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Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Andwari
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Die ganzen alten DSA-Abenteuer wurde von Schmidt-Spiele als "Spiel für den Meister und 3-5 Helden ab 14 Jahren" vermarktet.
Steht so im "Wolf von Winhall" (1988) bis mindestens "Shafirs Schwur (1996).

Fanpro hat die Spielkinder-Altersangabe dann weggelassen - und mit "Über den Greifenpass" (1998) ein explizites "Einsteiger-Abenteuer" rausgebracht. Neben der (laufenden) Borbaradkampagne kamen gerade da auch Sachen wie die "Rückkehr zum Schwarzen Keiler" - also durchaus etwas, wo man eine Suche nach der aktuellen und künftigen Zielgruppe unterstellen kann.

Die wesentlichen Boxen von DSA3 waren zu dem Zeitpunkt da und verkauft - bei den Regionalspielhilfen kam iirc nur noch Almada, schon von Schmidt so Juwelen wie "mit Lanze Helm und Federkiel" - und quasi als DSA3.5 der Kirchenband und Compendium Salamandris.

Jemand der 1990 als 14-jähriger angefangen hat, war zu Beginn von DSA4 24 und ist heute 38. Ein schwerer Stand für ein "neues" Regelwerk, das sich doch neben den DSA3-Boxen und den DSA4.x-Büchern behaupten soll.
Ich fürchte, dass ein bedeutender Teil der DSA-Käufer aus so alten Säcken ;-) besteht - also Leute, die irgendwo zwischen 1990 und 2000 mit Schulfreunden ihren Erstkontakt zu DSA hatten (oder wenig später älteren Geschwistern ihre Boxen entführten).

Es ist allerdings nicht gesagt, dass eine etwas ältere Käuferschicht schlecht fürs Geschäft sein muss - nur wollen die halt für ihr Geld auch was in der Hand haben (Ledereinband, keine zerfleddernden Hefte) und sind nicht mehr so begeistert, wenn ihnen der Dungeonplan auf einer karierten Kieserblock-Seite präsentiert wird.

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Zakkarus
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Nunja, nehmen wir mal "Die Göttin der Amazonene" ein Großband von etwa 78 Seiten. Gut 18 halb- oder ganzseitige Bilder. Und ich lasse mal weg, daß einige Seiten gerade mal eine Überschrift oder nach einem Absatz enden. Egal, ich hab keine Ahnung, was ich damals dafür bezahlen mußte. Der nromale Preis lag bei 16 DM. Die Boxen lagen irgendwo um 30 DM. Die Welt des Schwarzen Auges lag bereits bei 50 DM. Ich besitze ebenso Fantasietaschenbücher, die ich einst für 8-9,95 DM gekauft habe - heute müßte ich dafür etwa 10 € ausgeben.

Brandolin
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Brandolin »

Ich möchte zwei Punkte anmerken, die hier bisher nicht ausreichend Berücksichtigung fanden :
Der Zeichensatz ist inzwischen deutlich lockerer gestaltet.
Die inhaltliche Dichte hat (zumindest nach meiner Wahrnehmung) bei der breiten Masse der Publikationen deutlich abgenommen.
Wenn ich einen DSA-Roman lese, habe ich im Vergleich zu anderen Romanen (heute noch mehr als früher) immer das Gefühl, er liest sich weg wie nichts und fordert auch kein großes Denken. Eine DSA-Roman-Seite lese ich in nicht mal der halben Zeit eines beliebigen Vergleichromanes.
Und bei den Abenteuern heute und früher sieht es nicht wesentlich besser aus.

Wie oft hatte ich es, dass von den ganzen tollen Seiten 1-2 Dutzend leeres und allgemeines Blabla und ebenso viele Anhänge waren.
Nicht falsch verstehen, Anhänge und Handouts sind etwas tolles. Aber sie haben wenig Mehrwert/Mehrinhalt, wenn sie noch ein bis zweimal im eigentlichen Abenteuer vorkommen.

Mein Fazit ist eine deutliche Preiserhöhung bei DSA, wenn man den Preis auf den Inhalt oder auch nur auf die Zeichen, die echten Inhalt enthalten herunter bricht.

Zieht man noch die Wörter mit Rechtschreibfehlern und die Zeichen von abgebrochenen oder grammatikalisch unmöglichen Sätzen ab, bleibt da nicht mehr viel, was das Geld noch verdient ausgegeben zu werden.

Euer Brandolin

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Zakkarus
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Ich habe mal 5-6 Taschenbücher (Midkemia oder etwas ähnliches) in einer Woche durchgelesen - sollte man nicht machen! Aber das sagt gar nichts über dne Inhalt eines Buches aus - oder was es Wert wäre.
Das ein Hardcover teurer war mir vorm Umstieg klar, deswegen war ich auch so überrascht, daß die "Mehrheit" dafür gestimmt hatte.

Brandolin
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Brandolin »

Sagen wir, es muss nicht zwingend etwas über den Inhalt aussagen. Sehr wohl aber über die Inhaltsdichte.
Sätze, die viel Inhalt enthalten sind üblicherweise komplexer. Um den Inhalt komplexerer Sätze vollständig aufzunehmen, braucht man ohne die Fähigkeit des Schnelllesens mehr Zeit, als für einfache inhaltsarme Sätze.

Kurz : BlaBla liest sich schneller - weil einfacher - als komprimierter / komplexer Inhalt.

Und deshalb sagt Lesegeschwindigket durchaus etwas über die Inhaltsdichte eines Buches aus. Ob man nun Inhaltsdichte mit der Qualität eines Buches oder mit Inhaltsqualität gleichsetzen möchte, lasse ich jedem freigestellt.

Aber selbst wenn sehr guter Inhalt Mangels Prägnanz auf viele Zeichen und damit dank Layout und Zeichenabstand auf viele Seiten ausgebreitet wird, sinkt bei steigender Seitenzahl und damit steigendem Preis das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Berücksichtigt man noch, dass der Inhalt in neueren Publikationen immer häufiger von einem steigenden Anteil an Konsumenten als nicht mindestens "gut" bewertet wird, lassen sich noch ganz andere Schlussfolgerungen ziehen.

Und von Copy-Paste in RSHs fange ich lieber garnicht erst an. ;)

Euer Brandolin

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Curthan Mercatio
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Die Komplexität eines Satzes - und damit die durchschnittliche Lesedauer - steht nicht zwingendermaßen in direkter Korrelation zur inhaltlichen Dichte, sondern vielmehr wenn nicht gar vollständig zu Ausdrucksform und Satzkomposition, die dem Lesenden müßige Hindernisse aufgibt.

Oder: Auch wenig Inhalt kann langsam zu lesen sein.
Neu: Jahresrückblicke - Reaktionen auf Ilaris und Wo wir es verkackt haben.

Brandolin
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Brandolin »

Darum schrieb ich auch etwas von Prägnanz. Und die fehlt mir in DSA-Publikationen leider zunehmend. Das, was an Inhalt enthalten ist, wird inzwischen häufig wiederholt und nicht selten in BlaBla gepackt, was leicht vermieden werden könnte.
Darum ja, ein leichter und flüssig lesbarer Text ist kein zwingendes Indiz aber ein sehr häufig auftretendes für Inhaltsarmut.

Ein kompliziert geschriebener und damit schwieriger oder langsamer lesbarer Text muss nicht zwingend mehr Inhalt haben. Wenn er jedoch prägnant verfasst wurde, hat er immer eine höhere Inhaltsdichte, als ein einfacher, leicht les- und verstehbarer Text.

Euer Brandolin

Brandolin
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Brandolin »

Um das Thema noch einmal wachzurütteln, weil ich gerade fast vom Stuhl gekippt bin :

Für "Mit wehenden Bannern" mit 207 (in Worten ZWEIhundertundsieben) Seiten habe ich im Oktober 2012 30 Euro bezahlt.

"Die verlorenen Lande" sind für Februar 2015 mit 104 (in Worten EINhundertundvier) Seiten für 29,95 Euro angesetzt.

* Jeweils Buchpreis.

Will immernoch jemand behaupten das läge im Rahmen der normalen Preissteigerungsrate?

Was meint ihr so dazu ?

LG,
Brandolin
Zuletzt geändert von Brandolin am 01.02.2015 08:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Gorbalad
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Das wird doch locker durch die verbesserte Qualität wettgemacht. Oder so ähnlich. :devil: :rolleyes:
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Markus76
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Markus76 »

Das ist wirklich heftig. Da müsste man mal wissen, warum :???:

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Olvir Albruch
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Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Wahrscheinlich ist die Seitenzahl im F-Shop falsch. Alle anderen Quellen geben diese mit 168 Seiten an.

MfG,
Olvir Albruch

TeichDragon

Re: Preisentwicklung bei DSA-Publikationen

Ungelesener Beitrag von TeichDragon »

104 Seiten scheint mir auch ein Fehler im F-Shop zu sein.
Und die 208 Seiten von "Mit wehenden Bannern" (*hüstel, ungerade Seitenzahlen dürften eher nicht gehen bei einem realen Buch*) waren wahrscheinlich auch so erst mal nicht geplant.
Den Preis wg. Mehrumfang nachträglich anzuheben kommt aber auch nicht so besonders gut. ;)

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