Lootboxen - Fluch oder Segen?

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panda
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Lootboxen - Fluch oder Segen?

Ungelesener Beitrag von panda »

Ich finde es momentan sehr gut das der Gegenwind für solche Boxen ( wie es bei SW Battelfront 2 ist) so hoch ist.
Es kann ja nicht sein das wenn man für einen Vollpreis Titel zahlt mal vielleicht nach 20 Std. keinen Spaß mehr am Multipalyer Modus hat da man nur noch von Leuten die die besten Waffen haben nieder gemacht werden.
Ich find bei spielen die 50€-60€ Euro kosten sollte so was wirklich nicht nötig sein.
Was ein "Verbot" von solchen Spielen betrifft find ich es sehr schwer "nur" die Eltern mit einzubeziehen. Klar sollten Eltern wissen was die Kinder tun aber mal ehrlich als ich jung war habe ich meiner Mutter auch nicht erzählt das ich mir für die 5 Mark Taschengeld gekauft habe.

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Loirana
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Lootboxen - Fluch oder Segen?

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Ich möchte gerne meine Meinung zu dem Thema beitragen:

TL;DR:
Pay 2 Win ist scheiße, EA ist in meinen Augen ein Konzern, der seine Kundschaft ausschlachtet und dem Quantität über Qualität geht, Lootboxen sind die größte Verarsche, die Spielefirmen sich in den letzten 20 Jahren ausgedacht haben.



Dies ist extrem vergröbert meine Meinung, es gibt aber noch verschiedene Facetten dazu. Ich würde mich selbst als intensiver Gamer bezeichnen, spiele verschiedene Spielegenres auf verschiedenen Plattformen und bin auch schon ein paar Jahre dabei. Ich habe die Geschichte mit EA und Battlefront II mit verfolgt, war aber schlicht weg nicht überrascht, dass es überhaupt so monetarisiert wird. Bei Battlefront 1 und auch bei Battlefield 4 (letzteres habe ich sogar kurze Zeit gespielt) handelt es sich immerhin auch um "Vollpreisspiele" (50+ €), wo EA gleich nen Season Pass für nochmal Unsummen hingelegt hat. Lootboxen gab es bei BF4 auch, letztlich hat mir das Spiel aber auch Spaß gebracht. Viele Waffen musste man freischalten indem man einfach spielt, kleine Gadgets kamen durch Lootboxen, die man einfach so bekommen hat fürs Spielen. Das man da Unmengen an Geld reinstecken kann, war mir natürlich klar, aber es was in meinen Augen nicht notwendig.

Der Trend, der sich aus der Mobilbranche und Facebookspielgegend entwickelt hat, finde ich von Anfang an sehr bedenklich. "Farmville" und die ganzen Spiele á la "Candy Crush" sind so konzipiert, dass man die ersten paar Stunden super easy durchkommt, und plötzlich das Tempo extrem rausgenommen wird, weil man irgendwelche Items braucht, die man entweder mit Kreditkarte kaufen kann, oder man wartet einfach mal 2 Wochen bis man sie sich erspielt hat. Die Preise dafür sind extrem gesalzen, dafür, dass der Gegenwert effektiv 0 ist. Für den Publisher wird Geld generiert, ohne dass sie dafür irgendetwas tun müssen.

Schuld ist die Tatsache, dass die Leute gewohnt sind, für "Minispiele" nichts zu bezahlen. Die ganzen Handyspiele sind gratis, sonst würde sie ja niemand runterladen. Gleichzeitig werden solche Spiele nicht mehr einfach nur Hobbymäßig entwickelt (oder selten), denn es ist "so" einfach damit Unmengen an Geld zu verdienen. Es hat schon fast etwas von Drogenhandel. Das erste Mal ist gratis, dann werden die Kunden süchtig und wollen mehr, nur dass es dafür dann Geld braucht. Etwas überspitzte Darstellung, aber man kann das Verhalten psychologisch so begründen. Simple Spiele wie "Candy Crush" überfluten die Psyche mit "Belohnungen" in Form von bunten Explosionen und "toll gemacht!"-Bannern. Der Spieler ist der geilste Hecht überhaupt. Und plötzlich werden die Level schwerer und er gewinnt nicht mehr. Aber mit ein bisschen Geld könnte dieses Problem aus der Welt geschafft werden!

Ich verdamme diesen Trend, weil er auf den "richtigen" Spielemarkt übergeschwappt ist. Natürlich haben Publisher Gewinne im Blick, die machen die Spiele ja nicht aus Spaß an der Freude. Die Gier hat aber Überhand genommen, gerade bei großen Publishern wie EA. Wozu Mühe geben und mehr Arbeit in ein Produkt stecken, wenn man es auch halbfertig abliefern kann und das gleiche an Geld verlangen kann?

Einbau von Lootboxen, die spielerische Vorteile erbringen, und das auch noch IM KOMPETETIVEN MULTIPLAYER sind dabei der Gipfel der Dreistigkeit! Wer am meisten blecht, gewinnt. Vor allem macht der Publisher Einnahmen mit etwas, für das er keinen Gegenwert liefern muss.

Pay 2 Win ist das schlimmste, das die Spieleindustrie hervorgebracht hat (meine persönliche Meinung)

Das heißt jedoch nicht, dass "Free 2 Play" mit Itemshop oder sogar "Lootboxen" immer "schlecht" ist. Ich spiele seit 2 Jahren Hearthstone, was "Kartenpacks" verkauft, und Blizzard langt da schon massiv zu bei den Preisen. Der "Witz" bei einem Trading Card Game ist aber nunmal, dass man Kartenpacks sammelt und nicht vorher weiß was man kriegt. Zudem "kann" man Hearthstone komplett ohne Einsatz von Echtgeld spielen. Ich finde diesen Fall grenzwertig, da man schon sieht, dass der Publisher sehr nach Geld giert, andererseits "muss" man nicht einen Cent für das Spiel abdrücken wenn man nicht möchte.

Ein weiteres schlechtes Beispiel ist das F2P MMORPG "Runes of Magic". Rüstungen, Items, Waffen usw muss man sich alle erspielen, indem man als Gruppe durch Dungeons rennt und Bossgegner umhaut. Wie in jedem MMORPG... nur, dass es im Itemshop "Upgrades" zu kaufen gibt, die zwingend notwendig sind, weil sie die Ausrüstungen um ~ 160% verbessern. Wer da kein Geld ausgibt, hängt hinterher, macht nicht genug Schaden um Bosse zu töten, hält nicht genug aus als Tank oder heilt nicht genug.

League of Legends wäre in meinen Augen aber ein gutes Beispiel für ein "gelungenes" F2P. Man kann für Echtgeld die einzelnen Helden freischalten statt sie zu erspielen. Gewinnen tut man deswegen aber nicht, da das spielerische Können viel wichtiger ist und kein Held "mächtiger" ist als ein anderer (Stichwort Balancing). Man kann hier, wie @hexe es auch beschrieben hat, aber im Itemshop zusätzliche Skins für die eigenen Helden kaufen, weils lustig aussieht und weil man dem Publisher Geld geben "möchte", weil einem das Spiel gefällt mit dem man so viel Zeit verbringt.

Und das ist in meinen Augen der wichtige Aspekt. Die Relation zwischen Zeit und Geld. Die Zeit, die man in ein Spiel investiert, ist meiner Meinung nach fast gleichzusetzen mit Spielspaß. Ein Spiel, das keinen Spaß macht, spielt man nicht. Wenn man 250 Stunden in einem Spiel wie Witcher 3 versenkt (*auf die eigene Schulter klopf*) hatte man offensichtlich Spaß dabei. Selbst als Vollpreisspiel, kommt man da auf seine Kosten. Wenn man jahrelang League of Legends spielt und im Jahr vielleicht 50 oder gar mehr Euro dafür ausgibt, dann ist das auch okay.

Wenn man ne Stunde Candy Crush spielt, und dafür 50€ ausgibt um 2-3 Level zu schaffen, dann ist das a) rausgeschmissenes Geld und b) ein echt beschissenes Zeit/Geld Verhältnis.

Vollpreisspiele, die man nach 5-8 Stunden durchgespielt hat, weil mehr Content nicht drin ist (oder für 30€ pro DLC um ne Stunde spielspaß erweitert werden kann). Ich denke dabei auch an Spiele wie "The Sims", wo EA einfach mal 30 Erweiterungen rausbringt, wo jede Erweiterung irgendein winziges Feature hinzufügt. Jede davon kostet 20+ €..... Da muss man schon lange für spielen, um auf seine Kosten zu kommen.


Publisher wollen auch nur Geld, und irgendwer muss Entwickler auch bezahlen. Man kann nicht erwarten, dass irgendein Publisher "gratis" Content nachliefert. Ich finde aber, dass man erwarten können sollte, dass man für 60€ auch etwas kriegt, das 60€ wert ist. Wenn man dann noch mehr Geldausgeben *muss* um vernünftig mitzuspielen, obwohl der Publisher ab diesem Zeitpunkt keine laufenden Kosten (außer Strom für Server) mehr hat, dann ist das reine Gier. CEOs kriegen ihre Millionengehälter und ohne die Lootboxen würde dieser Gewinn einfach geringer ausfallen.

Oder man macht es wie bei World of Warcraft mit Abo-Modell. Hier gibt es zwar einen kleinen Itemshop (rein kosmetisch), das Spiel kostet selbst auch ein wenig Geld, und man muss monatlich 13€ berappen. Wenn ich bedenke, wie viele Stunden ich schon in das Spiel versenke, ist das aber ein Witz. Ich habe anfangs ja über Runes of Magic gelästert. Ich habe dieses Spiel früher selbst gespielt, weil ich WoW aufgrund der monatlichen Kosten gemieden habe. 160€ im Jahr bezahlen für ein Spiel? Niemals!

Bei Runes of Magic habe ich komplett umsonst spielen können und war ganz vorne dabei mit meiner Gilde. Das innerhalb von 2 Jahren Spielzeit über 1000€ bezahlt wurden, steht aber in keinem Verhältnis dazu... Da ist WoW deutlich fairer. (Maximale Unfairness gibts übrigens bei "Rift", da kann man die besten Rüstungen im Spiel einfach direkt kaufen. Kostet nur 50€ pro Rüstungsteil :lol: :lol: :lol: für 500€ ist man dann komplett ausgestattet und es gibt nix mehr zu erreichen im Spiel und man kann aufhören ;) )


Mein Fazit daraus:

Ich meide schon länger Spiele, die so stark auf das Ausnehmen der Spielerschaft aus sind ohne für das Geld einen vernünftigen Gegenwert zu liefern (in Form von richtigen Spielinhalten). Publisher wie EA sind mir ein Dorn im Auge, nicht zuletzt weil sie Mass Effect ruiniert haben und bei den Star Wars spielen jetzt Mist bauen. Ich vermisse es, dass es in Spielen Dinge gab, die man durch aufwendige Spielmechanik freischalten musste, was jetzt durch Monetarisierung ersetzt wurde. Statt durch irgendwelche versteckten Achievments, mit denen man Charaktere zusätzlich freischaltet, muss jetzt die Kreditkarte hat. Geldausgeben macht keinen Spaß und ist keine Leistung! Vor allem in Multiplayerspielen sagt niemand "Boah, cooles Pferd hast du da!", wenn man dieses Reittier nur für Echtgeld bekommt.

Wenn man ein Reittier hat, für welches man einen ewig langen Hürdenlauf überwinden musste und welches spielerisches Können verlangt, sodass nur ein winziger Bruchteil der Spielerschaft dieses Reittier besitzt, dann kann man darauf stolz sein und andere Spieler werden auch entsprechend darauf reagieren.

Oder anders: Battlefront II, ihr seid Soldat der gerade eine Basis stürmt. Auf einmal kommt Darth Vader euch entgegen und metzelt links und rechts alles nieder und kommt dann auf euch zu.

Welcher Gedanke wäre kurz vor eurem Ableben cooler?

"Scheiße, da hat ein Kiddy Papas Kreditkarte gefunden?"
oder
"Whoa, dafür muss man 1000 Spiele gewinnen! Der Typ muss mega krass sein!"

Mit diesen Worten beende ich mein Gemecker...

Viele Grüße,
Loirana
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Skyvaheri
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Lootboxen - Fluch oder Segen?

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Mir hat das Video sehr gut gefallen. Am Ende hat es doch erstmal jeder Spieler selbst in der Hand, welches Spiel er spielt oder nicht. Ich finde es absolut legitim für rein grafische Addons "Fluff" in RPG-gameterms einen kleinen Obolus zu verlangen, solange man dadurch keinen "Werte"-Nachteil hat. Da kann sich dann jeder überlegen ob man für gutes Aussehen wie die olle Pferde-Decke was ausgeben will oder nicht.

Unverschämt finde ich Spiele so aufzubauen, dass man unbedingt Waffen oder anderes Equipment gegen Geld zusätzlich kaufen muss, um das Spiel überhaupt sinnvoll spielen zu können. Die Lootboxen bei denen man was kauft was auch noch stark vom Zufall abhängt sind die Krönung dieser Unverschämtheit.

Bedeutet für mich schlicht und einfach alle diese Spiele zu boykottieren. Würden das alle machen, wäre das "Problem" schnell erledigt. ;)

Sky
Alle Infos zu Sky's DSA-Runde gibt es hier:

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Herr der Welt
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Lootboxen - Fluch oder Segen?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Hier ein aktueller - durchaus zugespitzter - Beitrag zum Thema (zusätzliche Bezahlinhalte allgemein):

Das Fazit, das ich unterstreichen kann: Publisher testen die Toleranzgrenzen der Kunden aus. Alternative Geschäftsmodelle zur Finanzierung immer teurerer Projekte (was man gemeinhin so AAA-Titel nennt), wie sie etwa die Filmindustrie pflegt (was man natürlich separat diskutieren könnte), scheinen nicht vorzuliegen.

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Zorni
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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Das Video gibt es schon in dem Thread, aber ja es ist gut gemacht :)

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BurkhardSekir
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Lootboxen - Fluch oder Segen?

Ungelesener Beitrag von BurkhardSekir »

Also man muss ja erst einmal unterteilen in kostenlose Spiele (Path of Exile, Heroes of the storm) und kostenpflichtige (Overwatch, Diablo 3). Und dann gibt es noch einen weiteren Faktor: gibt es in den Lootboxen Gegenstände, die dich durch Echtgeld besser machen, also pay2win sind oder nur rein optische Features wie skins bieten (Path of Exile) oder XP-booster (heroes of the storm)?
In kostenpflichtigen Spielen pay2win nachträglich einzuführen ist eine bodenlose Frechheit und gehört mMn verboten.
In kostenpflichtigen Spielen skins oder Beschleunigungs-items zu verkaufen ist ok für mich. Toll ist es aber nicht.

In kostenlosen Spielen sieht das ganze wieder anders aus: irgendwie müssen die Entwickler ihr Geld wieder reinkriegen. Das kann man machen indem man ein gutes Spiel hat und wie bei Path of Exile kein pay2win erlaubt (gut, das gab es dann doch noch irgendwann :censored: ), sondern nur skins und cosmetics verkauft. Oder aber man hat pay2win, was dann halt ein schlechtes Spiel ist, weil sie dich erst mit einem kostenlosen Spiel locken, das dann aber nicht kostenlos gespielt werden kann. Und das ganze dann auch noch per gambling (ich finde auch der ideelle Wert eines Lootbox-Inhalts ist zu berücksichtigen) zu machen setzt dem ganzen die Krone auf...

Was will ich jetzt eigentlich sagen? Ich finde Lootboxes an sich nicht böse: wenn man zum Beispiel alle 5 Spiele/Siege eine bekommt, dann ist das voll ok. Hormone und so. Aber wenn man die für Echtgeld kaufen muss, dann ist das schlecht. Schlimmer wird es nur noch dadurch, wenn man gezwungen wird, diese zu kaufen, weil da ja Gegenstände drin sein könnten, die mir einen Vorteil verschaffen, bzw einen Nachteil, wenn ich diese nicht habe. Und das ist dann nur noch indiskutabel. Und ich bete, dass die Spieler das rechtzeitig merken und den Konzernen nicht ihr Geld in den Hals werfen, sonst wird sich nichts ändern.

Klar müssen die Entwickler irgendwie ihr Spiel finanzieren, aber wenn man das über Pay2win oder wie ParadoxInteractive (ein supertolles Spiel an sich, aber man wird nahezu gezwungen sich alle (überteuerten) DLCs zu kaufen) macht, dann ist das eine Frechheit. Am Beispiel von GGG und Path of Exile gibt es zum Glück auch tolle Gegenbeispiele für tolle, kostenlose Spiele mit Langzeitmotivation ohne Pay2win.
Da das hier in letzter Zeit vermehrt auftritt, kann ich nur jedem diesen Link ans Herz legen: http://www.das-dass.de/

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Der Wanderer
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Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

BurkhardSekir hat geschrieben: 23.11.2017 16:58Was will ich jetzt eigentlich sagen? Ich finde Lootboxes an sich nicht böse: wenn man zum Beispiel alle 5 Spiele/Siege eine bekommt, dann ist das voll ok. Hormone und so.
Klar, wenn man so nicht dazu verführt wird, Geld auszugeben, ist das kein so großes Ding. Allerdings gebe ich zu bedenken (das sagt der Typ im englischen Video weiter oben auch), dass manche Spiele rein darauf bauen, durch dieses "Loot-Gambling" interessant zu bleiben. Ich persönlich bin offensichtlich eher wenig anfällig für sowas, ich finde solche Spiele recht schnell öde. Aber die sind ja teils enorm erfolgreich. Und der Suchtfaktor, der darin liegt, kann auch jenseits vom Finanziellen bedenklich sein.
Klar müssen die Entwickler irgendwie ihr Spiel finanzieren [...]
Ich bin mir nicht so sicher, ob das so ein großer Faktor ist. Natürlich, Spiele sind mittlerweile teils sehr teuer, aber die Top-Titel werden auch richtig gut verkauft. Ziel bei "Battlefronts 2" waren ja 14 Millionen Verkäufe bis März. Ich weiß nicht, wie viel Erlös EA pro Spiel bekommt - die "PC Games" hat mal errechnet, dass der Publisher pro Spiel etwa 50% bekommt. Bei 50 Euro würde das also für BF 2 über 300 Millionen Umsatz bedeuten - für EA. Auch wenn wir da noch was abziehen, da das Spiel nicht immer 50 Euro kosten wird, sollte es sich rechnen. (EA rechnet übrigens für 2017 insgesamt mit 1,1 Milliarden Gewinn bei etwas mehr als 5 Milliarden Umsatz.)

Mir scheinen die Mikrotransaktionen da also nicht so entscheidend. Mir scheint es da eher einen gewissen Hollywood-Faktor geben: Man scheut Innovation, weil man somit das Risiko minimiert. Und Mikrotransaktionen tragen eben auch dazu bei.
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Velym
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Ungelesener Beitrag von Velym »

Ich bin etwas zwiegespalten in der Sache.

Auf der einen Seite gibt es ein absurd großes Missbrauchpotential seitens der Anbieter, um dem Kunden schlicht das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die weiteren Probleme wurden ja bereits genannt.

Auf der anderen Seite eröffnen Lootboxen, DLCs und Mikrotransaktionen gerade Indie-Entwicklern und freischaffenden Content Creators Wege ein Einkommen zu erzielen, ohne dem gesamten Entwicklungsprozess eines Spiels durchlaufen zu müssen. Ein Freund hier in Japan hat auf diesem Wege einen mittleren sechsstelligen Betrag erwirtschaftet und einem Dutzend seiner Mitstreiter ein ähnliches Glück beschert. Ohne Lootboxen & Mikrotransaktionen wäre das schlicht nicht möglich.

Ich glaube nicht, dass es ein generelles Verbot dieses Systems geben wird, da es eine zu große Rolle in der (Triple A) Video Games Industrie spielt und zu große Zahlungsströme davon abhängen. Für wahrscheinlicher halte ich es, dass es Maßnahmen zur Regulierung geben wird (Parental Control, Ausweispflicht, Spending Limits, Minimal-Chancen beim Würfeln, Diminishing Returns, usw.) ohne dass das Geschäftsmodell dabei komplett entwertet wird. Gegen ein Komplettverbot würde die VG Industrie weltweit wahrscheinlich massiv Lobbyismus betreiben.
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Loirana
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Ungelesener Beitrag von Loirana »

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Ungelesener Beitrag von Zorni »


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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich finde die Diskussion auf jeden Fall interessant und bin gespannt was dabei rauskommt.
Auch wird es dann interessant, ob sie bei manchen Spielen auf lootboxen verzichten, wenn es dadurch ab 18 werden würde. Denn auch wenn einige Minderjährige immer noch über Umwege an diese Spiele kommen, würden insgesamt die Verkaufszahlen doch stark zurückgehen (meine Meinung)

Dafür wär tatsächlich mal ne Statistik nützlich, wie viele Minderjährige und Erwachsene die genannten Spiele spielen, gerade bei Fifa dürften es etliche Minderjährige sein.


Edit:
Die Spieler haben wohl wirklich keine Lust mehr darauf. EA hatte den wohl schlechtesten Black Friday aller Zeiten (laut GameTwo) und deren Aktien sind um 8,3% gefallen.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Zornbold hat geschrieben: 22.11.2017 14:20Da Blockbusterspiele in der Entwicklung mehr kosten, als ein Hollywood Blockbuster, könnte man bei Verboten wohl auch damit rechnen, dass ein solches AAA Spiel nicht mehr für 60€ zu bekommen sein wird.
Wie schon damals vermutet, rechne wohl nicht nur ich damit :)

http://www.gamestar.de/artikel/lootbox- ... 24101.html
"Den Spielern auf diese Art und Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen, kann schnell nach hinten losgehen, weil es den Spielfluss stört und verhindert, dass sich Spieler wirklich in der Welt verlieren können. Vielleicht müssen die Spieler die steigenden Kosten von AAA-Produktionen kompensieren, damit Publisher weiterhin profitabel sein können."

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Ungelesener Beitrag von Vistella »

JEder der ernsthaft glaubt, dass die Spiele ohne Lootboxen keinen Gewinn machen würden, denen ist imo nicht mehr zu helfen. Was die Entwickler natürlich nicht daran hindert das als Vorwand für eine Preissteigerung zu nutzen

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Ungelesener Beitrag von Desiderius Findeisen »

Skyvaheri hat geschrieben: 23.11.2017 10:15 Bedeutet für mich schlicht und einfach alle diese Spiele zu boykottieren. Würden das alle machen, wäre das "Problem" schnell erledigt. ;)
Das ist auch das Einzige, was hilft. Schlechte Publicity stört die Firmen nur, wenn es sich im Umsatz/Gewinn niederschlägt. Solange alle jammern aber trotzdem kaufen hat die Firma in ihren Augen alles richtig gemacht.
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Ungelesener Beitrag von panda »

Naja aber will das jemand. Es gibt bestimmt Fans die sich total auf das Spiel gefreut haben um es zu spielen. Ich weiß nicht ob das Loot Boxen System bei SWBF2 schon vorher so feststand. Je nachdem was das für ein Spiel ist freut man sich halt tierisch drauf und will einfach nur Spaß damit haben.

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Ungelesener Beitrag von CAA »

Sind alle Lootboxen schlecht/böse? Sicherlich nicht. Aber es gibt genug die es sind. Wobei das Problem nicht neu ist.

South Park hatte bereits eine Folge (S18E06, November 2014!) dazu, bevor der Begriff Lootbox überhaupt verwendet wurde (mWn.). Dato hat man noch über Freemium gesprochen... TL;DR: Es werden bewusst Taktiken aus dem Glücksspiel verwendet, damit die sogenannten Wale maximal viel Geld in das Spiel werfen. Wenn man sich für das Problem interressiert, ist die Folge auch heute noch Wert angeschaut zu werden.

Die Wirtschaft hatte lang genug Zeit ein bekanntes Problem zu lösen. Stattdessen hatt man alle Macht darein gesteckt es weiter zu optimieren. Die Wirtschaft hatte ihre Chance zur Selbstregulierung, es müssen Verbote her.
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Da muss man vorsichtig sein, 3 unseriöse Quellen (Anonym an irgendeinen 0815 Blog, dann der Webstandard = vermutlich Bullshit)

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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Keine Ahnung, ich würde da eine Veränderung jedenfalls begrüssen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Es gäbe da nur eine gute Lösung, dass wäre die Lizenz pro Projekt zu vergeben. Wenn Activion sie bekäme dann würde es ein Call of Duty mit Star Wars Texturen werden und bei Ubisoft irgend ein The Division abklatsch. Bei EA bleibts halt beim EA Rezept. Also in allen Fällen Pest oder Cholera :)

Bei allen Anderen gäbe es genau so MTX wie bei EA.

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