R125: Caldaia

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Thallion
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R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im November 2010 erschienenen Romans Caldaia von Christian Lange.

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Caldaia
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Alandro
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Re: R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Alandro »

Eine ansich recht gut erzählte Geschichte um eine Adlige, die versucht sich in einer fremden Welt zu bewähren. Allerdings gibt es einige kleine Schönheitsfehler:

- es wäre schön gewesen, ein bisschen mehr vom Flair der Magierkriege zu bekommen. Allerdings verstehe ich, dass das Buch dann nicht erschienen wäre...
- auf Dauer wird es etwas anstrengend das Escalia ständig von diesem und jenem verwundert/überrascht/überwältigt ist...
- Die Heldin erscheint die meiste Zeit wie ein naives Kind, kommt aber trotzdem überall perfekt durch.

Achtung, diese Punkte enthalten Spoiler. Ich würde nur gerne wissen, was andere, die das Buch gelesen haben davon halten.
Meisterinformationen zu: "": -
- man fragt sich, was diese Sache mit der Eulen-Elfe soll. Pardona anspielung oder der Wink mit dem Zaunpfahl, dass ein zweiter Teil kommen soll?
- Die Sache mit der Quintslinga ist schon etwas unstimmig, oder? Wenn er nur ein Paktierer war, dann wäre er auch durch nichtgeweihte Waffen verletzbar und wenn er ein Dämon war, dann hätte er sich wohl kaum mit dem Metallhalsbändchen einsperren lassen (wobei sich die Frage stellt, wie der für einen 0815 Borbaradianer gehalten werden konnte - und warum wurde der eigentlich nur eingesperrt und nicht der Inqisition überlassen?)
-Das Ende ist reichlich übertrieben. Alle paar Minuten kommt wieder irgendwer "gerade rechtzeitig". Escalia, Formwandler, Söldner, Bannstrahler, Ritter, Hasadeure.... alle auf einem Fleck. Und der wohl unnötigste Auftritt waren die Zwergenkrieger (obwohl ich absoluter Zwergenfan bin). Das einzig gute war, das die nicht auch noch "zufällig" in die Schlacht gestolpert sind.
- Man stellt sich die Frage warum jemand sein Messer von einem Korgeweihten weihen lässt, aber nicht sein Schwert.
- Seit wann kann sich ein Baron aussuchen, wer, außer seinen Erben, die Baronie bekommt?

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Logen
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Re: R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Logen »

Ich fand das Buch ganz ok. Am Ende wurde es dann allerdings wirklich ein wenig zu unglaubwürdig mit den "zufällen".

Aber es ist mal ein etwas anderer Ansatz einer Dsageschichte. Also von daher noch 3 Punkte

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Theaitetos
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Re: R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Die Story des Buches ist ganz gut, und damit nicht nur der Anfang aus dem Abenteuer "Vergessenes Wissen", sondern auch die Entwicklung, die Akteure, Haupthandlung und Ende. Leider ist die Umsetzung dessen nicht so gut gewesen, wie sie wohl hätte sein können.

Einerseits gab es sprachlich einige Probleme, die besonders am Anfang des Buches praktisch unerträglich waren: Es gab keine sprachliche Variabilität, Hauptsatz an Hauptsatz, immer wieder "sie tat dies", "sie tat das" und dann die vielfachen Wiederholungen - so ist der Satz "Die Kampfhandlungen kamen zum vollständigen Erliegen" ganze zwei Mal auf 2 aufeinanderfolgenden Seiten zu finden.

Glücklicherweise wurde es dann langsam besser, die anders geschriebenen Gottesnamen fand ich zwar unpassend, aber als stilistisches Mittel waren sie in Ordnung; allerdings hätte dann darauf geachtet werden sollen, dass diese Schreibweisen auch konsequent angewendet werden und vor allem nur bei Escalia, denn dass Prishya genauso redet wie vor 500 Jahren ist dann doch falsch.

Man merkt dem Roman die enge Bindung an das garetische Briefspiel an, im Guten wie ich finde, denn auch die Nebenpersonen wirken lebendig und mit einem verständlichen Charakter erfüllt und die Handlungsorte wirken auch ausgestaltet und man bekommt ein Gefühl für das Flair der Gegend. Darum gerade ist es aber extra schade, dass Escalia nicht selbst mehr Charakter besitzt; während sie verständlicherweise am Anfang nur ein Spielball ist, sollte sie ab ihrer "Flucht" zumindest gelegentlich etwas Eigeninitiative und Entwicklung zeigen - sonderlich almadanisch, temperamentvoll oder leidenschaftlich wirkt sie praktisch gar nicht. Das Ende, an dem sie eigentlich auch nicht entscheidend beteiligt ist, und alle möglichen anderen Gruppierungen gleichzeitig eintreffen, war dann auch etwas überzogen.

Einfach war es sicher nicht, eine solche Idee umzusetzen, aber es war ganz ordentlich. Bis auf das Ende war der Roman gut an- und mit Handlung ausgelegt und es gab auch keine "Durchhänger". Handwerklich gibt es einiges zu bemängeln, an dem der Autor noch feilen muss, das Lektorat war ziemlich gut. Insgesamt gebe ich aufgerundet 3 Punkte.

Pharelis
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Re: R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Pharelis »

Eine interessante Geschichte, man hätte aber mehr daraus machen können. Die Charaktere, besonders Escalia, fand ich etwas hölzern und nicht immer glaubwürdig und den Handlungsfaden oft recht konstruiert. Trotzdem ist der Roman lesenswert, 3 Punkte von mir.

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Sibylla
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Re: R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Der Roman bekommt von mir 3 Punkte in der Bewertung, für mehr hat es leider nicht gereicht. Ich kann mich der Kritik bzw. den Anmerkungen von Alandro nur anschließen. Der Autor Christian Lange hat sich eine ganz interessante Geschichte mit einem spannenden Setting einfallen lassen, aber ein paar gravierende Punkte lassen den Roman nervig bzw. unglaubwürdig werden:
- Escalia tritt in der Tat permanent wie ein naives Kind auf, das von allem und jedem ins Staunen gerät.
- Einige Götternamen werden in einer pseudo-alten Schreibweise verwendet, die aber auch wirklich bis ins keinste Detail hartnäckig durchgezogen wird. Praios -> Brayos, Brayosscheibe, Brayosdank.... Wenn ich auf den letzten 10 Seiten noch einmal "Die Brayosscheibe ging langsam unter..." gelesen hätte, hätte ich den Roman in die Ecke gefeuert und mir die letzten 9 Seiten gekniffen!
- Es wäre wirklich schön gewesen, einige Aspekte mehr aus der "alten Zeit" zu lesen. Von der Provinz Caldaia in ihrem ursprünglichen Aussehen bekommt man nicht so viel mit. Einige Erinnerungen von Escalia sind allerdings sehr schön und geben auch gut Stimmung.
- Der Leser wird im ersten Kapitel sofort in die Handlung hinein geworfen, dann passiert für meinen Geschmack in den folgenden 120 Seiten aber recht wenig. Einzige Lichtblicke sind da die wenigen Kapitel über den Bösewicht des Buches sowie den Söldner, der ihn verfolgt.
- Escalia kommt nur selten auf gute Ideen, es muss immer irgendwer daher kommen, der ihr die entsprechenden Einfälle unterbreitet, was ihr selter mit einem "Immer komme ich auf keine Ideen, immer muss die jemand anderes haben" kommentiert. Auch das nervt. Ich finde es gut, wenn ein Protagonist nicht zu perfekt ist, aber zu viele solcher Momente finde ich anstrengend.

Meisterinformationen: - Für mich sind einige Erklärungen im Buch zu unglaubwürdig. Ein Beispiel: Escalia wird von ihrem Vater von frühster Kindheit an im Schwertkampf unterrichtet, hat aber keine Ahnung, dass ihr Vater wegen der Befürchtung von Überfällen in den Magierkriegen im Wald um den Stammsitz der Familie herum sowie in einigen Burgen (z. B. auch der Burg, in der die Familie ihrer Mutter gelebt hat) Gold und Waffen versteckt hat - so weit, so gut. Dann trifft sie irgendwann plötzlich einen Waldläufer, der mit ihr in der Zeit versetzt wurde. Der wiederum weiß von den Verstecken, Waffen, Geheimgängen usw. Er ist aber kein Getreuer ihres Vaters, sie kennt nicht mal seinen Namen.
Als besonders seltsam empfinde ich das Ende. Es wird einfach nicht klar, warum sich eine Azaril Scharlachkraut für Escalia interessieren sollte. Warum gibt sich die Elfe für die junge Frau aus, warum will sie die Burg haben? Ich verstehe es einfach nicht :(


Von diesen Ungereimtheiten gibt es leider einige. Der Roman ist dennoch nicht schlecht, der Autor schafft es ganz gut, in ein paar Momenten deutlich zu machen, dass Escalia aus einer anderen Zeit kommt, in der es andere Sitten und Gebräuche gab.
LG,
Sibylla

Alrik Normalpaktierer
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R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

@Sibylla Einige Details verstehst du wirklich etwas anders, als sie der Autor meines Erachtens gemeint hat.
Spoiler
Sowohl der Waldläufer als auch die "falsche Escalia" sind Erscheinungsformen des Gestaltwandlers. Azaril ist nur als Eule und in ihrer natürlichen Gestalt unterwegs, die - durch die Augen wenig gebildeter Betrachter - als Frau beschrieben wird.
Ich stimme Theaitetos und Pharelis zu. Der Roman hat mehr Schwächen als Stärken und es wurde viel Potential verschenkt. Denn die Grundidee ist grandios! Sowohl beim Konzept als auch bei der Ausgestaltung der einzelnen Szenen fallen aber Schwächen auf.
- Gleich auf der ersten Seiten wird die Protagonistin durch die Zeit geschleudert. Aus ihrer Ohnmacht erwacht wird ihr diese Tatsache in allen Details samt Jahreszahl von einem Gefährten erzählt. Ein schlimmer Fall von "tell" statt "show", die Leserschaft wird hier um das Befremden im Kern jeder guten Zeitreisgeschichte geprellt ;)
- Der Konflikt zwischen Rohaja und Selindian Hal wird im ersten Drittel des Romans recht prominent eingeführt. Genauso lang scheint der Titel "Caldaia", was ja gerade eine alte Grafschaft bezeichnet, die zwischen Garetien und Almada geteilt wurde, von Bedeutung. Beide Aspekte fallen in der Folge unter den Tisch und mit ihnen die tolle Chance, den Konflikt nicht nur als Hintergrund zu benutzen, sondern ihn durch den Roman hindurch zu illustrieren.
- Mehrere Szenen haben einen anderen Protagonisten. Dadurch wird viel mehr Wissen vermittelt, als die Protagonistin besitzt und die (nicht sehr komplexen...) Intrigen, in die sie gelockt wird, sind leicht zu durchschauen. Ein Mehrwert, der für die wegfallende Spannung entschädigt, ist nicht zu erkennen.
- Eine Szene führt zudem einen dritten Protagonisten ein, den Baron Malepartus, der danach nie wieder vorkommt. Besonders merkwürdig, weil dieselben Informationen durch den zweiten Protagonisten spannender hätten vermittelt werden können.
- Eine Szene kurz vor Ende aus der Perspektive des zweiten Protagonistin beschreibt, dass er sie nicht von ihrer Feindin unterscheiden kann. Diese komplexe Ausgangslage hat keinerlei Konsequenz.
Spoiler
Er stürzt sich ins Kampfgetümmel, greift die Böse (tm) an und erschlägt sie schließlich.
- Die naheliegende Frage nach den langlebigen aventurischen Rassen wird erst am Schluss (in einem der vielen deus-ex-machina-Momenten) gestellt.

Auch sonst ist kaum etwas perfekt gelungen. Es ist wirklich bedauerlich, dass auf ein Lektorat verzichtet wurde, denn zweifellos ist es eine Schwäche, wie bestimmte Wörter und Formulierungen über Absätze und teilweise über Seiten hinweg immer wiederholt werden. Auch die ein oder andere unaventurische Formulierung ist den eigentlich sehr stimmig sprechenden Adligen in den Mund gelegt. (Adlige würden übrigens auch einen einfachen Magier nicht als wahnsinnig glaubwürdigen Zeugen werten.)

Trotzdem will ich das Projekt allein schon dafür loben, dass es zeigt, welches Potential im Briefspiel steckt! Der Fokus auf diejenigen, die Aventurien nicht retten können, weil sie es schon regieren müssen, ist gut geeignet, diese Welt als lebendig vorzuführen. Lehenstreue und Intrigen, Ehre, Macht und Einfluss geben hervorragenden Erzählstoff. Und es gibt im Buch Momente, wo die (wie gesagt sehr gute) Grundidee über die Verwunderung der Protagonistin über Kleidung, Sitten und Gebräuche schön transportiert wird (dann gibt es auch welche, wo sie sich, obwohl sie in einer Stadt von 1000 Leuten plus Kriegsflüchtlingen gelebt hat, eine Stadt von 1800 einfach nicht vorstellen kann oder häufiger über die Gewürze der Gegenwart nachdenkt als darüber, dass alle tot sind, die sie je gekannt hat. Naja.).
Plötzlich habe ich Lust, ein Creative-Writing-Wochenende mit Brief-und-anderen-DSA-Spielern abzuhalten, um zu schauen, wie es besser geht - ich weiß nicht, ob das ein anderer DSA-Roman schonmal bei mir ausgelöst hat. Kurz: Ich freue mich, dass es dieses Buch gibt und halte den Daumen hoch, auch wenn ich es nicht nochmal lesen werde.

Thorgrimma
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R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Nachdem wir mit großer Freude das Abenteuer "Vergessenes Wissen" gespielt haben, waren wir natürlich sehr neugierig zu sehen, wie nun im Roman das Abenteuer aufgegriffen wird, wie denn Escalia wohl so dargestellt wird und wie die Geschichte weitergeht. Die Idee, die Geschichte weiterzuschreiben, ist extrem vielversprechend: Man kann etwas über die Eigenheiten der Leute aus der Rohalszeit erfahren aber auch etwas zu den Entwicklungen in Eslamsgrund im Anhang an das Abenteuer. (Aktuell für das jetzige Aventurien ist das ja nicht mehr, aber wir spielen gerade in der Zeit und einer meiner Helden stammt genau aus dem Norden Ragaths. Da er Diplomat ist, fand ich natürlich extrem spannend zu sehen, was so diplomatisch derzeit dort abgeht.)

Naja, man sollte wohl an Romane keine Erwartungen haben, da wird man eher enttäuscht. Leider bringt der Roman weder meines Erachtens das Rohalsche Lebensgefühl auf den Punkt, ist aber auch kein wirklich politischer Roman (obwohl es ja eigentlich dauernd darum geht, wenn Escalia ihr Lehen zurückbekommen will...). Beides wäre aber meines Erachtens wichtig gewesen, um die Handlung spannend voranzutreiben.

Punkt 1: Menschen aus der Rohalszeit. Ich weiß nicht, ob das der Rest der DSA-Gemeinde anders sieht, aber wenn ich an eine über 100jährige Friedenszeit unter einem extrem friedlichen und weisen Reichsbehüter denke, bei der magische, wissenschaftliche und handwerkliche Künste einen Höhepunkt erreicht haben, dann ist das für mich doch eine wahre Blütezeit des Mittelreiches. Hier würde ich mir vorstellen, dass zumindest alle älteren Leute (nach heutigem aventurischen Maßstab) sehr gebildet sind (weil Rohal dafür ja ein großes Vorbild war), dass durch den Frieden und die Größe des Reichs viel Handel getrieben wurde, dass es ein Bevölkerungswachstum gegeben haben muss, dass die Handwerkskünste (und nicht nur die magischen) eine Blüte erlebten. Doch der Roman erweckt eher das Bild, dass Escalia von einem darbenden Mittelalter in die Frühe Neuzeit katapultiert wird. Ständig wundert sie sich über die neue Handwerkskünste (neue Stoffe, unbekannte Farben, die geschliffene Glaskaraffe!) und dass alles so edel und teuer aussieht, kennt alle möglichen Früchte nicht, wundert sich über große Städte, ist meines Erachtens überhaupt an Wissen und der sie umgebenden Welt nur wenig interessiert. Wieso, in aller Welt, sollen die Menschen aus der Rohalszeit so wenig Menschenmassen, Handel und Handwerkskunst gehabt haben? Ich dachte immer, in den Magierkriegen sei mehr an Wissen verloren gegangen, als wir derzeit überhaupt haben (nagut, leichte Übertreibung) und das wird ja wohl kaum nur die magischen Künste betreffen. Meines Erachtens, und das wäre das viel spannendere Konzept gewesen, hätte Escalia eher einem Menschen aus der Blütezeit der Antike gleichen sollen, der nun in eine ungebildete Phase des Mittelalters geworfen wird. Dann hätte sie sich auch nicht die ganze Zeit, wie auch schon von den Vorrednern kritisiert, dauernd über alles mögliche wundern müssen, sondern hätte auch mal klüger sein können oder zumindest mit einem rohalschen Entdeckergeist behaftet sein können.

Überhaupt, bei der Kritik an Escalia schließe ich mich meinen Vorredner*innen voll und ganz an. Gut, die Dame ist erst 18... aber dennoch dermaßen uninteressiert (anstatt das Kennenlernen anderer Adliger als wichtige Chance zu sehen, ist sie nur genervt), verbohrt (einziger Gedanke: Das ist MEINE Baronie! *mimi* anstatt mal nachzudenken, ob ihr Anspruch wirklich so felsenfest ist, wie sie glaubt. Ist er nämlich ganz und gar nicht), kurzsichtig (dauernd macht sie nur das, was ihr andere vorschlagen, denkt selber aber gar nicht nach) und impulsiv. Uff, das ist echt anstrengend und ich finde sie extrem unsympathisch. Schade, im Abenteuer war Escalia, was die Rede an die Leute angeht, doch ein Naturtalent (oder hat das mein Meister reingechrieben?)? Und wieso, obwohl sie unbedingt Baronin sein will und sich in der neuen Welt einsam fühlt, denkt sie überhaupt nicht von selbst an ihre Leute, die irgendwo verteilt wurden? Und da sind wir auch bei

Punkt 2: Dem Politischen. Da ist nun diese neue Person aus der Rohalszeit, welche die Politik in Eslamsgrund und Ragath erheblich durcheinander wirbeln könnte. Es wäre super spannend gewesen, die Adligen, die mit ihr reden wollen, genauer zu zeichnen. Ebenfalls hätte sie viel aktiver sein können, verschiedene Erwartungen, die an sie gestellt werden, gegeneinander auszuspielen. Warum sind beispielsweise die Zwerge nicht früher gekommen? Das hätte viel Potential gehabt. Warum sucht Ayla ihre Verwandte nicht selbst auf? Warum lernt Escalia in den Monaten bei dem Ritter eigentlich nicht wirklich was (und ist tatsächlich später überrascht, dass Borbarad zurückkam???! Das ist doch DAS prägende Ereignis der letzten Jahre, wieso erzählt ihr der Ritter das nicht?)? Wenn der Roman wirklich auf dem Briefspiel aufbaut, dann hätte ich persönlich auch gerne Einblicke in die politischen Ränke der Briefspieladligen gehabt. Das hätte auch ohne eine
Spoiler
Azaril Scharlachkraut und einen Gestaltwandler
spannend sein können, deren Auftreten meines Erachtens irgendwie aus dem Nichts kamen und völlig unnötig waren. Die Melange neuer Fremmelshofer Baron, Graf von Eslamsgrund, alte Grafenfamilie Grafenfels, alter Baron von Wertlingen, die Hahnentrittfamilie, diverse andere Barone mit eigenen Interessen sowie die handwerklich herausragenden und gebildeten Fremmelshofer Bürger*innen hätte eine prima Geschichte ergeben können, hätte man mal wirkliche Interaktionen zwischen diesen Parteien gehabt. So aber ist Escalia eigentlich immer nur am Ausweichen und lernt die Leute nur höchst sporadisch kennen - was das ganze eher zu einem langweiligen Reiseroman denn einem spannenden und erhellenden politischen Roman macht. Für mein eigenes Rollenspiel kann ich leider nur sehr wenig verwerten.

Leider nur 2 von 5 Punkten.

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Onkel Boron
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R125: Caldaia

Ungelesener Beitrag von Onkel Boron »

Caldaia ist ein sehr lesenswerter DSA Roman. Ich habe das AB vergessenes Wissen bisher nur gelesen, empfehle das Buch aber allen zukünftigen Meistern, da es einiges an Hintergrundwissen über die Personen und das Setting bietet.
Neben der spannenden Geschichte, haben mir auch die Personen gut gefallen. Besonders die Darstellung des garetischen Adels ist sehr gut gelungen. Außerdem beschreibt der Autor die Landschaft, die Städte und die Burgen sehr gut und das vermisse ich in vielen DSA Romanen.
Meistert die Theaterritter
Spielt in Lowangen

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