Politische Situation 1015BF

[General_Gauder]

So liebes Forum ich habe mal wieder ein paar spezifische Fragen, die ich so bislang noch nicht finden konnte.

Folgende Situation, wir wollen die G7 spielen.

Aktuell ist die Gruppe noch zweigeteilt und weis ingame noch nichts voneinander, das wird sich dann wohl in Weiden irgendwie klären. Um es kurz zusammenzufassen, böse Borbaradianer haben allerlei Kultgegenstände, Artefakte und Schriftstücke in ihren Besitz gebracht und die Helden sind ausgezogen diese wieder zurückzuholen und stolpern dabei quasi in die G7 hinein.

Es gibt eine Nord Gruppe bestehend aus:

-Einem Krieger aus Baliho
-Einer Auelfischen Jägerin
-Einer Magierin aus Olport
-Einem Magier aus Beilunk

Und eine Südgruppe in der ich mit Spiele bestehend aus:

-Einem Halbelfischen Konzil Druiden
-Einer Drakoniterin der Eisernen Schlange
-Einem Tulamidischen Rondra Geweihten
und last but not least meinem Charakter einem adeligen Rabengardisten der auch Verbindungen zum Silberberg hat

Bislang haben wir wie gesagt mit meiner Teilgruppe nur in Südaventurien und in den Tulamiden Landen gespielt, wo es kein so großes Problem war als Rabengardist aufzutreten, aber der Al'Anfaner Ritus gilt im Mittelreich ja als Ketzerei kann ich mit dem Vollen Ornat dort hinreisen, oder bekomme ich dort dann ständig Probleme? Ich weis das im verlauf der Ereignisse die beiden Boron Kirchen das Kriegsbeil begraben und am Ende gemeinsam gegen den größeren Feind Kämpfen, aber das dürfte zu dem Zeitpunkt ja noch nicht der Fall sein. Wäre es in dem Fall schlau die eigene Identität zu verschleiern und z.B. als Söldner getarnt ins Mittelreich zu reisen, man könnte das ganze ja mit einem Geheimauftrag kombinieren, oder würdet ihr sagen das geht nicht ich muss in den sauren Apfel beißen und mit den potenziellen Konsequenzen leben, die meine Reise ins Mittelreich mit sich bringt.

Ich bin hin- und hergerissen und weiß nicht so genau, wie ich mich entscheiden soll.

[Alrik Normalpaktierer]

Erstmal ein allgemeiner Hinweis: Interpunktion und Rechtschreibung sind eine Frage der Höflichkeit, aber auch praktisch: Wenn du wirklich Hilfe suchst, hast du bessere Chancen, wenn der Inhalt deiner Fragen beim Lesen schnell erfasst werden kann. Wenn sich alle Lesenden den Text erst einmal laut vorlesen müssen, um zu enträtseln, was gemeint sein könnte, brauchen sie dreimal so lang - Zeit, die von der Beantwortung deiner Frage abgeht.

Zweitens die Frage: Wenn ich das richtig verstehe, bist du nicht SL? Dann fände ich es wichtiger, den Punkt der Verfolgung mit deiner SL abzusprechen als hier im Forum. Ihr solltet hier eine gemeinsame Vorstellung haben - dann geht eigentlich alles. Je nach Regelwerk könntet ihr beispielsweise mit dem DSA4-Nachteil "Gesucht" oder einer Ilaris-Eigenheit arbeiten.

Drittens finde ich die Idee mit der Söldner-Tarnidentität und dem Geheimauftrag ab überzeugendsten. So würde ich es machen. Dazu kommt für mich, dass die Gepflogenheiten der Al'Anfaner Kirche für 95% der mittelreichischen Bevölkerung (in Weiden: 99%) schlicht unbekannt sein dürften. Ob sie überhaupt schon einmal vom Schisma gehört haben, ist fraglich genug. Für die einfache Bevölkerung ist auch die Puniner Boron-Kirche wahlweise ein Riesen-Respektsding oder ziemlich unheimlich (niemand wird gern mit dem Tod konfrontiert).
Will sagen: Wenn jemand in schwarzer Rüstung und mit Rabenschnabel ins Dorf geritten kommt und sagt: "Boron zum Gruße, ich bin ein Tempeldiener des Schweigsamen", dann wird niemand groß hinterfragen, zu welcher Kirche er gehört. Wirklich gefährlich wird das nur dort, wo die Puniner Boronkirche, Ordnungshüter wie die Bannstrahler oder Schnüffler wie Nanduriaten oder KGIA sehr präsent sind - also vornehmlich in Stätten.

Viertens noch ein Tipp: Alle Geheimidentitäten machen nur dann Spaß im Spiel, wenn sie - mindestens für die Gruppe - auch durchschaubar sind. Du solltest auf jeden Fall Fehler machen und dich zu gegebener Zeit freiwillig oder unfreiwillig "enttarnen", auch um das Potential für gruppeninterne Konflikte nutzen zu können.

[Satinavian]

Der Al'Anfaner Ritus mag verboten sein, aber das betrifft das Praktizieren und vor allem das Missionieren. Ein Rabengardist zu sein ist allein nicht strafbar. Du wirst damit vielleicht Mißtrauen oder manchmal schlechte Behandlung ernten, aber sonst sollte das ganze ohne größere Scheerereien durchgehen.
Zusätzlich ist der Charakter von Stand. Und zwar auch von Stand, der im Mittelreich anerkannt wird. Das allein hält schon allerlei Unbill fern. Das ist aber auch der Punkt, an dem das "ausgeben als Söldner" schwerig wird, fallen doch Modifikatoren für falschen Stand an und ist es doch extrem unstandesgemäßes Verhalten, wenn es je entdeckt wird.

[Hina]

Nicht notwendigerweise - man kann ja durchaus auch als adliger Soeldner sein (=sein Schwert gegen Lohn verdingen); gerade im eher kargen Weiden.

[Denderajida_von_Tuzak]

a) der Al'anfanische Ritus wird nur von der Puniner Boronkirche als Ketzerei betrachtet, alle anderen Kirchen bleiben da weitestgehend neutral (mit der Praioskirche gibt es theologische Auseinandersetzungen darüber, wer der Götterfürst ist...). Darüber hinaus hängen die Kaiserin des Mittelreiches (Brin ist zu der Zeit ja nur Reichsbehüter; d.h. Kaiserin ist Alara) und ihre engsten Vertrauten dem Alanfanischen Ritus an.

b) Zwischen Mittelreich und Al'Anfa herrscht kein Krieg, auch wenn in der Perle des Südens die Einmischung gewisser almadanischer Adliger im Krieg gegen die Novadischen Ungläubigen sehr interessiert zur Kenntnis genommen worden sein dürfte.

c) Problematisch dürfte mMn vor allem Abenteuer in Horasreich, Brabak, Khemi und im Bornland sein, mit denen lag Al'Anfa nämlich in jüngerer Zeit immer wieder im Krieg.

[Na'rat]

der Al'Anfaner Ritus gilt im Mittelreich ja als Ketzerei kann ich mit dem Vollen Ornat dort hinreisen, oder bekomme ich dort dann ständig Probleme? I

Das hat eher folkloristischen Charakter gehabt, dass irgendwer, irgendwie deswegen in Schwierigkeiten geraten ist, ist zumindest mir nicht bekannt.
Ist halt so, wenn eine der Streitparteien betont apolitisch ist und die andere weit außerhalb von deren Einzuggebiet operiert.

[Nuazo]

Würde mich den Vorrednern anschließen, dass es keine unmittelbare Verfolgung geben sollte.
Bei mir wäre die Herkunft gleichbedeutend mit "schlechter Ruf" oder Vorurteile. Nicht gesucht.

Wenn innerweltlich diese Kirchenspaltung thematisiert werden soll, dann bietet sich neben Praios- und Boronkirche/ Golgariten vllt. noch die Rondrakirche bzw. der Rhodensteiner Orden an. Dragosch von Sichelhofen ist ja in dem Zeitfenster eine gerade in Weiden relevante Figur und im offiziellen Aventurien hat er sich über mehrere AvBoten-Ausgaben mit einer Boroni-Sekte gezofft inhaltlich.
Der damalige Markverweser der Sichelwacht Ralmir von Hauberach ist ferner mit einer interessanten Person aus AlAnfa verheiratet. Daher meist auch der Namenszusatz -Zornbrecht.
Auf der anderen Seite stehen dann evtl. besonders boronsgläubige Lokaladlige. Die Mersingens sind dort belandet, auch wenn sie eigentlich aus Darpatien stammen und zumindest briefspieloffiziell ist auch die Familie Rabenmund dort verbandelt. Es gibt also ein Spektrum an Positionen von positiv bis stark ablehnend.

Last not least gibt es die Möglichkeit für Dispense. Also selbst wenn es regulär zu Verfolgungen käme, kann die Figur über einen wichtigen Fürsprecher eine solche Ausnahmeregelung erwirkt haben. Letzen Endes geht es ja um die Spielbarkeit. Also sollten seitens der SL konstruktive Wege ersonnen werden, wie der Konflikt gehändelt wird. Idealerweise ohne ihn komplett zu streichen, sondern ihn produktiv zu nutzen.

Für das Hoasreich sei ergänzt, dass AlAnfaner auch dort nicht aktiv verfolgt werden in dem Zeitfenster. Trotz sich immer klarer anbahnender Konflikte. Es gibt offizielle politische Beziehungen. Vermutlich auch wirtschaftlich. D.h. auch hier gibt es genug Luft für Ausnahmeregelungen.

Brabak/ Khemireich sind von G7 ja quasi nicht betroffen.

[Raskir]

d.h. Kaiserin ist Alara

Faktisch ist sie seit dem Verschwinden von Hal und seitdem Brin Reichsbehüter ist, Kaiserinwitwe - da Brin mit Emer verheiratet ist und nicht mit Alara.
Dies gibt auch der Eintrag zu Alara Paligan in der Wiki Aventurica so wieder.

Sayonara
Raskir

[Alrik Schwarzleser]

Das

-Einer Magierin aus Olport

und last but not least meinem Charakter einem adeligen Rabengardisten der auch Verbindungen zum Silberberg hat

ist in meinen Augen das viel größere Problem, Thorwaler sind an vielen Punkten tolerant bis zur Egalität, aber bei Sklaverei und Walfang hört jedes Verständnis auf und Al'Anfa praktiziert beides. Gerade die Olporter Kapermagier dürften auf die Pestbeule des Südens erst recht nicht gut zu sprechen sein, das wohl!

[Overator]

Ich sehe als größeres Problem tatsächlich auch die Gegensätze Thorwler und Al'Anfaner.

Ansonsten sehe ich Schwierigkeiten primär bei Hardlinern, also dem Barbecue-Praioten oder dem Bannstrahler wegen der Lästerung des "Götterfürsten". Denkbar sind auch noch KGIA (hier sähe ich aber eher Erpressung etc. für eigene Ziele als modus operandi).

Bei der Boronkirche selbst käme es wieder auf den jeweiligen Geweihten an, die Spanne zwischen "tötet den Ketzer" über den Versuch der Bekehrung bis hin zu Gleichgültigkeit ist eine Frage der Einstellung des jeweiligen Gegenüber und sicher auch wie dein Charakter auftritt. Einen Missionar wird man im Zweifel weniger tolerieren als einen andersgläubigen der aber an sich einfach an Boron glaubt.

Heikel sind da wieder die Golgariten, die wurden ein Jahr zuvor gegründet um die Al'Anfaner Ketzer zu vernichten und zur Rückführung des Stabs des Vergessens. Hier dürfte der Char, wenn er erkannt wird, stets in latenter Gefahr schweben. Sei es weil man sich Informationen (durch Folter) erhofft oder weil er ein Ketzer ist.

99 % der Bevölkerung dürften ihn aber grundsätzlich nur als Boroni erkennen, so lange er nicht ständig über das Schisma schwadroniert. Zu Fremdes kann dann als feindlich beurteilt werden. Insofern sollte er in der Regel kein Problem haben und selbst bei den meisten Adligen, Gelehrten, Geweihten und Magiern hängt die Reaktion wohl vom eignenen Glaubensbild ab und wie sich der Char aufführt.

Tief stapeln (Geweihter gibt sich als Söldner aus) könnte dazu führen dass er nicht standesgemäß behandelt wird oder als "Dreck" wahrgenommen wird. Hoch stapeln wäre hingegen gefährlicher und ein Kapitalverbrechen.

[Vasall]

In Weiden und den vom Ritterturm geprägten Gegenden ist es durchaus üblich die Identität zu verschleiern, wenn es einem ehrlichen Anliegen dient.

Streit und Loyalitätskonflikte zu vermeiden könnte solch ein Anliegen sein, wenn man es Recht ausbaut.
Dazu muss er aber früher oder später das Vertrauen eines noblen Fürsprechers gewinnen, der sich für ihn verbürgen kann, wenn die Zeit gekommen ist.

Unterdessen kann er "ganz offiziell" - also ohne trifftigen Eheverlust - auch bei Hof und Turnier als "Schwarzer Ritter" erscheinen, und seinen Schild und Stand in der Öffentlichkeit bedeckt halten.

[Zakkarus]

Bei der DSA4-G7 gibt es ein Rückblick über das damals, ebenso bei der PhileassonSaga. Ich hab solche Hinweise gesammelt; zu finden im Zakkarus Archiv auf dem Orkenspalter.