Das neue Al'Anfa. Meinungen?

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Man muss ergänzend dazu auch sagen, dass Brabak IT wie OT gern unterschätzt wird. Natürlich ist das im Vergleich zu Al'Anfa ein winziges Nest (3500 Einwohner im Vergleich zur mit über 100.000 EW zweitgrößten Stadt des Kontinents) und König Mizyrion gilt als chronisch pleite - IdDM relativiert das aber ein ganzes Stück weit. Einerseits haben die Brabaker durch geschickte Ausnutzung ihrer Lage am Kap für so eine Kleinstadt jede Menge Geld gemacht - viele Waren sowohl von der Ost- als auch der Westküste werden einfach in Brabak umgeschlagen, statt sie um das stürmische und gefährliche Kap herumzuschippern und Brabak hält bei jeder dieser Transaktionen die Hand auf (was nebenbei auch dazu führt, dass man auf dem Markt in Brabak Waren aus ganz Aventurien findet, so viel Auswahl gibt es sonst wahrscheinlich nirgends). Den Gewinn aus diesen Geschäften haben sie in den letzten Jahrzehnten immer klug investiert, bspw. in ihre Kolonien im Südmeer, wo sie früher als alle anderen Staaten Aventuriens aktiv waren. Dadurch haben sie eine Flotte aufgebaut, die tatsächlich ein relevanter Beitrag zur Goldenen Allianz ist. Und für die Horasier ist Brabak durch seine Lage ohnehin unverzichtbar.

Dazu kommt, dass die Hammerfaust-Ottjasko wohl der beste Weg wäre, die Thorwaler nach dem Friedensschluss mit den Horasiern in die Goldene Allianz mit einzubeziehen. Man hat eben einen gemeinsamen Feind und das Horasreich hat den Thorwalern ja ziemlich deutlich gezeigt, dass man sich besser nicht noch weiter mit ihnen anlegen sollte.

Last but not least hat Brabak die mit Abstand fähigsten Dämonologen außerhalb der Schattenlande, den stärksten Nodix im tiefen Süden und Zugang zur Zitadelle der Geister.

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Na'rat
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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 17.10.2021 11:19 Man muss ergänzend dazu auch sagen, dass Brabak IT wie OT gern unterschätzt wird. Natürlich ist das im Vergleich zu Al'Anfa ein winziges Nest (3500 Einwohner im Vergleich zur mit über 100.000 EW zweitgrößten Stadt des Kontinents) und König Mizyrion gilt als chronisch pleite - IdDM relativiert das aber ein ganzes Stück weit. Einerseits haben die Brabaker durch geschickte Ausnutzung ihrer Lage am Kap für so eine Kleinstadt jede Menge Geld gemacht - viele Waren sowohl von der Ost- als auch der Westküste werden einfach in Brabak umgeschlagen, statt sie um das stürmische und gefährliche Kap herumzuschippern und Brabak hält bei jeder dieser Transaktionen die Hand auf (was nebenbei auch dazu führt, dass man auf dem Markt in Brabak Waren aus ganz Aventurien findet, so viel Auswahl gibt es sonst wahrscheinlich nirgends). Den Gewinn aus diesen Geschäften haben sie in den letzten Jahrzehnten immer klug investiert, bspw. in ihre Kolonien im Südmeer, wo sie früher als alle anderen Staaten Aventuriens aktiv waren. Dadurch haben sie eine Flotte aufgebaut, die tatsächlich ein relevanter Beitrag zur Goldenen Allianz ist. Und für die Horasier ist Brabak durch seine Lage ohnehin unverzichtbar.
Alles gute Gründe Brabak nicht in den Händen der Brabaker zu lassen. Keiner warum es noch nicht der Fall ist.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 17.10.2021 11:19 Last but not least hat Brabak die mit Abstand fähigsten Dämonologen außerhalb der Schattenlande, den stärksten Nodix im tiefen Süden und Zugang zur Zitadelle der Geister.
Ich zitiere: "Sie entzieht sich Unserer direkten Kontrolle. Das ist der Preis dafür, dass sie nicht die Kontrolle über Uns anstrebt. Alles in allem eine gute Nachbarschahft, nicht wahr?"

"Schon über sie zu sprechen, bringt Unglück, du Narr! Willst du die Niederhönnen herausfordern oder als kalter Alrik eine neue Gruft für sie graben?" Hallen Arkaner Macht, der König und die Bevölkerung über die Akademie.

Wieder hast du nur Gründe genannt, die ,Akademie' nicht einfach machen zu lassen. Bestenfalls kann man da rauslesen, dass es die Akademie nun überhaupt nicht interessiert, wer nun die Stadt kontrolliert, aus der sie ihre Opfer beziehen.

Perceval
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Die Akademie wird sich im Zweifel (wieder) auf die Seite der Stadt schlagen. Würde Brabak an Al‘Anfa fallen, wäre sehr wahrscheinlich Schluss mit Nekromatie und Co. :censored:
Zuletzt geändert von Perceval am 17.10.2021 16:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Na'rat
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Perceval hat geschrieben: 17.10.2021 16:02 Die Akademie wird sich im Zweifel (wieder) auf die Seite der Stadt schlagen. Würde Brabak an Al‘Anfa fallen, wäre sehr wahrscheinlich Schluss mit Nekromatie und Co. :censored:
Hier könnte man trefflich darüber diskutieren was Brabak im inneren zusammenhält und alle anderen draußen hält. Die Akademie ist es jedenfalls nicht, die will man auch in Brabak besser gestern als heute loswerden.

Perceval
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Der Feind meines Feindes… :wink:

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Perceval hat geschrieben: 17.10.2021 16:02 Die Akademie wird sich im Zweifel (wieder) auf die Seite der Stadt schlagen.
Bzw. die Stadt auf die Seite der Akademie. Brabak ist bekannt dafür, Stadt der Freidenker zu sein, das Königreich ist generell ein Hotspot für seltsame Kulte und Verschwörungstheoretiker jeglicher Couleur und wer irgendwo geächtet wird oder auf dem Scheiterhaufen zu landen droht, kann dort immer ein gutes Auskommen finden. Die Praios-Kirche ist dagegen gar nicht präsent und scheint die Stadt laut IdDM komplett abgeschrieben zu haben.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Dämonologie bei DSA nun mal eine der overpowertsten Spielarten der Magie schlechthin ist (während die Al'Anfaner ihre Absolventen oft als Kampfmagier verskillen). Das ist mit dem in Brabak eindeutig vorhandenen Know-how dahinter einfach ein enormer militärischer Faktor, den andere Staaten da aus ideologischen Vorbehalten sausen lassen. Und die anderen beiden Akademien in Meridiana sind in al'anfanischer Hand. Man kann die Eleven natürlich auch bis ins Horasreich schicken, wenn man lieber einen Antimagier, Heiler oder Hellseher einstellen will oder an die Bannakademie Fasar, an der Mizirions Leibmagierin und Mätresse Naomi du Berillis ausgebildet wurde, aber zum Schiffe versenken oder für andere kriegswichtige Sachen wie schnelle Kommunikation und Logistik taugt ein Brabaker Dämonologe dann doch ziemlich gut.

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Na'rat
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Perceval hat geschrieben: 17.10.2021 21:46 Der Feind meines Feindes… :wink:
Welche Freunde hat den die Akademie?

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Lafayette
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Ich hoffe einfach, dass Brabak in zukünftigen Publikationen nicht zu schlecht weg kommt. Ich hab mich in den letzten Jahren ein wenig in das kleine Königreich verliebt und fand es schon schlimm genug, dass die letzten 10 Jahre gefühlt nichts dort passiert ist, kaum was publiziert wurde usw.

Man merkt leider total an der Stagnation mancher Regionen, wo das Spotlight der aktuellen Redaktionen liegt.
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Lafayette hat geschrieben: 18.10.2021 17:17 Ich hoffe einfach, dass Brabak in zukünftigen Publikationen nicht zu schlecht weg kommt. Ich hab mich in den letzten Jahren ein wenig in das kleine Königreich verliebt und fand es schon schlimm genug, dass die letzten 10 Jahre gefühlt nichts dort passiert ist, kaum was publiziert wurde usw.

Man merkt leider total an der Stagnation mancher Regionen, wo das Spotlight der aktuellen Redaktionen liegt.
Geht mir genauso. Was sich als kleines Update anbieten würde, wäre ein Wechsel auf dem Thron (Mizirion III. ist jenseits der 80, neben Peleiston gibt es einen illegitimen Sohn mit Naomi - Abdanken und selbst die Amtsgeschäfte an Peleiston übergeben, um Erbfolge-Streitigkeiten zu vermeiden, wäre wohl die sicherste Variante), Entwicklungen bei den anderen Familien der Audienzia, ob und wie die Charazzar und die Achaz-Gemeinden im Reich mit dem Skrechu-Metaplot zu tun haben, die Entwicklung der Efferd-Kirche nach der kurz vor VÖ von IdDM erfolgten Trennung Mizirions von seiner tief efferdgläubigen Frau und, um das mal zum Thema zurückzuführen, der Stand der Dinge beim Ausbau von Flotte und Kolonialreich, den Verbindungen zu den Horasiern und den Thorwalern und was man sonst noch so macht, damit man nicht von Al'Anfa ins Imperium zwangseingemeindet wird.

Brabak ist der letzte Rivale, den sie direkt vor ihrer Haustür haben. Wenn man das auf die übliche Art ausbalancieren will, also Bewegung, aber dann doch kein zu starker Bruch mit dem Status Quo, dann kann man das gut in der noch ausstehenden Spielhilfe für die städtischen Kulturen Meridianas unterbringen - wobei ich gar nichts dagegen hätte, wenn Al'Anfa ein eigenes Städtebuch wie Havena gegönnt wird (von denen darf es gern mehr geben) und Brabak, H'Rabaal, Mengbilla, Chorhop, Sylla, Charypso, Mirham und was es da sonst noch so gibt, mit ihrer eigenen RSH bedacht werden. Wie das Crowdfunding zur Sonnenküste angelaufen ist, zeigt ja schon, dass viele vernachlässigte Regionen einfach darauf warten, mal mehr Platz eingeräumt zu bekommen.

Man kann natürlich auch sagen "nein, Al'Anfa wird jetzt das Super-Imperium und reißt sich alles unter den Nagel", aber wenn man so verfährt, dann kann die ja gar nichts mehr aufhalten. Ich hatte immer den Eindruck, dass man kein Reich zu übermächtig werden lassen will, um Aventurien abwechslungsreich und interessant zu halten (sowohl die eine Zeit lang sehr häufigen Tiefschläge gegen das Mittelreich als auch den horasisch-thorwalschen Krieg und den Erbfolgekrieg nach Amenes Tod werte ich persönlich als primär durch dieses Ziel motiviert) und das ist ehrlich gesagt ja auch nicht der schlechteste Ansatz.

Ohne ein Gegengewicht wird Al'Anfa einfach zu krass. Die sind jetzt schon Kolonialmacht Nr. 1, neuerdings de facto ein richtiger Flächenstaat, haben eine kompetente Regierung, haben karmal durch den riesigen und von einem persönlichen Fave seines Gottes geführten Boron-Kult extrem viel drauf, besitzen eine gewaltige Flotte, haben erfolgreich das Unruhe-Potenzial der Fanas rekuperiert und sind technologisch eins der fortschrittlichsten Länder. Da sind die einzigen Dämpfer die für ein Reich mit eigener Uni eher mittelmäßigen arkanen Ressourcen, die schwache Aufstellung in der Lebensmittelversorgung und eben ein Gegengewicht durch die jetzt massiv verkleinerte Goldene Allianz.

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pmd
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Um zum Super-Imperium zu werden hätte Al'Anfa noch viel aufzuholen gegenüber dem Mary-Sue Staat im lieblichen Feld und dem immer noch den größten Teil des Kontinents beherrschenden Mittelreich. Vom Super-Imperium wäre Al'Anfa noch weit entfernt, selbst falls es Brabak schluckte (was ich aus erzählerischer Perspektive für unwahrscheinlich halte, auch wenn es eigentlich ein sinnvoller nächster Schritt wäre, das jetzt isolierte Brabak zu erobern).
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 18:25 Ich hatte immer den Eindruck, dass man kein Reich zu übermächtig werden lassen will, um Aventurien abwechslungsreich und interessant zu halten
Ich sehe da keinen Widerspruch. Man kann ein übermächtiges Reich haben und zugleich einen abwechslungsreichen und interessanten Kontinent. Man muss halt diesem übermächtigen Reich entsprechende innere Konflikte, Schwachstellen, Krisenherde, etc. verpassen. Gibt in Literatur und Geschichte genug Beispiele dafür. Man darf es halt nicht wie beim Horasreich machen, dass man einen unantastbaren Superstaat herbeischreibt, dem eh keiner was kann, weil die in allem viel toller sind, als der Rest.

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Attention, wall of text incoming! Wall of text incoming!

Bitte gehen sie in Deckung, es wird schlimm und wüst.
pmd hat geschrieben: 18.10.2021 19:15 Um zum Super-Imperium zu werden hätte Al'Anfa noch viel aufzuholen gegenüber dem Mary-Sue Staat im lieblichen Feld und dem immer noch den größten Teil des Kontinents beherrschenden Mittelreich.


Mary-Sue-mäßig ist am Horasreich primär der Monarch. Aber auch, wenn ein Halbdrache mit geöffnetem Ea'Myr eine Nahema als bodenständiges Charakterkonzept erscheinen lässt und auch bei mir ein stetiger WTF-Moment ist - das ist nur ein einzelner Typ. Fantasy-Settings heben zwar fast immer stark auf die Bedeutung von Einzelpersonen ab, aber wenn wir mal gucken, was entscheidend ist, um das ganz große Rad zu drehen, dann ist ein einzelner Herrscher auch in einer Monarchie nicht so relevant wie harte realpolitische Faktoren.

Wobei die Horasier auch da natürlich krass sind, aber eben nur in dem Ausmaß krass, wie es realistisch ist, wenn man im Wesentlichen Italien im Quattrocento, aber als durch das vergleichsweise schnelle Ende des Erbfolgekriegs geeinter Staat ist. Dass sie in Technologie, wirtschaftlicher Entwicklung und Wissenschaft so dominant sind, passt ja zum Setting. Das war Italien damals auch, aber das waren ständig Krieg miteinander führende Stadtstaaten. Wenn dieser Faktor wegfällt und der Wissensvorsprung ohne Störfaktoren wie eine zu dominante Praioskirche zwangsläufig auch mit magischem Vorsprung einhergeht, wenn dazu gerade noch das koloniale Wettrennen losgeht, dann ist es nur logisch, dass die Horasier ein nicht zu ignorierender Machtfaktor sind.

Vieles davon gilt aber genauso für Al'Anfa - da sind die Hauptvorteile der Horasier die drastisch bessere agrikulturelle Aufstellung und der Umstand, dass die Al'Anfaner in puncto Wissen sich oft selbst Knüppel zwischen die Beine werfen, weil kurzfristiges Profitstreben und Machtspielchen zwischen den Granden die Forscher behindern (man lese sich einfach die Beschreibung der Uni durch, außerhalb von Medizin und Alchimie sind viele Lehrstühle eher dafür da, eine schnelle Dublone zu machen). Klar, im Schiffsbau ist die Adlerflotte besser aufgestellt, aber die Al'Anfaner ziehen zumindest bei der Bewaffnung locker gleich, die hatten schon vor Ewigkeiten so Monstergeschütze wie die Boronstrommel am Start und ihre Alchimisten waren schon exzellent, bevor sie sich Mengbilla gekrallt haben (gut, die Versorgung mit Hylailer Feuer sollte keiner der Parteien hier schwerfallen, die Brabaker haben ja auch das Haupthaus des Salamanders und sitzen wie Al'Anfa auch an der Quelle, um Orazal in rauen Mengen zu ernten, was für andere Akteure der wesentliche limitierende Faktor bei der Produktion dieses Teufelszeugs ist).

Das Mittelreich hat außer seiner schieren Größe dagegen eher wenig zu bieten - die sind seit dem Ende der Eslamidischen Dynastie, also seit mehr als einem ganzen Jahrhundert, nur noch auf dem absteigenden Ast, nachdem sie erst 31 Jahre ununterbrochenen Erbfolgekrieg, dann einen alles auf den Richtblock schickenden Tyrannen und dann zwei Vollzeit-Party-Animals auf dem Thron hatten. Unter Reto war es dann schon zu spät und der Zerfall ging los. Sie haben ihre Kornkammer in Aranien verloren, dann Trahelien und Khunchom, währenddessen haben sie sich in einen endlosen, ressourcenfressenden, nicht zu gewinnenden Krieg auf Maraskan verstrickt und dafür kaum was bekommen außer ein paar Enduriumschwertern. Das waren nur die zu Beginn von DSA schon vorhandenen Nackenschläge. Dann kamen mit dem Einsetzen des Metaplots in DSA2 und damit dem Phänomen, dass alle Großkatastrophen primär im MR passieren, der Ogerzug, diverse Orkenstürme, die Answinkrise, die Spaltung ihrer politisch wichtigsten Kirche, Borbarad, dann war erst mal ein Viertel ihrer Fläche in der Hand von Paktierern und zu den Paktierern übergelaufenen Answinisten und musste unter massivstem Kräfteverschleiß zurückerobert werden, was die Rondra-Kirche, die Praioten und den Puniner Ritus aufs derbste ausgeblutet hat, ebenso wie die Staatskasse. Dann kamen die Missernten und Hungerwinter mit den daraus folgenden Unruhen, auf die mit einem Massaker an der eigenen Bevölkerung reagiert wurde. Sie haben zwar eine der besten Magierakademien des Kontinents und innovative profane Forscher, aber sie nutzen das nicht effektiv, sondern reagieren auf eine Bedrohung, die massive magische Gegenwehr erfordert damit, die arkane Forschung in völlig absurdem Ausmaß zu gängeln und die Zauberer, die sie bräuchten, Pogromen durch irgendwelche Provinzfürsten auszuliefern, fast hätten sie obendrein sogar die Blödheit besessen, selbst Elementarbeschwörungen zu verbieten, während ihnen Dämonen das Reich kaputtfressen. Dann kam das Jahr des Feuers inkl. Vernichtung fast der kompletten mittelreichischen Verwaltung, der Albernia-Nordmarken-Bürgerkrieg, ihr eigener Thronfolge-Krieg in Almada inkl. Orkenkaiser ... ganz ehrlich, es grenzt an ein Wunder, dass die bei ihrer Mischung aus Plot-Opfer sein und katastrophalem Staatsversagen überhaupt noch existieren.

Sorry für den langen Exkurs. ich schreibe das nur, um mal die geopolitische (deropolitische?) Gesamtlage einzuordnen. Ich will das gar nicht groß ausdiskutieren, das ist ja nichts weiter als eine zugespitzt formulierte Beschreibung der jüngeren mittelreichischen Geschichte. Das MR kriegt einfach dauernd einen drauf. Es gewinnt dabei am Ende fast immer, aber um welchen Preis?
Vom Super-Imperium wäre Al'Anfa noch weit entfernt
Aber nur, weil richtiger Imperialismus mit Übersee-Kolonialstrukturen und einer voll auf die Ausbeutung dieser Strukturen ausgerichteten Wirtschaft in Aventurien noch ganz am Anfang steht. Al'Anfa steht durch die Einnahme Mengbillas nicht nur direkt an den Toren des Horasreichs, sondern hat die meisten und am besten gefestigten Kolonien und ihre Wirtschaftskraft basiert im Wesentlichen auf Sklaverei - das ist in Verbindung mit der beginnenden Plünderung Uthurias ein riesiger Machtfaktor für die. Das verspricht, eine einzige Bonanza für die zu werden. Irdisch war das der Punkt, an dem Europa komplett durch die Decke gegangen ist. Al'Anfa ist dort territorial am besten vertreten und hat die wenigsten Skrupel, das maximal auszureizen.

Käme da noch die Kontrolle Brabaks und damit die Übernahme der brabakischen Kolonien und durch die Beherrschung des Kaps die endgültige Kontrolle aller Seehandeslrouten zwischen aventurischer West- und Ostküste dazu, wäre des Horasreich im Kolonialwettlauf komplett ins Knie geschossen und auf lange Sicht wäre der Aufstieg Al'Anfas zur neuen Großmacht Nr. 1 fast unaufhaltsam. Dass die Horasier einen doppelt so langen Weg nach Uthuria haben, wird ja nur dadurch ausgeglichen, dass sie ihre meridianischen Stützpunkte besitzen und die sind jetzt fast alle weg.

Noch sind das neue Horasia und das neue Al'Anfa natürlich beides Emporkömmlinge. So ein Machtwechsel kommt nicht über Nacht, der dauert.

Aber die stehen eben in den Startlöchern, um dem mit sich selbst beschäftigten Mittelreich die Butter vom Brot zu nehmen - genau wie das große und ökonomisch ebenfalls äußerst starke Bornland und das bevölkerungsreiche, fruchtbare, den tulamidischen Handel dominierende Aranien. Die beide weder die Ressourcen noch die Ambitionen haben, Großmacht zu sein, die aber ökonomisch stark genug sind, um mittelfristig Kapital aus dem benachbarten Mittelreich in ruhigere Gefilde abzuziehen. Hierbei ist auch das Bornland mit kolonialen Besitzungen im Süden vertreten.

Wir müssen uns eins vor Augen halten: Aventurien ist in den meisten genannten Teilen des Settings nicht Mittelalter, sondern Frühneuzeit. Die stecken mitten in gewaltigen wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Transformationsprozessen. Aber der Weidener Ritter oder der Beilunker Praiot, der kriegt davon nichts mit, der lebt im 12. Jahrhundert und ist in ständiger Abwehrschlacht gegen die von Norden und Nordosten an den Grenzen des Reichs zerrenden orkischen bzw. dämonischen Kräfte, die er nicht kleinkriegt, während andere Gegenden diese Bindung ihrer militärischen Macht und diese wirtschaftliche und personelle Last nicht haben und dementsprechend mit Vollgas in die Zukunft rasen. Das ist einfach die im Setting angelegte Grunddynamik und sie spricht gegen das Mittelreich und für Al'Anfa und Horasia.

Das kann man marysuesk finden, aber wenn man das nicht will, muss man das komplette Setting ab Retos Thronbesteigung rebooten und eine alternative Historie spielen, in der das neue Haus Gareth den Zerfall des Reiches aufhalten konnte, statt ihn zu beschleunigen.
selbst falls es Brabak schluckte (was ich aus erzählerischer Perspektive für unwahrscheinlich halte, auch wenn es eigentlich ein sinnvoller nächster Schritt wäre, das jetzt isolierte Brabak zu erobern).
Klar, strategisch wäre Brabak das offensichtliche nächste Ziel. Da führt kein Weg dran vorbei, darum investieren die Horasier dort auch plötzlich so viel. Weil das Gleichgewicht zwischen Goldener und Schwarzer Allianz sonst endgültig kippt und Al'Anfa stetig um ein vielfaches stärker wachsen wird als Horasia. Die Horasier wären dann nicht direkt raus, aber die müssten dann ständig kämpfen, während Al'Anfa ständig abkassieren würde. Wohin das auf lange Sicht führt, ist klar.

Meines Erachtens ist Brabak also in der jetzigen Situation der Dreh- und Angelpunkt des Machtkampfes zwischen Adler und Rabe, sofern es den Horasiern nicht gelingt, eine neue Front zu eröffnen und die Schwarze Perle an einem anderen Schauplatz zu binden. Hier entscheidet sich, wie Aventurien in hundert Jahren aussehen wird.

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pmd
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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 21:47 Mary-Sue-mäßig ist am Horasreich primär der Monarch. Aber auch, wenn ein Halbdrache mit geöffnetem Ea'Myr eine Nahema als bodenständiges Charakterkonzept erscheinen lässt und auch bei mir ein stetiger WTF-Moment ist - das ist nur ein einzelner Typ
Der dreiäugige Chimärenhoras ist nur die Spitze der Pyramide. Beim Lesen von RdH kommt mir immer das Gruseln, wenn ich wieder und wieder lesen muss, wie toll dort alles ist. Besonders groß ist der Kontrast, wenn man dem dann mal die Beschreibung Al'Anfas in IdDM gegenüberstellt. Oder man vergleiche die Beschreibungen der Magierakademien (Al'Anfa und zb. Bethana) in den Akademiebänden. Das Horasreich als Ganzes wurde bislang ohne Ende hochgejubelt und idealisiert (so jedenfalls mein Eindruck).

Von Erwägungen des "Realismus" würde ich hier generell Abstand nehmen. Unter diesem Gesichtspunkt funktioniert Aventurien nicht und hat es nie. Aber rein aus erzählerischer Sicht begrüße ich es, wenn man von der Schwarz-Weiß Malerei der Vergangenheit wegkommt und jeder Staat (solange er jetzt nicht ein Dämonenkaisertum ist) komplex mit Guten und Schlechten Seiten beschrieben wird. Bitte kein karrikaturhafter Schurkenstaat in Al'Anfa mehr und auch kein persilweißes, alles-ist-hier-besser Horasreich.

Mit dem Mittelreich habe ich in der Hinsicht kein Problem, mal abgesehen davon, dass Beschreibungen viel zu häufig Mittelreich zentriert sind.

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 21:47 Aber nur, weil richtiger Imperialismus mit Übersee-Kolonialstrukturen und einer voll auf die Ausbeutung dieser Strukturen ausgerichteten Wirtschaft in Aventurien noch ganz am Anfang steht.
Ich hoffe doch sehr, dass man mit Uthuria kreativer sein wird, als den spanischen Kolonialismus nach Dere zu kopieren. Gerade Al'Anfa, als Schmelztiegel unterschiedlicher Völker, hätte hier viel Potential einen anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht etwas mehr an antikem irdischen Kolonialismus im Mittelmeerraum orientiert: Einzelne Stadtgründungen und weitgehende Koexistenz und Kooperation mit den Einheimischen. Xo'artal Söldner in der Al'Anfanischen Armee beim nächsten Krieg gegen das Horasreich fände ich jedenfalls weitaus spannender, als eine Wiederauflage Spanischer Schatzschiffe auf Dere. Irgendwann dann eine Uthuria stämmige Grandenfamilie in der Stadt, die durch die Söldner zum Machtfaktor wurde.

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pmd hat geschrieben: 18.10.2021 23:45
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 21:47 Mary-Sue-mäßig ist am Horasreich primär der Monarch. Aber auch, wenn ein Halbdrache mit geöffnetem Ea'Myr eine Nahema als bodenständiges Charakterkonzept erscheinen lässt und auch bei mir ein stetiger WTF-Moment ist - das ist nur ein einzelner Typ
Der dreiäugige Chimärenhoras ist nur die Spitze der Pyramide. Beim Lesen von RdH kommt mir immer das Gruseln, wenn ich wieder und wieder lesen muss, wie toll dort alles ist. Besonders groß ist der Kontrast, wenn man dem dann mal die Beschreibung Al'Anfas in IdDM gegenüberstellt. Oder man vergleiche die Beschreibungen der Magierakademien (Al'Anfa und zb. Bethana) in den Akademiebänden. Das Horasreich als Ganzes wurde bislang ohne Ende hochgejubelt und idealisiert (so jedenfalls mein Eindruck).

Von Erwägungen des "Realismus" würde ich hier generell Abstand nehmen. Unter diesem Gesichtspunkt funktioniert Aventurien nicht und hat es nie. Aber rein aus erzählerischer Sicht begrüße ich es, wenn man von der Schwarz-Weiß Malerei der Vergangenheit wegkommt und jeder Staat (solange er jetzt nicht ein Dämonenkaisertum ist) komplex mit Guten und Schlechten Seiten beschrieben wird. Bitte kein karrikaturhafter Schurkenstaat in Al'Anfa mehr und auch kein persilweißes, alles-ist-hier-besser Horasreich.
Den karrikaturenhaften Schurkenstaat, der Al'Anfa zu DSA1-2-Zeiten war, finde ich in neueren Beschreibungen, zumindest in IdDM, nicht wieder. Natürlich ist das eine Stadt, in der ein gewisser Zynismus herrscht, in der man sehr von der Überlegenheit des eigenen Staats eingenommen und entsprechend arrogant ist und in der man schnell unter die Räder gerät (übrigens alles etwas, das man beim Horasreich in zukünftigen Publikationen gern mehr herausstellen kann - das sind nun mal beides Intrigen-Settings, die vor kurzem blutige interne Konflikte mit sicher noch vorhandenen Narben hatten). Aber man merkt auch, dass es - für die, die es sich leisten können - eine Gesellschaft ist, die mehr Freiräume lässt als viele Staaten im Norden und die schon ihre Vorzüge hat. Wenn man Wert auf Hedonismus legt, ist man da sehr eindeutig besser bedient als in Gareth. Ich spiele auch selber sehr gern in Al'Anfa.

Gleichzeitig ist es allerdings eben auch eine Sklavenhaltergesellschaft. Meine Meinung dazu, wie das in der Praxis auf Grundlage von IdDM aussieht, habe ich schon in diesem Thread dargelegt: Die dreiköpfige Echse von Nabuleth @ Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt? Das Thema Sklaverei geht ein paar Posts weiter unten los. Kurz gesagt: Es hat immer brutale und unmenschliche Folgen, wenn eine Gesellschaft ihren Reichtum auf Sklaverei aufbaut. Al'Anfa ist da weniger schlimm als viele irdische Sklavenhaltergesellschaften, es ist nicht mal eine besonders rassistische Gesellschaft (die Aufstiegschancen für PoC sind tatsächlich besser als im mehrheitlich dunkelhäutigen, aber komplett von weißen Siedlern regierten Brabak, das die Sklaverei schon vor über hundert Jahren abgeschafft hat).

Aber es bleibt eben trotzdem der Fakt, dass es humane Sklaverei nicht gibt (jedenfalls außerhalb einer fröhlichen Orgie, wo meine Heldin das Halsband freiwillig trägt, aber das ist ja was anderes). Und wenn wie in Al'Anfa ein Viertel der Stadt aus Sklaven besteht, dann funktioniert das nur mit entsprechenden Repressionsinstrumenten. Muss es dann gleich der Muränenteich sein? Klingt das zu hart? Ich denke, solche Details passen einfach ins Gesamtbild.

Wie gesagt, ich spiele dort trotzdem gern, auch wenn ich weiß, wie die Wurst gemacht wird. Einen Feudalstaat finde ich auch nicht gut, trotzdem kann ich in einer Ständegesellschaft spielen und Spaß dran haben. Ich trenne da zwischen IT und OT-Moral. Auch meine in ihren Ansichten "modernsten" oder "progressivsten" Charaktere haben zwangsläufig andere Moralvorstellungen als ich, weil Aventurien eine andere Ideengeschichte hat als Europa.

Aber interessanterweise klappt diese Trennung für mich nur, wenn die offensichtlichen Probleme nicht beschönigt werden. Dann hätte ich das Gefühl, dass das Spiel da problematische Themen bagatellisiert und dann wäre ich an dem Punkt, an dem es mich stören würde.

Ich hoffe doch sehr, dass man mit Uthuria kreativer sein wird, als den spanischen Kolonialismus nach Dere zu kopieren. Gerade Al'Anfa, als Schmelztiegel unterschiedlicher Völker, hätte hier viel Potential einen anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht etwas mehr an antikem irdischen Kolonialismus im Mittelmeerraum orientiert: Einzelne Stadtgründungen und weitgehende Koexistenz und Kooperation mit den Einheimischen. Xo'artal Söldner in der Al'Anfanischen Armee beim nächsten Krieg gegen das Horasreich fände ich jedenfalls weitaus spannender, als eine Wiederauflage Spanischer Schatzschiffe auf Dere. Irgendwann dann eine Uthuria stämmige Grandenfamilie in der Stadt, die durch die Söldner zum Machtfaktor wurde.
Ich gehe davon aus, dass es eine Mischung aus beidem sein wird. Al'Anfa selbst ist eben auch schon immer (oder mindestens seit der AA-Box in DSA3) sowohl kolonisiertes Lateinamerika als auch antikes Rom gewesen - es soll gleichermaßen Arenakämpfe und Orgien wie Piratengeschichten und Suche nach dem Jungbrunnen im Dschungel bedienen können und entsprechend ist die dortige Kultur ein aventurisierter Hybrid aus diesen beiden Vorbildern mit Kolosseum am Zuckerhut.

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chizuranjida
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Ich stimme der dreiköpfigen Echse in vielem zu, sehe aber andere Konsequenzen.

Erstmal zum Mittelreich: Ja, das ist alles passiert. Aber man hat sich die Folgen keingeschrieben. Aranien als Kornkammer ist unabhängig geworden, na und? Die Goldene Au ist doch so fruchtbar, da fällt das kaum auf. So ziemlich jeder Region in Aventurien wurde inzwischen zugeschrieben, in normalen Jahren mühelos die eigene Bevölkerung versorgen zu können.
Nichtmal Festum hat gehungert, als wegen der Blutigen See eigentlich Getreide-Importe unmöglich bis sauteuer gewesen sein müssten, zugleich die Fischerei eingebrochen, und auch der Karen-Trieb der Nivesen wegen des Eisreichs eher ausgeblieben.
Selbst die Gjalsker bauen in ihren kalten Mooren erfolgreich reichlich Emmer an.
Hunger und Not gibt es in Aventurien nur, wo vom Plot gewollt.
:borbi-raumschiff:

Das ist chronisch in Al'anfa so, aber auch in Brabak. Schon im DSA2-Seefahrtsheft oder spätestens der ersten Al'Anfa-Box wurden, meine ich, Brabak besonders unfruchtbare Böden zugeschrieben, und daher häufige Hungersnöte. (Man beachte auch die Heiligenlegende der Elida von Salza, die Getreideschiffe nach Brabak brachte.)
Zugleich hatte Brabak auch seit damals schon diese Stellung als Umschlagplatz am Kap, die Händlern einiges Geld brachte. (Obwohl andererseits die Horaiser, wenn sie ihre Kolonien ansteuern, nie Probleme mit dem Kap zu haben scheinen. Ebensowenig Stoerrebrandt oder andere aventurienweite Händler.) :???:

Jedenfalls ist mein Fazit: Das Mittelreich, das Horasreich und Aranien sind bevölkerungsreiche Flächenstaaten mit ergiebiger Landwirtschaft, die Truppen ernähren kann. Vor allem das MR hat auch reichlich Eisen und andere kriegswichtige Rohstoffe.
Hier kann Al'anfa mit gutem Schiffbauholz mitziehen, falls sie das Tiik-Tok-Holz der Waldinseln und Altoums nutzen können, während Eisen ihnen ausdrücklich bisher fehlte und krasse Mangelware war.
Aber sonst ist Al'anfa grundsätzlich anders. Es ist kein vergleichbarer Flächenstaat, sondern immer noch im Wesentlichen ein Stadtstaat, jetzt mit noch nicht fest angebundenem Hinterland. Die Landwirtschaft wird immer noch ein kritischer Faktor sein, so dass man weiterhin in der näheren Zukunft importabhängig ist. Die Bevölkerung ist immer noch vergleichsweise klein, soweit ich weiß. Wenn große Heere benötigt werden, wird man einstweilen weiterhin auf Söldner angewiesen sein.

Und das finde ich sehr schön.
Es gibt genug feudale Flächenstaaten mit üppigen Feldern und reichlich Rekruten, die mötlicherweise auch irgendwie kaiserInnentreu sind oder Stadtbürgerstolz haben. Noch so ein Reich muss nicht sein.
Al'anfa hat mehr mit antiken Stadtstaaten gemein, und das ist erstmal eine Abwechslung. :6F:

Von Anfang an war das "schwarze Imperium" ein Papiertiger: klein im internationalen Vergleich, angreifbar weil auf Getreideimporte angewiesen, ohne waffenfähiges Metall auf eigenem Gebiet, und als Beute freigegeben. Bornland, Brabak, Horareich und sogar Trahelien konnte mitten im Herzen des alanfanischen Reichtums, nämlich auf Altoum und den Waldinseln, Kolonien gründen.

Da wurde offenbar nun endlich mal gegengesteuert, und Al'anfa ist endlich mal ernstzunehmen. Übermächtig ist es damit noch lange nicht. Finde ich.

Das Bornland sehe ich übrigens nicht als Großmacht auf ähnlicher Höhe wie Aranien. Extrem dünn besiedelt, auch von Krieg und Eisreich gebeutelt, kalt und wenig fruchtbar, Flotte durch Stoerrebrandts Weggang und die Blutige See geschwächt, und mit weiten Wegen in die Kolonien.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 21:47 ihre Wirtschaftskraft basiert im Wesentlichen auf Sklaverei - das ist in Verbindung mit der beginnenden Plünderung Uthurias ein riesiger Machtfaktor für die. Das verspricht, eine einzige Bonanza für die zu werden. Irdisch war das der Punkt, an dem Europa komplett durch die Decke gegangen ist. Al'Anfa ist dort territorial am besten vertreten und hat die wenigsten Skrupel, das maximal auszureizen.
Al'anfa hat zwar einen gewissen Vorsprung, aber gefühlt zieht Stoerrebrandt in einem einzigen Abenteuer fast gleich.

Wie auch immer, dass Al'anfa Uthuria ausbeutet wie die Spanier Südamerika ist eigentlich unrealistisch, aus mehreren Gründen. Erstmal fehlen die Seuchen, gegen die Europäer ziemlich resistent waren, während die Ureinwohner Amerikas massenweise gestorben sind, was dazu führte, dass Verwaltung und Militär zusammenbrachen und die Verzweifelten empäfglich für neue Heilslehren wurden. Uthuria scheint, soweit ich weiß, wesentlich bevölkerungsreicher zu sein als Aventurien, oder zumindest als Meridiana. Ein paar hundert alanfanische Conquistadores reißen da gar nix.
(Mit Seuchen arbeiten könnten, wenn man das wollen sollte, brabaker Dämonologen. Aber will man so ein Setting denn überhaupt spielen?)
Zweitens: Spanien hat tonnenweise Gold erbeutet, und hat einen Bevölkerungsüberschuss an nach der Rückeroberung Granadas arbeitslosen Söldnern und sonstigen Strolchen exportiert. Al'Anfa hat bereits massig Gold von den Waldinseln. Was fehlt sind Eisen und Leute. Die Motivation und das Setting sind damit sehr anders.
Wenn man Sklaven importiert, muss man die aber sinnvoll einsetzen und auch durchfüttern. Die alanfanische Wirtschaft ist auf Export von Luxusgütern ausgerichtet. Der Bedarf an Luxusgütern in Nord- und Mittelaventurien steigt aber nicht plötzlich. Mehr Sklaven bringen also veilleicht gar nicht sooooo viel.

Vor allem aber nochmal: Will man denn spielen, dass die Aventurier in Uthuria hausen wie die Spanier in Mexiko? Ich jedenfalls nicht.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 18.10.2021 21:47 Klar, strategisch wäre Brabak das offensichtliche nächste Ziel.
Das sehe ich nicht so. Für meinen Geschmack wäre das nächste offensichtliche Ziel für Al'Anfa Altoum. Charypso "befrieden" und mal richtig unter Kontrolle bringen, statt immer den nervigen Wackelkandidaten zugleich bewachen und bei Laune halten zu müssen. Das bisher weitgehend brachliegende Hinterland in Reisfelder verwandeln. Möglichst Beziehungen zu den Darna aufnehmen und so an Kupfer und bestes Schiffbauholz kommen. Brabaker und El Harkirs Erben aus deren Stützpunkten verjagen, insbesondere damit die Brabaker nicht Porto Peleiston als Trittbrett für Expeditionen ins Adamantenland nutzen können.
Wenn's irgendwie geht auch Port Stoerrebrandt übernehmen, aber die haben da ja Plotschutz.
Ansonsten Adamantenland sichern und Uthurienhandel ausbauen. Hier wäre neben Sklaven und Söldnern sowie neuen Luxuswaren wie Kaffee vor allem waffenfähiges Metall wichtig.

Brabak selbst anzugreifen wäre wegen der Dämonologen ein gewaltiger Kraftakt, der zu viele Kräfte binden könnte, die dann anderswo fehlen würden. Bei Erfolg hätte man eine weitere Hungerprovinz am Bein, die mühsam unter Kontrolle gehalten, versorgt und verwaltet werden müsste. Vielleicht interessant für eine Grandenfamilie, die hofft, da am Handel verdienen zu können. Fürs Imperium höchst riskant. Was den Handel angeht hat man früher ja schon den Seidenkonvoi über Land nach Mengbilla geführt; das sollte jetzt eher noch besser gehen, so dass der Seeweg nicht gar so wichtig erscheint.
Man könnte das machen, aber es gibt einiges anderes, das ich sinnvoller und aussichtsreicher fände. Damit bliebe auch Brabak als unabhängige andere Macht im Süden erhalten, was fürs Setting ja auch schön wäre. :wink:
pmd hat geschrieben: 18.10.2021 23:45 ch hoffe doch sehr, dass man mit Uthuria kreativer sein wird, als den spanischen Kolonialismus nach Dere zu kopieren. Gerade Al'Anfa, als Schmelztiegel unterschiedlicher Völker, hätte hier viel Potential einen anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht etwas mehr an antikem irdischen Kolonialismus im Mittelmeerraum orientiert: Einzelne Stadtgründungen und weitgehende Koexistenz und Kooperation mit den Einheimischen.
Ja, das hoffe ich auch. Als brauchbare Vorlage für Al'anfaner in Uthuria sehe ich nicht Spanier in Mittel- und Südamerika, sondern Karthager in Westafrika. Einzelne Stützpunkte, weitgehend friedlicher Handel, und Forschungsreisen, die sich prima für Abenteuer eignen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Hanno_der_Seefahrer)

Aber eine Sache, mit der Leute wie Cortez und Pizarro großen Erfolg hatten, könnte man schon einbauen: einheiraten. (https://de.wikipedia.org/wiki/Malinche) Amir ist doch ledig? Oderin auch, oder? Shantalla Karinor? Amato Paligan vielleicht auch noch?
Al'anfa übernimmt irgendeinen Staat in Uthuria, indem Amir die/den dortige/n König/in heiratet? (Boron hat ihm außerdem bedeutet, dass zu diesem Zweck eine Heldengruppe zunächst dafür sorgen muss, dass diese Person verwitwet, oder dass ein/e Erbprinz/essin eben erbt?) :devil:
Der designierte Erbe des Hauses Karinor ist ein grünhäutiger Uthurier, der von da an echt gute Leibwächter braucht?
Amato findet endlich den Seinen?
Warum nicht? :heart:

(Um Wall of Text zu vermeiden wurden einige Smilies eingepflegt.) :ijw:

Edit: Zwei Projekte, denen sich ein sich konsolidierendes alanfanisches "Imperium" auch noch widmen könnte:
Erstens, die Beziehungen zu Aranien kitten, um kurz- und mittelfristig wieder von dort billiges Getreide bekommen zu können.
Zweitens, Eisenwaren von Maraskan. Vorzugsweise indem man Verbündete und Handelspartner in Sinoda unterstützt, damit man nicht mit Dämonenanbetern schachern muss, aber wer weiß. Hier wäre auch begrenzte militärische Unterstützung denkbar, für entsprechende Szenarien. Dabei sollte man bedenken, dass seit Jahrzehnten eine maraskanische Exilgemeinde in Al'anfa wohnt, aus der auch einige in der Armee und Flotte Karriere gemacht haben könnten. "Schmelztiegel" und "Einwanderergesellschaft" dürften sich da auch mal auswirken.
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chizuranjida hat geschrieben: 20.10.2021 00:48 Das ist chronisch in Al'anfa so, aber auch in Brabak. Schon im DSA2-Seefahrtsheft oder spätestens der ersten Al'Anfa-Box wurden, meine ich, Brabak besonders unfruchtbare Böden zugeschrieben, und daher häufige Hungersnöte. (Man beachte auch die Heiligenlegende der Elida von Salza, die Getreideschiffe nach Brabak brachte.)
Ja, große Teile des Reichs sind Sumpfgebiete, in denen sich nicht mal Reis anbauen lässt. Viele Böden sind völlig übersäuert.Es gibt Ausnahmen in Form von frutchbarem Schwemmland, das durch Flussschlamm aus dem Mysob gedüngt wird, aber generell ist Brabak agrarisch ähnlich schlecht dran wie Al'Anfa, was dazu führt, dass die 50.000 Einwohner sehr weit verstreut sind (Brabak ist die größte Stadt mit 3500 EW, die einzige weitere Siedlung, die knapp über die 1000er-Grenze kommt, ist H'Rabaal).

Diese Geographie führt natürlich auch dazu, dass eine Besetzung Brabaks verspräche, ein Fiasko im Stile der Maraskan-Invasion zu werden.
Vor allem aber nochmal: Will man denn spielen, dass die Aventurier in Uthuria hausen wie die Spanier in Mexiko? Ich jedenfalls nicht.
Ich kann darauf auch gut verzichten. Wenn da wirklich ein richtiger Siedlerkolonialismus mit ausgewachsenem Genozid laufen würde (der nur funktioniert, wenn man Siedler hat, die die ausgerotteten Ureinwohner ersetzen können), dann wäre das, wenn überhaupt, nur vermittelbar, wenn die SC auf der Gegenseite arbeiten und gegen sowas vorgehen. Aber dann hätten wir zwangsläufig die Situation, dass mindestens ein etablierter aventurischer Staat moralisch ungefähr auf das Niveau von Yol-Ghurmak absinkt. Das ist auch für die zwielichtigeren Fälle keine Option, die ich mir vorstellen kann.

Edit: Zwei Projekte, denen sich ein sich konsolidierendes alanfanisches "Imperium" auch noch widmen könnte:
Erstens, die Beziehungen zu Aranien kitten, um kurz- und mittelfristig wieder von dort billiges Getreide bekommen zu können.
Zweitens, Eisenwaren von Maraskan. Vorzugsweise indem man Verbündete und Handelspartner in Sinoda unterstützt, damit man nicht mit Dämonenanbetern schachern muss, aber wer weiß. Hier wäre auch begrenzte militärische Unterstützung denkbar, für entsprechende Szenarien. Dabei sollte man bedenken, dass seit Jahrzehnten eine maraskanische Exilgemeinde in Al'anfa wohnt, aus der auch einige in der Armee und Flotte Karriere gemacht haben könnten. "Schmelztiegel" und "Einwanderergesellschaft" dürften sich da auch mal auswirken.
Kann ich mir beides gut vorstellen. Al'Anfa ist ja ein sehr solventer Kunde, das sollte die Mada Basari gut locken können.

Und Maraskan hat wirklich mal etwas Hilfe verdient. Da wird eins der interessantesten Settings im Spiel seit jeher in einer Tour entweder komplett vernachlässigt oder, wenn es denn mal Beachtung findet, nur auf's Brutalste geschunden. Ich wäre froh, wenn Al'Anfa das Shikanidad unterstützt und im Gegenzug Maraskanstahl kriegt. Vielleicht sogar den Rebellen hilft, die Enduriummine zurückzuerobern und das Insanktum dort zu versiegeln.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.10.2021 11:59 Und Maraskan hat wirklich mal etwas Hilfe verdient. Da wird eins der interessantesten Settings im Spiel seit jeher in einer Tour entweder komplett vernachlässigt oder, wenn es denn mal Beachtung findet, nur auf's Brutalste geschunden. Ich wäre froh, wenn Al'Anfa das Shikanidad unterstützt und im Gegenzug Maraskanstahl kriegt. Vielleicht sogar den Rebellen hilft, die Enduriummine zurückzuerobern und das Insanktum dort zu versiegeln.
Maraskan wird frei sein, früher oder später.

Und wenn es soweit ist, werden wir uns daran erinnern, wer unsere Freunde waren.

Maraskan remembers.
:Maske:

Outgame gesprochen: Das wäre mMn eine strategisch kluge Entscheidung Al'Anfas.
Aufgeben ist was für Schwächlinge.--Melek ibn Cherek, Richter der neun Streiche

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StipenTreublatt hat geschrieben: 20.10.2021 22:48 Maraskan wird frei sein, früher oder später.

Und wenn es soweit ist, werden wir uns daran erinnern, wer unsere Freunde waren.

Maraskan remembers.
:Maske:

Outgame gesprochen: Das wäre mMn eine strategisch kluge Entscheidung Al'Anfas.
Maraskan remembers!
Die Tage werden kommen, Bruderschwester, an denen wir in Jergans engen Gassen auf den Sturz der Heptarchen anstoßen.


Mag sein, dass Al'Anfa sich da noch zurückhalten würde, bis das Mittelreich den aktuellen Status Quo in Meridiana anerkannt hat. Das ist, meine ich, etwas, an dem im Moment auf diplomatischem Parkett gearbeitet wird (AFAIK ist der Sonderstatus der MR-Kolonie auf Hôt-Alem bereits besiegelt). Für Al'Anfa dürfte es mittelfristig erst mal darum gehen, die Eroberungen zu sichern. Sonst übernehmen die sich und dafür sollte Oderin zu schlau sein. Und auf Maraskan in großem Maßstab mit boots on the ground aktiv werden, wäre ein Rezept, sich die Finger zu verbrennen. Aber man muss ja nicht gleich die ganze Armada schicken. Logistik, finanzielle Unterstützung, hier und da ein bisschen Marinepräsenz um sich einzukaufen und im Gegenzug dringend benötigte Rohstoffe und auf lange Sicht gar einen Stützpunkt im (von Meridiana aus gesehen) nördlichen Perlenmeer zu kriegen, ist dagegen ein für den Rabenpakt sicheres und langfristig hochinteressantes Vorgehen. Khunchom und Aranien gleich um die Ecke, Festum nicht weit, das macht eine Marinebasis dort hochinteressant.

Und dass die Garethjas auf Maraskan nichts mehr zu gewinnen haben, sollte inzwischen allen klar sein. Da ist es auch für die besser, wenn die Dämonenknechte auf der Insel geschwächt werden, um ihre Glaubensbrüder auf dem Festland weiter zu isolieren.

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StipenTreublatt hat geschrieben: 20.10.2021 22:48 Outgame gesprochen: Das wäre mMn eine strategisch kluge Entscheidung Al'Anfas.
Es kann jedenfalls nichts schaden, denke ich. Man wird dort ja sicherlich nicht mit einem Heer landen. Man kauft leicht überteuert besten Waffenstahl, so dass die Sinodaner Geld haben.
(Wenn man's geschickt einfädelt kann man vielleicht auch dafür sorgen, dass auf Maraskan weniger Tabak angebaut wird, der dem alanfanischen Konkurrenz macht, sondern irgendwas wo man sich nicht ins Gehege kommt, wie Tee, Rauschgurken oder Ingwer/Ingrimwurz.) :ijw:
Wenn die Verbündeten das anfragen sollten, schickt man ein Trüppchen Söldner, um die es nicht schade ist - oder eine kleine Gruppe Spezialisten (die Helden).
Das wäre so das "kann nichts schaden, aber vielleicht nützt es was"-Niveau. Wenn man das abenteuermäßig will, könnte man sicherlich auch was mit Kriegsschiffen und koordiniertem Angriff von Land und See auf einzelne Orte machen.

(OT: Als Gelegenheits-Maraskanerin tendiere ich aber dazu, das Schwarze-Lande-Problem dort durch Aussitzen zu lösen. Die eingewanderten Dämonen-Fans sterben nach und nach weg. Verwaltung und Militär der Haffajins werden mit Einheimischen nachbesetzt weil sonst niemand da ist. Irgendwann sind bloß noch 2W6 alterslose Paktierer übrig, und die kann eine marasksnische Heldengruppe vom Diskus runterbefördern.)
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.10.2021 11:59 Al'Anfa ist ja ein sehr solventer Kunde, das sollte die Mada Basari gut locken können.
Die Mada Basari darf halt nicht. Die aranische Krone hat vor inzwischen echt langer Zeit ein Getreide-Embargo gegen Al'anfa verhängt. Und zwar als Oron noch ein Staat war. Damals hat Amir es gewagt, dort Sklaven einkaufen zu lassen, explizit mit der Begründung, dass so ihre Seelen gerettet würden. Das fand die damalige aranische Regierung so abscheulich, dass sie verfügt hat, dass man kein Getreide mehr nach Al'anfa verkaufen dürfe. Statt dessen seien alle Überschüsse dem tobrischen Widerstand zu schenken.
Soweit ich weiß wurde seitdem nie wieder darauf eingegangen und dieser Erlass nie aufgehoben. Aber die neueste DSA5 Aranien-SH habe ich nicht.
Ich habe mir immer vorgestellt, dass entsetzte Kaufleute einen blühenden Schmuggel mit Zwischenstation Khunchom aufgebaut hätten. Offiziell war Al'anfa längere Zeit ganz auf Reis aus dem Balash und Thalusien angewiesen.
Das meine ich mit "Beziehungen zu Aranien kitten": dass man es erreichen würde, dieses Embargo ausdrücklich aufzuheben.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.10.2021 11:59 Ich kann darauf auch gut verzichten. Wenn da wirklich ein richtiger Siedlerkolonialismus mit ausgewachsenem Genozid laufen würde (der nur funktioniert, wenn man Siedler hat, die die ausgerotteten Ureinwohner ersetzen können), dann wäre das, wenn überhaupt, nur vermittelbar, wenn die SC auf der Gegenseite arbeiten und gegen sowas vorgehen.
Eben. Al'Anfa wäre wieder abgrundtief böse. Und den Bevölkerungsüberschuss haben sie ganz klar nicht.

Wenn man das unbedingt wollen sollte ginge es mit horasischen oder aranischen Siedlern, einfach von der Bevölkerung her. Aranien als Kolonialmacht hätte den Vorteil, dass sie glaubwürdig versehentlich die Zorganpocken einschleppen könnten. (Was die Spanier in der Karibik anfangs ja auch taten. Die konnten nicht ahnen, was passieren würde.) Nur, dass Aventurier die Pocken halt auch nicht vertragen.

Eins möchte ich noch zu übermächtigen Reichen sagen, die die Macht über ganz Aventurien an sich reißen oder zumindest Nachbarländer erobern müssten:
Das war in der Hal-Zeit ein offensichtliches Problem mit dem sehr übermächtigen Mittelreich. Sicherlich ein Grund, dieses zu schwächen.
Aber Aventurien ist ja kein Strategiespiel, wo man seinen Lieblingsstaat groß machen soll, sondern soll Möglichkeiten für viele Abenteuer bieten. Wenn man einen Grund sucht, warum das Horasreich, oder Al'Anfa, oder sonst irgendwer nicht Brabak erobert (oder sonstwen), dann kann man einen konstruieren.

Mit Al'anfa ist das gerade besonders einfach. Angenommen, Oderin geht zu Amir und erbittet Borons Segen für die Eroberung Brabaks. Amir sagt nein, der Götterfürst wünscht das nicht. Schwupps, ab in die Schublade mit den Eroberungsplänen.
Zur Abwechlung könnte der Kalif auch mal was machen und z.B. Port Corrad angreifen.

Wenn man mal die Notwendigkeit sehen sollte, das Horasreich zu bremsen, kann das Mittelreich die Zyklopeninseln zurückfordern - prompt ist der Süden erstmal zweitrangig für die Horasier. Oder der Drachling beschließt, bei der Flotte zu kürzen, um das gesparte Geld zu einem schönen Hort aufzuhäufen. Oder auf den Zyklopeninseln explodiert ein Vulkan und vernichtet die Flotte. Oder Güldenlandfahrten kommen wieder mehr in Mode und alle konzentrieren sich dadrauf. (Anteilscheine verkauft Pammia Polotzzi zu Grangor.)
Irgendeine Begründung findet sich schon.

Schließlich noch eins zu Uthuria-Fahrten, gerade auch für Abenteurer: Es wäre eigentlich naheliegend, zu versuchen, das Wissen der Tocamuyac anzuzapfen, die ja schon lange im Südmeer herumgurken und alle Inselchen, Inselbewohner und Strömungen kennen sollten.
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chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2021 00:40 Die Mada Basari darf halt nicht. Die aranische Krone hat vor inzwischen echt langer Zeit ein Getreide-Embargo gegen Al'anfa verhängt. Und zwar als Oron noch ein Staat war. Damals hat Amir es gewagt, dort Sklaven einkaufen zu lassen, explizit mit der Begründung, dass so ihre Seelen gerettet würden. Das fand die damalige aranische Regierung so abscheulich, dass sie verfügt hat, dass man kein Getreide mehr nach Al'anfa verkaufen dürfe. Statt dessen seien alle Überschüsse dem tobrischen Widerstand zu schenken.
Das wird ehrlich gesagt nicht wahrer, um so öfter du es falsch wiedergibst.
Die Mada Basari will nicht, sie steht auch nicht unter der Kontrolle der Krone. Al'Anfa hat Oron mit Waffen versorgt (Rüstkammer Dornenreich) und dafür günstig Sklaven, Traumsteine (siehe Botenszenarien) und Getreide aus Oron bekommen.
Aktuell erhalten sie auch wieder Güter aus Aranien vom Elburischen Handelsbund, bestehend aus Ex-Oronis und Brutalos, quasi der Mada Basari "in böse". Das sind die Gleichen die vor der Wiedervereinigung auch mit Al'Anfa betrieben haben.
Die Überschüsse werden nicht dem tobrischen Widerstand geschenkt, sondern das Mittelreich (ich wüsste auch nicht dass es sich im Speziellen auf Tobrien bezieht, müsste aber den genauen Wortlaut dafür lesen) hat einen Anspruch auf Versorgung erhalten, im Rahmen der Grenzklärung. Letzteres sieht aber beinahe wirklich aus wie eine Schenkung, aventurische Politik eben.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.10.2021 11:59 Ich kann darauf auch gut verzichten. Wenn da wirklich ein richtiger Siedlerkolonialismus mit ausgewachsenem Genozid laufen würde (der nur funktioniert, wenn man Siedler hat, die die ausgerotteten Ureinwohner ersetzen können), dann wäre das, wenn überhaupt, nur vermittelbar, wenn die SC auf der Gegenseite arbeiten und gegen sowas vorgehen. Aber dann hätten wir zwangsläufig die Situation, dass mindestens ein etablierter aventurischer Staat moralisch ungefähr auf das Niveau von Yol-Ghurmak absinkt. Das ist auch für die zwielichtigeren Fälle keine Option, die ich mir vorstellen kann.
Ich denke nicht, dass dafür gleich der ganze Staat abgrundtief böse sein muss. Alles was es braucht sind einige skrupellose Ausbeuter, die dort wüten. Und zu Hause eine Oberschicht, die die Augen verschließt, solange der Rubel rollt. Aufgabe von Helden könnte es sein, einflussreiche Al'Anfaner davon zu überzeugen, dass das so nicht geht. Zum Beispiel indem man argumentiert, dass Genozid nicht Borongefällig ist. Oder indem man Bilder von den Gräueltaten aus der neuen Welt zeigt (kann der Scharlatan mal glänzen) und den Leuten damit ein schlechtes Gewissen macht.

Bei mir werde ich aber wohl eher Kulturen in Uthuria platzieren, die den Aventuriern ebenbürtig sind, oder bereits von Myranor/dem Riesland aus als Handelsgebiet erschlossen wurden. Vermutlich orientiere ich mich dabei außerdem an Südostasien, nicht an Mittelamerika. (Azteken und Mayas sind für mich schon durch die Echsenvölker abgedeckt.) So könnte man dort eine Handelsmetropole platzieren, in der man Leute aus allen Winkeln der Welt antreffen kann, jetzt auch Aventurier! Finde ich spannender als Eingeborene zum Ausbeuten oder Beschützen.

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KleinerIrrer hat geschrieben: 21.10.2021 11:23 Bei mir werde ich aber wohl eher Kulturen in Uthuria platzieren, die den Aventuriern ebenbürtig sind, oder bereits von Myranor/dem Riesland aus als Handelsgebiet erschlossen wurden. Vermutlich orientiere ich mich dabei außerdem an Südostasien, nicht an Mittelamerika. (Azteken und Mayas sind für mich schon durch die Echsenvölker abgedeckt.) So könnte man dort eine Handelsmetropole platzieren, in der man Leute aus allen Winkeln der Welt antreffen kann, jetzt auch Aventurier! Finde ich spannender als Eingeborene zum Ausbeuten oder Beschützen.
Da ist was dran. Man neigt auch sehr schnell dazu, mögliche Eigenheiten der irdischen Geschichte als universalgültig anzunehmen. Stelle ich grade auch an mir fest - warum sollte da unten keine Hochkultur sitzen, die praktisch uneinnehmbar ist, aber schlicht kein Interesse an Expansion hat? Oder die zwar militärisch ebenbürtig ist, aber nur an Land, was erklären würde, warum sie nicht in Aventurien auftauchen? Man hat ja nicht die Situation wie in Myranor, wo man erklären musste, warum das riesige Imperium, das Aventurien kolonisiert hat, seit Ewigkeiten kaum von sich hören lässt.

Klar, es gibt von ganz früher die Setzung "barbarischer Kontinent der 10.000 Gottheiten", aber das muss auch nicht unbedingt die reine Wahrheit oder überhaupt die Wahrheit sein.

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chizuranjida hat geschrieben: 20.10.2021 00:48 Wie auch immer, dass Al'anfa Uthuria ausbeutet wie die Spanier Südamerika ist eigentlich unrealistisch, aus mehreren Gründen. Erstmal fehlen die Seuchen, gegen die Europäer ziemlich resistent waren, während die Ureinwohner Amerikas massenweise gestorben sind, was dazu führte, dass Verwaltung und Militär zusammenbrachen und die Verzweifelten empäfglich für neue Heilslehren wurden.
Es waren nicht nur Krankheiten. Die Spanier hat auch den Vorteil das sie technologisch ungefähr 3000 Jahre voraus waren.
Technologien die die Spanier hatten und den Maya fehlten:
Schwerter(Waffen) aus Stahl, Armbrüste, Feuerwaffen (Musketen und Kanonen), ausgebildete Kampfhunde, ausgebildete Pferde und vor allem funktionsfähige Räder (https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_c ... f_the_Maya). Das Rad ist wichtig weil man dadurch Wagen (von Menschen oder Tieren gezogen) bauen kann die einem ermöglichen große Mengen schwerer Güter aus weit entfernten Regionen zusammen zuführen. Zum Beispiel Kohle aus einer Region und Eisenerz aus einer anderen. Ohne das Rad ist eine technologische Entwicklung nicht möglich. Schwarzafrika hatte genau das gleiche Problem bevor sie kolonialisiert wurden (Law, R., Wheeled transport in pre-colonial West Africa, Africa, 1980, 50(3), 249-262).
Die Maya benutzen Speere und Bögen mit Feuersteinspitzen als Hauptwaffe. Die einzige Technologie der Maya die mithalten konnte waren ihre Rüstungen aus Baumwolle (quilted cotton armour). Diese Baumwollrüstungen haben sogar die Spanier zum Teil ihrer eigenen Stahlrüstungen vorgezogen.
chizuranjida hat geschrieben: 20.10.2021 00:48 Uthuria scheint, soweit ich weiß, wesentlich bevölkerungsreicher zu sein als Aventurien, oder zumindest als Meridiana. Ein paar hundert alanfanische Conquistadores reißen da gar nix.
Die Spanier hatten das gleiche Problem in Amerika. Die Spanier haben später Ureinwohner aus einer Regionen angeheuert um die Ureinwohner einer anderen Region zu massakrieren. Auf einen Spanischen Soldaten kamen bis zu 10-30 Ureinwohner als Verbündete auf dem Schlachtfeld (https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_c ... f_the_Maya). Sprich 500 alanfanische Conquistadores könnten eine Armee von bis zu 15000 Uthuriern befehligen (wobei das wahrscheinlich nur eine Zeit lang gut gehen würde für die Al’Anfaner und sich irgendwann die Uthurier gegen Sie stellen).

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Zumal es einen technologischen Vorsprung von Aventurien gegenüber Uthuria auf Dere ja nicht notwendigerweise genauso geben müsste.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 21.10.2021 19:52 Zumal es einen technologischen Vorsprung von Aventurien gegenüber Uthuria auf Dere ja nicht notwendigerweise genauso geben müsste.
Ja das stimmt. Mit dem Tapo-Tikaute wurde ja ein Waldmenschenstamm in „Die Dampfenden Dschungel“ eingeführt der technologisch Hochentwickelt ist. Auch spielen Zauber und Liturgien einen entscheidenden Faktor.

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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 21.10.2021 19:52 Zumal es einen technologischen Vorsprung von Aventurien gegenüber Uthuria auf Dere ja nicht notwendigerweise genauso geben müsste.
Gibt es auch nicht wirklich.

Allein die Pseudo-Azteken benutzen alle möglichen Metalle, haben eine Magietradition, die fast mit den Gildenmagiern mithalten kann und ein (allerdings locker in Stadtaaten organisiertes) Reich von anderthalb Millionen Einwohnern. Sie haben auch eine Schrift und eine allgemeine Schulbildung.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ah, die dampfenden Dschungel kenne ich noch nicht, aber das liest sich in der Tat so, als sei der Technologie-Vorteil hier nicht vorhanden, was dann ein Conquistadoren-Unwesen eigentlich (eigentlich!) unwahrscheinlicher machen sollte.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Das ist auch nicht aus den dampfenden Dschungeln (die ja Aventurien beschreiben), sondern aus den Uthuria-Bänden. Die dampfenden Dschungel haben nur völlig unabhängig davon einen hochentwickelten aber völlig verborgen lebenden aventurischen Waldmenschenstamm eingeführt.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Im Bestiarium sind auch immer wieder mal ein paar Andeutungen zu Uthuria versteckt, da scheint es noch weitere magisch sehr versierte Kulturen zu geben, jedenfalls ist von dauerhaften Dämonenbindungen und von einer Stadt freier Untoter die Rede.

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Zum Thema Brabak.
Ich denke es ist realistisch die Setzung anzunehmen, dass die Al Anfaer Brabak in Ruhe lassen. Sie haben sich einerseits dem Horasreich vertraglich verpflichtet Brabak unangetastet zu lassen. Ein Angriff auf Brabak kann auch das Horasreich nicht unwidersprochen lassen und müsste mit der Kriegserklärung des Horasreichs enden. Zumindest, falls das Horasreich weiter Ernst genommen werden möchte.
Zudem wurden die Horasier gerade maximal provoziert und haben auf realpolitischen Gründen gerade einen Verbündeten geopfert, als auch mit Benbukkula faktisch eine Kolonie verloren. Irgendwann läuft bei ihnen das Fass über, was auch Oderin weiß.
Daher wird Oderin jetzt erstmal "farmen". Das Imperium hat eine neue Dominanz über Südaventurien. Diese neue Dominanz wird er ausbauen, festigen und geordnet einem Nachfolger, oder einer Nachfolgerin wie Alena Karinor übergeben wollen.
Zumal mit Uthuria ein ganzer Kontinent bereit steht um dort zu expandieren.

Anderseits wäre tatsächlich auch die Brabaker Akademie ein unberechenbarer militärischer Faktor. Ein Faktor, der bereits schon einmal ein Al Anfaer Heer vernichtete. (Nebenbei auch das Brabaker Heer...) Ystaion du Berilis
Im Grunde entstand aus dieser dämonologischen Katastrophe der Orden der Heiligen Noiona von Selem.

Dass in Brabak selbst wenig passiert sei stimmt so nicht. So hat das kleine Königreich zahlreiche neue Kolonien im Südmeer dazu bekommen und der Brabacische Vereinigte Occidental-Compagnie wurde viel Raum gegeben.

Uthuria - Aventurien
Laut den Uthuria Romanen gehen dort die Al Anfaer analog zu den Spaniern recht Rabiat zur Werke. Indem sie etwa Hylailer Feuer im Masseneinsatz gegen die Ureinwohner verwenden, mit den dementsprechenden Folgen. Während einige Ureinwohner am Ende weiterhin Wiederstand leisten wollen, ziehen es die anderen vor wegzuziehen. Da die Neuankömmlinge "mit Feuer werfen". Auch ist die Mischung aus Habgier und religiösem Wahn ganz gut den Spaniern nachempfunden.

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chizuranjida
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KleinerIrrer hat geschrieben: 21.10.2021 11:23 (Azteken und Mayas sind für mich schon durch die Echsenvölker abgedeckt.)
Sehe ich auch so.

Wobei andererseits: Uthuria, ein ganzer Kontinent bisher nicht genau definierter Größe, gäbe die Möglichkeit, Elemente einzubauen, für die in Aventurien nicht mehr so richtig Platz ist. Ein ganzes Reich mit einer Echsen-Kultur? Vielleicht nicht nur archanische Achaz (die in Aventurien ja auch schon keinen Platz für einen Staat mit mehreren Städten haben), sondern sogar ein paar Marus, Leviathanim, Skrsechim, Jharra, oder was es da noch gegeben haben kann? Echsen, die noch Pprrss/Praios verehren?
Städte, in denen Ziliten, Risso oder Necker rumlaufen, die aber trotzdem dem aventurischen Regelsystem und Realismus-Anspruch folgen, anders als Myranor?
Ein paar Amaunir oder Pardir oder was da auch auf den Jaguarinseln rumkrauchen mag?
Kolonien der Bosparaner und/oder Elemiten, die sich unabhängig entwickelt haben, so dass man keine vergriffene DDZ-Spielhilfe dafür braucht und das normale aventurische Regelwerk anwenden kann?
Noch ein oder zwei neue Völker?
Und ja, ich kann mir da auch ostasiatische und polynesische Vorlagen vorstellen, die in Aventurien noch keine Entsprechung haben. Ebenso auch afrikanische und australische. (Uthuru könnte einen Uthuru-Felsen in der roten Wüste im Zentrum vertragen, finde ich.)

Aus meiner Sicht ist es schade und verschenktes Potential, dass in den Porto-Velvenya-Abenteuern Uthuria bisher eher noch menschen-zentrierter rüberkommt als Aventurien schon.

Um auf Al'anfa zurückzukommen:
In dieser Einwanderer- und Schmelztiegel-Stadt, mit Sklaverei aber ohne Rassismus, wären doch eigentlich auch ein paar Achaz und vielleicht Ziliten glaubwürdig? Zumal man seit längerer Zeit Selem beansprucht. Warum sollte eine unternehmungslustige Achaz aus Selem nicht in Al'anfa Iryanleder verkaufen, oder ein Zilit aus dem Umland frische Muscheln?
KleinerIrrer hat geschrieben: 21.10.2021 11:23 Ich denke nicht, dass dafür gleich der ganze Staat abgrundtief böse sein muss. Alles was es braucht sind einige skrupellose Ausbeuter, die dort wüten. Und zu Hause eine Oberschicht, die die Augen verschließt, solange der Rubel rollt.
Das könnte man so machen, wenn man dafür eine kleine Ecke Uthurias mit entspechend unterwerfbaren Völkern reservieren würde, wo Hernan der Heimtückische und Fran der Fiese ihr Ding abziehen könnten und die Helden Bernardino de Sahagun spielen oder noch besser. Aber das müsste ja nicht gleich für den ganzen Kontinent gelten.
Das Setting Uthuria ganz dafür zu verwenden fände ich verschenkt, denn "Heldengruppe geht gegen fiesen Sklavenschinder vor" ging ja auch vorher schon in Aventurien.
Morgan Kell hat geschrieben: 21.10.2021 19:41 Es waren nicht nur Krankheiten. Die Spanier hat auch den Vorteil das sie technologisch ungefähr 3000 Jahre voraus waren.
Waren sie nicht. Wenn jemand sie mit einem Steinschleuder-Geschoss so richtig gut am Kopf getroffen hat, waren die auch im Metallhelm mit Mütze drunter erstmal groggy. Und die Mexikaner haben sie mit Stangen von den Dämmen in den See um Tenochtitlan geschubst, da sind etliche ersoffen. 1W6 Kanonen machen zwar Eindruck, aber nicht den Unterschied.

Lustigerweise kanten die Mexikaner das Rad. Sie haben aber nur Kinderspielzeug draus gemacht. Sie hatten nämlich keine Zugtiere.
Das Rad ist wichtig weil man dadurch Wagen (von Menschen oder Tieren gezogen) bauen kann die einem ermöglichen große Mengen schwerer Güter aus weit entfernten Regionen zusammen zuführen. Zum Beispiel Kohle aus einer Region und Eisenerz aus einer anderen.Ohne das Rad ist eine technologische Entwicklung nicht möglich.
Aber sicher. Das Stichwort heißt: Frachtschiff. :)
Schwarzafrika hatte genau das gleiche Problem bevor sie kolonialisiert wurden
Schwarzafrika erlebte möglicherweise eine Bevölkerungsexplosion, die den massenhaften Sklavenexport erst möglich machte, nachdem die Portugiesen dort Mais und Erdnüsse aus Südamerika eingeführt hatten.

Leider ist das Thema Landwirtschaft, Lagerfähigkeit von Nahrungsmitteln, und Transport von Grundnahrungsmitteln und anderen Massenwaren nicht besonders abeteuerträchtig, weil schwer zu erklären und eher unbekannt.

[/quote]
Morgan Kell hat geschrieben: 21.10.2021 19:41 chizuranjida hat geschrieben: ↑
20.10.2021 00:48
Uthuria scheint, soweit ich weiß, wesentlich bevölkerungsreicher zu sein als Aventurien, oder zumindest als Meridiana. Ein paar hundert alanfanische Conquistadores reißen da gar nix.

Die Spanier hatten das gleiche Problem in Amerika. Die Spanier haben später Ureinwohner aus einer Regionen angeheuert um die Ureinwohner einer anderen Region zu massakrieren. Auf einen Spanischen Soldaten kamen bis zu 10-30 Ureinwohner als Verbündete auf dem Schlachtfeld
Ich weiß. Deswegen habe ich ja auf Heiratspolitik und die Dame Malinche verwiesen. (Ich würde übrigens eher von Verbündeten reden. In den ersten Jahren hatten die da schon noch mitzureden und waren nicht nur "angeheuert", sondern verfolgten eigene Interessen.)
Hundert Conquistadores mit 2W6 Pferden und 1W3 Kanonen reißen nix. Aber mit ein paar tausend Mann Hilfstruppen, die daran glauben, dass sie der Auserwählte führt und dass Kanonen es bringen täten, da sieht die Sache anders aus.
Und das ist dann auch was für Heldengruppen, die Gespräche mit Stadtoberhäuptern organisieren und Malinche vor Attentätern schützen, eine möglichst gute Show mit den Pferden und Rüstungen und Kanonen abziehen, oder dergleichen.
Kensei hat geschrieben: 22.10.2021 01:22 Laut den Uthuria Romanen gehen dort die Al Anfaer analog zu den Spaniern recht Rabiat zur Werke. Indem sie etwa Hylailer Feuer im Masseneinsatz gegen die Ureinwohner verwenden, mit den dementsprechenden Folgen.
Okay, die Romane kenne ich leider nicht. Aus den Abenteuer geht sowas nicht hervor, soweit ich sehe.

@Shirwan : Wenn es die Tage nochmal so regnen sollte suche ich nach dem Botenartikel, auf dem all das basiert. "Dornenreich" habe ich nicht, aber ich bin mir sehr sicher, dass das ursprünglich anders dargestellt wurde, und zwar vor LdES.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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