Schelmischer Einbrecher?

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Caldrin Arberdan
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Schelmischer Einbrecher?

Ungelesener Beitrag von Caldrin Arberdan »

Schelm als Einbrecher, zumindest so wie hier ständig beschrieben, lehne ich konsequent ab und würde als Meister so etwas auch nicht bespielen wollen...
Klauen/beklaut werden - finde ich nicht witzig, Sachbeschädigung - nicht witzig! Menschen verletzen -nicht witzig... das ganze mit Charakterentwicklung abzutun...- nicht witzig!

Witziger finde ich persönlich:
-Einbruch, ohne etwas zu klauen oder insbesondere etwas da zu lassen und dann zu lachen über den, der denkt beim Einbruch ist ihm etwas geklaut worden - eine große Aufregung - ein Spaß ... und nachdem das Opfer nämlich gemerkt hat, dass eben nichts fehlt, kann auch dieser selber ggf. sich freuen und lachen...

Madamal
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Ungelesener Beitrag von Madamal »

Caldrin Arberdan hat geschrieben: 26.10.2017 12:13Witziger finde ich persönlich:
-Einbruch, ohne etwas zu klauen...
Das heißt dann aber, daß Schelme als Spielerhelden nicht mehr zu gebrauchen sind, oder?

>o<
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Caldrin Arberdan
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Ungelesener Beitrag von Caldrin Arberdan »

Madamal hat geschrieben: 26.10.2017 13:21
Caldrin Arberdan hat geschrieben: 26.10.2017 12:13Witziger finde ich persönlich:
-Einbruch, ohne etwas zu klauen...
Das heißt dann aber, daß Schelme als Spielerhelden nicht mehr zu gebrauchen sind, oder?

>o<
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Müssen alle Spielerhelden Einbrechen? Soviele Abenteuer gibt es nun wirklich nicht, wo es unabdingbar wäre, dass jeder in der Spielergruppe in ein spezielles Haus einbricht bzw. Einbrechen muss... kann also mit oben genannter Frage nichts anfangen.
Innerhalb des gesamten Threads gehe ich insofern mit, dass ein Schelm ein höchst schwieriger Charakter ist zum spielen und sehr viel Fingerspitzengefühl benötigt und das nicht nur vom Spieler sondern auch vom Meister.

Aber ich hab ein Problem mit Spielern von Schelmen, die denken das ein " Robin Hood"-Schelm tolles Rollenspiel ist und dann auch sehr viel Spaß bedeuten soll, wenn man der Obrigkeit eins so richtig auswischen kann und das Geraubte unter der armen Bevölkerung verteilt - sorry, meist sind es dann auch solche Spieler (jetzt kommt, Vorsicht: Vorurteil!) : Die den Zauber "Aufgeblasen" machen und in der Gruppe vom Bogenschützen beschießen lassen - ist ja aus Spaß gezaubert und wenn ein anderer Spieler den abschießt - "kann ich ja nix dafür"...

Madamal
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Ungelesener Beitrag von Madamal »

Caldrin Arberdan hat geschrieben: 26.10.2017 13:41 Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Nein, natürlich müssen nicht alle Einbrecher sein. Laß es mich positiv formulieren: Was kann ein Schelm denn von seinen besonderen Fähigkeiten für die Gruppe einbringen?

>o<
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Gaudi
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Ungelesener Beitrag von Gaudi »

Witziger finde ich persönlich:
-Einbruch, ohne etwas zu klauen oder insbesondere etwas da zu lassen und dann zu lachen über den, der denkt beim Einbruch ist ihm etwas geklaut worden - eine große Aufregung - ein Spaß ... und nachdem das Opfer nämlich gemerkt hat, dass eben nichts fehlt, kann auch dieser selber ggf. sich freuen und lachen...
Ja, Stichwort "Die fetten Jahre sind vorbei". Da konnten die Opfer auch herzlich drüber lachen.

Aber wir haben gelernt, dass das schelmische Humorverständnis nicht mit deinem übereinstimmen muss. Von daher ist das nur ein schwaches Argument. Zumal das Thema Charakterentwicklung - so wie ich den Begriff genutzt habe - nicht als Rechtfertigung für die Einbrüche taugt. Im Gegenteil: Wenn der Schelm einen Spaß macht, über den nur er lachen kann, dann wird er spätestens beim dritten Mal merken, dass was schief läuft. Und wenn er einem Ratsherren aus seinem Schlafzimmer eine goldene Praiosstatue klaut, die nicht viel später beim Stallburschen Alrik gefunden wird, dann wird er - allerspätestens wenn Alrik die Hand abgehackt wird - darüber nachdenken, welche Steine er ins Rollen gebracht hat.

Und hier bin ich völlig mit dir einig: Wenn das den Spieler nicht dazu bringt, das Verhalten seines Charakters (stückweise) anzupassen, dann ist diese Spielweise in meinem Aventurien fehl am Platze.

Das heisst nicht, dass der Charakter dann nicht mehr einbricht. Aber die Praiosstatue liegt nächstes Mal dann im <Hier Göttername einsetzen>-Tempel in der Spendenschale. Oder er treibt anderen Schabernack im Haus, der nicht auf andere zurückfallen kann. .... was auch immer: Es ist nicht das WAS, das den Schelm definiert. Es ist das WARUM.

Gonzalo Armado von Streitzig
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Schelmischer Einbrecher?

Ungelesener Beitrag von Gonzalo Armado von Streitzig »

Das die Einbrüche nicht so angelegt sind, dass sie großen Schaden anrichten, sollte hoffentlich klar sein. Vielen Dank schon mal für eure vielen Antworten :)
Leider hat sich das Thema erst mal erledigt, irgendwie hab ich schon wieder die SL-Rolle an der Backe :D Wird sich dieses Jahr wohl auch nicht mehr ändern (haben gerade mit Simyala begonnen...). Falls sich danach was neues ergibt, werde ich euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten

Madamal
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Ungelesener Beitrag von Madamal »

Gonzalo Armado von Streitzig hat geschrieben: 13.11.2017 21:17Das die Einbrüche nicht so angelegt sind, dass sie großen Schaden anrichten, sollte hoffentlich klar sein.
Bloß, was ein "großer Schaden" ist, liegt doch aber sehr im Auge des Betrachters oder nicht? Und in der Regel wollen die Heldinnen und Helden ja den Guten helfen - was nichts anderes bedeutet, als den Bösen zu schaden.

>o<
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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Madamal hat geschrieben: 26.10.2017 13:21Das heißt dann aber, daß Schelme als Spielerhelden nicht mehr zu gebrauchen sind, oder?
Nach allem was ich bisher über Schelme gelesen habe, ist genau das meine Meinung, und zwar unabhängig davon, ob der Schelm auch noch Einbrecher ist oder nicht.
Aus meiner Sicht ist der Schelm ein "one night stand" unter den Charakteren, den man mal spielen kann, wenn der eigentliche Char was längeres lernt oder für X Tage ausser Gefecht ist. Ein Schelm ist niemals ein Charakter, der in einer "normalen" Gruppe jahrelang gespielt werden kann, und zwar weil immer eins von zwei Dingen passiert: 1. der Schelm hört auf "lustige" Dinge zu tun oder 2. die gesammte Restgruppe ist abgenervt von dem Schelm.

Eine ähnliche Situation kenne ich von AD&D Kendern (Kurzbeschreibung: Eine abart der Halblinge, die sich dadurch auszeichnet, das sie keinerlei Empfinden für Mein und Dein haben und so geübt im Taschendiebstahl sind, das sie dem Hohepriester während der Messe das heilige Symbol aus der Hand klauen. Glücklicherweise können Kender nicht auch noch zaubern. Sie haben als Markenzeichen einen Umhang mit ~100 Taschen, in denen sie ständig wechselnd irgendwelchen Krimskrams mit wichtigen Sachen mischen, vergessen dabei aber ständig, was wo ist, so das in wichtigen Situationen ausgewürfelt wird, wie lange es dauert, bis der gesuchte Gegenstand gefunden wird). Ich habe (leider) reichlich Erfahrung mit Kendern gemacht und (leider) wurden sie mit einer Art Schutzengel vom SL am Leben erhalten, denn normalerweise ist ein Kender aufgrund von Neugier 42+ und eingeschränkten Kampffähigkeiten schnell mal tot. Es war eine zeitlang witzig und es ist (schon sehr viel länger) einfach nur noch nervig. Wenn dann noch der Spieler maulig wird, weil keiner mehr auf die "tollen Späße" reagiert, dann ist das einfach eine Sollbruchstelle.

Insofern sehe ich einen Schelm als genauso unglückliche Charakterwahl in einer normalen Abenteuergruppe wie ein Dämonenbeschwörer, Paktierer oder einen Blinden. Jeder davon braucht "Pflege" und Gruppen-Konsens, sonst fragt man sich nach kurzer Zeit unwillkürlich "Wieso ziehe ich eigentlich mit diesem Vollhorst durch die Gegend?" - Und wenn die Antwort auf die Frage dann nur "weils halt ein Spielercharakter ist" ist, dann stimmt in der Gruppe was nicht.

Für den rumtauschenden Schelmen-Einbrecher viel mir auch gleich noch ein, das zumindest in meiner Welt auch der Begünstigte eines solchen Schelmengeschenks erstmal Probleme kriegen würde, wenn es sich nicht um profanes Geld handelt. Wenn der Schelm das Silbergeschirr aus einer Adeligenwohnung klaut und dem armen Kürschner schenkt, der ja nur abgewetztes Holzgeschirr hat, dann hat der Kürschner viel schneller ein Problem als der Schelm (wenn er nicht erwischt wurde), denn wenn jemand das Zeug beim Kürschner sieht, wird der natürlich sofort selbst als der Dieb verdächtigt. Der Schelm schadet also nicht nur den eigentlichen Opfern, sondern auch den vermeintlich Begünstigten.
Und die restliche Gruppe, die ständig die Begleitung des Schelmen darstellt, ist natürlich ebenfalls sofort zum Kreise der Verdächtigen zu zählen, wenn der Schelm erwischt wird. Auch etwas, was dem Rest der Gruppe kaum gefallen dürfte (wenn es nicht auch schon Zwielichtige Gesellen sind, die sind das ja gewohnt... allerdings wollen die auch nicht erwischt werden, schon gar nicht für etwas, woran sie wirklich mal unschuldig sind).

Ein Schelm ist immer eine Art "Zwangsbespassung" auch für die anderen Charaktere, die vielleicht gar keinen Spaß haben wollen (also IC, OC natürlich schon). Ein Char, der in Borons Pfaden wandelt (ohne geweiht zu sein), dürfte üblicherweise ein ernsthafter und ruhiger Charakter sein, der nur die Stimme erhebt, wenn es wirklich nötig ist. Wenn dann in genau diesem Moment der Schelm die Stimme des Chars verzaubert und wie unter Helium wirken lässt, ist das bestimmt ein Mordsspaß für den Schelm... aber eben nur für den Schelm und nicht für den ernsthaften Char.

Und als Spielleiter würde ich niemals einen Charakter zulassen, bei dem schon von vornherein absehbar ist, das er seinen Spielspaß daraus zieht, den Spielspaß der anderen zu ruinieren oder zumindest negativ zu beeinflussen. Oder der Schelmen-Spieler kriegt halt gesagt: "Okay, du kannst das schon so machen, aber dann musst du damit rechnen, das du bei der ersten Gelegenheit zum Teufel gejagt wirst." (ich nenne sowas einen "Krawallcharakter" und Schelme scheinen aus meiner Sicht allesamt Krawallcharaktere zu sein)

Gaudi
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Ungelesener Beitrag von Gaudi »

Für den rumtauschenden Schelmen-Einbrecher viel mir auch gleich noch ein, das zumindest in meiner Welt auch der Begünstigte eines solchen Schelmengeschenks erstmal Probleme kriegen würde, wenn es sich nicht um profanes Geld handelt. Wenn der Schelm das Silbergeschirr aus einer Adeligenwohnung klaut und dem armen Kürschner schenkt, der ja nur abgewetztes Holzgeschirr hat, dann hat der Kürschner viel schneller ein Problem als der Schelm (wenn er nicht erwischt wurde), denn wenn jemand das Zeug beim Kürschner sieht, wird der natürlich sofort selbst als der Dieb verdächtigt. Der Schelm schadet also nicht nur den eigentlichen Opfern, sondern auch den vermeintlich Begünstigten.
Wie ich schon geschrieben habe, ist der Hauptkritikpunkt an diesem Konzept. Ich sehe es aber weniger als Hindernis, sondern als Startpunkt, welches enorm spannende Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Das erfordert natürlich beim Spieler ein entsprechendes Fingerspitzengefühl. Und bringt enorm viele Möglichkeiten mit sich, zu scheitern....

...man muss sich darauf einlassen und darf nicht davor zurückscheuen zu sagen:
"Das passt nicht zu unserem Spielstil."
"Das passt nicht zu meiner Abenteuerplanung."
"Du passt nicht in unsere Gruppe."
"Ich geh jetzt aber trotzdem nach links."
"Ich mach das trotzdem und trag die Konsequenzen."

Ich wäre echt gespannt darauf gewesen, ob das Konzept trägt, welche Probleme es mit sich bringt und ob dieser Schelm die Integration in die Abenteurergruppe schafft. Und wenn nein, woran es gescheitert ist. Leider kommt es ja erstmal nicht dazu. :grübeln:

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