Vielleicht war "unfähig" ein zu hartes Wort. Man könnte auch "nicht überdurchschnittlich fähig" sagen. Erst wenn man die Leute als gut, mächtig und brilliant beschreibt, erzeugt man damit den Druck, sie auch so darstellen zu sollen, was dann gern entweder nicht klappt, oder was Aventurien nicht hergibt, oder einem das Abenteuer verbaut.Jadoran hat geschrieben: ↑22.10.2018 08:50Unfähige NSC sind in einem Abenteuer eher nervend, als dass sie "Helden notwendig machen". Welcher Held arbeitet schon gerne für einen Deppen, der den McGuffin , den man mühsam beschafft, immer gleich wieder verliert, der seine Burg, kaum dass man den Rücken wendet, überrennen läßt
Man muss ja nicht unbedingt für Alrik den Vollpfosten arbeiten, aber Alrik der Mittelmäßige sollte zu ertragen sein. Der hat dann eben mal die Boten, um sein Gefolge einzuberufen, zu spät losgeschickt, oder nicht das Charisma, dass ihm alle folgen, und bei Alrik dem Mittelprächtigen ist das glaubwürdig, und die Helden können ihm unter die Arme greifen.
Aber es gibt halt auch für Autoren die Versuchung, sich ihre NPCs toll zu schreiben.
Haffax müsste nicht genial sein. Er könnte den Posten durch familiäre Beziehungen gekriegt haben, als Retos Speichellecker, oder mit Hal im Bett gewesen sein. Dann müsste man sich nichts ausdenken, womit er brillieren könnte. Aber das wäre aus Autorensicht wohl zu unspektakulär gewesen, da nimmt man gerne den Superlativ.
Edit:
Soweit ich mich erinnere hat vor allem Anton Weste immer wieder darauf hingewiesen, dass "wohlwollende, aber schwache" NPCs gut für Abenteuer sind. Herrscher oder sonstige Auftraggeber, die Probleme erkennen, aber entweder nicht die Kenntnisse, die Tatkraft oder die Hausmacht haben, um diese Probleme selbst zu lösen.
Gegenbeispiel Thesia von Ilmenstein - die konnte alles selbst und brauchte keine Helden.
Viel besser: zB Waldemar der Bär (der konnte nicht lesen; also alles, was irgendwie mit Intellektuellem zu tun hatte, war wohl nicht so seins) oder Ugo von Eschenfurt (braute lieber Bier als zum Kriegszug aufzurufen), oder Efferdan von Andergast (zugereist, ohne Hausmacht) bzw Yolande von Nostria, zumindest als neu im Amt (junge Magierin ohne Erfahrung in Politik und Verwaltung).
G7 und JdF dienten angeblich ja wohl auch dazu, die übermächtigen Staatsorgane im Mittelreich, wie KGIA und stehendes Heer, abzuschaffen oder zu entmachten, damit die eben nicht mehr ohne Helden alles allein können sollten. Das gleiche könnte für die Macht ehemals angeblich erdrückend einflussreicher und kopfstarker Kirchen gegolten haben.
Jau, genauso habe ich das auch immer verstanden. Besonders das *squeee*.Jadoran hat geschrieben: ↑22.10.2018 08:50Ayla ist eine coole Sau, weil... sie sieht toll aus und sie besiegte das Schwert der Schwerter schon in jungen Jahren und... und sie hat eine total auf sie stehende lesbische Rahjageweihte, die Moha ist und ihr in den Norden gefolgt ist... und... *squeeee* sie ist total cool!. Solche Figuren machen es dem Spielleiter, von dem eigentlich viel weniger erwartet werden darf, dass er sich mit Dingen wie Taktik oder Diplomatie ausgekennt, unnötig schwer.
Klingt logisch. Ich persönlich könnte damit leben, wenn jeder Hinz und Kunz das SdS fordern dürfte. Es ist Fantasy. Kurz vor der Schlacht um Orleans - äh, am Ornib - kommt ein Hirtenmädchen und fordert das Schwert der Schwerter? Passt für mich. Aber das ist Geschmackssache, und macht dann sicherlich auch wieder anderswo Probleme.Na'rat hat geschrieben: ↑22.10.2018 09:42Nicht jeder Hinz und Kunz darf das Schwert der Schwerter fordern, wäre irgendwie ganz schlecht, praktisch und thelogisch und kosmologisch. Daher müssen andere, die Sennemeister, diesem zustimmen.
Dadurch dass sie zustimmen, haben sie dem Schwert der Schwerter gerade ihr Misstrauen ausgesprochen.
Zustimmung.