Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im November 1995 erschienenen Romans Der Drachenkönig von Uschi Zietsch.
Der Drachenkönig
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Der Roman hat recht wenig mit DSA zu tun.
Positiv ist dabei aber, dass der Handlungsort schon fast außerhalb Aventuriens liegt und der Roman deshalb auch nichts kaputt macht.
Was für ein bodenloser Mist! Ich habe ja "Túan der Wanderer" nicht gelesen und vielleicht sind mir deshalb wertvolle Informationen entgangen, und ich habe die Pointe nicht verstanden... aber ich glaube eher nicht.
So wie er daliegt, ist "Der Drachenkönig" ein billiges Machwerk von jemandem, der komplett unbegabt zu sein scheint! Der Held ist so gnadenlos perfekt und die Dorfis so bodenlos pazifistisch, dass es weh tut.
Die Bösewichter sind an Albernheit nicht zu überbieten - "teils echsenhaft, teils wölfisch, teils menschlich". Aha. Und wie soll ich mir das vorstellen, ohne eine ordentliche Beschreibung?
Es gibt so unendlich viele Ärgernisse in diesem Buch (Ich möchte nicht mit der ach so innigen Mensch-Delphin-Beziehung anfangen, die mal schnell vergessen wird, so wie der Held eine echte Frau vors Visier bekommt, nur um dann plötzlich wieder aufzutauschen...)
Dass der Roman absolut gar nichts mit Aventurien zu tun hat ist ja - wie Robak schon geschrieben hat - fast schon ein positiver Aspekt, aber warum verkaufe ich ihn dann unter dem DSA-Label? Ein Tal zwischen Aventurien und Riesland, dazu noch ein unbekanntes, nie wieder genanntes Volk - blos keine Infos über Riesland!
Und wenn es um Aventurien geht, geht alles schief - ein Kämpfer mit Zweihänder und Bastardschwert (tolle Wahl..), ein Borndorn als Jagdmesser, ein Bornländer namens Aigolf Thuranson.
Da passt das Titelbild (Eh so eine Schwachstelle der frühen DSA-Romane) gut ins Bild: Das ist vielleicht eine Mischung aus einer dreiköpfigen Schildkröte, einem Pteranodon und einer sehr wütenden Robbe, aber kein DRACHE!!!
1 Punkt, weils nicht schlechter geht.
Zuletzt geändert von Stollentroll am 29.08.2011 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
War das erste DSA-Buch das ich lass, obwohl ich damals nicht aktiv gespielt habe. Also betrachtet als einen Fantasy Roman ohne Hintergrundwissen fand ich ihn damals gut.
Heute sehe ich die Sache negativer. Doch ich bewerte meinen Ersteindruck.
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und einen Punkt vergeben. Bei Start der DSA-Romanreihe habe ich mir immer gleich jedes Buch kurz nach dem Erscheinen zugelegt und leider einige Mal bitterlich bereut - wie in diesem Fall.
Hat wirklich nur minimal mit DSA zu tun und für eine Rieslandentdeckung ist es einfach zu flach und langweilig.
Ich war mit dem Roman recht zufrieden. Meine Anforderungen an die Romane sind nicht so hoch wie von manch anderem - Hauptsache, ich werde unterhalten, mir sind die Charaktere sympathisch und es wird nicht grob gegen Fakten verstoßen. Und das ist in diesem Buch nicht der Fall. Locker-leichtes Lesen, daher 3 Sterne.
Robak hat geschrieben: ↑15.08.2011 11:45
Der Roman hat recht wenig mit DSA zu tun.
Positiv ist dabei aber, dass der Handlungsort schon fast außerhalb Aventuriens liegt und der Roman deshalb auch nichts kaputt macht.
Damit ist tatsächlich alles gesagt und trifft genau meine Wellenlänge...
Daher vergeb auch ich nur zwei Drachen, ähh Punkte.
Kurzfazit: Kurze und einfallslose Erzählung in der Tradition von Sword&Sorcery. 2/5 Punkten
Handlung: Aigolf Thuransson will ins Riesland. Es folgen zwei Episoden aus seinem Leben, von denen eine etwas weird und die andere linear und dafür ziemlich lang ist. Sie sind lose und etwas ungelenk miteinander verknüpft. Spannung entsteht aus der Größe der Herausforderungen und der Frage, wie Aigolf sie meistern wird.
Figuren: Das ist schnell zusammengefasst: Aigolf kann alles, weiß alles, hat alles schon erlebt und sich immer im Griff, auch wenn er körperlich völlig am Ende sein muss. Alle anderen Figuren sind nur Stichwortgeber und existieren nur in Relation zu ihm. Das ist besonders schade bei der außergewöhnlichen Kreatur Delora, die sicher eine spannende Figur abgäbe, wenn nicht ihre einzige - und überhaupt nicht entwickelte - Funktion wäre, unsterblich in Aigolf verliebt zu sein. Auch ein gegen Ende eingeführter potentiell spannender Charakter bekommt nicht einmal einen Namen über seine Funktion ("Hortwächter") hinaus. Die fremde Kultur der Drachenkinder ist unoriginell und heteronormativ - die generischen "Wilden", die in ihren Kenntnissen und insbesondere in der Kampfkraft hinter dem Helden zurückbleiben.
1/5 Punkten
Aventurizität: Einerseits sind einige Details wie die Namen der Götter korrekt zugeordnet, andererseits wird keine Sorgfalt darauf verwendet, aventurischen Hintergrund einzuarbeiten. Bei Beurteilung und Wirkungsweise von Magie scheint auch der Hintergrund nicht gut abgebildet, wenn beispielsweise ein magisches Schwert durch eine schwere Eisenkette schlagen kann. So kommt kaum Aventurien-Feeling auf. 2/5 Punkten
Sprache: In den Dialogen oft steif und auch sonst nicht immer trittsicher sind die Beschreibungen dennoch anschaulich und es ist auch unterhaltsam, wie Aigolfs übermenschliche Fähigkeiten sprachlich plausibiliert werden. Der relativ kurze Roman lässt sich noch ganz okay weglesen, die Sprache steht ihm nicht groß im Weg.
3/5 Punkten
Langes Fazit: Aigolf Thuransson sieht nicht von ungefähr etwa so aus wie der schnauzbärtige Protagonist vieler Yüce-Cover, denn die Romane von Uschi Zietsch sind die Pendants dazu: sie haben nicht viel mit dem übrigen Aventurien zu tun, aus dem sie nur einige Stichworte entlehnen, sondern sehen sich eher in der Tradition der Sword&Sorcery der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wer die überkandidelten und letztlich nicht besonders abwechslungsreichen Geschichten um Conan mag, kann im Grunde auch hier zugreifen.