Wege der Vereinigungen

Hier können Grundregelwerke, Regional- und Ergänzungsspielhilfen bewertet werden.

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Thallion
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Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte der im Juni 2018 erschienenen Spielhilfe Wege der Vereinigungen.

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Wege der Vereinigungen

Vielleicht hast du Erfahrungen mit der Spielhilfe gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Tipps, Fragen oder Meinungen zum Band. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread die Spielhilfe auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Nutzer zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du die Spielhilfe kennst!

Wayko
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Ungelesener Beitrag von Wayko »

Ich habe 3 Punkte gegeben

Ich fand den inneraventurischen Teil (das was ich gelesen habe bisher, bin noch nicht durch) OK, hatte mich auf jedenfalls deutlich besser Unterhalten und Informiert gefühlt als beim Rahja-Sutra (welches ich an vielen Stellen als Reinfall in Erinnerung hatte).

Der Regelteil (Ich bin kein DSA 5 Spieler, sondern 4er, doch kenne ich mich grundlegend damit aus), hatte mich verstört:
Beim Liebesspiel (nicht nur "einfacher Sex") gibt es maximal 12 Durchgänge, wo jeder Partner würfeln darf und nach jedem Durchgang noch mal mit 2W20 ob ein "Ereignis" stattfindet (So was wie "Du Rutschst aus, bekommst 1w3+1 SP und Betäubung" usw.), irgendwie auch noch, dass man seine Erregung halten kann (mehr Würfel) und vieles mehr... ich bin kein Veteran in DAS 5... aber ist es nicht etwas zu "über kompliziert"? Vor allen wenn man bei den niedrigen Belohnungen z.B. nur 1 Stufe Betäubung abbauen darf (wenn du schlecht würfelst bei den Ereignissen, hast du also nichts gewonnen sondern kommst Betäubter raus als du reingegangen bist) und bei der höchsten für 24 Stunden FP um 1 erleichtert aber nur wenn du 12 Durchgänge schaffst..., danke für die Würfelorgie (Haha... danke Wortwitz :/ )
Also irgendwie… habe ich das Gefühl bei all denn, das Kämpfe leichter sind als ein Liebesspiel.
Ob der Rest der Regeln taugt will ich mal nicht bewerten, doch mache ich mir sorgen, wenn die Liturgie „Empfängnis Verhütung“ nur QS x 10 Min dauert und jeder „Durchgang“ beim Liebesspiel 1-15 Minuten… entweder du bist schnell (um wirklich nicht Schwanger zu werden), oder verhütest anders… und habe auch andere „Merkwürdigkeiten“ im Regelteil gesehen.
Mein Favorit sind die Vorteile „Hypnotische Brüste/Gesäß/Gemächt“, um die Anden in Sabbernde Idioten zu verwandeln *lach* und „Jungfrau“ um als Magier endlich mehr ASP zu regenerieren 😉
Die Bilder sind hübsch klar und zielgerichtet auf ein Männliches Publikum zugeschnitten: Die Frauen (Nackt mit Darstellung aller Geschlechtsmerkmale) dominieren.
Doch hätte ich es der "Gleichberechtigung" (Wenn man das groß in die Einleitung reinschreibt) nett gefunden das auch mal ein Mann komplett (Die Anzahl der Penise in dem Buch ist = 0, ich habe keinen gesehen, nur eine Pflanze/Pilz der so aussah) abgebildet wird oder das die Bilder etwas "ausgewogenere" wären.
Ich bleibe dabei 3 Punkte wegen den schönen Innenteil (eigentlich 4+) und einfach nur viele Abzüge, weil ich das Gefühl hatte das Sex so schwer und kompliziert in Aventurien ist wie Magie/Kampf/Geweihter sein.

Gambana
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Ungelesener Beitrag von Gambana »

Die Komplexität der Regeln ist bemerkenswert. Zwar glaube ich kaum, dass ich sie häufiger benutzen werde, aber sie wirken schon sehr spaßig.

Einige Texte sind ganz schön derb, aber wenigstens passt das zum Thema.

Da ich mich so gut wie schon lange nicht mehr unterhalten gefühlt habe, habe ich 5 Punkte vergeben. Eine gute Mischung aus Regeln und Hintergrund. Viele neue Sachen dabei, wichtige alte Infos gut zusammengefasst, tolle Würfeltabellen (von Buchtiteln bis hin zu Bordellen und Prostituierten).

An Wayko: Ich habe zwei Penisse gesehen.

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Losan
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Ungelesener Beitrag von Losan »

Als Spaßbuch: 4 Punkte, da einige Zeichnungen vollkommen vom Stil der restlichen Zeichnungen abweichen und handwerklich nicht wirklich gut sind.
Als Regelbuch: 1 Punkt, die Regeln wirken, wie bei DSA 5 üblich, aus dem Bauch heraus designed ohne wirklich deren Wechselwirkung zueinander zu berücksichtigen.

Es hätte ein Aprilscherz bleiben sollen.
Angorax hat geschrieben:"Auch unpolitische Swafnirgeweihte zeigen sich an freien Walen interessiert..."
¯\_(ツ)_/¯

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Loirana
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Ungelesener Beitrag von Loirana »

Ich finde das Regelwerk zum einen sehr schön geschrieben, die Flufftexte sind tatsächlich brauchbar (was ich mir erhofft hatte). Unterschiede zwischen den Kulturen wurden in anderen Büchern ggf. schon behandelt, hier aber thematisch gut zusammengefasst wie ich finde.

Der optische Stil des WdV gefällt mir auch gut. Es ist zwar an vielen Stellen sehr graphisch (was keine Überraschung sein sollte), oftmals bleiben die Bilder aber auch "sittsam". Der Aufbau des WdV ist gut und klar strukturiert, man findet sich hier gut zurecht.

Das "Manko" des Regelwerkes ist der Abschnitt zu Regeln. Ich nehme das ganze Buch ohnehin nur so ernst, wie die Autoren es tun, und habe es mit viel Humor im Gepäck durchgeblättert. Ich finde es bemerkenswert, wie viel Energie man in die Regeln für die verschiedenen Praktiken gesteckt hat, egal wie albern und sinnbefreit sie wirken mögen.

Die Würfeltabellen sind im besten Falle "albern", erfüllen aber ihren Zweck: Unterhaltung! Ich hab mich halb tot gelacht an mancher Stelle. Den Kauf des WdV/meine Teilenahme am Crowdfunding bereue ich keineswegs und vergebe daher die volle Punktzahl. Das WdV ist exakt das, was ich erwartet habe und erfüllt seinen Zweck :)
Yesterday's the past, tomorrow's the future, but today is a gift. That's why it's called the present.
-Master Oogway

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milamber81
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Ungelesener Beitrag von milamber81 »

Ehrlich gesagt: Mir gefällt's!
Stimmig geschriebene Fluff-Texte. Lustige Würfeltabellen, egal ob man sie nur zum Scherz austestet, wie Moha-Sexbräuche oder halbernst zur Charakterbeschreibung dazu nimmt, sofern andere Chars den Charakter jemals entsprechend nackt sehen. Oder auch bekleidet, sofern das ausgewürfelte Merkmal auch mit Kleidung erkannt werden kann.

Da ich das Werk eher als Hintergrundwerk für DSA 4.1 nutze, kann ich nicht allzuviel zum Regelteil sagen. Mit dem hab ich mich kaum beschäftigt. Aufgefallen ist mir allerdings, dass der Teil sehr umfangreich und kompliziert zu sein scheint... Vor allem dafür, wie häufig solche Regeln in den meisten Gruppen vermutlich zum Einsatz kommen werden/würden. Wenn es denn dann doch mal dazu kommt und man erst das Buch holen muss, um die Schritte in Erinnerung zu bekommen, ist das vielleicht etwas suboptimal. Aber wie gesagt, als DSA4.1er kann ich mich da natürlich täuschen, falls zum Bsp. bestehende Regelmechanismen nur mit anderen Namen damit kopiert werden.

Vorteile, Nachteile und Sonderfertigkeiten sind meiner Meinung nach auch ganz nett. Für 4.1 wird man da zwar einiges umarbeiten/streichen müssen, aber das kann ich schließlich nicht dem Buch vorwerfen. Als ich mich beim Crowdfunding beteiligt habe, war mir schließlich klar, dass es DSA5 ist.

Die neuen Professionen sind auch ganz lustig, haben in der Gruppe schon den ersten Antrag, den Levthangeweihten nach 4.1 rüberzuholen, mal schauen, was da noch kommt...

Klar, manchmal führen Diskussionen über dieses Thema etwas raus aus der eigenen Komfortzone, auch wenn es nur um fiktive Charaktere geht. Aber irgendwo gehört das doch auch dazu. Selbstjustiz, Leibeigenschaft oder Sklaverei sind auch nur bedingt innerhalb derselben Komfortzone zu verorten, und das ist tägliches Heldenbrot. Da merkt man nur, dass da ein Aspekt ist, der bisher bei dem durchschnittlichen Charakter ein blinder Fleck war, zumindest was mich betrifft...

Selbst die Haltung zu Dynastien und gleichgeschlechtlicher Liebe eines Erben wird angeschnitten und die Haltung der Gesellschaft dazu klargestellt. Insgesamt ist es zwar nur fast so gut, wie von mir erhofft, aber um Klassen besser, als ursprünglich von mir befürchtet. 4 Punkte...
Warum der Abzug? Einmal der bereits erwähnte Umfang des Regelteils. Dann auch ein paar Listen, bei denen ich einfach die Gedanken dahinter nicht begreife. Warum zum Bsp. ein Waldmensch aus Südaventurien generell nen etwas kleineren Schwengel als einer direkt aus nem Mohastamm haben soll oder weshalb die Brustgröße bei Norbardinnen auch davon abhängt, ob sie als Norbardin, Bornländerin oder als Nordaventurierin aufwachsen...
:grübeln:
Krieg ist nur die Fortsetzung der Staatspolitik mit anderen Mitteln.

Carl von Clausewitz (1780-1831)

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Thallion
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Ungelesener Beitrag von Thallion »

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Diskussion um Geschlechtsmerkmale nach Kultur/Spezies hier hin ausgelagert

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Thallion
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Ungelesener Beitrag von Thallion »

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Hier kann die Diskussion zu Bewertungen ohne das Produkt zu kennen fortgeführt werden:

Thallion @ Bewerten ohne das Produkt zu kennen

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Junge Junge, da hat man sich aber einen Aprilscherz erlaubt. Ich bin aktuell mit dem Buch zum Überfliegen durch und die ersten 80 Seiten habe ich sogar noch recht ausführlich gelesen und ich muss sagen, Chapeu. Ein Aprilscherz sondergleichen, ich warte eigentlich nur auf die Aktion, die alles auflöst und den Bakern ihr Geld zurückgibt, weil das natürlich nicht ernsthaft so gewollt sein kann.

Das Buch besticht vor allem mit einer Sache und das ist seiner absoluten Banalität und dem vollkommenen Mangel an jeder Form von Erotik. Die wenigen Stimmungstexte sind auf dem Niveau einer 14jährigen Fanfiction-Autorin die leider kein besonderes Talent hat. Die Texte im Buch selbst widersprechen sich inhaltlich teilweise deutlich (auf der einen Seite solche Dinge wie Gleichberechtigung und Gleichbehandlung, auf der anderen Seite verheiratet man die eigene Tochter an ihren Onkel, weil man sie nicht weggeben will), der gesamte Regelkomplex ist über alle Maßen sperrig und selbst die Bilder sind einfach nur schlecht.

Hervorragend ist vor allem, bei allen Publikationen, das Frontbild. Der Rest ist weitestgehend (aber nicht völliger) Murks stilistisch ein totaler Mix, aber kaum mal erotischer Natur.

Ich war auf der Suche nach den stimmigen Flufftexten und wurde nicht fündig. Leider. Ich habe auch nach den neuen "Erkenntnissen" in Sachen aventurischer Sexualität gesucht und fand nur verborgenen Rassismus und peinlichen Teenie-Humor (erhofft hatte ich mir feinsinnigen Humor, der zwei oder mehrere Ebenen hat, stattdessen erschöpft sich die Kreativität schon da bei den Autoren-Namen).

Ich kann wirklich sehr gut verstehen, wieso kaum ein Autor seinen Klarnamen für dieses Werk hergeben wollte. Es ist furchtbar. Es ist auf eine Art und Weise furchtbar, die mich daran zweifeln lässt, dass es eben ein reales Produkt ist. Normalerweise nimmt man noch irgendwas mit, es findet sich immer irgendeine Kleinigkeit, die man noch einsetzen kann oder zumindest ein Steinbruch aus dem man schöpfen kann, aber nachdem man schon schreiberisch an seiner eigenen Verbalerotik scheitert und dann seine "Heldengruppe" wie Waldorf und Stadtler von der Muppet-Show zu wirklich jedem dummen Dildo noch einen Spruch rausdrücken lässt, bin ich doch fast zu der Gewissheit gekommen, Ulisses hat den Aprilscherz durchgezogen und sie haben ihn bis zur Neige gekostet.

Dieses Mal haben sie sich da wirklich selbst übertroffen, ein Crowdfunding, ein Hype, und 250.000 €, nur um mal richtig einen draufzumachen. Ich freue mich auf die Rückruf-Aktion, da werden die Käufer aber Augen machen. Falls sie sich von den hypnotischen Brüsten lösen können.

Sollte es dagegen ernst gemeint sein, dann kann ich nur sagen: Jop, das Buch ist alles was ich befürchtet habe. Penis-Witze, ellenlange Tabellen zum Würfeln, Würfeln, Würfeln, echt unterirdische Erotikbilder, die man auf Pinterest in "geil" finden könnte, aber für die man a) entweder kein Geld hatte oder b) kein Personal und einen Haufen Texte, die zu einander im Widerspruch stehen, erzieherisch das Mannweib nach Aventurien bringen (anstatt sich Gedanken über eine emanzipierte Weiblichkeit zu machen) und letztlich schon im nächsten Absatz etwas darstellen, was alle toleranten Behauptungen über die Spielwelt über Bord wirft. Puh... Got me there, Ulisses.

1 Punkt, weil weniger nicht geht. Und es ja eh nur Spaß ist.
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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

Ich muss sagen, mich hat von vornherein gewundert, wie sehr die reine Ankündigung einer Spielhilfe über Sexualität polarisiert, obwohl es sich doch im Grundsatz um ein positives und für die Mehrheit sowohl der Spieler als auch Charaktere wichtiges Thema handeln sollte (immerhin dürfte im RL auf die meisten Spieler und ingame auf alle Charaktere zutreffen, dass ihre Existenz mit Sex angefangen hat ;) ).
Um so mehr freut es mich, dass die beteiligten Autoren den Versuch gestartet haben, mit Hilfe einer Mischung aus Feingefühl und Humor trotzdem eine solche Spielhilfe zu verfassen, die eben tatsächlich auch hilfreich ist. Und meiner Meinung nach ist ihnen dieser Versuch mehrheitlich gelungen.

Als DSA 4.1er hat mich natürlich primär der Fluffteil interessiert, also der Umgang der unterschiedlichen Kulturen und Religionen mit Sexualität. Was ich hier von einer Spielhilfe erwarte ist ein Ideenpool, bzw. eine Handreichung, um NSCs und/oder SCs mit einem entsprechenden "Hintergrund" zu versorgen. Dazu gab es bisher auf andere Spielhilfen verteilt zumeist recht knappe Informationen, die nun durch WdV ausführlicher und gebündelt präsentiert werden. In dieser Hinsicht erfüllt die Spielhilfe weitestgehend meine Erwartungen. Was ich persönlich eher anders gehandhabt hätte (und im von mir geleiteten Aventurien wohl auch werde), ist die allgemein sehr hohe Toleranzschwelle. Natürlich würde ich persönlich im RL gerne in einer Welt leben, in der Menschen weder nach Geschlecht noch sexueller Orientierung oder Identifikation beurteilt werden, aber für eine Rollenspielwelt fände ich ein paar mehr Grauschattierungen passend, beispielweise eine deutlichere Ablehnung von Homosexualität durch die Traviakirche ("der muss nur die passende Frau finden und eine Familie gründen, dann geht das auch vorbei") und entsprechend auch von anderen Kirchen und Strömungen innerhalb der Zwölfgötter (bspw. Praios: "die praiosgefällige Ordnung sieht die Verbindung von Mann und Frau vor, da es anders nicht zu Kindern kommen kann, da stimmen wir den Brüdern und Schwestern von der Traviakirche ganz zu."), um daraus ein gewisses Konfliktpotential mit der (mMn passenderweise) sehr toleranten Rahjahkirche zu schöpfen.
Aber das sind eher Details, und insgesamt finde ich den Fluffteil von WdV recht gut gelungen. Besonders positiv möchte ich noch hervorheben, dass auch eine ganze Reihe nicht-heteronormative Geschlechter, Vorlieben und Geschlechtsidentitäten abgedeckt wurden, es also Informationen zum Vorkommen (sehr selten) und kulturell unterschiedlichem Umgang mit diesen gibt.

Der Regelteil hat mich entsprechend mehr aus Neugier interessiert, und aus der Überlegung heraus, ob Elemente auch in DSA4 nutzbar wären. Hier scheint aber eher der Humor bei den Autoren überhand gewonnen zu haben, und anstelle von am Spieltisch flüssig nutzbaren Regeln wurde ein kleines Minigame zum Abhandeln des Liebesspiels entworfen (a.k.a. "Sex nachdem man sich gut fühlt"?, der "gewöhnliche Beischlaf" wird jedenfalls mit einer einzigen Talentprobe abgehandelt). Dieses Minigame ist in der Ausführung womöglich sogar recht lustig (hab ich noch nicht ausprobiert), aber in Zusammenhang mit den DSA5-Regelmechaniken, die mir sehr kleinteilig und unübersichtlich erscheinen, fand ich diesen Part sehr anstrengend zu lesen. Gefühlt handelt es sich um dutzende Seiten voll mit Detailregeln (die natürlich alle optional sind, aber wenn jeder beteiligte eine andere Option für seinen Charakater passend findet sind halt doch alle mit drin), die auf einzelne Proben Erschwernisse oder Erleichterungen von jeweils 1 geben. Für jeden der bis zu zwölf Liebesspiel-Durchgänge muss also jede/r Beteiligte nachgucken, welche Boni und Mali sein Charakter bei der jeweiligen Technik mit reinbringt und ob die Verwendung von Spielzeug xy nicht von Vorteil wäre um von passiv auf aktiv zu wechseln (was wieder andere Boni und Mali auslösen kann) und so weiter. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich damit eine stimmungsvolle Erotikszene entwickeln lässt, die bei den Spielern das Gefühl hinterlässt, dass ihr Charakter soeben eine tolle Liebesnacht hatte. Eher scheint diese Variante auf Spieler zugeschnitten zu sein, denen es schwer fällt, Emotionen ihrer Charaktere darzustellen (vor allem persönliche/intime Emotionen), und eine starke regelseitige Abstraktion benötigen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich hätte mir stattdessen ein Mittelding gewünscht, das mit wenigen Proben und einer Handvoll Modifikatoren auskommt und ansonsten SL und Spielern überlässt das Geschehen mehr oder weniger detailliert zu beschreiben.
Des weiteren seltsam anmutend fand ich den Umstand, dass aufgrund der DSA5-Entscheidung, alle Menschen regeltechnisch als eine einheitliche Spezies zu betrachten, Boni und Mali auf Körperteilgrößen von den Kulturen abhängen (und somit nicht von genetischen Ursachen ausgegangen werden kann). Abgesehen davon, dass man sich hier dem (nicht völlig von der Hand zu weisenden) Vorwurf des (vermutlich nicht bewussten und sicher nicht böswilligen) Rassismus aussetzt, finde ich es schlicht unplausibel, warum der in Brabak aufgewachsene Waldmensch den Bonus beim Auswürfeln nicht bekommt, sein eineiiger Zwilling, der im Dschungel aufgewachsen ist aber schon. Andererseits muss ich auch hier wieder sagen, dass es sich um Kritik an Details handelt, auch (oder grade) der Regelteil hätte sicherlich noch deutlich schlechter ausfallen können.

Der letzte inhaltliche Punkt, der mich stört, ist (beispielhaft) das unvermittelte Auftauchen von Levthangeweihten inklusive Karmaenergie und Liturgien und allem, was sonstige Kirchen sich mühsam entwickeln und bewahren mussten, das alles begründet mit dem Totschlagargument "das liegt am Sternenfall". Ich gebe zu, in der Materie des Sternenfalls (noch) nicht besonders belesen zu sein, aber ich finde, es gibt elegantere Wege. Was hätte denn gegen einen Auserwählten des Levthan gesprochen, der eine kleine Anhängerschar zu Akoluthen ausbildet und demnächst (oder kürzlich) die Primärliturgie entwickelt (hat)? Aber das scheint mir auch ein allgemeines DSA5-Thema zu sein, dass viele verschiedene Professionen ermöglicht werden sollen, die alle identischen Regelmechaniken folgen und dafür der Hintergrund sich anpassen soll, anstatt Regeln zu entwickeln, die den Hintergrund wiedergeben. Und dann werden eben Konzepte wie die Primärliturgie über Bord geworfen, die zuvor auch retrospektiv für Jahrhunderte der ingame-Geschichte entscheidend und zentrales Thema mancher Plots waren. Wie auch immer, ich bin ein wenig unschlüssig, ob ich diesen Kritikpunkt der Spielhilfe anlasten kann, oder die D&D-isierung von DSA5 dafür "verantwortlich" ist.

Zum Abschluss habe ich noch einen allgemeinen Kritikpunkt: Zumindest in dem Vorab-pdf bin ich alle paar Seiten über Rechtschreibfehler und/oder Setzfehler gestolpert. Ich dachte, das Problem hätte Ulisses in den Griff bekommen, aber hier war es doch auffällig viel. Ich hoffe, dass diese Fehler bis zum Druck korrigiert sind, denn zumindest ich würde ein Werk mit solcher Fehlerquote nicht veröffentlichen wollen.

Zusammenfassend komme ich zu dem Schluss, dass WdV zwar nicht das Glanzlicht geworden ist, dass das Thema meiner persönlichen Meinung nach verdient hätte, aber definitiv noch weiter weg ist von dem Totalausfall, den manche direkt bei Ankündigung herbeiorakelt haben. Ich habe das Crowdfunding zwar auch wegen der Bonus-Inhalte gebackt, aber allein anhand des Hauptwerks bereue ich es nicht, und bin sicher manche Inhalte auch am Spieltisch (bzw. in meiner Onlinerunde) früher oder später nutzen zu können. Den Unterschied zwischen einer Bewertung mit drei oder vier Sternen macht für mich im Moment die Fehlerquote aus, die hoffentlich bis zur Drucklegung spürbar reduziert ist, bis dahin warte ich mit der Abgabe meiner Bewertung.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

[Ot]
Lorlilto hat geschrieben: 30.06.2018 15:46Besonders positiv möchte ich noch hervorheben, dass auch eine ganze Reihe nicht-heteronormative Geschlechter, Vorlieben und Geschlechtsidentitäten abgedeckt wurden, es also Informationen zum Vorkommen (sehr selten) und kulturell unterschiedlichem Umgang mit diesen gibt.
Wurde das Thema Transgender, im weitesten Sinne - wenn auch vermutlich nicht unter diesem Begriff - eingeführt? Das war ja im bisherigen Aventurien bestenfalls sehr am Rande (eine novadische Eigenheit und eine nicht weiter fluff-unterfütterte Tsaliturgie) präsent?
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Madalena hat geschrieben: 30.06.2018 16:16[Ot]
Lorlilto hat geschrieben: 30.06.2018 15:46Besonders positiv möchte ich noch hervorheben, dass auch eine ganze Reihe nicht-heteronormative Geschlechter, Vorlieben und Geschlechtsidentitäten abgedeckt wurden, es also Informationen zum Vorkommen (sehr selten) und kulturell unterschiedlichem Umgang mit diesen gibt.
Wurde das Thema Transgender, im weitesten Sinne - wenn auch vermutlich nicht unter diesem Begriff - eingeführt? Das war ja im bisherigen Aventurien bestenfalls sehr am Rande (eine novadische Eigenheit und eine nicht weiter fluff-unterfütterte Tsaliturgie) präsent?
Ja. Es gibt dazu auch einen eigenen Abschnitt und in einigen der angeschlossenen Abenteuer und Zusatzprodukte kommen auch Meisterpersonen vor, die man als Transgender bezeichnen kann. Sie sind aber gewollt nicht bemerkenswert, sondern ein normaler Teil der aventurischen Gesellschaft.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Naja, das steht so nicht in WdV. Da steht, dass sie besondere Menschen sind, die toleriert und in ihr Lieblingsgeschlecht umgewandelt werden, aber das nur bei den "aufgeklärten" Gesellschaften (wozu die Hälfte der beschriebenen aventurischen Regionen nicht gehört). Zudem scheint es mehr eine kulturelle Besonderheit der Maraskaner zu sein, die munter Geschlechter wechseln. Was ehrlich gesagt total sinnbefreit ist, wenn man bedenkt, dass es keine geschlechtlichen Zuweisungen gibt (außer natürlich es gibt sie doch, was in faktisch allen Fließtexten nämlich vorkommt).

Gleichberechtigung und Gleichbehandlung in Aventurien ist enorm oberflächlich und nur als reine Fassade behandelt worden. Was das ganze nämlich sozial impliziert, wird an keiner Stelle bedacht (das einzige ist der Adelsstand, wo es um Blutlinie geht, was aber nur eine winzige Facette ist). Dort ist dann vollkommen legitim, im Traviabund einen Favoriten zu halten. Gesellschaftliche Spannungen, die es eigentlich geben müsste, weil man ja doch immer wieder auf Klischees zurückgreift, werden ignoriert.

Es ist so als würde man eben neue Farbe über eine brüchige Wand kleistern und dann sagen, man habe renoviert. Kaum recherchiert, kaum durchdacht und lediglich als oberflächliche Kulisse hingeklatscht. Ich hatte mehr erwartet, nachdem davon berichtet wurde, man habe mit Soziologen und Sexualforschern usw. über das Werk diskutiert und deren Input geholt. Der Soziologe, der diese Gesellschaftsform als irgendwie stabil oder auch nur denkbar verstanden hat, den würde ich dann aber gerne mal treffen.

Also Transgender gibt es, die werden einfach umgewandelt oder, wenn sie Pech haben und es gibt keine Umwandel-Priester, "seltsam angeschaut". Die einzigen Leute, die einigermaßen verständlich reagieren, weil sie reale Mechaniken der sozialen Haltung kopieren, sind die Tulamiden. Aber die sind leider auch, mit den Waldmenschen, so ziemlich das sexuell rückständigste Volk, das man finden kann. Und Orks natürlich noch, die sind auch rückständig genug.^^
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Nathan Fürstenberg hat geschrieben: 30.06.2018 16:27Es gibt dazu auch einen eigenen Abschnitt und in einigen der angeschlossenen Abenteuer und Zusatzprodukte kommen auch Meisterpersonen vor, die man als Transgender bezeichnen kann.
Von angeschlossenen Abenteuern lese ich gerade zum ersten Mal. Sind die Teil des Bandes, oder werden die noch separat veröffentlicht?
Sumaro hat geschrieben: 30.06.2018 18:50Also Transgender gibt es, die werden einfach umgewandelt oder, wenn sie Pech haben und es gibt keine Umwandel-Priester, "seltsam angeschaut". Die einzigen Leute, die einigermaßen verständlich reagieren, weil sie reale Mechaniken der sozialen Haltung kopieren, sind die Tulamiden. Aber die sind leider auch, mit den Waldmenschen, so ziemlich das sexuell rückständigste Volk, das man finden kann. Und Orks natürlich noch, die sind auch rückständig genug.^^
Reale Mechaniken kopieren = die verhalten sich so (vorurteilsbehaftet?) wie aus der realen Welt bekannt? Vielleicht sogar spezifisch angelehnt an den irdischen nah-/mittelöstlichen Kulturraum?
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Tulamiden sind in Sachen Gleichberechtigung nahe dran am irdischen Islam-Bild, zumindest in vielen Teilen. Die Novadi werden da in einen Topf geworfen, zumindest in vielen Dingen.

Aber man merkt ohnehin, dass sich nicht viele Gedanken dazu gemacht wurden, wie Gleichberechtigung in einer Welt aussieht, die ja noch immer geschlechtliche Unterschiede kennt, aber eben eine andere Sozialisierung hat. Im Endeffekt hat man einfach alle Frauen die gleichberechtigt agieren zu Männern gemacht. xD
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20334 gelöscht »

Von angeschlossenen Abenteuern lese ich gerade zum ersten Mal. Sind die Teil des Bandes, oder werden die noch separat veröffentlicht?
Im Crowdfunding gab es noch:

Kurtisanen & Bordelle: Ein Beiheft für einen Spielleiterschirm, mit 4 kleinen, 4 Seitgen Szenarien.
Sinnestaumel & Begierde: 2 16-seitige Gruppenabenteuer und ein 32-seitiges Solo.
Intrigenspiel & Leidenschaft: 2 16-seitige Gruppenabenteuer und ein 32-seitiges Gruppenabenteuer (allerdings ist dieses Abenteuer nur eine überarbeitete Neuauflage von einem DSA4-Abenteuer).
Namenlose Nacht: eine Neuauflage unter DSA5-Regeln und mit kleinen Erweiterungen.

Die beiden Anthologie-Bände spielen komplett in Belhanka.

Meines Wissen nach kann man die Artikel auch später alle im F-Shop erwerben. darüber hinaus gab es noch ein Sonderheft mit Kreaturen und Schauplatzen (Lustschlösser & Zauberwesen), einen Schundroman in Brevierform (Mondsilberne Nächte) und einen Kurzgeschichtenband mit aventurischen Promis (Fesseln der Lust).

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Der letzte inhaltliche Punkt, der mich stört, ist (beispielhaft) das unvermittelte Auftauchen von Levthangeweihten inklusive Karmaenergie und Liturgien
Holla! Ja, nachdem es lange zB keine Marbo-Geweihten geben durfte, weil keine Primärliturgie, und zB die Ferkinas mit ihrem Rascha-Kult auch keine karmalen Priester/innen haben durften, obwohl die Radscha-Pirmärliturgie schon nebenan in Aranien zu haben gewesen wäre ... Das ist schon eine 180°-Drehung.

(Darf ich fragen, was in etwa so ein Levthan-Geweihter kann/macht/soll, zumal falls auch als Spielerheld möglich?)
Wurde das Thema Transgender, im weitesten Sinne - wenn auch vermutlich nicht unter diesem Begriff - eingeführt? Das war ja im bisherigen Aventurien bestenfalls sehr am Rande (eine novadische Eigenheit und eine nicht weiter fluff-unterfütterte Tsaliturgie) präsent?
Die novadischen Achmad'sunni haben mit Transgender im Sinne von "jemand fühlt sich im Körper des falschen/entgegengesetzten Geschlechts" nichts zu tun, soweit ich weiß. Okay, wenn man Transgender im weiteren Sinn als abweichend von der festgelegten Geschlechterrolle nimmt, dann passt es. Oder auch wieder nicht, denn es ist ja nur die Frau, die nach novadischem Recht zum Mann werden kann. Das Umgekehrte für einen männlichen Novadi, der gern Frau wäre, oder auch nur gern wie eine Frau leben würde, ist nicht vorgesehen.

(Wäre vielleicht mal ein Abenteueranlass für Wagemutige, im Auftrag eines solchen Novadis zu versuchen, sowas einzuführen.)
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

chizuranjida hat geschrieben: 02.07.2018 02:17Die novadischen Achmad'sunni haben mit Transgender im Sinne von "jemand fühlt sich im Körper des falschen/entgegengesetzten Geschlechts" nichts zu tun, soweit ich weiß. Okay, wenn man Transgender im weiteren Sinn als abweichend von der festgelegten Geschlechterrolle nimmt, dann passt es. Oder auch wieder nicht, denn es ist ja nur die Frau, die nach novadischem Recht zum Mann werden kann. Das Umgekehrte für einen männlichen Novadi, der gern Frau wäre, oder auch nur gern wie eine Frau leben würde, ist nicht vorgesehen
Ich gehe auch davon aus, dass die allerwenigsten Achmad'sunni Transmänner sind. Die meisten werden wohl einfach die Chance genutzt haben, der unterprivilegierten Stellung zu entkommen und/oder dem Ruf der Sippenpflicht gefolgt sein. Aber das war bislang im offiziellen Aventurien meines Wissens das, was der Thematik noch am nächsten kam. ;)
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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

chizuranjida hat geschrieben: 02.07.2018 02:17(Darf ich fragen, was in etwa so ein Levthan-Geweihter kann/macht/soll, zumal falls auch als Spielerheld möglich?)
Es gibt zwei Varianten, eine tulamidische die sich eher mit Rausch, Wildnis und Fruchtbarkeitsritualen beschäftigt (und bei den Ferkina gut ankommt), und eine westliche die weniger stark auf Sex ausgerichtet ist und deren Vertreter sich mit der Ausrichtung von Festen und der Herstellung von Wein beschäftigen (diese wenden den Fruchtbarkeitsaspekt ihres Gottes eher in der Tierzucht an), also insgesamt gesellschaftlich deutlich umgänglicher sind.
Die Liturgien haben (von den Namen her) vor allem mit Rausch, Erregung und Lust zu tun.

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Danke. Abgesehen von der Fruchtbarkeit/Tierzucht sehe ich jetzt nicht so den Unterschied zur Rahjakirche.
Man hätte sich ja sonstwas vorstellen können, mit Sklavenausbildung, tulamidischem Patriarchat (Frau hat in Ehe nix zu sagen und soll gehorchen) und so.
Ein speziell bornischer Weg (siehe "LEvthansweibchen"-Hexen) wäre auch noch denkbar gewesen.
Das klingt jetzt erstmal nach nicht so ganz ausgeschöpft.
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Es gibt auch faktisch keinen Unterschied zur Rahjakirche, zumindest nicht zum Kult der Tulamiden. Oberflächlich ist das Thema des gesamten Buches und das Konzept des Levthanpriesters gibt wohl mehr her, wenn man sich von anderen Quellen als dem WdV "inspirieren" lässt. Die meisten Liturgien, die sie haben sind so speziell, dass sie faktisch unbrauchbar sind (verteilen oft den Zustand Erregung, spielt man ohne den, bringen sie kaum was) und ansonsten decken sie eben nichts ab, was man nicht auch vorher schon gekannt hätte.

Wenn man sich an dem, was man im Hintergrund an Levthan findet orientiert, wird man ein ergiebigeres und vermutlich auch inspirierteres Bild finden, als es in dem aktuellen "Regelband" vorliegt. Man wollte eben Levthan mit seiner dunklen Seite nicht darstellen und hat an vielen Stellen ohnehin Sex relativ profan und vor allem würfellastig in den Vordergrund zu schieben.

Viel Kram, mal wieder, liegen gelassen worden. Ich frage mich, wer da mal eine kritische Rückmeldung zu dem nicht zueinanderpassenden Stückwerk in der redaktionellen Arbeit gegeben hat. Vermutlich niemand. Oder es wurde ignoriert.

Nun ja, jedenfalls ist faktisch nichts ausgeschöpft worden außer die Regeln, die sind schon beim Lesen unfassbar erschöpfend, weil sie a) mal wieder an vielen Stellen redundant sind und b) absolutes Stückwerk und durchzogen von der reinsten Willkür sind [pornografisch, daher entfernt]

Ich glaube, ich werde mir irgendwann nochmal die Zeit für eine ausgiebige Rezension nehmen. Das Werk hat so viele Baustellen, dass selbst Elementare Gewalten daneben "ausgeglichen" wirkt. xD
Zuletzt geändert von Zorni am 07.07.2018 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von karli »

chizuranjida hat geschrieben: 03.07.2018 02:05Ein speziell bornischer Weg (siehe "LEvthansweibchen"-Hexen) wäre auch noch denkbar gewesen.
Oder ein tobrischer, was auch den Bezug zur Tierzucht einleuchtender gemacht hätte.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Lorlilto hat geschrieben: 30.06.2018 15:46Was ich persönlich eher anders gehandhabt hätte (und im von mir geleiteten Aventurien wohl auch werde), ist die allgemein sehr hohe Toleranzschwelle. Natürlich würde ich persönlich im RL gerne in einer Welt leben, in der Menschen weder nach Geschlecht noch sexueller Orientierung oder Identifikation beurteilt werden, aber für eine Rollenspielwelt fände ich ein paar mehr Grauschattierungen passend, beispielweise eine deutlichere Ablehnung von Homosexualität durch die Traviakirche ("der muss nur die passende Frau finden und eine Familie gründen, dann
Da würde ich dir zustimmen. Ich bin da generell eher eine Freundin von "wohldosierter Intoleranz" - natürlich im Einzelnen auf die Wünsche der Gruppe abgestimmt. Eine in Mark und Bein intolerante Welt fände ich sehr schade, da gewisse Dinge dann fast unspielbar werden. Aber das generelle Potenzial zu Reibungen und Konflikten finde schon sehr wichtig, daraus lassen sich viele schöne Stories aufbauen. Irritierend finde ich das insbesondere in Kombination mit der Relativierung der Geschlechterrollenvorgaben.

Ansonsten verfestigt sich leider mein negativer Eindruck - nicht nur aus den Kritiken, sondern auch aus den Leseproben. Der Fluffteil scheint mir nicht viel Spannendes zu bieten - was ich so gelesen habe bot kaum etwas Neues zum vorher publizierten, und um Sexspielzeuge, Vorlieben und Stellungen nach Aventurien zu übertragen brauche ich auch keine Publikation.

Und der Regelteil kommt mir vor wie etwas, das als augenzwinkernde Beilage seine Berechtigung hätte, so wie damals beim Thorwal Standard. Aber doch nicht ausgewalzt bis ins xte Detail als 50% eines verkäuflichen DSA-Produktes. :???:
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20334 gelöscht »

Herr Sumaro, zwar teile ich Ihre Meinung nicht in einem einzigen Punkt, aber ich rechne Ihnen hoch an, dass Sie sich das PDF gekauft haben (was durch ihre Detailkenntnis deutlich wird; illegale PDF-Bschaffung schließe ich selbstredend bei Ihnen aus). Sie hatten ja nach eigener Aussage im Orkenspalter-Forum nicht vor, ein DSA5-Produkt zu kaufen, richtig? Danke für diese Ausnahme. Das Sie sich so intensiv damit beschäftigen und, wie ich zuvor, einen Teil Ihrer Lebenszeit mit dem Buch verbringen, finde ich großartig. Ich werde mich über ihre Rezension freuen, auch wenn ich sie hassen werde (die Rezension).


Anderes Thema: Wir hatten uns noch weitere Levthans-Strömungen überlegt, auch für das Bornland. Allerdings hatten wir nur 240 Seiten zur Verfügung und da bislang alle Strömungen der Halbgottgeweihten nur eben zwei umfassen, haben wir die anderen erst mal aufgespart. Uns war es wichtig, spielbare Geweihte abzubilden, deshalb entschieden wir uns für beide vorgestellten Versionen.
Zuletzt geändert von Benutzer 20334 gelöscht am 04.07.2018 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Nathan Fürstenberg hat geschrieben: 03.07.2018 20:13 Anderes Thema: Wir hatten uns noch weitere Levthans-Strömungen überlegt, auch für das Bornland. Allerdings hatten wir nur 240 Seiten zur Verfügung und da bislang alle Strömungen der Halbgottgeweihten nur eben zwei umfassen, haben wir die anderen erst mal aufgespart.
Erstmal? Wo wäre denn mit weiteren Varianten zu rechnen? Bornland-SH, Abenteuer? Oder noch offen?
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Wann wird Wege der Vereinigung eigentlich offiziell erscheinen?
Irgendwie habe ich das Crowdfundig verschlafen...

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Nachricht der Moderation

Bitte bleibt beim Thema, das hier ist keine Verkaufsveranstaltung, dafür gibt es Wissensdatenbank - Phexens Hallen. Ich entferne die vorherigen beiden Posts, damit es hier Ontopic weiter gehen kann.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20334 gelöscht »

chizuranjida hat geschrieben: 03.07.2018 23:23
Nathan Fürstenberg hat geschrieben: 03.07.2018 20:13 Anderes Thema: Wir hatten uns noch weitere Levthans-Strömungen überlegt, auch für das Bornland. Allerdings hatten wir nur 240 Seiten zur Verfügung und da bislang alle Strömungen der Halbgottgeweihten nur eben zwei umfassen, haben wir die anderen erst mal aufgespart.
Erstmal? Wo wäre denn mit weiteren Varianten zu rechnen? Bornland-SH, Abenteuer? Oder noch offen?
Dazu kann ich nichts beisteuern. Nur einer der festangestellten Redakteure kann dir dazu Auskunft geben. Alex hat sich aber in diesem Forum abgemeldet. Du müsste ihn da schon im Orkenspalter-Forum oder über die Ulisses-Adresse kontaktieren. Bei den anderen Redakteuren kann ich noch weniger dazu sagen.
Wann wird Wege der Vereinigung eigentlich offiziell erscheinen?
Irgendwie habe ich das Crowdfundig verschlafen...
Ende Juli oder Anfang August (so Belkelel nichts dagegen hat).

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Furchtbares Buch, lieblos und unaventurisch ohne Ende. 1 Punkt weil weniger nicht geht.

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Mindergeist hat geschrieben: 05.07.2018 17:52Furchtbares Buch, lieblos und unaventurisch ohne Ende. 1 Punkt weil weniger nicht geht.
Was hat ihnen denn gefehlt? Was haben Sie von dem Buch erwartet?

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