pimpfl hat geschrieben: ↑26.02.2021 21:20
Ich schlage vor, diese Aspekte mal auszuklammern
D'accord - das führt nur zu Grundsatzdiskussionen, wie sich zeigt, daher verfolge ich meinen Gedanken besser hier nicht mehr weiter.
Was mich bedenklich stimmt, ist z.B., was
@WeZwanzig oben schon erwähnte am Beispiel der verschiedenen Prägungen. Was er zitiert hat ist einfach copy&paste innerhalb des gleichen Werkes - man streiche das Wort Animist und setze Runenschöpfer und benutze den gleichen Text 4-5mal hintereinander. Das ist schlechter Stil für jemanden, der das ganze Werk lesen will. Es ist den Leuten egal, die das Werk einfach nur als Nachschlagewerk benutzen wollen. Als was ist denn das Werk konzipiert? Als Wikipedia in gebundener Form und in mit bunten Bildern? Oder als etwas, was man von vorne bis hinten lesen kann.
Gehen wir einfach von der banalen Annahme aus, dass man bereit ist, für ein gedrucktes Buch Geld zu bezahlen und zwar proportional zur Seitenzahl und nützlichen Inhalt. Ulisses verkauft als Verlag gedruckte Bücher, also sollte es im Interesse der Firma sein, möglichst viele von diesen zu verkaufen. Einverstanden?
Je mehr Seiten ein Werk hat, desto mehr bin ich zu zahlen bereit, oder?
Je nützlicher sein Inhalt oder je mehr Inhalt, desto mehr bin ich bereit zu zahlen. Kann man sich darauf einigen oder ist das zu weit hergeholt?
Unter dem Aspekt leidet die Qualität eines Buches unter
- Dopplung von Inhalten innerhalb des gleichen Buches (s.o. genannte Prägungen)
- Dopplung mit anderen Werken (tote Seiten) - d.h. mit dem Erwerb weiterer Werke entwerten sie sich gegenseitig, da in mehreren das gleiche steht. (z.B. Professionen, die erneut im Supplement leicht verändert auftauchen. Das ist 90% kopiert + ein- zwei neue Sätze)
- "Platzverschwendung" (ich erinnere mich im Video an das Artwork zur Godi. Ca. 3/4 der Seite waren ohne Text, aber auch für diese Seiten zahlt man mit. Bestimmtes Artwork taucht ggf. mehrfach auf.
- Im Prinzip Dinge tun, die wir alle aus der Schule kennen, um die "Seiten schneller voll zu kriegen": größer schreiben, Füllworte, mehrmals das gleiche im selben Fließtext schreiben, nur mit anderen Worten. Also schwafeln. Große, bunte Bilder reinkopieren. Wer sich davon blenden lässt, bemerkt es nicht, wer es irgendwo peilt, fühlt sich veräppelt, weil das ist nicht wirklich seriös für einen Verlag.
- Fragmentierung von Inhalten, da es die Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit senkt
Wenn der Kunde also so empfindet, das ein Buch als "künstlich überfrachtet" gesehen wird oder nur "alter Wein in neuen Schläuchen", dann ist das in der Tat ein Problem. Liefert der Verlag wiederholt subjektiv oder soger objektiv schlechte Werke, dann verliert er Kunden - das kann also nicht im Sinne einer gesunden Publikationsstrategie sein.