[beendet] [CoC] Der Vogelmann

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Fenia_Winterkalt
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Früh am Morgen, 20.Juli 1925, Wien

Obwohl die Sonne gerade im Aufgehen begriffen ist, herrscht bereits Leben auf der Straße. Die ersten Bahnen fahren, Automobile rattern über die Kopfsteinpflaster. Die Morgenzeitungen sind auf ihrem Weg zu den Kaffeehäusern und Trafiken. Die Kühle des Morgens ist nicht so stark wie erwartet und erhofft nach dem gestrigen heißen Tag, aber dennoch ist es momentan noch angenehm. Gerade richtig für den Wiener der Morgens und Mittags seiner Arbeit nachgeht und ab Nachmittags gerne im Kaffeehaus seine Zeitung liest.


Magistratsverwaltung 30, I. Bezirk, Dipl.-Ing. Helmut Zilk

Du bist einer der ersten, ganz früh am Morgen. Elsa und die Kinder sind mit Freunden zum Gänsehäufel unterwegs. Nach der Hitze der letzten Tage würde es vor Menschen nur so platzen, zumal Ferien sind. Sie haben gut daran getan so früh aufzubrechen, solange es noch kühl ist und noch nicht soviele Leute unterwegs. Das gemeinsame Frühstück fiel also kürzer aus und am Mittag gäbe es auch nichts. Weder würde die Elsa etwas bringen, noch würdest du eine Längere Mittagspause zuhause machen können. Ein bischen Kuchen hatte sie dir immerhin eingepackt und angeregt das du Mittags einfach mal unter die Leute gehen solltest, das würde dir sicher guttun.
So lieb und leicht gerissen dieser Wunsch auch war, die Papierstapel auf deinem Tisch verkünden eine andere Zukunft. Viele hatten Urlaub, und auch der Krankenstand war recht hoch das Wetter machte den Leuten zu schaffen. Einigen auf dem Papier vielleicht mehr als in der Wirklichkeit.
Doch was nutze es, einer musste sich durch diesen Berg arbeit wühlen. Und was nicht alles plötzlich bei dir landete.
Deine Sekretärin Bernadette, eine hagere Mittdreissigerin mit streng hochgesteckten blonden Haaren und einem immer etwas ausgezehrt wirkenden Gesicht bringt dir deinen Morgenkaffee.
“Grüß Gott Herr Zilk. Sie sollten sich die Gasmesswerte ansehen, einige der Baustellen haben gestern sehr hohe Werte gemessen“ verkündet sie und weist dich auf die obenliegende Tabelle hin.
Ja die Kanalisation, gab es zuviel Regen, drohten Überschwemmungen, gab es zuwenig.. naja.. dann blieb all das was in die Kanalisation gelangte einfach liegen und verrottete. Mit den üblichen Folgen. Wenn nicht bald etwas passierte würde die Stadt stinken wie der Mülleimer einer Toilette auf einer Station für Diarrhoe Kranke..
Die Werte verheissen jedenfalls nichts gutes, vermutlich kämst du nicht darum herrum eine erhöhte Warnstufe auszugeben, keine Einstiege mehr ohne Gasprüfgeräte für jeden und Schutzkleidung. Und arbeiten nur unter ständiger Prüfung der Werte. Da unten sind schon ganze Trupps vom Gas erwischt worden.. manche hat man nie wieder gefunden. Kein Wunder, der Wiener Untergrund war löchriger als ein Schweizer Käse.


Karlsplatz, IV. Bezirk, Matthäus Abel

Es gibt Dinge, die man im Alltag irgendwann nichtmehr spürt, die da sind aber die nicht dauerhaft wehtun. Die manchmal aber drücken und stechen.Verluste von lieben Menschen zum Beispiel. Es ist genau vier Jahre her als Bruder David an der Tuberkulose starb. Er war viel älter als du. Ein Berg von Mann. Nicht nur durch seine schiere Größe. Sein Auftreten war so unverrückbar wie die Alpen, nichts schien ihn zum wanken zu bringen. Du hast mit ihm oft über den Verlust deiner Brüder gesprochen.. er schien alles zu verstehen, auch ohne das er viel sagte. Dann wurde er kleiner und kleiner.. und verschwand. Manche Dinge kann man nur loslassen indem man sie am Leben erhält. Jeder Jahr zündest du eine Kerze für ihn an. Es tröstet, dieses kleine Licht.
Natürlich ginge das in jeder Kirche, aber die Karlskirche in Wien war dem Pestheiligen Karl Borromäus geweiht, wer den Opfern von Seuchen und Siechen gedachte kam hierher, zudem war sie einfach eine der schönsten Kirchen Wiens. Der Umweg ist nicht groß, nicht wenn man die Straßenbahn nahm. Eine halbe Stunde früher aus dem Haus um zur Vorlesung zu kommen. „Phenomenologische Psychologie“.

Fast zeitgleich mit dir geht eine junge Frau von der Straßenbahn über den Platz zur Karlskirche. Hochgewachsen, attraktiv und modern gekleidet mit selbstbewusstem Schritt. Soweit man das sagen kann ohne unverschämt hinüberzustieren.
Ansonsten ist noch nicht viel Los, ausserhalb der Straßenbahn. Eine alte Frau strebt ebenfalls auf die Kirche zu, ist aber bei weitem nicht so schnell und noch weit hinter euch. Aus der Kirche kommt ein Mann den man sich fast schon aus Gewohnheit, nicht genauer ansieht. Abgerissen, stinkend mit ungepflegtem Bart und irre Kichernd geht er an euch vorbei. Ein Sandler, ein Obdachloser Wiens. Vor der zugefallenen Tür dann stehst du der adretten Frau nun gegenüber.


Karlsplatz, IV. Bezirk, Alice von Schrödinger

Gretchen und der kleine Karl waren schon früh am Morgen losgefahren, mit Freunden zum Seebad Gänsehäufel, während ihr Gatte zur Arbeit unterwegs war. Gretchen hatte hartnäckig versucht dich zu überreden mitzukommen. Aber das Gänsehäufel war eine Insel, mitten in der Donau.. also umgeben von Wasser.. Wasser das.. früher oder später ins Meer floss. Es fühlte sich nicht gut an, gar nicht. Auch wenn es dir furchtbar leid tat Karlchen trotz seinem lieben 'Bitte Bitte Tante' noch Nein zu sagen. Zu voll wäre dir das Heute und du könntest dir ja die Stadt ansehen, Kulur und solche Dinge die für kleine Kinder eigentlich viel zu langweilig waren.
Der Reiseführer verrät dir jede Menge sehenswertes in der Umgebung der Karlskirche. Anschliessend könnte sich ein Besuch des berühmten Naschmarktes anschliessen und ein Besuch im Hotel Sacher wobei es vermutlich nicht einfach war als alleinstehende Frau (noch dazu eine deutsche) dort einen Platz zu bekommen.. und auch bedient zu werden, wie deine Schwester meint.

Tatsächlich macht sich hier bereits bei der Ankunft am Karlsplatz bemerkbar das der Reiseführer etwas veraltet ist.
Das Museum wurde nicht gebaut, dafür steht hier nun ein Einkaufszentrum welches allerdings erst in einer Stunde öffnet. Das Brahmsdenkmal ist allerdings im angrenzenden Resselpark zu finden.
Doch zunächst gilt es das innere der Kirche zu erkunden und zu betaunen.

Fast zeitgleich mit dir geht ein junger Mann von der Straßenbahn über den Platz zur Karlskirche. Eher klein, schmächtig. Vielleicht ein Student. Soweit man das aus den Augenwinkeln sagen kann.
Ansonsten ist noch nicht viel Los, ausserhalb der Straßenbahn. Eine alte Frau strebt ebenfalls auf die Kirche zu, ist aber bei weitem nicht so schnell und noch weit hinter euch. Aus der Kirche kommt ein Mann, den man sich fast schon aus Gewohnheit, nicht genauer ansieht. Abgerissen, stinkend mit ungepflegtem Bart und irre Kichernd geht er an euch vorbei. Ein Sandler, ein Obdachloser Wiens. Vor der zugefallenen Tür dann stehst du nun dem jungen Mann (M. Abel) gegenüber.


Marthas Schuppen,IX. Bezirk, Tully

Der Duft von Kaffee strömt aus Marthas Küche bis zum Schuppen. Geschirrgeklapper. Sie erwartet das du vor der Arbeit noch vorbeikommst, ein Tässchen mittrinkst. Sie würde dir Kuchen mitgeben, wie jeden Morgen. Trockenes Zeug, sie bewahrt ihn in einer Dose auf in der immer etwas drin ist. Der Kuchen schmeckt gut und hält ewig. Entweder du isst ihn heute oder nächste Woche, er wird nur trockener, aber nicht schlecht. Sie macht ihn seit 60 Jahren so. Rezept von ihrer Mutter. Sie feiert damit das Glück das es wieder Eier und Butter gibt. Backt ihn, wenn nicht für dich, dann für schlechte Zeiten. Damit man auch in dunklen Tagen was schönes hat.
Ein poltern, die Katze springt vom Fußende des Bettes, hat wohl gemerkt das du wach bist und will sich nicht die Blöße geben beim 'kuscheln' erwischt zu werden. Leckt sich genüsslich den Hintern und springt aus dem nur angelehnten Fenster auf den Nachbarbaum. Holt sich Milch bei Martha.

Musst heute unbedingt Öl kontrollieren beim Wagen vom Doktor.


Karlsplatz, IV. Bezirk, Pater O'Fallon

'Wien, Wien, nur du allein Sollst stets die Stadt meiner Träume sein!' Ach das Lied kreist dir schon seit dem aufstehen im Kopf herrum und materialisiert sich als Pfeifen auf deinen Lippen. Gesang wäre wohl auch zuviel für die Umstehenden zumal man das Wienerische wohl nur richtig aussprechen kann wenn man es mit der Muttermilch aufgesogen hat. Der Fahrtwind lässt die Kutte aufblähen und sorgt für angenehme Frische während du dich zwischen den Automobilen zur Arbeit durchradelst. Vorbereitung des Mittagsgottestdienstes. Heute mal zeitig, jetzt es ist noch kühl genüg für körperliche Anstrengung. Hopp, auf geschwind, auf die Gasse neben der Karlskirche zu, wo sich der Eingang zur Sakristei befindet. Du lehnst dein Fahrrad an die kühle Kirchenwand und schliesst die schwere dunkle Tür zur Sakristei auf. Innen ist es dunkel und unangenehm muffig. Das kommt vom Überhang an altem, fast schwarzem Holz, den großen Einbauten die die Sakralen Schätze und Materialien hüten. Du beschliesst erstmal gut zu lüften um dich dann an die Vorbereitungen zu machen.


Zuhause, IX. Bezirk, Ernst Gruber

Seit Sie die Buche vor dem Haus gefällt haben, wird es unangenehm heiß in der Wohnung. Krank sei sie gewesen.. da haben sie sie umgebracht, entfernt. Nun fehlt Sie, obwohl du sie vorher kaum wahrgenommen hast. Der Tisch ist gedeckt, ordentlich. Tasse und Untertasse, Stövchen mit Tee. Ein gekochtes Ei, ein Körbchen mit Brot, Marmelade im schönen Porzellan. Ganz so wie es immer war. Doch nur ein Teller.
Ziemlich übertrieben für eine Person, aber Charlotte lächelt.. von dem Bild auf dem Kamin im Esszimmer, daneben Heinrich, stolz in seiner Uniform. Alles muss eine Ordnung haben. Auf deinem Schreibtisch wartet noch der angefangene Brief an Alois. Wann ist es eigentlich so schwer geworden zwischen euch? Das muss am Brief liegen, käme er doch bald zu Besuch, sicher wäre es anders.
Vielleicht solltest du umziehen, eigentlich ist alles zu groß, zu alt.. aber die Geister wollen dich nicht gehen lassen und du nicht sie. Es ist dein Zuhause. Es ist ihr Zuhause, auch nachdem sie fort sind. Du greifst nach der Zeitung noch ein bischen Zeit bis Tully kommt und dich zur Arbeit bringt.
Zuletzt geändert von Fenia_Winterkalt am 25.08.2013 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlsplatz, IV. Bezirk

Hut und Regenschirm hängen am Kleiderständer, die Sammelbüchse auf dem Fenstersims neben dem Ständer. Pater O'Fallon rafft sich die Robe und setzt sich schließlich an den dunklen Schreibtisch, der genauso muffig riecht, wie der Rest des Holzes. Neben ihm liegen zwei Bibel, die Eine in Englisch, die Andere in Deutsch. In der Mitte des Schreibtisches liegt ein Block Papier und einige Stifte. Nachdenklich blickt er aus einem der bunten Kirchenfenster. Seine Gedanken schweifen ab, hin zu einem spannendem Krimi, den er derzeit liest. Als er sich selbst dabei ertappt, schüttelt er den Kopf, als könne er damit die Gedanken verscheuchen und schlägt eine der Bibeln auf.

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Simuson
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlsplatz, IV. Bezirk

Matthäus beeilt sich, noch vor der Fremden die Türe zu erreichen, um diese dann, nicht ganz ohne größere Kraftanstrengung, für sie zu öffnen. Schweigend, aber mit einer einladenden Geste bittet er sie hinein und wirft noch einen Blick zurück auf die alte Frau. Sie ist noch weit weg, jedenfalls weit genug, dass Matthäus ohne schlechtes Gewissen die Türe loslassen kann, um selbst das imposante Gebäude zu betreten.

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlsplatz, IV. Bezirk

Alice klemmt, etwas missmutig, den doch veralteten Reiseführer unter den Arm.
Etwas perplex blickt sie den jungen Mann an, Wo ist der denn so schnell hergekommen? der ihr da die schwere Tür öffnet, nickt ihm dann dankend zu und tritt hindurch.

Noch beim Eintreten öffnet sie ihre große Handtasche und zieht ein Skizzenbuch hervor.

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Simuson
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Simuson »

Der junge Mann tut erst einmal dass, wofür er den Umweg auf sich genommen hat und steuert auf den dunklen metallenen Tisch zu, auf dem schon ein paar Kerzen brennen. Mit den Gedanken ganz bei seinem verstorbenen Freund und Bruder, verbringt er ein paar stille und andächtige Augenblicke in der Kirche.
Dann dreht er sich um, um zu gehen. Doch sein Blick fällt auf die Dame, die mit ihm die Kirche betreten hatte.
Fängt die etwa an zu zeichnen?

Fenia_Winterkalt
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Karlskirche - Matthäus und Alice

Man muss sich erst an das etwas dunklerere Licht gewöhnen wenn man von aussen herein kommt. Ein kurzer Augenblick. Prächtig ist die Kirche ausgestattet. Durch den Vorraum in den ihr eintretet sieht man zwei Reihene mit Bänken, dazwischen ein Gang der direkt zum gegenüberliegenden Hochaltar führt. Roter Marmor bedeckt den Boden wo sollen die Augen anfangen etwas bestimmtes zu suchen etws das sich als Motiv eignet?
Doch etwas ist seltsam.. unförmig.. asymetrisch.. etwas ist falsch und es dauert einen Moment bis ihr wirklich begreift was es ist.. Füße.. nackte Füße.. Wölbungen..

Dort lag jemand.. die Arme weit ausgebreitet.. die Beine gestreckt.. fast wie ein Büßer... doch lag er auf dem Rücken, die Füße Richtung Ausgang.. und war völlig nackt. Ein Mann.. Irgendwas in dir zieht sich zusammen... es stimmte nicht.. etwas war absurd verkehrt an diesem Bild.. nicht nur das dieser Körper nicht hierhergehörte.. etwas an ihm selbst.. etwas fehlt.. sein Kopf.. er war.. falsch.. schien nach hinten überstreckt ohne das sich der Brustkorb hob.. du siehst das Kinn des Mannes.. aber darüber.. nichts.. sein Kopf.. er .. war nicht da! Nicht wie er sein sollte.. der obere Teil ist fort..


OOC: Stabilitätswurf 0/1W4 beim Anblick der Leiche, denn um eine solche handelt es sich - Das erkläre ich nochmal OT

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Nanashi »

Alice blinzelt ein paar mal. Die Sicht verschwimmt kurz, als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse im Inneren gewöhnen müssen. Mit Kennerblick verschafft sie sich einen kurzen Überblick, bevor sie sich daran macht, den Reiseführer zu verstauen und ein Etui mit Kohle- und Bleistiften herauszuholen.

Sich eine Gedankennotiz machend, dass sie unbedingt noch eine Kerze für Michael anzünden muss, schreitet sie den Mittelgang entlang. Als passendes Motiv fällt ihr natürlich sofort der Hochaltar ins Auge.

Ruckartig bleibt sie stehen, reißt die Augen auf.
Ihr Verstand braucht eine Weile, um die Szene, die sich ihr da bietet, zu verarbeiten - zu verstehen.
Der Skizzenblock und das Etui fallen zu Boden, kommen mit einem dumpfen Geräusch auf. Sie geht ein paar Schritte zurück.

"Oh ... oh mein Gott! Bitte nein!", entfährt es ihr.

OOC: http://invisiblecastle.com/roller/view/4192515/
=> 30, also geschafft^^

Fenia_Winterkalt
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Karlskirche, Sakristei, Pater O'Fallon

Hat da jemand gerufen? An einem Ort der Stille, gerade zu den leeren Morgenstunden war jedes Geräusch auffällig. Vielleicht suchte jemand den Pater. Der war noch nicht da wie du wusstest, da er heute in der früh ein paar Hausbesuche bei Gemeindemitgliedern machen wollte.

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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Magistratsverwaltung

"Grüß Gott, Fräulein Bernadette. Vielleicht sollte man wirklich darüber nachdenken Kanarienvögel wieder für so etwas zu nutzen. Die Witterung wäre ja ganz passend dafür." Meint Zilk leichthin und nimmt den Kaffee dankend entgegen. "Suchen Sie mir doch bitte die topologische Karte der Innenstadt heraus. Wäre ganz opportun mit den Baustellen in Senkungsgebieten zu beginnen."

Mit zwei Arbeitern im Schlepp werden dann noch vor der größten Hitze die tiefer gelegenen Baustellen überprüft. Die Gassonde und ein Arbeiter als menschlicher Kanarienvogel, und natürlich mit einer weiteren Sonde versehen, werden möglichst tief herabgelassen während man von oben sichert sowie die Messungen festhält.

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Zyrrashijn
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Hofergasse, IX. Bezirk

"Wirklich eine Schande." Murmelt Dr. Gruber vor sich hin, mehr um sich von den aufkommenden trüben Gedanken abzulenken. Mit einem Tüchlein tupft er sich etwas Scheiß von der hohen Stirn. Er würde Stabzugläden anbringen lassen müssen, den Tischler anrufen. Später, vom Büro aus.
Er schlägt die Zeitung auf und überfliegt die Schlagzeilen. "Krieg, pah." murmelt er vor sich hin und nimmt einen Schluck aus der Tasse. Schließlich faltet er seufzend die Zeitung zusammen. "Na, diese drei werden wohl nicht auf dem Tisch landen." Er verspeist ohne großen Appetit sein Frühstück und macht sich dann bereit, das Haus zu verlassen. Wenn das Wetter so bliebe, wären die kühlen Sektionssääle und Kammern des Departments der erträglichste Aufenthaltsort. Er geht zur Garderobe und nimmt Schirm und Hut vom Haken, der Mantel bleibt, wo er ist. Schon wieder muss er tupfen, es ist einfach zu warm. Er geht nach draussen auf den Hof und sperrt hinter sich sorgsam zu. Hier, im Schatten des alten Hauses hat sich die Kühle der Nacht noch etwas gehalten. Ächzend lässt sich Ernst auf der Bank neben der Tür nieder. Wehmütig wandert sein Blick zu dem etwas verwahrlost wirkenden Garten, den grünen Daumen hat er nie gehabt, das war Charlottes Passion. Sie hat früher so viele Stunden dort verbracht, dem Boden die strahlendsten Farben entlockt. Vorbei. Er findet einfach nicht die Zeit dazu und Marie ist auch mit dem Haushalt beschäftigt, mehr als ein wenig das wuchernde Kraut zurückzuschneiden schafft sie nicht. Mit einem Mal wünscht er sich, dieser Mister Tully wäre endlich da, so dass er diesem Ort nur schnell den Rücken kehren kann. Hoffentlich war dieser Tully auch pünktlich. Karl Schraiber, sein eigentlicher Fahrer, war immer fünf Minuten vor der Zeit da, ein verlässlicher Mann. Seufzend lehnt er den Kopf an die kühle Hauswand und wartet, lauscht den Geräuschen von ausserhalb.
- Wer dem Licht dienen will, darf die Schatten nicht scheuen -

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlskirche, Sakristei

Huch, war das gerade eine Stimme? Na, dann werden wir wohl mal nachsehen müssen.
Pater O'Fallon steht auf, streicht kurz die Robe glatt und öffnet die alte schwere Tür zum Kirchraum. Sofort entdeck er die Besucher. Haben die gerufen? Stumm hält er auf die Besucher zu. Als er sie erreicht, spricht er die Dame an. "Kann ich euch helfen mein Kind?"

Benutzer 14086 gelöscht

Re: [CoC]Der Vogelmann

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Bei Martha

"Bitch". Tully richtet sich halb auf, schaut der Katze nach, fühlt sich alt, und steht ganz auf. Knüllt die dünne Decke zusammen und wirft sie aufs Bett. Das Biest. Hat ihn bestimmt geweckt. So genau weiß man das nicht. Im Zweifel gegen die Katze. Schlecht geschlafen hat er trotzdem. Die Hitze. Er betet jeden Tag für Regen. Guten, feindseligen irischen Regen, klatschend wie eine Ohrfeige.

Einen Moment steht er in seinem kümmerlichen Reich. Bett, Schrank, Tisch, Stuhl, Ofen. Am Anfang der Wiener Zeit hat er hier schonmal gewohnt, um auf die Beine zu kommen, da gabs noch keinen Ofen, hat er selber montiert. Aus der letzten Wohnung musste er raus, der Besitzer hatte plötzlich was gegen Ausländer. Martha hat ihn wieder aufgenommen, keine Fragen gestellt. Einfach wieder angefangen, morgens mehr Kaffee zu kochen. Bester Kaffee der Welt.
Fühlt sich ungehörig an, hier nackt rumzustehen, wenn der Kaffeeduft schon hier ist, also wäscht er sich und 'bedeckt seine Blöße', wie man hier so sagt. Unterhemd, Hose, Hosenträger. Hemd und Jackett über'm Arm. Und der Hut.

Er prüft sein Gesicht in dem Spiegel neben dem Fenster. Blau zu gelb, wie immer, und das Pflaster macht noch 'nen Tag. Dann nach unten. Immer dem Kaffeeduft nach. Bevor er die Tür zum Haus öffnet, fängt er zu pfeifen an, was irisches. Klopft kurz und öffnet schwungvoll die Tür. "Dia dhuit ar maidin", sagt er, lächelt sein bestes Tunichtgutlächeln, zeigt ihr den fehlenden Zahn, als wollte er von dem Zeug ums Auge rum ablenken.
Und ist auch schon bei ihr, berührt sie kurz an der Schulter, drückt der alten Dame einen Kuss auf den Scheitel und sagt in seinem deutsch, das an den seltsamsten Stellen noch Ecken und Haken macht:"Nicht viel Zeit. Der Doktor wartet. Verzeihung."

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlskirche, Mittelgang

Bitte nein, oh bitte nein! Eigentlich will sie die Augen schließen und weglaufen, aber sie kann es nicht. Stattdessen starrt sie nur wie betäubt auf den Toten, der da liegt.

Dass sie angesprochen wird, registriert sie zunächst nicht. Da war doch noch jemand mit ihr in die Kirche gekommen.
Hilfesuchend blickt sie sich um und wird des Paters ansichtig.

"Bitte, Herr Pfarrer! Rufen Sie die Polizei! Rasch!", presst sie panisch hervor.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Das tapfere Meisterlein »

Karlskirche, Mittelgang

Der Pater, der den Toten noch nicht entdeckt hat, versucht die Frau zu beruhigen. Ganz ruhig mein Kind, im Hause des Herrn seid ihr erstmal sicher. Wollt ihr mir nicht sagen, was los ist?

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Simuson
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Erst jetzt bemerkt Matthäus den erschrockenen Gesichtsausdruck der Fremden, dann folgt sein Blick dem ihren zur Quelle des Schreckens. Mit geweiteten Augen starrt er die Leiche an.
Eine ganze Weile gelingt es ihm nicht, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Während Alice ruft, steht er nur da, den Blick starr auf die Leiche gerichtet, ohne sich auch nur zu rühren. Die Schritte des herbeieilenden Pfarrers hört er erst gar nicht.

OOC: http://invisiblecastle.com/roller/view/4193230/
Mit 78 Probe nicht bestanden
http://invisiblecastle.com/roller/view/4193246/
Und dazu gleich 4 Punkte verloren.

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Karlskirche, Mittelgang

Ja war der Mann denn blind?
"Dort! Der Tote!" Ihre Stimme überschlägt sich beinahe, während sie noch einen Schritt zurücktritt und mit ausgestrecktem Arm auf die Leiche deutet.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Das tapfere Meisterlein »

Karlskirche, Mittelgang

Im Reflex greift der Priester nach der Hand der Frau. Schon oft war es ihm passiert, dass die Damen bei zu hoher seelischer Belastung in Ohnmacht fallen. Als er merkt, dass sich die junge Dame noch im Griff hat, folgt er ihrer Aufforderung und blickt zu der Leiche. "Hoppla", rutscht es ihm heraus. Der Anblick von einem Toten berührt den Pater nicht weiter. Offensichtlich ist das nicht der erste Tote, den er zu Gesicht bekommt. "So was und dann noch in unserer Kirche. Setzt euch mein Kind, ich werde mal nachsehen." Damit lässt er die junge Dame zur Ruhe kommen und geht zu der Leiche.

Fenia_Winterkalt
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Marthas Schuppen,IX. Bezirk, Tully

“Du hast dich wieder geprügelt Tully“ meint Martha vorwurfsvoll und zuppelt an deinen Sacher herrum. Sie betrachtete Boxen nicht unbedingt als Sport, in deinem Fall eher als Unfug. “Das ist eine gute Arbeit beim Doktor vielleicht vermittelt er dir was festes, oder behält dich, aber doch nicht wenn du so ausschaust, mei.. Ich hab dir Kuchen eingepackt, den magst du doch so gern“ sagt sie als wäre es eine Überraschung und reicht dir ein kleines geschnürtes Papierpaket in dem der Kuchen vorsichtig eingeschlagen ist, sogar mit Schnur und Schleife. Am Fenster hockt die Katze und schlabbert ungeniert und laut aus einem kleinen Porzellanschüsselchen ihre fette Milch, den Mund schon voller weisser Tropfen.

Hofergasse, IX. Bezirk, Gruber

Kein Tully in Sicht, ist aber auch noch früh. Im Garten plötzlich Bewegung.. huschen.. zwei Fette Ratten huschen über den Hof, am helligten Tage! Dann sind sie auch wieder verschwunden. Was erhoffen die sich? Wenn ihr Hühner hättet.. aber selbst dann.. eklige Gesellen.

Karlskirche, Zentralraum

Den jungen Mann, der ebenfalls die Leiche entdeckt hatte scheint dieser Anblick weitaus mehr getroffen zu haben als die anderen Anwesenden. Alle Farbe scheint aus seinem Gesicht gewichen und er kann den Blick nicht von dem Toten, einem Mann wie unschwer zu erkennen, abwenden.

Die Tür am Eingang bewegt sich langsam, so als würde eine nicht sehr kröftige Person sie aufdrücken, vermutlich die alte Dame die hinter Alice und Matthäus war. Ob man ihr diesen Anblick zumuten musste?

Benutzer 14086 gelöscht

Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Benutzer 14086 gelöscht »

Marthas Schuppen,IX. Bezirk, Tully

"Tu ich. Vielen Dank". Tully fragt sich kurz warum die alte Dame die er kennt heute morgen so ein betüddelndes Großmütterchen ist, schreibt das dem Alter zu, ext eine Tasse Kaffee und schnappt sich dankbar lächelnd das Päckchen. Er mag den Kuchen wirklich.

"Das Fenster", sagt er und deutet mit der Tasse darauf, nickt zum Zeichen dass er es nicht vergessen hat und sich drum kümmern wird, wenn er wieder da ist. Es klemmt. "Wunderschönen Tag, meine Dame", sagt er, stellt die Tasse ab, lächelt. Dann ist er auch schon verschwunden.


Hofergasse, IX. Bezirk, Gruber

Er kommt zu Fuß, ein Buch und ein Papierpäckchen unter dem Arm. Hat's nicht eilig. Er sieht den Doktor wartend vor dem Haus sitzen und zieht im Laufen seine verschrammte Taschenuhr hervor. Ist er zu spät? Nein. In der Zeit. Der Doktor ist zu früh.

Er lässt den Blick über das Bild schweifen. Irgendwas ist da, an diesem Haus, diesem Garten, dem Doktor auf der Bank, sogar dem Auto. Irgendwas, was Tully nicht ganz zu fassen kriegt, aber er weiß seit dem ersten Blick dass es da ist. Irgendwas stimmt nicht an dem Bild.

Er tippt sich an die Hutkrempe. "Guten Morgen, Herr Doktor" Er hält dem anderen die Hand zur Begrüßung hin und schaut danach zum Wagen. Um das Öl kann er sich kümmern wenn er ihn abgesetzt hat.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Das tapfere Meisterlein »

Karlskirche, Zentralraum

Als der Pater die Leiche erreicht, beugt er sich über sie. So eine Schweinerei ärgert er sich. Wer wagt es solch ein Verbrechen im Hause des Herrn zu begehen. Nun, jetzt wo er die Leiche richtig in Augenschein nehmen muss, eckelt es ihn schon ein wenig. Er hatte zwar schon viele Tote gesehen, aber noch niemand war auf solch bestialische Weise hingerichtet worden. "Ein Skandal ist das", murmelt er halblaut vor sich hin. Als sich die Tür öffnet, blick er in die Richtung und auch dorthin, wo eben die beiden Gäste waren.

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Nanashi »

Karlskirche, Zentralraum

Schwer atmend und um Contenance ringend, lässt sich Alice in einer der Bankreihen nieder und versucht sich zu sammeln.

Nein, das ist zu viel! Es sollte doch nur eine schöne Sommerfrische bei Schwester und Schwager werden - und nun findet sie einen Toten.

Sie krallt ihre Hände ineinander, atmet ein paar mal kontrolliert ein und aus und erhebt sich schließlich wieder.

Krampfhaft sieht sie in Richtung des Eingangs. Nur nicht da hinsehen! Der höfliche junge Mann ist kreidebleich. Sie beschließt in zunächst hinauszubringen, da bemerkt sie wie sich die Tür erneut öffnet.

"Kommen Sie, mein Herr. Wir sollten außerhalb warten." Ihre Stimme klingt seltsam monoton. Sofern er sich nicht wehrt, würde sie ihn mit zum Eingang nehmen.
"Gute Frau!" Alice hält schnurstracks auf die ältere Dame zu. Noch immer steht kalter Schweiß auf ihrer Stirn: "Bitte, es ist etwas vorgefallen. Kommen Sie mit hinaus."

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Zyrrashijn
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Re: [CoC]Der Vogelmann

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Hofergasse, IX. Bezirk, Gruber

Als er Schritte in der Einfahrt hört, richtet Gruber sich auf, um sich dann von der Bank hochzustemmen. Er fährt sich kurz durch das zurückweichende Haar, dann setzt er seinen Hut auf. "Ah, Mister Tully, einen schönen guten Morgen. Sie sind pünktlich, sehr gut." Die dargebotene Hand nimmt er nicht an, erklärt sich jedoch sofort mit einem Lächeln. "Sie werden entschuldigen, ich habe es nicht so mit dem Händeschütteln, Berufsangewohnheit." Er wirft einen prüfenden Blick zum Himmel. "Ich denke, ich werde mich heute Morgen per pedes zum Institut begeben. Nutzen sie bitte die Zeit und warten den Wagen. Ich habe um zwölfuuhrdreißig einen Termin in der Innenstadt, holen sie mich also bitte um zwölf Uhr am Institut ab." Er beugt sich hinunter und greift nach seinem Schirm. "Ach ja, und denken sie daran, sich in der Nähe des Apparates in der Garage aufzuhalten, für den Fall, dass ich kurzfristig zu einem Tatort gerufen werde."
- Wer dem Licht dienen will, darf die Schatten nicht scheuen -

Benutzer 14086 gelöscht

Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Benutzer 14086 gelöscht »

Hofergasse, IX. Bezirk, Gruber & Tully

Tully braucht einen Moment, um das mit dem Händeschütteln zu kapieren, zieht die Augenbrauen hoch und lässt die Hand sinken.

"Wie Sie meinen, Herr Doktor", sagt er dann zu den weiteren Anweisungen, zuckt leicht mit den Schultern und schaut sich einen Augenblick auf dem Grundstück um. Orientierung. In der Garage dürfte alles sein was er braucht. Vermutlich auch noch 'ne Menge, was er nicht braucht.

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Simuson
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Simuson »

Als hätte er seinen eigenen Willen vorübergehend abgelegt, lässt sich Matthäus von Alice zum Ausgang führen. Erst als er dort ankommt, beginnt er wieder, langsam und regelmäßig zu atmen. Mit jedem Schritt ordnen sich seine Gedanken ein wenig mehr, der Schock lässt ihn aber vorerst nicht los.
Das Weihwasser in Griffnähe, streckt er seine Hand aus, um sich anschließend mehrmals zu bekreuzigen. Dabei flüstert er, für die anderen nicht zu verstehen ein Stoßgebet auf Latein.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Das tapfere Meisterlein »

Karlskirche, Zentralraum - Sakristei

So kann ich ihn beim besten Willen nicht liegenlassen. Nach einem kurzen Gebet eilt der Pater schnellen Schrittes in die Sakristei. Er blickt sich kurz um und ah ja, da fällt ihm ein Stapel edler Tücher ins Auge, die zu Dekorationszwecken hier aufbewahrt werden. Schnell schnappt er sich ein paar, als ihm auch das Telefon in das Blickfeld gerät. Ich sollte auch die Polizei verständigen. Der Mann ist sicher nicht von alleine auf diese Weiße gestorben, beginnt in ihm der Kriminologe aufzuschreien. Nunja, er nimmt den Hörer ab und wählt die Nummer der Polizei. Tut - tut.

Fenia_Winterkalt
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Karlskirche, Eingangsportal

“Was? Was ist los? Ist was passiert?“ fragt die Frau die noch etwas atemlos ist von den Stufen die zur Kirchentür führen. Sie versucht einen Blick ins innere zu erhaschen, kommt aber nicht wirklich an euch vorbei.

Karlskirche, Sakristei

Der Anruf wird von einer freundlichen Telefonistin an die nächstliegende Polizeistation weitergeleitet wo man deine Angaben etwas erstaunt aber knapp aufnimmt und nach deinem Namen fragt. Es würde gleich jemand kommen und du sollst dafür sorgen das der Tatort unversehrt bleibt., sowie alle Augenzeugen festhalten bis zum Eintreffen der Polizei.

Unterwegs in der Stadt, Dipl. Ing. Zilk

Als erstes steuerst du die Baustellen an bei denen bereits erhöhte Werte gemessen wurden. Tatsächlich sind zwei davon nicht betretbar. Höchste Warnstufe. Bei einer sogar die Gefahr von Schlagwetter. Die Baustellen werden abgeriegelt und Warnschilder werden aufgestellt, Lebensgefahr, Explosiv. Dann werden die umliegenden Einstiege abgeklappert um das Wetter einzugrenzen. Die Polizei muss informiert werden,, und die Feuerwehr.. die Bauleitung.. ach..
In den Nähe sitzen ein paar abgerissene Sandler Stummel rauchend, beobachten euch. Vermutlich die Art Menschen die abends wenn niemand mehr da ist an den Schildern vorbei in die Kanalisation steigen um dort zu schlafen.

Hofergasse, IX. Bezirk, Tully

Neben der technisch gut ausgerüsteten Garage und dem teilweise wie nagelneu wirkenden Werkzeug, liegt ein Garten der dagegen wie das ungeliebte Kind der Familie aussieht. Inzwischen wild und krumm gewachsen sieht man ab und an noch die Zeichen guter Pflege durchblitzen.
Nachbarn haben unrat hineingeworfen. Rascheln im Gras.. vielleicht Mäuse, oder Ratten. Im Fall von letzterem müsste man das der Stadt melden, Rattenverordnungsgesetz.

Das Auto ist ein Traum, so neu.. so glänzend.. so unfassbar sauber.

Institut für Gerichtliche Medizin, Sensengasse 2, Gruber

Der Eingangsbereich mit seinen hohen Decken strahlt angenehme Kühle aus, im Büro selbst hätte man das vergnügen weniger, aber zum Glück nahm das sterben kein Ende so das man früher oder später in den kühlen Untergrund hinabsteigen konnte. Zunächst stand aber noch ein Bericht der gestrigen Obduktion an- Ein 17 jähriges Mächen hatte sich selbst erstochen, Herzstich. Es lag verdacht auf Fremdverschulden vor, Sie hatte wohl einen heftigen Streit mit ihrem Verlobten gehabt welcher sie aufs übelste beschimpft haben soll. Er und ihr Onkel hatten ausgesagt das Mädchen war zur Tatzeit allein in der Hütte. Es war nicht so einfach, aber tatsächlich deutete aus deiner Sicht alles auf Selbstmord hin. Armes Mädchen, an den Handgelenken trug sie noch Verbände die wohl von einem früheren Versuch stammten sich die Pulsadern aufzuschneiden.

Das tapfere Meisterlein
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Das tapfere Meisterlein »

Karlskirche, Sakristei

Nachdem das Telefonat beendet ist, begibt sich der Pater mit den Tüchern wieder in die Haupthalle. Er musste ja der Telefonistin nicht auf die Nase binden, dass er den Tatort natürlich nicht unversehrt lassen konnte. Die Würde des Menschen war ein Gut, dass selbst über den Tod hinaus unantastbar bleibt und so bedeckt er den nackten Körper des Toten mit den Tüchern. Außerdem ist es immer noch kein schöner Anblick und es steigt wieder Ärger in ihm auf, dass dieses Gotteshaus Schauplatz eines solchen Verbrechens geworden ist. Wer auch immer die Tat begangen hatte, gibt wenig auf die Heiligkeit, die diesem Ort innewohnt. Egal wer du bist und was du getan hast, das hast du nicht verdient, spricht er mit dem Toten. Dann kniet er sich neben ihn und beginnt für den Toten zu beten.
Zuletzt geändert von Das tapfere Meisterlein am 27.08.2013 12:07, insgesamt 1-mal geändert.

Nanashi
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Nanashi »

Karlskirche, Eingangsportal

"Es hat einen ... Unfall gegeben." Alices Stimme gewinnt nun merklich an Sicherheit. Der Herr Pfarrer kümmert sich schon. Wir sollten hier warten." Die Details will sie nicht erzählen.
Sie wendet sich dem jungen Mann zu: "Möchten Sie die Dame an die frische Luft begleiten? Ich will sehen, ob ich dem Herrn Pfarrer helfen kann." Etwas leiser, so dass es die Dame nicht hört, fügt sie hinzu: "Wir sollten in der Nähe bleiben. Ich nehme an, die Polizei wird bald hier sein. Dürfte ich Sie eventuell bitten, dafür Sorge zu tragen, dass niemand eintritt?"

Damit überlässt sie die Dame der Obhut des jungen Mannes.

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Simuson
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Simuson »

Matthäus ist im Begriff, sich wieder etwas zu fassen. Dankbar für die klare Anweisung nickt er der alten Dame so freundlich es sein Zustand zulässt zu und begleitet sie nach draußen. In der Türe bleibt er stehen. Er blickt die Fassade empor.
"Ein prachtvolles Gebäude, nicht wahr?" versucht er abzulenken. Auch um sich selber zu beruhigen, ruft er in seinem Gedächtnis ein paar Fakten über die Karlskirche ab. "Wussten Sie, dass Kaiser Karl VI. damals gelobte, diese Kirche zu bauen, um Wien von der Pest zu befreien?"

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Zyrrashijn
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Re: [CoC]Der Vogelmann

Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Institut für Gerichtliche Medizin, Sensengasse 2, Gruber

Der Weg war doch ein wenig anstrengend und so muss sich Gruber in seinem Büro in der 2. Etage erneut den Schweiß vom Gesicht wischen. Dann widmet er sich dem Bericht und seine´n Aufzeichnungen. "Wirklich eine Schande, so jung... Wollen doch mal sehen. Verdacht auf Fremdeinwirken, hm. Alfons, hast du irgendwelche weiteren Verletzungen ausser der vulnus coronalis gravis und den Verletzungen an den articulae manis gefunden? Scheint eine Selbsttötung plausibel?" beginnt er sein für ihn typisches Selbstgespräch. Er prüft seine Beobachtungen noch einmal genau, bevor er den Bericht aufsetzt.
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