Herz der tausend Welten (Pardona 3)

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Thallion
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im 2021 erschienenen Romans Herz der tausend Welten von Mháire Stritter.

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Herz der tausend Welten

Vielleicht hast du Erfahrungen mit diesem Roman gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Fragen oder Meinungen zum Buch. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread den Roman auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Leser zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du den Roman kennst!

Ortak der Graue
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Wie rief Janine Melnitz, Sekretärin der Ghostbusters, voller Emphase in das Rund des Hauptquartiers nach einer unerträglich langen Wartezeit:

„Wir haben Einen!!!“

Und auch ich möchte frohlockend verkünden: „Wir haben Einen!“ Wo Janine einen Auftrag zur Bekämpfung von Geistern meinte, meine ich einen (Trommelwirbel) echten PARDONA-Roman! Ja, ihr habt richtig gelesen: Das Autoren-Duo hat sich wenigsten beim dritten ihrer drei „Pardona“-Romane dazu herabgelassen, tatsächlich Pardona die Hauptaufmerksamkeit zu geben – und der letzte Teil ist tatsächlich … hervorragend, teilweise atemberaubend gut! Und dieses Mal komme ich ohne Spoiler aus, denn ich empfehle tatsächlich allen Pardona-Faszinierten den Roman selbst zu lesen:

Was macht dieser Roman besser als die beiden zuvor? Vor allem zwei Kniffe lassen uns wirklich und teilweise hautnah an Pardonas Wirken teilhaben (wo sie in den vorhergehenden Bänden bestenfalls in Nebensätzen, Andeutungen und Gerüchten zu finden war) und die bei mir die Frage auslösen, warum wir erst jetzt in den Genuss dieser einfachen Erzähltricks gelangen:

• Wir haben stellenweise einen auktorialen Erzähler, der im globalen Überblick zusammenfasst, was wer warum eigentlich gerade tut und wie die Dinge miteinander im Zusammenhang stehen. Teilweise ist dieser Erzähler aber auch nah an Pardona selbst, lässt uns ihre Gedanken und Gefühle, aber auch Pläne (zumindest soweit es der Spannung zuträglich ist) erkennen und wird fast zum personalen Erzähler. Wo besonders im zweiten Band Zusammenhänge, Hintergründe und Begründungen fehlten, ist das hier kein Problem. Dort erfuhren wir quasi im Vorbeilaufen vom Untergang ganzer Reiche und Pardona blieb ein (im negativen Sinne) undurchschaubarer Bösewicht im Hintergrund, der mich aufgrund seiner Gesichtslosigkeit nicht wirklich emotional als Bedrohungsszenario beeindruckte. Hier wirkt alles wie aus einem zusammenhängen Guss!

• Wir haben viele Szenen mit Protagonisten der Gegenseite, die mithelfen, Pardonas Pläne in die Tat umzusetzen und die Pardona teilweise sehr nahekomme. Durch diesen Kniff nehmen wir Teil an den Entwicklungen, sehen wie sie die Bedrohung stetig aufbaut und wir erleben Pardonas Tun direkt mit. Dadurch erfahren wir unglaublich viel von dieser faszinierenden Persönlichkeit, wie sie taktiert, wie sie selbst mit ihren Untergebenen spielt, wie sie die unterschiedlichen Reiche untergräbt…

So sehen wir, wie brillant Pardona ihre eigenen Ziel verfolgt - wie sie selbst noch die Diener des Namenlosen korrumpiert und diesen selbst hintergeht - wie sie eine weltumspannende Bedrohung aufbaut, die tatsächlich weit über das hinaus geht, was wir aus der bisherigen DSA-Lore kennen (sie könnte damit zur ultimativen Hintergrundbedrohung der gesamten Spielwelt werden) – wie sie taktiert, gegeneinander ausspielt, benutzt, missbraucht und selbst treueste Diener verächtlich wegwirft…

Beim Lesen nervt wieder der eine oder andere etwas platte Einfall (wie dass der Hund, dessen Name kompliziert ist, der Einfachheit halber „Hond“ gerufen wird *seufz*) oder dass die Seele eines Weltenschiffes im Körper eines Elfen herumläuft und unsere Protagonisten im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Schiff herumlaufen und reden… Geschenkt!

Gegen Ende spitzt sich die Handlung in einem atemberaubenden, immer dichter werdenden Finale epic as fuck zu (teilweise klappte mir die Kinnlade herunter), das ein befriedigendes Ende darstellt, tief ins Mysterium der aventurischen Schöpfung taucht, ohne es zu entmytifizieren, und dass noch lose Fäden aus den ersten beiden Bänden befriedigend zusammenzwirbelt.

Mein Fazit: Spart euch als Pardona-Fans die ersten beiden Bände, holt euch allein den dritten! Dieser Roman ist für mich der beste DSA-Roman so far und liefert all das, was bereits die ersten beiden Bände hätten liefern sollen. Meine DSA-Welt ist von nun an eine andere…

5 Punkte
Contra principia negantem non est disputandum!

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Der löbliche Pilger
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

So, nun habe ich auch nachgezogen und den dritten Band der Trilogie abgeschlossen...und ich bin zwiegespalten.

Der erste Teil des Romans hat mich an den zweiten Band erinnernt, der mich so gar nicht emotional fesseln wollte. Ab der Hälfte ungefähr holt mich die Geschichte dann ab und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Dann wiederum kam das unterwältigende Ende...

Warum ist das so?
Naja, auf den Kern heruntergebrochen spielt der Großteil der zweiten Hälte in der Aventurischen Gegenwart und zwar, das halte ich für besonders wichtig, in der 3. Sphäre. Zuvor ist es wieder das Abklappern von krassen Orten im Limbus und darüber hinaus. Protagonisten sind unter anderem beseelte und magische Schiffe, eine beseelte Spange [sic!] und allerlei weitere sonderbare Wesenheiten.
Dann jedoch wird das ganze etwas geerdeter, wir folgen wieder den drei Protagonisten des ersten Bandes, die von zwei weiteren Perspektiven unterstützt werden. Insbesondere sei hier eine (angehende) Priesterin des Güldenen erwähnt, deren Perspektive ich wirklich interessant fand. Leider wird der Fokus gegen Ende kaum noch auf sie gelegt.
Apropos Ende: Das ist mir dann wiederum eine Spur zu weird. Der zweite Band spielte ja teilweise in den Niederhöllen und ich dachte, das lässt sich nur schwer toppen, aber doch, hier wird nochmal eine Schippe "Kosmische-Krassheit" nachgelegt. Zudem kann ich mit Myranor nur wenig anfangen, da ist mir einfach auch alles eine Spur zu 'drüber. Was habe ich mich daher gefreut, als wir plötzlich im Khunchom der jüngeren Vergangenheit landen und auf einige der uns wohlbekannten Figuren treffen:
Spoiler
Rakorium, Nottel (!), Khadil Okharim
Bei einem Handlungsbogen über 5.000 Jahre hinweg war das gefühlt das Einlaufen in den Heimathafen nach langer Fahrt. Und das war als emotionaler Anker auch notwendig, denn zu den eigentlichen Protagonisten konnte ich auch nach drei dicken Romanen noch immer keine Bindung aufbauen.

Noch ein paar Gedanken zu Pardona:
Jaja, es soll die Pardona-Triologie sein, aber die Figur an sich interessiert mich gar nicht so wirklich. Ich will eine gute Geschichte lesen, die mich emotional berührt. Und das kommt in der ganzen Trilogie viel zu kurz. Und auch wenn mir hier immer wieder erklärt wird, wie krass und böse sie doch ist, so werde ich doch permanent mit ihrem Scheitern konfrontiert. Und klar, am Ende wird offenbart, was ihr eigentlicher Plan denn überhaupt ist, aber wozu hat sie dann 5.000 Jahre lang nur 'rumgedödelt und Kriege geführt, Agenten ausgesandt, Landschaften verwüstet und Völker ausgelöscht? Das ganze hätte man auch mit viel weniger Aufmerksamkeit in viel weniger Zeit umsetzen können.

Positiv hervorheben möchte ich jedoch, wie bei den Bänden zuvor, den überaus nützlichen Anhang. Die Autoren sortieren in diesem die komplette Handlung auf und orden das ganze historisch und kulturell ein. Zudem werden die Gedanken und Besonderheiten des Schreibens der jeweiligen Bände erläutert. Sehr hilfreich!

Ich schwanke zwischen drei und vier Punkten, aber da mich auch dieser Band bei über der Hälfte der Zeit recht kalt gelassen hat und ich mich durch die ersten Kapitel echt quälen musste, kann ich nicht aufrunden. Es bleibt bei 3 Punkten und der Erkenntnis, dass mich dann doch eher die kleinen Geschichten abholen.

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Denderan Marajain
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

@Der löbliche Pilger

was ist denn nun ihr Plan? Gerne auch per PN

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Der löbliche Pilger
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Denderan Marajain hat geschrieben: 16.02.2022 11:49 @Der löbliche Pilger

was ist denn nun ihr Plan? Gerne auch per PN
Habe dir eine PN geschickt.

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Liyanara
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Liyanara »

Ich habe den Roman mir aufgrund der Beschreibungen hier gekauft. Er hat mir SEHR gut gefallen. Solche Romane, solche Infos, solche Hintergründe hätte ich gerne mehr. Sie helfen mir sehr für das Verständnis der Welt.

Ich hoffe auch sehr, dass das mit der Redaktion abgesprochener Kanon ist! - In Abenteuern würde ich mir manchmal mehr Hinweise auf solche HIntergründe erhoffen (oder eben auch entsprechende Hintergrundsbände haben).

Die Pardonabuchreihe hätte ich gerne als Abenteuer gespielt.... wobei die Spielergruppe, dann die Gruppe gewesen wäre, die versucht Pardonas Pläne zu durchkreuzen. Das hätte ich ein sehr episches Abenteuer gefunden (was man natürlich stellenweise dann gegenüber den Roman noch mit entsprechenden Beschreibungen/Hintergrundsmaterialien hätte auswalzen müssen).

Hach... wundervoll. - Leute, die bei Begriffen wie "Herz der tausend Welten" und "Pardona" und "Sphärenreisen" feuchte Augen kriegen, kann ich das Buch empfehlen. Leute, die der Meinung sind, dass Abenteuer, bei denen Helden "Baron" werden können eigentlich schon zu sehr die Grenzen sprengen, sollten einen GROSSEN Bogen um die Geschichte machen.
"Die Menschen trinken den Sand nicht weil sie durstig sind. Sie trinken den Sand, weil sie den Unterschied nicht kennen." -- Aus: The American President

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Gwynn (Myra)
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Gwynn (Myra) »

Was meine Vorgängerin sagt, zumindest zu Anfang:
Er hat mir SEHR gut gefallen. Solche Romane, solche Infos, solche Hintergründe hätte ich gerne mehr. Sie helfen mir sehr für das Verständnis der Welt.
Andererseits müsst ihr darauf nicht zuviel geben, ich mochte ja auch I und II, weil ich sie mehrheitlich gut geschrieben fand. (Als Person, die nicht dringend auf eine Zwergenspielhilfe wartet war mir der Zwergenabschnitt tatsächlich etwas zu langatmig.)

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Fuchsgott
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Herz der tausend Welten (Pardona 3)

Ungelesener Beitrag von Fuchsgott »

Nachdem ich nun alle drei Romane gelesen habe, überwiegt bei mir der positive Eindruck, wobei es gerade zum Ende hin deutliche "Schwächen" gibt.
Nicht durch die Art wie der Text geschrieben ist, das ist alles sehr schön, stimmig und kunstvoll, sondern eher auf der Handlungsebene oder dramturgisch betrachtet. Während ich im zweiten Band die Passagen in den Niederhöllen durchaus als bereichend empfand, vor allem weil der Wahnsinn und das Nicht-Fassen-Können der Niederhöllen gut beschrieben war, finde ich das große Finale als deutlich ZU viel. Natürlich gibt es Leute, denen das gefällt, aber als Freund einer in sich stimmigen "realistischen Phantastik" störte ich mich bereits in Band Zwei an den unterirdischen, kontinentumspannenden Tunnelsystemen und deren Rechtfertigung als "vor den Göttern verborgen", was ich persönlich unsinnig finde. Dass Pardona am Schluss die 1. Sphäre besucht, völlig ungehindert von welchen Göttern auch immer oder von Satinav, der sonst jedes Vordringen zum Urgrund des Seins straft, spricht gegen alles was bisher festgeschrieben war.
Insofern bieten die Bände einen netten Überblick über wichtige Ereignisse der aventurisch-derischen Geschichte mit Fokus auf hochelfische Geschichte, aber darüber hinaus keinen stimmigen "Mehrwert". Interessant wird es, wie die Redaktion diese Romane in den offiziellen Kosmos übernehmen wird, da Pardona nun eigentlich auf ewig ihrer Göttlichkeit beraubt ist und daher jegliche Motivation dazu verlieren müsste :grübeln:
Insgesamt würde ich 4,5 Punkte vergeben :)
Was ist schon Zeit, für jene, die unsterblich sind?

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