Hi pitjow, danke für die Kritik. Schade, dass es bei Euch nicht rund gelaufen ist!
pitjow hat geschrieben:
Die Schnitzer:
1) Die Helden erfahren von Zadigs Prophezeiung. Dies war für die Helden irritierend, denn sie kamen soeben aus der Klirrfrostwüste wo sie dem namenlosen Treiben Zadigs ein Ende bereiteten. Es war dann eher so "ach so, auch hier", Zadig überall. Bis auf eben diese Prophezeiung erwies sich die weitere Spurensuche nach Zadigs Wirken als erfolglos. Enttäuschung nr 1 für die Helden.
Die Quanionsqueste ist ja als Baukasten aufgebaut, d.h., ich habe das Szenario erstmal unabhängig davon geschrieben, welche Reihenfolge der einzelnen Bausteine die jeweilige Gruppe wählt. Wenn die Helden gerade erst Zadig die namenlose Suppe versalzen haben, erfahren sie hier natürlich weniger Neues als Gruppen, die sich bisher eher Blakharaz erwehren mussten und den Dreizehnten noch nicht auf der Rechnung hatten.
Dass Deine Spieler/deren Helden enttäuscht waren, Zadig nicht weiter auf die Spur zu kommen, ist schade - enttäuschte Erwartungen gehören zu Abenteuern - gerade in Kampagnen - allerdings in mancherlei Hinsicht auch dazu. Zadig ist hier nicht das Problem gewesen, sondern nur ein Katalysator. Bezogen auf die Kampagne taucht er hier entweder erstmalig als Andeutung auf oder bringt sich in Erinnerung, bevor er spätestens am Ende der Kampagne (wieder) direkter Gegner wird. Das sehe ich jetzt persönlich nicht unbedingt als Schnitzer an und würde das auch wieder so machen.
2) Unvermittelt kommt es zu einem Dämonenansturm auf den Tempel und das Allerheiligste, gegen den die Helden zu mindeste für die Hälfte des Kampfes so gut wie auf verlorenem Posten da stehen (alleine). Da Vanya rennt mit Geweihten und Sonnenlegionären 1000 Stufen auf den Berg (was später erwähnt angeblich einem halben Tagesmarsch entspricht!) und überlässt den Tempel den Helden. Da meine Helden zumindest hauptsächlich "einfache" Pilger sind, haben Sie kein Brot gegen auch nur einen Irrhalken der durch "Schutz gegen göttliches Wirken" quasi mit RS 7 gegen allen praiotischen Schaden ausgerüstet ist!
Für mich war es vor allem wichtig, dass der Chefinquisitor nicht selbst Zeuge des Zaubers im Tempel wird, sprich, außerhalb des Tempels kämpft - denn sonst hat seine eigene Aussage im Prozess zuviel Gewicht und macht Anstrengungen der Helden überflüssig oder zunichte (je nach Parteinahme der Spieler).
Mit den Entfernungen hast Du Recht, was aber den Szenarioverlauf nicht weiter beeinflusst: Wenn da Vanya schwere karmatische Geschütze auspackt, muss er nicht ganz oben auf dem Gipfel stehen. Und da der Angriff der Paktierergruppe auf das Orakel ja eh hauptsächlich eine Ablenkung darstellt, die Verteidiger aus dem Tempel locken soll, können die sich auch leicht nach unten schwingen, um den verhassten Inquisitor als vermeintlich leichteres Ziel zu beharken (mit dem Ergebnis wie im Abenteuer beschrieben). Das hätte ich aber besser choreographieren können, stimmt.
Dass Deine Helden im Kampf keine Schnitte gegen die Gegner im Tempel hatten, ist die Crux von Kaufabenteuern. Im Szenario gibt es die Option, auf den Kampf heldenseitig ganz zu verzichten, wenn die Gruppe dafür nicht geeignet ist. Die - gängige - Alternative ist, Gegnerzahl und/oder Verteidiger entsprechend meisterseitig anzupassen (es werden ja explizit auch NSCs vor dem Angriff im Traum gewarnt). Wichtig ist tatsächlich nur, dass da Vanya nicht innerhalb der Mauern ist.
3) Der Tempel ist gerettet und noch während die Verluste gezählt werden hat der Praiot Gilemon nichts besseres zu tun als eine Anklage gegen Praiwin zu erheben?
Hat er tatsächlich nicht
Aber hier wurden ja schon Vorschläge gemacht, Angriff und Prozess zeitlich zu entzerren, die ich sehr gelungen finde. Für mich war beim Schreiben der Gedanke entscheidend, dass den Helden eine Möglichkeit geboten werden musste, überhaupt in den Prozess berufen zu werden, statt das den dafür zuständigen Meisterpersonen zu überlassen. Dafür kam mir die Insellage Baltreas gelegen - und eben auch Gilemons Charakter, der aus Enttäuschung und Dogmatik heraus tatsächlich entsprechende Prioritäten setzt und ein schnelles Zeichen gegen die Zermürbung der Prinzipien seines Ordens setzen will.
Es kommt zum "Prozess", welcher leider nur auf einander prallende Weltanschauungen der verschiedenen Richtern sind. Zum Glück sitzt unser Praiot als Richter in den Verhandlungen und kann das geschehen beeinflussen.
Was ja schonmal ganz im Sinne des Abenteuers ist
Der Rest der Gruppe als "Helfer" (Protokollant, Gerichtswächter etc) können gerade einmal ein wenig zu schauen.
Das hingegen ist schade, denn diese Helden sollen ja gerade hinter den Kulissen des Verfahrens für die Richter einiges bewegen. Wenn das von den Charakteren her nicht passt, ist es tatsächlich nicht das richtige Abenteuer für die Gruppe. Dann ist es vermutlich tatsächlich besser, das Szenario auszulassen, in kleinerer Besetzung oder mit geeigneteren Zweithelden zu spielen, statt es 'auf Krampf' durchzuziehen.
Also gingen die Helden ins Archiv wo angeblich 10 Quellen gefunden werden können, im Abenteuer stehen allerdings gerade einmal 5, wovon eine davon eine uralte myranische Optimatenmaske ist, in welcher Magie nicht mehr nachweisbar ist.
Ich habe den Abenteuertext gerade nicht zur Hand, meine mich aber zu erinnern, dass ich die zehn Quellen hauptsächlich als Maximum für die Probenmechanik der Beweispunkte gesetzt habe (damit nicht per Probenwurf unzählig viele Beweismittel aus dem Archiv 'gezaubert' werden können), aber nicht den Platz hatte, jede dieser potenziellen Quellen auszuformulieren (auch die Inquisitionsakten sind da ja eine Art 'Joker'). So wie ja auch nicht jedes denkbare Argument Gilemons ausformuliert werden konnte. In der Tat tückisch für den Spielleiter - sorry dafür.
4) Endlich dürfen die Helden zum Orakeltor aufsteigen und bekommen eine Vision zu Gesicht. Und was ist da: "Schon wieder Quanion? Mit dem haben wir doch erst vor einem Monat in Arupal geplaudert. Und was, der Namenlose mischt mit? Wirklich?" Nun, das dürfte nach zweimaligem Auftreten von Zadig wirklich klar geworden sein. Hier hätte ich mir eine richtungweisenden Fingerzeig gewünscht, und nicht das Zeug das auf Seite 207 steht (das ist entweder schon verwertet oder unbrauchbar, speziell in dieser Situation). Wie dem auch sei: Enttäuschung nr. 4.
Siehe oben, beim Schreiben bin ich von keiner festen Szenarioreihenfolge ausgegangen. Wenn die Enthüllung des Namenlosen als dritte Partei kein echter Fingerzeig mehr ist, hat der Spielleiter Carte blanche - da durch das Baukastensystem nur er wissen kann, welche Erkenntnis an dieser Stelle der Kampagne für die Gruppe die sinnvollste ist, ist das etwas, was in der Abenteuervorbereitung bedacht sein will - gern auch abseits unserer Vorschläge im Band.
ps: und jetzt muss ich mich noch dafür entschuldigen, dass ich 1. vor allem nur Negativpunkte erwähnte und 2. mich hier ein wenig in Rage geschrieben habe. Ist eigentlich nicht meine Art, aber war wirklich etwas enttäuscht vom Abenteuer.
Ach, ich kann das ab und lerne ja auch dazu
Wie gesagt, schade, dass es nicht funktioniert hat. Hoffentlich entschädigt Euch der Rest der Queste