In diesem Thread wurden die bisherigen Götter (va die Zwölf) eigentlich nur in einem Punkt als "weiß" gesetzt: Sie sind "pro Schöpfung". Dass manche dabei nicht unebdingt "nett" (zu Sterblichen) sind wurde nie bestritten. Mindestens einmal haben die Götter praktisch alle Sterblichen ausgerottet, weil das Pack das falsche Kalb umtanzt hat (ungefähr...), und nur das Eingreifen einiger weniger (ua Phex, der alte, fiese Intrigant...) haben Noah-like ein paar überleben lassen. Lieb und freundlich ist ganz sicher anders.Lithuasil hat geschrieben:Meiner Meinung nach an nicht vielen Stellen - nach Meinung einiger der HA-hasser hier aber schon - man nehme die letzten sechzig Seiten als Referenz.
In diesem Kontext "schwarz" sind nur die Dämonen aus der siebten Sphäre (warum auch immer). Alles, was "zur Schöpfung gehört" und diese nicht gerade an die Dämonen verrät (wie der Namenlose) ist damit erst mal "weiß", inkl bspw der Orkgötter. Eine Definition von "weiß", die Tairach einschließt, finde ich aber... bearbeitungswürdig...
"Gut & böse" oder "schwarz & weiß" sind Konzepte, die immer individuell sind. Keine zwei Spieler werden sich da bis ins letzte Detail einig werden, noch viel weniger die Helden oder fiktiven Charaktere, die Aventurien bevölkern. Selbst die Götter sind sich ob ihrer zT widerstreitend Prinzipien uneins: "Gut" im Sinne des Praios ist was anderes als "gut" im Sinne des Phex oder der Rahja (vermutlich), oder im Sinne ihrer Kirchen und Gläubigen (ganz sicher). Bei einem zentralen Punkt ("pro Schöpfung" respektive "wider die Dämonen") kann man sich auf ein gemeinsames Ziel einigen, aber selbst da ist umstritten, waqs den die beste Stratgie gegen "den Erbfeind" ist, weil da wieder die unterschiedlichen Prinzipien ins Spiel kommen...
Außerdem ist ein wichtiger Teil des "schwarz & weiß"-Konzeptes, wie man mit den Grautönen umgeht. Während die Bannstrahler da traditionell eher die "Schwarz fängt bei hellgrau an!"-Schiene fahren (und ob der implizierten Intoleranz selber wieder tendenziell nicht zur "Fraktion Nett" gehören), zeichnen sich andere 12Götter-Kirchen eher durch eine "Es gibt kein grau, es gibt nur schmutziges Weiß (und tiefdunkles Schwarz)"-Einstellung aus. Könnte man mit lieb und tolerant assoziieren, kann aber auch riskant sein (außer man ist Oma Wetterwachs, von der die Weisheit stammt).
Zurück zur HA: Diese lässt offensichtlich vielen zu wenig Spielraum, was die eigene Bewertung von gut & böse, schwarz & weiß angeht. Sie stellt das ganze (zu) objektiv in einen überschaubaren und nachvollziehabren Rahmen: Man muss schon an den Worten einer Unsterblichen zweifeln, um in diesen keine Horde von machtgierigen Personen zu sehen; das konnte man schon vorher aus den Quellen interpretieren, aber es war nicht der einzige Schluss, jetzt schon.
So, wie ich DSA immer erlebt habe, waren schwarz und weiß nie eindeutig. Was "wirklich gut" war, blieb den Spielern/Helden(Meistern überlassen, aber es gab reichlich (auch sich widersprechende) Angebote; Praios oder Peraine, Rondra oder Rahja etc. Ebenso für das "wirklich böse", was i-wie sowohl die Dämonen als auch der Namenlose verkörperte; und für den biederen Mittelreicher ließe sich das noch um Orkinvasionen, Ogerzüge oder Bürgerkriege erweitern...
Die HA bietet durch den gegebenen Kontext und durch die Perspektive der Erzählenden als Teil des ganzen Götterzirkus viel weniger Möglichkeiten, die Ereignisse in Aventurien (bzw im DSA-Kosmos) selber zu bewerten und gut und böse für den eigenen Helden selber zu definieren, ohne entweder wissentlich "gegen den Kanon" zu spielen, oder die Götter-Verehrung aufzugeben.
BTW, wenn Chalwens Erzählung morgen im Aventurischen Boten veröffentlicht würden, wie viele Menschen würden dann wohl zur eflischen Weltischt wechseln? Oder zu der der Achaz? Aber verdammt, das sind laut Setzung ja auch Völker, die älter und vermutlich klüger als das Menschenpack sind und es demzufolge wirklich besser wissen müssten... oder Chalwen hat ihre Geschichte vor Jahrtausenden so erzählt wie in der HA, aber eben Echsen und Elfen, worauf die...