Releana hat geschrieben:Was sagt die Kirche dazu dass sie im Süden Aventuriens nur hinter dem wahren Herrn der Götter im Glied stehen darf?
S.122 hat geschrieben:Doch wo die Prüfungen am schwersten sind, da ist es dem Götterfürsten ein Wohlgefallen, wenn man seine Wahrheit verbreitet und seinen Namen rühmt.
Es klingt zwar nicht immer überall mit dem Holzhammer an, aber die Kirche findet es nicht gut, dass es Länder gibt, in denen Praios nicht als der Fürst der Götter gilt. Das lässt der ingame-Verfasser mehrmals durchblicken.
Zudem sind durchaus Möglichkeiten zur Ausgestaltung eines Praioten angegeben, insbesondere zur Kompatibilität in Heldengruppen. Dass dort nicht viel Neues steht, liegt daran, dass man sich halt vor allem vorher Gedanken machen muss und seinen GMV benutzen. Das ist keine neue Erkenntnis und eine andere Möglichkeit einen Praioten zu spielen gibt es eigentlich auch nicht.
Äußerlichkeiten: Auf meinem Vademecum sind die Kratzer noch zu sehen. Sie sind zwar fast verschwunden und man sieht sie nur, wenn man die Oberfläche gegen das Licht hält, aber viel deutlicher waren sie auch vorher nicht zu sehen. Deutlich weniger sind sie bei mir nicht geworden. Vielleicht hängt das aber auch davon ab, wann man das Büchlein erworben hat und wann es ausgepackt worden ist.
Wie haltbar Bindung und Oberfläche sind, wird sich noch zeigen müssen. Der Druck gefällt mir ganz gut, auch wenn die grauen Seiten unheimliche Tintenverschwendung waren. Mir gefällt der Stil des alten Liber Cantiones Deluxe (des roten) da deutlich besser. Das sieht auch meines Erachtens beim LARP vernünftiger aus.
Illustrationen: Die Bilder sind wunderbar. Ich mag den Holzschnittstil - das Ganze ist wirklich sehr schön aufgemacht. Bis auf die Vignette mit Schwert und Sonnenzepter (mein Lieblingsbild, das sicher auch den Weg auf einen Heldenbogen findet) ist mir auch nicht aufgefallen, dass ein Bild doppelt verwendet worden wäre.
Aufbau: Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob die Vakatseiten (derer zwei) am Ende ein Scherz sein sollen, damit man die 12 Kapitel voll bekommt, aber ansonsten finde ich den Aufbau sehr schon nachvollziehbar. Praktisches zuerst, theoretisches danach, Metainformationen am Ende, MIs in ein separates Kapitel.
Insbesondere letzteres sagt mir sehr zu. Die Idee das Buch auf diese Weise für die Zeit vor und nach der Quanionsqueste einsetzbar zu machen, gefällt mir ausgesprochen gut.
Inhalt: Mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Mir sind bisher zwei Tippfehler aufgefallen (auch wenn ich zu denen gehöre, die sie nicht direkt die Augen ausbrennen), an Stellen, wo es vertretbar bleibt. Ein Setzungsfehler, der aber nicht unbedingt einer ist.
Die Abschnitte haben zudem eine Länge, die sie angenehm zu lesen macht.
Mir gefällt das Büchlein ausgesprochen gut. Als Spielhilfe am Spieltisch ist es (ohne es jetzt nachgeprüft zu haben) meines Erachtens gut zu gebrauchen und dem Zweck, der ihm inneraventurisch zugedacht ist - ein Nachschlagewerk für alle Gläubigen zu sein - kommt es gut nach.
Ich vergebe für den Inhalt fünf Sterne. Für die äußeren Umstände (das "Kunstleder" fühlt sich für mich an wie Moosgummi, das mag ich nicht und die Bindung sieht aus wie die vom neuen Liber Cantiones und wird daher vermutlich in ein paar Jahren auch auseinanderfallen, der Druck ist zu dunkel) allerdings nur drei. Das macht dann zusammen
vier Sterne.
Trotzdem gibt es von mir für Praiotenspieler eine klare Kaufempfehlung. Für alle anderen ist der Band definitiv
kein Must-have.