Ich habe diesen Roman mit 4 Sternen bewertet.
Wie andere empfand ich den Spannungsbogen auch etwas "ausgeleiert". Andererseits sehe ich das durchaus ein, denn es handelt sich hier ja um eine Übersetzung (eines Menschen wie ich vermute) von mehreren Liederzyklen. Obwohl es mehr eine kleine Biografie (mit Zusatzinformationen) darstellt. Im Gegensatz zu manch anderem empfinde ich den Schreibstil als recht passend. Der "Author" schreibt ja praktisch selbst, dass es keine 1 zu 1 Übersetzung ist. Eher ist es der Versuch diese Liederzyklen für Menschen fassbar zu machen. Der Roman schreibt von Göttern und Dämonen und der "Author" des "Buches" schreibt am Anfang extra, dass die Elfen jene nicht unterscheiden etc.. Im Großen und Ganzen sehe ich das was dargestellt werden sollte also als erreicht.
Da ich selbst Elfenspieler (und Elfenforscherspieler
) bin und mir schon einiges an Hintergrundinformation angeeignet habe, musste ich bei diesem Roman oft schmunzeln. Man hat oft diesen Augenblick, wo man denkt: "Ist das etwa das was ich denke, dass es ist?"
Auch bietet der Roman die eine oder andere schöne Idee für Elfencharaktere. Vielleicht spiele ich irgendwann mal einen Nachkommen der "Verbannten".
Allgemein waren die Figuren und die Geschehnisse etwas platt, aber das ist zu erwarten, wenn man Lieder über Jahrtausende alte Geschichten übersetzt, welche dazu noch nur von Legendensänger zu Legendensänger verbreitet werden. MMn hätte der Roman auch doppelt so viele Seiten haben können und damit die Charaktere lebendiger wirken lassen können, aber im Sinne des Hintergrundes wäre dies nicht.
Allgemein gibt dieser Roman gut die "Zeitlosigkeit" und "Andersartigkeit" der Elfen wieder. Während des gesammten Romans wusste ich kaum wie viel Zeit vergangen war und immer wieder musste ich nachschauen wie viele Seiten ich schon zurückgelegt hatte. Für mich hat das Lesen des Romans also durchaus das Elfengefühl rübergebracht.
Das einzige was mich etwas störte, war dass man verhältnismäßig wenig von der Macht der Lichtelfen mitbekommen hat. Stets hies es wie strahlend Aldarins Licht sei und ich hätte vermutet, dass sich dies auch in seinem Mandra niederschlägt, aber nie hat man große Differentionen zwischen den Asdhar'e und Lichtgeborenen Fenvar'e gemacht. Andererseits heisst es aber (nicht in diesem Roman), dass Lichtelfen ähnliche Macht haben wie Götter, ohne an das Mystherium von Kha gebunden zu sein.
Elfenfreunden ist dieser Roman sehr zu empfehlen. Leute die eher eine in sich geschlossene, spannende Geschichte lesen wollen, werden sie hier aber nicht unbedingt finden.