Jadoran hat geschrieben: ↑14.09.2018 14:03
Hannibal bei Cannae ist ein Paradebeispiel für Schlachten.
Der war aber nur 1:3 unterlegen. Ob er das immer noch gepackt hätte, wenn die Römer 10:1 überlegen gewesen wären? Du scheinst dem viel zuzutrauen.
Wegen sowas hat doch wohl der Sun Tsu sinngemäß geschrieben: Wenn du 10:1 überlegen bist, solltest du angreifen. Wenn du 5:1 überlegen bist, kannst du immer noch angreifen. Darunter muss man langsam vorsichtig werden.
(Außerdem ist Hannibal disqualifiziert, weil damals die Ferdoker Flankenzange ja noch nicht erfunden war.)
Aber wo wir schon von Cannae reden - entscheidend soll ja gewesen sein, dass die karthagische Kavallerie überlegen war. Das war sie immer noch nach zwei Kriegsjahren mit mehreren Schlachten, und ich meine dieser komische Marsch durch irgendwelche Sümpfe war auch vor Cannae. Da muss es doch Verluste gegeben haben. (Vom Alpenübergang jetzt mal gar nicht zu reden.)
Waren die so gering? Sind Pferde einfach so robust, bzw sind in damaligen Schlachten so wenige Pferde verletzt worden? Oder kann man einen numidischen Reiter einfach auf einen italienischen Ackergaul setzen, und es macht kaum einen Unterschied? (Und warum haben's die Römer dann nicht auch gemacht? Sie hatten doch vorher schon gemerkt, dass sie Probleme mit der karthagischen Kavallerie hatten?) Oder musste sich Hannibal in Italien unter anderem darum kümmern, Pferde zu requirieren oder einzukaufen und ausbilden zu lassen?
Oder gab es doch einen gewissen Nachschub aus Afrika und Spanien über See, obwohl nach allen Quellen Rom die Seehoheit hatte? (Warum eigentlich? Spanien muss damals doch noch reichlich Wald gehabt haben, oder ist das bis zur Armada erst wieder nachgewachsen?)
Nach Cannae hat Hannibal die Goldringe der römischen Edlen nach Karthago geschickt. Da wird er wohl keinen Fischkutter für gemietet haben. Hatten sie doch regelmäßigen Verkehr mit einer kleineren Flotte?
Ich finde halt das organisatorische Drumherum spannend, ohne das die Action auf dem Schlachtfeld so gar nicht möglich wäre.
Edit: In Abenteuern natürlich unter der Fragestellung: Ginge hier mehr?
(Als nächstes fange ich mit Azincourt an und der jahrelangen Ausbildung englischer Langbogenschützen mit allen Gesetzen und steuerlichen Anreizen. Oder vielleicht besser nicht. Nachher kommt noch raus, dass ich bloß zwei Schlachten kenne.)
Um auf Sun Tsu zurückzukommen: Wenn man es durch gute Vorbereitung schafft, haushoch überlegen auf dem Schlachtfeld anzukommen, muss man sich schon richtig blöd anstellen, um trotzdem noch zu verlieren. Oder umgekehrt der Gegner wirklich taktisch genial.
Wenn man eh aus weit überlegener Lage heraus agiert, ist Genie nicht mehr dringend nötig. Aber vielleicht nützlich, um diese überlegene Ausgangsposition erstmal herzustellen.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: ↑14.09.2018 15:09
gib einigen kaiserlichen Offizieren ihren "Haffax" in die Hand: ein kleines Feldhandbuch, das bspw. einige Gefechte des Orkensturm analysiert - insbesondere solche, die das MR verloren hat, und das Empfehlungen/Arbeitsmaterialien für Offiziere enthält, Checklisten, Projektpläne,... und natürlich zahlreiche Sinnsprüche enthält wie "Ein guter Stratege gewinnt keine Schlachten; er gewinnt den Krieg ohne sie zu schlagen", "Leerer Bauch kämpft nicht gern, übersättigter noch weniger", "Lasse deinen Gegner über deine Absichten im Dunkeln - oder blende ihn, falls ersteres nicht möglich ist", "Wisse was dein Gegner plant. Und was er noch planen könnte."
Edit: Gerüchte, den "kleinen Haffax" habe er auf Maraskan von einer gefangenen Kriegswezyrada namens Suntsabu schreiben lassen, sind haltlos und aus der Luft gegriffen und werden mit Strafexerzieren geahndet.
Deine folgenden Punkte werden erst relevant, wenn die Helden wissen, dass Haffax für Borbel arbeitet. Fuses Helden sollen derzeit ja noch Haffax als Feldherrn des Mittelreichs bewundern und auf ihn als Retter in der Not hoffen, soweit ich das verstanden habe.