihrer Rüstung trennt, erinnert er sich an die Gardistenumkleide zurück. Dort hatte man sich auch ungeniert umgezogen, Kameradschaft war wichtig in der Truppe, die Gemeinschaft soll zusammenwachsen, sie riskierten alle ihr Leben sollte es doch mal zu schweren Zwischenfällen kommen, die es sehr selten gab, zugegebenermassen, aber es war nicht in Gold aufzuwiegen sobald ein Hochgeweihter der Kirche oder ein Grande dabei zu Tode kam und die Strafe die sie empfingen war außerordentlich hoch, vor allem dann sobald man der Garde ein Fehlverhalten vorweisen konnte. Die Trennung der Geschlechter war dort nur zweitrangig und auch wenn man in relativer großer Konkurrenz untereinander stand, war es gerade dieses Bewußtsein zusammen alles durchzumachen, eins der größten motivierenden Eigenschaften.
Goldon gefällt Inazunas Reinigungsritual, diese routinierte Ästhetik hatte was.
Ihr Credo gefiel ihm, aber es war ein Ideal welches sich im Süden nicht durchsetzen würde, aber er wollte jetzt nicht diskutieren. Zu lange hatte er das Privileg nicht zu den Fanas zugehörig zu sein.
Dann bringt ihn Gabir aus seinen Gedanken: "Ja, Gabir, ich bin neu in der Stadt. In der härtesten Partida? Ist das so, gibt es keine Gruppe die hochrangiger ist? Na, aber das passt zu mir!" sagt er trocken.
"Und in was für eine Partida bist du und was zeichnet sie aus?"

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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
Rigo lacht bei der misstrauischen Nachfrage. „Wohin ich gehe? Primero, wohin geht Papa jetzt?“ Primero weiß die Antwort. „Zu Mama und Oma und Tante Shakia!“ Rigo tätschelt ihm den Kopf. „Genau so ist es.“ Er wendet sich an Goldon. „Da hörst Du es. Die härteste Truppe, Gabir? Da schmeichelst Du uns. Aber wird sind schon nicht übel. Die einzige Truppe, die komplett Bronze trägt, ist Syllas Partida.“ Er schrubbt weiter. Gabir lacht herzhaft. „Zu welcher Partida ich gehöre?“ Inazuna schaut kurz auf, wäscht sich aber weiter. Gabir weist mit einer Geste auf sie, die einem Impressario in einem Opernhaus gut zu Gesicht stände. „Zur Partida unser unvergleichlichen Anführerin Inazuna, Siegerin in sechs Zweikämpfen, dem Nachtwind Santineras!“ „Halt die Klappe, Gabir. Er verarscht dich doch nur. Du hast uns eben schon vorgestellt. Er sieht nicht aus, als ob er's mit den Ohren hätte.“ Das kommt sehr gleichmütig. Gabir lacht verlegen. Inazuna schaut zu Rigo, der die Hände beschwichtigend hebt, deutlich sagend: Nicht vor meinem Sohn, bitte! Sie lächelt. „Keine Sorge. Sowas beleidigt mich nicht.“ Sie nickt Goldon zu. So langsam, nach Einsatz von Wasser und Bürste, sieht sie recht annehmbar aus. Vor allem, für eine Söldnerin ungewöhnlich, entdeckt Goldon keine einzige Narbe auf ihrer messingfarbenen Haut.
Primeros Neugier ist geweckt. „Was ist ein Nachtwind, Papa?“ „Ein maraskanisches Schwert. Und ein Vogel, der keine Magie mag.“ „Warum?“ Rigo lacht, und Inazuna gibt eine Antwort. „Gegen Magie, so sie dem Guten dient ist nichts einzuwenden.“ Sie fährt mit ihren Reinigungsarbeiten fort. Gabir lacht noch einmal eine Spur unsicher und macht sich dann auch wieder an die Arbeit.

19. Tag, früh morgens, Alte Baracken in Portas, Santinera
Alejandro spritzt sich das angenehm kühle Wasser des Brunnens ins Gesicht und überlegt erneut, ob er gestern etwas anders hätte machen sollen. Es bot sich eigentlich an, und Sumaida war anch dem dem Tanzen auch in Stimmung, aber sie hatten einfachkeine Lust, wie so viele sich einfach eine dunkle Ecke zu suchen. Und hier zurück angekommen, waren sie tatsächlich beide dann doch müde. Ausserdem kam es ihm so vor, als ob sie die Ereignisse des Vortages noch nicht losgelassen haben, genau wie ihn selbst, wenn er ehrlich gegen sich ist. “Morgen.” Korian taucht neben ihm auf und klopft ihm auf die Schultern, “Und?” “Nichts 'und'.” Korian steckt seinen Kopf ins Wasser und schüttelt ihn dann. “Gelegenheiten soll man nutzen. Ausserdem macht vögeln den Kopf frei.” Alejandro lacht unsicher und läßt sich lieber nicht auf eine Diskussion ein, bei der er nur verlieren kann.

In der Küche jedoch, als Sumaida sich beinahe in die Finger schneidet, spricht er es dennoch an. “Hängt's Dir immer noch nach?” Sumaida schaut verlegen zur Seite. “Schon. Irgendwie.” Sie schaut ihn an. “Ich bereue es nicht! Sie wollten uns töten, nur zu ihrem Vergnügen. Sie hatten es verdient!” Alejandro nickt. “Aber es war das erste Mal, dass ich jemanden getötet habe.” “Bei mir auch. Es war erstaunlich leicht.” Marico brummt. “Von wegen. Dieser Sliff war ein extrem harter Knochen.” Alejandro muss grinsen und entspannt sich. “Du weisst, schon, wie ich das meine.” Marico grinst ebenfalls. “Klar doch. Aber macht euch keinen Kopf. Wir sind Questadoren, und das Töten gehört dazu. Das war uns allen klar. Und wie ihr beide wisst: Sie hatten es verdient, weil sie uns töten wollten.” Sumaida nickt. Dann klatscht sie sich mit den Händen gegen ihre Wangen. “So ist es. Und jetzt schmeisse ich Harana aus dem Bett!”
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4. Tag, Mittags, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Boronaya zwingt das Gespräch auch nicht wieder in diese Richtung, aber für sie scheint das wirklich reine Normalität zu sein. Einen Gedanken an Frevel hat sie dabei wohl nicht wirklich verschwendet, wirkt aber auch nicht wie eine Kinder opfernde Dämonologin. Allerdings hütet sie sich doch auch sich über die Bedenken lustig zu machen, korrigiert aber doch auch die Sichtweise zu den fortpflanzungsfähigen Chimären. Ihre Meisterin hat genau diese in der zweiten Generation und sie sind nachweislich nicht dämonisch.

"Ich habe gehört, dass es in letzter Zeit mehr Ärger wegen der Achaz gab. Wie war denn früher das Verhältnis?"
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4. Tag, Direkt nach Mittag, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
Denodado schüttelt den Kopf, während das Geschirr abgeräumt wird. „Ich habe in meinem Leben tatsächlich noch keinen einzigen Achaz gesehen, Gelehrte Dame. Ich weiß, dass sie sich früher für sich hielten, und dass man sich sozusagen aus dem Wege ging. Die einzigen, die mit ihnen hier in der Gegend Handeln trieben, waren und sind die Gonralas. Die Ansichten sind geteilt, um es so auszudrücken. Sicher ist jedoch, dass die wilden Achaz jeden Menschen, der die Ruinensümpfe betritt, als Feind ansehen. Aber darüber hinaus ist mir kaum etwas bekannt. Euch Jucho?“ Der lächelt ungelenk. „Ich bin nur welchen in den Ruinen begegnet, und ich kann euch versichern, sie waren sehr feindlich. Ich habe auch von Leuten gehört, die ihre Sprache sprechen, dass keine Verständigung möglich war. Sie sehen uns als Eindringlinge an, die sie vertreiben, töten oder ihren Götzen opfern wollen.“ Leonia ringt sich zu der üblichen Frage von Nichtkämpfern durch. „Habt ihr schon einmal einen getötet, Senor Jucho?“ Der reagiert auf diese Frage wie die meisten, die nicht aus Spaß kämpfen und töten. „Wenn es sich nicht vermeiden ließ. Normalerweise versucht man sie abzuwehren und sich zurück zu ziehen. Man weiß ja nie, wie viele es sind.“
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
"Der Name Sylla ist schon des öfteren gefallen, genau wie Durban, beide waren damals bei der Expedition tief ins unbekannte Gebiet dabei gewesen", bemerkt Goldon nebenbei. Er hatte sogar einiges über die Besatzung von Borrogio, Roanas Bruder, die damals ebenso wie Sylla und Durban Teilnehmerin der Expedition war, erfahren.
Er mustert Inazunas Haut und sein Blick fällt auf ihre Waffe. Er wartet bis ihr es auffällt, dass er sie abschätzt und sich ihre Blicke treffen: "Siegerin von sechs Duellen, also sechs von sechs habt ihr gewonnen, die ihr hier ausgefechtet habt? Ihr genießt meinen vollsten Respekt ... entweder habt ihr gegen Trottel gekämpft oder eure Heilerin versteht sich auf Magie oder aber ich spreche gerade mit einer Waffenmeisterin. Sagt mir, welche meiner Vermutungen sind richtig?" Er lächelt schief und wirkt lässig dabei als er von ihren Augen ablässt und ihre Haut mustert.
Warum sollte sich eine Waffenmeisterin mit Anfängern umgeben?
Inazunas Angabe zur Magie bestätigt er mit einem Kopfnicken.

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Rigo beendet seine Reinigungsanstrengungen und lädt sich seinen Sohn auf die Schulter. „Bis später dann, machts gut.“ Gabir winkt ihm fröhlich zu, Inazuna und die anderen beiden nicken nur freundlich. Dann, ihre ledernen Leggings noch einmal kritisch in Augenschein nehmend, ob sie auch frei von Fauna sind, beantwortet Inazuna gleichmütig wie bisher Goldons Frage. „Es waren alles Trottel.“ Gabir grinst gut gelaunt, er scheint Goldons herablassende Art nicht übel zu nehmen, und anders als die beiden anderen Jungquestadoren – und jünger sind sie, obwohl auch sie eiserne Marken tragen – wirkt er auch nicht eingeschüchtert. Die Feldscherin und der Kundschafter hingegen scheinen ganz froh zu sein, dass sich zwischen Goldon und ihnen ihre Anführerin befindet. Die wendet sich an ihre Kameraden. „Ich muss noch zum Schmied, geht schon mal vor.“ Feldscherin und Kundschafter nicken, aber Gabir breitet die Arme aus. „Soll ich nicht mitkommen? Ich handele Dir sicher einen guten Nachlass aus, Taicho!“ Sie atmet wie genervt ein, schüttelt dann aber den Kopf. „Na schön.“ Sie zieht sich ihre Leggins an, und genau den Moment, als sie sich deswegen bückt, passt er ab, um ihr einen Klaps zu geben, breit grinsend, als sei das ein toller Streich. Sie erstarrt kurz, dann seufzt sie, zieht die Leggins vollends hoch und verschließt sie. „Was ist gestern abend erst passiert?“ „Aber Du würdest mir nie was tun!“ Sie seufzt erneut. „Nein, würde ich nicht. Ist das denn ein Grund, mir an den Hintern zu fassen?“ „Sonst traut sich das ja keiner! Und Du hast einen richtig hübschen Po!“ Sie schüttelt den Kopf und lässt es dabei bewenden.
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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
Goldon verabschiedet sich von Rigo und seinem Sohn.
Er lag mit seiner vorherigen Einschätzung falsch, nicht alle in der Gruppe scheinen Anfänger zu sein, ihre eisernen Marken zeigen es.
"Versteht mich nicht falsch, Inazuna. Auch wenn es nur Trottel waren, hat so manche Überheblichkeit schnell zu einem Ableben geführt, mich wunderte einfach, dass eure Haut frei von Narben ist. Und ihr wisst, eine Kämpferin ohne Narben ... ist keine Kämpferin, es sei denn ... na, ihr habt ja meine Vermutungen gehört." Interessiert verfolgt er wie sie sich die eng anliegende, ledernen Hose anzieht, auch an den Beinen gibt es keine Narbe, bemerkenswert.
Waffenmeister oder Heilerin? Zweiteres wird die Feldscherin in ihrer Gruppe nicht sein.
Als dann Gabir Inazuna an den Hintern geht, kann Goldon es nicht fassen:
"Gabir! So behandelt man nicht seine Anführerin, so behandelt man höchstens Mädchen!" Sein Ton ist dabei selbstbewußt. "Auch wenn ich dir beipflichtet, dass deine Anführerin einen schönen Körper hat, sollte man sich mit so einer Geste nicht die Gunst seiner Anführerin verspielen."
Dann schaut er wieder zu Inazuna: "Alles in Ordnung?"

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4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
Inazuna legt auch ihre Iryanrüstung wieder an und zieht die Schnallen fest, offenbar gewohnt, das selbst zu tun. „Überlasst die Zurechtweisung meiner Kameraden bitte mir.“ Auf seine Vermutungen und seine Meinung über ihr Aussehen geht sie nicht ein, statt dessen justiert sie ihr Halstuch und hängt sich den Tellerhelm an die rechte Seite. So wie ihr Nachtwind hängt, ist sie Linkshänderin. Wahrscheinlich. Allerdings sind gute Fechter mit anderthalb- oder zweihändigen Waffen oft recht geschickt auf beiden Händen, und sich da in der Einschätzung zu vertun ist in einem Kampf mit Klingen leicht die letzte Fehlentscheidung, die man trifft. „Einen guten Tag, Goldon.“ Sie nickt ihm zu und schaut zu Gabir, der, kurzzeitig verlegen schauend, wieder fröhlich grinst. „Können wir?“ Er salutiert. „Jederzeit einsatzbereit, Taicho!“ Ihre restlichen Gefährten haben sicher eine Meinung, halten es aber wahrscheinlich für weiser, die Klappe zu halten und verabschieden sich, vielleicht auch, um nicht allein mit Goldon zurück zu bleiben.
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Lokwai
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Lokwai »

4. Tag, Nachmittags, Sandalia, Platz der Helden (Goldon)
"Dann entschuldigt bitte mein Verhalten, werte Inazuna. Ihr habt recht. Einen schönen Tag wünsche ich euch allen", sein Tonfall ist nun aalglatt.
Dann schaut er der Gruppe hinterher und schüttelt dann leicht den Kopf.
Was für ein Haufen
Goldon war noch nicht fertig mit seiner Rüstungs- und Waffenpflege. Er setzt sich an den Brunnen und fährt mit der Arbeit fort.

Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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19. Tag, früh morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
Im Gildenhaus gibt es massives Gedränge um die Aufträge, und es stellt sich heraus, dass offenbar einige Ruinenforscher entweder abgereist sind oder Pause machen, jedenfalls reicht es nicht für alle, und es gibt Gegrummel und Gemaule. Korian entscheidet sich nach einem Blick auf die Traube. “Wir gehen Jagen und Moos sammeln. Bringt auf jeden Fall etwas Silber, und besser wir brechen auf, bevor der miesgelaunte Rest loszieht.” Sie verabschieden sich, und als Alejandro und die Seinen ans Brett können, müssen sie feststellen, dass selbst die Krokodiljagden weg sind. Immerhin gibt es eine kleine Liste des Apothekers, an die sich mangels ausreichender Kenntnis niemand getraut hat, denn die wenigen Gruppen, die über einen guten Heiler verfügen, sind so groß oder so erfahren, dass für sie noch ein Auftrag in den Ruinen verfügbar war. Alejandro nimmt ihn ohne große Rücksprache vom Brett, reicht ihn dann aber Sumaida. Diese nickt. “Einen Teil, das da, das letzte, Weidenrinde, Donf und Belmart haben wir sogar schon. Aber...uh... es ist auch wieder Paschu drauf...” “Hoffentlich gehen wir den Anoihas nicht langsam auf die Nerven, mein ich.” Alejandro wendet sich an Rijka, die ihn notiert. “Viel Glück. Die jagen aber normalerweise die Leute eher fort, die sie stören, als dass sie sie angreifen. Da gibts noch ganz andere.” “Dann haben wir ja Hoffnung. Danke, Signorita Rijka.” Diese lächelt ihn an und blickt dann zu Janis und Jelinea, die ratlos vor einer praktisch leeren Wand stehen. Janis schaut zu Alejandro. “Habt ihr was?” Die vage Hoffnung schwingt mit, dass es eventuell auch für sie beide reicht, aber Alejandro hat Bedenken, eine ohnehin spannungsgeladene Begegnung mit den Eingeborenen durch die beiden Schwertgesellen noch um eine weitere Unwägbarkeit zu komplizieren. “Schon, ist aber Kräutersuche tiefer drin.” Janis nickt, die unausgesprochene Ablehnung akzeptierend. Draussen hat Alejandro trotzdem ein schlechtes Gewissen. “Das war jetzt nicht sehr nett, aber.. wenn Jeli und Tamaka aufeinander treffen, das kann nicht gut gehen. Und das Paschu brauchten die doch auch selber – da werden wir wahrscheinlich die Schamanin fragen müssen, ob wir suchen dürfen, mein ich.” Sumaida wird etwas bleich, da sie schon ahnt, wer wieder mit der Schamanin wird reden 'dürfen', nickt aber. “Aber wie finden wir die?” “Ich fürchte, die finden uns.”
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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4. Tag, Direkt nach Mittag, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
"Das ist schon irgendwie komisch. Bei uns reagieren die weniger feindlich." Sie zuckt mit den Schultern. "Aber wahrscheinlich ist ihnen das aus irgendeinem Grund wichtig. Wie kommt es denn, dass nur die Gonralas mit ihnen handeln," fragt sie noch etwas nach, während sie dem Nachtisch zu spricht.
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Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

4. Tag, Direkt nach Mittag, Plantage Sietepepinos (Boronaya)
„Das kann ich euch beim besten Willen nicht sagen, sie sind wahrscheinlich die einzigen, die die entsprechenden Kontakte haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Feld für Missverständnisse mit Dschungelachaz noch größer ist als mit Eingeborenen, zudem handeln die Achaz am liebsten menschliche Gefangene, und darauf haben die Gonralas in Santinera mehr oder weniger das Monopol. Aber der genaue Einblick fehlt mir da, ich mutmaße lediglich.“
Es klopft, und Denodado bittet herein. Ein junger Haussklave meldet, dass die Schute unbeschadet zurück ist und liefert das unterzeichnete Frachtpapier ab. Denodado überprüft dieses, dann reicht er es an Ilenia weiter. „Darüber werden wir uns beide anschließend noch unterhalten müssen.“ Sie nickt schuldbewusst. „Jawohl, Herr.“ Er wendet sich an den Jungen. „Ist der begleitende Söldner zum Essen eingeladen worden?“ Das wird bestätigt. „Gut.“ Denodado schaut zu Jucho und Boronaya. „Dann, fürchte ich, solltet ihr langsam aufbrechen, damit es nicht zu knapp wird mit der Conchita. Habt Dank für eure Unterstützung und die anregende Konversation.“ Jucho kann mit letzterem Wort zwar offenbar nichts anfangen, nickt aber freundlich. „Es war uns ein Vergnügen, Don Denodado.“

Der Rest der Söldner hat bei den Aufsehern gegessen, und der gerade noch rechtzeitig eingetroffene Bule wurde bereits ins Bild gesetzt. Tonarev empfängt ihren Bruder frotzelnd. „Na, wie hat euch das Essen am Herrentisch gemundet, Graf Jucho?“ Jucho gibt ein dankbares Opfer ab und wird rot. Makita legt noch nach. „Gabs Bosperanjer? Und musste Ilenia im Stehen essen?“ Jucho faßt sich und brummelt. „Nein. Gabs nicht, und nein, sie scheint es überlebt zu haben.“ Er schüttelt sich. „Wir haben die ganze Zeit über Chimären geredet. Das ist, wenn man Tiere auseinander schneidet und dann Teile von verschiedenen wieder zusammen macht mit Magie.“ Er schaut zu Boronaya. „Tut mir leid, das ist alles, was ich verstanden habe.“ Es schüttelt ihn wieder. „Aber wir sollten losziehen, je früher wir wieder in Santinera sind, desto besser. Und die Conchita sollten wir nicht verpassen. Ich hab keine Lust, auf Gondola zu übernachten.“ „Du sagst es, großer Bruder.“ Jucho nickt. „Habt ihr noch was interessantes gehört?“ Makita schüttelt den Kopf. „Nee, nur das übliche Gewäsch und Mutmassungen, wer jetzt Ärger bekommt. Und gewusst haben sie es jetzt natürlich gleich alle.“ Tonarev nickt. “Amato hat die drei Küchenhilfen wohl für einen Monat zur Feldarbeit eingeteilt.“ Sertudo zuckt mit den Achseln. „War nicht anders zu erwarten. Was haben sie denn auch anders erwartet? Sie können noch von Glück sagen, dass der Don nicht so ausflippt wie der Postenkommandant auf Gondola. Von den anderen Aufsehern kamen durchaus Vorschläge, 'jetzt mal wieder für etwas Disziplin zu sorgen', aber Amato hat es verboten.“ „Krabbeneimer. Im Bornland war das genau so. Der Neid unter den Leibeigenen war oft noch größer als die Arroganz der Herren.“ Tonarev schüttelt sich.

19. Tag, recht sicher vormittags, irgendwo im Dschungel am Ostufer, ziemlich sicher im Jagdgebiet derer, die ihren Namen nicht nennen.
Er behält recht, allerdings erringen sie einen Achtungserfolg. Während Marico sich gerade von einem Mohagoni-Baum heruntergleiten läßt, wo er eine nur Sumaida bekannte Schmarotzerpflanze geerntet hat, deren ausgekochter Wurzelsaft angeblich gegen Fusspilz Wunder wirken soll, hält Alejandro inne und hebt die Hand. Dann schließt er kurz die Augen und sagt auf Mohisch. “Ich kann dich zwar nicht sehen, Tamaka, aber ich rieche dich.” Er fährt trotzdem zusammen, als die Anoihakriegerin auf einmal nicht mehr Teil des Buschwerkes ist und ihn an der Schulter berührt, und Sumaida quiekt vor Schreck. “Du lernst dazu, Findet neues Essen. Aber Du bist immer noch blind wie ein Maulwurf.” Alejandro sammelt sich. “Äh..ja... offensichtlich.” Er sucht mit den Augen, und Tewaewae Parakore macht sich sichtbar, und als sie sieht, wie Marico sich über ihren Anblick freut, freut sie sich auch ganz offensichtlich. Tamaka hingegen schaut auf die gerade geerntete Wurzel. “Warum kletterst Du auf den Geisterbaum, um so eine nutzlose Wurzel zu schneiden? Ist Dir langweilig?” Sumaida versucht, ihr das mit dem Fusspilz zu erklären, aber da diese Krankheit anscheinend bei der Sippe unbekannt ist, bleibt Tamaka skeptisch. Dann aber gleitet ihr Blick zu Alejandros in der Scheide steckenden Jagdmesser. “Es ist gut, dass ihr gekommen seid. Wirft Speer Sehr Weit will mit euch reden. Kommt mit.” Sie dreht sich um.

Es geht wieder zu dem niedrigen Wasserfall an der Felswand, und dort sollen sie warten. Tewaewae Parakore bleibt bei ihnen und fängt an, mit Marico herumzutändeln, was Alejandro und Sumaida dazu bewegt, ein klein wenig Abstand zu halten. “Meinst Du, wir kriegen Ärger?” Alejandro schüttelt den Kopf. “Nein. Ich fürchte, sie brauchen ein oder gar zwei Jagdmesser, damit sie die Krokodile vernünftig aufbrechen können. Ich hoffe, sie wollen nur tauschen.” Sumaida nickt, dann schaut sie zu Seite. “Du hast sie wirklich am Geruch erkannt?” Alejandro wird rot. “Doch. Schon.” “Wie reicht sie denn?” Es könnte da durchaus ein klein wenig Eifersucht in ihrer Frage mitschwingen, und Alejandro breitet die Hände aus. “Nicht so gut wie Du. Und konkret...ähm... konkret ist es schwer zu beschreiben. So ein bischen nach Moschus und Benbuckel und Pfeffer... tut mir leid, ich kenne Gerüche hauptsächlich aus der Küche, da ist es sehr wichtig...” Sumaida muss lachen und vergißt ihre Eifersucht. “Würdest Du mich denn auch erkennen?” Alejandro zögert nur kurz. “Natürlich! Jedenfalls wenn Du nicht gerade frisch gebadet bist und irgendein Duftöl aufgelegt hast.” Er schaut kurz zu Marico und Tewaewae Parakore, aber da die beiden gerade nicht seiner Aufmerksamkeit bedürfen, schaut er wieder zu Sumaida. Die kichert. “Ich werde dich irgendwann auf die Probe stellen!” Alejandor wird rot, wird aber durch Wirft Speer Sehr Weit gerettet.
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