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(Beschreibung von) Aranien, Land der ersten Sonne und Dornenreich im Vergleich

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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Seidoss-Anima von Seelenheil
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(Beschreibung von) Aranien, Land der ersten Sonne und Dornenreich im Vergleich

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Gibt es Unterschiede in der Detaildichte im Geschichtsteil?
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Advocatus Diaboli
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(Beschreibung von) Aranien, Land der ersten Sonne und Dornenreich im Vergleich

Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Das Dornenreich hat ein Kapitel über "Mythos & Historie". Das ist 10 Seiten lang, davon ca. 1 Seite IT-Beschreibung, 0,5 über Geschichtsschreibung in Aranien, 6 über die Geschichte selbst, 1,5 "Was weiß mein Held"-Übersichten anhand Talentproben und 0,5 Verweise auf Abenteuer. Natürlich ist das wie bei allen DSA5-Punlikationen weniger Text/Seite und mit Bildern. Trotzdem dürfte mehr drin stehen als in LdeS... alleine schon, weil ausführlich über die Unabhängigkeitsentwicklung, das Moghulat Oron und die Zeit danach berichtet wird, was im LdeS noch nicht Thema sein konnte. Aber auch über die Zeit im Diamanten Sultanat und davor steht einiges. Das sind aber v.a. Auflistungen von Ereignissen. Eroberungen und so.

Auf jeden Fall hilfreich, wenn du SC in Aranien Geschichtsunterricht geben willst. Sehr viele Jahreszahlen und Namen. Schon viele Details. Das würde ich jetzt aber nicht als den spannendsten Teil der RSH ansehen. Die Beschreibungen der unterschiedlichen Region bzgl. Geographie und Menschen fand ich deutlich anregender.
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Der löbliche Pilger
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(Beschreibung von) Aranien, Land der ersten Sonne und Dornenreich im Vergleich

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Ich würde sogar darauf tippen, dass die "Frühgeschichte" in LdeS ausführlicher dargestellt wird als in "Das Dornenreich". Einfach weil in den alten RSH diese Kapitel generell ausführlicher gewesen sind. Da Aranien jedoch nur ein Teil davon wa, kann ich mich auch irren. Wenn ich abends daran denke, hole ich LdeS mal aus meinem Regal und schaue nach.
Die jüngere Geschichte jedoch fehlt dort selbstverständlich.

Ardor
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(Beschreibung von) Aranien, Land der ersten Sonne und Dornenreich im Vergleich

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Ich konnte bisher "Das Dornenreich" leider nur überfliegen, aber mein Eindruck ist, dass sich der Kauf lohnt, wenn man an Aranien interessiert ist und/oder es eingehender bespielen will.

Das es nie eine komplett eigenständige Spielhilfe für Aranie gab fand ich immer schade. Der Aranien-Anteil war im LdeS nicht hoch, in der alten Borbarads Erben - Box schon gar nicht.

Was ich persönlich bedauerlich finde, da ich ja die späte Reto/frühe Hal-Zeit bespiele: es gibt in keiner der Quellen (auch nicht im Dornenreich, soviel ich bisher gesehen habe) eine genauere Angabe zu Aranien in der Zeit Retos/Hals. Die Beschreibung in "Borbarads Erben" geht ja schon vom endgültig unabhängigen Königreich aus, das auch schon "retulamidisiert" wurde. Es wird zwar beschrieben, dass Reto Aranien nicht nur durch die hohen Abgaben während der Eroberung Maraskans sondern auch druch die willkürliche Einteilung in unhistorische Grafschaften verärgert hat. Nur ist nirgends zu lesen, wie diese Einteilung ausgesehen hat. Auch haben die älteren Beschreibungen wie in Die Legende von Assarbad stärker die mittelreichisch/tulamidische Mischkultur betont. Das findet sich so in keiner der Beschreibungen wieder, meinem Eindruck nach.

Aber dass das Dornenreich da keine Ausnahme macht ist nicht weiter verwunderlich. Klar bezieht sich eine neue Spielhilfe mehr auf die aktuelle Situation als auf die Vergangenheit.

Mein einziger Kritikpunkt liegt bei einigen der Illustrationen. Prinzipiell ist es ja gut, dass die farbige Illustration dazu genutzt wird, den dünkleren tulamidischen Teint darzustellen. Die Mitglieder des Haus Revennis müssten da aber deutlich mittelreichischer aussehen, da Merkan von Revennis ja ein Weidener war. Kann natürlich sein, dass er eine gebürtige Aranierin geheiratet hat, aber in älteren Beschreibungen wird Eleonora doch auch eher mittelreichisch beschrieben.

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Hina
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Ungelesener Beitrag von Hina »

Ich habe es durchaus gelesen und finde es ob der angesprochenen Retcons bzgl. irdischer Vorbilder & Matriarchat wie gesagt eher weniger gelungen. Die detaillierteren Landesteilbeschreibungen sind hingegen wirklich sehr schoen.
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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ardor hat geschrieben: 27.04.2021 17:09 Was ich persönlich bedauerlich finde, da ich ja die späte Reto/frühe Hal-Zeit bespiele: es gibt in keiner der Quellen (auch nicht im Dornenreich, soviel ich bisher gesehen habe) eine genauere Angabe zu Aranien in der Zeit Retos/Hals. Die Beschreibung in "Borbarads Erben" geht ja schon vom endgültig unabhängigen Königreich aus, das auch schon "retulamidisiert" wurde. Es wird zwar beschrieben, dass Reto Aranien nicht nur durch die hohen Abgaben während der Eroberung Maraskans sondern auch druch die willkürliche Einteilung in unhistorische Grafschaften verärgert hat. Nur ist nirgends zu lesen, wie diese Einteilung ausgesehen hat. Auch haben die älteren Beschreibungen wie in Die Legende von Assarbad stärker die mittelreichisch/tulamidische Mischkultur betont. Das findet sich so in keiner der Beschreibungen wieder, meinem Eindruck nach
Witzig und schade: Genau deshalb hatte ich nach dem Geschichtsteil gefragt, denn wir planen auch derzeit eine Gruppe die im Jahr von Retos Eroberung Maraskans beginnt, und werden versuchen, die Einstellung der Tributzahlungen zu verhindern, aber dazu hätten wir gerne mehr Infos 😅
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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Hina hat geschrieben: 27.04.2021 18:49 Ich habe es durchaus gelesen und finde es ob der angesprochenen Retcons bzgl. irdischer Vorbilder & Matriarchat wie gesagt eher weniger gelungen. Die detaillierteren Landesteilbeschreibungen sind hingegen wirklich sehr schoen.
Was für einen Retcon meinst du? Aranien war und ist ein Matriarchat. Was hat sich da deines Erachtens geändert?


Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 27.04.2021 21:32 Witzig und schade: Genau deshalb hatte ich nach dem Geschichtsteil gefragt, denn wir planen auch derzeit eine Gruppe die im Jahr von Retos Eroberung Maraskans beginnt, und werden versuchen, die Einstellung der Tributzahlungen zu verhindern, aber dazu hätten wir gerne mehr Infos
Dazu wirst du nix finden. Die Geschichtsbeschreibung spring von ersten Unabhängigkeitsbestrebungen 766 und der Reichsreform 792 zu den Zorganpocken 923 und dann zur Heirat Sybias mit dem Thronfolger 992. Erst ab da wird weniger weit gesprungen. Da sind wir dann ja auch in der lebendigen Geschichte von DSA.

Aber wenn ihr IN Aranien spielt und euch gerne von offiziellen Länderbeschreibungen inspirieren lasst, ist Dornenreich schon zu empfehlen, egal zu welcher Zeit ihr spielt.
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 27.04.2021 22:33 Was für einen Retcon meinst du? Aranien war und ist ein Matriarchat. Was hat sich da deines Erachtens geändert?
@Nepolemo ya Dolvaran hat das ganz gut zusammen gefasst: Nepolemo ya Dolvaran @ VG4 - Das Dornenreich
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Hina
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Ungelesener Beitrag von Hina »

Genau das meinte ich. Die vorige Version aus LdES wirkte wie ein wirklich interessantes, aventurisch stimmiges Gedankenexperiment, wie sich die tulamidische Geschlechterrollenverteilung alternativ entwickeln koennte. Uebergaenge zum Rest der Tulamidenlande liessen sich damit fliessend darstellen. Nebenbei schien es mir als ein netter Kommentar zum wahrscheinlichen Vorbild der viel zu Unrecht verunglimpften osmanischen Weiberherrschaft.

Die neue Darstellung hingegen klingt eher nach kitchen sink fantasy, in der willkuerlich ein exotisches Merkmal einer Kultur aufgepfropft wird, ohne dies thematisch oder logisch (Frauen gebaeren auch in Aranien die Kinder) zu verankern. Besonders schlimm ist natuerlich die von @Nepolemo ya Dolvaran zitierte Passage von traditionell matriarchalischer Bewirtschaftung vs. Wachstumsorientierung. Da hat jemand moderne feministische Schlagworte herausgegriffen ohne sich im Ansatz mit historischen Wirtschaftsmodellen zu beschaeftigen.
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Ardor
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Ungelesener Beitrag von Ardor »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 27.04.2021 21:32 Witzig und schade: Genau deshalb hatte ich nach dem Geschichtsteil gefragt, denn wir planen auch derzeit eine Gruppe die im Jahr von Retos Eroberung Maraskans beginnt, und werden versuchen, die Einstellung der Tributzahlungen zu verhindern, aber dazu hätten wir gerne mehr Infos 😅
Mit dem Thema habe ich mich im Rahmen meiner "990 BF"-Spielrunde auch auseinandergesetzt. Ich will das in einer - natürlich - stark modifizierten Gruppenabenteuer-Version von Borbarads Fluch thematisieren. Wie ich das eigentliche Abenteuer modifiziere erläutere ich hier:

Ardor @ Brainstorming: Kaiser Hal- / Klassiker-Kampagne (DSA3)

Das Turnier im Einstieg findet anlässlich der Geburt von Arkos statt. Die Gelegenheit nutzt Sybia um den anwesenden Adel in vertraulichem Gesprächen für sich zu gewinnen und so schon einmal die spätere Einstellung der Tributzahlung vorzubereiten. Meiner Meinung nach lebt das ganze Szenario vor allem davon, die Unterschiede darzustellen. Da gibt es den von Reto eingesetzten mittelreichischen Adel wie Graf Merkan von Revennis und Graf-Marschall Haldoran von Anchopal, die sehr aranisch-matriachalisch geprägte Landgräfin Merisa von Elburum, der eher "klassisch tulamidisch" geprägte Adel der Landgrafschaft Palmyramis, der von borländischen Händlern abstammende Graf Istav Kulibin als Graf von Mhanadien und somit Herrscher über das traditionsreiche tulamidische Khunchom...

Die große Leistung Sybias besteht ja darin, diese bunte Mischung - vor allem den mittelreichischen Neo-Adel - auf Ihre Seite zu ziehen. Das Kaiser Reto sich reichlich am aranischen Weizen und Gold für seinen Maraskan-Feldzug und auch die anschließende Besetzung bedient, spielt ihr sicher in die Hände. Das ihre Schwester Sunhila quasi als Geisel am Kaiserhof gehalten wird, bringt ihr vermutlich auch Sympathien (deren Freilassung durch den gutherzigen und ungeschickten Kaiser Hal ermöglicht ihr ja später schlussendlich die Einstellung der Tributzahlungen).

Am Turnier nimmt dann eine bunte Mischung von aranischen Sippenkriegern, baburiner Neo-Adeliger im weidener Kettenhemd und aranischer Ritter teil. Straußenrennen und Wettfahrten mit aranischen Streitwagen finden eben so statt, wie klassisches Gestech. Es erklingen Balladen im Stile Aldifreids von Trallops, während an anderer Stelle Majunas ihre klassischen Tänze vorführen.

Fürstin Sybia ist dabei klar die Gastgeberin und Herrin im Haus, während sie allerdings dem alten Zeremoniell entsprechend immer im Namen Ihres Mannes spricht: "Der Fürst heißt Euch herzlich willkommen!" "Der Fürst ist entzückt" "Mein fürstlicher Gemahl dankt Euch!"

Die einzige Aufgabe von Fürst Muzaraban von Aranien ist es, während dessen stumm und würdevoll daneben zu sitzen und hin und wieder die Worte seiner Frau mit huldvollem Zunicken zu begleiten. Als Lebemann erfüllt er aber auch diese Aufgabe nicht gut (er ist ja auch schließlich bei der eigenen Hochzeit eingeschlafen), frönt dem Alkohol und flirtet weibliche Gäste an (und bei entsprechender Reaktion zieht er sich auch mehr oder weniger dezent mit diesen in seine Privatgemächer zurück) während die Fürstin keine Miene verzieht und sich bemüht, die Haltung zu bewahren (nach dem Motto: wenn er nicht da ist, kann er uns wenigstens nicht blamieren).

So ca. würde ich mir das vorstellen.

Als Inspiration kann hier der Botenartikel über die Hochzeit von Arkos und Eleonora dienen. Der muss irgendwo zwischen Bote 66 und Bote 78 enthalten sein - ich habs jetzt im Wiki leider nicht gefunden. Weiters gibt es in Siebenstreich - wenn ich mich jetzt nicht sehr irre - auch eine Versammlung von den späteren oronischen Verrätern, die sich hier auch als Quelle anbietet (Ironie der Geschichte).

Zur unhistorischen Gebietsaufteilung fällt mir nur ein, das Haldoran von Anchopal Graf der Mark Obergorien war. Die findet sich so danach nicht mehr, allerdings trägt er diesen Titel auch noch zur Zwischenzeit der defacto Unabhängigkeit Araniens als Fürstentum, dass den Tribut eingestellt hat.

In Das Land des schwarzen Auges wird auch erwähnte, dass sich Fürstin Sybia mit Lippenbekenntnissen von Hasrabal ben Yakuban zufrieden geben muss und ein nicht eindeutiger Grenzverlauf im Süden Araniens suggeriert. Ein Indiz dafür, dass der umtriebige Magier-Sultan sich seine defacto-Unabhängigkeit zwischen Aranien und dem Kalifat diplomatisch gesichert hat, während er gleichzeitig den zaudernden Kalif dazu bringen wollte, nach der Tribut-Einstellung gegen Aranien zu ziehen (was schließlich in der Entführung von Nedime saba Abu Dhelrumun gegipfelt ist).

In diese Zeit fällt ja auch die aranische Titelvielfalt mit Reuther, Wald- und Sendgrafen und dem relativ einflussreichen Grafenkolleg. Laut älteren Quellen von Sybia eingeführt, um sich die Unterstützung des Adels beim Weg in die Unabhängigkeit zu sichern.

Die Legende von Assarbad transportiert meiner Erinnerung nach gut die aranischen Verhältnisse vor der endgültigen Unabhängigkeit.

Das die aranischen Verhältnisse mit der Adoptions-Tochter und dem "theoretischen" männlichen Familienoberhaupt jetzt im Dornenreich "vereinfacht" wurden finde ich schade. Gerade diese Mischung von "klassisch-tulamidisch-patriarchisch" im Westen, "mittelreichisch-gleichberechtigt" teilweise im Norden, "echt-matriarchisch" teilweise an der Ostküste und "inoffiziell-matriarchisch" im Zentrum fand ich - zusammen mit dem tulamidisch/mittelreichischen "culture clash" so spannend an Aranien.

Herleitung von irdischen Kulturen kann bei DSA immer nur eine Inspirationsquelle und nie ein "1:1-Übernehmen" sein. Insofern sehe ich das jetzt nicht so tragisch.

Noch etwas ist mir gestern im Geschichtsteil von Dornenreich aufgefallen: demnach hat Kaiser Hal den Achat Al'Dabar bereits nach Einstellung der Tributzahlungen aus der Raulskrone entfernen lassen. Das passt irgendwie nicht dazu, dass ja die aranische Unabhängigkeit während Hals Regierungszeit nicht anerkannt wurde, Brin am großen Hoftag nach seiner Ernennung zum Reichsbehüter sich noch kämpferisch im Bezug auf die Unabhängigkeit von Aranien und Trahelien gegeben hat und Hal laut Verrat sogar die Reichsacht über Sybia ausgesprochen hat. Und gerade dieses weltfremde "Nicht-Anerkennen" ohne faktische Folgen (außer der indirekten Unterstützung der Unabhängigkeit Khunchoms) zeichnet für mich den Regierungsstil Hals im Vergleich zum Realpolitiker Answin aus.
Zuletzt geändert von Ardor am 24.03.2023 10:03, insgesamt 2-mal geändert.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Hina hat geschrieben: 27.04.2021 23:36 Da hat jemand moderne feministische Schlagworte herausgegriffen ohne sich im Ansatz mit historischen Wirtschaftsmodellen zu beschaeftigen.
Gut formuliert. Auf der einen Seite hat man eine in sich stimmige Erklärung, warum Aranien einen anderen Weg eingeschlagen hat als der Rest der Tulamidenlande. Eine Erklärung, die noch dazu jedem, der mal auf einem arabischen Viehmarkt gesehen hat, wie ein Beduine ein Tier ersteigert und anschließend seine Frau bittet, ihm das Geld zum Bezahlen zu geben, sofort wie aus dem Leben gegriffen erscheint. Und auf der anderen Seite ein "Ja ist halt so", garniert mit pseudowissenschaftlichen Slogans. ("Effizienz statt Wachstum" - und Steigerung der Effizienz bringt kein Wachstum?)

Nebenbei finde ich manche Formulierungen recht fragwürdig:
Dornenreich S. 57 hat geschrieben: 22.04.2020 19:07 In Palmyrabad hingegen hat sich eine gesonderte Sitte herausgebildet, nach der Männer für alle Belange von Haus und Hof, die körperlich und emotional bearbeitet werden können, und Frauen für jegliche intellektuellen Aufgaben zuständig sind.
Was sind denn bitte Belange von Haus und Hof, die man "emotional bearbeitet"? Und wie bearbeitet man etwas "emotional"? Hat das irgendeine tiefere Bedeutung oder ist das einfach ein Füllwort?
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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Skalde hat geschrieben: 28.04.2021 12:15 Was sind denn bitte Belange von Haus und Hof, die man "emotional bearbeitet"? Und wie bearbeitet man etwas "emotional"? Hat das irgendeine tiefere Bedeutung oder ist das einfach ein Füllwort?
Damit ist sicherlich Erziehung, Kinder, etc. gemeint, also alles, wofür man Empathie braucht und die in unserer Kultur gerne als "weiblichen" Eigenschaften benannten Fähigkeiten, sich um andere Menschen zu kümmern. Vielleicht auch die Mitarbeiter zu führen und auszubilden, etc.

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