Sibylla hat geschrieben: Und mal ehrlich - Praiosgeweihte sind spieltechnisch Spaßbremsen, ich finde, da muss man sich kleine, nette Möglichkeiten schaffen, im Spielfluss integriert zu bleiben.
Warum eigentlich? Praktisch jeder hier geht davon aus, das Praioten mit der Weihe zur Spaß- und Spielflussbremse werden, und überhaupt nur spielbar sind wenn die Gruppe sich darauf ausrichtet den Spielverderber mit einzuladen.
Aber das muss doch gar nicht sein.Vor allem wenn so etwas wie Gerechtigkeitswahn etc dazu nimmt, und es mal ein Bisschen menschlich interpretiert, gibt es jede Menge raum für gutes Rollenspiel (tm) und Interaktion mit praktisch jeder nicht tiefschwarzen Gruppe.
1) Auch Praioten wägen permanent ab; Es reicht schon das ein Adliger mal gegen das Gesetz verstößt. Schon gibt es zwei unterschiedliche Schützenswerte Güter und man muss abwägen. Noch offensichtlicher wird es - man stelle sich vor irgendein hungriges Kind klaut dem Adligen in der Taverne was vom Teller. Das verstößt gegen das Gesetz und bedarf sicher Ahndung - aber wenn der Adlige dem rennenden Kind mit der Armbrust hinterherschießen will, dann wird ein vernünftiger Praiot sich dazwischen stellen, oder mindestens deutlich davon abraten. Weil ein Rechtsgut eben schützenswerter ist als ein anderes, und oft genug ist da individueller Spielraum
2) Missionsgedanke - Klar, wenn man südländischen Magier vor sich hat, mag es sein das man den mal ermahnen muss. Aber: Eine solche Person komplett zu vergraulen, fort vom Willen des Götterfürsten, oder ihn unnötig zum Verbrecher zu machen, weil er im Kampf vielleicht ein Bisschen zu weit geht, das ist bestenfalls ein kleiner Sieg, wenn nicht gar ein Gewinn für die dunklen Zwölf. Wenn man dagegen tatsächlich mit gutem Beispiel und guten Worten zu jemandem durchdringt, dann erreicht man vielleicht das jemand der, im Süden geboren und als Kind in der Akademie abgeliefert, nie die Chance hatte sich der wahren Ordnung des Götterfürsten zu zu wenden, das doch noch tut. Und das wäre dann ein gewaltiger Sieg für die Zwölf.
3) Auch ein Praiot (unterhalb von 25 Entrückung) ist nicht synonym mit dem Praios-Handbuch. Selbst wenn es mal Karma kosten mag, die sind auch zuerst Menschen, und dann ihr Profession/Die nummern auf dem Blatt. Nur die allerwenigsten würden sich hinstellen und sagen "Ist mir egal ob das Waisenhaus samt Insassen nieder brennt, dein Reversalis Brenne-toter-Stoff ist Borbaradianisch, der wird nicht gewirkt. Wenns keine andre Möglichkeit gibt, ist das eben Praios' Wille das die Kinder verbrennen."
Mit anderen Worten -vor dem Noviziat waren die Praioten alle mal Menschen. Gesteht ihnen auch nach der Weihe noch ein Bisschen Menschlichkeit und den Willen zum Guten zu. Lasst sie mit gutem Beispiel voranleben statt nur an anderen zu nörgeln. Und dann ist in fast jeder Paktierer-freien Gruppe raum für einen Praioten, der zumindest für interessante Philosophische Gespräche am Lagerfeuer sorgen kann.
(Außer natürlich der Meister kommt an, und sagt "Nein, du hast Moralkodex, du musst jetzt den Paragraphenreiter spielen und nichts anderes." Dann habt ihr meine Erlaubnis, und höfliche Bitte dem betreffenden SL den Stuhl wegzuziehen. Oder über. )