DSA4 Wie sehr dem Meister rein reden?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Malko
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Wie sehr dem Meister rein reden?

Ungelesener Beitrag von Malko »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 05.06.2018 10:05Ich frag mich sowieso grade, ob es nicht sinnvoll wäre, bei der Frage "körperbeherrschung - Akrobatik - Athletik oder was?" auf "Was am besten geht!" zu setzen?
Ich finde diese Talente sowieso ziemlich ambig gehalten. Für mich spräche auch nichts dagegen, dem Spieler zu ermöglichen, dass er oder sie hier würfelt, was ihm oder ihr den größten Erfolg verspricht. Bei anderen Talenten ist das anders, als sehr häufig lassen sich Wissensfragen eben auch mit verschiedenen Wissenstalenten beantworten, weshalb ich meinen Spielern dann sowas freistelle wie "Bitte einmal proben auf dies, dies, oder dies ..."

Ich muss gestehen, dass ich bei ein paar Antworten in diesem Thread das Gefühl hatte, dass ich die Spieler dahinter am Tisch wahrscheinlich als wahnsinnig nervig empfinden würde. :-P Ich habe als Spieler immer die Erfahrung gemacht, dass ein Meister versucht, mit dem, was er tut, eine gute Geschichte zu erzählen. Und ich selbst habe mich beim Meistern immer daran gehalten, das ebenfalls zu tun. Ich muss nicht sofort diskutieren, wenn ein Meister nicht die Probe von mir verlangt, an der ich gerade den meisten Spaß hätte. Und ich bin mir sicher, dass wenn mein Charakter zu Schaden kommt, mein Meister damit einen Zweck verfolgt, damit ein Setup für einen späteren Payoff platziert oder ich als Spieler die Möglichkeit finde, das sinnvoll in die Persönlichkeit meines Charakters zu integrieren. Die einfachste Regel, wenn man spielen und nicht über Regeln diskutieren will ist wohl immer noch: "Spiel eben und diskutier nicht."

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Sarturas
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Wie sehr dem Meister rein reden?

Ungelesener Beitrag von Sarturas »

Sowas sollte man außerhalb des Spieltisches besprechen und wenn es geht am besten mit der SL persönlich wenn die anderen nicht dabei sind. Ich glaube da wird das ein viel angenehmeres Gespräch und man kann einige Sachen diplomatisch klären.

Mir fällt da immer eine Spielerin ein, die immer alle ihre Regelbücher mitgebracht hat und diese neben ihr Charakterblatt gelegt hat und wenn irgendeine Situation war wo unser Spielleiter etwas "bestimmt" hat wurde sie fuchsig und hat gleich in den Regelbüchern nachgeschlagen und wenn das nicht genauso drin stand wie er es formuliert hat gabs ne Diskussion... hat das uns als Spieler und bestimmt auch den Spielleiter genervt. Fazit: Die Regelfetischistin wurde ausgeladen und hat sich eine andere Gruppe gesucht. Diese Ruhe danach... herrlich!

Auch wenn ich diese Situation mit Rasputin nicht vergleichen möchte, aber irgendwie kam mir das gerade in Erinnerung.

Edit: "Nur weil wir alle DSA spielen, heisst es noch lange nicht, dass wir auch das selbe Spiel spielen!"
"Nur weil wir alle DSA spielen, heißt es noch lange nicht, dass wir auch das selbe Spiel spielen!"

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AngeliAter
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Wie sehr dem Meister rein reden?

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Ab und an kommt es natürlich vor, der Mund redet manchmal schneller wie das Hirn nachdenkt und "Halts Maul" schreit.
Aber eine wunderschöne Methode wie man anderen das reinreden abgewöhnen kann, ist es einfach, diese mit der vollen Colaflasche zu verprügeln und, wenn sie diese beim öffnen dann auch noch überschäumen lassen, einfach noch mal zu verprügeln. Gut, leicht übertrieben aber die grobe Richtung sollte erkennbar sein.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

Als Spieler fand ich es immer furchtbar frustrierend, wenn der SL eine Regel gehandwedelt hat und dadurch mein SC etwas nicht mehr konnte, was ihm eigentlich leicht fallen sollte. Daher bin ich ein großer Freund davon, Regeln und Regelauslegungen im Voraus abzusprechen und sich an diese Absprachen dann auch zu halten.
Als SL habe ich meinen Spielern außerdem sehr früh klar gemacht, dass sie die Regeln, die ihr SC "üblicherweise" nutzen möchte auch selber parat haben sollten, entweder im Gedächtnis oder per Notizzettel/kopierter Seite aus dem Regelwerk/selbst erstellter Schnellübersicht. Das funktioniert bei uns auch ganz gut, bei bestimmten Spezial-Regeln weiß ich sofort wen ich fragen muss, und für kurze Hinweise, welches Talent in einer bestimmten Situation passend ist, bin ich auch immer wieder dankbar. Und wenn sich dann doch Diskussionen ergeben, gibt es meist innerhalb einer Minuten jemanden, der von mir eine Entscheidung für den Spielabend fordert und die dauerhafte Klärung auf danach verschoben haben möchte und dann machen wir das auch so.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Lanzelind hat geschrieben: 05.06.2018 10:35Dann leidet mein Spielspaß, selbst wenn ich nicht direkt betroffen bin.
Absolut richtig. Dein Spielspaß ist natürlich genauso wichtig wie mein Spielspaß. Genauso wie der Spielspaß des Spielleiters und der Anzahl Y anderer Mitspieler. Jeder hat da ebenso seine Grenzen, was er/sie zwar blöd findet, aber deshalb nicht unterbrechen oder nach haken muss. Ein eigentlich unpassendes Talent würfeln bei einem One-Shot, egal. Bei einer Runde, die die nächsten fünf Jahre bestehen soll, ansprechwürdig, weil es wird beim nächsten Mal wieder stören.

Es hat halt jeder verschiedene Vorstellungen wie man Spielen möchte, nicht jeder will wie @Malko eine gute Geschichte erzählt bekommen oder als Spielleiter eine erzählen. Wenn ich leite sollen meine Spieler die Geschichte erzählen durch die Taten ihrer SCs nicht mein Drehbuch. Da muss man sich finden.

Deshalb meine ich: Jeder darf dem Spielleiter rein reden, wenn es seinen Spielspaß stört (auch anderen Spielern). Das ist ein Grund darüber zu reden, nicht ausufernd, aber es zumindest zu notieren, um irgendwann das Problem zu klären. Es geht da nicht ums Besserwissen, sondern um eine gemeinsame Spielweise zu finden. Im Idealfall klärt man es vorher ab, aber man denkt auch nicht immer an Alles oder kommt gar nicht auf die Idee, dass es ein Problem ist.

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Lokwai
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Wie sehr dem Meister rein reden?

Ungelesener Beitrag von Lokwai »

Ach was mir noch einfällt bezüglich was der Spieler wissen sollte.
Ich habe selbst schon Runden miterlebt wo die Spieler wirklich zu faul waren zu lernen was sie können (und es ging nicht um Dämonenbeschwörung ^^). Das kann auch ziemlich nervig für einen SL sein, das Gefühl zu bekommen das wirklich alles auf seinen Schultern lasstet. Den Spieler herauszusuchen der im Klärfall mal schnell nachblättern soll und zeitgleich wird dann parallel weitergespielt, so machen wir es auch meistens. Nicht immer ist jeder Spieler in einer Szene involviert. Das klappt meist ohne Probleme.

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Imrayon Herbstträumer
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Ungelesener Beitrag von Imrayon Herbstträumer »

Ich finde diese "Reinreden" völlig normal. So direkt untereinander aufgeführt wirkt das natürlich nervig, aber kein Spieler spammt solche Einwürfe. Bitte niemand ist perfekt in diesem Spiel, ich finde sowas eher hilfreich. An meine Spieler: Bitte feilscht mehr um Erschwernisse. ;)
Ist dieser Thread auch auf der Suche nach der Antwort für "Wie viele Minuten darf man diskutieren, bevor es langweilig wird?" Dann würd ich darauf keine Antwort geben, weil das situationsabhängig ist. Was zu lange dauert kann man ja einfach auf nach dem Abend verschieben.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Spieler ein bisschen die Welt mitbeschreiben, falls ich als SL etwas offensichtlich vergesse. Ich drücke manchmal meinen Spielern einen NPC in die Hand (besonders wenn sich die Gruppe teilt) mit der Order: "Mach mal, da sind die Notizen." Player empowerment finde ich sehr stimmig, wenn es mit den Spielern passt. Wenn etwas plotrelevant ist, kann ich als SL immer Veto einlegen, aber das brauchte ich bisher noch nie.

PS: Jedes mal wenn wir Ferdok, Tallon, Nadoret oder irgendeinen anderen Ort aus einem DSA-Spiel betreten, fangen damit alle, die das gespielt haben, von selbst begeistert an Referenzen zu bringen und die Welt mitzubeschreiben.
Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.
(Glück, Glück im Spiel, Brett- und Kartenspiele 15 Falschspiel 15)

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Lanzelind
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Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

hexe hat geschrieben: 05.06.2018 17:11Das ist ein Grund darüber zu reden, nicht ausufernd, aber es zumindest zu notieren, um irgendwann das Problem zu klären.
Hervorhebung durch mich. Das war doch genau mein Punkt. Es stört meinen Spielspaß nicht, wenn mal was geklärt werden muss. Nur wenn es andauernd geschieht und das Spiel durch ellenlange Diskussionen unterbricht, die man eben auch auf nach dem Spiel / vor dem Spiel verlegen kann. Aber darin ist sich der Großteil hier doch ohnehin einig, oder sehe ich das falsch? :grübeln:

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Hotzenplotz
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Rasputin hat geschrieben: 05.06.2018 00:59 Findet ihr das so etwas grundsätzlich die Autorität des Meisters untergräbt oder in einem bestimmten Rahmen okay ist? Passiert euch das am Spieltisch? Wie geht ihr damit um? Findet ihr es als Meister unangebracht wenn ein Spieler so etwas macht?
Meiner Meinung nach muss so etwas grundsätzlich mit der Runde abgestimmt sein, also irgendwo im sog. Gruppenvertrag, also der (meistens natürlich nicht schriftlich fixierten) stillen oder ausgesprochenen Übereinkunft geklärt worden sein. Zur Sicherheit kannst du ja mal in die Runde fragen, wie die das finden, denn es geht hier ja konkret um deine Spielrunde und die Akzeptanz dieser "Verbesserungen". Ich selbst als Spielleiter finde das vollkommen okay unter zwei Voraussetzungen: Erstens muss die kurze Regeldiskussion wirklich kurz sein, zweitens sollte es von Relevanz sein.

Wir spielen mit DSA ein ungelenkes Regelmonster, dass in aller Komplexität leider oft ungenau und widersprüchlich ist. Diskussionen um Regelauslegungen (RAW vs. RAI) sind deshalb gewissermaßen normal, sieht man ja auch hier im Forum. Dennoch ist in aller Regel ein flüssiges Spiel gewünscht. Auch hier im thread liest man heraus, dass viele DSA als Erzählspiel spielen. Insbesondere dann stören allzu viele Regeln bzw. Regeldiskussionen natürlich.

Vielleicht kann man auch noch ein wenig differenzieren. Ich sprach oben von Relevanz. Du hast das ganz schön in deinem Beispiel mit der Selbstbeherrschung verdeutlicht. Wenn jemand Selbstbeherrschung steigert, um das Ausflippen des SCs aufgrund des Jähzorns zu vermeiden, dann sollte das auch relevant sein. Es kann nur relevant sein, wenn die Situation vom SL dann auch regelkonform angespielt bzw. ausgelegt wird. Insofern hätte man in dieser Situation durch die Berichtigung m. E. alles richtig gemacht. Das Gegenteil ist der Fall, wenn länger darüber diskutiert wird, ob der Bonus des Beschwörungsgewands beim Invocatio nun +1 oder +2 ist, während man einen Dämon ruft, der dem Gefährten-SC einen Kreuzer aus dem Geldbeutel klauen soll - nur so zum Spaß.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Es kommt natürlich darauf an, wie würfel- und regellastig man spielt - Die eine Gruppe würfelt den ganzen Abend quasi nur aus Proben. Bei der anderen dient die geforderte Probe eigentlich nur dazu, den Redefluss des Meisters mal zu unterbrechen, die andächtig lauschenden Spieler zu aktivieren und dem Meister zu erlauben, mal einen Schluck Cola zu trinken, während die wedelnde Hand mal einen Moment ruhig sein darf.

Unterschiedliche Spielstile: Je relevanter Proben für den Fortgang der Story sind - von Gruppe zu Gruppe massiv unterschiedlich - um so eher darf man fordern, dass der SL die "richtigen" Proben verlangt und der Spieler seine Werte parat hat.

Warum Gruppen, für die Proben eigentlich nur zur Untermalung da sein sollen, sich derartig regelschwere Systeme wie DSA4.x antun, ist mir übrigens echt schleierhaft.

Wie man in der Gruppe vereinbart, den Spielfluss bei Regelanmerkungen aufrecht zu erhalten - kann man unterschiedlich machen. Die Beispiele im Eingangspost sind eigentlich mit echt kurzen Anmerkungen erledigt und müssen nicht groß diskutiert werden. Bei größeren Unklarheiten empfiehlt sich ggf. eine kleine Sanduhr o.ä. - nach 3 Min geht es auf jeden Fall weiter, wie dann bei noch bestehendem Dissenz entschieden wird, ist wieder Gruppenvertrag.

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Zelemas
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Wie sehr dem Meister rein reden?

Ungelesener Beitrag von Zelemas »

hm.. ich blende Regelfragen eigentlich fast grundsätzlich aus, weil mir unsere SPielzeit von gut 5 Stunden alle 2 Wochen dafür zu knapp ist, aber hin undwieder rutscht halt schonmal was bei dem einen oder anderen raus, wenn eine Auslegung des Meisters oder eines Spielers zu "wild" wird. Ich neige aber zugegeben schon mal dazu, bei empfundenen Logiklücken oder in meinen Augen "zweifelhaftem" Verhalten von NSCs nachzuhaken...
Ich habe aber gerade keine Ziege da, meine schwarze Kutte ist in der Wäsche und das letzte Mädel, das meinte sie wäre noch Jungfrau, war keine mehr. Also bitte mal konstruktive Vorschläge jetzt...

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Danke für die ganzen Anmerkungen.

Lange Regeldiskussionen kommen tatsächlich nicht vor und nerven mich genau so. Viele solche Sachen werden bei uns dann oft zwischen den Sessions zwischen den meistern besprochen. Zum Beispiel habe ich letztens erst ein lange Diskussion gehabt, wie wir jetzt Überzahl, Distanzklassen, Rückenfelder und Passierschläge auf Bodenplänen Abhandeln wollen.
Da wurde dann eine Stunde oder so drüber gegrübelt. Solche fragen kommen auch oft während des Spiel auf, werden dann aber schnell improvisiert.

Da wurden dann so sachen entschieden wie:
- Für den INI-Malus zählt die komplette Größe beider kämpfenden Parteien.
- Für den PA-Malus/ AT-Bonus zählen nur Kämpfer die mit ihrer Waffe den Verteidiger erreichen können.
- Man muss gefährlich sein damit man als überzahl zählt (sollte also Waffen genogen haben und hin und wieder eine AT-Versuchen)
- Niederwerfen kann Passierschläge für das Opfer bedeuten
- Man kann sich mit Schritten durch Kontrollbereiche begeben ohne Passierschläge zu bekommen
- Mit Schritten kann man seine Position verändern aber keine DK.
- Wer sprintet (also nicht rennt) verliert bei uns seinen Bonus aus Kampfreflexe und Aufmerksamkeit gegen Passierschläge.
usw.



Andwari hat geschrieben: 05.06.2018 18:15Warum Gruppen, für die Proben eigentlich nur zur Untermalung da sein sollen, sich derartig regelschwere Systeme wie DSA4.x antun, ist mir übrigens echt schleierhaft.

Habe ich mich auch schon gefragt :lol:
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

Ninaran
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Ungelesener Beitrag von Ninaran »

Lorlilto hat geschrieben: 05.06.2018 16:17Als SL habe ich meinen Spielern außerdem sehr früh klar gemacht, dass sie die Regeln, die ihr SC "üblicherweise" nutzen möchte auch selber parat haben sollten
Jop, so mache ich das auch. Wenn ein Spieler jede zweite Sitzung wieder nachschlagen muss, die wie Nahkampfmanöver seines Charakters jetzt genau funktionieren und alle anderen deswegen warten, reicht das irgendwann.

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Über viele Jahre und diverse Runden galt für die meisten Mitspieler immer "der SL sagt wie es gemacht wird PUNKT". Ich tue mir immer noch sehr schwer damit nicht zu widersprechen, wenn ich weiß das es falsch oder schlecht gelöst ist. Aber weil der SL eben in den Augen vieler Spieler das Sagen hat, kommen Einwürfe nicht gut an und ich wurde in diversen Runden schon häufiger dafür gemaßregelt.

Inzwischen versuche ich den Mund zu halten, doch je mehr mich die "Fehlentscheidung" ärgert desto schwerer kann ich mich zusammen reißen. Besonders wenn Dinge nicht funktionieren wie sie sollen (z.B. Held kann eigentlich etwas, nun aber nicht oder NSCs trotz eigentlich massiver Abzüge lügen wie die Weltmeister) oder die Handwedelei unverhältnismäßig ist (ich brauche zig Voraussetzungen und eine SF für Entwaffnen und eine schwere Probe, aber der SL winkt "weils schön stimmig ist" beim Mitspieler die Aktion mit einer KK Probe durch... rausgeworfene AP und Frust für mich :angry: ) kann ich mich leider dann oft doch nicht zurück halten. "Schöne Spielelemente, die die Regeln fressen" sind für mich i.d.R. einfach nur Spielspaßkiller (auch wenn ich der "Bevorteilte" bin [z.B. ich der mit der KK Probe mangels Fähigkeiten wäre] - ist also keine Eifersucht). Andere gehen hier einfach mit einem Lächeln aus der Szene "das war voll cool und eine schöne Szene".

Wenn ich mich sehr ärgere schaffe ich es nicht es einfach runter zu schlucken und der Frust wirkt sich irgendwie doch immer aus. Wenn nicht in einer Regeldiskussion, dann vielleicht mit schnippischen Ingame Kommentaren, einfach einem finsterem Gesicht oder Monotonie/Passivität. Bis ich wieder rund laufe "wieder mit Spaß dabei bin", kann es dann eine ganze Weile dauern. Manchmal verfolgen mich besonders "schlimme Entscheidungen" auch noch bis zum nächsten Treffen und da können Wochen vergangen sein.

Natürlich kann man auch mal nach dem Spiel solche Dinge ansprechen oder diskutieren, aber da lag das Kind nun mal schon eine Weile im Brunnen "macht nichts ungeschehen".

Am Ende möchte ich aber, dass ein Spielabend möglichst allen Spaß macht (insbesondere natürlich auch dem SL, der deutlich mehr aufbringen muss als ein Spieler und auch Fehler macht bzw. machen darf) - auch wenn das bedeutet, dass mein Spielspaß nicht optimal ist. Letztendlich kann man nur versuchen sich am Riemen zu reißen. Ganz aus seiner Haut kommt man aber nie. Man sollte aber wenigstens versuchen entgegen zu kommen.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Wenn bei einem Mitspieler der Spaß verloren geht, dann ist das einfach schlecht. Schlechter ist nur noch, wenn wegen seinem Spass der Spass der anderen verloren geht... aber wenn wer in der Gruppe ist und bleiben soll, dann wird insgesamt nur Spaß aufkommen, wenn alle welchen haben. Wenn man also den übergewichtigen Cross-Gender Spieler, der immer verführerische und mörderische Elfenkämpferinnen spielt, als Person dabei haben will, weil er ein prima Kumpel ist und eigentlich auch ganz witzig spielt, dann muss man seiner Waifu eben auch Platz im Sandkasten und das dazugehörige Licht geben, auch wenn man innerlich immer wieder mal fremdschämt. Wenn jemand gar keinen Spaß mehr hat, merkt das normalerweise die ganze Gruppe und zieht es das ganze Spiel runter.
Von daher bin ich ein Anhänger der freundlichen, aber klaren Kommunikation. Man bekommt nur, was man haben möchte, wenn man sagt, was man haben möchte (die anderen können ja keine Gedanken lesen), und dass einen etwas wirklich stört, sagt man auch besser, solange man das noch diplomatisch hinbekommt und Worte wie "geht mir tierisch auf den Sack!" nicht in der Kehle zurückgehalten werden müssen. (Ich etwa sage von vorneherein, dass ich keine Feen/Kobolde/Schelme-Abenteuer mag, da ich "ihr seid völlig wehrlos, alles geht, nichts ist nachvollziehbar oder vorhersagbar" nicht ausstehen kann).
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Ungelesener Beitrag von Dieschatten »

Jadoran hat geschrieben: 06.06.2018 10:33Wenn man also den übergewichtigen Cross-Gender Spieler, der immer verführerische und mörderische Elfenkämpferinnen spielt, als Person dabei haben will, weil er ein prima Kumpel ist und eigentlich auch ganz witzig spielt, dann muss man seiner Waifu eben auch Platz im Sandkasten und das dazugehörige Licht geben, auch wenn man innerlich immer wieder mal fremdschämt.
Und wo genau siehst Du da ein Problem? Spielst Du nur Figuren die zu 100% auf dir basieren? DSA ist doch genau dafür da etwas zu spielen was Du nicht bist.

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Aeolitus
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Ungelesener Beitrag von Aeolitus »

Ich glaube, Jadoran referenziert da gerade nur den anderen gerade aktiven Thread in diesem Unterforum ;)

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bluedragon7
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Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Der Spielleiter ist auch nur ein Mitspieler (und ein Mensch der Fehler machen kann) deswegen halte ich überhaupt nichts von der „Der SL hat immer recht“ Methode.

Am meisten stört es mich wenn die investierten AP entwertet werden. Der Spieler hat in das eigentlich vorgesehene Talent investiert um genau in der Situation gut zu sein und weil sich der SL nicht an die Regeln hält hat er im dann verlangten Talent keine Chance. Da hilft „nach dem Spielabend“ nunmal garnichts.
Man stelle sich vor die Probe ist nach 5 Minuten Spielzeit, der Char dadurch Tod/gefangen/sonstwie in misslicher Lage. Der restliche spielabend dreht sich nun darum wie die Gruppe mit dem Ereignis umgeht und nach dem Abend stellt man fest, wenn man aufs richtige Talent gewürfelt hätte wäre alles nicht passiert weil Probe gelungen.
Ich verstehe nicht wo so ein Spielabend besser ist als kurz den SL auf seinen Fehler hinzuweisen.
Diskussion entsteht meiner Erfahrung nach dann erst wenn der SL von der „Ich habe Recht weil ich der SL bin“-Fraktion ist und selbst im Angesicht von entsprechenden Textstellen auf seiner Meinung beharrt.
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

bluedragon7 hat geschrieben: 06.06.2018 11:13Am meisten stört es mich wenn die investierten AP entwertet werden. Der Spieler hat in das eigentlich vorgesehene Talent investiert um genau in der Situation gut zu sein und weil sich der SL nicht an die Regeln hält hat er im dann verlangten Talent keine Chance. Da hilft „nach dem Spielabend“ nunmal garnichts.
Das sehe ich genauso.

Mich würde das nur dann massiv nerven, wenn jemand dem Spielleiter tatsächlich bei so gut wie jeder Aktion ins Wort fällt und ihn verbessert. Dann wäre mE Zeit für eine Grundsatzdiskussion - außerhalb der Spielzeit.

Aber wahrscheinlich hab ich einen ganz falschen Eindruck gekriegt, weil @Rasputin einfach mehrere Beispiele hintereinander weg genannt hat, die im echten Leben uU Stunden oder Tage auseinanderliegen!
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Interessant, wie weit das hier auseinandergeht - am Ende ist klar, dass alle Spieler eine einigermaßen vergleichbare "Spielkultur" brauchen, damit es funktioniert und Spaß macht. Sowas muss man eben am besten vorher abklären, wenn man neu zusammenkommt, oder noch besser über Jahre gemeinsam reifen lassen.

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Ungelesener Beitrag von Zelemas »

bluedragon7 hat geschrieben: 06.06.2018 11:13 Man stelle sich vor die Probe ist nach 5 Minuten Spielzeit, der Char dadurch Tod/gefangen/sonstwie in misslicher Lage. Der restliche spielabend dreht sich nun darum wie die Gruppe mit dem Ereignis umgeht und nach dem Abend stellt man fest, wenn man aufs richtige Talent gewürfelt hätte wäre alles nicht passiert weil Probe gelungen.
Ganz ehrlich? Wenn der restliche Spielabend dadurch seine eigene Dynamik entwickelt hat, spannend war und auch gutes Rollenspiel aus der Nummer entstanden ist, welches durch die "richtige" Probe auch nicht hätte besser sein können, würde mich das danach genau gar nicht stören, weil ich einen schönen Abend mit meiner Gruppe und einem tollen Hobby verbracht habe. Dann kriegt der Bösewicht halt beim nächsten Mal vor den Latz (oder was immer der SL vorbereitet hatte).

Sicher, man kann sich auch ärgern, weil es danach nicht so toll lief und man nun im Nachhinein das Gefühl haben kann, anders herum wäre wohl alles besser gelaufen. Ich verstehe das vollkommen. Trotzdem würde ich mich dann immer noch fragen "Auch wenn es anders vielleicht besser gewesen wäre, wieso haben wir uns von sowas die Stimmung und unser Hobby so vermiesen lassen, das wir uns nun ärgern?"


PS. Das ist jetzt keine Äusserung dagegen, den SL bei Fehlern anzusprechen und zu korrigieren, mir gings aber um den anderen Part in dem Fall, weil der nur negative Auswirkungen impliziert.
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Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Auch wenn die Begräbniszeremonie super toll war würde es mich stören wenn mein Held wegen eines Meisterfehlers und falsch verstandener Höflichkeit draufgeht.
Ja, ich kann einem
Charaktertod durchaus Spielspaß abgewinnen aber nicht wenn er in einer Situation scheitert für die er vorbereitet war und sogar das Würfelglück ihm Hold war und nur das falsche Talent geprobt wurde.
Warum kann ich da nicht einwerfen „Abrollen wäre aber Körperbeherrschung, deswegen hab ich das extra gesteigert damit ich eine Chance habe es zu überleben“
Warum sollte der SL in der Situation was anderes antworten als „ok dann Körperbeherrschung“?
Wenn er meinen Char absichtlich umbringen/scheitern lassen will (weil wegen Drama), dann soll er mich fragen, evtl erlaube ich es ihm ja.

@dein P.S. aber genau um das Reinreden geht es ja. Ich will das Recht haben reinzureden und dafür nicht schief angeschaut zu werden.
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Ungelesener Beitrag von Zelemas »

bluedragon7 hat geschrieben: 06.06.2018 17:06Auch wenn die Begräbniszeremonie super toll war würde es mich stören wenn mein Held wegen eines Meisterfehlers und falsch verstandener Höflichkeit draufgeht.
Das ist klar. Das du den Charaktertod als Folge eines Irrtums mit aufgezählt hast, habe ich glatt überlesen :oops:, sonst hätte ich den Halbsatz "bei überschaubaren Nebenwirkungen" mit eingefügt.
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Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Das spricht aber trotzdem nicht gegen das reinreden außer ich hätte prophetische Gaben und wüsste das der Spielabend wegen des Meisterfehlers soooo viel besser wird als ohne.
Ja so mancher Abend war besser weil ungeplant aber umgekehrt kommt auch häufig vor, vermutlich häufiger, nur selten so denkwürdig.
Wobei mit prophetische Gaben könnte man auch den Fehler vorhersehen und vorm Spielabend nochmal klären daß Talent X eben für Fall Y vorgesehen ist.
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Mit "der Meister hat immer recht" stelle ich auch die Verpflichtung des SL zu richtig umfassender Regelkenntnis - gemessen an den Mitspielern auf. Ein Schiedsrichter, der erratisch entscheidet, nur um zu entscheiden, ist kein guter. Spätestens in einer Gruppe mit wechselnden SL fällt direkt die Begründung weg, das müsse aus Systemgründen so sein. Dann machen wir "Regelbewältigung" wie auch immer 'nur' noch, um den Spielfluss bestmöglich zu gestalten. Das kann man lösen, indem der mit den grünen Socken immer Recht hat - oder auch anders.

Wir hatten hier gefühlt nur die Situation, dass ein Spieler selbst an der Probe seines Charis rummosert - und sich die dadurch erleichtern will = das ist schon eine vorbelastete Situation, in der vmtl. nicht immer nur nach der "richtigen" Probe gesucht wird, sondern eben nach einer, die einem selbst Vorteile gibt
- was ist mit Kommentaren zur Probe des Mitspielers?
- was, wenn man eine andere, vllt. sogar weniger aussichtsreiche Probe (anderes Talent o.ä.) vorschlägt?
- warum soll die korrekte Regelansage nur von einer Person kommen dürfen, wenn wer anders die schneller parat hat?

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Die Beispiele im Eingangsbeitrag sind vollkommen in Ordnung. Ein SL, der damit nicht klarkommt, hat schlicht keine Autorität.

Und ein SL besitzt ohnehin nur die Autorität, die ihm eine Runde zugesteht. Ein SL ohne Ahnung von den Regeln sollte seine Spieler einfach selbstständig diese Regeln benutzen lassen und gut ist. Diskussion gehören in der Tat weniger an den Spieltisch, Unkenntnis über die gemeinsamen Spielregeln aber auch nicht. Wäre so als wenn man sich zum Brettspiel trifft und die Spieler sich nicht merken, welche Würfel man für Mensch-Ärger-dich-nicht benutzt oder was passiert wenn man auf die Parkstraße kommt, auf der ein Hotel steht.

Ein "Der SL hat immer das letzte Wort" gibt es nicht. Unding aus den 80ern.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Sumaro hat geschrieben: 06.06.2018 21:53Wäre so als wenn man sich zum Brettspiel trifft und die Spieler sich nicht merken, welche Würfel man für Mensch-Ärger-dich-nicht benutzt oder was passiert wenn man auf die Parkstraße kommt, auf der ein Hotel steht.
Darum mag ich keine Brettspiele... :P - Ich bin absolut unfähig, mir Spielregeln zu merken. (Das ist quasi der Nachteil: Unfähigkeit: Gesellschaftsspiele) Beim RPG hab ich immerhin noch ne Chance, was zu reißen, auch ohne dass ich mir alles merken kann. Weil's sonst auch keiner kann.

Weswegen ich ja auch schrob, dass ich selbst als SL gegen den einen oder anderen Hinweis nichts hätte. Aber nicht alle zwei Minuten... ;)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Imalayan
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Ungelesener Beitrag von Imalayan »

Also ich denke, es kommt am Ende auf den Gruppenvertrag an, nach dem man spielt. Aus meiner Erfahrung heraus ist das aber nen Ding, welches sich erst im Laufe der ersten Spielrunden ergibt. Irgendwie denke ich, dass muss jede Gruppe für sich ausmachen und das Ziel ist ja, dass jeder Teilnehmer Spaß am Spiel hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich als Meister gar nicht alle Regeln kenne, dies dem Spielspaß unserer Gruppe keinen Abbruch getan hat. Außerdem bin ich froh, wenn die Spieler mir Hinweise geben können, wie die Reglen denn nun tatsächlich aussehen, weil dadurch verfeinern wir am Ende eben jenen oben genannten Gruppenvertrag. Streit, oder unüberbrückbare Differenzen hat es bis dato noch nicht gegeben und ich glaube, dass das auch so bleiben wird.
Sumaro hat geschrieben: 06.06.2018 21:53Ein "Der SL hat immer das letzte Wort" gibt es nicht. Unding aus den 80ern.
Natürlich. Die Kunst beim Meistern ist es ja eben den Spieler das Gefühl zu vermitteln, dass der SL eben NICHT das letzte Wort hat - aber wenn es drauf ankommt, . . . haben kann. . .
Keine Angst, ich will nur spielen.

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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Ich denke, das "reinreden" ist schon okay, unter der Voraussetzung, das es einen Unterschied macht und nicht einfach nur egal ist... UND unter der Bedingung, das man es sowohl zum eigenen Vorteil wie auch zum eigenen Nachteil tut... Wenn ich z.B. Überreden 10 und Überzeugen 2 habe und in einer Überzeugen-Situation der SL von mir eine Überreden Probe erwartet, sollte ich dann auch so ehrlich sein und darauf hinweisen, das es eigentlich der deutlich schlechtere Wert sein müsste.

Persönlich merke ich bei mir selbst leider immer wieder, das ich ein Talent dazu habe, Regeln auswendig zu lernen und es nicht gerne habe, wenn dann die Regeln ignoriert oder verändert werden, wenn es offensichtlich falsch ist. Ich versuche mich zurückzuhalten, aber im RL ist mein Selbstbeherrschungswert von 12 dann leider um Regelkunde 10 erschwert... so in etwa.

Bei den für meinen eigenen Char relevanten Regelteil, der nicht "allerwelts-Talente" ist, wie z.B. das Tränke brauen als Hexe mit Kochen 12 und spez. Kochen(Tränke) bei Besitz eines transportablen archaischen Labors.... etc.... habe ich die Regeln jeweils auf eine Seite zusammengefasst und der SL als Hilfe zur Verfügung gestellt, einfach damit ich die Fähigkeiten korrekt anwenden kann und die SL dafür nicht 30 Seiten Regeln nur für mich lesen muss.... oder womöglich jedesmal nachlesen, wenn ich mal was zusammenbraue. Gleiches tue ich für alle Fähigkeiten, die über eine einfache )modifizierte) Talentprobe hinausgehen und damit kommen wir beide gut klar. Sie muss sich nicht 100% Ausnahmeregeln aneingnen und auswendig wissen, sondern kann bei Bedarf auf nützliche Zusammenfassungen zurückgreifen... und ich habe die Sicherheit, das die Talente auf die sich mein Char wirklich spezialisiert hat, auch in der richtigen Form zum tragen kommen.

in der Nicht-DSA runde, die ich spielleite haben wir uns angewöhnt bei Beschreibungen von Beobachtungen dazu zu sagen, ob sich etwas "physikalisch korrekt" verhält oder nicht. (oder eben chemisch, biologisch, etc). Ich als Spielleiter habe mal Pilzkunde gelernt, aber ich habe ganz sicher keine Wildniskunde von 10+. Wenn also ein Char Wildniskunde entsprechend einsetzt, dann kann ich als SL womöglich nicht beschreiben, was er grade tolles richtig gemacht hat. Der Spieler kann das womöglich, weil er sich eventuell dieses Wissen angeeignet hat. Wenn es um Licht & SChatten, Beschleunigungen, Geräusche etc. geht, hilft oftmals das "physikalisch korrekt" als Hinweis dafür: "Wenn dich in meiner Situationsbeschreibung grade irgendwas gestört hat, dann sieh darüber hinweg. Es ist alles normal, auch wenn ich das eventuell nicht so gut beschreiben konnte."... Wenn man mit einem Physiker, einer Biologin, einem Staatswissenschafter und selbst als Informatiker am Tisch sitzt, stellt man fest das das eigene Expertenwissen fürs Rollenspiel tatsächlich das unnützeste ist :)

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Sehr interessantes und sehr schwieriges Thema.

Ich habe lange Zeit - ist jetzt zum Glück anders - in einer Gruppe gespielt, in der sehr viel diskutiert wurde, oft auch lange und heftig. Da wurde der Spielfluss nicht dadurch gestört, dass jemand Regeln nachgeschaut hätte, sondern es wurden oft und laut die eigene Meinung wiederholt und viele Argumente ausgetauscht... in etwa so, wie man es hier aus manchen Threads kennt. Wie es leider menschlich ist, setzte sich dabei oft nicht Vernunft durch, sondern Sturheit oder Sympathie.

Das ganze hat mich soweit beeinflusst, dass ich zum einen selbst sehr regelfest geworden bin und Regeln für sehr wichtig halte, da Regeln für alle immer gleich sind. Regeln bevorzugen keine Spieler. SL bevorzugen immer mal den ein oder anderen Spieler, meist unbewusst, meist nicht doll, aber manchmal halt doch so stark, dass andere frustriert werden. Auf Regeln kann man sich dann immer berufen. Also: Ich mag Regeln und ich poche gerne drauf. Tatsächlich auch in ähnlicher Form wie in den Anfangsbeispielen hier. Aber ich versuche, mich zurück zu halten, denn:
Gleichzeitig habe ich einen krassen Horror vor langen Diskussionen entwickelt. Ich will spielen, nicht diskutieren oder anderen beim Diskutieren zuhören. Ich will möglichst viel ingame sein und jede Diskussion wirft einen da raus. Und egal, wie regelfest ich oder auch alle Beteiligten sind, Regeln sind oft nicht zu 100% eindeutig. Ich bin darum ein leidenschaftlicher Verfechter von "Der SL hat das letzte Wort". Jede Regel bietet Interpretationsspielraum, jeder Mensch interpretiert anders, also haben wir am Spieltisch immer mindestens leicht verschiedene Interpretationen. Will man Diskussionen vermeiden, muss irgendwer klar das Recht verliehen bekommen, seine Interpretation durchzusetzen - ohne Protest der anderen. Das kann nur der SL machen, denn er muss und nur er kann die ganze Welt und das ganze Abenteuer im Blick haben.

Darum bevorzuge ich folgendes Vorgehen bzw. folgende feste Regel im Gruppenvertrag: Am Spieltisch dürfen immer Hinweise auf Regeln gebracht und Nachfragen gestellt werden. Einmal. Nur einmal. Dann kann der SL spontan drauf eingehen oder eben auch nicht und dann wird das gefälligst für den Moment akzeptiert!
Wer damit unglücklich ist oder die genauen Regeln gerne nochmal nachschauen möchte, tut dies nach dem Spieleabend und klärt das außerhalb der Spielzeit. Der SL muss auch bereit sein, hier solange mit dem/den Spieler/n zu sprechen, bis beide die Sichtweisen der/des anderen verstehen. Doch auch hier fährt die Gruppe mMn am besten, wenn gilt: Das letzte Wort hat der SL. Er hat die meiste Arbeit, er muss die meisten verschiedensten Dinge in Einklang bringen. Er darf sich über die Regeln hinwegsetzen. Wenn er das häufiger tut, und dabei regelmäßig einem/mehreren Spiele/n den Spaß versaut, haben die Spieler immer noch das eine Recht: zu gehen. Es passt halt nicht jeder mit jedem.



Selbiges gilt übrigens für Regeln genauso wie für Hintergrundbeschreibungen. Die haben mEn genauso großes Diskussionspotential, wenn nicht gar höheres, erst recht wenn es um Moral und Religion verschiedener Kulturen/Professionen geht.
Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. // 92% MA, 63% ST, 58% TT, 50% PG

( o _
/ / \
V_/_

~ Boronskuttentaucher sind toll <3 ~

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