DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Benutzeravatar
Der löbliche Pilger
Posts in topic: 52
Beiträge: 1087
Registriert: 21.12.2012 23:52
Wohnort: Ingelheim
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

@laryllan Du hast mich oben falsch zitiert. Der Text stammt nicht von mir. :)
Doc Sternau hat geschrieben: 15.07.2021 10:34 Das ist zwar für Kampagnen-Spieler eine doofe Vorgabe, ist aber tatsächlich gar nicht so dumm. Im Verlagswesen musst du bei Reihen immer davon ausgehen, dass sich der erste Band sehr gut verkauft und jeder folgende um Prozentsatz X schlechter. Das heißt von Band 1 verkaufst du meinetwegen 1000 Stk., von Band 2 noch 800, Band 3 dann noch 650 usw. Das ist eine ganz normale Entwicklung - deswegen hat man bei Romanserien auch ständig diese Erklärungstexte drin, wer wer ist, was bisher passierte usw. Das ist einfach nur drin, um Leute an der Reihe zu halten bzw. Zwischendrin-Einsteiger irgendwie auf Stand zu bringen (ja, solche Zwischeneinsteiger gibt es wirklich, k.a. warum).

Die Kampagnen-Abenteuer so zu bauen, dass jedes auch für sich alleine funktioniert ist sogar recht clever. Manche Spielrunde hat nicht wirklich viel Spaß dran, Krieg im Dschungel zu spielen, findet aber Intrigen sehr geil. Jetzt müssten sie beim Rabenkrieg erstmal 4 Abenteuer spielen, bis sie zum Intrigenabenteuer nach ihrem Geschmack kommen. Die werden die Kampagne vermutlich nie anfangen, fluchen aber, dass sie das geile Intrigenstück nie spielen können. So kaufen sie sich einfach den Teil, der sie interessiert und gut - genau wie die 'skip the flavor text we are wasting precious hacktime'-Fraktion einfach Band 5 rauslassen kann.
Hat alles seine Vor- und Nachteile. :)
Da würde ich dir widersprechen. Natürlich ist das nicht dumm, für den Verlag natürlich. Ich kenne keine Gruppe, die für sich entschieden hätte: "Och wir spielen lieber nur den Teil der Phileasson, in der wir die Karene eskortieren.". Auch der fünfte Band der Rabenkriegkapagne ist zwar als Teil der Kapagne gut gemacht, von dieser losgelöst jedoch eher langweilig für die Spieler. Und selbst wenn es eine Gruppe gibt, die sich genau hierzu entscheidet, dann kann man sich die 4-6 Seiten Anhang mit den Plündertabellen, den militärischen Rängen und dem übrigen Kram auch schenken, weil für die Gruppe der ganze weitere Krieg eben keine Rolle spielt.

Bei den Romanen wiederum hat das einen ganz anderen Grund: Die Bände erscheinen oftmals mit Monaten oder sogar Jahren Abstand, da macht es Sinn, eine Rekapitulation mit abzudrucken, wenn man den Lesern nicht zumuten möchte, alle vorangegangenen Bände nochmals zu lesen.
Auch die sinkenden Verkaufszahlen, mit denen du richtig liegst, sind kein Argument für die Spielbarkeit als Einzelabenteuer. Denn just jener Band, in den die Gesamtübersicht für die Kampagne gehört, nämlich der allererste, findet gemeinhin den größten Absatz.

Benutzer 18385 gelöscht

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18385 gelöscht »

@Der löbliche Pilger

Sorry, ich muss mich erst einmal an diese Forensoftware gewöhnen, das war ganz sicher keine Absicht. Ich hab es soweit ich das beurteilen kann korrigiert.

Benutzeravatar
Der löbliche Pilger
Posts in topic: 52
Beiträge: 1087
Registriert: 21.12.2012 23:52
Wohnort: Ingelheim
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Ich habe mir übrigens gestern auf Youtube die Einschätzung von Orkenspalter TV nach 5 Jahren DSA5 angeschaut:


Da gehe ich ausnahmsweise zu 90% mit. Die "Pathfinderisierung" von DSA ist schon sehr offensichtlich. Leider wird dadurch der Unique-Selling-Point von DSA, die lebendige Spielwelt, sträflichst vernachlässigt. Wenn DSA versucht, so wie Pathfinder oder D&D zu sein, muss es scheitern. D&D ist einfach das bessere System für diese Zielgruppe.

Unheil über Arivor ist vor 6 (!) Jahren erschienen und spielt 1039 BF. Der Handlungsstrang sollte in Banner der Ehre nochmal aufgegriffen werden. Wann bzw. ob das erscheint, steht in den Sternen. Es scheint beinahe so, als bremst der Verlag bewusst jedwede Weiterentwicklung der Spielwelt.

Einsam und verlassen steht da lediglich die Rabenkrieg-Kampagne (spielt 1042 BF) in meinen Regalen und bringt wenigsten etwas Leben nach Aventurien.

Morgel
Posts in topic: 7
Beiträge: 69
Registriert: 06.07.2011 21:06

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Morgel »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 13:02 ...Die "Pathfinderisierung" von DSA ist schon sehr offensichtlich. Leider wird dadurch der Unique-Selling-Point von DSA, die lebendige Spielwelt, sträflichst vernachlässigt. Wenn DSA versucht, so wie Pathfinder oder D&D zu sein, muss es scheitern. D&D ist einfach das bessere System für diese Zielgruppe.

... Es scheint beinahe so, als bremst der Verlag bewusst jedwede Weiterentwicklung der Spielwelt...
Ich habe mir mal diese Auszüge aus dem Zitat gegriffen, denn sie beschreiben das Problem aus meiner Sicht ziemlich gut: Die aktuelle Entwicklung von DSA in der 5. Edition nimmt Anleihen im Brettspiel (siehe Einsteigerboxen, Werkzeuge, Blips u.ä. haptischer Kram), in Videospielen (starker gamistischer Ansatz, "Abarbeitung" an Proben und Mechanismen u.ä.) und eben wie dargestellt auch an anderen RPs. Dabei wird - und das wurde schön gesagt - der Unique Selling point vernachlässigt.

Das blöde dabei ist offenbar, dass sich das Alleinstellungs- und Kernmerkmal von DSA, seine lebendige Geschichte und der Metaplot, schlechter verkaufen als Regeln und andere Hintergrundbände. Der Verlag reagiert aus der Sicht eines Wirtschaftsunternehmens mit der (zunächst) naheliegendsten Entscheidung: Er legt den Fokus auf jene Werke, die sich aktuell am Besten verkaufen. Dies geht spürbar zulasten der Spielwelt, das empfinde ich auch so.

Ich sehe das Problem, dass DSA als Rollenspiel immer das schlechtere Brettspiel und das schlechtere Videogame sein wird. Ich hoffe daher sehr, dass der Fokus bald wieder stärker auf die Entwicklung der Spielwelt und das "Rollenspiel DSA" gerichtet wird. Denn langfristig glaube ich, dass dies nachhaltigen Erfolg mit sich bringen wird. Wirtschaftlich betrachtet muss daran gearbeitet werden, wie die Abenteuer, Kampagnen und die lebendige Geschichte noch interessanter gestaltet und besser verkauft werden können. Da erwarte ich schlicht Qualität und Innovation und nicht, dass man sich hinstellt, und (aufgesplitterte) Regelbände über und über verkauft, nur weil sie sich eben (derzeit) besser verkaufen. Das ist ein Phänomen, das einem in der Gamingbranche bei MMos bsw. auch begegnet: Es wird zu wenig an dem Content gearbeitet, der das game ausmacht, der Spaß bringt. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass DSA vor allem von seinen 1-2 k "Alleskäufern"(Sammlern, treuesten Fans) und einer quantitativ nicht bestimmbaren Gruppe von Neueinsteigern und Gelegenheitskäufern lebt. Doch wieviele Prozent werden dabei zurückgelassen, die sich von der aktuellen Edition oder gänzlich von DSA abwenden, weil das, was das Spiel über 3 Jahrzehnte groß gemacht hat- die lebendige SPielwelt, der Metaplot, die großen Geschichten - derart vernachlässigt wird? Ich glaube inzwischen, dass dies eine relativ große Gruppe ist. Ich habe den aktuellen Content von Orkenspalter TV auch verfolgt und die Kommentare durchgesehen. Das sind nicht nur ein paar wenige, die dem Verlag und DSA die weitere Treue bereits versagt haben. Dabei halte ich es mit dem legendären Chefentwickler von FF xiv, Yoshi P, der einmal gesagt hat: "eine kritische Stimme wiegt doppelt so viel wie eine lobende" ... Dieser Grundsatz wird bei der Frage der Publikationsstrategie ME bei Ulisses viel zu wenig beherzigt.
Zuletzt geändert von Morgel am 15.07.2021 17:14, insgesamt 1-mal geändert.

Asleifswasserträger
Posts in topic: 215
Beiträge: 330
Registriert: 23.06.2020 17:06
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Morgel hat geschrieben: 15.07.2021 14:33
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 13:02 ...Die "Pathfinderisierung" von DSA ist schon sehr offensichtlich. Leider wird dadurch der Unique-Selling-Point von DSA, die lebendige Spielwelt, sträflichst vernachlässigt. Wenn DSA versucht, so wie Pathfinder oder D&D zu sein, muss es scheitern. D&D ist einfach das bessere System für diese Zielgruppe.

... Es scheint beinahe so, als bremst der Verlag bewusst jedwede Weiterentwicklung der Spielwelt...
Ich habe mir mal diese Auszüge aus dem Zitat gegriffen, denn sie beschreiben das Problem aus meiner Sicht ziemlich gut: Die aktuelle Entwicklung von DSA in der 5. Edition nimmt Anleihen im Brettspiel (siehe Einsteigerboxen, Werkzeuge, Blips u.ä. haptischer Kram), in Videospielen (starker gamistischer Ansatz, "Abarbeitung" an Proben und Mechanismen u.ä.) und eben wie dargestellt auch an anderen RPs. Dabei wird - und das wurde schön gesagt - der Unique Selling point vernachlässigt.

Das blöde dabei ist offenbar, dass sich das Alleinstellungs- und Kernmerkmal von DSA, seine lebendige Geschichte und der Metaplot, schlechter verkaufen als Regeln und andere Hintergrundbände. Der Verlag reagiert aus der Sicht eines Wirtschaftsunternehmens mit der (zunächst) naheliegendsten Entscheidung: Er legt den Fokus auf jene Werke, die sich aktuell am Besten verkaufen. Dies geht spürbar zulasten der Spielwelt, das empfinde ich auch so.

Ich sehe das Problem, dass DSA als Rollenspiel immer das schlechtere Brettspiel und das schlechtere Videogame sein wird. Ich hoffe daher sehr, dass der Fokus bald wieder stärker auf die Entwicklung der Spielwelt und das "Rollenspiel DSA" gerichtet wird. Denn langfristig glaube ich, dass dies nachhaltigen Erfolg mit sich bringen wird. Wirtschaftlich betrachtet muss daran gearbeitet werden, wie die Abenteuer, Kampagnen und die lebendige Geschichte noch interessanter gestaltet und besser verkauft werden können. Da erwarte ich schlicht Qualität und Innovation und nicht, dass man sich hinstellt, und (aufgesplitterte) Regelbände über und über verkauft, nur weil sie sich eben (derzeit) besser verkaufen. Das ist ein Phänomen, das einem in der Gamingbranche bei MMos bsw. auch begegnet: Es wird zu wenig an dem Content gearbeitet, der das game ausmacht, der Spaß bringt. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass DSA vor allem von seinen 1-2 k "Alleskäufern"(Sammlern, treuesten Fans) und einer quantitativ nicht bestimmbaren Gruppe von Neueinsteigern und Gelegenheitskäufern lebt. Doch wieviele Prozent werden dabei zurückgelassen, die sich von der aktuellen Edition oder gänzlich von DSA abwenden, weil das, was das Spiel über 3 Jahrzehnte groß gemacht hat- die lebendige SPielwelt, der Metaplot, die großen Geschichten - derart vernachlässigt wird? Ich glaube inzwischen, dass dies eine relativ große Gruppe ist. Ich habe den aktuellen Content von Orkenspalter TV auch verfolgt und die Kommentare durchgesehen. Das sind nicht nur ein paar wenige, die dem Verlag und DSA die weitere Treue bereits versagt haben. Dabei halte ich es mit dem legendären Chefentwickler von FF xiv, Yoshi P, der einmal gesagt hat: "eine kritische Stimme wiegt doppelt zu viel wie eine lobende" ... Dieser Grundsatz wird bei der Frage der Publikationsstrategie ME bei Ulisses viel zu wenig beherzigt.
Einfach alles was du hier schreibst, gibt meine Gefühlslage wieder wie sie jetzt ist.
Du schreibst, dass du hoffst das Ulisses den Fokus wieder auf die Spielwelt legen wird, aber daran glaube ich nicht mehr.
Wenn man sich mal anschaut, wieviel Umsatz mit CF´s für Regionen gemacht wird oder für Retro DSA Editionen, sehe ich für Ulisses einfach kein Grund diesen Weg zu ändern.
Die Käufer die Ulisses hat und das sind in der Regel nicht die Veteranen, wollen diese ganzen Verregelungen, im Discord Channel von Ulisses werden teilweise extrem kleinteilige Regeldiskussionen geführt....
Es gibt einfach keinen Grund für Ulisses, diesen Weg zu verlassen.
Die Sachen werden gekauft, auch wenn Sie Qualitativ schlecht sind.

Teilweise sind auch leider die Abenteuer, die für DSA5 erschienen sind einfach nicht gut.
Wir sind 2016 in DSA5 eingestiegen und waren am Anfang die totalen Fanboys (wir haben seit 20 Jahren PnP Erfahrung).
Hexenreigen, Offenbarung des Himmels etc. fanden wir alles klasse.
Dann wollten wir eine Kampagne spielen und unsere Wahl fiel auf die Theaterritter....
Hätten wir das mal gelassen, ich verweise einfach auf die Bewertungen hier im Forum... Nach dem Schwarzen Forst haben wir die Kampagne abgebrochen, da das einfach zu Unlogisch wurde..
Es gibt ja das eine oder andere Abenteuer von DSA 5 das gut ist, aber die Masses ist es nicht.
Oder die Heldenwerke, denen man es anmerkt, dass Ulisses hier versucht auf sehr günstigen Wege ohne eine Unterstützung durch die Redaktion Content zu kreieren. Die Axt im Walde oder Der Blaue Bruder seien hier nur erwähnt.
Das was Aventurien ausmache, die Lebendige Geschichte, wird einfac von Ulisses sehr stiefmütterlich behandelt, man verdient damit einfach nicht genug Geld.

Edit: es mag sein, dass es jetzt gute Kampagne mit der Sternenträger und Rabenkrieg Kampagne gibt, aber meine Gruppe z.b. hat in den letzten 2,5 Jahren die Philieasson Saga gespielt und jetzt sitzen wir an der G7, wir haben einfach kein Interesse mehr an den aktuellen DSA5 Abenteuern.

Benutzeravatar
Der löbliche Pilger
Posts in topic: 52
Beiträge: 1087
Registriert: 21.12.2012 23:52
Wohnort: Ingelheim
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Morgel hat geschrieben: 15.07.2021 14:33 Ich habe mir mal diese Auszüge aus dem Zitat gegriffen, denn sie beschreiben das Problem aus meiner Sicht ziemlich gut: Die aktuelle Entwicklung von DSA in der 5. Edition nimmt Anleihen im Brettspiel (siehe Einsteigerboxen, Werkzeuge, Blips u.ä. haptischer Kram), in Videospielen (starker gamistischer Ansatz, "Abarbeitung" an Proben und Mechanismen u.ä.) und eben wie dargestellt auch an anderen RPs. Dabei wird - und das wurde schön gesagt - der Unique Selling point vernachlässigt.

Das blöde dabei ist offenbar, dass sich das Alleinstellungs- und Kernmerkmal von DSA, seine lebendige Geschichte und der Metaplot, schlechter verkaufen als Regeln und andere Hintergrundbände. Der Verlag reagiert aus der Sicht eines Wirtschaftsunternehmens mit der (zunächst) naheliegendsten Entscheidung: Er legt den Fokus auf jene Werke, die sich aktuell am Besten verkaufen. Dies geht spürbar zulasten der Spielwelt, das empfinde ich auch so.

Ich sehe das Problem, dass DSA als Rollenspiel immer das schlechtere Brettspiel und das schlechtere Videogame sein wird. Ich hoffe daher sehr, dass der Fokus bald wieder stärker auf die Entwicklung der Spielwelt und das "Rollenspiel DSA" gerichtet wird. Denn langfristig glaube ich, dass dies nachhaltigen Erfolg mit sich bringen wird. Wirtschaftlich betrachtet muss daran gearbeitet werden, wie die Abenteuer, Kampagnen und die lebendige Geschichte noch interessanter gestaltet und besser verkauft werden können. Da erwarte ich schlicht Qualität und Innovation und nicht, dass man sich hinstellt, und (aufgesplitterte) Regelbände über und über verkauft, nur weil sie sich eben (derzeit) besser verkaufen. Das ist ein Phänomen, das einem in der Gamingbranche bei MMos bsw. auch begegnet: Es wird zu wenig an dem Content gearbeitet, der das game ausmacht, der Spaß bringt. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass DSA vor allem von seinen 1-2 k "Alleskäufern"(Sammlern, treuesten Fans) und einer quantitativ nicht bestimmbaren Gruppe von Neueinsteigern und Gelegenheitskäufern lebt. Doch wieviele Prozent werden dabei zurückgelassen, die sich von der aktuellen Edition oder gänzlich von DSA abwenden, weil das, was das Spiel über 3 Jahrzehnte groß gemacht hat- die lebendige SPielwelt, der Metaplot, die großen Geschichten - derart vernachlässigt wird? Ich glaube inzwischen, dass dies eine relativ große Gruppe ist. Ich habe den aktuellen Content von Orkenspalter TV auch verfolgt und die Kommentare durchgesehen. Das sind nicht nur ein paar wenige, die dem Verlag und DSA die weitere Treue bereits versagt haben. Dabei halte ich es mit dem legendären Chefentwickler von FF xiv, Yoshi P, der einmal gesagt hat: "eine kritische Stimme wiegt doppelt zu viel wie eine lobende" ... Dieser Grundsatz wird bei der Frage der Publikationsstrategie ME bei Ulisses viel zu wenig beherzigt.
Du, ich bin mir nicht sicher, ob sich der derzeitige Weg langfristig für Ulisses rechnet. Natürlich verkauft sich ein Regelwerk zunächst einmal besser als ein Abenteuer oder ein Regionalband. Immerhin willst du die Werkzeuge an der Hand haben, um das Abenteuer und die Region überhaupt bespielen zu können. Aber wenn einer der Befürworter dieser Publikationsstrategie einmal bemerken sollte, dass D&D das gleiche nur in besser macht, dann adios DSA.

Warum wurde denn dieser "Sir Robert" auf der GenCon so gefeiert? Oder die noch bessere Frage: Was hat ihn denn selbst an DSA so dermaßen entzückt, dass er zu seiner legendären Lobpreisung ansetzen musste? Genau, es waren NICHT die Regeln. :lol:
Noch lebt DSA von den Sammlern und Fans der Vergangenheit. Ich bin ja auch einer der Personen, die sich jedes Abenteuer und jeden Regionalband unbesehen kaufen, weil ich mehr über die Welt erfahren will. Alles andere wird von mir allerdings schon boykottiert und es fehlt nicht mehr viel, da ziehe ich mich komplett zurück. Beim letzten CF war ich schon gar nicht mehr dabei. Und in meinen beiden Gruppen bin ich ohnehin der letzte, der überhaupt noch aktuelle DSA-Sachen kauft.

Ich halte die Strategie von Ulisses demnach für äußert kurzsichtig. Wenn man den Fokus nicht bald darauf lenkt, was DSA ausmacht und vor allem, was DSA besser macht als die Konkurrenz, dann wird man sich in 5 Jahren der Marktmacht von D&D beugen müssen und verschwindet von der Bildfläche.

Wie geil wäre es denn bitte, wenn wir uns darüber unterhalten könnten, dass DSA das lebendige Fantasy-RPG für Simulationisten und Storyteller wäre? Permanent neue Abenteuer, überall auf der Welt passiert etwas, die Kugel dreht sich weiter und weiter...

Asleifswasserträger
Posts in topic: 215
Beiträge: 330
Registriert: 23.06.2020 17:06
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

@Der löbliche Pilger:

Amen!

Selbst absolute Fanboys, wenden sich von Ulisses ab bzw. kritisieren sehr stark die Politik von Ulisses.
Ich denke nicht, dass es noch 5 Jahre dauern wird, bis D&D hier den Markt beherrschen wird.
Das wird eher früher sein.
Das fängt ja schon beim Marketing an, Ulisses setzt auf Foundry VTT das eine hohe Finanzielle Eingangshürde hat, bei dem die Module nicht günstig sind.
WotC setzt auch Roll20, dort kosten die Kampagnen teilweise nur 22€. Ich leite dort das Grabmal der Vernichtung und die Umsetzung ist grandios.

Benutzeravatar
Denderan Marajain
Posts in topic: 14
Beiträge: 7146
Registriert: 13.02.2007 16:49
Wohnort: Wien

Auszeichnungen

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 15.07.2021 15:58 @Der löbliche Pilger:

Amen!

Selbst absolute Fanboys, wenden sich von Ulisses ab bzw. kritisieren sehr stark die Politik von Ulisses.
Ich denke nicht, dass es noch 5 Jahre dauern wird, bis D&D hier den Markt beherrschen wird.
Das wird eher früher sein.
Das fängt ja schon beim Marketing an, Ulisses setzt auf Foundry VTT das eine hohe Finanzielle Eingangshürde hat, bei dem die Module nicht günstig sind.
WotC setzt auch Roll20, dort kosten die Kampagnen teilweise nur 22€. Ich leite dort das Grabmal der Vernichtung und die Umsetzung ist grandios.
Als nicht D&D Kenner und DSA5 Gegner wo ist hier bitte genau die Konkurrenz? D&D kann man doch gar nicht mit DSA vergleichen

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 93
Beiträge: 6420
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Nachricht der Moderation

Liebe Leute,
ich muss mal kritisch anmerken, dass es die Lesbarkeit eines Beitrags nicht erhöht, wenn man einen sehr langen Beitrag vollständig zitiert, nur um zu belegen, dass man ihm in Gänze zustimmt.
In diesem Fall bietet es sich an, direkt auf den entsprechenden Beitrag zu verlinken.

Dann müssen Mitlesende am Smartphone nicht gefühlt 1 km runterscrollen, um den neu hinzugekommenen Text zu finden. :)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Engor
Posts in topic: 16
Beiträge: 351
Registriert: 19.11.2013 21:20
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Engor »

Ich würde auch da ansetzen, was @Morgel angesprochen hat. Ich kann es einem Verlag nicht grundsätzlich verdenken, auf profitable Produkte zu schauen und diese dementsprechend auch herzustellen. Daraus resultiert die Aufteilung von Regeln auf viele Bände, das verkauft sich offenkundig sehr gut.
Abenteuer verkaufen sich leider nicht so gut, deshalb wird hier nicht der zentrale Fokus gelegt, bzw. wird hier im Zentrum auf Heldenwerke und Kampagnen gesetzt, klassische Einzelabenteuer sind sehr rar geworden.
Sich an der Stelle allein an den Verkaufszahlen zu orientieren, ist aus meiner Sicht zu kurz gedacht. Auch ich sehe als Alleinstellungsmerkmal den Metaplot, den risiegen Geschichtenfundus, den Aventurien bietet. Wenn der nicht ständig weitergeführt wird, verliert auch der Rest seinen Reiz. Ich glaube, wenn man das weiter zu stiefmütterlich behandelt, ist das auf Dauer falsch. Das ist doch der Motor, der das Spiel am Leben hält und wenn das stimmt, verkaufen sich auch alle anderen Bereiche gut. Zahlen kenne ich natürlich nicht mal ansatzweise, trotzdem bin ich überzeugt, dass das Erzählen wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden muss. "Rabenblut" ist ein hervorratendes Beispiel dafür, wie gut spannend erzählte Plots Aventurien weiterbringen.
Un nach wie vor halte ich es für wichtig, den Kernfokus beizubehalten. Die Werkzeuge, Mythos-DSA, vor allem Wege der Vereinigungen, das alles sind Nebenprodukte, weit abseits vom Kernfokus, die viele Kapazitäten abziehen. Warum hier nicht mehr die wichtigen Sachen berücksichtigt werden, verstehe ich nicht, nimmt man die bekannten Crowdfunding-Zahlen, dann sieht man doch wie erfolgreich Regionalspielhilfen da sind, Thorwal und die Sonnenküste haben da ja sehr gute Zahlen eingefahren.

Carus
Posts in topic: 125
Beiträge: 273
Registriert: 27.07.2018 01:40

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Carus »

Morgel hat geschrieben: 15.07.2021 14:33 Ich habe mir mal diese Auszüge aus dem Zitat gegriffen, denn sie beschreiben das Problem aus meiner Sicht ziemlich gut: Die aktuelle Entwicklung von DSA in der 5. Edition nimmt Anleihen im Brettspiel (siehe Einsteigerboxen, Werkzeuge, Blips u.ä. haptischer Kram), in Videospielen (starker gamistischer Ansatz, "Abarbeitung" an Proben und Mechanismen u.ä.) und eben wie dargestellt auch an anderen RPs. Dabei wird - und das wurde schön gesagt - der Unique Selling point vernachlässigt.

Das blöde dabei ist offenbar, dass sich das Alleinstellungs- und Kernmerkmal von DSA, seine lebendige Geschichte und der Metaplot, schlechter verkaufen als Regeln und andere Hintergrundbände. Der Verlag reagiert aus der Sicht eines Wirtschaftsunternehmens mit der (zunächst) naheliegendsten Entscheidung: Er legt den Fokus auf jene Werke, die sich aktuell am Besten verkaufen. Dies geht spürbar zulasten der Spielwelt, das empfinde ich auch so.
Ich gebe dir ebenfalls recht. Für mich macht es sich besonders am Hintergrund fest. In den grundlegenden Regelwerken zu Götterwirken und Magie findet sich so gut wie kein Hintergrund. Da ich nur DSA 5 kenne, musste ich erst mal merken, dass ich dafür die alten Regelwerke kaufen muss, denn dort wird auch der Hintergrund zu den ganzen Regeln mitgeliefert. In der aktuellen Edition fehlt der einfach fast völlig und es geht hier wirklich um ganz grundlegendes was z.B. Gildenmagier und die 12-Göttlichen Kirchen betrifft. Ausser Vademecums gibt es eigentlich gar keine richtigen Hintergrundbände mehr. Die Pandämonien, Herbarien und Transmutarien sind schön gemacht aber die Bereiche werden halt immer peripherer und ich habe das Gefühl, dass es hier mehr darum geht, noch weitere Bereiche für Regeln zu finden, die noch nicht abgedeckt sind.

Ich frage mich nur, wie man auch wieder anderes stark machen kann? Denn letztendlich wird auch produziert was sich verkauft und Regelwerke sind hier halt offenbar am stärksten. Zu Beginn dachte ich mir immer, dass dann irgendwann ein toller Hintergrundband zu Kirchen und Glauben erscheinen muss. Auch weil die Regeln ja irgendwann durch sind. Aber in letzter Zeit bin ich irgendwie desillusioniert geworden :(

Benutzeravatar
Satinavian
Posts in topic: 49
Beiträge: 4527
Registriert: 30.03.2007 11:53

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Denderan Marajain hat geschrieben: 15.07.2021 16:18 Als nicht D&D Kenner und DSA5 Gegner wo ist hier bitte genau die Konkurrenz? D&D kann man doch gar nicht mit DSA vergleichen
Kann man nicht ?

DSA ist schon Jahrzehnte lang ein eher klassisches Rollenspielsystem (also eher ohne narrative Regeln wie bei Fate oder Apocalypse World) mit großem Regelumfang gewesen. Genau wie Shadowrun, D&D, Splittermond und viele viele andere. Das ging gut, weil man eine immense Spielerpopulation hatte, die immer neue Leute in das Spiel einführten und Gruppenwechsel leicht machte, eine detailliert ausgearbeitete Spielwelt, der im deutschsprachigen Raum absolut nichts gewachsen war und die sich erlebbar weiterentwickelte und Regeln die in Punkto Simulation der Konkurrenz weit überlegen waren, auch wenn man bei anderen Punkten hinterherhinkte. Dazu hat D&D in der 4. eine Schwäche gehabt, auf der man sich gut ausruhen konnte. Aber im Prinzip kämpft man schon um die gleiche Zielgruppe für klassisch aufgebaute, regellastige Fantasyrollenspiele.

Aber jetzt ?
- Die Spielerschaft ist zersplittert wie nie zuvor. Leute, die DSA neu kennen lernen, werden nicht unbedingt in die 5. eingeführt und wer umzieht und neue DSA-Gruppen sucht, muss oft das System wechseln.
- Der Hintergrund... die neuen Regionalbände stocken, die alten sind nicht erhältlich. Und so viel besser als die alten sind die neuen auch nicht. Der Metaplot ist bis auf die Rabenkriegkampagne tot.
- Die offiziellen Abenteuer : Rabenkrieg bekommt gute Kritiken. Ansonsten tut man sich schwer, Dinge zu schreiben, die keine Einsteigerabenteuer sind.
- Man ist immer noch besser in Simulation als D&D, hauptsächlich dank des Talentsystems. Dafür ist man nun erheblich unübersichtlicher und unhandlicher, was vor zwanzig Jahren noch nicht der Fall war und die alten Schwächen sind alle geblieben. Die Konkurrenz schläft nicht, was Regeln angeht, Regeln, die vor zwanzig Jahren OK gewesen wären, kommen heute als ziemlich unterdurchschnittlich daher. Und im Vergleich... während es genug Leute gibt, die DSA5-Regeln gegen den DSA4-Vorgänger loben, gibt es kaum jemanden, der diese an sich und im Vergleich zum restlichen Rollenspielkosmos lobt.

Ich weiß nicht, ob ein Fokus auf mehr Regeln und weniger Hintergrund helfen kann, wenn die Regeln nicht die Stärke von DSA sind und die Konkurrenz genau dies besser macht.

Numinoru
Posts in topic: 28
Beiträge: 94
Registriert: 27.06.2021 15:39

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 12:01 Als nicht D&D Kenner und DSA5 Gegner wo ist hier bitte genau die Konkurrenz? D&D kann man doch gar nicht mit DSA vergleichen
Wir haben grad parallel eine DSA- und eine D&D-Kampagne am Laufen. Ehrlich gesagt, ähnelt sich der Spielstil von System a und System b mit Spielergruppe x erheblich mehr als der von System a mit Spielergruppe x und Spielergruppe y.

Asleifswasserträger
Posts in topic: 215
Beiträge: 330
Registriert: 23.06.2020 17:06
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Numinoru hat geschrieben: 15.07.2021 19:26
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 12:01 Als nicht D&D Kenner und DSA5 Gegner wo ist hier bitte genau die Konkurrenz? D&D kann man doch gar nicht mit DSA vergleichen
Wir haben grad parallel eine DSA- und eine D&D-Kampagne am Laufen. Ehrlich gesagt, ähnelt sich der Spielstil von System a und System b mit Spielergruppe x erheblich mehr als der von System a mit Spielergruppe x und Spielergruppe y.
Ich meistere eine D&D und eine DSA Kampagne und wir werden jetzt das DSA5 Regelwerk ablegen und komplett beide Welten mit D&D5e bespielen.

Benutzeravatar
DnD-Flüchtling
Posts in topic: 188
Beiträge: 2593
Registriert: 18.11.2018 19:25

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 12:01 Da würde ich dir widersprechen. Natürlich ist das nicht dumm, für den Verlag natürlich. Ich kenne keine Gruppe, die für sich entschieden hätte: "Och wir spielen lieber nur den Teil der Phileasson, in der wir die Karene eskortieren.".
Witzig, dass du das erwähnst, wir haben damals nämlich genau das gemacht - unabsichtlich allerdings. Ein Freund von mir hatte WdWdW gekauft und dann spielten wir das separat, und auch wenn es so recht und schlecht ging, war ich komplett verwirrt, was denn diese Shaja und dieser Phileasson von uns wollen und warum die die ganze Zeit mit uns abhängen. Vor allem ist die ganze Elfenstory an uns vorbeigerauscht, rückblickend kann ich mich nur an die Abschnitte in Fasar (das Hippodrom!) und den Bettlertreck nach Brokscal erinnern.

So ganz spontan fällt mir auch von den älteren Kampagnen eigentlich nur die für das Südmeer an, die man im Zweifelsfall auch unvollständig spielen kann.
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.07.2021 13:02 Da gehe ich ausnahmsweise zu 90% mit. Die "Pathfinderisierung" von DSA ist schon sehr offensichtlich. Leider wird dadurch der Unique-Selling-Point von DSA, die lebendige Spielwelt, sträflichst vernachlässigt. Wenn DSA versucht, so wie Pathfinder oder D&D zu sein, muss es scheitern. D&D ist einfach das bessere System für diese Zielgruppe.
Dazu kommt auch, dass DSA nicht so recht für eine DnDisierung oder Pathfinderisierung eignet.
In DnD konnte man immer irgendwelche Klassenbücher auf den Markt werfen, oder zusätzliche Prestigeklassen in die Spielhilfen packen etc.; bei DSA geht das ganze dagegen hinten und vorne nicht:

- die Professionen lassen sich alle anhand der Basisregeln selbst zusammenbauen, womit irgendwelche nachgereichten Professionskits im Grunde redundant sind; und ohne ein Klassensystem kann man keine zusätzlichen Klassen oder Prestigeklassen einführen.
- während die Feats bei DnD überwiegend sehr große Auswirkungen haben (und man sie sorgfältig auswählen sollte), werden bei DSA fast nur überflüssige Sonderfertigkeiten hinzugefügt - da hat man dann hier 1 Punkt Regeneration mehr und dort eine Erleichterung von 1 auf eine Teilprobe etc.; also nichts, was wirklich sexy ist.
- und schließlich hat man bei DnD immer ein komplettes Spiel gehabt, wenn man die drei Handbücher hatte (Spieler, Spielleiter, Monster), und nicht nur die Sparversion. Diesen Vollständigkeitsgrad hat DSA 5 jedenfalls nicht ohne irgendwelche Erweiterungen.
Engor hat geschrieben: 15.07.2021 16:22 Ich würde auch da ansetzen, was @Morgel angesprochen hat. Ich kann es einem Verlag nicht grundsätzlich verdenken, auf profitable Produkte zu schauen und diese dementsprechend auch herzustellen. Daraus resultiert die Aufteilung von Regeln auf viele Bände, das verkauft sich offenkundig sehr gut.
Abenteuer verkaufen sich leider nicht so gut, deshalb wird hier nicht der zentrale Fokus gelegt, bzw. wird hier im Zentrum auf Heldenwerke und Kampagnen gesetzt, klassische Einzelabenteuer sind sehr rar geworden.
Sich an der Stelle allein an den Verkaufszahlen zu orientieren, ist aus meiner Sicht zu kurz gedacht.
Jup. Man kann eine Kuh nämlich auch melken, anstatt sie zu schlachten.

Numinoru
Posts in topic: 28
Beiträge: 94
Registriert: 27.06.2021 15:39

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Numinoru »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 15.07.2021 23:20 werden bei DSA fast nur überflüssige Sonderfertigkeiten hinzugefügt - da hat man dann hier 1 Punkt Regeneration mehr und dort eine Erleichterung von 1 auf eine Teilprobe etc.; also nichts, was wirklich sexy ist.
Das ist eine Sache, die mich auch irritiert. Tausend kleine +1 Boni, die man aus x Büchern zusammensuchen, nach komplexen Formeln kaufen, erinnern und aufaddieren muss. Und dann lese ich hier in nem anderen Thread, dass ein paar Punkte mehr oder weniger gar keinen merklichen Unterschied machen. Da stimmt einfach die (mental load) Kosten - Nutzen (rollenspielerischer Mehrwert am Spieltisch) Relation nicht.

Benutzeravatar
ledaeth
Posts in topic: 3
Beiträge: 290
Registriert: 18.08.2017 12:15
Wohnort: Karlsruhe
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von ledaeth »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 14.07.2021 15:17 Zudem muss ich @DnD-Flüchtling in dem Punkt beipflichten, dass der Umgang von Ulisses mit Kritik eigentlich nicht wirklich Thema des Videos gewesen ist. Eher wurde der Umgang der DSA-Community mit Kritik oder Lob als bedenklich gewertet. In diesem Punkt bin ich dann wieder ganz bei Orkenspalter TV. :)
Das stimmt zwar, aber ich finde die inhaltliche Lücke nach "Gleichzeitig gab es immer mehr Dinge an dieser Firma, die mir aufgefallen sind, und die mir nicht besonders gut gefallen haben, was ich Ulisses auch kommuniziert habe." durchaus sprechend. Man hätte ja danach durchaus einfügen können, wie das von Ulisses aufgenommen wurde. Dass das nicht passiert, sagt schon einiges aus.
Generell finde ich die sehr vorsichtigen, zurückhaltend freundlichen Formulierungen ab 15:20 im Video), na ja, sagen wir mal "spannend".
Denn wie ein sehr weiser Mann einmal sagte: „Da, wo du hingehst, da bist du dann.“

Aussprachehilfe zu "ledaeth": [​liːdai:θ]

Asleifswasserträger
Posts in topic: 215
Beiträge: 330
Registriert: 23.06.2020 17:06
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

ledaeth hat geschrieben: 16.07.2021 09:24
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 14.07.2021 15:17 Zudem muss ich @DnD-Flüchtling in dem Punkt beipflichten, dass der Umgang von Ulisses mit Kritik eigentlich nicht wirklich Thema des Videos gewesen ist. Eher wurde der Umgang der DSA-Community mit Kritik oder Lob als bedenklich gewertet. In diesem Punkt bin ich dann wieder ganz bei Orkenspalter TV. :)
Das stimmt zwar, aber ich finde die inhaltliche Lücke nach "Gleichzeitig gab es immer mehr Dinge an dieser Firma, die mir aufgefallen sind, und die mir nicht besonders gut gefallen haben, was ich Ulisses auch kommuniziert habe." durchaus sprechend. Man hätte ja danach durchaus einfügen können, wie das von Ulisses aufgenommen wurde. Dass das nicht passiert, sagt schon einiges aus.
Generell finde ich die sehr vorsichtigen, zurückhaltend freundlichen Formulierungen ab 15:20 im Video), na ja, sagen wir mal "spannend".
Ja, der Part was sehr spannend.

Durch ein Kommentar unter dem betreffenden Video, habe ich mir mal die Bewertungen des Unternehmens Ulisses auf Kununu angeschaut.

Das war mal Harter Tobak....

https://www.kununu.com/de/ulisses-spiele/kommentare

Benutzeravatar
Satinavian
Posts in topic: 49
Beiträge: 4527
Registriert: 30.03.2007 11:53

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Numinoru hat geschrieben: 16.07.2021 07:10
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 15.07.2021 23:20 werden bei DSA fast nur überflüssige Sonderfertigkeiten hinzugefügt - da hat man dann hier 1 Punkt Regeneration mehr und dort eine Erleichterung von 1 auf eine Teilprobe etc.; also nichts, was wirklich sexy ist.
Das ist eine Sache, die mich auch irritiert. Tausend kleine +1 Boni, die man aus x Büchern zusammensuchen, nach komplexen Formeln kaufen, erinnern und aufaddieren muss. Und dann lese ich hier in nem anderen Thread, dass ein paar Punkte mehr oder weniger gar keinen merklichen Unterschied machen. Da stimmt einfach die (mental load) Kosten - Nutzen (rollenspielerischer Mehrwert am Spieltisch) Relation nicht.
Ich denke, das ist einfach die Folge inkosistenten Regeldesigns. Zu Beginn von DSA5 hatte man die Vostellung, dass die DSA4-Talent/Erleichterung/Erschwernisskala viel zu kleinteilig sei und hat alles auf die neuen Erleichterungen/Erschwernisse und Qualitätsstufen umgeschrieben. Dann hat man entschlossen, dass Erweiterungen zum Grundregelwerk optional und kompatibel sein müssen, also nicht das Balancing massiv beeinflussen dürfen. Und dann hat man entschieden, dass all die kleinen Details und Besonderheiten Regeleinfluss brauchen, damit sie gekauft werden. Zusammengenommen ist das Ergebnis von absolut unbedeutenden Teilprobenerleichterungen und Charakterbauoptionen ohne spürbare Auswirkungen ziemlich vorhersehbar. Was soll man denn sonst bei den Rahmenbedingungen tun ? Die Weichen dazu wurden schon vor fünf Jahren gestellt.

Morgel
Posts in topic: 7
Beiträge: 69
Registriert: 06.07.2011 21:06

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Morgel »

Das Ding is ja irgendwie auch folgendes: Es hat sich über die Jahrzehnte generell etwas verändert in der Publikationstrategie des Schwarzen Auges und das hat auch Gründe. Ganz früher waren es die Erfinder und Gründer, die OG`s sozusagen. Die haben DSA entwickelt als Rollenspiel von RPler für RPler. Dann kam die zweite Generation, die Römers, Westes, Wachholzes und Masbergs (ich spanne da einfach mal einen weiten Bogen): Kreative RPler, die unter einem sehr präsenten und starken Eindruck der "Gründerzeit" standen und das Spiel vor allem hinsichtlich Gameplay weiterentickelt haben, also mit einem starken Fokus auf den (Meta-)plot und simulationistische Spielansätze (dass dabei im Rahmen von 4.1 mit den Regeln einiges in den Sand gesetzt wurde, lässt sich natürlich nicht verhehlen). In der dritten Generation steht seit vielen Jahren nun Ulisses, das mit Markus als CEO einen durchaus ambitionierten Kaufmann an der Spitze hat, für den DSA nicht unter den top drei seiner Lieblingsspiele steht, also im Grunde eher ein wichtiges Wirtschaftsgut seines Unternehmens darstellt (Quelle: https://ulisses-spiele.de/mitarbeiter/). Das ist in der dritten Generation ein Wandel, durch den DSA nicht mehr von den Machern, den OGs und ihren Erben entwickelt wird, die primär eine große Liebe zum Game hatten, sondern von einem Wirtschaftsunternehmern, das sich zum größten Verlag für Fantasy Spiele entwickeln möchte.

Wenn aber ein Spiel nach "monetization/Marketing metrices" und nicht mehr primär nach dem Gameplay entwickelt wird, erhält man ein anderes Spiel. An diesem Punkt stehen wir im Moment mMn. Wenn man ein Spiel va unter monetären Gesichtspunkten entwickelt und publiziert, verjagt man über kurz oder lang die Kreativen, die das Spiel dort hin gebracht haben, wo es ist oder einmal war. Damit geht der Motor der Innovation und Liebe zum Spiel schleichend verloren. Viele (nicht alle) Autoren können ihre Kreativität nicht in dem Maße ausleben, wie es dem Spiel gut täte. Einige bleiben länger, andere gehen oder werden gegangen. Wie man an (einigen) Redakteuren sieht, wandeln sich sogar die Enwickler des Spiels in "Sales-"Leute, dh selbst vor den Entwicklern macht diese Strategie nicht halt. Wenn aber der Fokus auf Marketing und Verkauf liegt, leidet die Entwicklung. Das hat Steve Jobs in einem legendären Interview bereits vor vielen Jahren kritisiert (Quelle: die Gaming Branche insgesamt steht mehr und mehr unter diesem Vorwurf.

Der DSA Redaktion und den Autoren müsste wieder mehr Raum gegeben werden, den "Core" und das Gameplay von DSA weiterzuentwickeln. Es ist Aufgabe der Unternehmensführung, dies wirtschaftlich und strukturell zu steuern!

Numinoru
Posts in topic: 28
Beiträge: 94
Registriert: 27.06.2021 15:39

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Vielleicht war es für D&D sogar ein Vorteil, dass die vierte so gecrasht ist. Man hat sich dann für 5 auf den Kern besonnen, der das Spiel ausmacht, voll auf Spielbarkeit und Einsteigerfreundlichkeit gesetzt und ansonsten wirklich radikal entrümpelt. Resultat ist ein robuster Basismechanismus, mit dem jeder ohne große Mühe sofort losspielen kann. Zwar nicht mein Favorit, aber das muss man ihm definitiv lassen.
Vielleicht muss DSA auch erst richtig auf die Nase fallen, ehe sich da was Grundlegendes tut. 😬

Benutzeravatar
Korwarin
Posts in topic: 18
Beiträge: 245
Registriert: 24.01.2020 16:00
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Korwarin »

Also, das wurde auf den letzten 38 Seiten des Threads bestimmt schon ab und an erwähnt [...], aber ein "auf die Schnauze fallen", oder ein "Absturz" ist zumindest aus finanzieller Sicht eher Spekulation.
Die verfügbaren Zahlen (ich glaube, jemand hätte mal erwähnt, dass der Jahresabschlussbericht irgendwo einsehbar wäre) sprechen imho eher von einem umfassenden Erfolg am Markt.

Dass dies nicht auf dem Output an Abenteuern beruht, ist in meinen Augen zwar beklagenswert, aber definitiv etwas, was sich nicht so schnell ändern wird, solange sich die Regelwerke weiterhin so gut verkaufen.

Die Berichte über grauenhaftes Mitarbeiter - Management aus der Sicht "Gegangener" spricht für mich eher von einem starkem Verständnis von den praktischen Möglichkeiten der Minimierung von Kosten.
Auch das ist nicht unbedingt schön, ist aber in meinen Augen eher ein Hinweis darauf, dass sich die Führungsebene sehr ihrer Möglichkeiten bewusst ist und diese auch sehr gezielt einsetzt.
Kündigungen in der Probezeit, unbezahlte Überstunden, etc. Sind ja eher ein Symptom des Erfolgs des internen Controllings.

Ulisses ist für DSA imho das, was Schmidt Spiele früher für DSA war: der Geldgeber, der für seine eingesetzten Euros auch Gewinn sehen will.
Die "großen Kampagnen" und der umfassende Metaplot sind ja soweit ich weiß alles Produkte aus einer Zeit, in welcher es einen solchen "Zahlmeister im Hintergrund" nicht gab, nämlich der Zeit nach Schmidt Spiele, als FanPro übernommen hat und, wie Bernd richtig sagt, die 2. Generation an Kreativen das Heft in die Hand genommen hat.
Zuletzt geändert von Korwarin am 16.07.2021 12:43, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Wolfio
Posts in topic: 192
Beiträge: 3872
Registriert: 17.01.2012 22:07
Wohnort: Dinslaken
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Wobei bei den Umsatzzahlen ja auch andere Aspekte hineinspielen. Produktpreise, Anzahl an Produkten, etc.
Bild

Benutzeravatar
Korwarin
Posts in topic: 18
Beiträge: 245
Registriert: 24.01.2020 16:00
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Korwarin »

Was man auch so deuten könnte, dass Ulisses sein Portfolio vergrößert und DSA eben nur ein Teil von vielen werden kann.
Da könnte es höchstens passieren, dass diese Marke irgendwann abgestoßen wird, wenn sie nicht mehr rentabel ist.

Aber ob das in absehbarer Zukunft passiert...

Benutzeravatar
ledaeth
Posts in topic: 3
Beiträge: 290
Registriert: 18.08.2017 12:15
Wohnort: Karlsruhe
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von ledaeth »

Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 12:33 Die Berichte über grauenhaftes Mitarbeiter - Management aus der Sicht "Gegangener" spricht für mich eher von einem starkem Verständnis von den praktischen Möglichkeiten der Minimierung von Kosten.
Auch das ist nicht unbedingt schön, ist aber in meinen Augen eher ein Hinweis darauf, dass sich die Führungsebene sehr ihrer Möglichkeiten bewusst ist und diese auch sehr gezielt einsetzt.
Kündigungen in der Probezeit, unbezahlte Überstunden, etc. Sind ja eher ein Symptom des Erfolgs des internen Controllings.
Huiuiui, in der Sache richtig, aber schon arg zynisch, diese Sichtweise ... oO
Denn wie ein sehr weiser Mann einmal sagte: „Da, wo du hingehst, da bist du dann.“

Aussprachehilfe zu "ledaeth": [​liːdai:θ]

Numinoru
Posts in topic: 28
Beiträge: 94
Registriert: 27.06.2021 15:39

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 12:33 Also, das wurde auf den letzten 38 Seiten des Threads bestimmt schon ab und an erwähnt [...], aber ein "auf die Schnauze fallen", oder ein "Absturz" ist zumindest aus finanzieller Sicht eher Spekulation.
Naja, die Konkurrenz nimmt schon zu. Bei D&D dachte ich auch immer too big to fail. Und auf einmal drohten sie von Pathfinder überholt zu werden. Mit Ilaris hat ja die Entwicklung von Alternativen schon begonnen.
Wichtig ist denke ich auch immer, Neulinge zu binden. Wir kennen das doch alle: Das erste Rollenspielsystem, das man gespielt hat, hat oft eine formative Wirkung und bleibenden nostalgischen Charme. Gerade im RPG-Bereich kann es also nachhaltig schädlich sein, als anfängerungeeignet gesehen zu werden. Da ist DSA nicht gut aufgestellt derzeit.

Benutzeravatar
Korwarin
Posts in topic: 18
Beiträge: 245
Registriert: 24.01.2020 16:00
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Korwarin »

ledaeth hat geschrieben: 16.07.2021 12:48 Huiuiui, in der Sache richtig, aber schon arg zynisch, diese Sichtweise ... oO
Nunja, hinter menschlichen Arbeitsbedingungen muss der Wille des Managements, der etablierte Marktstandard und gesetzliche Vorgaben ineinander greifen.
Es ist völlig legal möglich, Arbeiter schlecht zu bezahlen, die in dieser Branche arbeiten.
Es ist außerdem so, dass die Kosten für Mitarbeiter das teuerste und das am flexibelsten anzupassende Kostenelement in dieser Branche darstellen.
Und dann kommt hier hinzu, dass das Management offenbar nicht geneigt ist, eine löbliche Ausnahme darzustellen von der gängigen Niedriglohn-Praxis, nur weil es sich hier um einen Rollenspielverlag handelt.

Hier greift alles einfach auf für Mitarbeiter ungünstigsten Art ineinander, um den Gewinn zu maximieren.
Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 13:36 Naja, die Konkurrenz nimmt schon zu. Bei D&D dachte ich auch immer too big to fail. Und auf einmal drohten sie von Pathfinder überholt zu werden. Mit Ilaris hat ja die Entwicklung von Alternativen schon begonnen.
Wichtig ist denke ich auch immer, Neulinge zu binden. Wir kennen das doch alle: Das erste Rollenspielsystem, das man gespielt hat, hat oft eine formative Wirkung und bleibenden nostalgischen Charme. Gerade im RPG-Bereich kann es also nachhaltig schädlich sein, als anfängerungeeignet gesehen zu werden. Da ist DSA nicht gut aufgestellt derzeit.
Ilaris ist aber immer noch ein Fanprodukt, an dem Ulisses meines Wissens sogar mitverdient.
Wenn man die eigene Konkurrenz im Haus hat, ist das im Grunde genommen wahrscheinlich sogar noch günstiger.

Zumal man ja sagen muss, dass die Konkurrenz in Deutschland etwa von D&D zumindest nach meinem Kenntnisstand doch eher gering ist.

Und auch hier ist ja Ulisses eigentlich Publisher, soweit ich weiß (wobei ichhier auch anderes gehört habe, man möge mich berichtigen, falls hier jemand mehr weiß).

Egal, wer verliert, Ulisses gewinnt - an Marktanteilen und Umsatz.
Deswegen sind in meinen Augen Spekulationen um den "Niedergang von Ulisses" genau das - Spekulationen.

Ich glaube eher, dass Ulisses sich immer breiter aufstellen wird und es dann auch letztlich egal ist, wenn die Popularität von DSA bei "Alteingesessenen" abnimmt. Zumal ich ja zumindest gelesen zu haben glaube, dass es unter diesen sehr viele gibt, die sich zwar ständig beschweren, aber trotzdem alles kaufen, weil sie ihre Sammlung vervollständigen wollen.

Benutzeravatar
Der löbliche Pilger
Posts in topic: 52
Beiträge: 1087
Registriert: 21.12.2012 23:52
Wohnort: Ingelheim
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 13:36 Zumal man ja sagen muss, dass die Konkurrenz in Deutschland etwa von D&D zumindest nach meinem Kenntnisstand doch eher gering ist.

Und auch hier ist ja Ulisses eigentlich Publisher, soweit ich weiß (wobei ichhier auch anderes gehört habe, man möge mich berichtigen, falls hier jemand mehr weiß).

Egal, wer verliert, Ulisses gewinnt - an Marktanteilen und Umsatz.
Deswegen sind in meinen Augen Spekulationen um den "Niedergang von Ulisses" genau das - Spekulationen.
Da habe ich den gegenteiligen Eindruck. Wenn man in Rollenspielläden oder auf Streamingplattforman schaut, dann ist D&D in Deutschland mittlerweile eher stärker vertreten als DSA. Insbesondere unter den jüngeren Spielern!

Und Ulisses ist ab nächstem Jahr nicht mehr Publisher von D&D. WotC hat den Eigenvertrieb für D angekündigt und will die Bände sogar 10,- EUR günstiger als bislang vertreiben. Das ist mehr als nur eine Kampfansage an den hiesigen Platzhirschen Ulisses.
Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 13:36 Ich glaube eher, dass Ulisses sich immer breiter aufstellen wird und es dann auch letztlich egal ist, wenn die Popularität von DSA bei "Alteingesessenen" abnimmt. Zumal ich ja zumindest gelesen zu haben glaube, dass es unter diesen sehr viele gibt, die sich zwar ständig beschweren, aber trotzdem alles kaufen, weil sie ihre Sammlung vervollständigen wollen.
Ja, zu diesen Alleskäufern gehör(t)e ich auch. Aber wie gesagt, selbst unter diesen kippt die Stimmung gerade. Verweise da gerne auf die Enttäuschung von Engor (der man hier sogar als Fanboy denunziert hatte) oder vieler anderer User im Orkenspalter.
Regeln kaufe ich mir schon seit Magie I nicht mehr, Herbarien, Bestiarium & Konsorten fasse ich auch nicht an.

Asleifswasserträger
Posts in topic: 215
Beiträge: 330
Registriert: 23.06.2020 17:06
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 13:36
ledaeth hat geschrieben: 16.07.2021 12:48 Huiuiui, in der Sache richtig, aber schon arg zynisch, diese Sichtweise ... oO
Nunja, hinter menschlichen Arbeitsbedingungen muss der Wille des Managements, der etablierte Marktstandard und gesetzliche Vorgaben ineinander greifen.
Es ist völlig legal möglich, Arbeiter schlecht zu bezahlen, die in dieser Branche arbeiten.
Es ist außerdem so, dass die Kosten für Mitarbeiter das teuerste und das am flexibelsten anzupassende Kostenelement in dieser Branche darstellen.
Und dann kommt hier hinzu, dass das Management offenbar nicht geneigt ist, eine löbliche Ausnahme darzustellen von der gängigen Niedriglohn-Praxis, nur weil es sich hier um einen Rollenspielverlag handelt.

Hier greift alles einfach auf für Mitarbeiter ungünstigsten Art ineinander, um den Gewinn zu maximieren.
Korwarin hat geschrieben: 16.07.2021 13:36 Naja, die Konkurrenz nimmt schon zu. Bei D&D dachte ich auch immer too big to fail. Und auf einmal drohten sie von Pathfinder überholt zu werden. Mit Ilaris hat ja die Entwicklung von Alternativen schon begonnen.
Wichtig ist denke ich auch immer, Neulinge zu binden. Wir kennen das doch alle: Das erste Rollenspielsystem, das man gespielt hat, hat oft eine formative Wirkung und bleibenden nostalgischen Charme. Gerade im RPG-Bereich kann es also nachhaltig schädlich sein, als anfängerungeeignet gesehen zu werden. Da ist DSA nicht gut aufgestellt derzeit.
Ilaris ist aber immer noch ein Fanprodukt, an dem Ulisses meines Wissens sogar mitverdient.
Wenn man die eigene Konkurrenz im Haus hat, ist das im Grunde genommen wahrscheinlich sogar noch günstiger.

Zumal man ja sagen muss, dass die Konkurrenz in Deutschland etwa von D&D zumindest nach meinem Kenntnisstand doch eher gering ist.

Und auch hier ist ja Ulisses eigentlich Publisher, soweit ich weiß (wobei ichhier auch anderes gehört habe, man möge mich berichtigen, falls hier jemand mehr weiß).

Egal, wer verliert, Ulisses gewinnt - an Marktanteilen und Umsatz.
Deswegen sind in meinen Augen Spekulationen um den "Niedergang von Ulisses" genau das - Spekulationen.

Ich glaube eher, dass Ulisses sich immer breiter aufstellen wird und es dann auch letztlich egal ist, wenn die Popularität von DSA bei "Alteingesessenen" abnimmt. Zumal ich ja zumindest gelesen zu haben glaube, dass es unter diesen sehr viele gibt, die sich zwar ständig beschweren, aber trotzdem alles kaufen, weil sie ihre Sammlung vervollständigen wollen.
Ulisses ist nur noch bis September der Publisher von D&D5, danach wandert das wieder in die Hände von WotC und die haben auch schon angekündigt die Preise für die Bücher zu senken, von 50€ auf 39,95€.

https://dnd.wizards.com/articles/news/e ... dragons/de

Hier ein Bericht von Ulisses aus dem Jahr 2019 zu D&D:

https://ulisses-spiele.de/sommerliches- ... redaktion/
Spoiler
Inzwischen rollt die D&D-Welle auch hierzulande ungebremst weiter. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage haben wir inzwischen die 6. Auflage für das deutsche Player’s Handbook in Auftrag gegeben, nachdem die 5. Auflage erst vor einigen Monaten bei uns eingetroffen war, nun aber fast wieder ausverkauft ist. Auch das Monster Manual geht in die 4. Auflage und zieht somit mit dem Dungeon Master’s Guide gleich. Alle drei Grundbücher gehen somit in den fünfstelligen Bereich.
Hier spricht Michael Mingers sogar schon von der 9.Auflage für D&D5

https://www.orkenspalter.de/index.php?t ... post988385

Zu den Auflagezahlen von DSA 5 konnte ich jetzt keine Zahlen finden.

Benutzeravatar
Korwarin
Posts in topic: 18
Beiträge: 245
Registriert: 24.01.2020 16:00
Geschlecht:

Errungenschaften

Publikationsstrategie von Ulisses

Ungelesener Beitrag von Korwarin »

Die Nachfrage von D&D ist offenbar stark gestiegen, das war mir nicht bewusst.

Dass Ulisses diese Lizenz verliert, ist natürlich deutlich ungünstiger für den Verlag.

Da wüsste ich gern mehr zu den Hintergründen.
Für "Alteingesessene" ist das aber, denke ich, eine eher schlechte Nachricht. Schließlich dürfte das imho eher dazu führen, dass der Fokus noch stärker auf dem liegen dürfte, was mehr Umsatz macht.

Und wie ja schon (ziemlich) oft hier im thread erwähnt wurde, sind das nicht unbedingt die Abenteuer.

Antworten